RoboMaus - Kommentare

Alle Kommentare von RoboMaus

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    Klassiker-Time: 'Soylent Green' spiegelt wie etliche SF-Filme der Siebziger ein zeitnahes, düsteres Zukunftsszenario. Erstaunlich, dass man schon im Jahre 1973 konkret von einem Treibhauseffekt spricht, der bis 2022 für lange Dürren sorgen, und weltweit zur Verknappung der Nahrungsmittel führen soll (tatsächlich glaubt man das heute mehr denn je und ignoriert, dass natürliche Klimaschwankungen den angeblichen Treibhauseffekt deutlich übertreffen). Ein Konzern übernimmt die Versorgung der Bevölkerung mit Chip-artiger Trockennahrung zweifelhafter Herkunft.....

    Zu Beginn sieht man eine suggestive Sequenz, die die hoffnungslose Überbevölkerung überzeugend darstellt. Um es möglichst trostlos aussehen zu lassen, treibt bei den Außenaufnahmen Staub vor der Linse, was eine extreme Luftverschmutzung andeutet. Ab und zu taucht ein echtes Stück Fleisch und etwas Gemüse auf - für einen Mann Mitte Vierzig ein unbekannter Genuss.

    In dieser Atmo laufen die Untersuchungen zu einem Mordfall an einer einflussreichen Person, wodurch die wahren Hintergründe des gesellschaftlichen Verfalls zögerlich ans Licht kommen. Leider dominiert eine prophane und nicht spannende Mord-Ermittlung die ersten zwei Drittel des Plots, der, von wenigen Szenen abgesehen, nach Inhalt und Setting eher in den Siebzigern spielt als in einer dystopischen Zukunft (Straßen, Häuser, Wohnungen, Büros, Telefone, Fahrzeuge, Waffen, usw).

    Erst die letzte halbe Stunde wird den Erwartungen an einen Dystopie-Film gerecht und taucht den Zuschauer in eine verstörende Zukunftswelt. Interessant und anspruchsvoll, aber insgesamt etwas mager.

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      RoboMaus 14.12.2016, 11:53 Geändert 14.12.2016, 20:59

      Ein stark besetztes Thriller-Drama - vor allem Salma Hayek überzeugt als paranoide, eiskalte Gangsterbraut, aber auch John Travolta, Laura Dern, Jared Leto und James Gandolfini spielen souverän.

      Ende der Vierziger: Leto und Hayek bilden ein Gangsterpärchen, das mit Letos Charme alleinstehende Frauen abzockt. Doch Hayek ist extrem eifersüchtig, räumt die abgezockten Frauen zusätzlich noch aus dem Weg und hinterlässt eine Blutspur. Travolta ist den beiden auf den Fersen.....

      Anfangs ist der Plot noch interessant, doch nach dem ersten Drittel dreht sich die Handlung im Kreis und wird trotz des vielversprechenden Themas nie spannend. Stattdessen setzt er mehr auf Hayeks psychotischen Charakter und die Probleme, die sie anzettelt, über die Leto alles andere als glücklich ist. Daneben werden auch Travoltas private Schwierigkeiten beleuchtet. Dies, zusammen mit der langsamen Erzählweise und der szenenweisen Detailbeleuchtung erzeugt den Eindruck eines Stil Noir Films.

      Ein wahrer, spektakulärer Fall, unspektakulär präsentiert.

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        RoboMaus 14.12.2016, 07:55 Geändert 14.12.2016, 23:33
        über Junior

        Arnie, als Frau verkleidet, mit weinerlicher Stimme: "Ich war früher eine Sportlerin in der DDR und wurde gegen meinen Willen mit Steroiden und anderen Hormonen vollgepumpt. Deshalb sehe ich heute so aus" XD

        'Junior' hat ein paar wirklich gute Lacher, wie gleich zu Beginn mit Arnies "Babyschock", aber der Plot hat leider auch viel Leerlauf. Die Idee, dass Arnie als genialer Medizin-Wissenschaftler ein schwangerschaftsförderndes Mittel an sich selbst testet und schwanger wird, ist gut. Positiv ist auch, wie Arnie und Danny de Vito als sympathisches, verzweifeltes Ärzte-Duo harmonieren, das den großen Coup landen will.

        Schade nur, dass die Story mit einem gewissen pseudo-Ernst präsentiert wird und dadurch über weite Strecken bestenfalls albern, an etlichen Stellen bieder und pathetisch wirkt. Es wäre bei dem Thema besser gewesen, den Plot als Voll-Trash mit derben oder schwarzhumorigen Einlagen zu produzieren, aber dazu fehlte wohl der Mut.

        Das Ergebnis ist insgesamt dünn, wie Trash der vorgibt keiner zu sein, aber die witzigen Stellen sorgen dafür, dass man die Sichtung nicht bereut.

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          RoboMaus 13.12.2016, 21:43 Geändert 14.12.2016, 08:01

          Ein Film, im dem es um das Coming-of-Age eines ausgegrenzten Jungen gehen soll, der aber auf Hugh Grant zugeschnitten ist. Erstaunlich, dass 'About a Boy' die harten Sozialthemen anschneidet, wie Selbstmordversuch einer Mutter, die auch noch von ihrem Jungen gefunden wird, aber trotzdem in keinster Weise berührend oder tiefgehend, dafür reichlich klischeehaft wirkt (z.B. die betont dümmlich-naive "Hippie"-Mutter des Jungen). Das Ganze soll durch einen lockeren Erzählstil möglichst beschwingt wirken, was sich jedoch mit der Intention eines Sozialdramas beißt, nach dem Motto: "ein bisschen wehtun soll es schon, aber zuviel Tiefgang schadet nur".

          Ernst nehmen lässt sich das nicht, und witzig ist es auch nicht, bis auf ein paar Schmunzler zu Beginn. Schon eher wirkt der Plot aufgesetzt, manchmal zum Fremdschämen, verstärkt durch die einfältige Mimik und das oberflächliche Schauspiel von Hugh Grant. Dadurch steht der Anspruch in einem krassen Verhältnis zur Performance, genauso wie Grants furchtbare Gesangs-Einlage am Ende - wenn die nicht zum Fremdschämen ist, was dann?

          Unglaubwürdig und leer.

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            RoboMaus 13.12.2016, 18:39 Geändert 14.12.2016, 10:34

            Das Sequel zu 'Cloverfield' (2008), einem starken Found Footage Monster-Horrorfilm. Vielleicht hätte ich mich vorher besser informieren sollen, denn ich hatte das Gefühl, bei '10 Cloverfield Lane' im falschen Film zu sitzen. Anstatt FF-Horror gibt es ein leidlich interessantes Kammerspiel, das bis eine Viertelstunde vor Schluss den Plot füllt.

            O.k. - ausgezeichnet gespielt von Goodman, aber "where's the beef?" Das letzte, das ich sehen wollte, sind lange Unterhaltungen, die sich nur um das Erfassen der Situation drehen: Ist Goodman ein Psychopath oder keiner? Hat er das nach einem Autounfall verletzte Mädchen gefangen oder gerettet? Ist außerhalb seines Bunkers wirklich die Umgebung nach einem Angriff verseucht?

            Eine halbe Stunde hat mein Willen zum Klären dieser Fragen gereicht, aber als dann immer noch kein Land in Sicht war, nahm der Langweilfaktor exponentiell zu.

            Falls es jemandem ähnlich geht: nicht abschalten, sie kommen noch....... nur deshalb noch ein 'geht so'

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            • RoboMaus 13.12.2016, 18:16 Geändert 14.12.2016, 09:45

              Nach über drei Jahren meine erste Liste - gut Ding will Weile haben :)

              Das Thema "Mit Kindern Filme sehen" liegt mir sehr am Herzen. Jetzt ist Schluss mit dem gequälten Blick zur Uhr oder zur Decke - es gibt Alternativen zu 'Barbie' und 'Plötzlich Prinzessin', die eine weitere Dimension von (Heim-)Kino eröffnen können.

              Faszination oder Belustigung ist ansteckend - wer noch nie einen Film mit Kindern gesehen hat, bei dem es "abgeht' hat etwas versäumt. Hier sind 140 Vorschläge (+ viele empfohlene Fortsetzungen), um das nachzuholen.

              Weitere Vorschläge sind willkommen - alle für einen, einer für alle :)

              Euer Robo

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                RoboMaus 12.12.2016, 19:52 Geändert 13.12.2016, 08:15
                über Arrival

                'Arrival' hat einige wirklich gute Ansätze in der Annäherung an das Thema "Begegnung mit Außerirdischen", und baut das ebenso realistisch wie glaubhaft auf. Trotz der ruhigen Gangart wird durch das hochinteressante Geschehen vor allem in der ersten Hälfte Spannung erzeugt.

                Der Plot hat jedoch um die Mitte herum eine lange Phase, in der die Handlung nicht weiterkommt und die Spannung absackt, bevor sich allmählich andeutet, in welche Richtung sich das zum Ende hin entwickelt. Leider ist die zweite Hälfte weniger überzeugend, weil
                (SPOILER) die SF-Schiene weitgehend zugunsten von Esotherik und Hellseherei aufgegeben wird, was nicht zur bisher konsequenten Ausrichtung des Plots passt. Inhaltlich ist das an einigen Stellen kaum nachvollziehbar, wie z.B. die auch aus Sicht des Militärs sinnlose Platzierung einer Bombe bei den Aliens, und wirkt erzwungen (SPOILER ENDE).

                Licht und Schatten also, wobei der positive Eindruck durch den innovativen Ansatz der Kommunikation mit Aliens und dessen Ausgestaltung deutlich überwiegt (10/10 für die erste Hälfte).

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                  RoboMaus 12.12.2016, 09:15 Geändert 13.01.2017, 08:11

                  Ein liebenswürdiger, stark animierter Drache, ein sympathischer Dennis Quaid als Drachentöter, der die Seiten wechselt, etwas Klamauk und eine simple Story - fertig sind eineinhalb Stunden ordentliche Mittelalter-Abenteuer-Komödie. Der Drache muss sich nicht vor 20 Jahre späterer CGI verstecken und verleiht dem ansonsten durchschnittlichen Film einen edlen Glanz. Zurecht wurde das mit einem Oscar belohnt und ist auch mir ein Extrapünktchen wert.

                  Der Plot nimmt sich nie ernst und wird mit einem Augenzwinkern serviert, bringt aber auf der Humorschiene eher Albernheiten als Lacher. Harmlose Unterhaltung, die man auch zusammen mit Kindern von 7-12 anschauen kann, ohne in Selbstzweifel zu geraten ;-)

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                    RoboMaus 11.12.2016, 19:47 Geändert 11.12.2016, 19:49

                    Nordirland in den späten siebziger Jahren: nach dem "Bloody Sunday" (1972) ist das Land in einem bürgerkriegsähnlichen Zustand, Bombenattentate sind in manchen Gegenden Belfasts an der Tagesordnung. In diesem Chaos hat der unerschrockene Terri Hooley die Idee, in einer der schlimmsten Straßen einen Plattenladen zu eröffnen, um mit seinem Einfluss die Eskalation einzugrenzen - mit Erfolg. In der aufkommenden Punk-Bewegung erkennt er die Zeichen der Zeit und gründet auch noch ein kleines Plattenlabel, mit dem er ein paar lokale Nachwuchbands herausbringen will, doch der Weg ist steinig.

                    Die Story ist zwar wahr, ansprechend und berührend, aber die Umsetzung verschenkt viel von diesem Potential. Die meiste Zeit des Plots kämpft Hooley gegen Windmühlen und ruiniert dabei seine Finanzen - um es dramatischer aussehen zu lassen, nimmt er nie Geld ein und gewährt sehr vielen Leuten freien Einlass zu einem Konzert, das eigentlich seine Finanzen sanieren sollte....

                    Auch wenn das wie so oft eine "wahre Geschichte" sein soll, macht es den Eindruck, als ob der Idealist und Gutmensch herausgekehrt wird, der seine Familie von Luft und ein paar Gitarrenklängen ernährt. Der Plot wirkt dadurch, und durch die Darstellung insgesamt, etwas verklärend und oberflächlich.

                    Nicht das packende Biopic, aber eine interessante, gut gespielte Story.

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                      RoboMaus 11.12.2016, 18:21 Geändert 11.12.2016, 20:23

                      Nick Cave - es gibt wohl keinen Songwriter/Sänger/Performer, dessen Name mir so geläufig ist und von dem ich so wenig Musik gehört habe. Er ist mir als angesagter Künstler im Alternative/Independent-Bereich der Achtziger in Erinnerung, aber ich konnte mit seiner Musik nie etwas anfangen. Einem breiteren Publikum wurde er schlagartig (wieder) mit dem starken Duett 'Where the Wild Roses Grow' (1996) bekannt, das er zusammen mit Kylie Minogue aufnahm. Eine Eintagsfliege, dachte ich - bis ich umso erstaunter in die Diskographie blickte: seine Alben wurden bis heute mit jedem Jahr erfolgreicher, und 'Skeleton Tree' (2016) schaffte es in den Album-Charts etlicher EU-Länder auf Platz 1 (in D und GB Platz 3, in den USA immerhin Platz 27).

                      Umso interessanter erscheint der vorgebliche Dokumentarfilm '20,000 Days on Earth' (2014) - leider ist das weder eine Doku noch ein Biopic, sondern zeigt einen Nick Cave, der überwiegend seine Philosophie zum Besten gibt. Dazu gibt es lange Unterhaltungen (u.a. mit Kylie Minogue), die von Smalltalk bis zu Ansichten über Inhalte des Lebens, von Songs und Lyrik reichen. Wer sich auf so etwas einlassen will, mag das interessant finden, doch kaum, wer eher am Musiker Nick Cave interessiert ist und nicht an seinen Gedanken, die teilweise ins Abstruse gehen oder aus heißer Luft bestehen:

                      Man solle jede Idee verfolgen, auch wenn sie noch so schlecht ist, sonst wisse man nicht ob sie funktioniert...... Wahrscheinlich hat der gute Nick zuviel Zeit. Ich bin mir sicher, viel an Lebensqualität gewonnen und mir viel Frust erspart zu haben, weil ich genau das nicht mache. Die wahre Kunst im Leben liegt nämlich darin, mit Intuition und Scharfsinn schlechte Ideen zu erkennen, seine Zeit nicht damit zu vergeuden und stattdessen mit guten Ideen wirklich etwas zu bewegen.

                      Leider besteht der ganze Film bis 1h15min fast nur aus Cave'schen Betrachtungen des Schaffens und langweilt rücksichtslos, doch dann kommt eine elektrisierende Performance, die vieles wieder gutmacht. Die letzte Viertelstunde zeigt tatsächlich noch den Künstler Nick Cave in Aktion, und ist es wert gesehen zu werden.

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                        Hier dürfte selbst der eingefleischteste Statham-Fan die Segel streichen. Interessant, ihn einmal in der Rolle des geschniegelten, vollhaarigen Bankers zu sehen (kaum wiederzuerkennen), der auf Koks ist. Ansonsten erlebt man ein durchgehend dialoglastiges Beziehungsdrama, worin Belanglosigkeiten in langen Unterhaltungen ausgetreten werden und die Höhepunkte in hektischen Streitgesprächen liegen.

                        Der Kommi von Realizator bringt es auf den Punkt: "so was verkacktes, langweiliges und kitschiges sieht man selten" - dem ist nichts hinzuzufügen.

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                          RoboMaus 10.12.2016, 21:59 Geändert 11.12.2016, 17:12
                          über V/H/S

                          Erstaunlich, welcher Amateurfilm-Müll es heutzutage in die Heimkinos schafft. Überwiegend sieht das aus wie selbstgedrehte Home- oder Urlaubsvideos, worin ein paar Leute ihre Belanglosigkeiten verbreiten, und sonst kaum etwas passiert. Von daher ähnelt das dem jüngeren Zeugnis deutscher Filmkunst 'Victoria' (2015).

                          Im Sinne des Horror-Genres, wozu diese Episoden-Sammlung zählt, gibt es ein paar interessante und sogar innovative Szenen, die zusammen verarbeitet einen guten Kurzfilm ergeben könnten. Leider nervt das ständige, belanglose Gerede derart, dass 'V/H/S' insgesamt nur schwer zu ertragen ist und über weite Strecken extrem langweilt. Schade um die innovativen Ansätze.

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                            RoboMaus 10.12.2016, 16:30 Geändert 10.12.2016, 23:49

                            Washington: "Wie geht's Ihnen?"
                            Hanks: "Ich hab Aids"
                            Washington: "Oh" (zieht die Hand weg)

                            Direkter geht es nicht. Ein mutiger und engagierter Film aus Hollywood, der die damals immer weitere Kreise ziehende Autoimmunkrankheit Aids thematisiert. Nur zwei Jahre zuvor war Freddy Mercury an Aids gestorben, und die Zahl der prominenten Opfer häufte sich - ein Thema, das man nicht mehr länger ignorieren konnte. 'Philadelphia' geht noch darüber hinaus, indem er dies mit der häufig einhergehenden Homosexualität verknüpft und die sozialen Folgen beleuchtet: Ablehnung, Ausgrenzung, Stigmatisierung.

                            Die Story ist ergreifend erzählt, nicht kitschig, sondern so wie sie sich immer und überall abspielen könnte. Dabei geht es vor allem um Diskriminierung und das Einfordern von Gerechtigkeit vor Gericht.

                            Tom Hanks spielt den Aids-Kranken mit erschreckender Präzision, die ihm für diese Leistung zurecht den Oscar einbrachte. In jedem Moment glaubhaft. Für ihn war diese Rolle auch im schauspielerischen Sinne ein Coming-Out: er verdiente sein Geld in mittelmäßigen bis guten Komödien, bis er mit dieser ernsthaften Rolle aufstieg und drei sehr gute Filme hintereinander machte - es folgte 'Forrest Gump' (1994, wieder ein Oscar) und Apollo 13 (1995). Besser kann es nicht laufen, aber man muss auch Denzel Washingtons starke Leistung hervorheben.

                            Ein überzeugendes Drama.

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                              RoboMaus 10.12.2016, 12:11 Geändert 10.12.2016, 17:23

                              "Süßes Baby!" (das an der Brust des Trolls hängt)
                              "Ich bin kein Baby, ich bin ein Tumor"
                              Der Humor ist nicht verlorengegangen und ist tatsächlich das Überzeugendste an 'Hellboy II'.

                              Im Gegensatz zum ersten Teil setzt del Toro verstärkt auf Fantasy-Elemente, die den gesamten Film durchziehen: Trolle, Kobolde, Typen mit Flügeln und sonstige mythische Gestalten, die gute Prinzessin, der gutmütige, aber altersschwache König, und natürlich der heißspornige, üble Prinz, der die Macht an sich reißt. Der Plot setzt nur eine durchschnittliche, vorhersehbare Story mit genreüblichen Zitaten um (z.B.: der Superheld rettet den Tag für die Menschen, indem er vor aller Augen ein zerstörerisches Monster erledigt, aber aus unerfindlichen Gründen sind alle gegen ihn und glauben, dass er nur schadet) ....es ist wirklich immer dasselbe.

                              Leider nicht mehr spannend, und storytechnisch einfallslos: anstatt den Plot mit Fantasy zu durchtränken, wäre del Toro besser beraten gewesen, die SF-Ausrichtung des Erstlings beizubehalten, mehr in Richtung Horror zu gehen und die Charaktere nicht ganz so stereotyp auf gut/böse auszurichten.

                              Immerhin baut del Toro einige gute Plotideen ein, die mit starker CGI umgesetzt sind, was noch den Eindruck netter Unterhaltung erzeugt. Doch spätestens bei der zweiten Sichtung ist der Lack ab. Für Fantasy-Liebhaber dürfte 'Hellboy II' jedoch der bessere Teil sein :)

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                                RoboMaus 09.12.2016, 23:45 Geändert 10.12.2016, 17:59

                                Etliche Jahre nach der letzten Sichtung von 'Ghosts of Mars' schwand allmählich die Erinnerung an die Inhalte, und es überwog das Gefühl des Nicht-Wahrhaben-Wollens: konnte Carpenter tatsächlich so einen lausigen Film machen?

                                Mars-Mikroben dringen in Menschen ein und verwandeln sie in Etno-Typen, die sich wie Aborigines bemalen, die Zähne spitz feilen, mit Stöcken wedeln und Leute köpfen.... Nichts an dieser Story ergibt irgendeinen Sinn, dafür wird das Setting mit häufigen Explosionen und hanebüchenen Kampfeinlagen aufgemotzt.
                                Einfallsloser Trash, aber leider nicht witzig, nicht einmal die wiederholten Anmach-Versuche Jason Stathams bei der unterkühlten Blonden (nebenbei: wer würde die schon anmachen, wenn er Pam Grier neben sich stehen hat?? Nicht einmal das ergibt einen Sinn....:)

                                In der Agonie dieses Plots kann auch Statham nichts bewirken, weil er damals (sein vierter Film) noch nicht des Rolle des muskelbepackten Helden mit Charisma innehatte. Hier rennt er einfach nur mit. Das Setting und die Action wirken an einigen Stellen wie die alten Mad Max-Filme (2+3), nur noch trashiger - warum musste sich Carpenter ausgerechnet dort bedienen?

                                Leider, leider ist es wahr.

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                                  RoboMaus 09.12.2016, 22:21 Geändert 10.12.2016, 08:45
                                  über Hellboy

                                  Ron Perlmans markant-kantiges Gesicht ist auch noch unter dickstem Make-Up zu erkennen, das Hellboy zu einer imposanten Erscheinung macht. Doch es ist weit mehr als das: so sympathisch wie grummelig, so versiert wie gnadenlos, so hart wie witzig, mit Gefühlen unter der rauhen Schale - die Idealfigur eines Superhelden, mit der man sich identifizieren kann. Immer einen zynischen Spruch auf den Lippen, wenn er den Monstern Saures gibt...."Ich geh' mal fragen" :D

                                  Die Story von 'Hellboy' ist eher klassisch-durchschnittlich. Auf den typischen Entstehungsmythos, durch ein Nazi-Okkultritual, folgen Auseinandersetzungen mit schön trashigen Monstern, die wiederum den Nazis und ihrem Helfer Rasputin entpringen. Die sind nicht totzukriegen und treiben auch im 21. Jahrhundert ihr Unwesen. Der Plot ist zwar nicht besonders einfallsreich, aber ein gutes Gefährt, um Pearlmans Auftritte überzeugend und gewinnend in Szene zu setzen.

                                  Mehr als andere Superheldenfilme lebt 'Hellboy' von seinem Protagonisten, weniger von CGI-Gewitter. Ein wohltuender Zug, der leider in den mittlerweilen zwölf Jahren Superhelden-Kinoevolution seit damals mehr und mehr abhanden gekommen ist.

                                  Guillermo del Toro mit einem seiner Besten.

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                                    RoboMaus 09.12.2016, 17:27 Geändert 10.12.2016, 11:03
                                    über Legend

                                    Legendäre, brutale Gangsterzwillinge, die im London der sechziger Jahre ihr Unwesen trieben. Doch anstelle des angekündigten Gangsterdramas/-thrillers, entpuppt sich 'Legend' als lediglich spannungsfreie, dialoglastige Charakterstudie mit Milieubeleuchtung. Der Film hat so gut wie keine Story, und die rudimentäre Handlung dreht sich nur um die Beziehung der Kray-Brüder zu sich und ihrem Umfeld. Der traurige Höhepunkt ist eine mehrminütige, alberne Klopperei der beiden in der Mitte des Plots.

                                    Das einzig Bemerkenswerte ist die Doppelrolle von Hardy für die Zwillinge, die er überzeugend spielt, aber das ist die zwei Stunden Langeweile nicht wert.

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                                      RoboMaus 09.12.2016, 07:26 Geändert 09.12.2016, 22:25

                                      'Blindness' liefert ein interessantes Dystopie-Szenario: anstelle eines Virus, das die Menschen zu Zombies macht oder direkt tötet, erscheint eine Epidemie, die sie erblinden lässt. Eine starke Idee aus der Romanvorlage von José Saramago, die zunächst mit allen Konsequenzen umgesetzt wird.

                                      Schnell werden die Infizierten isoliert und in eine bewachte, gefängnisartige Einrichtung gebracht, wo sie sich weitgehend selbst überlassen sind. Darunter sind auch Mark Ruffalo und seine Frau, Julianne Moore, die nicht erblindet ist, aber vorgibt blind zu sein, um bei ihrem Mann bleiben zu können.

                                      Die Gefängnisphase nimmt über die Hälfte des Plots ein, verlässt den Pfad der Dystopie und beleuchtet nur noch das Auskommen der Insassen untereinander. Leider sackt die Spannung damit stark ab, die Handlung wirkt überkonstruiert, langweilt und verrennt sich in kaum nachvollziehbare Aktionen:

                                      (SPOILER) Durch einen Zufall, dessen Wahrscheinlichkeit vielleicht einem Sechser im Lotto entspricht, hat sich sämtlicher Abschaum unter den Blinden in einer Gruppe gesammelt, während die Gutmenschen in der Gruppe mit Moore & Ruffalo gelandet sind. Die Bösen kontrollieren das Essen, wofür die Guten Wertsachen abliefern und Frauen zur Vergewaltigung stellen müsen. Dabei ist auch Moore, obwohl sie als einzige sehen kann und das alles verhindern könnte. Sie unternimmt aber erst etwas, nachdem eine Frau getötet wurde - das macht einfach keinen Sinn, weil völlig klar ist, dass die Erpressung nie aufhören wird und der einzige Weg zum Überleben darin besteht, den Vorteil des Sehens möglichst schnell auszuspielen. Niemand (!!) aus einer Gruppe von etwa 30 Leuten kommt trotz des Vorteils auf die naheliegendste Idee sich zu wehren.... stattdessen stimmt jeder (!!) zu, sich wie die Lämmer zur Schlachtbank führen zu lassen (SPOILER ENDE).

                                      Eher ein laues Psychodrama als ein Dystopie-Thriller, der zum Glück in der letzten halben Stunde wieder aufgenommen wird und für eine interessante Endphase sorgt.

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                                        RoboMaus 08.12.2016, 20:07 Geändert 09.12.2016, 09:51

                                        Ghost - Nachricht von Robin Williams und Cuba Gooding Jr. aus der Zwischenwelt....

                                        Kommen wir ohne Umschweife auf den Punkt: das ist Fantasy-Kitsch in Reinstform. Handlung, Setting, Acting, Dialoge - nur darauf ausgelegt, in oberflächlicher Weise auf einer billigen Gefühlsklaviatur zu spielen, wobei die Tränendrüsen-Taste das hohe C ist, natürlich im getragenen Schneckentempo gehalten.

                                        Wer für so etwas eine Ader hat, mag vom Taschentuch nicht mehr loskommen, aber ich bete jetzt schon dafür, dass ich nicht eines schlimmen Tages in solch einer Zwischenwelt landen werde und dazu noch das permanente Grinsen von Cuba Gooding Jr. ertragen muss.

                                        R.I.P. Robin

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                                          RoboMaus 08.12.2016, 18:44 Geändert 08.12.2016, 20:42
                                          über Ink

                                          Indie-Mystery/Fantasy? Gewiss.
                                          Indie-Perle? Vielleicht etwas zu hoch gegriffen.
                                          'Ink' zeigt, dass man auch mit einem Budget von nur 0,25 Mio. $ eine ordentliche Optik hinbekommt und einen Plot wenigstens in dieser Richtung interessant gestalten kann.

                                          Es geht nicht um Tinte, sondern um eine Gestalt aus der Zwischenwelt namens Ink, die die Seele eines Mädchens entführen und bei einer höheren, dunklen Macht abliefern muss, um dieser beizutreten. Soweit die Fantasy-Story. Daneben läuft eine Story in der realen Welt, in der diese bösen Gestalten Albträume bei Schlafenden induzieren, aber von anderen, guten Gestalten aufgehalten werden, die schöne Träume einfließen lassen. Ein Mann wird von der dunklen Macht bereits so beherrscht, dass er zu einem gefühl- und gewissenlosen Egomanen wurde.....

                                          Die Vorgänge sind wohl metaphorisch aufzufassen und laufen auf die Message hinaus, dass wir auf das Gute in uns hören sollen und die schlechten Einflüsse wie Gier, Neid, üble Mitmenschen usw. von uns fernhalten müssen. Das klingt etwas wie Bibelunterricht auf der Fantasy-Schiene, was sich am deutlichsten (SPOILER) durch den Mann ausdrückt, der Selbstmord begeht (die schlimmste aller Sünden) und dadurch in eine üble Position der Zwischenwelt kommt, aus der es scheinbar kein Entrinnen gibt (SPOILER ENDE).

                                          Das erste Drittel führt eine clever erdachte, innovative, wenn auch nicht leicht durchschaubare Story ein, die im Einklang mit gelungener Optik Interesse hervorruft und Spannung erzeugt (7/10 bis hierhin). Leider tritt die Handlung danach bis kurz vor dem Ende auf der Stelle und driftet in abstruse Ausflüge zu Vorgängen der Zwischenwelt, vermischt mit Betrachtungen der Ursachen von gut/böse, richtig/falsch. Natürlich hängt alles irgendwie zusammen und wird am Ende auf den Punkt geführt........ oder auch nicht.

                                          Interessant, manchmal spannend, aber im Verlauf konfus und etwas moralkeulenartig.

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                                            RoboMaus 08.12.2016, 13:40 Geändert 08.12.2016, 20:31
                                            über Flug 93

                                            Flug 93 war dasjenige der vier gekaperten Flugzeuge vom 11. September 2001, das nicht in ein Ziel gesteuert wurde, sondern am Boden zerschellte.

                                            Das Doku-Drama von Paul Greengrass ('Die Bourne-Verschwörung', 2004) stellt die Vorgänge in Echtzeit nach. Zunächst wird sich die Luftaufsicht am Boden über die Situation klar, dann die Passagiere im Flugzeug. Ständig sieht man Leute durch Büros gehen, Leute, die sich unterhalten, Leute, die wissen wollen was los ist.

                                            Mag sein, dass es sich so abgespielt hat, wozu es auch Tonbandaufnahmen gibt, aber weshalb musste man das in einer derart trockenen und langatmigen Weise darstellen? Ein grosser Teil des Plots besteht nur aus Belanglosigkeiten, die weder mit den Hintergründen der Anschläge, noch mit deren Ausführung etwas zu tun haben, etwa in der Art: Oh, da ist wohl ein Flugzeug entführt worden - jetzt muss ich erst einmal mit dem Vorgesetzten sprechen.... ja, das wollte ich schon immer wissen.

                                            Ausser zum Ende entwickelt der Plot keinen Drive, keine Spannung - man kommt sich vor wie beim Sehen eines Hochzeitsvideos bei Bekannten, auf dem man keinen kennt.

                                            Überflüssig.

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                                            • 7 .5
                                              RoboMaus 08.12.2016, 11:49 Geändert 08.12.2016, 14:44
                                              über Babys

                                              Da prallen Welten aufeinander. 'Bébés' betrachtet das Aufwachsen von Babies in vier verschiedenen Kulturen von der Geburt bis zum Alter von etwa 18 Monaten - zwei naturverbundene (Namibia und Mongolei) und zwei hochzivilisierte (USA und Japan). Dazu werden Szenen von etwa einer halben Minute kommentarlos hintereinandergeschnitten, um das Verhalten und die Umgebung der Babies aus veschiedenen Kulturen in Situationen des Alltags gegenüberzustellen.

                                              Diese Bildsprache ist eindeutig und vielsagend, so dass jeglicher Kommentar überflüssig wäre. Manche der Szenen sind zeitlos gut, zum Teil auch witzig, vor allem die des Babies aus der Mongolei, das mit Haustieren zusammen aufwächst. Da kommt es auch vor, dass ein Hahn in der Yurte auf das Bett des Babies hüpft und direkt neben ihm seine tastenden Schritte setzt....

                                              Der dargestellte Kontrast soll wohl auch ausdrücken, dass wir es mit unserer paranoiden Haltung zur Reinlichkeit übertreiben und dadurch kontraproduktiv wirken. Es ist erwiesen, dass Kinder gesünder und weniger anfällig für Infektionskrankheiten sind, wenn sie von frühauf ein gesundes Maß an "Dreck" abbekommen.

                                              Andererseits kann man den Film dafür kritisieren, dass er die Szenen mit extremer Dreckaufnahme der mongolischen und namibischen Babies etwas verklärend darstellt - die hohe Sterblichkeit von Kleinkindern in solch einer Umgebung ist auch den schlechten hygienischen Verhältnissen geschuldet, und war ebenso bei uns bis vor hundert Jahren noch gang und gäbe.
                                              Wie so oft liegt der beste Ansatz irgendwo in der Mitte......

                                              Ein unterhaltsamer und sehr interessanter Film.

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                                                RoboMaus 08.12.2016, 07:55 Geändert 08.12.2016, 10:42

                                                Der Film zum legendären Pink Floyd-Album 'The Wall' (1979) wurde drei Jahre später nachgeschoben. Die Musik ist grandios, das Album epochal und steht für sich mit einer Bewertung von 10/10. Hier wird jedoch der Film von 1982 bewertet. Zu dieser Zeit war Pink Floyd mit Roger Waters am Ende - im Jahr darauf erschien 'The Final Cut', das de facto ein Waters Solo-Album ist und ebenso wie der Film fast ausschließlich seine Ideen umsetzt.

                                                Die Welt des Roger Waters war depressiv und düster, geprägt davon, dass sein Vater im 2. Weltkrieg fiel. Das Thema Nazi-Ideologie und Krieg durchzieht sein Schaffen von 'The Wall' zu 'The Final Cut', wo es schließlich Züge einer Zwangsneurose annimmt. Die Zusammenhänge sind sehr gut in der Doku 'Whatever Happened to Pink Floyd?' (2011) herausgearbeitet; leider nicht auf MP gelistet.

                                                Von Vielen wird der Film als Kunstwerk betrachtet - wie so oft, divergieren die Meinungen über Kunst erheblich, selbst unter Befürwortern:

                                                Daggiolone: "Die Musik wurde nicht verfilmt, sondern dient lediglich dazu, die Wirkung des Films zu verstärken" (10/10).
                                                GnothiSauton: "Die Film- und Trickfilmsequenzen unterstützen die Musik, musikvideomäßig"(8,5/10)

                                                Auch aus meiner Sicht erscheint der Film wie ein überdimensionales Musikvideo. Die Story, wenn man das so nennen will, ist wirr und zusammenhangslos, und die einzelnen Sequenzen dienen lediglich dazu, Waters' Vorstellungen vom Leben in einem totalitären System darzustellen. Es ist im Grunde nur eine rudimentäre Pop Art-Variante von George Orwells wegweisendem Werk '1984', das damals auf dem Höhepunkt des kalten Krieges eine unerhörte Bedeutung besaß. Inhaltlich bringt Waters nichts Neues.

                                                Lediglich die künstlerische Umsetzung ist in manchen Szenen ansprechend, doch insgesamt fehlen diesem Werk elementare Bausteine wie Handlung, Charaktere, mit denen man sich identifizieren könnte, sowie Aussagen, die über das Rezitieren Orwell'scher Ideen hinausgehen.

                                                Der Film 'The Wall' stellt letztlich nur Waters' Psychosen ins Rampenlicht, mit denen er das Publikum, wie auch seine eigenen Bandmitglieder überzog, was zur Auflösung einer der größten Rockbands dieses Planten in ihrer kreativsten Zusammensetzung führte.

                                                Es ist der Todesschrei von Pink Floyd, der sich auf dem Film-Cover visualisiert.

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                                                  RoboMaus 07.12.2016, 18:32 Geändert 07.12.2016, 18:48

                                                  Lovell: "Houston, wir haben ein Problem"
                                                  Merkel beim West-Fernsehen: "Wir schaffen das"

                                                  Der Spruch ist Geschichte, ebenso wie die dramatische Rettungsaktion der drei Astronauten, deren Raumschiff 1970 leckschlug, und die dem Tod nur um Haaresbreite entkamen. Wenn man der Verschwörungstheorie zur Mondlandung folgt, wäre das natürlich auch nur inszeniert gewesen, was zu Apollo 13 am meisten Sinn ergäbe. Die amerikanische Öffentlichkeit interessierte sich nach zwei Landungen kaum noch für das Apollo-Programm, da käme solch ein Vorfall genau zur rechten Zeit - die gesamte Nation wurde damit wieder vor den Fernseher geholt. Wenn es eine PR-Idee war, ist sie genial :)

                                                  Die Story enthält auf jeden Fall Dramatik bis zum Anschlag, was mit 'Apollo 13' überzeugend umgesetzt wurde. Dazu trägt auch ein starker Cast bei, etliche Schauspieler, die in den Neunzigern mit ihren Karrieren durchstarteten und in eine höhere Liga aufstiegen (Hanks, Sinise, Bacon, Paxton, Harris). Man ist von der Vorbereitung, danach vom Start bis zur Landung dabei und kann die Kälte des Weltraums spüren. Sehr spannend in den Szenen, worin unerwartete Probleme auftreten, über die Dutzende von Leuten am Boden fieberhaft nachdenken und der Apollo-Crew die passende Lösung übermitteln.

                                                  Manches erscheint dramaturgisch übertrieben, aber noch nicht so, dass es hanebüchen wirkt, und hilft damit über manche Länge hinweg. Alles in allem ein packendes Weltraumabenteuer, das ein bedeutendes Stück Raumfahrtgeschichte illustriert.

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                                                    RoboMaus 07.12.2016, 11:39 Geändert 07.12.2016, 17:47

                                                    Nach über 2000 Bewertungen scheint die MP-Prognose allmählich zu greifen. Diese erstaunlich hoch bewertete Ang Lee-Komödie aus Taiwan wurde mir mit 5,5 vorhergesagt (Community: 7,4).

                                                    Immer wieder zeigt Lee den Blick in brodelnde Pfannen und Kochtöpfe, und schwenkt die Kamera über hübsch angerichtete Platten zu Tisch..... "wunderbare Gerichte, optisch vorgekocht", "verführerische Kochszenen", "Speisen.... lassen einem das Wasser im Munde zusammen laufen" heißt es in den Kommis. Vielleicht hätte ich direkt vor dem Film nichts essen und schon gar nicht mit vollem Magen das Maxdome-Menü öffnen sollen. Es hatte wohl eher den gegenteiligen Effekt. Woher die MP-Prognose das nur wusste.... ;-)

                                                    Im Gegensatz zu den Gerichten ist die Story mager. Eigentlich gibt es keine Story, sondern es geht neben der Kocherei auschliesslich um persönliche Beziehungen und Techtelmechtel, die zu den Shrimps in aller Ausführlichkeit beleuchtet werden. Gutes Futter für ausgiebige Diskussionen und Standort-Bestimmungsgespäche. Weil es so schön ist, natürlich auf vollen zwei Stunden....

                                                    Gewiss: eine Dramödie mit netter Atmosphäre, sympathischen Darstellern und, wenn man nicht mit vollem Magen antritt, sehr appetitanregenden Szenen. Doch was ist ein Drama ohne Story und eine Komödie ohne Lacher?

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