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Alle Kommentare von pischti
Erstmal großen Dank an Filmbuddy Stefan, der mir dieses Teil hier ans Herz legte. Ich konnte mit Star Trek, von mir immer liebevoll Star Dreck genannt, nie etwas anfangen. Wenn James T. Kirk mit seiner Crew im Raumschiff Enterscheiß durchs All eierte, ging mir nie einer ab. Gleiches gilt für die andere Truppe mit Captain Picard. Ich war skeptisch, ob diese etwas modernere Version von "Stark Trek" , welche die Entstehung der eigentlichen Crew zeigt, bei mir zünden wird. Doch spätestens als Little James T. Kirk mit gefühlt 10 Jahren irgendwo in Iowa im Ford Mustang unter den Klängen von "Sabotage" der Beastie Boys (was für ein GEILER Titel) über den Highway gleitet, war es um mich geschehen. Regisseur J.J. Abrams macht viel richtig, um auch Nicht-Trekkies wie mich ins Boot zu holen. Die Vorstellung aller Figuren ist unterhaltsam und mit ein bisschen Witz verpackt, ein gewisser Charme ihrer kleinen persönlichen Geschichten ist nicht zu leugnen, mit Eric Bana steht als Nero ein ordentlicher Bösewicht parat, die Story lässt sich mühelos durchwinken, das Verhältnis zwischen Tempo und einer gewissen Storyentwicklung ist geglückt, die Effekte und das Weltraumfeeling sind auf top Sci-Fi Niveau, ein Großteil der Figuren ist sympathisch und natürlich ist der Auftritt vom alten Spock ein toller Bonus. Unterm Strich hat mich dieses "Star Trek" Revival mehr als nur begeistert und ich ärgere mich fast, dass ich ihm erst jetzt, knapp 7 Jahre später, die Möglichkeit gegeben habe, mich zu überzeugen. Nebenbei ist die gesamte Crew darstellerisch sehr passend besetzt. Klasse Sci-Fi Streifen ganz nach meinem Geschmack.
Hat mich jetzt nicht so aus den Socken geschossen wie die meisten, wenngleich "Whiplash" natürlich kein schlechter Film ist. Wir haben hier miit J.K. Simmon´s Charakter einen richtig schönen Arschlochgegenpart , dessen Mimik trotzdem "Simmon´s typisch" bleibt (musste sofort an "Burn after Reading" denken), was ich aber definitiv mag, der Typ ist cool. Des Weiteren einen hervorragend gecasteten Schlagzeuger der sein Handwerk versteht, eine gesunde Portion Dramatik, ein Psychoduell bis ins Mark und sicherlich auch ordentliche Unterhaltung. Ich muss allerdings zugeben, dass Jazz wirklich das Letzte ist was ich mir anhöre. Ohne Zweifel ist es handwerklich sehr anspruchsvolle Musik, ich kann mir dieses wirre Gedudel aber echt nicht lange durchs Trommelfell ziehen, genau so verhält es sich mit Drum-Soli, weshalb "Whiplash" für mich in seinem musikalischen Gewand nicht wirkte. Klar, schauspielerisch hervorragend, Story ok, Musik allerdings nicht meins. Unterm Strich ein guter Film, bei dem mir aber dann doch irgendwas fehlte.
Habe mir momentan angewöhnt, hin und wieder einfach mal auf alte Granaten zurückzugreifen, die aber dann richtig zünden. So schob ich mir die Tage besagten ÄKTSCHN-Streifen in den Player. Zwar muss ich meine Wertung etwas nach unten korrigieren (von 9 auf 8), trotzdem ist "Shooter" ein schön geradliniger Vertreter, der auf das Wert legt, auf das es ankommt, nämlich, eine einfache, aber temporeiche Story, ein paar ordentliche Fratzengeballer-Szenen und ein Protagonist, mit dem nicht gut Erdbeeren kauen ist. Ein ehemaliger Veteran (Scharfschütze), eine Verschwörung mit ihm als Marionette, eine Hetzjagd, innere Verstrickungen, Personen die zu ihm halten und eiskalte Rache an denen, die für den ganzen Verrat verantwortlich sind, fertig ist der Cocktail, der dem Genrefan schmeckt. Handwerklich gut gemacht, schauspielerisch genrespezifisch ok, Bösewichte in Ordnung, mit Wahlberg ein vernünftiger Held, ein gesundes Maß an Härte, kann man durchwinken wie nen Pizzaboten wenn man so richtig Knast hat.
Bourne die Dritte. Um es kurz zu machen. Storytechnisch ist hier richtig Feuer drin, der Spannungsbogen ist klasse, es gibt kaum Leerlauf und somit Zeit zum Durchatmen. Leider ist die dauerhafte Wackel-Cam teilweise wirklich nervig und hat einen faden Beigeschmack in so mancher Szene. Dennoch gibt es auch gute Kameraperspektiven, Damon´s Sprung durchs Fenster ist sensationell. Der dritte Teil der Reihe ist, wie seine zwei Vorgänger, äußerst sehenswert, mit einer fürs Auge besseren Cinematografie wäre vielleicht noch ein Pünktchen mehr drin gewesen. Trotzdem bleibt mir im Hinterkopf, warum diese epileptischen Schnitte und Kamerafahrten heutzutage so oft verwendet werden. Ich glaub, ich bin zu alt für den Scheiß.
Gestern wurde mir wieder mal bewusst, wie geil eigentlich das 90er Jahre ÄKTSCHNgenre war und was heute so einigen Vertretern fehlt. Wenn Ooooarni hier ein paar Fratzen in die Holzkiste schickt, geht einem doch das Herz auf. Die große Stärke der 90er war es, allen Figuren eine gesunde Portion Witz zu verleihen. Die markantesten Stilmittel in diesem Jahrzehnt sind wahrscheinlich die obligatorischen One-Liner, die eigentlich gar nicht sauer aufstoßen können, weil sie immer irgendwie einen Volltreffer beim Zuschauer landen, und, nicht zu vergessen, wie geil hier eigentlich immer gestorben wird. Betrachtet man diverse Vertreter wie "Alarmstufe Rot", "Con AIr", "The Rock", "Eraser" , oder auch "True Lies", so gibt es beim Abgang mindestens eines Bösewichts eigentlich immer was zu lachen. Ob sich der Bösewicht das Radar nochmal genauer anguckt, den Rocket Man spielt, in der Schrottpresse die Schnauze gestampft kriegt, die Herren den Zug nehmen oder der Bösewicht einfach nur "gefeuert" wird, es hat alles richtig Stil.
"True Lies" schafft es, eine simple Story mit Humor und trotzdem mit genügend Fratzengeballer zu erzählen, die Figuren sind sympathisch und das ganze Geschehen unterhällt großartig. Wenn ich heutige Vertreter sehe, so ist von diesen Eigenschaften leider viel verloren gegangen. Es fliegen eigentlich fast nur noch irgendwelche CGI Blöcke durchs Wohnzimmer, die Protagonisten sind meist langweilig wie ein Eimer Farbe und auch die Bösewichte sind meist blass und haben einfach kaum Persönlichkeit. Manchmal weine ich dem Jahrzehnt wirklich nach. Wenn man solche Vertreter wie "True Lies" dann mal wieder nach langer Zeit sieht, noch mehr.
Wenn mir jemand gesagt hätte, dass eine Art Immobilien-Drama sich als sehenswerter Film erweist, hätte ich es wahrscheinlich nicht geglaubt. Der Grund dafür sind vor allem Andrew Garfield und Michael Shannon, die beide Hauptfiguren verkörpern. Andrew Garfield, vielen sicherlich bekannt aus der Neuauflage des Spidermans, oder möglicherweise auch aus dem Fressenbuch-Film "Social Network", überzeugt hier auf ganzer Linie. Garfield bringt alle möglichen Facetten mit, um seiner Hauptfigur, Dennis Nash, der gerade sein Haus an die Bank verloren hat und dieses durch Zwangsräumung mit seiner Mutter und seinem Sohn verlassen muss, Leben in jeder Art einzuhauchen. Seine Mimik, seine Gestik, vor allem sein emotionales Schauspiel in der Rolle eines verzweifelten Vaters, sind absolut großartig. Den Gegenpart übernimmt Michael Shannon, der nicht nur durch seine Körpergröße von 1,90 wahrgenommen wird, sondern hauptsächlich durch sein Auftreten als knallharter Geschäftsmann Rick Carver, der für die Zwangsräumungen verantwortlich ist. Shannon spielt, wie immer, absolut fantastisch, verleiht seiner Figur die unsympathische Persönlichkeit, die sie benötigt. Der Rest ist ein wunderbares Zusammenspiel beider Darsteller, eine recht spannend und sehr solide umgesetzte Story, sowie vielleicht sogar eine Art Kritik an den mit Zwangsräumungen verbundenen Machenschaften, denn dem Zuschauer wird nicht nur ein mal knallhart gezeigt, dass es hier um Menschen und deren Existenz geht. Schauspielerisch ein wirklich starkes Ding!
"The Fighters" ist die etwas hippe Adaption von dem japanischen Opa Meister Myagi und diesem Bewegungsidioten Karate-Klaus. Letztendlich ist es Schema F. Der flotte Otto kommt in ein neues Kaff und lernt auch gleich das Sommerloch der Schule kennen. Der dazugehörige Vollhorst, dem ihre Tiefgarageneinfahrt gehört, ist natürlich not so amused und ihm platzen auch gleich die Pickel, weil er es nicht akzeptieren kann, dass Schnecki von Otto potentiell gebügelt wird. Das Ganze entwickelt sich dann zu so einer Art Teenie-Fast-and-Furious-Rumhampel-Bodenturnen-Karate-Streifen, bei dem der neue Collegeprinz , nachdem er mal so richtig die Kauleisten geteert kriegt, durch den schwarzen Meister Proper (Djimon Hounsou) zum Kampfapparat trainiert wird. Djimon Hounsou ist hier einer der wenigen Lichtblicke, da er vor allem in einer Szene Emotionen zeigt und schauspielerisch hier definitiv am stärksten ist.
Mit am Start an der Seite von Karate-Otto ist so n Zottel-Peter, dessen Figur so nervt, dass man ihm die Kauleisten am liebsten schon nach 10 Minuten mit ner Eisenstange anstreichen möchte. Auffällig ist, dass einem nebenbei immer schön auf die Fratze geschrieben wird, wie cool der Film doch durch seine fetten Moves und die geile Mugge ist. Pusteblume. Neben der Vorhersehbarkeit, flachen Figuren, bis auf Amber Heard, die mit ihren Tüten öfters mal durchs Bild wedelt, waren es für mich vor allem die Kampfszenen, die mich wenig überzeugten und das obwohl mit Cam Gigandet zwar nicht der ausdrucksstärkste Schauspieler den unsympathischen Gegenpart übernimmt, dieser aber zumindest im wahren Leben (Links/Rechts-?)Träger eines schwarzen Gürtels in Krav Maga ist. Die Fights bestehen meist hauptsächlich aus Bodenturnen und zeigen wirklich wenig Abwechslung, die wenigen Tritte und Faustschläge werden dann auch noch durch ständig wechselnde Kameraperspektiven und Schnitte zunichte gemacht.
Das Treiben in dem Streifen könnte bei jugendlichen Rotzlöffeln, die am liebsten mal die Dorfschönheit Brunhilde knattern wollen, möglicherweise motivierend wirken, sodass sich die Minirambos gleich morgen in der Muckibude treffen, um sich die Klingeldrähte bisschen aufzupumpen. Für Erwachsene ist der Streifen leider nicht mehr als als n bisschen Teeniegescheiße mit akrobatischen Einlagen, obwohl ich zugeben muss, dass er es paradoxerweise doch zwischendurch schafft, ein wenig zu unterhalten. Von welchem FSK-Pimmel hier ne FSK 18 angeflattert kam, ist mir schleierhaft, eine FSK 16 hätte sicherlich gereicht.
Bourne die Zweite. Wahrscheinlich ist es ganz vernünftig, sich bei Fortsetzungen nochmal den Vorgänger anzusehen. Den Fehler habe ich anscheinend damals gemacht, sowohl bei "Bourne Verschwörung", als auch bei "Bourne Ultimatum". Die Fortsetzungen kamen auf den Markt und ich sah sie ohne Erinnerungen an die Vorgeschichten und das ist fatal, da alle drei Teile storytechnisch aufeinander aufbauen. Die "Bourne Verschwörung" hatte ich deutlich schlechter in Erinnerung als das, was ich vorgestern sah. Das Tempo ist ähnlich hoch, wenn nicht sogar etwas höher als im ersten Bourne, die Story geht etwas mehr in die Tiefe. Wo Teil 1 noch etwas an der ganzen Oberfläche kratzt, ohne tiefere Verstrickungen und detaillierte kriminelle Machenschaften, sind es hier vor allem diverse Nebenfiguren, die ins Geschehen involviert werden und die immer mehr in Bourne´s Vergangenheit blicken lassen. Die ÄKTSCHNszenen sind gut gemacht, wenn auch die Schnitte etwas schneller geworden sind und der Wackel-Stil von Paul Greengrass, der hier Regie führte, nicht 100%ig mein Fall ist. Schade ist, dass Simon Jäger (den ich auch schätze) und eben nicht Matthias Hinze Matt Damon spricht, wobei dies kein Kritikpunkt sein soll, eben weil Simon Jäger auch ein Meister seines Faches ist und mittlwerweile, nach Hinze´s Tod, sowieso die Stammstimme von Matt Damon ist. Hintergründe, warum Hinze nicht sprechen konnte/durfte, sind mir leider nicht bekannt. Im Grunde genommen führt die "Bourne Verschwörung" die Stärken seines Vorgängers fort. Eine rasante Story mit einem gesunden Maß an ÄKTSCHNeinlagen, hohem Tempo und interessanten Figuren sind der Grund, weshalb auch dieser Bourne mehr als gelungen ist. Positiv hervorzuheben ist auch die finale Szene, die irgendwie Charme hat, ebenso wie Moby´s Titel "Extreme Ways", der auch hier (wie schon bei Teil 1) im Abspann wieder nicht fehlen darf und den Film hervorragend ausklingen lässt. Gute Entscheidung, dass ich mir nochmal (fast) die gesamte Reihe vorgenommen habe, denn, soviel sei vorweg genommen, selbst Teil 3, den ich eher durchschnittlich in Erinnerung hatte, gefiel mir gestern wirklich gut. Trotzdem sehe ich den ersten Bourne noch eine Pimmellänge vor dem zweiten.
Gestern mal wieder in den Player gezimmert und eines fiel schnell auf, er hat wenig von seinem Charme verloren. Matt Damon als Jason Bourne gefiel mir damals schon sehr und bei dem ersten Teil, der mittlerweile recht ausgereizten Reihe, stimmt so gut wie fast alles. Die Story über einen Agenten, der sein Gedächtnis verloren hat, und durch temporeiche Verfolgungen und Bedrohungen auf der Suche nach seiner wahren Identität ist, ist spannend und mit einigen gelungenen Nahkampfszenen, die ich, wenn sie gut gemacht sind, in Filmen dieser Art liebe, inszeniert. Auffällig, im positiven Sinne, sind die fürs Auge angenehmen Schnitte. Man kann den Nahkampfszenen gut folgen, ohne dass einem die Kotze aus der Fresse fliegt, da das Schnittgewitter mancher Regisseure meist dazu einlädt, sich Antikonvulsiva, folglich Tabletten gegen Epilepsie, einzupfeifen, die man bei 3 Cuts pro Sekunde und etlichen Nahaufnahmen von Händen und Füßen auch bitter nötig hat, im dritten Bourne Teil tobte man sich nämlich diesbezüglich schon ordentlich aus.....
Es war sehr schön mal wieder Matthias Hinze zu hören, DIE Stimme von Matt Damon. Hinze verstarb leider vor knapp 9 Jahren im Alter von nur 38 Jahren, ein großer Verlust für die Synchronwelt. Ein paar Probleme hatte ich mit Franka Potente, vor allem aufgrund ihrer furchtbaren Eigensynchronsation. Ich finde es schlimm, wenn deutsche Schauspieler sich selbst synchronisieren, es wirkt immer wie schlecht auswendig runtergeleiert, genau so ins Klo greift auch immer Diane Kruger. Man sollte die Synchronisation einfach den Profis überlassen... Neben bekannten Gesichtern in Nebenrollen, vor allem ein junger Clive Owen als Profikiller, ist es auch der geniale Titel von Moby im Abspann, der die ganze Sache rund abschließt. "Bourne Identität" ist ein wahrhaft klasse Vertreter im Genre , den ich sicherlich nicht das letzte mal gesehen habe.
Die Tage noch von Filmbuddy Robo an den Streifen erinnert worden und gleich mal, wie schon angekündigt, zweitgesichtet. "Der Schakal" ist ein typischer, solider 90er Jahre Thriller , dessen große Stärke ein sehr überzeugender, chameleonartiger, fieser Bösewicht ist, den kein geringerer als Bruce Willis verkörpert. Ich weine Willis manchmal nach. Wenn man sieht, was der Mann schauspielerisch kann, er spielt "den Schakal" mit einer totalen Leichtigkeit, dann fragt man sich doch ernsthaft, was ihn dazu bewegt, heutzutage nur noch Kackewurstrollen in schlimmsten B-Movies anzunehmen. Sind dann gleichzeitig noch Sympathieträger wie Richard Gere und ein immer gern gesehener FBI Agent Sidney Poitier (hat der mal was anderes gespielt?)am Start, die den legendären Schakal fangen wollen, findet sich dann auch noch ein bisschen Verrücktheit in Form von Jack Black, kann eigentlich nicht viel schief gehen. Spannungstechnisch ist das Ganze zwar in der ersten Hälfte noch ausbaufähig, je länger aber der Film läuft, desto mehr macht es Spaß, vor allem Bruce Willis´ gekonntem Versteckspiel zu folgen. Für mich definitiv ein sehenswerter Genrevertreter, der von der Inszenierung (zum Glück) einen gewissen 90er Jahre Charme nicht ablegen kann.
Tief verwurzelt.....ja, nach dem Streifen braucht man erstmal nen Wurzelpeter. Protagonist Angus ist ein totaler Bauer, und das nicht nur von Beruf. Er ist Farmer in Afrika und möchte sich seinen Traum einer eigenen Farm in dieser wunderschönen Landschaft erfüllen. In den ersten Minuten tobt sich der anscheinend an Tourette erkrankte Farmer erstmal gnadenlos an ARSCHLOCH diversen Leuten aus, die er SCHEIßE unkontrolliert beschimpft, weil ihm irgendwas nicht FICKEN passt.Damit punktet die Hauptfigur natürlich enorm, der Zuschauer liebt ihn. Neben dem etwas holprigem Start der Liebesbeziehung zwischen dem Zuschauer und Hauptfigur Angus, ist es vor allem die kotzlangweilige Handlung, die einem dann den Rest gibt.Man fühlt sich fast wie ein Tierliebhaber der vorm Eichhörnchennest steht. Man hofft und fleht, aber nichts kommt raus. Als Angus dann noch von heute auf morgen von Gott bekehrt wird, war bei mir der Ofen aus. Das liegt nicht an dem Gottthema selbst, aber alles wirkt, in Bezug auf die bis dato vorhandene Charakterzeichnung, völlig lächerlich und unpassend. (leichte Spoiler, die eigentlich scheissegal sind) Er schnipst, es regnet, eine Frau wird vom Blitz getroffen und für tot erklärt, er betet vor ihr, sie wacht von den Toten auf. Immer wieder hat man den Satz zu Beginn im Kopf, "nach einer wahren Begebenheit". Ich meine, dass es z.B. den Ghost Rider, dieses brennende Skelett auf dem Motorrad, wirklich gegeben hat, ok, aber den Bauern hier? Drei Tage.....DREI TAGE, habe ich mich durch dieses Schmuckstück gequält, wer "Die Passion Christi" gesehen hat, weiss, wie es mir erging. Am Ende gibt es zumindest noch eine dramatische Szene, die beim Zuschauer irgendetwas wie Mitleid auslöst, aber rettet das die anderen Filmminuten, in denen man mit diversen Instrumenten des Grauens gequält wurde? Nein. Es ist einfach (fast) alles ungenügend. Die Figuren sind allesamt nur Randerscheinungen, selbst die Anzahl seiner eigenen Kinder, nimmt man nicht richtig wahr, die Optik hat schlimmstes TV-Movie Niveau, die Darsteller sind bis auf ganz wenige Ausnahmen (und dort auch nur in wenigen Szenen) völlig blass, dazu kommt, dass einfach zu wenig passiert. Da bringen im Abspann auch eingebrachte Fotos der echten Familie nicht mehr viel, sofern man diese dann überhaupt noch wahrnimmt. Ich bin etwas verwundert, wie so ein zäher Film bei imdb eine Durchschnittsbewertung von 6,9 erreicht. Auch ist mir schleierhaft, wie man es schaffte, Leon Boden (deutsche Synchronstimme von z.B. Denzel Washington, teilweise Jason Statham, u.a.) für die Synchronisation des Protagonisten zu gewinnen. Retten kann er leider auch nichts. Ich rate strikt von dem Genuss dieser faulen Kartoffel ab.
Regisseur John McNaughton portraitiert den Serienkiller Henry (angeblich teilweise basierend auf dem Leben des echten Serienkillers Henry Lee Lucas) recht unspektakulär und nüchtern , was zwar passend ist, trotzdem bot der Film für mich wenig Nennenswertes. Michael Rooker spielt den Psychopathen zwar überzeugend, wobei die Rolle ehrlich gesagt wenig hergibt, der Charakter selbst bleibt meiner Meinung nach aber viel zu oberflächlich. Ich hätte mir gewünscht, dass der Zuschauer mehr in das Innere dieser Bestie blicken kann, leider bleibt das Geschehen aber sehr distanziert, mit der Hauptfigur wird sich bis auf einige Morde und einer sich anbahnenden Romanze kaum beschäftigt . Da wundert es nicht, dass selbst das Ende, welches ich so kommen sah, recht flott und kühl inszeniert ist. Gerade diese Art der Inszenierung kann begeistern, ich selbst sehe aber den ähnlichen "Maniac" sehr viel weiter vorne. Dort war alles kompromissloser, was zum Teil der erhöhten Gewaltdarstellung geschuldet war,die Figur des Psychopathen für mich aber interessanter. "Henry" ist dagegen ein eher subtiles Portrait. Mir gefällt die rabiate Darstellung eines Serienkillers da deutlich besser.
Dieses überraschend gute Familiendrama ist vor allem eins, hervorragend gespielt. Die damals noch unbekannte Alison Lohman (Jahrgang 1979) agiert hier dermaßen natürlich und echt, dass man ihr die Rolle der jugendlichen Astrid, die auf der Suche nach einer Adoptivfamilie ist die sie liebt ,100%ig abnimmt. Dem traurigen, schüchternen, unsicheren Mädchen verpasst Lohman durch ihre Art der Schauspielerei eine dermaßen tiefe Charakterzeichnung und setzt dabei Mimik, Gestik und Emotionen gekonnt ein. Neben ihr brilliert auch Michelle Pfeiffer, die ihre besitzergreifende Mutter spielt.Allein Pfeiffer's starre, kalte Mimik verpasst dieser Figur eine unglaubliche Bedrohlichkeit und Gefühlslosigkeit. Storytechnisch ist das Ganze ebenfalls gut geglückt. Abwechslung kommt vor allem dadurch zustande , dass die Hauptfigur auf ihrer Achterbahn der Gefühle verschiedene Menschen kennenlernt, die Beziehung bzw. der Konflikt mit ihrer Mutter bildet dabei aber immer den Kern des Filmes. Was vielleicht zäh klingen mag, ist ein wunderbares Zusammenspiel verschiedener Elemente , wie zum Beispiel eine überzeugende Hauptfigur, eine Art Rahmenhandlung mit metapherartigen Phrasen als Off-Stimme, ein passender, teils melancholischer Score, oder auch ein angenehm und spannend erzähltes Geschehen. Nebenbei bietet der Film genug und recht intensive Dramatik. Dass Lohman mittlerweile fast gar nicht mehr schauspielerisch unterwegs zu sein scheint ist schade. Hatte sie doch kurz nach dieser starken Performance einen weiteren guten Auftritt neben Nicolas Cage in dem sehr empfehlenswerten "Tricks".Wer "Weißer Oleander " nicht kennt und sich im Familiendrama-Genre wohlfühlt, dem sei dieses Werk ans Herz gelegt.
Was für ein überraschend guter deutscher TV-Thriller, der zurecht mehr als ordentliche Kritiken einfährt. Der Grund hierfür ist vor allem Tom Schilling, der als Undercoverbulle in der Wettmafia das Ding mit seiner natürlichen Schauspielerei fast alleine stemmt. Zudem nimmt sich "Auf kurze Distanz" Zeit, die Hauptfigur vernünftig zu zeichnen. Doch bietet der Film noch mehr als das. Neben der spannend erzählten Story sind es auch diverse Nebenfiguren, denen man genug Zeit widmet, um sie nicht als Randerscheinungen wirken zu lassen, sondern baut sie konsequent und passend ins Geschehen ein. Auch ist das Ende überraschend stark und für eine deutsche Produktion wahrscheinlich recht untypisch. Fiktive Fussballvereinsnamen, wie z.B. der hier verwendete Verein "Rapid Leipzig", sollte man nicht belächeln, kann man sich doch ohne Zweifel die Antwort selber geben, dass kein realer Verein seinen Namen für einen Film über das Wettmafiamilieu zur Verfügung stellt. "Auf kurze Distanz" ist ein hervorragender TV-Thriller, den man vorbehaltlos empfehlen kann, vor allem das Schauspiel von Tom Schilling ist allererste Sahne. Ich denke, der Großteil der Kommis unter mir spricht Bände.
Eddie the Eagle, der wahrscheinlich schlechteste Olympionik aller Zeiten und trotzdem ein sympathischer Zeitgenosse. Dieses kleine Feel-Good Filmchen ist kein Überflieger und dennoch guckt sich der Film gut weg. Die Geschichte von Eddie Edwards ist eine Geschichte über den ungebrochenen Willen etwas zu erreichen, seinen Traum wahr werden zu lassen , geschmückt mit ein bisschen Witz, dem ein oder anderen bekannten Gesicht (ein Kurzauftritt von Christopher Walken wertet jeden Film auf) und ein bisschen 80er Jahre Charme ( z.B. Eddie's geile Pornobrille). Was Iris Berben in dem Film macht, ist mir schleierhaft, ihre Figur noch mehr. Typischer Fall von "kann man ansehen, muss man aber nicht.".
Ich glaube selten hat mich ein B-Movie begeistert wie "The 13th Floor" damals bei Erstsichtung ungefähr um die Jahrtausendwende. Vorgestern hatte ich irgendwie mal so richtig Bock, mir diesen kleinen, feinen, aber leider recht unbekannten Sci-Fi Thriller nach so langer Zeit in den Player zu schieben. Schon der Cast ist für B-Movie Verhältnisse gar nicht so verkehrt, sieht man in Nebenrollen unter anderem Armin Müller-Stahl oder auch Vincent D'Onofrio , der Protagonist , durch Craig Bierko gespielt, erinnert beinahe an einen jüngeren Bruder von Clive Owen. "The 13th Floor" überzeugt vor allem durch eine spannend erzählte , tolle Story, eine Art Kriminalgeschichte im Sci-Fi Gewand, aber mit seeeehr wenigen Special Effects, einer gelungenen, düster angehauchten Atmosphäre (in dem ganzen Film ist es hauptsächlich abends/nachts) und eine Art Twist kurz vor Ende, der mir auch bei Zweitsichtung sehr gefiel. Einige Handlungsstränge mögen leichte Ungereimtheiten aufweisen, machen den Film aber keineswegs schlechter. Abgerundet wird das Ganze durch HIM's damals sehr einschlagenden Titel "Join me in Death" im Abspann. Für mich ist "The 13th Floor" im Sci-Fi Genre fast schon eine Art Geheimtip, fernab großer CGI lastiger Produktionen. Auch viele Jahre nach Erstsichtung geht der Daumen immer noch ganz klar nach oben. Was die Kritiker wieder stört, um den Film mit einer 5,8 abzuwatschen, ist mir mal wieder ein Rätsel, immerhin belohnt die Community die geniale Storyidee mit 6,8 im Schnitt.
Ein weiterer Klassiker mit dem ich mal so überhaupt nichts anfangen konnte. Mein Filmbuddy Big T. , der mir den Streifen ans Herz legte, sollte schon mal die Friedenspfeife mit besonders geilem Kraut vorbereiten..... :) "Jeremiah Johnson" ist ein ruhiger, in seiner Handlung aber völlig banaler, westernähnlichen Film, der mich wirklich extrem langweilte. Die oftmals hochgelobten Naturaufnahmen können da auch wenig dran ändern, denn erstens, wenn ich schöne Landschaften sehen möchte, zieh ich mir ne Doku über Neuseeland oder Alaska rein, und zweitens bietet "Jeremiah Johnson" in der Hinsicht nun wirklich nichts Besonderes bis auf gewöhnliche, triste Wälder und Berge. Die Präsenz eines Robert Redford ist hier fast der einzige positive Eindruck, wenngleich er trotzdem völlig austauschbar ist. Letztens gerade mit Filmbuddy BenAffenleck drüber philosophiert, meine Fresse sieht Redford Brad Pitt ähnlich, hört man vielleicht doch noch Robert Redford irgendwann zu Pitt brüllen: " I AM YOUR FATHER!" ? Zurück zum Film. Generell bietet "Jeremiah Johnson " zu wenig Dramatik, zu wenig Spannung, zu wenig Western, hinzu kommt , dass die wenigen Szenen, in denen ein Gewehr zum Einsatz kommt, so dermaßen altbacken sind, dass das Ganze einfach nicht der Rede wert ist. Mir ist bewusst, dass Regisseur Sydney Pollack die Legende des Trappers Jeremiah Johnson mit sanften und ruhigen Akzenten umsetzen wollte, damit hat er bei mir aber völlig daneben geschossen. Wahrscheinlich liegen mir einfach modernere und schußfreudige Western mehr.
Pablo Escobar, wahrscheinlich der bekannteste und möglicherweise auch brutalste Drogenboss der Geschichte und auch wenn der Film mit seinem Namen wirbt, handelt es sich nicht um ein Biopic, sondern lediglich um eine Art Einblick in den dunklen Geist dieses Mannes, als Storyvorlage dienen anscheinend zusammengeschusterte Begebenheiten aus dem Umfeld von Escobar, hier anhand einer am ehesten fiktiven Geschichte eines jungen kanadischen Surfers, der allmählich in den Clan integriert wird, da er die Nichte des Drogenbarons liebt. Die Rolle von Escobar hätte man mit Benicio del Toro nicht besser besetzen können, er lebt diesen Charakter und hat in jeder Einstellung, in jeder Szene etwas Unnahbares, etwas Geheimnisvolles, etwas Falsches. Del Toro mimt die gnadenlose Seele mit einer Leichtigkeit, dass es einfach Spaß macht ihm zuzusehen und gerade diese Gratwanderung zwischen Familienmensch und skrupellosem Dreckschwein, kommt durch seine Präsenz perfekt zur Geltung, die fast dauerhafte starre Mimik tut ihr Übriges. Die Rolle des jungen Surfers ist mit Josh Hutcherson besetzt, den ich bis dato nur in irgendwelchen Kindergartenproduktionen sah. Ich muss zugeben, sein Schauspiel ist lobenswert, seine Mimik verbunden mit Unsicherheit und Zweifel hervorragend, denn man sieht seiner Figur sofort an, dass er sich unwohl in dieser "Familie" fühlt. Ein kleiner Kritikpunkt ist, dass der Film ungefähr eine Stunde braucht, bis die Spannungsschraube deutlich angezogen wird, ab da an wird man als Zuschauer aber regelrecht gefesselt und möchte mit der Situation des Protagonisten nicht tauschen. Vorteilhaft ist auch, dass das ganze Geschehen nicht in einer Liebesgeschichte ausartet, sondern diese nur Mittel zum Zweck darstellt, folglich, deutliche Fehlanzeige von Kitsch. Was die Gewaltdarstellung angeht, sie ist und bleibt trotz einer FSK 16 recht oberflächlich und steht nicht unbedingt im Mittelpunkt, einige Dinge werden mehr angedeutet, als dass sie bis ins Unendliche zelebriert werden, die Wirkung ist trotzdem enorm. Dies stört den Filmgenuss nicht, will man anscheinend viel mehr auf den Charakter des Pablo Escobar zielen, weniger auf reine Gewaltdarstellung. Unterm Strich hat mich "Escobar - Paradise Lost" positiv überrascht und ich kann ihm ohne Frage den Stempel "sehenswert" aufdrücken.
Meine Vorredner haben bereits alles gesagt. Dieses Gerichtsdrama ist nichts Halbes und nichts Ganzes, zudem ist das Zugpferd "nach einer wahren Begebenheit" mittlerweile so durchgenudelt wie Pferdehack. Jonah Hill, den ich in ernsten Rollen sehr gerne sehe, bewahrt den Streifen noch vor einem höheren Absturz, sein Gegenüber James Franco ist ebenso sichtlich bemüht zu überzeugen, sein schelmisches Grinsen ist allerdings nicht förderlich, um ihm die Rolle eines mutmaßlichen Mörders abzukaufen, der Typ hat immer eine sympathische Art an sich. Ist man noch während der Sichtung davon überzeugt, dass das Ende mit irgendeinem Knall, einem Twist oder Sonstigem auftrumpft, wird diese Hoffnung nach der finalen Szene aber komplett im Keim erstickt. Unterm Strich ist einfach die Story zu belanglos, was dem Film das Genick bricht. Da hilft auch nicht, dass das Ganze eigentlich ordentlich inszeniert ist, aber hier fehlt einfach Spannung und eine gesunde Portion Thrill.
"The Survivalist" ist eine Art Kammerspiel-Endzeit-Survivaldrama, welches, bis aufs Ende, wenig von der ganzen Endzeitoptik preisgibt, was allerdings nicht stört. Haupthandlungsort ist eine kleine Hütte im Wald, in der sich der Protagonist, gespielt durch Martin McCann, einem mir bis dato völlig unbekannten Schauspieler, seit geraumer Zeit verschanzt hat und versucht zu überleben. Alles was er hat ist ein Gewehr, zwei Patronen, seinen Biogarten, um irgendwas Essbares anzupflanzen und eben seine Holzhütte, die gegen Eindringlinge so gut es geht gesichtert ist, sein Revier verlässt er so gut wie (fast) nie. McCann überzeugt in der Rolle des einsamen und psychisch schon deutlich in Mitleidenschaft gezogenen Mannes, spielt viel mit Mimik und Gestik, geredet wird wenig, da sich die Anzahl der Darsteller, die in dem Film zu sehen sind, an einer Hand abzählen lassen und dennoch ist der Film recht drama- und beziehungslastig, nämlich genau dann, wenn andere Figuren ins Spiel kommen. Kernpunkt des ganzen Geschehens bilden die Beziehungen der Figuren untereinander, das Endzeitszenario ist dabei nur eine Art Hülle um die Handlung. Letztlich zeigt "The Survivalist" Überlebenskampf, Vertrauen, Verrat, menschliche Instinkte und Triebe und vielleicht sogar Liebe. Man kann niemanden dafür kritisieren, wenn Teile des Filmes vielleicht als langweilig empfunden werden, ich selbst war von diesem Empfinden nicht betroffen. Unterm Strich lebt der Film von seinem überraschend guten Hauptdarsteller, der ruhigeren Inszenierung und diversen Konflikten. Große Twists oder Überraschungen bleiben aus, wären aber auch kein passendes Stilmittel bei diesem Vertreter. Dennoch fehlt ihm das gewisse Etwas, ein Vergleich zu dem sehr starken "The Road" verliert er deutlich, allein auf erzählerischer, emotionaler und optischer Ebene.
Hier ist leider nicht so viel Sci-Fi drin wie erhofft, vielmehr bildet das Endzeit Szenario mit den letzten Überlebenden der Menschheit nur die sanfte Hülle für eine Art ruhigeres Liebesdrama. Die geringe Anzahl an Figuren (drei) tut dem Film nicht schlecht , zumal mit Chiwetel Ejiofor, Chris Pine und Margot Robbie die Besetzung sehr ordentlich ist. Margot Robbie hat mich begeistert, mit welcher Natürlichkeit (sowohl optisch als auch schauspielerisch ) sie das kirchlich erzogene, einsame Landei spielt ist wirklich toll. Beide Herren machen ebenso gute Arbeit, dennoch stiehlt sie beiden die Show . Am Ende ist es leider nicht der große Wurf , dafür hält sich die Dramatik einfach zu sehr in Grenzen und auch die finalen Szenen sind zu subtil, sodass es dem Zuschauer überlassen ist, was nun wirklich passiert ist. Dennoch kann man sich dieses Kammerspiel durchaus mal ansehen, allein schon wegen Margot Robbie, die mittlerweile zu den Schauspielerinnen gehört, die ich gerne sehe. Der Film zeigt zudem schön anzusehende Naturaufnahmen.
Ich mag das Western Genre, das war schon als Kind so. Leider kommen jedes Jahr nur wenige Vertreter auf den Markt, was schade ist, und der für mich letzte richtig gute Genrebeitrag war "Todeszug nach Yuma" mit Russell Crowe, schon einige Jahre her. Durch Filmbuddy Stefan (Rocket-S) wusste ich , dass es sich bei "Slow West" nicht um einen klassischen Western handelt , sondern , wie der Filmtitel es schon vorgibt , die Gangart etwas ruhiger ist. Regisseur John Maclean packt in seinen Western eine Art Romeo und Julia Motiv, garniert ihn mit einem guten Cast ( z.B. Michael Fassbender) und verpasst ihm ein paar kleine Shootouts. Trotz recht überschaubarer Laufzeit (ca . 80 Minuten ), hatte der Film für mich einige Durststrecken und konnte mich nicht so richtig überzeugen.
Die Schießereien sind nicht der Rede wert und vor allem hält sich die Spannung durch die ruhigere Machart in Grenzen. Das Ende ist ok und schließt mit ein paar Kameraeinstellungen, die fast schon einen leichten Kunstanstrich haben. Schauspielerisch gibt's nichts zu meckern . Insgesamt war es mir trotzdem zu wenig Western, zumal das Genre meist von einem guten Bösewicht lebt, den man hier vermisst, weil es ihn im Grunde genommen auch gar nicht gibt. Schade, hätte klappen können.
Kneift mich mal einer? Eines hat dieser Film ganz sicher geschafft, noch nie haben mich Wertungen, sowohl aus der Buddylist als auch generell, so verwundert wie hier. Die Lobhudelei auf dieses Werk war beinahe schon beängstigend, war sie aber letztlich der Grund, weshalb ich an "Raum" einfach nicht vorbei kam. Das Kammerspiel vom gerade 5 Jahre alt gewordenen Zottel-Karl, angehender Grunge-Musiker aus Seattle, seiner leicht verstimmten Mama und dem netten Onkel mit viel Druck im Beutel, zieht sich in der ersten Hälfte des Filmes fast wie drei Packungen Hubba Bubba quer durch die Tapete des Raumes, entstand schon in dieser Zeit fast der erste Griff zum Aus-Knopf. Was in den ersten 60 Minuten geboten wird ist weder hohe Filmkunst, noch schaffte es das Geschehen, auch nur irgendwie eine Art Spannung zu erzeugen. Um ehrlich zu sein, alles was in dem Raum passierte, ließ mich völlig kalt und wenn Zottel-Karl bockig war, hätte man ihn manchmal am liebsten mit dem Spielzeugauto überfahren können. Trotzdem war die Hoffnung da, dass noch etwas Einzigartiges passiert, schon zu diesem Zeitpunkt war sie aber sehr gedämpft. Die Hoffnung stirbt zuletzt, aber sie stirbt, das habe ich mit diesem Film gelernt. Was dann in Hälfte zwei folgt, war für mein Gemüt fast schon grenzwertig. Man kämpft sich durch pädagogisch wertvolle Szenen und letztlich bleibt dieses Drama eigentlich nur eines, völlig unspektakulär. Trotz sehr ernsthafter Hülle , fühle ich hier weder mit, noch gibt es Szenen, die mir auch nur ein bisschen in Erinnerung bleiben werden. Einzig und allein versteckt sich "Raum" hinter seiner hässlichen Fratze, was das Grundthema angeht, und möchte in leisen , realitätsnahen Szenen den Zuschauer mit der Geschichte eines Kindes und seiner Mutter berühren, verlässt sich dabei aber fast einzig und allein auf seine Darsteller und den subtil künstlerischen Unterton, einfach anders zu sein als der Dramaeinheitsbrei. Filmtechnisch wird hier kaum mehr geboten, selbst die abgefeierte Natürlichkeit und Echtheit erschließt sich mir nicht. Die Darsteller, allen voran die Mutter, Brie Larson, machen gute Arbeit und hier gibt es kaum etwas auszusetzen, die Darstellung von Jacob Tremblay (Zottel-Karl) überzeugte mich hingegen nicht, hat mich dieses Balg allerdings auch über den kompletten Film einfach unheimlich genervt. Am Ende war es für mich alles schnell zum vergessen und ehrlich gesagt habe ich mich in letzter Zeit selten so gelangweilt wie bei diesem Film. Ich kann die vielen positiven Kritiken und an Höchstnoten kratzenden Bewertungen nichtmal ansatzweise nachvollziehen. Mit der Meinung steh ich zwar fast alleine da, aber Langeweile ist für mich leider das absolute KO-Kriterium beim Filmgenuss. Fast vergessen, es werden oft genug Filme wegen mangelndem Realismus oder irgendwelchen Logiklöchern nahezu zerrissen, fast belächelt, wenn aber (Spoilerwarnung!!!) Zottel-Karl die Teppichpizza macht und der nette Onkel nichtmal nachschaut was Sache ist, dann wird das einfach runtergeschluckt wie Sauce Hollondaise, da stimmt doch was nicht. Furchtbarer Film.
Ridley Scott geht immer, Matt Damon geht immer und Sci-Fi sowieso. Anfangs war ich skeptisch , ob "Der Marsianer" wirklich über die komplette Laufzeit unterhalten kann, da eine One-Man Show hin und wieder recht zäh ist. Er kann es, zum einen durch Matt Damon selbst, zum anderen, weil das Zusammenspiel zwischen Einsamkeit, einer fremden Welt und Überlebenskampf einfach stimmig ist. Damon rettet sich in McGyver Manier von Tag zu Tag , verliert dabei zum Glück nie sein Humor und trotzdem merkt man ihm seine innerliche Traurigkeit an. Auch der übrige Cast, den man öfters zu sehen bekommt, als man vielleicht im ersten Moment denken mag, ist lobenswert. Stehen neben Damon unter anderem Sean Bean, Jeff Daniels, Jessica Chastain oder auch Chiwetel Ejiofor vor der Kamera. Die Story kann man durchwinken, wenn sicherlich auch teilweise an der Grenze zum Machbaren, aber gerade im Sci-Fi Genre sollte soetwas erlaubt sein. Zusammengefasst ist "Der Marsianer" ein ausgezeichneter Genre-Vertreter mit toller Weltraum- und Marsoptik, überzeugendem Schauspiel, allen voran Matt Damon, einer Prise Humor und einer durchweg stimmigen Story, die über die komplette Laufzeit von fast 2 1/2 Stunden unterhalten kann.
Der Film beginnt, die Kamera streicht sanft und dynamisch in Kniehöhe durch eine sumpfige Waldlandschaft, plötzlich bewegen sich Soldaten am linken und rechten Rand langsam ins Bild. Schon diese erste Szene hatte mich erwischt, dass mich hier eine nahezu perfekte Cinematografie erwartet, war mir sofort bewusst. Schnell erinnerte mich die ganze Art der Kameraführung an "Children of Men", die mich damals ähnlich begeistert hatte, kein Wunder, ist es doch, so wie ich nach dem Filmgenuss erfuhr, die gleiche Person, die hier die Herrschaft über die Kamera hat. Um es kurz zu machen, seit dieser Sichtung gehört Emmanuel Lubezki für mich zu einem der besten, wenn er nicht sogar der beste Cinematograph dieser Welt ist, sein Oscar für diesen Film mehr als verdient. Was in den restlichen knapp 2 1/2 Stunden allein an Kameraführung gezeigt wird, ist einfach göttlich. Die Schlachten, die Landschaften, selbst einfache Dialoge oder Momentaufnahmen, die Kamera ist immer mittendrin und gleitet trotzdem wie eine Balletttänzerin durch die Szenerie. Genug der Kameraarbeit, hat dieser Film doch weitaus mehr zu bieten als sie. Durch die Bank weg sind alle Darsteller absolut fantastisch, vor allem Tom Hardy und logischerweise Di Caprio. Ob er jetzt gerade für diese Rolle den Oscar hätte bekommen sollen, soll jeder selbst entscheiden. Ich denke, der Mann hat es einfach nur verdient und ohne Zweifel ist auch hier seine schauspielerische Darbietung großartig. Hardy spielt den Antihelden Fitzgerald mit einer Eigendynamik, dass er seiner Figur eine enorme Tiefe verleiht. Auch der Rest des Castes ist, wie schon erwähnt, stark. Der ein oder andere wird sich an der langen Laufzeit stören, liest man doch als häufigsten Kritikpunkt "Langeweile". Langeweile ist subjektiv und es bleibt jedem überlassen, ob diese zum Tragen kommt oder nicht. Ich selbst hatte während der kompletten Laufzeit nicht ein Mal das Gefühl, dass mich das Geschehen auch nur in irgendeiner Form langweilt. Ein weiterer Kritikpunkt, der mit diesem Film oft in Verbindung gebracht wird, ist ein anscheinend für viele nicht grad stimmiger Realismus. Bei der Storyvorlage handelt es sich einzig und allein um eine Legende, echte Nachweise existieren, laut meiner Info, kaum und Legenden sind einfach in aller Regel zäh wie Büffelleder. Liest man sich im Internet allerdings die über viele Jahre übermittelte Legende durch, so gleicht sie doch sehr der Darstellung im Film. Ich selbst sehe die Kritik an mangelndem Realismus fast schon als Korinthenkackerei an, gerade im Zeitalter irgendwelcher ausgelutschten Superhelden, die in irgendwelchen Neoprenanzügen durch die Gegend fliegen. Am Ende sei noch die recht kompromisslose Gewaltdarstellung erwähnt, die sich spielerisch in die ganze Szenerie einpasst und gekonnt umgesetzt ist.
Am Ende ist "The Revenant" für mich, bei dem Cast kein Wunder, ein mehr als sehenswertes Survival-Epos in Hochglanzoptik, welches mich über die komplette Laufzeit mehr als nur unterhalten konnte und in Sachen Cinematografie nahezu unantastbar ist. Die tollen Landschaften sollten auch nicht unerwähnt bleiben.