Nospheratu99 - Kommentare
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Alle Kommentare von Nospheratu99
>>> Achtung!!! Enthält Spoiler!!! <<<
Vorausschickend sei gesagt, dass ich die digital nachbearbeitete Version sah und diese auch kommentiere. Da ich nicht weiß, ob diese Fassung auch neu synchronisiert wurde, bewerte ich auch die Synchronisation nicht extra.
Ein Film, der bei seinem Erscheinen neue Maßstäbe setzte und sich auch heute noch hinter kaum einer anderen Produktion verstecken muss. Auch als Serienbaustein kann er bestehen, zumal diese dessen Handlung und Machart gut in die gesamte Geschichte einpflegen und er diese damit gut ergänzt. Und trotzdem der Streifen ja nur einen Ausschnitt der Saga um Darth Vader zeigt, weist die stringente Erzählweise jenen klassischen Aufbau mit Anfang, Mittelteil und Schluss auf, die ihn auch als eigenständigen Film wirken lassen. Natürlich sind gewisse Hintergrundinformationen für ein näheres Verständnis kein Nachteil, trotzdem lässt sich der Film aber auch ohne diese sehen.
Besonders die Kampfszenen im Weltraum sind für mich immer wieder von großer Faszination begleitet. Bei machen Sichtungen fühle ich mich wieder wie der Neunjährige, der damals mit großen Augen im Kino saß und praktisch mit Luke Skywalker mitgeflogen ist. Und auch wenn ich den Streifen keineswegs auf diese Sequenzen reduzieren möchte, so haben ebendiese bei mir immer wieder für Furore gesorgt. Auch die kleinen, liebevoll eingefügten Kleinigkeiten und vermeintlichen Nebensächlichkeiten haben Charme und heben den Streifen um mindestens eine Klasse. Es ist somit viel mehr als ein großer Kampf um Freiheit - selbst wenn Lucas uns seine antifaschistische Haltung zeigt, kommt der Streifen viel mehr als Weltraum-Abenteuer denn als politisches Statement daher.
Leider wirken jedoch gerade die Laserschwertkämpfe im Vergleich mit den perfekt durchchoreografierten Kämpfen der „vorigen“ Episoden relativ lahm, was zwar den Handlungsablauf jetzt nicht stört, aber zumindest auffällt. Auch die Entstehungszeit kann der Streifen in eigentlich keiner Sequenz verleugnen, was manchmal besser, manchmal weniger gut daherkam, durch seine Eigenständigkeit aber einen gewissen Charme versprüht.
Die Mimen gefielen mir durch die Bank, und selbst wenn diese viele Szenen eigenen Aussagen Hamills zufolge bekifft gedreht haben, so finde ich deren Leistung unter dem Streich recht ansprechend. Sir Alec Guinness wirkt dabei wie ein Relikt als alter (Schauspiel-)Zeit, seine mitunter fast salbungsvoll gesprochenen Worte hätten in jedem Bibelfilm gute Figur gemacht. Hamill und Ford lebendig und vollblütig wie man das sehen will und gut mit Fisher harmonierend.
Fazit: Ein Streifen, der optisch nicht ganz an die „Vorgänger“ heranreicht, durch eine gute Dramaturgie und einen gewissen Siebziger-Charme aber dennoch halbwegs neben ihnen bestehen kann. Unter dem Strich durchaus empfehlenswert, für mich mit etwas Nostalgie-Bonus eine solide sieben.
Die Stimme der Sympathie. Ich bin ja der Meinung, dass die Wirkung eines Films zu ein Drittel von den optischen und zu zwei Drittel von den akustischen Reizen bestimmt wird. Umgelegt auf die Synchronisation steht und fällt ein nicht deutschsprachiger Schauspieler mit seinem Sprecher. Tom Selleck und John Nettles hatten das große Glück, ihn als Sprecher zu ziehen und damit gewannen sie viel. Nichts gegen ihre darstellerischen Fähigkeiten, dennoch fühlte sich Langers Stimme mit ihrem Spiel immer richtig und passend an.
Norbert Langer hob nicht nur diese beiden Darsteller um eine Klasse, sondern vergoldete mit seiner Stimme aus dem Off auch die „Wunderbaren Jahre“ sowie –zig Dokumentarfilme. Mit seiner wohlklingenden Stimme erzeugt er jene harmonisch-warmen Schwingungen, die einen wie einen angenehmen und weichen Mantel umhüllen und die Produktionen um eine Klasse heben. Es ist dieses angenehme Timbre und die latent heitere Grundstimmung, die – je nach Anlass – Frohsinn und Tiefe erzeugen. Dazu eine fein nuancierte Redeweise, die nach Bedarf launig, sarkastisch oder einfach nur sympathisch daherkommt und einem sofort ein angenehmes Gefühl gibt.
Was wären Kevin Arnold, Thomas Magnum oder Inspektor Barnaby ohne ihn? – Wohl viel weniger, als wir jetzt in ihnen sehen. Wiewohl wir sein Gesicht nie auf der Leinwand sahen (und womöglich auch nie sehen werden) wird uns seine Stimme noch hoffentlich oft erfreuen. Ich finde ihn einfach eine Zierde seiner Zunft und möchte bei dieser Gelegenheit eine Lanze für all die gesichtslosen Sprecher brechen, deren Arbeit einem nur auffällt, wenn sie nicht passt. Ohne sie wäre die deutschsprachige Filmlandschaft viel kleiner.
>>> Achtung!!! Enthält Spoiler!!! <<<
Nettes Kammerspiel über das Leben, Geld und die Gier. Martin Rosete präsentiert uns einen Haufen geldgieriger Unsympathen, die den gesunden Zugang zu dem Zahlungsmittel längst verloren haben. Wiewohl wir in Zeiten des ständigen Mehrens und Raffens leben, haben es Mark und Sean wie man so schön sagt verkackt. Anstatt mit Ehrlichkeit und Fleiß an materielle Annehmlichkeiten zu kommen, bedienen sie sich unlauterer Methoden und sind damit um keinen Deut besser als jeder andere Verbrecher.
Wie John an die Information ihrer Machenschaften gekommen ist, bleibt im Dunkel. Tatsache ist, dass er bestens informiert über die beiden Paare ist und sich damit im Vorteil befindet. Haben die beiden Damen zu Anfang noch den Anschein der Redlichkeit, entpuppen sie sich später als ebenso raffgierig und geldgeil wie ihre Männer. Mit dieser charakterlichen Wendung verspielen sie sämtliche Sympathien und stehen ihren Männern somit um nichts nach. Einzig der Gärtner hebt sich ein wenig von ihnen ab, erscheint aber geistig limitiert.
Sein Wesen als Low-Budget-Produktion sieht man dem Streifen eigentlich nicht an, getragen von einer guten Optik vermittelt das Kammerspiel seine Handlung und die Botschaft eigentlich ganz gut. Rosete hat seine Hausaufgaben gemacht und einen kleinen aber feinen Film geschaffen, der seine wendungsreiche Handlung ganz gut zu vermarkten versteht. Langeweile kommt kaum auf - selbst bei den Szenen, in denen nicht rasend viel passiert, bleibt die Spannung eigentlich immer relativ hoch.
Die mir unbekannten Mimen machten ihre Sache so weit so gut und spielten ihre Protagonisten recht glaubwürdig. Die inneren und äußeren Konflikte wurden mitunter zwar ein wenig vordergründig präsentiert, was aber weniger störend wirkte als der etwas aufgesetzt wirkende Schlussgag. Hervorheben möchte ich eigentlich niemanden, unter dem Strich war es eine mannschaftlich geschlossene Leistung.
Fazit: Für einmal schauen absolut in Ordnung, wobei ich es dabei belassen werde. Kennt man die Twists erst einmal, so würde der Streifen eigentlich nicht mehr so recht wirken, da würden sich so manche Szenen wohl als Leerlauf anfühlen. In die Annalen der Filmgeschichte wird er denke ich nicht eingehen, dennoch möchte ich eigentlich nicht abraten.
>>> Achtung!!! Enthält Spoiler!!! <<<
Auch ein Ridley Scott greift mal ins Klo. Diese ereignisarme RomCom eignet sich mit ihrer wohltuenden Botschaft und der schönen Wohlfühl-Atmosphäre sicherlich gut gegen Depressionen, erzählerisch kann Scott hier ebenso wenig punkten wie Russel Crowe mit seiner Darstellung. Er wirkt zu gewollt um komisch zu sein und während sich Scott brav durch einen Haufen französischer Klischees arbeitet, bemüht sich Crowe vergeblich um eine heiter-lustige Darstellung. Man muss es leider in aller Deutlichkeit sagen: So sehr ich Crowe als Charakterdarsteller schätze – er ist einfach nicht komisch. In manchen Szenen wirkt sein Bemühen um eine launige Darstellung derart hilflos, dass man in der Tat Mitleid bekommen könnte. Da halfen auch die gekonnten Zuarbeiten Cotillards und Boudon nur wenig, auch diese beiden scheiterten an dem an passenden Gags armen Drehbuch.
Dennoch hatte der Streifen gerade zu Ende ein gewisses Potential, als die charakterliche Wandlung Skinners zu greifen begann und er sich seiner Motive bewusste wurde. Auch wenn Crowe da die Kohlen nicht mehr aus dem Feuer holen konnte, so hatte er hier endlich die Möglichkeit sein Können auszuspielen und damit gewann der Streifen sehr.
Ansonsten gab es viel an Wohlfühlatmosphäre und schönen Aufnahmen von der Gegend rund um das Weingut. Obwohl diese die über weite Strecken flache Handlung nur wenig kaschieren konnte, so hielt mich die halbwegs gute Optik vom Umschalten ab. Die schwachen Gags zwischendurch leider immer wieder zum Augenverdrehen, die kosteten dem Streifen viel. Obwohl Scott seine Hausaufgaben gemacht zu haben schien und die Stimmungen halbwegs gut auf den Schirm brachte, hatte das Endergebnis für mich zu wenig Charme um wirklich überzeugen zu können.
Die Darsteller um Crowe mühten sich nach Kräften, hatten jedoch in ihren stereotypen Rollen zu wenig Möglichkeiten um dem Film entscheidende Impulse zu verleihen. Dafür sah ich ein paar Perlen in den Nebenrollen, zwischen Finney und Highmore etwa passte die Chemie, auch Archie Panjabi hatte eine gute Ausstrahlung. Abbie Cornish fiel jedoch leider ebenso durch wie Didier Boudon.
Vor allem Cornish hatte eine zentrale Rolle, die entweder durch ihre geringe Leinwandpräsenz oder ihre nicht vorhgandene Ausstrahlung nicht so recht in Szene kam. So ist es meiner Ansicht nach Christie, die in Max den Umdenkprozess auslöst, da sie am Erbe und finanziellen Vorteilen vollkommen desinteressiert ist und lediglich emotionalen Anschluss sucht. Damit steht sie Max´ bisherigem Lebenskonzept diametral gegenüber, was er anfänglich zwar nicht so recht glauben kann, ihn später allerdings dazu bewegt, sein bisheriges Leben zu überdenken.
Conclusio: Hat mich bis auf die Atmosphäre nicht wirklich angesprochen. Für ein Drama zu flach, für eine Komödie zu wenig lustig, allein optisch einigermaßen empfehlenswert. Dafür vergebe ich die drei Punkte, mehr ist da für mich leider nicht drin.
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Spannendes und unterhaltsames Kammerspiel, eine der besseren Arbeiten Hitchcocks. Die auf einem Theaterstück basierende Handlung besticht vor allem durch ihren intelligenten Aufbau und den Wendungsreichtum. Interessant auch der Umstand, dass der polizeiliche Ermittler - anders als bei anderes Hitchcocks – nicht als beamteter Bürokrat dargestellt wurde, der sich mit der einfachsten Erklärung zufrieden gibt, sondern als interessierter Detektiv, dem an der Wahrheit gelegen ist. Und so hatte die Figur des Chefinspektor Hubbards denke ich durchaus das Potential, als Vorlage für andere Ermittler zu dienen („Da gibt es etwas, das ich nicht verstehe, es will einfach nicht in meinen Kopf...“, „Entschuldigen Sie bitte, Sir, ich hätte da noch eine einzige Frage...“ – Na, woher kennen wir diese Sätze? :-)).
Aber auch die ständigen Planänderungen Tonys absolut spannend und fintenreich - manchmal wusste ich ja zu Anfang nicht, worauf er mit der einen oder anderen Aktion hinauswollte, was sich dann später dann doch aufklärte. Doch wie es in Kriminalfilmen oftmals ist, wo ein intelligenter Verbrecher, da ein noch intelligenterer Polizist. Einzig die (vermeintlichen) Phantastereien Hallidays nicht so recht plausibel, wie er auf die – sich später als wahr herausstellende – Story gekommen war, wirkte nicht sonderlich glaubwürdig. Das hätte man besser weggelassen, damit tat sich die Geschichte keinen Gefallen.
Aber auch die Besetzung Tony Wendice mit Ray Milland war kein Glücksgriff von Hitchcock, da Milland für diese Rolle schon ein paar Jahre zuviel auf dem Buckel hatte. Den vor Kurzem noch aktiven Tennisprofi nahm ich ihm genauso wenig ab wie den Ehemann der um vieles jüngeren Grace Kellys (Altersunterschied 22 Jahre). Warum man hier keinen jüngeren Darsteller gecastet hat, erschließt sich mir nicht so recht. Alle anderen jedoch glaubwürdig und solide, vor allem mit Williams und Dawson hatte Hitchcock die richtigen Typen gefunden.
Dazu zeigt der Streifen gewisse gesellschaftliche Eigenheiten, die heutzutage wohl kaum mehr in dieser Form dargestellt würden. Interessant etwa das Verhalten Margots, die sich den Wünschen Tonys eigentlich immer beugt und keinerlei eigene Entscheidungen trifft. Sie wirkt wie ein Spielball, der zwischen Tony, Halliday und Hubbard herumgeworfen wird und selbst keine Akzente setzt. Womöglich entsprach diese Darstellung der damaligen gesellschaftlichen Stellung der (Ehe-)frau in den Staaten, heutzutage würde man das aber ganz anders zeigen.
Fazit: Ein schon etwas in die Jahre gekommener, aber immer noch unterhaltsamer und spannender Streifen, für den ich eine Empfehlung durchaus aussprechen möchte. Für Filmnostalgiker wie mich ein besonderes Leckerli, weswegen ich auch sehr wohlwollend bewerte.
>>> Achtung!!! Enthält Spoiler!!! <<<
Das vermeintliche Ende des Jedi-Ordens. Was sich im Vorgänger bereits abzuzeichnen begann, nimmt nun seinen Verlauf und besiegelt das Schicksal der Jedis. Dabei haben sich diese ihre Vernichtung zu einem gewissen Teil selbst zuzuschreiben, zu nachlässig war man mit dem großen Hoffnungsträger und unfähig, den eigentlichen Feind zu erkennen. Teilweise ist man sogar unverantwortlich vorgegangen, letzten Endes war Anakins Abwendung vom Jedi-Orden das Ende einer langen Pleiten-, Pech- und Pannen-Serie. Doch zuvor musste noch an vielen Fronten gekämpft werden, was die Handlung zwar in viele Schauplätze zerfaserte, dafür aber abwechslungsreich und deutlich interessanter vorgetragen wurde als es beim Vorgänger der Fall gewesen war. Lucas verzichtete auf lang und breit ausgewalzte Schlachtenszenen, gerade mal die Szenen zu Anfang hatten für meinen Geschmack zu viel Raum. Es wurde auch mehr auf die emotionale Befindlichkeit Anakins eingegangen und seine inneren Konflikte aus seiner Sicht nachvollziehbar dargestellt. Dies und seine Zerrissenheit zwischen dem Jedi-Rat und den Einflüsterungen Perpetins verlieh seiner Figur endlich den nötigen Tiefgang und eben jene Kontur, den die Episode II schmerzlich vermissen ließ. Dazwischen aber auch einiges an Schlachtengetümmel, die jedoch in einem ausgewogenen Verhältnis zu den menschlichen Entwicklungen stand. Trotz der verschiedenen Schauplätze fand ich die Geschichte geradlinig und ausgewogen erzählt.
Aber auch mit der Darstellung der politischen Verhältnisse gewann der Teil an Anspruch und Tiefe. Perpetins Ränkespiel nahm zunehmend Gestalt an und während sich der Jedi-Rat in seiner verknöcherten Hilflosigkeit zusehends auf die Nebenschauplätze verteilte, gewann Perpetin bei Anakin zunehmend an Einfluss und fand deutlich mehr Gehör bei ihm.
Interessant fand ich auch das Ableben Padmes als selbst erfüllende Prophezeiung. Letztlich setzte Anakins Angst um sie jene Kette von Ereignissen in Gang, an deren Ende ihr Tod stand. Anakin hatte über das Ziel hinausgeschossen und war ihr zuletzt ferner denn je. Sie hatte ihn an seine Angst verloren und damit auch ihren Lebenswillen.
Der Cast hatte wie auch bei den anderen beiden Teilen seine Qualitäten. Allen voran brillierte Hayden Christensen in seiner Wandlung, da hatte er ausreichend darstellerische Möglichkeiten und nutzte diese auch. Er bugsierte seine Figur auch in wackligen Szenen stets stilsicher durch die Handlung und verlieh ihr Kontur und Schärfe. Alle anderen wie man sie aus den anderen beiden Teilen kennt, weder im Positiven noch im Negativen auffällig.
Conclusio: Nicht die schlechteste der bisherigen Episoden. Mit einer guten Charakterzeichnung und bedächtiger Wandlung des Hauptprotagonisten hatte Lucas wieder mehr Qualität in sein Werk gebracht. Ich finde den Teil recht empfehlenswert, weil er mehrere Komponenten der Charaktere und der Handlung gut in sich vereint und sich somit von einer reinen Weltraum-Ballerei gut abhebt. An die erste Episode kommt er zwar nicht ganz heran, dennoch halte ich eine hohe Bewertung für angebracht.
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Ansprechendes Piratenabenteuer mit grusligem Einschlag. Obwohl die Geschichte selbst nicht immer stimmig und plausibel daherkam, hatte der Streifen durch eine gute Atmosphäre und einen überragenden Hauptdarsteller durchaus ihren Reiz. Auch die launigen Einschübe wirkten sich positiv auf das Gesamterlebnis aus, da diese nicht dümmlich oder klamaukhaft vorgetragen wurden, sondern durch ihre unterschwellige Nonchalance sehr charmant wirkten. Es war vor allem diese lockerleichte Grundstimmung, die die kurzweilig vorgetragenen Gags wie ein Papierschiffchen auf der ansonsten rau anmutenden Handlung tanzen ließen.
Die Kulissen und Kostüme verbreiteten ordentlich Südsee-Urlaubs-Feeling, bei machen Bildern packte mich ein massives Fernweh und ich ertappte mich dabei, ernsthafte Aussteiger-Gedanken zu wälzen. Das einsame Eiland etwa, auf dem Sparrow – Entschuldigung, CAPTAIN Sparrow - und Elisabeth Swann ausgesetzt wurden, ja, da hätte ich es durchaus länger ausgehalten.
Dazu kam eine wendungsreiche Handlung und ein wechselndes Ränkespiel, das eigentlich durchgängig unterhalten kann. Mitunter übertrieb es Verbinski zwar ein wenig mit der Hin- und Herspielerei, was mich persönlich aber weniger störte als die mitunter seichte Machart. Verbinski wollte wohl keinerlei Dramatik in seinem Streifen sehen und setzte ausschließlich auf lockere Unterhaltung. Das gelang mal mehr, mal weniger, manche Passagen erschienen zu einfach gestrickt, um tatsächlich ihre Wirkung entfalten zu können.
Johnny Depp erschien mit seiner grandiosen und charmanten Darstellung der Vater des Erfolges zu sein, zumal der Streifen ohne den außergewöhnlichen Captain Sparrow wohl nur ein weiterer eingleisiger Piratenfilm gewesen wäre. Es ist diese Mischung aus Großspurigkeit, Tollpatschigkeit und gewitztem Verve, die den Streifen um eine Klasse heben. Depp spielt seine Kollegen zeitweise klassisch an die Wand und marschierte durch den Streifen, als ob er sein ganzes Leben auf Captain Sparrow gewartet hätte. Wie er seine Gags mit todernstem Gesicht aus dem Ärmel schüttelte, ja, das hatte was. Bloom, Rush und Knightley verkamen da fast zu reinen Stichwortgebern, schienen sich aber damit durchaus zufrieden zu geben.
Die Filmmusik ergänzte die Bilder sehr gut, ich denke, die habe ich auch schon zu anderen Anlässen gehört. Das einprägsame Titelmotiv und die stimmlich passenden Nebenmotive haben durchaus Potential zu Ohrwürmern und wurden zurecht bereits gelobt.
Conclusio: Aus einer durchschnittlichen Geschichte wurden durch einen phantastisch agierenden Hauptdarsteller und einer tollen Filmmusik ein recht guter Streifen, der durch seine lockerleichte Umsetzung gut unterhält. Tiefgang und Dramatik sucht man hier vergebens, dennoch ist er für eine einzige Sichtung wegen seiner charmanten Darstellung durchaus empfehlenswert. Wer lockere und launige Unterhaltung sucht, ist hier bestens aufgehoben.
In den Filmen ist Anakins Hinwendung zur dunklen Seite das Ergebnis einer Ereigniskette, die von Pech und Unvermögen des Jedi-Rats geprägt ist. Man kann davon ausgehen, dass der Rat von Anakins Veranlagungen wusste, da er mutmaßte, ob er derjenige sein könnte, der die Entscheidung im langjährigen Kampf mit den Sith ist.
Somit hatte der Rat meines Erachtens keine andere Wahl als ihn auszubilden, da er ja den Sith diese starke Waffe ja wohl nicht einfach so überlassen wollte. Warum sich der Rat in dieser Frage so zaudernd und zagend gibt, verstehe ich nicht. Erst Qui-Gon´s Fürsprache verdankt Anakin das Einverständnis zu seiner Ausbildung. Leider wird Qui-Gon später von Darth Maul getötet, womit Anakin sein Lehrer abhanden kam. Qui-Gon macht in seinen letzten Worten einen großen Fehler (#1), indem er Obi Wan das Versprechen abnimmt, Anakin auszubilden. Obi Wan ist natürlich emotional angeschlagen, da er mit Qui-Gon seine größte Bezugsperson mit dem Jedi-Orden verloren hat. Er hätte Qui-Gon in dieser Situation wahrscheinlich alles mögliche versprochen. Im Nachhinein hätte er sich aber der Größe der Aufgabe bewusst sein müssen, ebenso wie dem Rat. Letzlich ist er als Ausbildner ja sehr unerfahren und einen Schüler mit solchen Anlagen und Traumata (Das Aufwachsen als Sklave, die Trennung von der Mutter) zu übernehmen, das hätte er - wie auch der Rat - unterbinden müssen.
Beide tun jedoch – Nichts. Fehler #2. Gab es vielleicht keinen erfahreneren Meister, der Anakins Ausbildung übernehmen hätte können? Was war mit Yoda? Der war offenbar ein guter Lehrer, jedenfalls sieht man ihn in Eposode II mit einer Klasse Kinder, und auch Luke wird von ihm unterrichtet.
In Episode II wird die Überforderung Obi Wans evident, Anakin schien emotional angeschlagener zu sein als zu Ende der Episode I. Obi Wan müsste das ja bemerken, ebenso wie Anakins schon fast krankhafte Zuwendung zu Amidala. Dass er Anakin sogar zu deren Schutz abstellt, wo er um dessen (verbotene) Gefühle ihr gegenüber wusste, war nicht sehr schlau (Fehler #3). Womöglich sah er es als eine Übung zur Selbstbeherrschung. Hätte es funktioniert, wäre Anakin wohl daran gewachsen, die Chancen standen jedoch schlecht. Dazu kam dann auch das Pech, dass Amidala jegliche menschliche Reife vermissen ließ und sich auf die Liaison mit Anakin einließ.
Warum sich niemand um das seelische Befinden Anakins schert, ist mir ein Rätsel. Da mutet Meister Yodas Versprechen am Ende der Episode I („Mit großem Interesse Deine Ausbildung verfolgen wir werden“) schon fast als schlechter Scherz an, sehr groß dürfte das Interesse nicht gewesen sein (Fehler #4).
Da haben wir nun einen traumatisierten Helden, der im Begriff ist, auf die dunkle Seite abzurutschen. Niemand hat das erkannt und keiner macht etwas dagegen, obwohl sie von Anfang an wussten, dass ein großes Potential in Anakin schlummert. Und nach dem großen Showdown in der Episode III ist Obi Wan plötzlich zu weich, Anakin zu töten, lieber lässt er ihn langsam neben dem Lavafluß verrecken (Fehler #5).
Mit all dem spielt man Perpetin in die Hände, da ist die Lüge Obi Wans das denke ich kleinste Mosaiksteinchen.
Übrigens, Obi Wan scheint es mit der Wahrheit nicht immer so genau zu nehmen, schließlich verheimlicht er ja auch Luke, das Darth Vader sein Vater ist. In diesem Licht scheint er kein geeigneter Jedi zu sein.
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Nospheratu99 vs. The Asylum Vol. VIII
Ein für Asylum-Verhältnisse gar nicht mal so übler Streifen, “neutral“ betrachtet aber von unterdurchschnittlicher Qualität. Positiv möchte ich erwähnen, dass sich das Autorenduo Bales und Fiske in der Charakterisierung Sherlock Holmes ziemlich genau an die von Doyle erdachte Figur annäherten, was in anderen Produktionen leider oft nicht der Fall war (und von mir bei diesen Streifen auch entsprechend kritisiert wurde). Guy Richie und Robert Downey jr. etwa lieferten eine schlechte Parodie der Romanfigur ab, die mir eigentlich - im Gegensatz zu dieser Produktion - überhaupt nicht gefiel. Diese Werkstreue wollte mir von Anfang an sehr gefallen, denn wo Sherlock Holmes draufsteht, hätte ich auch gerne Sherlock Holmes drinnen. Zudem entfalteten die passenden Kulissen und die teils liebevoll gestaltete Ausstattung einen gewissen Charme, der für eine über weite Strecken gute Atmosphäre sorgte. Auch die mit gelegentlichem Augenzwinkern vorgetragenen Dialoge zwischen Holmes und Dr. Watson, diese kleinen Frotzeleien hatten durchaus Verve und machten Laune.
Leider konnten die eher hanebüchene Handlung und die grottenschlechten Computeranimationen wie so oft nicht überzeugen. Obschon sparsam eingesetzt, verhagelten diese die Optik leider immer wieder und damit verlor der Streifen ungemein. Die Geschichte selbst hatte einen zu starken SiFi-Einschlag, um wirklich punkten zu können und auch mit der Logik nahm es das Autorenteam nicht immer so genau. Die Dialoge kamen mal besser, mal schlechter daher und auch die Synchronisation hatte nicht immer ein glückliches Händchen.
Inszeniert wurde durchgehend ansprechend und rhythmisch ausgewogen. Manche Szenen entfalteten tatsächlich eine gewisse positive Wirkung, etwa die Verfolgungsszene im Wald. Man sah Holmes und Watson eigentlich nur durch den Wald rennen, trotzdem schufen die verschiedenen Kamerafahrten und –einstellungen eine gewisse bedrohliche Stimmung.
Leider stürzte das darstellende Personal größtenteils ab, was einerseits an der schlechten Synchronisation, zum anderen aber auch an den Mimen selbst lag. Der vielgescholtene Ben Syder war dabei noch der Einäugige unter den Blinden, konnte er doch zumindest seine Figur halbwegs plausibel darstellen. Garth David-Loyd oftmals mit Problemen sobald es ein wenig in Richtung Tiefgründigkeit ging. Über alle andern breite ich gnädigerweise den Mantel des Schweigens, da kam leider sehr wenig.
Resümierend kann man sagen, dass der Streifen schon seine Qualitäten besitzt, von einem gelungenen Film zu sprechen, nun ja, so weit möchte ich jetzt auch wieder nicht gehen. Für einmal schauen ok, unter dem Strich aber unterdurchschnittlich. Der Sherlock Holmes-Fan in mir möchte die Produktion keinesfalls mit einer Wertung unter vier abstrafen, mehr ist es allerdings auch nicht.
>>> Achtung!!! Enthält Spoiler!!! <<<
Durchwachsene Sache. Als positiv möchte ich die gelungene Charakterisierung Wolverines bemerken, der in diesem Streifen nicht als die unkaputtbare Kampfmaschine gezeigt wird, sondern sich mit durchaus „menschlichen“ Problemen herumschlagen muss. Das zeitweise Abhandenkommen seiner Kräfte macht aus einer Art Superheld ein verletzliches Wesen, das seine physischen wie psychischen Probleme mit sich herumschleppt. Und so mutiert er im Laufe der Handlung von einem gebrochenen und kampfesmüden Recken zu einer gefestigten Persönlichkeit, die ihren Platz im Leben gefunden hat.
Dazwischen leider viel sinnleeres und planloses Kampfgetümmel, das mit Fortdauer leider zunehmend ermüdet. Auch finde ich, dass das Potential der Geschichte und des Spielortes in keiner Weise ausgeschöpft wurde. Anstatt die Prämisse konsequent zu verfolgen, verheddern sich Frank und Bomback in Asien-Klischees und sinnlosen Martial-Arts-Gehaue. Auch die Dialoge schienen lediglich der Plausibilisierung der Kämpfe dienlich zu sein anstatt echte Dramen zu bieten. Damit rutscht der Streifen leider in gefährliche Nähe zu einer reinen Ninja-Kampfsport-Huldigung, wie man sie aus den Actionfilmen der achtziger Jahre kennt. Die Protagonisten um Wolverine gerieten damit eigenartig konturenlos und schienen lediglich wie Schachfiguren herumgeschoben zu werden, damit die Kämpfe vorangetrieben werden können.
Außer an Hugh Jackman wurden daher kaum höhere Ansprüche der Darstellung gestellt, was das Ensemble vor keine großen Probleme stellte. Die stereotypen Figuren wurden so weit so gut gespielt, nicht mehr und nicht weniger. Einzig Jackman rang man einiges an Tiefgang ab, was dieser aber so weit so gut auf die Leinwand brachte. Trotzdem schien seine Rolle eher Ansprüche an seine Fitness als an seine Darstellungskunst gestellt zu haben.
Conclusio: Ein grundsätzlich nicht schlecht gemachter, letztendlich aber in zu starkem Kampfgetümmel erschlagener Streifen. Das Fanfutter wurde wahrscheinlich so bestellt und auch geliefert, was der Erfolg an den Kinokassen deutlich zeigte. An mir ging der Film jedoch de facto spurlos vorüber, ich sah kaum Unterschiede zu anderen Action-Produktionen dieser Richtung. Womöglich muss man dem X-Man-Universum stärker verhaftet sein, um den Streifen gut zu finden. Mit einer nur durchschnittlichen Bewertung schlage ich ihn womöglich etwas unter Wert, in meinem Film-Universum ist es aber nicht mehr. Empfehlen möchte ich ihn auch ausschließlich für die entsprechende Fangemeinde.
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Schwacher Psycho ohne Thrill. Grundsätzlich hatte die Geschichte durchaus Potential und so konnte der Film mit einer stringenten Inszenierung und einem wunderbarem Setting durchaus punkten. Die Landschaftsaufnahmen kreierten eine herrliche Optik, womit auch die Atmosphäre gut und ansprechend daherkam. Jonathan Darby arbeitete handwerklich einwandfrei, überhaupt wirkte die Produktion unter dem Strich aufwändig und hochwertig.
Das Problem dieses Streifens sehe ich in einem nicht gut gecasteten Ensemble. Die Darsteller wirkten oft nur wenig glaubwürdig und so hatte das Endergebnis zu wenig Wirkung um tatsächlich Spannung aufzubauen. Jessica Lange besonders in den harschen Szenen mit zu wenig Nachdruck, ihr Ränkespiel nahm man ihr daher nur bedingt ab. Die netten Szenen meisterte sie zwar mit einigem Charme, um ein echtes Bedrohungsszenario für Helen zu schaffen fehlte jedoch die Diabolik. Johnathon Schaech hingegen wirkte über weite Strecken hölzern und streif, sein Jackson schien zu keiner Zeit eine wirkliche Verbindung zu den beiden Damen zu haben. Der Protagonist schob immer eine eigenartige Distanz vor sich her und schien zu keinen tieferen Gefühlen fähig zu sein. Gerade mal die emotionalen Szenen am Schluss entfalteten einen gewissen Tiefgang, doch da war eigentlich nichts mehr zu retten. In diesen Szenen wirkte dann wiederum Gwyneth Paltrow irgendwie fehl am Platz, bei den Anschuldigungen hatte sie leider keinen guten Auftritt. Irgendwie erschien sie für solch eine Darstellung zu brav und bieder um wirkliche Glaubwürdigkeit zu erreichen. Davor war sie jedoch noch die beste in der gesamten Riege der Darsteller, brachte vor allem die verletzliche Seite ihrer Protagonistin gut. Nina Foch ohne Fehl und Tadel in ihrer kleinen Rolle, ebenso wie Debi Mazar und Hal Holbrook. David Thornton wiederum blass und schwach, jedoch ohnehin mit nur wenigen Auftritten.
Conclusio: Ein gut angetragener Streifen, der von einem relativ schlecht gecasteten Ensemble leider ziemlich versenkt wurde. Da wurde wohl auf die individuellen darstellerischen Stärken nur wenig Bedacht genommen, was sich unter dem Strich dann leider bitter rächte. Trotz einer grundsätzlich guten und hochwertigen Produktion blieb der Streifen damit in seiner Gesamtheit eher spannungsarm und konnte daher nur bedingt unterhalten. Mehr als eine wohlmeinende viereinhalb möchte ich daher nicht springen lassen und auch eine Empfehlung nur mit einigem Vorbehalt aussprechen. Am ehesten werden furchtsame und zartbesaitete Seher Freude mit dem Streifen haben, ein echter Thrill war für mich in keiner Weise spürbar.
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Zufällig auf einer uralten VHS entdeckt. Den Streifen hatte ich vor -zig Jahren vom TV unter dem Titel „Frühling einen Sommer lang“ aufgenommen. Seitdem führte er ein Schattendasein in meiner Sammlung, und das leider zu Recht.
Geboten wird eine comig-of-Age-Liebesgeschichte, die handlungstechnisch zwar einigermaßen punkten kann, von einer lausigen Inszenierung und einem nicht immer sattelfesten Drehbuch aber ziemlich verschrottet wird. Zu viel Leerlauf mit seichten Nebensächlichkeiten ließ keine rechte Stimmung aufkommen und auch optisch bot der Streifen wenig. Die Dialoge unter den Jugendlichen ließen zeitweise jeglichen Anspruch vermissen, warum Oscy und Benjie als einfach gestrickt, ja bisweilen beinahe geistig minderbemittelt dargestellt wurden, weiß wohl nur Robert Mulligan selber. Womöglich hatte da auch die Übersetzung kein gutes Händchen, wie genau sie sich ans amerikanische Original hielten, weiß ich nicht. Die Synchro leider ebenfalls auf sehr niedrigem Niveau, womöglich kommt der Streifen in der englischen Version besser daher. Aber auch die Bilder sprachen mich nur selten an, da hatten andere Filme der frühen Siebziger eine weitaus bessere Atmosphäre. Aus dem Sommerfrische-Städtchen beispielsweise hätte man viel mehr Stimmung herausholen können als es die Landschaftsaufnahmen schafften. Und während die schlechte Bildqualität wohl eher dem Alter der VHS geschuldet war, kann man ihr die sprunghaften Kamerafahrten und miesen Einstellungen eher nicht anlasten.
Seltsam mutete für mich auch der Zeitpunkt der Verführung an. Warum sich Hermie und Dorothy just unmittelbar nach der fatalen Nachricht über den Tod von Dorothys Mann näherkommen mussten, verstehe ich nicht so recht. Das wollte mir eigentlich nicht so recht passen. Auch die Musik passte oft nicht, warum man gerade die zu Anfang eigentlich heitere Stimmung mit so traurigen und dramatischen Melodien unterlagt hat, erschließt sich mir eigentlich nicht so recht.
Den Mimen gereichte die durchwachsene Inszenierung und die schlechte Synchronisation leider nicht eben zum Vorteil, eine eingehende Betrachtung erspare ich mir daher an dieser Stelle. Das wäre ihnen gegenüber wohl nicht fair.
Conclusio: Kann ich eigentlich nicht empfehlen. Mich erreichte der Streifen eigentlich nicht wirklich, womöglich bin ich mittlerweile einfach die falsche Zielgruppe dafür. Diese Mischung aus Jugendkomödie, Drama und Coming-of-Age-Liebelei konnte leider nur wenig punkten, mehr als eine zweieinhalb ist für mich eigentlich nicht drinnen.
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Einer der besseren Hitchcocks. Der unsichtbare Dritte hält einen mit überraschenden Wendungen und witzigen Ideen trotz der Überlänge immer bei Laune und lässt es so zu keinen wie immer gearteten Längen kommen. Sogar die Szene auf dem Maisfeld, bei der zu Anfang geschlagene fünf Minuten eigentlich rein gar nichts passiert, hält den Zuschauer durch die kunstvoll aufgebaute Spannung gebannt. Man weiß zu diesem Zeitpunkt ja nicht, dass es sich um eine Falle handelt, hat aber ein zunehmend komisches Gefühl bei der Sache. Hitchcock spielt hier mit dem sechsten Sinn des Zusehers und damit gewinnt der Streifen ungemein.
Leider verhagelten die komödienhaften Einschübe das Seherlebnis mitunter, da diese nicht immer zu den Handlungsteilen passen wollten. Waren etwa die Szenen, als Thornhill seine alkoholische Autofahrt zu erklären versuchte noch einigermaßen witzig und unterhaltsam, so hatte die Liaison im Zugabteil schon weit weniger Pfiff. Da schlingerte die Handlung leicht in Richtung seichter Gewässer, vor allem die ein wenig aufgesetzt wirkenden Dialoge zwischen Roger und Eve beigeisterten mich nicht so recht.
Trotzdem konnte die abwechslungs- und wendungsreiche Geschichte durchaus unterhalten, zumal man die Zusammenhänge zwar relativ bald kannte, Thornhills Schnitzeljagd aber spannend und intensiv inszeniert wurde. Die Aneinanderreihung seiner Abenteuer geriet über weite Strecken plausibel und nachvollziehbar, obwohl ich persönlich in manchen Situationen anders gehandelt hätte.
Hitchcock schafft in diesem Streifen das Kunststück, an sich unglaubwürdige Sequenzen filmgerecht abzuliefern und mit einem Augenzwinkern zu präsentieren. Dadurch hatten einige der Szenen Potential für die Ewigkeit, man denke nur an die oben erwähnte Maisfeldszene oder der Showdown am Mount Rushmore. Viele andere Regisseure ließen sich davon inspirieren und das allein stellt für mich schon ein Qualitätsmerkmal dar.
Cary Grant schien für die lockerleichte Umsetzung der richtige Mann zu sein, nur wenige können diesen unterschwelligen Humor wie er. Er schafft es, mit todernstem Gesicht Pointen zu setzen, die dann besonders bei mehrfachen Sichtungen unterhalten. Saint und Mason hatten ebenfalls ihre Momente, besonders aber freute ich mich über Landau, den mag ich irgendwie. Leo G. Caroll trocken und nüchtern wie man ihn kennt.
Fazit: Ein durchaus empfehlenswerter Streifen. Für mich jetzt nicht der beste Hitchcock, aber ein durchaus sehenswerter. An „Psycho“ oder „Vertigo“ kommt er für mich nicht heran, mir persönlich sind die ernsteren Umsetzungen lieber. Das ist natürlich eine rein persönliche Präferenz, für meine Bewertung aber mit ausschlaggebend. Mit einer guten siebeneinhalb ist er für mich gut bedient.
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Guter zweiter Teil, der jedoch nicht an die erste Episode herankommt. Lucas setzt diesen Teil in bekannter Manier fort, hatte jedoch die „klassischen“ Probleme des Zweitlings. Einerseits waren viele der visuellen Eindrücke aus dem Erstling bekannt und konnten damit nicht mehr in der Weise punkten, andererseits war die Geschichte in einer Phase, die mehr auf der emotionalen Entwicklung Skywalkers als auf Weltraum-Ballerei fußte. Trotzdem wollte Lucas auch hier entsprechende Schauwerte schaffen, doch leider wirkte die parallele Schnitzeljagd mit Kenobi wie ein Pausenfüller zwischen den Szenen der sich anbahnenden Liaison von Skywalker und Amidala. Diese geriet leider nicht immer glaubwürdig, vor allem die Wandlung der Gefühlswelt Padmes von mütterlichen zu partnerschaftlichen Empfindungen gegenüber Anakin nicht immer plausibel. Während die inneren Konflikte der Protagonisten halbwegs plausibel dargestellt wurden, hatten ihre diametral dazu stattfindenden Handlungen ebenfalls nicht immer Hand und Fuß. So weist Padme in einer romantischen Szene bei Kerzenlicht Anakin mit dem Hinweis des Verbots ihrer Beziehung zurück, um sich zwei Minuten später mit ihm verliebt im Gras zu wälzen. So gesehen scheint auch die Entscheidung Kenobis, Skywalker zum Schutz Amidalas abzustellen nur wenig plausibel, wusste er doch um die (verbotenen!) Gefühle Skywalkers ihr gegenüber. Seinen emotional ohnehin schon schwächelnden Schüler in so eine Lage zu bringen erscheint hier nur wenig weise. Und von der Entscheidung Amidalas, nach Geonosis aufzubrechen möchte ich jetzt erst gar nicht anfangen, ebenso wenig wie mit der etwas naiven Aufforderung Dookus an die Jedis, den Kampf aufzugeben und sich ihm anzuschließen. Als ehemaliger Jedi hätte er sich denken können, dass die eher in den Tod gehen als die Seiten zu wechseln.
Aber gut, diese Dinge mussten für den Lauf der Handlung natürlich so sein, anders wäre die Geschichte wohl nicht in dieser Richtung voranzutreiben. Leider hinkten diese Sequenzen der Plausibilität damit ein wenig nach und hatten zumindest bei mir ein latentes Glaubwürdigkeitsproblem. Auch die Kämpfe auf Geonosis waren für meinen Geschmack etwas zu stark ausgewalzt, da hätte Lucas wohl noch einige Minuten Laufzeit zu füllen gehabt.
Die Darsteller jedoch auf ebenso hohem Niveau wie im Vorgänger, die mangelnde Glaubwürdigkeit war eher der Handlung als der Darstellung geschuldet. Herausheben möchte ich niemanden, eigentlich könnte man meine Einschätzung wie aus dem ersten Teil übernehmen.
Fazit: Fällt gegenüber der Episode I in seiner Wirkung leider etwas ab, was einerseits in der Natur der Sache liegt, andererseits auch dem Korsett der Handlung geschuldet ist, die ja im „Krieg der Sterne“-Teil von 1977 münden muss. Man kann Lucas also kaum einen Vorwurf machen, dennoch bewerte ich den filmischen Eindruck und der ist nun mal nicht so hoch wie der Vorgänger.
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Gelungener Serien-Auftakt. Episode I stellt dabei viel mehr dar als lediglich eine Einführung in das galaktische Universum und ein Vorstellen der Figuren. Getreu dem Motto „Wie alles begann“ erzählt uns Lucas die Geschichte Darth Vaders von Beginn an und legt mit dem erzwungenem Zurücklassen der Mutter auf Tatooine den Grundstein von Anakins Verlustängsten. Spielt dabei immer wieder auf andere Teile an und nimmt sogar augenzwinkernd Anleihen von anderen Stoffen - man denke da nur an das Pod-Rennen, das ein paar Parallelen zum Wagenrennen von Ben Hur aufweist.
Auch die verschachtelte Handlung hatte viel Potential und Lucas verstand es durchaus, dieses zu nutzen. Ähnlich wie die politischen Verstrickungen auf unserer Erde wird auch in der galaktischen Republik gelogen und gemauschelt was das Zeug hält. Eigeninteressierte Senatoren und ein letztlich handlungsunfähiger Senat erliegen den Täuschungen und Intrigen Palpatines, der sich kontinuierlich nach oben arbeitet. Der geneigte Star-Wars-Kenner weiß natürlich, wohin das letztendlich führt, dennoch erzählt uns Lucas diesen Weg spannend und interessant.
Optisch setzt der Streifen von Beginn an eigene Maßstäbe, sowohl was Design und Ausstattung als auch Kulissen und Setting betrifft. Die Verbindung von tollen visuellen Eindrücken und einer detailreich erzählten Geschichte schafft eine eigene Welt, in der sich Lucas Phantasien frei entfalten und er sich dabei so richtig austoben kann.
Und das Ergebnis kann sich sehen lassen, auch weil Lucas zu keiner Zeit auf die charakterliche Entwicklung seiner Hauptfiguren vergisst. Die Zeichnung der Guten wie der Bösen folgt dabei bekannten Mustern der Linke-Hand-Rechte-Hand-Philosophie, was jedoch zu jeder Zeit passend und stimmig erscheint. Eindrücklich etwa die Szene beim Kampf zwischen Darth Maul und Qui-Gon-Jinn, als sie durch die Energiewände getrennt sind. Darth Maul läuft vor der Wand auf und ab wie ein Tiger im Käfig, starrt Qui-Gon an und reißt ihm gedanklich schon den Kopf ab, während Qui-Gon in einer Art Meditation versinkt und Maul nicht einmal so richtig wahrzunehmen scheint. Ein kleines Detail, sagt jedoch viel über die unterschiedlichen Philosophien aus.
Das Ensemble bot viele bekannte Gesichter, Lucas schien alles aufbieten zu wollen, was in Hollywood Rang und Namen hat. Liam Neeson, Natalie Portman, Jake Loyd und Ewan McGregor spielten wie aus einem Guss und brachten ihre Rollen ebenso glaubwürdig wie Ray Park und Ian McDiarmid. Vor allem Loyd überraschte mich ungemein, das war eine reife Leistung für einen Zehnjährigen. Schade, dass er mit seinem Ruhm später solche Probleme bekommen hat. Alle anderen auf ähnlich hohem Niveau, ebenso die Synchronisation.
Fazit: Absolute Empfehlung, ein zu jeder Zeit spannender und visuell lohnender Streifen auf hohem Niveau. Auch wenn ich persönlich auf manche Figuren hätte verzichten können, ist die Mischung wirklich gelungen. Taugt auch für mehrfache Sichtungen, die phantasievolle und detailreiche Umsetzung lässt einen immer wieder Neues entdecken.
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Nette und kurzweilige Komödie aus den guten alten Achtzigern. Wenngleich ich den Streifen aus mittlerweile anderem Blickwinkel als in seinem Erscheinungsjahr sehe, kann ich ihm immer noch einiges abgewinnen. Er punktet durch die gelungene Atmosphäre und die schönen Landschafts- und Stadtaufnahmen. Die Handlung ist soweit plausibel und auch der Humor hat Charme. Heutzutage würde man so etwas allein schon wegen der Genderung und des Hautfarben-Humors sicherlich anders machen, doch damals gingen die Uhren diesbezüglich noch deutlich anders. Trotzdem besticht der Streifen durch seine schon fast zarte Sanftmütigkeit, die man zwar auch als flach und seicht empfinden könnte, unter dem Strich aber gut zu gefallen weiß. So hätte Hogan etwa die satirische Auseinandersetzung mit den amerikanischen Gesellschaftsstrukturen und Verhaltensweisen durchaus zuspitzen können. In dieser Form zeigt der Streifen deutlich weniger Bissigkeit als seine tierischen Protagonisten im australischen Busch. Die Darstellung wirkte wie mit einem Augenzwinkern versehen, Hogan scheint sein amerikanisches Publikum nicht verprellen gehabt zu wollen. Aber wahrscheinlich ist es sogar genau dieser fehlende Frontalangriff, der dem Streifen seinen Charme verleiht. Der Kontrast des Großstadtdschungels mit dem Outback wurde mit einigem Verve gezeigt und konnte eigentlich durchgehend unterhalten.
Auch die Liebesgeschichte wurde zart und langsam entwickelt, was man bei Filmen aus diesem Kulturkreis nicht so oft sieht. Dabei hatten die Protagonisten weniger mit Irrungen und Wirrungen als mit gesellschaftlichen und inneren Konflikten zu kämpfen. Und auch der Verzicht auf Schwülstigkeit und schmalztriefende Liebeserklärungen wollte unter dem Strich gut gefallen.
Hogan und Kozlowski harmonierten vor der Kamera bestens miteinander (und wie man später erfahren sollte auch dahinter) und präsentierten uns tiefgängige und vielschichtige Charaktere. Hogan hatte sich seine Rolle wohl auf den Leib geschrieben und gut daran getan. Ob er ein guter Schauspieler ist kann ich nicht sagen, diese eine Rolle hat er jedenfalls bestens ausgefüllt. Alle anderen schlugen sich gut, hatten aber auch keine allzu großen Herausforderungen. John Meillon hatte etwas Pech mit seiner Rolle, warum man Walter Reilley als unsicher und dümmlich hingestellt hat, erschließt sich mir eigentlich nicht so richtig. Womöglich sollte das der Komik dienlich sein.
Conclusio: Ein der besseren Komödien aus den achtziger Jahren und eigentlich ganz gut gealtert. Ein Film, der keinem weh tut und positive Schwingungen verbreitet, für meinereinen hat es letztens auf Kabel1 ganz gut gepasst. Mehrfache Sichtungen könnte ich mir allein schon wegen der guten Optik und der charmanten Darstellung ganz gut vorstellen, und dafür möchte ich auch eine Empfehlung aussprechen. Für eine wirklich hohe Bewertung ist er zwar letzten Endes etwas zu handzahm, eine gute sechseinhalb hat er sich aber redlich verdient.
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Durchwachsener Prügelklamauk. In „Vier Fäuste gegen Rio“ versuchte das Duo Spence/Hill wohl einen Anknüpfungspunkt an die erfolgreichen Filme der siebziger Jahre zu finden und produzierten sich auch in dieser Art. Leider verkam der Humor stellenweise zu einem hilflosen Herumgehampel und auch der Wortwitz und die Situationskomik konnten nur phasenweise unterhalten. Trotzdem schaffte es der Streifen, mir den einen oder anderen Lacher zu entlocken und wenngleich der Humor nicht durchgängig Schenkelklopfer lieferte, wollte er allein durch die Selbstpersiflage phasenweise doch gefallen. Hill und Spencer nahmen sich dabei selbst nicht allzu ernst und das tat dem Ganzen gut. Trotzdem wurde wieder ordentlich draufgehauen und auch die ungeordnete Nahrungsaufnahme ausgiebig zelebriert. Dabei erfindet Clucher (bzw. Barboni) das Rad nicht neu und jagt seine mittlerweile etwas in die Jahre gekommenen Hauptdarsteller durch die bereits bestens bekannten Situationen. Geht dabei mitunter mit dem sprichwörtlichen Holzhammer-Humor vor, der wie gesagt nur stellenweise punkten kann. Die nur wenig überraschende Handlung wirkte daher einigermaßen vorhersehbar und bisweilen sogar schal und abgestanden.
Spencer und Hill taten dabei genau das, wofür man sie kennt und schätzt. Die zwei Seiten der Medaille stellten sie mit der nötigen Dissonanz dar, auf der der Humor dann letztlich auch fußte. Besonders Hill wurde seiner Rollenprägung wieder einmal gerecht, während Spencer weniger Bärbeißigkeit zeigte als gewohnt. Pizzuti ging mir schmerzhaft ab, der Parade-Watschenmann hatte hier leider keinen Auftritt.
Fazit: Man bekommt genau das geliefert, was man bestellt hat, im Guten wie im Schlechten. Hill und Spencer prügeln sich hier eben durch Rio de Janeiro und liefern ansonst bestenfalls mittelmäßige Kost ab. Muss man wohl mögen um es gut zu finden, für mich hätten sie es nach den Westernparodien damit eigentlich schon gut sein lassen können. Für die teils nette Atmosphäre und ein paar witzige Einlagen gebe ich mal eine durchschnittliche fünf, mehr ist da für mich einfach nicht drinnen.
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Klassischer B-Film ohne höhere Ansprüche. Einer geradlinig inszenierten und daher etwas vorhersehbar wirkenden Handlung stehen laue CGI-Effekte und bis auf eine einzige Ausnahme Darsteller aus der zweiten Reihe zur Seite. Unter dem Strich sehen wir daher ein uninspiriertes und flaches Filmchen, das anfänglich zwar einigermaßen unterhalten kann, mit Fortdauer seine Qualitäten aber nahezu vollständig einbüßt.
Es sind die matten Effekte, die leicht als solche zu erkennen sind und daher keine so richtige Stimmung aufkommen lassen. Dazu kommt noch eine schlampige Ausführung und fertig ist der verquere Katastrophenfilm. Ein Beispiel: Während sich der Wirbelsturms bis auf wenige hundert Meter an die Protagonisten bedrohlich annähert, regt sich in deren unmittelbarer Umgebung kein einziges Blättchen. Die Leute laufen davon, die Windhose ändert ihre Richtung und scheint die Leute regelrecht zu verfolgen. Während die Kraft des Windes Autos scheinbar mühelos von Boden aufhebt und wegbläst, knickt an den daneben stehenden Bäumen kein einziges Zweiglein ab. Und so weiter und so fort.
Die Effekte waren also DER große Minuspunkt des Streifens, diese verhagelten neben der Optik leider auch die Atmosphäre, womit der Film unter dem Strich nicht so recht in die Gänge kam. Man kann sagen, dass er sein Oevre der Zweitklassigkeit aus jeder Pore verströmt, jedoch in keiner Szene vorgibt mehr als ein B-Film zu sein.
Das Ensemble bot ein paar Gesichter mit Wiedererkennungswert, allen voran Casper van Dien und AkteX-Star Steven Williams. Aber auch Richard Burgi und Victoria Pratt keine Unbekannten, warum die bei dem Schmu mitmachten, erschließt sich mir eigentlich nicht. Womöglich ist deren Buchungslage auch nicht immer rosig, zumindest schienen sie aber ganzen Herzens bei der Sache zu sein. Darstellerisch konnte man eigentlich nicht groß meckern, wenngleich das Drehbuch nicht immer nur Erbauliches lieferte. Die Synchronisation ebenfalls unterdurchschnittlich, jedoch zumindest mit halbwegs brauchbaren Sprechern.
Fazit: Nichts Halbes und nichts Ganzes. In dem Streifen gab es eigentlich nichts, was man nicht schon anderswo besser gesehen hätte, insgesamt war´s eine matte Sache. Eine Empfehlung möchte ich nicht aussprechen und im Gegenteil eher abraten. Die dreieinhalb hat er sich eigentlich nicht verdient, aber in einem Anfall von weihnachtlicher Großzügigkeit vergebe ich diese mal nach Bauchgefühl.
Ansonsten bleibt mir nur mehr, allen geneigten Lesern (und auch den nicht geneigten ;-)) frohe Feiertage zu wünschen. Übertreibt es nicht mit den Keksen ^^.
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Handwerklich gut gemachter Kriminalfilm mit inhaltlichen Schwächen. Geschichten erzählen kann er, der Hitchcock. Einer an sich guten Geschichte steht eine spannende und rhythmisch einwandfrei vorgetragene Inszenierung gegenüber, die einen die ganze Laufzeit gut unterhalten kann. In seinen Grundzügen kann man gegen den Streifen also nichts sagen, es sind vielmehr diese kleinen, nicht so recht plausiblen Verhaltensweisen der Protagonisten, die den Streifen etwas herunterziehen.
Dabei waren die „Fehler“, die Guy Haines erst in die Zwickmühle brachten, handlungstechnisch noch eher harmlos, basierten die doch auf der psychischen Schwäche des Protagonisten. Erst tritt er dem Ansinnen Brunos, die Morde auf Gegenseitigkeit zu begehen, nicht entschlossen genug entgegen, dann scheut er den Gang zur Polizei, weil er Brunos Einschüchterungsversuchen ebenfalls nicht die nötige Entschlossenheit entgegenbringt.
Später wurden die nicht plausiblen Handlungen mehr und stärker. Warum sich Bruno derart in die Gesellschaft um Senator Morton einbringt, ist mir ebenso unerklärlich wie die Sache mit dem Tennismatch oder die Geschichte mit dem Feuerzeug. Das war der größte dramaturgische Fehler überhaupt, schließlich muss man ja annehmen, dass die Polizei den Tatort unmittelbar nach dem Auffinden der Leiche gründlich nach Spuren abgesucht hat. Ein erst später aufgefundenes Feuerzeug, das die Spurensicherung eventuell übersehen hat, würde ich jetzt als kein Beweismittel im eigentlichen Sinn sehen. Da böte das eigenartige Verhalten Haines´ schon mehr Verdachtsmomente.
Das unprofessionelle Verhalten der Polizei war ebenfalls eigenartig. Mir ist schon in einigen Hitchcock-Filmen ausgefallen, dass die Polizisten oftmals eher einfältig wirken und scheinbar immer geneigt sind, die einfachste Begründung anzunehmen. Feuerzeug wird eine Woche nach dem Mord am Tatort gefunden – alles klar, wir haben den Mörder. Fall gelöst, Aktendeckel drauf und danke.
Somit geriet der Streifen mit Fortdauer der Handlung zusehends in Schieflage, was die anfänglich hohe Qualität dann doch negativ beeinflusste. Dazu kam eine mangelhafte Synchronisation, vor allem Haines und Anthony hatten in manchen Szenen verschiedene Stimmen und Redeweisen, da mussten wohl zwischendurch andere Sprecher eingesetzt worden sein. Womöglich wurden die Szenen auch später eingefügt und gesondert synchronisiert.
Die Darsteller agierten gut, wenn auch nicht oskarreif. Farley Granger durchgehend gut, ebenso wie Robert Walker. Ruth Roman ebenfalls passabel, ebenso wie Patricia Hitchcock. Leo Carroll wie man ihn kennt, der ist wohl auf nüchterne und zurückhaltende Typen abonniert. Alle anderen ohne Fehl und Tadel, nur Casey Rogers etwas zu überkandidelt.
Fazit: Grundsätzlich schon empfehlenswert, die Schwächen aber leider nicht zu übersehen. Für eine einzige Sichtung sicherlich in Ordnung, in die DVD werde ich aber sicherlich nicht extra investieren. In meine Benotung ist ordentlich Hitchcock-Bonus eingeflossen, ansonsten wäre er wohl unter den Durchschnitt gerutscht.
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Feed The Beast. Ein Film, der hält, was er verspricht. Hier trifft ein klaustrophobisches Kammerspiel auf ein Psychodrama, beide mutieren später zu einem waschechten Horror. Und die Symbiose kann sich sehen lassen. Shyamalan verlässt zeitweise die ausgetretenen Genrepfade, um sie später wieder auf eine fast schon lustvolle Art und Weise weiter zu beschreiten. Dabei springt er auch mal gerne zwischen ihnen herum und lässt auch seine Figuren mal da und mal dort wandeln. Verzichtet dabei auf unnützes Beiwerk und präsentiert uns eine verschlungene und doch plausible Handlung. Dabei wird uns ein Mensch präsentiert, der in seiner wortwörtlichen Vielschichtigkeit einer tickenden Zeitbombe gleicht.
Die eigentliche Hauptfigur von Split ist für mich jedoch Casey (Anya Taylor-Joy). Um ihr Verhalten zu verstehen, sind die geschickt gesetzten Rückblenden von enormer Bedeutung. Da erschließen sich einem die Dynamiken zwischen Jäger und Beute sowie von Täter und Opfer, die für sie evident sind. Casey hat in ihrem bisherigen Leben außer der „Beute“ alle diese Rollen bereits eingenommen. Ihr Verhalten ist daher anfangs von Hoffnungslosigkeit geprägt, doch in dem Moment der Erkenntnis, dass die kein Opfer, sondern Beute ist, schlägt ihr Verhalten um. Gegenüber dem sexuellen Missbrauch im Kindesalter, gegen den sie sich nicht zur Wehr setzen konnte, ist sie als Jagdbeute nicht in dieser Art chancenlos. Als sie sich des Gewehrs bemächtigt, erkennt sie ihre Chance, schafft es aber anfangs trotzdem nicht, in die Rolle des Jägers zu schlüpfen. Erst als die Munition zur Neige geht, stoppt sie das panische drauflos-Ballern und lauert überlegt wie ein Jäger auf die Bestie.
Mit James McAvoy steht der Streifen wie eine Eins, selten eine so überzeugende und reife Leistung gesehen wie hier. Alle in ihm wohnenden Persönlichkeiten wurden absolut glaubhaft dargestellt, sogar die Bestie hatte trotz sparsamer CGI-Aufhübschung eine unglaubliche Präsenz. Ob die dargestellten physischen Veränderungen im Rahmen der Schizophrenie möglich und plausibel sind kann ich nicht sagen, eventuell könnte uns die liebe Eudora Fletcher da weiterhelfen. Bis zu einem gewissen Grad halte ich es jedoch für durchaus möglich. Natürlich ist jede der verschiedenen Persönlichkeiten bis zu einem gewissen Grad klischeebehaftet, dennoch bindet uns McAvoy diese nicht sofort auf die Nase und ermöglicht uns damit ein langsames Kennenlernen. Die schockierendste Tatsache dabei ist natürlich die finale Erkenntnis, dass es sich bei der Bestie nicht um eine metaphorische, sondern eine tatsächliche Erscheinungsform handelt.
Inszenatorisch macht Shyamalan vieles richtig, indem er die Katze nicht sofort aus dem Sack lässt und uns immer wieder auf den Holzweg schickt. Damit bleibt das Spannungsniveau eigentlich immer relativ hoch, womit Längen weitgehend vermieden werden. Aber auch handwerklich wurde mit passenden Kulissen und verschiedenen Farbfiltern einiges an Stimmung erzeugt, die dem Streifen eine wohltuende Andersartigkeit verleihen. Somit qualifiziert er sich auch für mehrere Sichtungen und eine für mich hohe Bewertung. Ein kleiner Regiefehler fällt dabei nicht so dramatisch ins Gewicht, ist aber evident: Casey lädt Schrotpatronen in das Gewehr, das Biest wird aber von Projektilen getroffen (ist jetzt kein dramatischer Fehler, aber auffällig).
Fazit: Ein kluger und andersartiger Film, der mir von der ersten bis zur letzten Minute gefallen hat. Ein eindeutige Empfehlung meinerseits und acht Punkte sind nur mehr Formsache.
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Licht und Schatten bei dieser Martial-Arts-Action im Gewand eines Historiendramas. Das Beste an dem Streifen war die optische Umsetzung, die hatte wirklich Klasse und Stil. Gemeinsam mit einer herrlichen Farbsymbolik hatten die Kampfszenen hohe Schauwerte, waren sehr gut inszeniert und choreografiert. Leider verkamen diese über weite Strecken zum Selbstzweck, für die die schwache Handlung gerade mal den Vorwand lieferte. Zu stark ausgewalzt und zelebriert waren die Schwertkämpfe, die mit Fortdauer des Streifens trotz ihrer Opulenz nicht mehr so richtig punkten konnten. Es lag wohl an einem gewissen Gewöhnungseffekt, der die Kämpfe an Zugkraft verlieren ließ und letzten Endes in Langeweile mündete.
Dabei möchte ich die Produktion an sich jetzt nicht schlechtreden, der Streifen hatte durchaus seine Momente und konnte mit einer guten Atmosphäre durchaus punkten. Es war wohl die gewissermaßen lediglich angedeutete Handlung, die mir am meisten abging. Dazu kamen die maskenhaften Gesichter der Darsteller, deren Mimik vollkommen starr und ohne erkennbare Emotion blieb. Womöglich ist das im asiatischen Raum in dieser Art en Vogue, quasi das fernöstliche Arthaus Kino - ich persönlich hatte so meine Probleme damit, da die Motive und inneren Konflikte der Protagonisten nicht so recht plausibel wirkten. Diese wurden zwar sprachlich thematisiert, auf der emotionalen Ebene wirkten die Personen aber immer irgendwie distanziert und bisweilen sogar gleichgültig.
Ob es an den Darstellern oder den Regieanweisungen lag kann ich mangels fehlender Einsicht in die Produktionsnotizen nicht sagen, da jedoch alle Mimen ähnlich agierten, schien dieses Spiel konzeptuell so vorgesehen zu sein. Eine nähere Betrachtung der darstellerischen Leistungen erspare ich mir daher, das wäre den Schauspielern gegenüber wohl nicht fair. Diese Art der Präsentation passt irgendwie nicht zu den westlichen Sehgewohnheiten - man wird sich wohl darauf einlassen müssen, was mir persönlich nicht so recht gelingen wollte.
Und so geriet die Geschichte um Kampf und Friedfertigkeit sowie die Diskrepanz zwischen der Befindlichkeit des Einzelnen mit dem Gemeinwohl leider eher blass und mit zu wenig Tiefgang, um bei mir wirklich punkten zu können. Grundsätzlich bin ich diesen Themen gegenüber ja offen, dennoch muss eine gewisse emotionale Berührung stattfinden, sonst läuft die Aussage ein wenig ins Leere.
Conclusio: Muss man wohl mögen um es gut zu finden. Man könnte es auf den einfachen Nenner bringen und den Streifen auf seine Schauwerte reduzieren, dann wäre er eine glatte zehn. Für mein Filmverständnis ist dies jedoch nur die halbe Miete, daher vergebe ich eine salomonisch-mathematische fünf. Für Fernost- oder Martial-Arts-Freunde sicherlich höchst empfehlenswert, für alle anderen (wie mich) am ehesten Mittelpracht.
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Romeo und Julia im Reich der Fabelwesen. Diese optisch bisweilen ganz nett gestaltete Adaption vermengt noch ein paar andere Themen und Nebenhandlungen mit dem klassischen Stoff, daher war die überlange Laufzeit wohl nötig. Trotz des guten Ineinandergreifens sämtlicher Handlungsteile und der halbwegs passablen Charakterentwicklung wollte der Streifen bei mir aber nicht so recht zünden. Alles wirkte wie schon einmal da gewesen und bisweilen deutlich besser umgesetzt. Dabei hatte der Film schon auch seine Qualitäten, vor allem die ansprechende irische Kulisse hielt mich lange vom Schlafengehen ab.
Trotzdem war es irgendwie nicht Fisch und nicht Fleisch. Für einen Kinderfilm war die Handlung zu verschachtelt und letzten Endes zu kompliziert, so dass vor allem die Kleineren dieser wohl nicht so recht folgen können (Anm. FSK6, für Kinder diesen Alters ist die Handlung sicherlich nicht zu verstehen, abgesehen davon halten die keine drei Stunden vor dem Bildschirm durch). Für einen Erwachsenenfilm wirkte die Machart und die visuelle Umsetzung jedoch eher einfach und bisweilen sogar infantil. Vor allem die matten CGI-Effekte störten die an sich nicht schlechte Optik leider immer wieder, allen voran die Baumgeister ein Graus. Aber auch das Wolkenschloss wollte unter dem Strich nicht so recht gefallen, zu simpel und phantasielos kam es auf den Schirm. Womöglich ist man ja auch durch den Bombast und die optische Überladung anderer Produktionen etwas übersättigt, dennoch hatte ich immer das Gefühl, dass die Produktion das Potential der Geschichte nicht so recht ausschöpfen kann. Und das trotz der guten Darsteller, die ihre Sache eigentlich recht gut machten.
Vor allem Colm Meaneys knorriges Gesicht passte gut für das des Kobolds, wo hingegen die Elfen die Zartheit mitunter etwas vermissen ließen. Dafür Orly Brady und Randy Quaid passend und gut abgestimmt. Whoopie Goldberg wurde in ihrer kleinen Rolle etwas verschenkt, aber womöglich hat sie selbst etwas für solche Charaktere übrig und nimmt derartige Rollen gerne an. Alle anderen mit Licht und Schatten, wobei ich nicht sagen kann, ob die fehlende Wirkung dem nicht immer sattelfesten Drehbuch oder den Mimen selbst geschuldet war.
Fazit: Schlecht ist er nicht, aber trotzdem eigentlich keine wirkliche Empfehlung. Die Mischung hätte an sich schon Potential gehabt, aber optisch ist man mittlerweile einfach Anderes/Besseres gewöhnt, da fehlte etwas die Ausgereiftheit und Abgeklärtheit. Absolute Genrefreunde werden womöglich ihren Spaß daran haben, alle anderen werden den Streifen wohl etwas farblos und schwach empfinden. Daher für mich auch eine leicht unterdurchschnittliche Bewertung.
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Ansprechender dritter Teil, gefällt mir besser als der zweite. Diesmal geht es in den wilden Westen, mit Indianerverfolgungen, Duellen, schießwütigen Fieslingen und allem, was sonst noch dazu gehört. Garniert wird die Geschichte mit der üblichen spannungsgeladenen Hektik am Schluss und technischen Problemen, die eine KFZ-Reparatur im vorvorigen Jahrhundert mit sich bringen. Handlungstechnisch wird das Rad nicht neu erfunden, diese gleicht im Wesentlichen dem Erstling und auch von Seiten der Inszenierung und des Drehbuchs sind viele Parallelen auszumachen. Die lockerleichte Machart lässt keine wie immer gearteten Negativempfindungen aufkommen, das Augenzwinkern tut dem Streifen und der Atmosphäre sehr gut. Gekonnt eingestreute Verweise auf andere Streifen, insbesondere Martys Decknamen lassen immer wieder nette Verbindungen entstehen, was letzten Endes gut unterhält. Ansonsten ist die klare Gut/Böse-Zeichnung und die eingestreute Liebesgeschichte der seichten Darbietung in Summe dienlich.
Auch optisch gefällt mir der Streifen besser als der zweite, die nonchalante Westernkulisse kommt bei mir einfach besser an als die Futuristische. Zemeckis geht hier mit seiner Inszenierung kein Risiko ein und das tut dem Steifen auch gut. Man könnte sagen, dass er ein erfolgreiches Konzept einfach ohne große Änderungen erfolgreich weiterverfolgt. Das kann man aus kreativer Sicht natürlich gut oder schlecht finden, für mich spricht das passable Ergebnis jedoch für sich.
Man könnte jetzt auch lange darüber diskutieren, ob die gezeigte Handlung mit dem Verändern der Gegenwart durch das Verändern der Vergangenheit plausibel ist oder nicht. Da gibt es ja viele Theorien mit Paralleluniversen und der Unveränderlichkeit der Vergangenheit - letzten Endes geht es in diesem Film aber nicht darum Antworten zu finden, sondern schlicht um Unterhaltung ohne Meta-Ebenen.
Das gut aufgelegte Ensemble konnte durchgehend gefallen und schloss sich der schwungvollen und leichtfüßigen Inszenierung durch die Bank an. Michael J. Fox in seiner Doppelrolle wie man ihn von den anderen Teilen kennt, wirbelte aufgedreht durch den Streifen und verbreitete latente Heiterkeit. Flankiert wurde er wie immer von einem ebenso energiereichen Christopher Lloyd und einem herrlich fiesen Thomas F. Wilson. Ich fand seine Maskerade ja erstaunlich witzig, wie er sich in diesen drei Teilen optisch änderte, war sehr interessant.
Fazit: Die spannende und flotte Publikumsbespassung funktioniert beim dritten Teil des Zeitreise-Epos noch immer ganz gut. Trotz keiner wie immer gearteten Botschaft oder Tiefgang schafft es der Teil, die vollen zwei Stunden zu unterhalten und einem mit einem guten Gefühl zu entlassen. Eine Empfehlung möchte ich daher schon aussprechen, ein Blick lohnt wegen der beschriebene Stärken allemal.
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Ein Film über die Macht der Worte und die Ohnmacht der Sprachlosigkeit. Jack verdankt sein Leben den Worten, seinen eigenen und denen anderer. Dennoch achtet er sie nicht und verkennt deren Wirkung auf andere. „Mensch, wähle Deine Worte mit Bedacht, wer weiß, was Du mit ihnen anrichtest“, scheint uns Steve Koren zurufen und mit seinem Drehbuch verbildlichen zu wollen.
Leider wurde das an sich ernste Grundthema durch die verblödete komödienhafte Umsetzung ziemlich verwässert und konnte so keinerlei Wirkung entfalten. Warum Koren seine Botschaft mit anderen ebenfalls ernsten Themen wie Vergebung und innere Ruhe vermischt und derart durch den Matsch zieht, ist mir nicht so recht erklärlich. Jedenfalls holt er mit der Blödelei jeglichen Anspruch aus seinem Drehbuch und präsentiert uns anstelle einer seriösen Auseinandersetzung eine reine Aneinanderreihung von seichten Zoten und dümmlicher Hanswurstiade. Damit tat er seinem Werk keinen Gefallen und ließ es so ziemlichen Schiffbruch erleiden. Womöglich hatten die Macher gehofft, mit einer komödiantischen Umsetzung beim Publikum mehr Akzeptanz zu finden, bei mir hat der Streifen allerdings nicht so recht zünden wollen.
Murphy war für diesen Job eindeutig der falsche Mann, das hätte Jim Carey besser und lustiger hinbekommen. Vor allem die Pantomimen verkamen zu einer lauen Sache, da Murphy hier phasenweise schon fast hilflos wirkte. Dafür hatte er bei den plappernden Szenen zu Anfang durchaus seine Lacher. Clarke Duke wie man ihn aus „Two And A Half Man“ kennt, der kann die unsicheren und tollpatschigen Typen gut. Der Rest verkam einfach nur zu Wasserträgern für Murphy und war weder im Positiven noch im Negativen auffällig.
Brian Robbins inszenierte gefällig und ohne erkennbare Fehler. Das Budget wurde wohl gut eingesetzt, zumindest hatte die Optik eine annehmbare Atmosphäre. Die strukturellen Schwächen konnte er jedoch auch nicht ausgleichen, unter dem Strich blieb alles gewöhnlich, blass und schwach. Rhythmisch passte es jedoch so weit und auch die Synchronisation blieb ohne Fehl und Tadel.
Conclusio: Ein klassischer Satz mit X. Womöglich wäre eine ernsthafte Umsetzung für die Botschaft wirkungsvoller gewesen, in dieser Form wirkte der Streifen leider seicht und flach. Murphy tat mir stellenweise fast leid und hatte nur wenige Lacher. Eine Empfehlung kann ich daher nicht aussprechen, eigentlich kann ich von dem Streifen nur abraten. Die zweieinhalb Punkte vergebe ich für die an sich gute Produktion und die teils gelungenen CGI-Effekte.
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Unterhaltsame Komödie mit Schwächen. Robert Carlyles Regiedebut mochte mir über weite Strecken gut gefallen, diesen schrägen, schwarzen englischen Humor mag ich einfach. Die unterschwellige Komik bietet jetzt zwar nicht die großen Schenkelklopfer, verbreitet aber eine latente Heiterkeit und unterhält mit teils ins groteske gehenden Situationen. Leider übertreibt es Carlyle aber mitunter mit der Absurdität mancher Handlungsteile, was die an sich gute Atmosphäre dann leider doch manchmal kippt. So hatte etwa die Szene, als sich die Polizisten im Wald gegenseitig erschießen ordentlich Schlagseite, da schlingerte der Streifen nah am Abgrund. Auch manche Personen gerieten nicht so recht plausibel, so hatte ich mich die ganze Zeit gefragt, welche Rolle Charlie in der ganzen Geschichte spielte (das ist der Rüschenhemd/Anzugträger, der Barney erpresst, mit ihm auf diesen Kirmes zu gehen). Ja, war skurril und abgedreht, passte aber irgendwie nicht so recht dazu. Dazwischen aber immer wieder Erheiterndes, besonders unterhaltsam fand ich die Interaktion mit der Mutter. Thompson und Carlyle harmonierten dabei wunderbar und da gab es auch immer wieder Schmunzler. Auch die internen Querelen bei der Polizei sorgten immer wieder für Erheiterung, ich hatte oft das Gefühl, dass diese Szenen gar nicht einmal soooo weit hergeholt waren.
Optisch hatte mich der Streifen auch ganz gut überzeugt, diese Vorstadt-Tristesse fand ich gut eingefangen. Gezeigt wird ein Ort, an dem man nicht einmal begraben sein möchte, die Protagonisten befinden sich in einer prekären Lethargie und latenter Depression. Dass man in einer solchen Umgebung nicht glücklich wird, liegt auf der Hand. Trotzdem schaffen die gelbstichigen Bilder eine eigene, nicht ganz so hoffnungslose Stimmung, wogegen die Handlung keinerlei Hinweis auf Erlösung bietet. Der Schluss war daher nicht sonderlich glaubwürdig, aber gut, wir sind ja in einer Komödie und keiner Sozialstudie.
Die gut gecasteten Mimen passten soweit so gut in ihre Rollen und erfüllten ihre schrägen Protagonisten mit Leben. Dabei hatte Ray Winstone noch die besten Karten und verwertete die Steilvorlage mit Bravour. Thompson eine Wucht, so eine Mutter ist eine Strafe fürs Leben. Carlyle, den ich grundsätzlich sehr mag, überzeugte ebenfalls so weit so gut. Allein Pettyfer hatte mit seiner Rolle ein wenig zu kämpfen und kam bei mir nicht so gut an. Alle anderen zumindest nicht im Negativen auffällig und auch die Synchronisation passte.
Conclusio: Für eine einzige Sichtung sicherlich unterhaltsam, unter dem Strich aber nichts für die Geschichtsbücher. Man muss für schrägen und schwarzen Humor etwas übrig haben, ansonsten wird man mit diesem Streifen wohl nicht so recht glücklich werden Für mich hat es größtenteils gepasst, jedoch wird es wahrscheinlich keine weitere Sichtung geben. Eine leicht überdurchschnittliche Bewertung erscheint mir daher angebracht.