Prechtl - Kommentare
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Alle Kommentare von Prechtl
Obwohl ich Ryan Gosling mag, hab ich deinen Text sehr genossen.
Keinen einzigen Film gesehen, ist wohl auch gut so.
Ich gebe zu, dass ich noch nie einen Cronenberg-Film gesehen habe. Welcher wäre da zu empfehlen? Auf diese Body Horror Sachen stehe ich allerdings nicht so ;)
Gesneaked.
Nachdem man den Trailer bereits Ende März pausenlos um die Ohren geschlagen bekam, wurde es still um den Film, scheint mir. Es liefen keine Trailer mehr und man hörte nichts von ihm. Ich hatte ihn bereits völlig vergessen, bis er mir heute in der Sneak präsentiert wurde. Erste Reaktion: Genervtes Stöhnen, was vielerseits mit einer belustigten Reaktion quittiert wurde. Jason Segel, Hochzeit, Komödie - dieser Brei wollte mir auf den ersten Blick nicht gefallen.
Aber manchmal muss man seine vorgefertigte Meinung doch ändern, wenn man merkt, dass doch nicht alles so schlecht ist wie gedacht. Klar, er wird niemals ein guter Film sein, aber immerhin kann er die Leute an der Stange halten und mit seinen Witzen überzeugen. Aber worum geht's eigentlich?
Tom und Violet sind verlobt und wollen bald heiraten. Nur blöd, dass für Violet eine Zusage für eine Anstellung beim College of Michigan ins Haus flattert. Das Paar beschließt, vom warmen San Francisco in eine kalte Kleinstadt in Michigan zu ziehen, wofür Tom seine gute Anstellung als Souschef in einem Restaurant aufgibt. Die Hochzeit wird verschoben, die Planung immer mehr hinausgezögert. Hinzu kommen die wachsende Unzufriedenheit von Tom in seinem neuen Job sowie viele Zufälle, die ihre Beziehung kriseln lassen.
Klingt nach ner typischen RomCom, oder? Ist es auch. Aber an diesem Film gefiel mir, dass mir keine Zuckergusswelt vorgesetzt wurde und die Protagonisten makellose Marionetten sind. Hier hat jeder seine kleinen Eigenheiten und macht Fehler, man kann sich Sachen nicht eingestehen, frisst den Frust in sich hinein, damit man den Partner nicht verletzt. Und damit man nicht in diesem Beziehungsquatsch versinkt, hält der Film noch eine Menge Gags für den Zuschauer bereit, ob gut oder schlecht muss jeder für sich entscheiden. Jedoch muss ich dem Film hoch anrechnen, dass kein Fäkalhumor eingebaut wurde.
Die Hauptdarsteller fand ich gelungen, Jason Segel finde ich sowieso immer sehr sympathisch, den liebevollen Trottel halt, der geht immer. Emily Blunt hingegen hat ständig den selben Gesichtsausdruck drauf, ich weiß nicht was sie mir ihrem Gesicht angestellt hat. Aber grundsätzlich fand ich beide (in ihrem Rahmen) gut.
Das Leben von Truman Burbanks könnte perfekt sein. Er hat eine Frau, die ihn liebt, einen Job, freundliche Nachbarn und lebt in einem kleinen, beschaulichen Städtchen. Er scheint seinen Platz in der kleinen, perfekten Welt gefunden zu haben.
Der einzige Haken ist, dass das ganze Leben von Truman eine Farce ist, eine einzige große Lüge und er ist der einzige Unwissende. Denn sein Leben wird tagaus, tagein international als Fernsehserie ausgestrahlt. Sämtliche Freunde und Verwandte sind lediglich Statisten und Schauspieler, niemand außer ihm ist echt.
Erst nach fast 30 Jahren in dieser verrückten Serie wird Truman misstrauisch, als ein Scheinwerfer vom Himmel fällt. Die Vorfälle häufen sich und Truman wird immer misstrauischer, er beginnt sogar, sich darüber lustig zu machen und die Schöpfer der Serie auszutricksen.
Die "Truman Show" ist eine Satire, in der sich Comedy und Drama die Waage halten. Jim Carrey als Truman schafft diese Gratwanderung perfekt, er lässt den Film weder kitschig noch übertrieben tragisch wirken. Es ist auch vor allem seine Präsenz und seine Leistung, die die "Truman Show" zu so einem guten Film macht. Carrey hat endlich bewiesen, dass mehr in ihm steckt als ein Clown, der nur Grimassen ziehen kann. Und meiner Meinung nach hätte er wenigstens mit einer Nominierung für einen großen Filmpreis belohnt werden müssen.
Trotz aller Liebe zum Film frage ich mich doch manchmal, wie Truman erst nach 30 Jahren Verdacht schöpfen konnte. Vielleicht wollte er unbedingt an seiner perfekten Welt festhalten, sodass er jeglichen Zweifel stets ablehnte? Dass er merkwürdige Zwischenfälle einfach nicht hinterfragte?
Und zum Schluss: "Guten Morgen! Und falls wir uns nicht wieder sehen: Guten Tag, Guten Abend und Gute Nacht."
Breakfast Club, ein Film so schlicht wie wundervoll. In kürzester Zeit schon vier Mal gesehen und noch immer wird er nicht langweilig, was vor allem an der leichten Kost liegt. So kann man ihn sich immer wieder anschauen, ohne sich zu sehr in die Handlung oder die Hintergründe vertiefen zu müssen.
In einer US-amerikanischen High School müssen fünf Schüler, die auf den ersten Blick unterschiedlicher nicht sein können, an einem Samstag unter Aufsicht eines Lehrers nachsitzen. Schon nach den ersten paar Minuten fällt auf, dass die großen Unterschiede zu vielen Reibereien führen. Besonders John, der "Rebell", provoziert Claire mit sexistischen Sprüchen, während sich der Sportler Andrew dazu verpflichtet fühlt, das Mädchen zu verteidigen. Brian macht den Mund nur auf, wenn er etwas einzuwerfen hat, was niemand interessiert und Allison kaut an ihren Fingernägeln und hat während den ersten paar Stunden nichts zu sagen.
Später jedoch, als sich die Schüler gemeinsam gegen den Lehrer verschwören und andere Orte im Schulgebäude besuchen, entdecken die Jugendlichen immer mehr Gemeinsamkeiten untereinander. Es werden Drogen konsumiert, getanzt und viel geredet.
Und ja, das hört sich auch nicht gerade spannend an, aber es sind gerade die Dialoge und Interktionen, die einem das Gefühl näher bringen lässt, an einem Samstag Vormittag, von dem man sich nichts erwartet hat, vier neue Freunde zu gewinnen.
Außerdem strahlt der Film in jeder einzelnen Minute das unverwechselbare und unnachahmliche Gefühl der 80er Jahre aus, man sieht es an den Frisuren, den Klamotten, der coolen Filmmusik. Zwar sind ein paar Szenen arg übertrieben, aber über die kann ich getrost hinwegsehen, weil es den Gesamteindruck dieses tollen Werkes nicht schmälert.
Ja, Kill Bill Vol. 1 ist vieles.
Er ist episch, cool und sehr stylisch. Alleine die verrückten Figuren, die Klamotten, ihre Sprechweise. Dazu die ungewöhnlichen Schauplätze und die abwechslungsreiche Filmmusik.
Aber mit Kill Bill verhält es sich wie mit dem Paten: Der erste ist extrem gut und der zweite setzt noch einen drauf und ist der bessere Teil der Reihe. Mag sein, dass mir jetzt viele widersprechen werden, aber ich denke das kommt ganz darauf an, ob man mehr auf Kämpfe oder auf nicht langweilig werdende Dialoge steht.
Nichtsdestotrotz hat auch der erste Teil seine Magic Moments, etwa als Kiddo von Hattori Hanzo ihr Katana überreicht bekommt, der Kampf gegen O-Ren Ishii oder auch der blutige Anime, der O-Rens Vergangenheit erzählt. Eigentlich wird es nie langweilig und man wird immer durch die Dialoge oder Figuren bei der Stange gehalten, aber doch stellt sich bei mir ab der Mitte des Films immer ein Müdigkeitsgefühl ein. Dies könnte womöglich an dem nicht enden wollenden Kampf gegen die Crazy 88 liegen. Dieser Kampf allein nimmt wohl eine halbe Stunde des gesamten Films in Kauf, jedenfalls kommt es mir immer so vor. Manch einer mag diese Choreographien und das herumspritzende Blut schätzen, mich aber lässt das völlig kalt.
Fazit: Ein sehr guter Film, wenn auch nicht Quentin Tarantinos beste Arbeit, dafür aber seine kultigste. Schlussendlich muss wohl jeder selber entscheiden, welchen Film er lieber mag.
18 Filme gesehen. Bin schon auf die Geheimtipps gespannt.
Gesneaked.
Ein Film über behinderte Menschen ist an sich keine schlechte Sache, schließlich gibt es meiner Meinung nach zu wenig Filme, die sich mit Menschen mit einem Handicap beschäftigen. "Hasta la Vista" versucht die Gratwanderung zwischen Komödie und Drama zu bewältigen und scheitert kläglich. Und das fängt schon bei den Figuren an, allen voran Philip, der einfach nur unerträglich ist mit seinem überheblichen Gehabe und seiner lästigen Angewohnheit, fremde Menschen herabzusetzen und zu verspotten. Er war mir total unsympathisch. Lars war noch der normalste der drei, aber leider hatte er nicht viel Charakter und sein Schicksal war - entgegen der Erwartung - nicht besonders berührend. Und Jozef war wohl noch die angenehmste Person, so sorgte er für viele Lacher (und das nicht, indem er wildfremde Menschen niedermachte), sondern durch die Situationskomik, die durch seine Blindheit entsteht. Da fragt man sich schon, wie so grundverschiedene Menschen beste Freunde sein können.
Ich habe zwar oft gelacht, aber der Großteil der Witze bestand dann doch aus geschmackslosen Scherzen, die ich einfach nicht lustig finden kann. Zu oft wurden dicke Menschen oder Behinderte aufs Korn genommen. Noch dazu kann der Film in den traurigen Szenen so gar nicht punkten. Man hat einfach das Gefühl, vom Film gesagt zu bekommen "jetzt spielen wir traurige Musik ein und jetzt müsst ihr gefälligst Traurigkeit spüren". Klappte nur nicht besonders gut.
267 Kilometer musste ich zurücklegen, um endlich diesen Film im Kino bewundern zu dürfen. Und was soll ich sagen, es war jeder einzelne Kilometer wert. "Moonrise Kingdom", der neuste Streich von Wes Anderson, ist bis zum Rand mit vielen liebevollen Details vollgestopft. Sei es die einfache, aber berührende Geschichte von zwei jungen Menschen, die der Liebe wegen von Zuhause ausreißen, die (wieder mal) skurrilen Charaktere, die Schauspieler, die Ausstattung. Oft sind es nur Kleinigkeiten, wie etwa der Rundgang im Hause Bishop oder Camp Ivanhoe zu Beginn des Films. Oder aber auch die schönen Szenen, in denen Sam und Suzy durch die Wildnis laufen, baden, Musik hören, sich vorlesen und einander langsam näher kommen. Gerade diese Szenen wurden sehr gefühlvoll erzählt, die Liebe von zwei Zwölfjährigen, die viel reifer und ernster ist, als man es von Kindern erwarten würde.
Auf der anderen Seite sehen wir die Erwachsenen, die auf der Suche nach den zwei flüchtigen Liebenden sind; Bill Murray und Frances McDormand als Suzys Eltern, Edward Norton als liebenswürdiger Trottel, Bruce Willis als weicher Cop, Harvey Keitel in einer kleinen Gastrolle, Jason Schwartzman als Hobbypfarrer mit Sonnenbrille und Tilda Swinton als "Jugendamt". Alle machen ihren Job hervorragend, auch wenn ich mir von Suzys Eltern mehr Präsenz gewünscht hätte.
Wie man sieht, gibt es genug Gründe, diesen Film als einen der besten Werke von Wes Anderson zu betrachten.
Aber ich glaube, allein Edward Norton in diesen Kniestrümpfen zu sehen ist schon eine Sichtung des Films wert.
Sehr schöner Text!
Gesneaked.
Eddie Murphy ist ja dafür bekannt, seit ein paar Jährchen ein Karrieretief zu haben und versucht nun, seine Filme mit allerhand Klamauk zu füllen und Kassenschlager aus ihnen zu machen. Dieses Kunststück wird ihm wohl mit "Noch tausend Worte" nicht gelingen, denn dieser Film ist nicht mehr als eine seichte Komödie. Die Idee an sich finde ich ja nicht schlecht; Jack McCall liebt es, zu reden und kann scheinbar keine Minute still dasitzen. Dies ändert sich schlagartig, als sein Schicksal mit einem Baum verknüpft wird. Fortan verliert der Baum bei jedem Wort, das Jack von sich gibt, ein Blatt. Und was passiert mit einem Baum ohne Blätter? Er stirbt. Und so muss Jack lernen, seinen Alltag auch ohne sein nervtötendes Gerede zu meistern.
Die Gags sind vorhersehbar und außerdem schon ausgelutscht, aber ab und zu musste ich sogar lachen. Aber die dramatischen und traurigen Momente, die Geschichte von Jack und seinem Vater Raymond, fand ich nicht nur unglaubwürdig sondern auch noch erzwungen, denn sie passten überhaupt nicht in den Film.
Ich war noch nie ein Fan von Eddie Murphy und "Noch tausend Worte" hat mir keinen Grund gegeben, daran etwas zu ändern.
Ach, ich finde die Rollenauswahl von Robert de Niro weit schlimmer als die von Al Pacino.
Ich bin auch der Meinung, dass die Handlung in zwei Filmen gepackt werden soll, denn es ist unmöglich, alles in einen Film zu quetschen. Naja, möglich ist es zwar schon, aber wir haben ja gesehen, was da für ein Käse herauskommt.
Aber ich glaube nicht, dass man die beklemmende Atmosphäre aus ihren Kinderaugen so gut auf die Leinwand bringen kann.
Gesneaked.
Schon wieder ein Hangover-Klon, und nicht einmal ein guter. Der junge Brite David lernt im Urlaub seine Traumfrau Mia kennen und bei seiner Rückkehr offenbart er seinen drei besten Freunden, dass er sie heiraten wird. Natürlich dürfen die drei Chaoten Tom, Graham und Luke nicht dabei fehlen und sorgen damit für einigen Wirbel, der diese Hochzeit unvergesslich machen soll.
Also erstens mal: Mich haben die Schnitte zu Beginn unheimlich genervt, denn ich fand sie sehr ungünstig platziert. Genau wenn man dachte, dass die Szene weitergeht, gab es plötzlich einen Szenenwechsel und das Spiel wiederholte sich.
Der ziemlich egoistische Tom und der Loser Graham, der immer die Arschkarte zieht und obendrein noch einen Hitlerbart trägt (natürlich nicht, ohne sich geschmackslose Hitlerwitze anhören zu müssen), sind genau genommen die Hauptpersonen. Davids Hochzeit stellt nur die Rahmenhandlung dar, und Tom und Graham füllen sie mit allerlei Geschmackslosigkeiten.
Zwar fand ich ein paar Stellen wirklich lustig, weshalb ich diese Version der deutschen Katastrophe "Das Hochzeitsvideo" vorziehe. Allerdings auch alles andere als ein guter Film, den ich wohl kein zweites Mal sehen werde.
Bis zu seinem Tod wusste ich gar nicht, dass es diesen Herrn namens Loriot überhaupt gibt... Verrückt, nicht?
Mobil schreiben finde ich persönlich ziemlich umständlich. Ich schreib sowas lieber mit dem Keyboard :D
Ich mag den Typ von der Filmanalyse. Im Hintergrund gucke ich den gerne weil er eine so beruhigende Stimme hat.
Gesneaked.
Ein dahergelaufenes Bubi mit einem großen Ego fordert eine große Tanzgruppe heraus und macht sich lächerlich (er fällt auf den Hintern), was sich in der Folge als "Popcorn-Trauma" manifestiert. Aber er schwört Rache und beschließt, die beste Street Dance Crew zusammenzustellen, die es je gab, um dann die eben genannte Tanzgruppe bei einem großen Battle zu besiegen.
Tja, und das war's dann eigentlich. Schnell wird eine Gruppe aus zehn posenreißenden und sprücheklopfenden Möchtegerns zusammengetrommelt, die irgendwie alle gleich aussehen und zwar zu Beginn ganz kurz mit dem Namen im Bild vorgestellt werden, aber doch nur Statisten sind. Ab und zu darf einer von ihnen was sagen, aber das war's auch schon. Ach, und eine Liebesgeschichte gibt es auch, und die ist so vorhersehbar und ausgelutscht, dass man schon vorher wusste, was passiert und gesagt wird. Es wird sehr viel getanzt und gebattelt, alles zu lauter R'n'B-Musik. Und am Ende (falls man das überhaupt Spoiler nennen kann) gewinnen natürlich die Backpfeifen und Ash (der mit dem großen Ego) hat es geschafft und endlich sein Trauma überwunden.
Das einzig Positive an diesem Kinobesuch war das Publikum, das an jeder schwachsinnigen Stelle lauthals zu Lachen anfing. Herrlich.
Kennen Sie Tony Kaye? Nein? Nun ja, das ist nicht unbedingt weiter schlimm, denn wahrscheinlich gibt es auf dieser Welt nur eine Handvoll Menschen, bei denen der Groschen fallen würde, wenn sie diesen Namen hören.
Tony Kaye hat wahrscheinlich nur einen Film gedreht, der wirklich bekannter als sein Name ist: American History X aus dem Jahr 1998. Dieser Film ist vor allem wegen seiner brisanten Thematik bekannt, handelt es doch von einem Neonazi, der nach seinem Gefängnisaufenthalt geläutert ist und seinen kleinen Bruder aus der Szene herausholen will.
Kommen wir erst zum Positiven: Edward Norton als Derek Vinyard, eine Legende der hiesigen Neonaziszene, und doch teilt er nicht mehr ihre Ideale und Überzeugungen. Nun ist er der Auffassung, dass ihre Vorstellung falsch ist und macht sich damit nicht gerade Freunde. Und doch nimmt er das alles auf sich, um seinen kleinen Bruder Danny, der ihn als Vorbild sieht, ebenfalls umzustimmen. Edward Norton spielt mit einer ungeheuerlichen Intensität und es läuft einem kalt den Rücken runter, als Derek zu Beginn zwei Afroamerikaner auf brutalste Weise umbringt. Gleichzeitig kann er ihn als unglaublich liebevolle Person darstellen, als er als komplett anderer Mensch wieder aus dem Gefängnis kommt. Das ist wirklich ein Kunststück, einen hassenswerten Menschen mit so viel Ausstrahlung zu einem netten Kerl von nebenan zu verwandeln. Edward Norton gelingt dieses Kunststück, für ihn ist es neben „Fight Club“ wohl DIE Paraderolle.
Sein kleiner Bruder Danny wird von Edward Furlong verkörpert, der ebenfalls sehr gefühlvoll spielt und Danny trotz seiner rassistischen Weltanschauung nicht zu einer negativ belasteten Person macht.
Ansonsten können die Szenen aus der Vergangenheit, die mit starken Schwarz-Weiß-Bildern unterstrichen werden, wirklich überzeugen. Besonders der Beginn oder Dereks Sinneswandel im Gefängnis sind sehr gelungene Szenen.
Jedoch kommt der Film nicht ohne Kitsch aus, und davon gibt es leider eine Menge. Viele Szenen, bei denen es gar nicht nötig war, sind mit tragischer Orchestermusik unterlegt, die hier leider nicht besonders gepasst haben. Außerdem bin ich mir nicht ganz sicher, was der Film mir mit seinen Thesen sagen möchte. Erst wird gesagt, dass Schwarze gar nicht so sind, wie man denkt, dass sie den Weißen gleichgestellt sind. Und dann kommt dieses Ende? Inwiefern passt das zusammen? Dann wird ja die Aussage des Films wieder relativiert, soweit ich das verstanden habe.
Außerdem ging mir der Sinneswandel von Danny einfach etwas zu schnell. Erst ist er jahrelang Teil dieser Szene und teilt ihre Überzeugungen, und nach einem kurzen Gespräch mit Derek ist alles vergessen? Zudem wurde beim Ende etwas zu dick aufgetragen.
Trotz der eben genannten Schwächen ist „American History X“ ein sehr starker Film, besonders wegen seinen Hauptdarstellern und der Atmosphäre, die zwar von Hass erfüllt, aber gleichzeitig sehr stark ist.
No Country for old Men ist der einzige, der mir spontan einfällt.
Sheldon ist mehr nervig als nerdig!
"The Help" kann man wohl am besten mit dem Wort "harmlos" beschreiben.
Die Geschichte ist zwar polarisierend, handelt es doch von der Verfolgung der Schwarzen in den frühen 60er Jahren, aber das ganze wurde für meinen Geschmack viel zu brav umgesetzt. Das Hauptaugenmerk liegt wirklich auf diesem Buch, das die Hauptfigur namens Skeeter schreiben will, um auf die Missstände ihrer Gesellschaft hinzuweisen. Sie beschließt, ein Buch aus der Sicht der afroamerikanischen Hausmädchen zu schreiben, die sich seit Generationen um die Kinder von den wohlhabenden Weißen kümmern. Jede soll ihre Geschichte erzählen, gute so wie schlechte. Aibileen und Minny sind die ersten, die sich der Gefahr aussetzen und sich dazu bereit erklären, sich von Skeeter interviewen zu lassen und natürlich werden es mit der Zeit mehr und das Buch wird ein großer Erfolg, sehr zum Unmut von Hilly, einer wohlhabenden Frau mit einer sadistischen Ader.
Was mir dann doch an diesem Film gefallen hat, waren zum einen die Schauspieler: Viola Davis und Octavia Spencer kann man in ihren Rollen einfach nur gern haben; Viola Davis wurde für den Oscar als beste Hauptdarstellerin nominiert, während ihn Spencer als beste Nebendarstellerin gewinnen konnte - zu Recht. Bryce Dallas Howard als "Bösewicht" gefiel mir ebenfalls sehr gut, ihr Overacting passte perfekt in den Film. Nur Emma Stone wollte mich nicht überzeugen, wirkte sie doch nur wie ein Statist, wo sie doch als Hauptperson den Film tragen sollte.
Zum anderen fand ich die Ausstattung sehr gelungen und man hatte tatsächlich das Gefühl, sich fünfzig Jahre in der Vergangenheit zu befinden.
Wieder einmal ein Film, der der Academy besonders gefiel und allein nur deshalb für so viele Oscars nominiert war. Spencer und Davis können sich aber wirklich sehen lassen.
Allzugerne wird Steven Spielbergs "Meisterwerk" Hook vergessen, wenn man die besten Filme aus seiner Vita aufzählt - und das zu recht. Zugeben, Hook beginnt ja noch ganz vielversprechend und süß, doch spätestens als sich Robin Williams alias Peter Pan als Erwachsener im Nimmerland wiederfindet und seine Kinder aus den Fängen von Captain Hook befreien muss, driftet der ganze Film in Kitsch ab. Ich weiß nicht, ob ihn Spielberg von Anfang an als Kinderfilm ausgelegt hat, aber meiner Meinung nach sind Erwachsene hier nicht gut aufgehoben. Die Verlorenen Kinder nerven einfach nur als dass sie unterhalten, Julia Roberts alias Tinker Bell darf (oder kann) nicht mehr als ein paar Sätze aufsagen und künstlich zu lachen, wenn irgendwas lustiges passiert ist, überflüssig. Meine persönliche Motivation bestand nur darin, den wunderbar aufgelegten Dustin Hoffman in der Rolle des Bösewichts agieren sehen zu können - der wahre Höhepunkt des Films.
Mehr als 25 Jahre sollten vergehen, bis Martin Scorsese nach "Wie ein wilder Stier" ein weiteres Mal mit dem Oscar als besste Regie ausgezeichnet werden sollte. Gelegenheiten dazu hätte die Academy reichlich gehabt: 1989, 1991, 2003 und 2005, bis er ihn schließlich 2007 gewann. Doch der Triumph scheint geschmälert, erscheint er doch in meinen Augen wie ein Trostpreis, denn "The Departed" ist nicht die beste Regiearbeit von ihm.
"The Departed" glänzt mit gut aufgelegten Schauspielern erster Klasse wie Leonardo DiCaprio, Matt Damon, Martin Sheen, Mark Wahlberg, Vera Farmiga und Jack Nicholson in seiner besten Rolle seit Batman. Besonders Mark Wahlberg hatte mich überrascht, was aber weniger an ihm als an seinem Charakter Sergeant Dignam liegt, weil er mit seinen bösen Sprüchen und Beleidigungen geradezu um sich wirft.
Die Geschichte braucht zwar ein bisschen, um in die Gänge zu kommen, bleibt aber durchgehend interessant und erzeugt Spannung, wenn sie da sein soll. Aber irgendwas in der behäbigen Präsentation war mir zu unspektakulär. Klar, er will kein überspannender Actionthriller sein, die es schon wie Sand am Meer gibt. Er will eine Geschichte erzählen und das mit Stil. Aber doch bleibt man ein bisschen unbefriedigt zurück, denn man denkt sich, dass der Film bei der Thematik besser hätte serin können - aber natürlich handelt es sich hier um Jammern auf hohem Niveau.