Petr - Kommentare

Alle Kommentare von Petr

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    Petr 06.10.2015, 23:52 Geändert 07.10.2015, 00:01
    über Everest

    1996, zwei kommerzielle Bergsteigerexpeditionen bestehend aus erfahrenen Bergsteigern, ihren Kunden + Sherpas werden beim Aufstieg auf den Mount Everest von einem außergewöhnlich heftigen Unwetter überrascht. Von nun an ist nicht mehr Erreichen der Spitze das Maß aller Ziele sondern das bloße Überleben.

    Bis 1996 wurde der höchste Berg der Erde immer mehr kommerziell vermarktet. Je mehr er vermarktet wurde, um so höher die Nachfrage der Menschen. Immer mehr meinten, sie müssten unbedingt einmal im Leben diesen Berg besteigen. Damit stieg wiederum die Kommerzialisierung. Mehrere sich teilweise konkurrierende Unternehmen tummeln sich gleichzeitig mit ihren Kunden am Berghang. Ein Teufelskreis. Ungeachtet der Gefahr und in Ehrfurcht der vielen Toten, tummeln sich etliche Menschen in Jahrmarktatmosphäre auf dem Everest und erwarten einen leichten, durch Sherpas vorbereiteten Aufstieg. Dazu produzieren sie Unmengen an Müll. Everest als Freizeitpark mit leichter Gefahr und etwas Nervenkitzel. Dafür als Sehnsuchtsort. So war es bis 1996.

    Der arme Berg musste dafür als Projektionsfläche verschiedenster menschlicher Bedürfnisse herhalten. Die einen sahen in ihm etwas spirituelles, die anderen einen Weg persönliche Krisen bewältigen zu können. Für einige ist es ein Abenteuer, für andere die Möglichkeit es mal endlich allen zu beweisen. Der Berg ist Mystik und Spiritualität. Was dieser Berg nicht alles ist…. Nur weiß der Berg davon nichts. Er ist einfach nur ein Berg. Ein Berg ohne Esoterik, ohne Moral, ohne Psyche, ohne Mystik. Einfach nüchtern ohne all das, was Menschen dazudichten, wie Natur einfach ist. Der Everest ist eine Erhebung, die durch die Kontinentalverschiebung, genauer durch das Andocken der indischen Platte an die Asiatische entstanden ist. Nicht mehr und nicht weniger. All das andere ist nur in den Köpfen der Menschen vorhanden.

    Wie schnell sich diese Diskrepanz rächen kann zeigen die wahren Ereignisse von 1996 und vermittelt der Film von Baltasar Kormákur. Es ist nur konsequent den Konflikt zwischen Projektion eigener Emotionen auf eine rationale Natur eben unter völliger Auslassung dieser umzusetzen. Everest als Film zeigt den Berg als das was er ist. Als ein Berg. All das andere ist vom Menschen konstruiert. Hier wird versucht nahezu realistisch die Geschehnisse wiederzugeben und zu zeigen, dass die Mythen um den Everest lediglich in den Köpfen der Besteiger umherspuken. Darum ist es auch logisch, dass der Film sich nicht nur der Mystik entzieht, sondern auch jeglicher Moral und Schuldzuweisung. Natürlich muss eine Schuldrolle ausgesprochen werden wenn Menschen sterben. Der Film tut dies allerdings nicht. Er überlässt es den Zuschauern zu entscheiden wer, wo, warum, wie schuld war. Dem Mount Everest ist schließlich auch egal wer schuld ist, wenn an seinen Hängen jemand stirbt. Sofort nach dem Drama von 1996 haben Überlebende Bücher geschrieben und sich fast gegenseitig und stets anderen die Schuldrolle zugesprochen. Warum sollte der Film sich da einordnen und Partei ergreifen wenn wir es zum einen durch Darstellung der Ereignisse selber tun können? Andere kritisieren die recht neutrale Sicht des Films ohne moralischen Zeigefinger, ich finde es gut.

    Ich empfehle diesen Film, muss aber zwei wichtige Hinweise abgeben.

    1. Schaut ihn noch jetzt in 3D im Kino. Ich finde 3D meist überflüssig und sogar nervig. Hier jedoch, vor allem wegen der Naturaufnahmen lohnt es sich sehr.

    2. Lest auf keinen Fall die Handlung des Films oder die der wahren Begebenheiten von 1996. So habt ihr mehr Spaß am Film und könntet euch über Überraschungen freuen.

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    • 3 .5

      Bisher war ich gegen die Fortsetzung und wollte sie ignorieren, wie ich es stets bei mir sehr geschätzten Filmen gemacht habe, bei denen ich die Sorge hatte, wahrscheinlich auch sehr begründet, dass Fortsetzungen den Namen in den Dreck ziehen. Bis heute bereue ich Jurassic
      Park 3 gesehen zu haben. Und nie, nie, nie werde ich mir jeden Terminatorfilm nach Judgement Day, also dem Zweiten, anschauen.

      Und dann schaue man erst wie Der weiße Hai oder Saw verhunzt wurden.

      Also Ghostbusters 3, ohne 80er Jahre, ohne Bill Murray in Hauptrolle…?

      Niemals!

      Aber jetzt, nachdem ich gelesen habe, dass nur Frauen die Hauptrollen spielen sollen, freue ich mich drauf und lasse mich überraschen.

      Das ist mal eine mutige Idee im sonst ideenarmen Hollywood. Mutig, weil… naja, man schaue nur auf die vielen Chauvikommentare. Helden sind ja immer zum großen Teil was Männliches außer in wenigen Fällen, in denen dann aber weibliche Helden zumindest super sexy sein sollten. Aber nie, nie, nie lassen sich Männer ihre Machtstellung gerne nehmen. Und wenn sie den Verlust ihrer Dominanz befürchten dann wüten sie in Foren und auf Twitter, bis die Finger bluten.

      Ghostbusters 3, ich bin dabei! :)

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      • 6 .5

        So, jetzt war es endlich soweit.

        Fast 34 Jahre hat es gedauert, bis ich das erste mal Star Wars gesehen habe.

        Nur warum falle ich so aus dem Mainstream raus?

        Zum einen bin ich gar kein Freund von Sience Fiction. Epische Weltraumschlachten, ein Geschehen in weit entfernter Zeit an einem weit entfernten Ort… alles nicht gerade Sachen die mich sehr anlocken.

        Zum anderen ist es dieses:

        “Aber du musst doch Star Wars gesehen haben“

        “Wie kann man noch nie Star Wars gesehen haben“

        “Du musst Star Wars gucken!“

        Dieser Zwang hat mich eher darin bestärkt es nicht zu tun. Ich war nie abgeneigt, aber habe mich auch nie stets drum bemüht. Eine Gelegenheit ergab sich nie… bis jetzt.

        Ich war jetzt wirklich voller Vorfreude dieses sog. Meisterwerk endlich mal zu sehen. Vielleicht wurde ich auch gerade deshalb etwas enttäuscht. Bevor ich jetzt angegiftet werde – ich weiß, dass diese Filmreihe von den meisten wie eine Religion verehrt wird – muss ich sagen, dass es nicht am Film liegt. Er ist nun wirklich nicht schlecht. Es liegt wohl eher an dem Zeitpunkt der Erstsichtung und der Erwartungshaltung.

        Sieht man Star Wars als Heranwachsender liebt man es. Und dafür habe ich vollstes Verständnis. Wäre mir wohl auch so ergangen. Der Weltraum, dieses märchenhafte Abenteuer, böse und gute Charaktere, Menschen wie Außerirdische alles das hat etwas Episches, etwas Magisches… dazu noch mit diesem Soundtrack.. ohja das hätte auch den 12jährigen Petr in seinen Bann gezogen und nie wieder losgelassen.

        Den 33jährigen jedoch haut es nicht vom Hocker. Schade eigentlich. Ich wünschte ich hätte ihn mit 12 gesehen und würde es jetzt lieben. Dafür liebe ich aber auch andere Filme wohl nur weil ich sie als Kind gesehen habe. Heute würde ich diese bei Erstsichtung wohl als mittelmäßig einstufen.

        Ich fand Epidode IV, und bitte seht es mir nach, ziemlich langatmig, meist etwas spirituell angehaucht, unlogisch und lahm bis sogar teilweise langweilig. Wäre mir mit mehr Zugang zu Sience Fiction und mit anderen Alter anders ergangen. Ich bin wohl auch der einzige, der
        C-3PO nervig findet. Die Figur soll wohl witzig sein… hmm. Naja. Die einzige Person, die ich etwas mochte war Han Solo. Obi Wan hatte auch etwas, aber dieses leicht esoterisch angehauchte war mir etwas zu nervig. Was es mit der Macht genau auf sich hat, von der er immer redet, erfährt man ja erst in den Fortsetzungen. Aber immerhin weiß ich jetzt endlich nach Jahren wer die Person auf dem Profilbild vom Moviepilotnutzer Andy Dufresne ist. :)
        Das wollte ich immer wissen.

        Aber um den Hass, den ich wohl aufgrund der Gotteslästerung erhalten werde, einzudämmen: den dritten Teil, bzw. Episode VI, fand ich wesentlich besser. Der war mir dann schon 8 Punkte wert.

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        • https://de.wikipedia.org/wiki/Chauvinismus#M.C3.A4nnlicher_Chauvinismus

          Kein pauschaler Vorwurf meinerseits an die sog. Hater, dafür kenne ich weder ihre Kommentare noch sie persönlich, aber Vermutung dass diese Form der Einstellung zumindest latent bei vielen Motivation ihrer Abneigung ist.

          Am Ende ist Ablehnung und menschenbezogener Hass ja auch nur Sorge um Einbußen in der eigenen (männlichen) Vormachtsstellung. Wär ja auch fatal, wenn in der Hollywoodwelt, in der zu 99% Männer die Helden sind, was auch kulturell zusammen mit vielem anderen
          Geschlechterbilder manifestiert, es mal andersrum sein sollte.

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          • 5 .5
            über Argo

            Meine 500. Filmbewertung und dafür habe ich mir etwas Besonderes ausgesucht. Der 2013 mehrfach oscarprämierten Film Argo sollte es sein. Ich liebe Politthriller mit wahrem Hintergrund, bei dem die Spannung nur so knistert.

            Schon bei Flight 193, Mogadishu oder Zero Dark Thirty habe ich, obwohl ich ja durch
            Geschichtskenntnis das Ergebnis kannte, mitgefiebert. Mitzufiebern, obwohl man weiß wie es ausgeht, ja, das ist Filmkunst.

            Selbiges habe ich mir bei Argo erhofft. Hier wird die unglaubliche Geschichte der Befreiung von sechs Geiseln aus dem Iran erzählt. Nach der iranischen Revolution war purer antiamerikanischer Hass Staatsdoktrin und so lebten die letzten amerikanischen Staatsbürger im Iran sehr gefährlich und eine unversehrte Ausreise schien spätestens nach der Stürmung der amerikanischen Botschaft mit anschließender Geiselnahme unmöglich.

            Mit viel Ideenreichtum, Tricks aber auch sehr viel Gefahrenpotenzial und Risikobereitschaft versuchte die CIA mit Hilfe Kanadas sechs Diplomaten zu befreien, die im Chaos der Stürmung zum kanadischen Botschafter fliehen konnten.

            Ich freute mich auf den Film, weil er soviel eint, was ich liebe.

            Vielleicht wurde ich gerade deswegen enttäuscht.

            Vorab, der Film ist nicht schlecht. Er ist handwerklich gut gemacht und eine Sichtung lohnt sich immer. Ben Affeck spielt ganz gut und besonders Bryan Cranston, bekannt aus Malcolm Mittendrin und Breaking Bad macht den Film schon sehenswert. Auch den oft kritisierten amerikanischen Stumpfsinnpatriotismus, mit klarem Schwarz-Weiß-Feindbild sehe ich nicht. Bei einigen scheint dieser Vorwurf wohl schon automatisch zu kommen, als wolle man dass es so ist, um sich mit moralischer Deutungshoheit mal wieder toll gegen den bösen Feind im Westen positionieren zu können. Hier erscheint das US-Außenministerium als ziemlich trottelig und arrogant und es wird klar deutlich, dass die USA jahrelang die vom Schah durchgesetzte Folter gebilligt haben. Niemals wird das radikalantiamerikanische Klima entschuldigt, aber es wird deutlich gezeigt, dass es nicht aus der Luft gegriffen ist und die USA jahrelang ihren Anteil daran hatten, dass sie nicht gerade wohlgesonnen bei vielen Iranern sind. Auch werden auf iranischer Seite Opfer der Schahtyrannei und Sympathisanten der USA gezeigt. Also politisch fragwürdig ist der Film für mich nicht. Auch wenn das viele anderes sehen wollen… Betonung auf Wollen.
            Was ich Argo aber etwas übel nehme ist die Ausschmückung der Wahrheit der Befreiung. Viele Aspekte wurden für einen dramaturgischen Handlungsstrang hinzugedichtet. Als ob es nicht schon so spannend genug wäre verhasste Diplomaten als Filmteam getarnt über den Flughafen mitten in Teheran auszuschmuggeln... Weitere fiktive Elemente rein zu schreiben erscheint mir da nicht nur überflüssig sondern ärgerlich.

            Da ich mich auf diesen Film vorwiegend der Spannung wegen freute, lag in dieser auch mein Schwerpunkt. Stellenweise war es wirklich sehr spannend. Das liegt aber an der Grundgeschichte, weniger an der filmischen Umsetzung. Zu viele Ereignisse in letzter Sekunde machten alles dann doch etwas unglaubwürdig und die Diplomaten blieben im ganzen Film recht anonym und blass. Es wurde keine Zeit investiert sie näher vorzustellen. So entstand gar keine Empathie der Zuschauer für diese befreiten Diplomaten. Schade. Stattdessen bekam John Goodman viel mehr Zeit, als nötig. Gut, weil er ja immer sehenswert ist, schlecht, weil es für die Handlung nun nicht zu elementar ist. In der Zeit hätte man den sechs Diplomaten mehr Zeit geben sollen um ihre Persönlichkeit und individuellen Ängste vorzustellen.
            Kann man gucken, aber warum er jetzt den Oscar hat verstehe ich nicht. Ebenso verstehe ich aber auch nicht die politisch motivierte Kritik.

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            • Jetzt werde ich wohl nie erfahren, wer mir gestern eine Freundschaftsanfrage geschickt hat.

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              • Petr 17.08.2015, 02:05 Geändert 17.08.2015, 02:05

                Schwach.

                Was ist denn bitte die Konsequenz? Nur noch heile Welt zeigen? Nur noch Themen behandeln, die unserem vertrauten und im Weltvergleich sehr wohlhabenden Standard entsprechen?

                Die Kritik ist von 2012, damals war einiges im Vergleich zu heute anders.

                Mir ist es heute wichtig wie nie, dass man Empathie schafft. Viel mehr Menschen hätten ein anderes Bewusstsein und würden anders handeln, wenn man es schafft Probleme die über den Tellerrand hinausgehen bewusst zu machen.

                Natürlich sind jetzt Filme nicht das alleinige Instrument die Sensibilität westlicher Menschen zu verstärken, aber sie können bei manchen wohl gewisse Reize wecken. Es ist pauschal nicht jeder Armutsfilm gleich dazu in der Lage wie auch nicht jeder Armutsfilm pauschal eine Armutspornographie ist wie es hier zynisch behauptet wird.

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                • Petr 17.08.2015, 00:09 Geändert 17.08.2015, 02:07

                  Bin gespannt. Ein Zustand, den ich lange nicht mehr aufgrund eines neuen Kinofilms hatte.

                  Habe das Gefühl enttäuscht zu werden. Bestimmt wird durch Tricks zu sehr übertrieben und horrortypisch der letzten Jahre auf eine genaue und stimmungshafte Vorstellung der Charaktere verzichtet.

                  Aber wer mit wenig Erwartungen rein geht, kann ja schon mal nicht enttäuscht werden.

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                  • Sitcoms sollte man nach der dritten Staffel mit Vorsicht genießen, oder lieber ganz meiden, nach einer fünften, bereits nicht mehr so tollen, Staffel sollte es verboten sein, weitere Staffeln zu produzieren.

                    Geht bei so gut wie allen Sitcoms auf. Naja außer bei Al Bundy und Die Nanny. Da finde ich neuere Staffeln tatsächlich besser.

                    Bei Big Bang Theory ist es ein Armutszeugnis. Was als geniale Serie vierer Nerds begann, die mit super Dialogen das Wechselspiel, ja die Konfrontation zweier Welten, also Videospiele Wissenschaft und Muttersöhnchen vs. Partygirl und moderne Coolnes skizzierten und uns zum Lachen brachte, ist mittlerweile zu einer Art Comedy-Soap verkommen, in der aufgrund eines Mangels an guten Drehbuchideen immer neue Figuren hinzugefügt werden, damit es immer neue Liebesstories gibt. Vom Esprit der Anfangszeit ist kaum was übrig geblieben.

                    Trotz alledem, TAAH M wurde mehr in den Sand gesetzt.

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                    • 5 .5
                      Petr 14.08.2015, 05:46 Geändert 14.08.2015, 05:51

                      Was soll das denn?

                      Stumpfe Komödien sind ja OK, wenn sie durch ihre legendären Hauptdarsteller leben. Die ganzen 80er waren voll damit.

                      Sollen sie doch den 5.000. Film mit Adam Sandler und Kevin James produzieren um die Dumpfbacken des Landes von Pegida bis RTL-Mitten im Leben zu befriedigen, aber lasst doch bitte die Finger von den 80er Jahre-Komödien.

                      So was wie Chevy Chase, Dan Akroyd, John Candy, Bill Murray, Rick Moranis etc. die sogar Flachfilme sehenswert machen, gibt es wohl nie wieder.

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                      • 7

                        Anthony Hopkins, Einsame Schneelandschaften, Thriller mit der Spannung Mensch gegen Mensch und Mensch gegen Tier.

                        Also da muss man den Film schon fast meisterhaft schlecht umsetzen, dass man aus diesem Stoff noch Murks machen könnte. Insofern ist es für mich ein guter Thriller, aber wohl auch weil er genau meine Reizpunkte setzt, also Anthony Hopkins, einsame Schneela...

                        Achja, nach Der Weiße Hai und zumindest der ersten Hälfte von Rogue wohl der spannendste Kampf von Mensch gegen Tier und zumindest der realistischste.

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                        • 5
                          über 13

                          Komischer Film.

                          Zum einen ist da dieser Hauptdarsteller. Ich verstehe seine Rolle aus vielerlei Perspektiven nicht.

                          Zum einen ist es die schauspielerische Leistung, die unglaublich schlecht ist. Oder um es salomonischer auszudrücken: Der falsche Schauspieler für so eine Rolle. Vielleicht kann er mit seinem Bubigesicht sehr gut in Liebesfilmen mitspielen. Aber die Rolle, die er dort spielen soll, nimmt man ihm nie ab.

                          Dann, unabhängig von der schauspielerischen Leistung, seine Rolle im Film:

                          Die finde ich ja einfach nur absurd. Also er findet einen Brief und fährt ins Ungewisse und - Achtung Minispoiler - nimmt alles einfach so hin, selbst die verlassen Waldhütte und die komischen Typen. Spätestens dort überkäme doch jedem ein Fluchtreflex. Dazu ist er ein ziemlich blasser Hauptdarsteller, der eigentlich nur am Anfang und Ende wirklich als Main Character in Erscheinung tritt. Unscheinbare Hauptcharaktere sind ja ein bekanntes Stilmittel um den Schwerpunkt mehr auf eine Handlung und verschiedene, oft komplexe Sichtweisen zu lenken, die der Hauptakteur als schwaches Element nur wie ein roter Faden begleitet. Aber davon kann man in diesem Film nicht sprechen… nein beim besten Willen nicht. Hier wäre ein starker Hauptdarsteller mit dem man sich identifizieren kann besser. Jemand, der sowohl schauspielerisch zumindest etwas überzeugen kann und dazu vom Drehbuch begünstigt in Erscheinung tritt. Hier ist seine Rolle einfach nur Murks.

                          Dazu fing ich mit jeder fortschreitenden Minute an ihn nahezu zu hassen. Zuerst fand ich ihn ja ganz niedlich. Er hatte was von einem 90er Jahre Teenie-Idol, wurde dann aber nur störend. Ich konnte sein Gesicht, das so etwas wie Angst vermitteln sollte, einfach nicht mehr sehen.

                          Jetzt aber genug von dem wohl unangemessensten Hauptdarsteller den ich je gesehen habe.

                          Den Film finde ich moralisch ziemlich fragwürdig.

                          Es geht also darum, dass Superreiche das menschenverachtende Hobby haben Protagonisten im Russisch Roulette gegeneinander antreten zu lassen und darauf zu wetten. Aus jeder humanistischen Sicht natürlich absolut zu verurteilen. Dummerweise tut dies der Film nicht. Er will dieses Schauspiel vielleicht verurteilen, setzt aber im Hauptteil lange auf die Spannung wer als nächstes sterben wird. Viel mehr passiert nicht. Der Moment der Tötungen wird auch dementsprechend inszeniert. Der Zuschauer wird dadurch in die voyeuristisch-sadistische Sicht des Beobachters versetzt, der lediglich gespannt verfolgt, wer als nächstes stirbt.

                          Na super.

                          Wenn man also das Hirn ausschaltet und den Hass gegen Sam Riley unterdrückt bleibt immerhin noch ein atmosphärisch dichter Thriller.

                          • 7 .5

                            Total unterschätzt. Man darf die Serie nicht zu ernst nehmen. Tut sie selber auch nicht.

                            Total überdrehter aber genial lustiger Klamauk mit sogar manchmal richtig guten und mega unterhaltsamen Dialogen.

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                            • 6
                              Petr 08.08.2015, 05:47 Geändert 08.08.2015, 05:55

                              Eine typische 6.

                              Solche Filme mag ich. Tragik und etwas Komik und das stets mobil in den USA.

                              Ja, einfach erzählende Tragikkomödien und dann noch als Road Movie sind super.

                              Perfect World hatte Potenziel. Schließlich vereint es Tragik mit Komödie und setzte die Protagonisten ständig unterwegs auf Amerikas Highways aus. Eigentlich perfekt.

                              So perfekt ist hier die Welt aber nicht. Einmal ist der Film viel zu lang. Oder er ist garnicht zu lang, kommt einem aber so vor. Lange Filme sind kein Problem. Zumindest wenn es einen Spannungsaufbau gibt, eine interessante Personenzeichnung oder ein geniales Wechselspiel. In allem ist Perfect World irgendwie so etwas zwischen grad mal Gut bis Durchschnitt. Eher Durschnitt.

                              Das Verhältnis zwischen Gangster und Geisel war schnell klar und änderte sich dann nur noch marginal. Spannung wollte bei mir auch nicht aufkommen. Zwischen der Geiselnahme und dem Finale passiert irgendwie immer das Gleiche... in ständiger Wiederholung. Dabei zieht es sich wie ein Kaugummi. Der Gangster raubt rum und spielt Papa. Der Kleine ist ganz im Stockholmsyndrom und hat mal n Papa. Dabei verändert sich kaum was in der zwischenmenschlichen Beziehung beider zueinander. Damit füllt man also einen ganzen Mittelteil.

                              Der Film ist dabei nie schlecht. Ich bin nur etwas enttäuscht weil man aus diesem für mich so genialen Genre mehr hätte rausholen können. Thelma und Louise zeigen wie so ein Stoff perfekt umgesetzt werden kann. Perfect World ist nie wirklich schlecht, Erwartungen werden jedoch nicht erfüllt und Mängel an vielen Stellen. Eben ne typische sechs.

                              • 6 .5
                                Petr 31.07.2015, 02:17 Geändert 31.07.2015, 04:46

                                Eigentlich ziemlich geniales Drehbuch.

                                Es kommen jedoch leider einige Minuspunkte.

                                Der eine ist ein Österreicher und war mal Gouverneur. Aber das kennt man ja von vielen Filmen. Eine Standuhr hätte die selbe Mimik, wäre aber günstiger.

                                Dann bedaure ich an dem Film dass er soviel Potenziel hat aber für meinen
                                Geschmack zu wenig draus gemacht wurde. Diese ganze Stimmung hätte mit typischer 80er Jahre Dystopie, mehr endzeitstimmiger Ernsthaftigkeit und evtl. auch Melancholie mir besser gefallen. Mir war der Film zu flippig und laut, statt ein für mich fast schon bedrohliches Bild einer zukünftigen Welt zu zeichnen. Allein dieser eher laute Soundtrack sorgte dafür. Etwas mehr Terminator wäre besser. Dieser ist sogar gut und das trotz Arnie. Aber dieses düstere Bild war wohl nicht gewollt. Sollte wohl mehr Actionfilm als eine düstere Sience Fiction-Dystopie werden.

                                Gibt aber auch Pluspunkte.

                                Neben besagtem Drehbuch sind das die doch sehr einfallsreiche Darstellung der zukünftigen Welt und auch die schonungslosen Gewaltszenen.

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                                • 6 .5
                                  Petr 17.07.2015, 00:57 Geändert 17.07.2015, 01:05

                                  Bin wahrscheinlich der einzige, der den zweiten Teil besser findet als den ersten.

                                  Obwohl Kultfilm der achtziger, habe ich dank Kabel1 beide Filme erst die letzten Tage erstmalig gesehen.

                                  Teil 1 ist ganz nett. Ja nett… mehr nicht. Es fehlt etwas Spannungsaufbau und auch eine Straffung. Zu oft habe ich mich dabei ertappt, wie ich geneigt war aus Langeweile umzuschalten oder zum hundertsten mal zu schauen was im Videotext steht.

                                  Im Grunde besteht der Film ja aus zwei Abschnitten. Im ersten dieser Abschnitte zeigt der chauvinistische und etwas selbstverliebte Macho dem dummen Frauchen seine Welt. Sexistische Sprüche inklusive. Im zweiten Abschnitt darf das dumme Frauchen dann mal versuchen die dominante Rolle einzunehmen, da sie dann dem Macho mal ihre Welt zeigt.

                                  Das Frauchen bleibt weiter recht blass, obwohl sie jetzt die überlegene Rolle der Einheimischen und Überlegenen spielen darf. Auch weil der Macho jetzt zwar dümmer daherkommt, aber weiter der Macho mit den sexistischen Sprüchen inklusive bleibt.

                                  Mehr hatte da das Drehbuch nicht zu bieten. Also musste man für Teil zwei etwas drauflegen. Das Verhältnis beider mit dem Charme der 50er Jahre schien aufgebraucht. Also verzichtete man etwas auf den rauen Charme des maskulinen Machos, der um keinen blöden Spruch verlegen ist um den Frauen zu zeigen wer das Sagen hat, und machte aus ihm eher einen pfiffigen Retter. Dazu wurden Bösewichte installiert, die zugunsten einer Spannung etwas Farbe in den Film bringen. Und – und ja, das ist selten bei Fortsetzungen – es macht die Reihe besser.

                                  Dundee kann also doch mal sympathisch sein. Die Verfolgungsjagd im Busch hat sogar etwas Spannung und Witz.

                                  Den dritten Teil gucke ich mir vorsorglich aber nicht mehr an.

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                                    Juchu, immer wieder toll den Film zu gucken.

                                    Jetzt in der ARD.

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                                    • Meine Lieblingsschauspielerin <3

                                      Ob als lebensfrohe und neureiche Molly Brown, geisteskrank gefährliche
                                      Annie Wilkes oder sich langsam emanzipierende Evelyn Couch.

                                      Kathy füllt alle untereinander doch so verschiedene Rollen mit Leben aus. Durch sie existieren diese Rollen tatsächlich und das in einer unglaublichen Intensität.

                                      Dazu, außer wenn sie einen psychopathische Fan spielt, überträgt sie noch eine unglaubliche Sympathie und vermittelt Freude am Zusehen.

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                                      • Ein Film über Monopoly….. is doch easy.

                                        Unser ganzes Leben besteht aus Monopoly. Monopoly ist einfach nur Kapitalismus: Zocken, kaufen, verkaufen, ausbeuten und am liebsten ist man im Bahnhof.

                                        Da gäbe es ja vielfältige Formen das zu verfilmen. Lustiger fände ich da eine Tetrisverfilmung, von der ich neulich mal gelesen habe.

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                                        • 8 .5

                                          Disney und freche Gesellschaftssatire?

                                          Geht nicht?

                                          Geht doch!

                                          Die ganze westliche Konsumgesellschaft, mit ihrer Überheblichkeit und ihren Vorurteilen wird hier persifliert… von Disney!

                                          Und nicht nur das das, das ganze ist auch noch witzig und zugleich liebenswürdig

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                                          • Petr 02.07.2015, 06:02 Geändert 02.07.2015, 06:22

                                            Ich wünsche mir mehr Homosexualität in Filmen und Serien, in denen nicht die Homosexualität an sich das Thema ist.

                                            Komödien, Horrorfilme Sitcoms etc. in denen neben Heteropärchen ein schwules Paar eine tragende Rolle spielt, aber die Homosexualität nicht wichtiges Merkmal der Handlung ist. Damit würde das normale Bild der Homosexualität zementiert. Schwule sind super oder Arschlöcher. Genau das soll vermittelt werden. Warum können nicht mal fünf fesche homosexuelle Boys im Wald auf einen fiesen Massenmorder stoßen? Warum kann nicht mal der Superheld im Actionfilm am ende seinen Traumtypen finden? Warum kann nicht mal Adam Sandler in jedes Fettnäpchen treten wenn er seinen Traumboy umgarnt?

                                            Das Alltägliche muss manifestiert werden.

                                            Selbstverständlich will ich dazu natürlich weiterhin Filme die Homosexualität, den gesellschaftlichen Umgang damit und die Folgen der Diskriminierung thematisieren.

                                            Solange reaktionäre Trittbrettfahrer wie Putin, Steinbach und erzkonservative Repulikaner ihr Unwesen treiben, ist es wichtiger denn je.

                                            Meine Rhetorik ist bewusst plakativ und teils polemisch. Aber bei den noch vorherrschenden gesellschaftlichen Missständen halte ich das auch für angebracht.

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                                            • Petr 01.07.2015, 03:30 Geändert 01.07.2015, 03:31

                                              Niiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiemals!

                                              Zurück in die Zukunft ist Michael Fox und Christopher Loyd … ist achtziger …ist lan Silvestri …ist teilweise voller Logikfehler und hanebüchenen Zufällen und trotzdem so geil …ist die Nr.1 des Inbegriffs “Immer alles in letzter Sekunde“ …ist der Filmorgasmus eines kleinen Jungen, bevor er andere Orgasmen kennenlernte… schlichtweg, er ist einmalig!

                                              Zerstört das Monument durch ein Remake und ich zerstöre euch!

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                                              • 7

                                                Die Situation in einer beklemmenden Situation, ja einer mystischen Metaebene zu stecken, aus der es kein Entkommen gibt, erreicht mich emotional.

                                                So war es, noch humoristisch, in Und täglich grüßt das Murmeltier, in dem Bill Murray immer wieder den selben Tag erlebt, während sein ganzes Umfeld davon nichts mitbekommt und für die alles normal erscheint. Ein nicht lokales Gefängnis, das einen in den Wahnsinn treiben kann.

                                                So war es bei Zimmer 1408 mit Samuel L. Jackson in dem John Cusack in einem unglaublich beängstigenden Hotelzimmer ohne Entkommen gefangen ist. Ja von dem Film habe ich sogar geträumt und so ist es bei Triangle.

                                                Hier herrscht eine ähnliche Dramatik und Spannung und die Hauptakteurin gerät in eine temporales Gefängnis aus dem sie nie wieder ausbrechen kann. Sie kann es auch wie
                                                Bill Murray niemanden erklären, nur sie ist in dieser Zwischendimension gefangen.

                                                Allen die den Film schauen empfehle ich die ganze Zeit konzentriert dabei zu bleiben und auf Details zu achten.

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                                                • 7
                                                  Petr 01.07.2015, 02:39 Geändert 01.07.2015, 02:44

                                                  Kindergarten Cop ist eine wirklich durch und durch liebenswürdige und sympathische Familienkomödie.

                                                  Vielleicht ist meine Beurteilung auch so positiv, weil ich ihn als Kind damals zur Prime Time auf RTL gesehen habe. Er ist süß, kitschig, spannend, liebenswert und sogar kurzweilig.

                                                  Die Charakterzeichnung vom knallharten Cop zum kinderliebenden Pädagogen, der sogar anfangs Angst vor den Kindern hatte, ist sogar glaubwürdig. Auch verzichtet der Film auf nervigen Slapstick und Witze unterhalb der Gürtellinie. Der Stoff gäbs zumindest her.

                                                  Verständlich, mit 23 ist man nicht geneigt unbedingt diesen Film gucken zu müssen, aber für Kinder oder Eltern mit Kindern oder wehmütigen Nostalgikern wie mir ist der Film doch sehr zu empfehlen.

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                                                  • 5 .5
                                                    Petr 01.07.2015, 02:06 Geändert 01.07.2015, 02:59

                                                    Viele Gags wirken zu sehr aufgesetzt und ohne Feingefühl und Bezug zur Handlung plump eingefügt.

                                                    Ich habe ja nichts gegen sehr frechen, schwarzen, anarchischen oder gar perversen
                                                    Humor. Seth MC Farlanes Serien z.b. mag ich sehr. Aber hier wirkt es oft einfach nur plump.

                                                    Einige Gags über des Diktators Selbstwahrnehmung zünden trotzdem.

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