Nospheratu99 - Kommentare
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Alle Kommentare von Nospheratu99
>>> Achtung!!! Enthält Spoiler!!! <<<
Unterhaltsamer Film-noir-Streifen im Retro-Look. Goddard präsentiert uns ein wendungsreiches Verwirrspiel mit durchwegs zwielichtigen Figuren, bei denen eigentlich keiner das ist, was er vorgibt zu sein. Dabei wurden die Charaktere nicht nur interessant und facettenreich präsentiert, Goddard nimmt sich auch die Zeit, sie uns einzeln vorzustellen. Das zieht die Laufzeit zwar etwas in die Länge, tut der Geschichte selbst aber keinen Abbruch. Der sequentielle Aufbau ließ die Inszenierung anfänglich etwas zerhackt wirken, was mich persönlich aber nicht störte, da die Puzzleteilchen gut ineinandergefügt wurden. So kann es dann auch schon mal vorkommen, dass man ein- und dieselbe Szene mehrfach, jedoch aus unterschiedlichem Blickwinkel sieht – ein Stilmittel, das mir schon bei Agatha Christie sehr gefallen hat.
Auch die Aura des verblassenden Glanzes, die das Hotel umgibt und irgendwie auch die Protagonisten umhüllt, wusste durchgehend zu gefallen. Jeder hatte seine Geschichte und das Schicksal aller Beteiligten stand in dem Hotel auf einem Wendepunkt. Dabei hatte jeder die Chance auf Erlösung, ergriffen wurde diese aber von eigentlich niemandem. Goddard beweist hier ein erstaunlich einfühlsames Gespür für Stimmungen, Optik und Musik. Diese harmonierten wunderbar miteinander und schufen eine tolle Atmosphäre, die zu eigentlich keinem Zeitpunkt abflacht.
Die für mich interessanteste Figur war der Rezeptionist. Der hatte nicht nur die erstaunlichste Wendung von allen aufzuweisen, sondern machte auch die tiefgreifendste charakterliche Entwicklung durch. Trotz der vergleichsweise kurzen Behandlung seiner Person war er für mich die eigentliche Hauptfigur der Geschichte, sozusagen der Leuchtturm, um den sich alles drehte. Und das, obwohl er mit der eigentlichen Geschichte noch am wenigsten zu tun hatte.
Goddard machte vieles richtig bei seinem Streifen - aber auch der Cast hatte seinen Anteil am Gelingen des Projekts. Hemsworth gefiel in der Rolle des Unsympathen ebenso wie Bridges als vermeintlicher Pastor. Lewis Pullman kann ich nicht genug loben, eine eigentlich derart unglaubwürdige Rolle dermaßen glaubhaft zu bringen nötigt mir einigen Respekt ab. Von den Damen hat mir Cynthia Erivo am Besten in ihrer geradlinigen Rolle gefallen und auch ihren Gesang mochte ich. Alle anderen ohne Schwächen, auch die Synchronisation passte gut.
Fazit: Nicht so ganz der große Wurf wie „The Cabin in The Woods“, aber immerhin ein recht ansprechendes Kammerspiel, das ich durchaus empfehlen kann. Die Kinokarte hat mich jedenfalls nicht gereut, die zehn Euronen empfand ich als gut investiert. Bei mehrfachen Sichtungen könnte es jedoch zu Längen kommen, vom Kauf der DVD werde ich daher höchstwahrscheinlich absehen, eventuell sogar die TV-Ausstrahlung meiden.
>>> Achtung!!! Enthält Spoiler!!! <<<
Als ein Gern-Seher der Serie aus den Achtzigern mit Johnny Depp war ich von dem Machwerk herb enttäuscht. Nicht nur, dass der Geist der Serie nahezu ignoriert wurde, so verwechselte man offenbar auch hier Dummheit mit Humor (eine Krankheit in vielen amerikanischen Komödien). Morton und Greg dummschwätzen sich hier in Dick-und-Doof-Manier durch den Streifen und bieten dabei nicht einen einzigen wirklich zündenden Gag. Eine hanebüchene Handlung und eigenartige Darstellungen runden das negative Gesamtbild ab.
Warum sich Hill und Tatum für diesen Blödsinn hergaben, das versteh wer will, vermutlich hat einfach die Gage gestimmt. Die Leistungen der Darsteller kann ich beim besten Willen kaum einschätzen, an dem Ding KANN man meiner Ansicht nach nur scheitern.
Fazit: Ich möchte niemandem die Freude an dem Streifen nehmen, aber mich hat der so überhaupt nicht angesprochen. Verschenkte Lebenszeit, nach einer Stunde habe ich den Sender gewechselt. So gesehen ist jedes weitere Wort schon zu viel der Ehre für den Streifen, weswegen ich meinen Kommentar kurz halte.
>>> Achtung!!! Enthält Spoiler!!! <<<
„Sex and the City“ auf vampirisch. Dennis Gansel zeigt uns hier einen optisch und handwerklich gelungenen Vampir-Streifen, der sich in dieser Hinsicht hinter seinen Genrekollegen nicht verstecken muss. Inszenatorisch und von Seiten der Handlung arbeitet sich Gansel durch sämtliche Genre-Klischees, was dem Film zwar gut zu Gesicht steht, wegen seiner Vorhersehbarkeit und Spannungsarmut jedoch nicht so recht zünden möchte. Besonders der Plot wirkte wie schon mal wo anders und besser gesehen, Gansel hechelt zwar den Klassikern mit hängender Zunge hinterher, kommt an diese jedoch zu keiner Zeit heran. Daran ändern auch ein paar nette Ideen („Je böser der Mann, desto süßer das Blut“) und ein paar starke Szenen zwischendurch nur wenig. Auch die nicht sonderlich in die Tiefe gehende charakterliche Entwicklung der Figuren und der mit nur wenig Intensität ausgearbeitete Gewissenskonflikt Lenas wollte mich nicht so recht begeistern. Gansel rechnete wohl damit, dass die meisten Zuseher „Interview mit einem Vampir“ gesehen hatten und die Befindlichkeiten seiner Protagonisten daher an dessen Charakteren ableiteten. Die Eifersucht Louises hatte ich bis kurz vor Schluss kaum gespürt und auch Lenas Wendungen nicht immer plausibel.
Die stärkste Szene sorgte bei mir gleichzeitig für einige Unklarkeit. Es war dies die Szene, als Lena Tom nach dem Date von sich weist und als Grund für ihren plötzlichen Reichtum eine Art Prostitution angibt. Dabei kam sie mir bis zu diesem Zeitpunkt eher wie ein Vergewaltigungsopfer mit Stockholm-Syndrom als eine Prostituierte vor. Entweder hatte sie sich zu diesem Zeitpunkt mit der Situation bereits abgefunden oder sie spielte Tom da etwas vor um ihn zu schützen und von ihr abzubringen. Wie auch immer, bei der Szene hatte ich das eine oder andere Fragezeichen über dem Kopf.
Die Darsteller brachten gute Leistungen und verkörperten ihre Protagonisten ansprechend und glaubwürdig. Besonders gefallen hat mir dabei Anna Fischer, deren funkensprühende Energie begeisterte mich schon bei „Fleisch ist mein Gemüse“. Aber auch alle anderen sehr gut und ansprechend.
Fazit: Schade, mit etwas mehr Mut zum tieferen Abtauchen in das Wesen des Vampirs hätte ich dem Film gerne eine höhere Bewertung gegeben, in dieser Form wirkte die Geschichte beliebig und wie ein ewig widergekäutes und stereotypes Machwerk irgendwo zwischen Jugendwahn und Hedonismus. Leider setzt Gansel hier verstärkt auf die Optik, anstatt uns seine Figuren wirklich in ihrer ureigensten Form zu zeigen. So tritt der Streifen im Vergleich von anderen Genrevertretern auf der Stelle und gewährt uns statt einer innovativen Handlung nur altbekannte Vampirklischees. Für eine wirklich hohe Bewertung war die Suppe viel zu dünn, die viereinhalb gebe ich für die Inszenierung und die Darsteller.
>>> Achtung!!! Enthält Spoiler!!! <<<
Durchschnittliche Schauermär. Als Horrorfilm würde ich den Streifen jetzt nicht unbedingt sehen, für mich steht er eher für gepflegte Mystery, die sich in ihren Genre-Konventionen zwar einigermaßen stilsicher bewegt, sich durch wacklige Wendungen das Leben aber selbst schwer macht.
Menear erzählt seine Geschichte stringent und rhythmisch ausgewogen, eigentlich passiert immer etwas und Leerläufe wurden weitgehend vermieden. In seiner Gesamtheit wirkt der Streifen allerdings eher fadenscheinig, da hätte Bell inszenatorisch mehr in die Vollen greifen und auch gerne etwas ruppiger zur Sache gehen können. Durch die zwar interessante, letztlich aber schwache Darbietung ging für mich einiges an Grusel-Potential verloren, das Haus und die Geschichte hätten durchaus das Zeug dazu gehabt. Anleihen an Chucky oder Leatherface wurden weitgehend vermieden, was einerseits wohltuend anders daherkam, andererseits den nötigen Härtegrad vermissen ließ.
Auch die Themen Verlust und Umgang mit Trauer wurden bestenfalls oberflächlich bearbeitet, den beiden alten Leuten hätte man für meinen Geschmack gut und gerne noch etwas Zeit einräumen können. Dafür wurde die schwere und düstere Atmosphäre des Herrenhauses ganz gut eingefangen, mit viel knarrendem Bodenholz, flackerndem Licht und dumpfem Pochen wurde die Spukhaus-Stimmung schön aufgebaut und gehalten. Bell bewies hier gemeinsam mit McCreary (der zeichnete sich für die Musik verantwortlich) ein gutes Gespür für knisternde Spannung. Dafür lässt Menear für mein Dafürhalten mit der hausinternen Abhörvorrichtung die Katze etwas zu früh aus dem Sack, ich vermutete schon so ab der Hälfte die finale Auflösung.
Gegen den Cast lässt sich nichts Schlechtes sagen, die eher biederen und nur wenig ausgearbeiteten Charaktere wurden so weit so gut dargestellt. Lediglich Lauren Cohan fand entsprechende Möglichkeiten vor, die sie auch recht gut nützte und mir Greta zwar einigermaßen nahebrachte, mir jedoch nicht alle Reaktionen ihrer Protagonistin plausibel machte. Womöglich bin ich als Mann dem Thema Mutterliebe weiter entfernt als es mir lieb ist, aber die irgendwie abrupte Zuwendung Gretas zur Puppe habe ich nicht so recht nachvollziehen können. Eventuell haben die Damen hier mehr Zugang dazu.
Fazit: Eine halbwegs ansprechende Spukhaus-Geschichte, die jedoch nicht zur Völle und Gänze überzeugte. Die FSK12-Freigabe zeugt von einem eher sanfteren Vertreter des Genres, zartbesaitete Seher werden sicher mehr Freude an dem Streifen haben als ich. Stärken und Schwächen halten sich in etwa die Waage, hier wären weder Lobeshymnen noch Verdammung angebracht. Für eine einzige Sichtung hat er mich ganz gut unterhalten, ein schaler Nachgeschmack stellte sich nur wenig ein. Trotzdem möchte ich ihn nur mit Vorbehalt empfehlen.
>>> Achtung!!! Enthält Spoiler!!! <<<
Ansprechendes Action-Drama aus den guten alten Achtzigern. Trotzdem der Zahn der Zeit an diesem Streifen schon gewaltige Bissspuren hinterlassen hat, macht das Schauen immer noch Freude. Die Optik ist eine wunderbare Reminiszenz an diese Zeit und selbst wenn diese mitunter etwas altbacken daherkommt, löst sie immer wieder rückplatzierte Empfindungen in mir aus. Der eindringliche Score stellt dabei das Sahnehäubchen auf der dunklen Torte dar. Es ist wie eine schon lange nicht mehr gehörte Melodie, bei der man seinen ersten Kuss gegeben oder empfangen hat. Man beamt sich emotional wieder zu diesem Moment zurück und spürt den Nachhall von längst vergessenen Gefühlen.
Und so geht es mir auch mit der Klapperschlange. Ich meine, die Gitternetzlinien bei Plisskens´ Landeanflug oder seine Lockenmähne könnten heutzutage als altväterisch und naiv empfunden werden, bei mir wirken sie aber immer noch. Dazu Russels trockene und kompromisslose Darstellung, das war damals en vogue und das Spiel der Zeit. Russell gebar damit den klassischen Action-Antihelden, dem später noch viele folgen sollten. Damit setzte er einen formidablen Kontrapunkt zu Carpenters Dystrophie, agierte als ein Wolf unter Wölfen – einsam, ungeliebt und gefürchtet, aber ohne ihn geht es trotzdem nicht.
Die futuristische und gleichzeitig archaische Zeichnung einer aus den Fugen geratenen Welt war damals wie heute hochaktuell, sofern man Überspitzungen etwas abgewinnen kann. Carpenters Insel der Unseligen und Aufgegebenen repräsentiert einen Ort der Verrohung und Entmenschlichung. Die Bewohner leben in einer gesellschaftlichen Unordnung zwischen Diktatur und Anarchie, der Überlebenskampf lässt kaum Empathie oder Hilfsbereitschaft zu. Trotzdem erfährt Plissken aufopferungsvolle Unterstützung, Cabbie (Ernest Borghine) wirkt in dieser düsteren und bedrückenden Umgebung wie ein rettender Engel, der sich letztendlich selbst opfert. Dazwischen immer wieder Protagonisten im Taumel zwischen Verzweiflung und Hoffnung, für die meisten gibt es jedoch keine Rettung. Zu guter Letzt erscheint die Befreiung des Präsidenten kaum als Gewinn, dessen lapidare Polit-Phrasen über die getöteten Menschen lassen den Eindruck entstehen, dass schlussendlich lediglich der größte Lump überlebt hat. Plisskens enttäuschte Reaktion und die Vernichtung der Kassette ist die logische Folge davon.
Der Cast bot viel an Rang und Namen auf, fast jedes Gesicht hatte einen hohen Wiedererkennungsfaktor. Carpenter besetzte sehr gut, die darstellerischen Stärken korrelierten mit den dargestellten Charakteren. Dabei erschienen Atkins und van Cleef beinahe verschenkt in ihren kleinen Rollen, dafür hatte Stanton einen ungewohnt großen Part und überzeugte mit großer Wandlungsfähigkeit. Adrienne Barbeaus sekundäre Geschlechtsmerkmale waren wie immer gut ins Bild gerückt, denen widmete ich bereits eine nähere Betrachtung (S. den Kommentar zu „Das Ding aus dem Sumpf“). Aber auch ihr Spiel überzeugend, besonders ihre letzte Szene hervorragend. Alle anderen ohne Fehl und Tadel.
Fazit: Eine Perle der Achtziger, immer wieder gern gesehen. Natürlich ist sie auch ein Produkt ihrer Zeit, diese kann man natürlich mögen oder auch nicht. Bei mir kommt die düstere Atmosphäre immer wieder gut an, diese alptraumhafte und irgendwie kafkaeseke Stimmung mag ich gerne. Unter dem Strich bleibt ein guter Film, der sein Alter zwar in keiner Weise verleugnen kann und daher auch für vielfache Sichtungen nur bedingt tauglich ist, jedoch in keiner gut sortierten DVD-Sammlung fehlen sollte. Die Empfehlung ist also nur mehr Formsache und die siebeneinhalb verdient.
>>> Achtung!!! Enthält Spoiler!!! <<<
Nicht der schlechteste Vertreter seiner Art, aber bei Weitem auch nicht der beste. Trotz einer erstaunlich interessanten Aussage kann der Streifen sein Wesen als B-Film zu keiner Zeit verleugnen. Besonders die Maske der Zombies und die schwache Synchronisation gereichten der Darbietung nicht eben zur Zierde, der Mief der Zweitklassigkeit beginnt so ab Minute zwanzig sein Aroma zu verströmen. Dazwischen wurde mit im Schrothagel zerplatzenden Köpfen und blutverschmierten Gestalten die übliche Genrekost verabreicht, die durch die eher billige Machart nicht so recht gruseln wollte. Einzig das Kammerspiel im Haus konnte eine latent klaustrophobische Atmosphäre erzeugen, die zwischendurch eigentlich ganz gut zur Geltung kam. Jedoch hätte den Figuren eine stärkere charakterliche Entwicklung gut zu Gesicht gestanden, zumal die Zeit dafür vorhanden gewesen wäre. Doch leider zeigten uns Saunders und Bolinger lieber das physische Verbarrikadieren des Hauses oder wildes Geballer, als sich um die Protagonisten zu kümmern.
Dabei möchte ich Saunders´ Geschichte ihre Qualität nicht absprechen, der finale Twist bewahrt den Streifen nicht nur vor dem Absaufen im Trash-Tümpel, sondern stellt auch eine gelungene Allegorie auf den Dissens zwischen dem bäuerlichen und dem finanziellen Wirtschaften dar. Das Leben mit und von der Natur sowie die Produktion von Nahrungsmittelrohstoffen stehen leider oftmals im Widerspruch mit einer gesunden wirtschaftlichen Basis, auch in unseren Breiten. Die Billig-Mentalität der Konsumenten stört die nachhaltige Landwirtschaft, viele Bauern bezahlen ihre mit Leidenschaft gelebte Berufung mit finanziellem Prekariat. Die drohende Pfändung durch die Bank ist in vielen landwirtschaftlichen Betrieben Alltag. Die fehlende Wertschätzung durch die Konsumenten und die Gier der Finanzwelt gipfelt in der Zombifizierung der Menschen, gegen die sich Robert Morgan hier sinnbildlich zur Wehr setzen muss.
Die beiden Hauptdarsteller erbrachten gute Leistungen, wobei sie durch die stimmlich zwar passenden, letztendlich aber schlecht performenden Synchronsprecher eine Klasse schlechter wirkten. Ich hätte ja gerne die Originalfassung gesehen, leider reichen jedoch meine Englischkenntnisse dafür nicht aus. Die Nebendarsteller allesamt zu kurz im Bild um wirklich etwas sagen zu können, womöglich war auch hier die Synchronisation für die fehlende Wirkung verantwortlich.
Conclusio: Schade, mit etwas mehr finanziellem Einsatz hätte das ein ganz passabler Film werden können. So bleibt uns letztendlich eine Geschichte, die zwar den Geist Romeros in sich trägt, aber gut und gerne etwas mehr von ihm vertragen hätte können. Eine Empfehlung möchte ich trotzdem recht gerne aussprechen, schon allein die Aussage und die gelungene Kehrtwende sollten für so manche Schwäche entschädigen. In den Annalen der Kinematografie wird man den Streifen aber wohl vergeblich suchen.
Im Rahmen einer Malta-Reise besuchte ich in La Valetta unter anderem auch jenen Pub, in dem Oliver Reed sein irdisches Dasein beendet hat. Das Etablissement mit dem einfachen Namen „The Pub“ ist seitdem ein Anziehungspunkt für Fans und Freunde des guten (vor allem des reichlichen) Trunks. Grund genug für eine eingehende Betrachtung des guten Ollies, wie seine Fans ihn liebevoll nannten. An der Wand des Pubs hängt ein ausgeschnittener Zeitungsartikel mit dem Titel „Ollies last Order“ (Ollie´s letzte Bestellung“) und auch sonst erinnert so manches Foto an den ehemaligen Star.
Schon als junger Mensch fiel er durch sein unangepasstes und wildes Verhalten auf, die dreizehn (!) von ihm besuchten (und von allen verwiesenen) Schulen können ein Lied davon singen. Ob er jemals einen Abschluss gemacht hat ist nicht bekannt, ich persönlich bezweifle es. Nach einigen kurzfristigen Jobs, etwa als Soldat oder Türsteher in Clubs (heute würde man Security dazu sagen) machten ihn Freunde auf die guten Verdienstmöglichkeiten in der Komparserie bei Filmen aufmerksam. Dadurch gelangte er in die Branche und erwies sich rasch als schauspielerisches Naturtalent. Nach kleineren Rollen erhielt er bald seine erste Hauptrolle in dem Musical „Oliver“ und überzeugte dort vollends. Durch sein wild blickendes Gesicht und seine grobschlächtige Gestalt spielte er vor allem Schurken und Bösewichte - ein Rollenbild, das er Zeit seiner Karriere gut ausfüllte. Dazwischen brillierte er aber auch in positiv konnotierten Rollen und avancierte so zum Star. Mit fortschreitenden Jahren und zunehmender schauspielerischer Anerkennung wurde er in seinem Wesen ruhiger, jedoch als so richtig angepasst galt er nie. Am Set beschrieb man ihn als höflich und zuvorkommend, er behandelte alle Kollegen vom Produktionsleiter bis zum kleinsten Wasserträger mit Wertschätzung und Respekt. Sein wildes und ungezähmtes Wesen trat vor allem dann zu Tage, wenn er getrunken hatte.
Und er trank viel. Viel mehr als gut für ihn war. Und so verschafften ihm seine alkoholischen Eskapaden und Ausschweifungen mehr Schlagzeilen als seine darstellerischen Leistungen. Ein Umstand, der ihm vermehrt zum Ärgernis gereichte und seine Exzentrik gemäß einer selbst erfüllenden Prophezeiung sogar noch verstärkte. Später versuchte er sein Verhalten als exaltierte Darstellung zu verkaufen, in denen er den Medien einfach den ausweifenden und exzentrischen Star vorspielen wollte. Zu dieser Darstellung kann man natürlich stehen, wie man will, unter dem Strich bleiben einige abgebrochene Talk-Shows (einige konnten erst gar nicht begonnen werden, weil er volltrunken im Studio erschienen war) und reichlich Schlagzeilen in der Regenbogen-Presse.
In den achtziger Jahren begann sein Stern allmählich zu verglühen und das öffentliche Interesse ließ nach. Durch sein Talent hatte er sich ein finanziell abgesichertes Leben geschaffen, dennoch wollte er nicht als Trunkenbold, sondern als Schauspieler in Erinnerung bleiben. Ernsthafte Versuche, seine Karriere wiederzubeleben hatten Erfolg und sein Engagement in „Gladiator“ sollte sein zweiter Durchbruch werden.
Dazu sollte es jedoch nicht mehr kommen. An jenem schicksalshaften Tag Anfang Mai ´99 überschätzte er in diesem Pub seine Aufnahmefähigkeit und erlag einem Herzinfarkt. Er hinterließ zwei Ex-Ehefrauen, zwei Kinder, markante Auftritte in mehreren Filmen und eine bis heute unbezahlte Rechnung in ebendiesem Pub (behauptet zumindest der Wirt). Die noch nicht gedrehten Szenen im „Gladiator“ wurden teilweise umgeschrieben, teilweise wurde er in das Bild elektronisch einkopiert.
Und nun die Antwort auf die Frage, die allen bestimmt schon auf den Lippen brennt: Seine letzte Konsumation: Acht Pints Lagerbier, zwölf doppelte Gläser Rum und eine halbe Flasche Whiskey. Persönliche Anmerkung: Wäre ihm der Herzinfarkt nicht dazwischengekommen, hätte er die andere Hälfte womöglich auch noch weggeschluckt.
Natürlich ist sein Leben eine einzige Kontroverse. Der ständige Dissens zwischen ernsthaftem Schauspieler und ausschweifendem Alkoholiker begleitete ihn sein ganzes Leben. Was all dem zugrunde liegt, ja, darüber kann wohl nur spekuliert werden. Ein Kampf mit inneren Dämonen, die Suche nach Anerkennung und Wertschätzung, ein Bestreben nach Aufmerksamkeit um jeden Preis – die Möglichkeiten sind mannigfaltig. Womöglich war er auch nur ein undisziplinierter Flegel, dem niemand Manieren beibringen konnte. Wie auch immer, seine darstellerischen Qualitäten sind jedenfalls unbestritten vorhanden und allein das qualifiziert ihn für den Fan-Button.
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Stellenweise lustige, unter dem Strich aber schwache Franchise. Achtunddreißig Jahre nach dem Erstling entstand dieser Steifen, der den besonderen Humor von Blake Edwards zwar einigermaßen gut weiterführte, jedoch mit zu viel dümmlichem Klamauk verunzierte um sich wirklich durchgehend ansprechend zu präsentieren. Dazu kamen schon oftmals gesehene Slapstick-Einlagen und lahme Kalauer, die mir eigentlich schon bei Peter Sellers nicht gefallen haben. Und so plätscherte der Streifen durch die gut anderthalb Stunden Laufzeit, bis er irgendwann mal aus war. Dabei hatte ich stets das Gefühl eines „gut gemeinten“ Streifens, und man weiß ja, was „gut gemeint“ eigentlich bedeutet.
Der Cast bot einiges an erfahrenen Humorkanonen auf, die die Kohlen bisweilen auch aus dem Feuer holten, jedoch die mitunter altbackenen Gags summa summarium auch nicht wirklich aufwerteten. Eine Einzelbeschreibung erspare ich mir an dieser Stelle, ich würde noch am ehesten von einer mannschaftlich geschlossenen Leistung sprechen.
Conclusio: Man hätte es lassen sollen. Nach mehreren eher schwachen Fortsetzungen des Rosaroten Panthers und Clouseau-Franchisen stellte dieser eine zwar halbwegs passable Adaption dar, die bei mir jedoch trotzdem nicht so recht zünden wollte. Womöglich ist es ähnlich wie bei Ace Ventura: einmal ist es lustig, aber dann reicht es auch schon wieder.
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Durchwachsene Sache. Wieder so ein Streifen unter dem Motto „Idee gut – Ausführung schlecht“.
Ja, die Grundidee war eine feine, wenn auch nicht ganz neue. Zwei Menschen im Zwischenreich von Tod und Leben erkunden ihre Vergangenheit, stellen sich ihr und arbeiten diese auf. Solchen Stoffen gegenüber bin ich grundsätzlich zwar positiv eingestellt, jedoch verlor sich dieser Streifen gerade in den entscheidenden Phasen in pseudo-bedeutsamen Geschwafel und philosophischen Nichtigkeiten. Für meinen Geschmack hätte Smith ruhig stärker die Vergangenheitsbewältigung und die Auswirkungen der früheren (Un-)taten der Protagonisten auf die Gegenwart beackern können, stattdessen ließ er seine Figuren lieber sinnlose Bootsfahrten unternehmen oder planlos in der menschenleeren Stadt herumkurven. Damit tat er seinem Streifen nichts Gutes, da die Personen lediglich wie Schachfiguren hin- und hergeschoben wurden, anstatt ihnen mit einer soliden Charakterentwicklung Kontur und Persönlichkeit zu verleihen. Warum Smith hier nicht mehr auf seine Protagonisten achtet erschließt sich mir nicht, zumal im Gegenzug nicht einmal der Spannungsbogen weiter gespannt wurde und der Streifen in diesen Sequenzen ziemlich auf der Stelle trat. Der Thrill zog erst gegen Ende schön an, der Kampf mit dem Monster geriet handwerklich einigermaßen gelungen. Die optisch nicht hundertprozentig einwandfreien Computeranimationen störten dabei weniger, da diese nur spärlich eingesetzt wurden. Dafür gerieten die handgemachten Effekte halbwegs überzeugend, großes Lob an dieser Stelle für den Darsteller des Monsters.
Handwerklich lässt sich gegen den Streifen bis auf die bereits angesprochenen schwachen Animationen nichts sagen. Die Bildsprache und visuellen Eindrücke gerieten nicht schlecht und vermittelten eine schaurig-schöne Atmosphäre, die eine stimmungsvolle Basis schuf. Am Drehbuch hätte Smith indes noch feilen können, das pseudo-religiös/philosophische Geschwafel hätte es meines Erachtens nicht wirklich gebraucht. Auch das leicht angeschmalzte Hollywood-Ende wollte auch nicht so recht munden, obwohl die Zuwendung der Protagonisten zueinander bereits erkennbar war. Die Heilung von Freddys Amnesie durch Anas Dornröschen-Kuss schien mir letzten Endes dann doch etwas überzogen.
Karen Wydra und Steven Strait harmonierten so weit so gut, verloren sich jedoch mitunter in den etwas lauen Dialogen. Ansonsten jedoch passend und soweit in Ordnung. Alle anderen zu kurz im Bild um wirklich etwas über sie sagen zu können.
Fazit: Um Jürgen Klopp zu zitieren: „This was not the Yellow from The egg“. Für eine leichte Zwischendurch-Unterhaltung ganz gut geeignet, sofern auf anderen Sendern nichts Besseres läuft. In die Geschichtsbücher wird dieser Streifen aber definitiv nicht eingehen, zu schwach und wenig ausgeprägt waren Handlung und Personen. Eine ansprechende Atmosphäre und ein paar nette Bilder sind da etwas zu wenig, eine Empfehlung möchte ich nur mit einigem Vorbehalt aussprechen.
>>> Achtung!!! Enthält Spoiler!!! <<<
Halbwegs gelungene Charakterstudie. Im Schatten eines übergroßen Vaters zu stehen ist sicherlich nicht leicht, auch David Spritz hat so seine Probleme damit. Er stolpert durchs Leben und tritt auf seinem unsicheren Weg von einem Fettnäpfchen ins nächste. In seiner Angst zu versagen trifft er dumme und irrationale Entscheidungen, die dann genau die befürchteten Auswirkungen haben. Lediglich in seinem Beruf tritt er selbstsicher und souverän auf, da er hier wie ein Schauspieler agiert und den Eindruck einer anderen Persönlichkeit vermittelt. Ist seine repräsentative Tätigkeit jedoch beendet und schlüpft er wieder in sein wahres Sein, so fühlt er sich wieder minderwertig und schwach. Gleich einer selbst erfüllenden Prophezeiung besteht sein Leben aus Unsicherheit, Demütigung und Kleingeistigkeit. So wirkt er auf seine Umwelt und so wird er wahrgenommen. Erst als der Schatten seines Vaters durch dessen Erkrankung zu verblassen beginnt, schafft er den Ausbruch aus seinem Schattendasein.
Die Reifung und Emanzipation vom Elternhaus ist ein wichtiger Schritt für einen Menschen. Manch einer schafft diesen erst spät in seinem Leben, manch anderer nie. Für mich persönlich stellte dies keine große Hürde dar und so kann ich mit diesem Film und mit David leider auch nicht allzu viel anfangen. Dabei möchte ich gegen die Machart und die Geschichte selber nichts sagen, womöglich sind diese Dinge hier realistisch und gut dargestellt. Trotzdem stoßen die die Handlungen und Reaktionen Davids bei mir größtenteils auf Unverständnis, oftmals dachte ich mir: „Was für ein Volldepp!“. Vermutlich geht es manchen Nachkommen erfolgreicher Menschen wie ihm, die sich schwertun, aus den großen Fußstapfen ihrer Altvorderen herauszutreten. Bei mir war das wie gesagt nicht so ein großes Problem, daher berührte mich der Streifen auch nicht allzu sehr.
Trotzdem mag ich die Geschichte ganz gerne und auch Verbinskis Regiearbeit kann ich einiges abgewinnen. Die sanfte Erzählweise und die ausgearbeiteten Charaktere überzeugten durchaus und auch die Symbolik wusste zu gefallen. Ebenso qualifizieren die passablen Leistungen der Darsteller den Streifen für mehrfache Sichtungen, mein erklärter Lieblingsfilm wird der Streifen aber wahrscheinlich nicht.
Überrascht war ich von Nicholas Cage, zu dem ich bisher ein eher ambivalentes Verhältnis hatte. Eigentlich hat er mir nur in „Leaving Las Vegas“ wirklich gefallen, aber auch hier kann ich seinem Spiel so einiges abgewinnen, zumal sein verletzt-desperater Blick gut auf seinen Protagonisten passt. Wobei ich aber auch sagen muss, dass Michael Caine ihn – anders als sein dargestellter Charakter - auch gut aussehen ließ. Alle anderen ohne Fehl und Tadel.
Fazit: Don´t blame it on the Weatherman. Trotz fehlendem persönlichen Bezugs kann ich den Streifen allein wegen der Kernaussage und der hochwertigen Machart schon empfehlen. Eine leicht überdurchschnittliche Bewertung erscheint mir angemessen, wobei ich ihn damit objektiv gesehen wahrscheinlich unter Wert schlage.
>>> Achtung!!! Enthält Spoiler!!! <<<
Nicht schlecht gemachtes Weltraumabenteuer. Visuell und von Seiten der Kulissen hatte der Streifen einiges zu bieten und konnte gemeinsam mit einer durchaus interessanten Handlung eine feine Atmosphäre aufbauen. Leider sackte der Spannungsbogen zwischendurch immer wieder ein wenig ab, was das Seherlebnis zwar ein wenig beeinträchtigte, sich aber nicht nachhaltig negativ auswirkte. Das größte Manko lag hier im teilweisen Verzicht auf Logik und Plausibilität (besonders die Auflösung am Ende kippte einige Handlungsteile zuvor in Schräglage), was den Film leider in die Gefilde des B-Movies abdriften ließ. So sehr Regisseur Alvart sein sicherlich nicht unbeträchtliches Budget auch richtig einsetzte und die Mimen sich auch mühten, die Zweitklassigkeit klebt an dem Streifen wie Hundekot in den groben Rillen der Wanderschuhe. Man kann sie noch so sehr im Gras abtreten oder auf Asphalt aufstampfen, so richtig los wird man sie nicht. Und so ließ einen der Streifen nach den hundertzehn Minuten zwar halbwegs gut unterhalten, letztendlich aber nicht so recht zufrieden zurück.
Die größtenteils handgemachten Effekte kamen gut und ausgewogen daher und auch die computeranimierten Bilder fügten sich harmonisch in die sonstige Machart ein. Effekte und Drama hielten sich die Waage, weder verkam der Streifen zu einer dialoglastigen Pseudo-Philosophierunde, noch zu einem reinen Effektspektakel. Auch das gelegentliche Aufblitzen von charakterlicher Entwicklung und die Behandlung der inneren und äußeren Konflikte wollte durchaus gefallen. Damit konnte der Streifen den einen oder anderen Pluspunkt einfahren und hielt mich eigentlich immer gut bei Laune. Auch die Maske durchaus gelungen, besonders die Mutierten überzeugten mit ihrem leicht grusligen Auftritt. Gegen die Synchronisation lässt sich nichts Schlechtes sagen - wenn diese schon mal nicht negativ auffällt, dann haben die Sprecher alles richtig gemacht.
Die Darsteller arbeiteten sich gewissenhaft durch den Streifen und überzeugten mit Routine und ausgewogener Mimik. Zugpferd war hier eindeutig Dennis Quaid, der sich jedoch niemals in den Vordergrund spielte und gut mit Ben Foster harmonierte. Antje Traue und Chung Le glaubwürdig und ebenso wie Cum Gigandet ohne Fehl und Tadel. Eddie Rouse hatte wenig Mühe mit seinem schrägen Charakter und rundete die Gesamtleitung gut ab. Wotan Wilke Möhring kann von sich zumindest behaupten, dabei gewesen zu sein.
Fazit: Die Mischung machts. Und hier wurde soweit so gut gemischt und der Cocktail ordentlich serviert. Mit einer unter dem Strich plausibleren und logischeren Geschichte hätte das ein richtig guter Streifen werden können, in dieser Form überzeugte er zwar handwerklich und wird Genrefreunden sicherlich gefallen, in seiner Gesamtheit hinterließ er bei mir aber einen leicht schalen Nachgeschmack. Trotzdem lohnt ein Blick allein schon wegen der Optik, der guten Schauspieler und der nicht uninteressanten Grundprämisse.
Eine eher billige Adaption des Sagenstoffes. Besonders den Animationen war das knappe Budget anzusehen, sie waren zwar halbwegs anständig designt, die Bewegungen wirkten aber alles andere als natürlich. Die ambitionierte Darsteller-Truppe machte zwar einiges wieder wett, konnte die Kohlen letztendlich aber auch nicht mehr aus dem Feuer holen. Die Synchronistation hat sich ebenfalls nicht mit Ruhm bekleckert und passte sich dem niedrigen Niveau nahtlos an. Alles in allem keine wirkliche Offenbarung, Empfehlung möchte ich dafür definitiv keine aussprechen.
Was soll man dazu sagen?
Empfehlenswert ausschließlich für eingefleischte Trashfreunde, für mich ziemlich bäh. Einen halben Punkt für die stellenweise nette Baywatch-Atmosphäre, ansonsten wars von vorne bis hinten leider nichts.
>>> Achtung!!! Enthält Spoiler!!! <<<
Grundsätzlich gute, in letzter Instanz aber nicht überzeugende Doppelgeschichte. Es war die Verquickung zweier eigentlich eigenständiger Handlungsfäden, die beide für sich allein ganz gute Filme ergeben hätten. In der Verbindung wollten sie jedoch nicht so recht munden, da sie in den dafür eher unterdimensionierten neunzig Minuten Laufzeit beide nicht so recht behandelt werden konnten. Und so erschien die Familientragödie trotz einer guten Darstellerleistung von Maja Maranov leider oberflächlich, schwach und blass. Ebenso die Kriminalgeschichte, die sogar noch weniger Raum bekam: Diese erschien in letzter Instanz arg konstruiert und nur wenig plausibel. Zwar konnte das Spiel der beiden Antipoden (Haber und Moretti mit ebenfalls recht passabler Leistung) etwas an diabolischer Spannung aufbauen, dennoch geriet besonders das Ende vorhersehbar und nur wenig ansprechend. Trotz der guten Stimmung und Amsterdam als schöne Kulisse wollte der Streifen leiden nicht so richtig gefallen.
Man hätte aus dem Stoff gut und gerne zwei Filme machen können oder diesem einen wenigstens mehr Laufzeit zugestehen können. Damit wären wohl einerseits die Handlungsfäden einigermaßen gut ausgearbeitet und damit auch plausibilisiert worden, andererseits hätten die Geschichten auch mehr an Glaubwürdigkeit und Drama erhalten. Die hauptabendgerechte Umsetzung tat ihr übriges, die an sich potentiell schon recht ansprechenden Stoffe kamen somit handzahm und schwächelnd daher.
Die Darsteller retteten viel, konnten die niedrige Ausbaustufe alleine aber auch nicht retten. Manche Stoffe lassen sich halt einfach nicht eins zu eins vom Papier auf den Schirm bringen, der Hauptfehler lag hier meines Erachtens bei der Produktion. Man hätte sich auf ein Thema fokussieren sollen, für eine gleichberechtigte Behandlung fehlte eindeutig die Sendezeit.
Conclusio: Ein ehrgeiziges Projekt wurde leider zum Teil an die Wand gefahren. So sehr ich mich mit beiden Handlungsteilen anfreunden konnte, so sehr verdarb mir die laxe und unausgegorene Behandlung der Stoffe das Sehvergnügen. Die pomadige Inszenierung tat ihr übriges, daher kann ich dafür – so leid es mir für die Darsteller tut – keine Empfehlung aussprechen. Die vier Punkte lasse ich für die Mimen und das Setting springen.
>>> Achtung!!! Enthält Spoiler!!! <<<
Charmante Komödie rund um die Spitzengastronomie. Vorrausschickend muss ich sagen, dass ich persönlich mit dem Chichi-Futter nicht allzu viel anfangen kann, ich präferiere eher die bodenständigere Hausmannskost. Der Molekularküche gestehe ich daher keine wie immer geartete Daseinsberechtigung zu und sehe sie als abgehobene Modeerscheinung, die hoffentlich bald wieder verschwinden wird. So gesehen finde ich diese Komödie durchaus gelungen, zumal der Humor nicht wie etwa „Brust oder Keule“ auf Slapstick und Kasperliade fußt, sondern sich durchaus klug und fein zugespitzt präsentiert. Die Auswüchse der ständig geforderten Innovation treibt zumal seltsame Blüten, die hier ansprechend und gekonnt aufs Korn genommen werden.
Cohens Streifen bietet trotz den beruflichen Problemen und (zwischen)menschlichen Konflikten durchgängig launige Unterhaltung mit Tiefgang. Selbst wenn manche Reaktionen der Protagonisten nur wenig glaubwürdig erscheinen, so muss man sich immer vor Augen halten, dass sich die Personen in emotionalen Ausnahmezuständen befinden und wir hier in einer Komödie sind, also nicht alles hundertprozentig ernst zu nehmen ist. Hier sei vor allem das Verhalten von Beatrice genannt. Da verzeiht man Cohen auch seinen Ausflug in seichte Gewässer (das Ausspionieren der Konkurrenz mit japanischer Verkleidung) und drückt auch gern mal ein Auge zu.
Von den Darstellern sei vor allem Michael Youn hervorgehoben, der den Streifen fast alleine schultert. Jean Reno nahm sich vornehm zurück und überließ das Feld wie sein Protagonist weitgehend dem Newcomer, der seine Sache wie gesagt recht ordentlich machte. Ich persönlich glaube ja nicht, dass Reno Humor wirklich kann, auch hier wirkt er bestenfalls unterschwellig komisch, was aber nicht wirklich auffiel, zumal er Youn gut zuarbeitete. Die meisten Schmunzler hatte jedenfalls Letztgenannter, der seine dankbare Rolle auch gut kolportierte.
Conclusio: Eine durchaus empfehlenswerte Komödie, zwar nichts Besonderes, aber für eine abwechslungsweiche und hauptabendgerechte Unterhaltung zwischendurch ganz gut geeignet. Der launige Verve unterhält auch bei mehrfacher Sichtung und selbst wenn das Thema weder wahnsinnig neu noch brüllend komisch daherkommt, so hat die Produktion durchaus ihren Charme.
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Erfrischendes Genrestück. Nach unzähligen Filmen über Viren-Infektionen sind es nun Pilzsporen aus dem Weltall. Carey präsentiert uns damit eine interessante Idee und thematische Weiterentwicklung eines etwas auf der Stelle tretenden Genres. So ist der befallene Mensch nicht mehr ausschließlich eine stupide Fressmaschine, sondern in der zweiten Generation ein vernunftbegabtes und lernfähiges Wesen, das man durchaus als einen weiteren Schritt der Evolution deuten kann. Somit verordnet Carey der Menschheit eine Frischzellenkur und Wiedergeburt in ein anderes (und vielleicht auch besseres?) Leben, das von den Grundbedürfnissen und einfachen Dingen (sowie bei entsprechender Bildung sogar höheren geistigen Gütern) bestimmt ist. Er erteilt der Abgehobenheit mancher Zeitgenossen eine harsche Absage und plädiert für eine bodenständige Lebensweise, die die Welt und die Natur zurück ins Gleichgewicht bringen könnte. Die derzeitige Lebensweise erscheint überholt und im wahrsten Sinne des Worts „verschimmelt“.
McCarthys Bilder ergänzen diese Aussage ganz gut, die dystrophische Welt wird ja keineswegs grau und deprimierend, sondern grün und sonnenbeschienen gezeigt. Auch die aus den Menschen herauswachsenden Ranken sehen gar nicht so übel aus, ohne die destruktiver Kraft dahinter könnte man sich diese im eigenen Garten durchaus vorstellen. Die dadurch gar nicht mal so übel wirkende Atmosphäre vertreibt den Gedanken der Dystrophie eigentlich ein wenig und setzt einen Kontrapunkt zu vielen anderen Stoffen dieser Art. Leider kommt aber auch dieser Streifen nicht ohne die „üblichen“ Mittel des Genres aus (Geballer auf die Hungies, -zig durchschossene Köpfe, durchgebissene Hälse usw.). Damit bedient Carey zwar die Genre-Fans, nimmt seiner Geschichte aber ein wenig das Alleinstellungsmerkmal.
Gute Schauspielerleistungen runden das Gesamterlebnis ab und auch mit der Synchronisation bin ich durchaus zufrieden. Den Mimen wurden mit gut entwickelten Figuren neben körperlicher Fitness auch charakterliche Darstellungen und solche von inneren Konflikten abverlangt, die diese durch die Bank auch ansprechend lieferten. Besonders Sennia Nanua sehr überzeugend, Kinderrollen sind ja immer so eine Sache.
Sehr gefallen hat mir die Filmmusik, auch diese besticht durch ihre Andersartigkeit. Obwohl ich eigentlich nicht glaube, dass sie nur so zum Anhören wirklich taugt, passt sie zu dem Film wirklich gut, untermalt die Bilder sehr fein und trägt auch ihren Teil zum Eindruck der alternativen Herangehensweise bei.
Conclusio: Ein durchaus ansprechender Genrebeitrag, der vor allem durch seine innovative Machart und Aussage punktet und sich mit einer intelligenten Geschichte wohltuend von so vielen Duzendwaren abhebt. Gerade das Zombie-Thema bietet wie ich finde ja ausreichend Projektionsfläche für vielerlei gesellschaftliche Zustände, warum es so oft ausschließlich für reine Blutopern genutzt wird, verstehe ich eigentlich nicht. Carey zeigt das Potential jedenfalls schön auf und auch wenn sein Werk dann und wann auf stärker frequentierten Schienen fährt, so möchte ich sein alternatives thematisches Herangehen durchaus würdigen.
Inhaltsleeres Bilderspektakel. Dabei wurde die altägyptische Mythologie zu einem schrägen Actionrausch verwurstet, der zu Anfang optisch zwar einigermaßen zu unterhalten weiß, mit Fortdauer seine Handlungsschwächen jedoch nicht verbergen kann. Auch die Optik nutzt sich zusehends ab und somit konnte das vorhersehbare Ende nicht überzeugen. Mehr als eine leicht unterdurchschnittliche Benotung möchte ich nicht vergeben und auch diese ist eher der visuellen Umsetzung zu verdanken als der Handlung.
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Junge Männer und ihre fahrbaren Untersätze. Diese stellen vielfach mehr als nur ein Fortbewegungsmittel dar, manche betreiben da einen regelrechten Kult um ihr Fahrzeug. Es geht um die Unterstreichung der Persönlichkeit, Repräsentation und Status. Dass da einer in seinem Verhalten seinem Vehikel gegenüber Züge der Besessenheit zeigen kann, ist durchaus möglich und vorstellbar.
Stephen King hat ja so ein Talent, auch eher wacklige Grundthemen plausibel zu beschreiben. Das geling ihm vor allem durch eine ausgezeichnete Charakterdarstellung und die persönlichen Hintergrundgeschichten der Personen, aber auch durch eine perfekte Darstellung der sachlichen Gegebenheiten. Dies alles in einem Film zu kolportieren ist natürlich schwer, und auch Carpenter hatte damit und mit der erforderlichen Straffung des Stoffes so seine Schwierigkeiten. So schob er die eigentliche Hauptfigur (Dennis) an den Rand und beachtete sie bis zum Schluss eigentlich fast gar nicht. Dafür konzentrierte er sich auf Arnie, beackerte seine Wandlung vom Zero zum Hero zwar hinreichend, nahm dem Stoff jedoch damit ein wenig seine Andersartigkeit. Damit verkam der Streifen leider zu einer der „typischen“ King-Verfilmungen, wo die Kino-Adaption nicht mal im Ansatz ans Buch heranreicht. Trotz eines tollen Soundtracks und gelungener Spezialeffekte blieb der Stoff durch das Ausbleiben der „besonderen King-Note“ leider weit hinter der Romanvorlage zurück und geriet zu einem „normalen“ und nicht mal wirklich plausiblen Gruselstück. Daran konnten auch die durchaus ansprechende Atmosphäre und die passable Optik nicht wirklich etwas ändern.
Die Darsteller hatten so ihre Probleme mit dem eher unglaubwürdigen und zum Teil sogar widersinnigen Verhalten ihrer Charaktere. Trotzdem möchte ich keinem einen Vorwurf machen, im Gegenteil gelang ihnen die Rettung einiger wackliger Passagen. Außerdem bietet der Streifen ein Wiedersehen mit „Mr. Nebenrolle“ Harry Dean Stanton.
Conclusio: Mehr Licht als Schatten, jedoch in seiner Wirkung leider beliebig und banal. Obwohl Carpenter seine Hausaufgaben gemacht und einen handwerklich durchaus gelungenen Streifen auf die Beine gestellt hat, scheitet er an King leider ebenso wie viele andere nach ihm. Von einem Absturz möchte ich jetzt nicht sprechen, allein die Machart und die hochwertige Produktion qualifizieren ihn für eine Bewertung oberhalb der fünf. Trotzdem würde ich in die DVD jetzt nicht extra investieren.
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Gelungene Groteske mit sozialkritischen Elementen. Eine Genre-Zuteilung fällt bei diesem Film in der Tat nicht leicht, am ehesten möchte ich ihn noch als die oben genannte Groteske sehen. Denn grotesk ist er über die meiste Laufzeit. Jetzt könnte man natürlich lange und ausgiebig darüber diskutieren, ob die grotesken Situationen jenen gleichen, denen Afroamerikaner tagtäglich ausgesetzt sind. Denn sollten die im Film gezeigten Szenen (man denke hier besonders an die Gartenparty oder das familiäre Abendessen) halbwegs jenen des täglichen Lebens entsprechen, dann kann ich schon irgendwie verstehen, dass die Schwarzen lieber unter sich bleiben. Peele zeigt uns die Welt aus den Augen eines Afroamerikaners, und selbst wenn die meisten der mitunter etwas verstörenden Szenen satirisch überspitzt dargestellt sind, so muss das Leben für diese Volksgruppe definitiv anders sein als das des „weißen“ Amerikas.
Wie auch immer, Peeles Symbolsprache und Bildmetaphern kommen anständig ausgeführt daher, eine kluge und interessante Geschichte rundet das Seherlebnis gekonnt ab. Auch wenn man den Streifen als „normalen“ Horrorfilm sehen möchte und den Subtext weitgehend ausklammert, so funktioniert er aus diesem Blickwinkel eigentlich recht gut. Die komödienhaften Einschübe stören den Horror kaum, sind sie doch recht subtil und selten. Eine gute Atmosphäre komplettiert das cineastische Erlebnis und qualifiziert den Streifen auch für mehrfache Sichtungen. Ich denke sogar, dass man sich diesen Film mindestens zweimal ansehen sollte, mit Kenntnis der wahren Umstände wirkte er für mich nämlich ganz anders als bei der Erstsichtung.
Trotzdem muss ich Peele den Vorwurf machen, sich aus der schwarzen Klischeekiste bedient zu haben. Speziell meine ich hier die Figur „Rod Williams“, dieser verkörpert für mich all jene Vorurteile, denen Afroamerikaner in Filmen so oft ausgesetzt sind. Rod ist triebhaft, einfach gestrickt und seine Kommentare wirken oft dummdreist. Zwar ist er auch kameradschaftlich und hilfsbereit, letzten Endes aber nervtötend und wie gesagt klischeebeladen. In diesem Zusammenhang wirkte auch das Verhalten von Walter und Georgina nicht immer plausibel, das hatte zwar einen starken Effekt auf den Spannungsaufbau, konnte mich aber nachträglich betrachtet nicht immer überzeugen.
Großes Lob an die Darsteller, die die feinen Nuancen der Charaktere und deren unterschwellig vorgetragenen Motive gut auf die Leinwand brachten. Trotz all der Freundlichkeit und des Entgegenkommens hat man das latente Gefühl, das etwas nicht stimmt. Die schon fast beunruhigende Offenheit und unpassende Vertraulichkeit hatte einen eigenen Verve, der den Film gut in die Gänge brachte. Hervorheben möchte ich eigentlich niemanden, in seiner Gesamtheit wirkte der Cast gut aufgelegt und mannschaftlich geschlossen.
Fazit: Kann ich fast uneingeschränkt empfehlen. Der Streifen bedient meine Empfänglichkeit für gleich eine Reihe von Genres, wodurch eine Klassifizierung zwar de facto unmöglich ist, er sich aber auch für mehrere Anlässe eignet. Gewisse Schwächen kosten ihm zwar die Höchstnote, dennoch ist er in meiner Gunst weit oben angesiedelt.
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Der Boxer und das Mauerblümchen. Auch wenn mir hier jetzt einige wohl vehement widersprechen werden, so sehe ich Rocky eher als Liebes- denn als Boxerfilm. Besonders in der ersten Hälfte wird Rockys zunächst erfolgloses Werben um Adrian stark hervorgehoben, wodurch der Streifen eher in diese Schiene gerät - was ihm aber neben der Milieustudie ganz gut zu Gesicht steht. Besonders die ruppige und düstere Grobkörnigkeit mochte mir ganz gut gefallen, eigentlich waren ausschließlich die Szenen im Boxring hell ausgeleuchtet. Dies untermalte das wirtschaftliche Prekariat, in dem sich die Hauptprotagonisten befinden, recht gut und kam atmosphärisch dicht daher. Die quälende finanzielle Unsicherheit spiegelt sich im Verhalten der Personen wider, die allesamt einer lähmenden Tristesse unterworfen sind. Sie strahlen nur wenig Selbstbewusstsein aus, nehmen ihr Schicksal jedoch größtenteils an („Sieh mal, die Menschen sind einfach, wie sie sind. Du bist halt schüchtern, ich meine, das macht ja nichts. Ich bin dafür dumm. Mein Vater sagte immer zu mir, Junge, Du musst was mit deinem Körper machen, mit deinem Kopf ist nicht viel anzufangen. Und so ist es halt – ich bin dumm, und du bist schüchtern, ist ja egal“). Damit leuchtete Stallone seine Charaktere mit all ihren Stärken und Schwächen gut aus, auch die inneren Konflikte wurden anschaulich dargestellt. Rocky macht sein Job als Geldeintreiber keinen Spaß, er lehnt es ab andere Menschen zu verletzen, hat aber keine andere Möglichkeit für seinen Unterhalt zu sorgen. Adrian ist ihm dem Grunde nach zugetan, durch ihre Schüchternheit jedoch gehemmt, dies offen zu zeigen. Paulie liebt seine Schwester grundsätzlich, behandelt sie jedoch unwirsch und fast feindselig. Damit möchte er sie zu einer Partnerschaft drängen, die er für sie für besser hält als ein Leben mit ihn.
Erst ab der Hälfte nimmt der sportliche Aspekt zu, zeigt das Training und die körperlichen Übungen, die mit der tonalen Untermalung eher wie ein Musikvideo wirken als ein Drama. Höhepunkt war natürlich der wirklich einwandfrei choreografierte Kampf gegen Apollo Creed. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass auch Profiboxer in dieser Weise agieren würden und auch wenn der Kampf heutzutage vom Ringrichter wohl abgebrochen werden würde, so wirkte der sehr realistisch und gut gemacht.
Die Darsteller agierten größtenteils passend und gut aufgelegt. Besonders Thalia Shire möchte ich loben, sie hat mir in ihrer Wandlung vom hässlichen Entlein zum schönen Schwan sehr gut gefallen. Aber auch alle anderen glaubwürdig und überzeugend, hier sind vor allem Burgess Meredith und Burt Young zu nennen.
Fazit: Ein durchaus gelungener Streifen, der zum mehrmaligen Schauen taugt und keinesfalls der dumpfe Actionreißer ist, für den er oberflächlich betrachtet gehalten werden könnte. Auch wenn ich mit dem Genre grundsätzlich weniger anfangen kann, könnte ich mir mehrere Sichtungen durchaus vorstellen, wodurch ich eine Empfehlung auch gerne ausspreche.
PS: Ob Frank Stallone mit dem an der Straßenecke geträllertem Lied jemals eine Studioversion aufgenommen hat, ist nicht bekannt.
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Gelungene Martial-Arts-Action. Punkto des Kampfstils braucht sich Tony Jaa weder hinter Jackie Chan noch Bruce Lee, seinen großen Vorbildern verstecken. Die Martial Arts war fetzig und mitreißend, sogar in den Slow-Motion-Szenen (was durchaus etwas heißen soll). Tony Jaa´s außergewöhnliche Körperbeherrschung ist jedenfalls beeindruckend und stellt eine neue Form der Kampfkunst dar, etwas derartiges habe ich bisher noch nicht gesehen. Da störte es dann auch weniger, dass die Handlung eher träge vor sich hin tröpfelte und in ihrer Vorhersehbarkeit bestenfalls den Vorwand für die Kämpfe lieferte. Jedoch scheint das wohl ein Zeichen des Genres zu sein, auch andere Produktionen haben da nur wenig Innovation oder Einfallsreichtum zu bieten. Der Versuch eines stringenten Handlungs- und Dramaaufbaus sei den Produzenten jedenfalls anzurechnen, auch wenn dadurch die erste Actionsequenz ein wenig auf sich warten ließ. Auch das Ende wirkte etwas unfertig, ich hatte den Eindruck, dass Tele5 die letzten Minuten einfach weggeschnitten hatte (was ich aber nicht glaube).
Ebenso stellte die Leistung der Darstellerriege eine Art kollektives Versagen dar und zeigte eigentlich mehr als deutlich, dass es in diesem Streifen nicht um das Schauspiel ging. Dabei geriet die Synchronisation ebenso grottenschlecht und gereichte den Mimen nicht eben zum Vorteil. Aber gut, deswegen sieht man sich einen solchen Streifen ohnehin nicht an.
Fazit: Wer Kampfsportfilme mag, wird diesen Streifen lieben. Ja, die Geschichte ist nur wenig erbaulich, die Optik hätte etwas Aufhübschung vertragen und auch die Darsteller hätten an ihrem Ausdruck arbeiten können. Der Kernpunkt aber war mit den actionreichen Kämpfen gut gemacht und damit erfüllte Pinkaew die Kür über Gebühr. Eine tadellose sechs möchte ich allein für die ansprechenden Kampfszenen gerne vergeben und den Streifen zumindest den Genrefreunden wärmstens empfehlen.
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Durchwachsene Travestie-Klamotte. Klassiker hin oder her, bei mir wollte das Ding eigentlich nicht so recht zünden. Dabei schien für vergnügliche eindreiviertel Stunden alles angerichtet zu sein. Was lief schief?
Womöglich leidet der Streifen darunter, dass es seit der Zeit seines Erscheinens viele ähnliche Plots gegeben hat und diese das Thema zum Teil deutlich lustiger und letzten Endes auch besser behandelt haben. Mochten die Gags zu seiner Zeit übergriffig und spitzbübisch dahergekommen sein, so zünden sie heutzutage jedoch bei mir nicht mehr so recht. Und so konnte mich der Film zwar in eine nett-launige Stimmung versetzten, mehr war aber wegen der fehlenden Lacher auch nicht drinnen. Die Fluchtaction am Schluss geriet somit zu einer hirnlos wirkenden Kasperliade, die nicht einmal auf der Slapstick-Ebene für Erheiterung sorgte.
Vor allem die klischeehaften und stereotypen Figuren mir wollten nicht so recht passen. Es sollte wohl der Laune zuträglich sein, dass die meisten Männer triebgesteuert und die Frauen geistig minderbemittelt dargestellt wurden – allein wenn sich diese Laune aber partout in nur geringem Maße einstellen will, dann versagt das leider nicht nur, sondern führt den Effekt sogar ad absurdum. Damit sorgten vor allem die skurrilen Nebenfiguren zwar für den einen oder anderen Lacher, konnten aber den Weg für die schwachen Hauptfiguren dann auch nicht mehr ebnen.
Lemon und Curtis mühten sich nach Kräften und konnten stellenweise auch überzeugen, durchgängig fielen sie dem gagreichen, aber -schwachen Drehbuch aber ebenso zum Opfer wie Marilyn Monroe. Joe E. Brown hatte durch seine Optik wenigstens den einen oder anderen Schmunzler zu verzeichnen, wo hingegen die Mafiosi eigentlich durch die Bank abstürzten.
Fazit: Man wird sich wohl auf die Machart einlassen und die Sache unter Bedachtnahme der Moralvorstellungen des Amerikas der fünfziger Jahre sehen müssen, ansonsten wird man damit wohl nicht so recht glücklich sein. Bei mir hat es leider nicht so recht geklappt und so empfand ich den Streifen als nur als bedingt ansprechend.
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Visuelles Effektspektakel der Sonderklasse. Ja, der Streifen spielt optisch in einer eigenen Liga, und das so ziemlich alleine. Er lässt uns in eine phantastische Welt eintauchen, lässt uns staunen und das Gesamterlebnis mit einer fast kindlichen Freude annehmen. Hinter jeder Ecke findet man eine neue Sensation, die ätherisch schöne Farbenpracht umhüllt einen und nimmt einen sofort mit Haut und Haaren in sich auf. Dabei bedient sich Cameron eines Urwunsches vieler Menschen nach einem freien, wilden und manchmal auch etwas gefährlichen Leben in und mit einer intakten und funktionierenden Umwelt. Diese bildet mit den in ihr lebenden Na´vi eine Einheit, gegenseitiger Respekt und Schutz sind die Eckpfeiler der Symbiose. Ein zwar reguliertes, jedoch zwangsfreies Leben in Harmonie und mit Leidenschaft.
Dass die Na´vi eine gewisse stilistische Ähnlichkeit mit den Ureinwohnern Amerikas aufweisen, halte ich für keinen Zufall und nährt die Hoffnung, dass sich das weiße Amerika auch einmal mit ihrer Beziehung zu den Ureinwohnern auf eine faire Art und Weise auseinandersetzt. Vielleicht sehe ich das jetzt zu romantisch, doch eventuell waren die Indianer früher auch einmal ein mit und nicht von der Natur lebendes Volk.
Das Design der Na´vi fand ich jedenfalls gelungen, so stellen diese eher eine Krone der Schöpfung dar als der Mensch. Das Verhalten der die Avatare steuernden Menschen jedenfalls auffällig. Dr. Augustine (Sigourney Weaver) ist in ihrer menschlichen Form ein unzufrieden wirkendes, kettenrauschendes und gestresstes Wesen, in der avatavistischen Form wirkt sie ausgeglichen und mit sich im Reinen (und sieht auch besser aus – sorry, Sigourney). Ebenso Jake, für den bietet der Avatar ein Entkommen aus seinem an den Rollstuhl gefesselten Körper, ihm muss der „neue“ Körper wie eine Wiedergeburt in ein Paradies erschienen sein.
Im Vergleich zur visuellen Gestaltung wirkte die Handlung jedoch banal und x-beliebig, ein „normaler“ Umweltkrimi, ein imperialer Kampf um Rohstoffe und Profite. Bei den Auseinandersetzungen setzt Cameron ebenso auf optischen Bombast wie bei der „Erschaffung“ seiner Welt. Womöglich schien ihm die Optik zu genügen, für mich durchaus nachvollziehbar. Ebenso wurden die geradlinigen Charaktere kaum entwickelt, Cameron bedient sich fast durch die Bank an Stereotypen, innere Konflikte oder charakterliche Widersprüche gab es kaum.
Die Schauspieler hatten wohl mehr Probleme mit der Technik als mit dem darstellerischen Ausdruck. Die CGI ersetzte Mimik und Können zwar nicht, ließ diese durch die visuelle Andersartigkeit jedoch anders/besser wirken. Dadurch ist deren Leistung schwer einzuschätzen, ich persönlich empfand die Darstellung aber gelungen und glaubwürdig. Große Schwachstellen wären mir jedenfalls keine aufgefallen. Die Synchronisation wirkt passend und gut.
Fazit: Ein visueller Rausch, der einen staunend und verzaubert zurücklässt. Die Story ist eher nebensächlich, für mich zählen hier eindeutig die optischen Eindrücke. Dafür vergebe ich auch die hohe Punktanzahl, der Plot alleine hätte bestenfalls die Hälfte geschafft. Trotzdem möchte ich die hohen optischen Maßstäbe würdigen, mir hat es jedenfalls sehr gut gefallen. Die letzte Stunde mit dem Endkampf ist für mich nicht mehr von Interesse, da schalte ich meistens schon ab. Die zwei Stunden davor unterhalten mich aber auch bei mehrfacher Sichtung.
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Durchschnittliche Schauermär. Diesen zweiten Teil habe ich eigentlich „irrtümlich“ gesehen, ich hielt ihn in der Videothek für das Original und als ich meinen Fehler bemerkte, war es schon zu spät und die DVD lag schon im Player. Machte aber nichts, die Darbietung konnte mit einer halbwegs guten Atmosphäre und gelungener Optik durchaus punkten. Die Sichtung des Erstlings davor ist nicht unbedingt erforderlich, sämtliche für das Verständnis erforderliche Informationen werden gegeben und selbst wenn Derrickson die Katze nicht sofort aus dem Sack lässt, klärt sich im Laufe der Zeit alles auf. Mit seiner Geschichte erfindet er das Rad zwar nicht neu, konnte jedoch ein durchgehend spannendes und interessantes Genrestück abliefern, das eigentlich nur durch sein unglaubwürdiges Finale unangenehm auffiel. Ansonsten haben wir hier trotz ein paar anfänglicher Jumpscares gediegene Mystery, in die Horror-Ecke würde ich den Streifen jetzt nicht unbedingt stellen. Gefallen hat mir auch die klare Figurenzeichnung, bei der sich die Produzenten schon mal ein wenig abseits der allgemeinen Klischees bewegen. So ist Soundso kein strahlender Held, sondern eher ein schüchternes graues Mäuschen, das nur in Zeiten der Gefahr über sich hinauswächst. Die sich anbahnende Liaison mit Courtney wirkt daher ebenso linkisch wie sein sonstiges Gehabe, eine wohltuende Andersartigkeit im Genre. Courtney wirkt in diesem Zusammenhang als die eigentliche Kämpferin, die durch ihre Unkenntnis der wahren Umstände notgedrungen auf Soundsos Hilfe angewiesen ist.
Negativ aufgefallen ist mir wie gesagt nur das unglaubwürdige Ende, Derrickson schien hier nur wenig Zutrauen zu seiner bisherigen Erzählung gehabt zu haben und wollte wohl mit einem knackigen Finale punkten. Allein der Versuch misslang leider ziemlich und so muss ich dafür leider einiges abziehen.
Die Schauspieler agierten so weit so gut, vor allem die Kinderrollen hatten es mir angetan. Besonders Lucas Jade Zumann herausragend, der brachte den bösen Geist mit einem erstaunlichen Selbstverständnis, das für einen Darsteller seines Alters nicht alltäglich ist. Aber auch Robert Sloan als hellsichtiges Nesthäkchen sehr gut. Alle anderen ohne Fehl und Tadel, zwischen James Ransom und Shannyn Sossamon passte die Chemie weitgehend, die beiden hatten durchaus ihre Momente. Der Rest zu kurz im Bild um sich ein Urteil bilden zu können, auch die Synchronisation passte soweit.
Conclusio: Trotz des leichten Etikettenschwindels mochte mir der Streifen gut gefallen. Mit einem glaubwürdigeren und weniger marktschreierischen Ende hätte der Film eine hohe Punktanzahl von mir erhalten, in dieser Form möchte ich lediglich leicht über dem Durschnitt bleiben. Eine Empfehlung kann ich trotzdem guten Gewissens aussprechen, die eineinviertel Stunden davor konnte mich der Streifen gut unterhalten.
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Den Streifen hatte ich 2012 in Kino gesehen und da hat er mir eigentlich nicht so recht gefallen. Zu schräg und abgedreht war mir das Ganze um wirklich punkten zu können. Später wurde mir geraten, den Film eher als Parodie zu betrachten und ich muss sagen, dass das ein guter Ratschlag war. Mit einem leichten Augenzwinkern betrachtet funktioniert die Sache wesentlich besser.
Goddard und Wheaton scheinen ihren Genrekollegen die Einfallslosigkeit ihrer Machwerke um die Ohren hauen zu wollen und präsentieren uns einen Plot, der sämtliche Horror-Klischees zu einem großen Ganzen zusammenfasst. Quasi eine Generalerklärung aller Gruselfiguren und -stoffe, die Macht hinter alledem wird erklärt und gezeigt. Egal ob nun Werfwölfe, Zombies, Vampire oder irgendwelche anderen Schauergestalten auf den Plan treten, nun wissen wir, dass hinter all dem eine große, furchtbare Gottheit steht, die ihre Opfergaben mittels dieser Kreaturen entgegennimmt. Und dies alles gelenkt nicht etwa von einer obskuren Kirche oder Sekte, nein, hinter all dem steht eine (staatliche?) Organisation, die mit reichlich technischen Finessen ausgestattet ist um die Opfer in der verlangten Art und Weise darzubringen. Somit könnten auch Verschwörungstheoretiker ihre Freude mit dem Streifen haben, mach einer wird das sicherlich „schon immer geahnt“ haben (gg*).
Inszenatorisch wurde nicht allzu explizit gearbeitet, erst gegen Ende nimmt der Blutzoll deutlich zu. Wirklich gruslig ist es eigentlich zu kaum einer Zeit, jedoch kommt nach und nach eine unheilschwangere Atmosphäre auf, die den Streifen zwar einigermaßen gut trägt, jedoch nicht die Hauptintention gewesen zu sein scheint - da stand offenbar die Geschichte im Vordergrund. Ebenso wurden die Figuren kaum ausgearbeitet und größtenteils mit Stereotypen gearbeitet (was ja konzeptuell durchaus so vorgesehen sein könnte, zumal das ja bei vielen anderen Produktionen dieses Genres auch so ist).
Die Darsteller hatten dabei keine allzu großen Aufgaben und lösten diese größtenteils gut. Besonders Fran Kranz (der Kiffer) hatte dabei ein paar herrliche Pointen zu setzen, die er durch die vorgetragene Ernsthaftigkeit auch gut an den Mann brachte. Chris Hemsworth war sich nach Thor auch für die kleinere Rolle nicht zu schade, hatte ebenso seine Momente wie Richard Jenkins, der den Einsatzleiter gut darstellte. Und auch Sigourney Weaver ließ sich ihren kleinen Auftritt nicht entgehen.
Fazit: Ein kleiner, aber durchaus feiner Genrebeitrag, der durch seine Andersartigkeit und die parodistische Grundstimmung durchaus zu gefallen weiß. In die Geschichtsbücher wird er zwar keinen Eintrag als Klassiker finden, für eine interessante Seitenanmerkung wird es womöglich schon reichen. Daher möchte ich eine Empfehlung eigentlich schon aussprechen, allzu ernst sollte man die Darbietung allerdings nicht nehmen.