RoboMaus - Kommentare
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Alle Kommentare von RoboMaus
Sechs Western-Kurzfilme ergeben etwas über zwei Stunden Coen-Unterhaltung in 'The Ballad of Buster Scruggs' (2018) - dass die Filme inhaltlich keine Verbindung haben, außer das Westernthema und eine gewisse Tragik zum Ende, macht es schwer, dieses Werk zu bewerten. Einzeln ist es leichter: 8,0-6,5-4,0-6,0-5,5-3,0. Der Eindruck ist also sehr unterschiedlich, wobei der Einstieg mit Tim Blake Nelson alias Buster Scruggs der ideale Aufreißer ist. Hier zeigen sich die Coens mit deren ureigenem schwarzen Humor von ihrer besten Seite. Das Ende könnte dagegen eine Hommage an Tarantino sein: fünf Leute sitzen in einer Western-Kutsche und unterhalten sich über ihre Lebensauffassungen *gähn*, wobei allerdings das gegenseitige Gemetzel ausbleibt - zwanzig Minuten sind dafür doch etwas zu knapp bemessen. So schließt sich das Tor und es passiert........ nichts.
Ein paar gute und witzige Ideen haben die Coens fast immer auf Lager, so auch hier. Leider zu wenige, um in diesem prädominant ereignis- und witzlosen Plot einen besseren Gesamteindruck als "geht so" zu erzeugen.
'Rebirth' (2016) benutzt das Konzept von 'The Game' (1997, Michael Douglas) und erweitert es um die Komponente einer Gehirnwäscher-Sekte, die offensichtlich in Richtung "Scientology" zielt. Das ist storytechnisch gut gemacht, auch weil man lange nicht weiß, was seitens der Rebirth-Betreiber wirklich aufgezogen wird bzw. in welche Art von Spiel der Kandidat hineingeraten ist, außer dass es übel ist. Dadurch verdient sich der Plot seine Ansprache als Psychothriller.
Die Umsetzung finde ich allerdings weniger gelungen - teilweise ist das Verhalten des Kandidaten zu naiv, um nachvollziehbar zu sein, z.B. (SPOILER) als er aus dem Hotel in den Bus kommt, wo keiner ein Wort sagt und offensichtlich alle außer ihm eingeweiht sind - das riecht doch schon Meilen gegen den Wind nach einem abgekarteten Spiel. Wer steigt denn bei so etwas ein, bzw. nicht gleich wieder aus? Dito für den plötzlichen Sinneswandel am Ende.
(SPOILER ENDE)
Im Verlauf wird viel wirres Zeug geredet und durch die Gegend geschrien, was manchmal eher nervt als anspricht - an dem Punkt kann ich einige negative Kommentare gut verstehen. In der Summe ergibt sich ein zwar interessanter Film, der aber etwas erzwungen und abstrus daherkommt - "geht so", 6 Punkte mit Bonus für die Scientology-Warn-Message.
Indonesischer Horror mit ein paar gelungenen Gruselsequenzen, aufgehängt an einer abstrusen, rudimentären Story um zwei Schwestern, die Geister sehen können. Was hier passiert, hat inhaltlich kaum einen Zusammenhang, wofür das Wort "Story" im Grunde schon fehl am Platz ist.
So entsteht viel Leerlauf mit hintereinander gebrachten, "unheimlichen" Szenen, aus dem Genre geräubert und mit Waber-Score unterlegt - für sich betrachtet sind manche davon gut gemacht, aber nur das ist leider zu dünn und zu einfallslos für eindreiviertel Stunden Genre-Unterhaltung.
'Zero Days' (2015) bringt Licht in das Dunkel hinter dem Stuxnet-Virus. Was man hier zu hören und zu sehen bekommt, finde ich noch beunruhigender als die Snowden-Enthüllungen nur zwei Jahre zuvor. Der Titel bezieht sich auf die Fähigkeit des Virus, sich lediglich bei Kontakt sofort in jedes Netz auszubreiten - niemand muss zuvor etwas anklicken oder eine Mail öffnen. Im Jahre 2010, als er entdeckt wurde, war er der mit Abstand fortgeschrittenste und aggressivste Virus, glücklicherweise nur darauf programmiert, bestimme Arten von Zentrifugen in iranischen Uran-Anreicherungsanlagen zu zerstören. Das Erschreckende daran ist, dass man damit die ganze Welt hätte lahmlegen und ins Chaos stürzen können.
Man erfährt weiterhin, dass das nur die Spitze des Eisbergs ist und die NSA den Iran komplett infiltriert hatte, um deren Kommunikation und militärische Infrastruktur im Bedarfsfall auszuschalten. Die israelischen Verbündeten, letztlich dafür verantwortlich, dass sich Stuxnet über die ganze Welt ausbreitete, hätten den Iran in einem Blitzkrieg zusammenbomben können, ohne dass deren Verteidigungssystem angesprungen wäre. Letztlich wird deutlich, dass auch die Anderen nicht schlafen und mit Stuxnet einen Prototypen in die Hand bekamen - das Cyber Arms Race hat damit Aufschwung und konkrete Formen erhalten.
Viel Zeit wird auf die Darstellung der ermittlerischen Probleme und Hindernisse verwendet, die nicht überraschen, sowie auf Szenario-Debatten, die auch nicht notwendig sind: was das Präsentierte bedeutet, kann sich jeder selbst ausmalen. Die knappen zwei Stunden erscheinen zu ambitioniert und sind mit der Datenfülle ermüdend. Aus gutem Grund übersteigen Dokus meistens nicht die 90 Minuten, und das wäre auch hier besser gewesen.
Ein sehr interessanter Beitrag für jeden, der über Nachrichten und Presse hinaus wissen will, was in der Welt passiert.
Diese Story lohnt wirklich ihre Verfilmung: die McDonalds-Brüder erfinden in den frühen 50ern das geniale Konzept des heutigen Schnell-Restaurants ("eine Symphonie aus Effizienz"), müssen das Unternehmen aber aufgrund ihres mangelnden Geschäftssinns und ihrer Sturheit an den findigen Selfmade-Mann und Partner Ray Kroc abtreten, der es landesweit ausdehnt.
Die Umsetzung baut die Geschichte in sich stimmig und nachvollziehbar auf - hier scheint nichts Wesentliches dazugedichtet oder übertrieben dargestellt. John Lee Hancock beleuchtet zügig kritische Etappen, entwickelt einen schönen Fluss und lässt die Handlung nie auf der Stelle treten. Dabei ist auch das 50er-Ambiente gut getroffen. 'The Founder' (2016) wird damit durchgehend interessant, streckenweise auch einnehmend und spannend - vor allem in der Phase, wo sich der Konflikt zwischen den McDonalds-Brüdern und Kroc zuspitzt.
Ein informativer Film, der sowohl als Biopic, wie auch als Unterhaltungskino überzeugt.
Nach dem sehr starken 'Nightcrawler' (2014) gab es zum Mystery-Thriller 'Die Kunst des toten Mannes' (2019) eine weitere Zusammenarbeit von Dan Gilroy (Drehbuch+Regie), Jake Gyllenhaal und Rene Russo. Diesmal verstärkt mit Toni Collette und John Malkovich - da kann doch eigentlich nichts schiefgehen.
Leider wird dieser Film seinem Potential kaum gerecht. Die Story ist zwar wieder sehr gut und die Schauspieler leisten gute Arbeit (v.a. Gyllenhaal), doch ansonsten überzeugt die Umsetzung nicht. Lange dümpelt der Plot im Kunstmilieu, zeigt die Manierismen, die Borniertheit und das Geschäftsgebaren, kommt mit Binsenweisheiten, etwa dass ein Bild nur so viel wert ist wie jemand bereit ist, dafür zu bezahlen. Die Story um die genialen Bilder eines mysteriösen Mannes, der in seiner Wohnung verstarb und seine Bilder vor dem Tod verbrennen wollte, es aber nicht schaffte, kommt nur schleppend voran - so bleibt es bis zum Ende. Die Ereignisse verdichten sich nie zur Intensität eines packenden Thrillers, sind oft vorhersehbar und erzeugen nur selten Spannung. So gehaltvoll die Bilder, so blutleer wirkt dieser Plot.
Es ist kaum zu glauben - dieses Team generierte in 'Nightcrawler' Spannung zum Nägelkauen, bringt aber hier im selben Genre nur ein laues Lüftchen zustande. Dass es dennoch für ein "ganz gut" reicht, liegt an der interessanten Story, den einnehmend-krassen Bildern und dem starken Auftritt des Casts - es wird immerhin nicht langweilig.
Der erste 'Guardians of the Galaxy' (2014) war besser. Als SF-Parodie ist der Nachfolger (2017) nicht witzig bzw. schwarzhumorig genug, was natürlich vom individuellen Humor abhängt - bei mir kommen überwiegend albernes, nur noch bemüht witziges Geschwurbel und maue Situationskomik an. Als Fantasy-SF oder Space-Opera wirkt es zu langatmig und abstrus, und das auch noch auf zweieinviertel Stunden Überlänge.
Die Bewertung sagt nur, dass der Film für mich langweilig ist - technisch ist er gut gemacht, mit viel Liebe zum Detail. Wer mit beiden Beinen im Fantasy-SF/Space Opera steht und diesen Humor mag, wird sein Filmerlebnis haben, wofür auch eine Höchstnote nachvollziehbar ist.
Der im Februar 2015 verstorbene Leonard Nimoy ist 'Star Trek' und hat mit 'For the Love of Spock' (2016) zurecht eine Dokumentation seines Lebenswerkes bekommen. Wie es sich als Tribut an die Logik gehört, ist sie strikt chronologisch aufgebaut. Auch er lebte lange von der Hand in den Mund und kam nicht vom Boden, nicht einmal, nachdem die Pilotfolge von 'Star Trek' (ab 1966) gedreht war, denn die wurde abgelehnt. Alle Schauspieler wurden ersetzt - bis auf ihn, obwohl er auch fliegen sollte. Gene Roddenberry rettete ihn, brachte Shatner und all die anderen - der Rest ist Geschichte.
Die Ausschnitte belegen, wie innovativ diese Serie ist und welch immensen Beitrag Nimoy auch auf der kreativen Seite geleistet hat - vieles davon wurde zum Standard in späteren 'Star Trek'-Inkarnationen. In Interviews kommentieren das William Shatner, George Takei (Sulu), Walter Koenig (Chekov), Nichelle Nichols (Uhura), J.J. Abrams u.a..
Zudem werden seine anderen Leistungen als Schauspieler beleuchtet, über 'Invasion of the Body Snatchers' (1978) bis zu seinen letzten Auftritten im 'Star Trek'-Reboot (2009+2013). Ebenso erlebt man den Privatmensch mit Alkoholproblemen, dessen Familie auseinanderfiel. Umso bewundernswerter ist sein Akt der Reue, womit er erfolgreich Wiedergutmachung betrieb - das schaffen nur wenige. Dieser Aspekt kommt wohl deshalb so gut heraus, weil 'For the Love of Spock' von seinem Sohn Adam Nimoy gemacht wurde. Teilweise wird es dadurch jedoch zu einer sehr privaten und im Rahmen einer solchen Biographie überproportional betonten Angelegenheit, die in dieser Ausführlichkeit etwas deplatziert wirkt. Von den 110 min wären 20 min weniger mehr gewesen.
Wer 'Star Trek' mag, sollte sich das unbedingt anschauen.
Darauf muss man erst einmal kommen: eine atemberaubende Halbgott-Amazone aus der griechischen Antike gerät durch eine magische Wand in den 1. Weltkrieg und kämpft mit Chris Pine gegen die Deutschen. Die sind üble Prä-Nazis und entwickeln kurz vor der Kapitulation ein Super-Giftgas, um den Krieg doch noch zu gewinnen. Mit zehn Meter hohen Sprüngen verblüfft sie Gegner wie Mitstreiter, und mit ihrem Schild wehrt sie Maschinengewehrfeuer ab - es ist wohl nur meiner fragmentären Superheldenkenntnis zu verdanken, dass es mir stellenweise wie 'Captain America' vorkommt. Auch bei DC übernimmt man wohl gerne Altbewährtes.
Die abgedrehte, dünne Handlung läuft im Endeffekt nur wieder auf das vorhersehbar stereotype Gut-gegen-Böse hinaus, mit klischeehafter Charakterzeichung und dem pathosschwangeren Geschwurbel der Antagonisten: "Ist das alles, was du aufzubieten hast? Es ist sinnlos zu glauben, du könntest gewinnen......" usw. usw. usw.
Aus Kommentaren zu hohen Bewertungen bekommt man den Eindruck, dass allein schon Gal Gadots Erscheinung für das halbe Filmerlebnis sorgt. In der Tat wertet sie 'Wonder Woman' (2017) auf und hebt einen uninteressanten Film in das "geht so".
Die alten Griechen hätten wohl applaudiert.
In Indie-SF-Filmen ist man wenigstens vor CGI-Overload sicher, weil das zu teuer ist. Hier müssen sich die Macher inhaltlich mehr anstrengen, um einen überzeugenden Genre-Beitrag zu leisten. 'OtherLife' (2017) macht dabei einiges richtig, versäumt es aber sein interessantes Konzept in einer packenden Form umzusetzen - was manche Filme im Überfluss haben, wo es an allen Ecken rummst und kracht, fehlt hier: Drive.
Eine Expertin in Nano-Technologie und Software hat eine Methode entwickelt, Menschen in einer Minute einen langen Zeitraum mit auswählbaren Inhalten durchleben zu lassen. Doch es fehlt ihr an Geschäftssinn zur Finanzierung, den ihr Partner mitbringt. Insbesondere das Potential für den Strafvollzug lockt Investoren auf den Plan, doch die Expertin sträubt sich.....
'OtherLife' braucht lange, um in die Gänge zu kommen, stellt sein Konzept und seine Charaktere nur träge vor. Interessant wird es erst nach einem Drittel, wo die Handlung von einer wirklich guten Idee nach vorne katapultiert wird und Spannung entwickelt, die im letzten Drittel jedoch leider abstrusen und kaum noch nachvollziehbaren Inhalten weicht. Ohne Konkretes oder einen Showdown zu liefern, plätschert der Plot ins Aus. (SPOILER) Ging es letztlich nur darum, ihren Partner auch erleben zu lassen, wie es sich ein Jahr im Gehirnknast anfühlt, damit er diese Option fallen lässt? Das wäre zwar nobel, bleibt aber weit hinter den aufgebauten Möglichkeiten zurück.
(SPOILER ENDE)
Interessant und stellenweise spannend, lässt aber einiges des erarbeiteten Potentials ungenutzt und kann vor allem zum Ende nicht überzeugen.
Welch eine geballte Ladung pathetisch vorgetragenen Schwachsinns - dagegen nimmt sich Roland Emmerich wie ein Waisenknabe aus. 'Die wandernde Erde' (2019) ist eine chinesische Mischung aus SF-Action und Katastrophenfilm: weil die Sonne expandiert, versieht man die Erde mit Triebwerken, die sie zum nächsten Stern bringen sollen. Beim Jupiter fallen sie aus. Auf der vereisten Oberfläche werkeln Chinesen, um die Triebwerke wieder in Gang zu bekommen und die Welt zu retten......
Nichts, aber auch gar nichts ergibt hier einen Sinn - der Plot ist nur ein wirrer Mix aus Emmerich-Zitaten (v.a. 'The Day after Tomorrow' und '2012') und einigen anderen Genrevertretern, wobei mangels Sinn und Inhalt die Action in den Vordergrund rückt. Mit billiger Dramaturgie aus sich immer wieder zuspitzenden Situationen, viel Geschrei und entsprechendem Score versucht man Spannung zu erzeugen. Das einzige, das dabei nicht aus dem Computer kommt, dürften die Schauspieler sein, allesamt Meister im pathetischen Overacting.
Was mit vollem Ernst als SF-Film verkauft wird, ist bestenfalls Hochglanz-Trash - oft sind solche Filme unfreiwillig witzig, aber das ist 'Die wandernde Erde' leider auch nicht, und mehr als ein paar Punkte für die Optik sind deshalb nicht drin.
'Pirates of the Caribbean' hat sich als Franchise erstaunlich gut geschlagen - die ersten vier Filme (2003-2011) habe ich alle mit 7-7,5 bewertet, doch der Krug geht immer nur so lange zum Brunnen, bis er bricht. Die abermalige Fortsetzung 'Salazars Rache' (2017) legt den Focus weg vom einst packend und humorig inszenierten Fantasy-Action-Abenteuer, hin zu abstrusem Fantasy-Klamauk, der lediglich alberne Theatralik in den Vordergrund stellt. Die Handlung verkommt zur Jagd nach einem McGuffin und inhaltlich einfallslosem Beharke der Guten und der Bösen.
Selten blitzt noch der Geist der früheren Filme mit ein paar guten Ideen auf, etwa wenn Johnny Depp alias Jack Sparrow seine "Traumfrau" heiraten soll, doch damit bewegen wir uns in einem kleinen Teil der Screentime. Im Gros ist das nur noch ein Abklatsch einstiger Größe. Nachdem das Publikum diesen Film abgewatscht hat (nur noch etwa drei Viertel der Zuschauer im Vergleich zu den drei vorherigen Teilen), verlassen auch die Ratten das sinkende Schiff: Johnny Depp wird im angekündigten Disney-Versuch der Wiederbelebung nicht mehr dabei sein. Vielleicht sollten sie die Black Pearl besser auf dem Meeresgrund ruhen lassen......
Auch im spanischen Horror ist nicht alles Gold, was glänzt, nicht einmal, wenn 'REC' (2007)-Regisseur Paco Plaza antritt. 'Veronica' (2017) ist durch und durch von der Stange: ein ideenlos heruntergespulter Horror-Plot, wie man ihn schon dutzende Male gesehen hat: drei Schulmädchen bemühen ein Ouija-Brett, worauf eine vom Dämonen verfolgt wird.......
Selbst aus diesem endlos im Genre durchgekauten Stoff ließe sich bei entsprechender Umsetzung noch etwas machen, doch hier enttäuscht der Plot am meisten: in einer Handlung, die sich bis zum Showdown auf der Stelle dreht, gibt es nur den hin und wieder eingebauten Erschrecker, der sich mit Weckruf ankündigt. Spannung: null, Grusel: null, Substanz: null. Nach der Mitte wurde es so langweilig, dass der Vorlauf zum Einsatz kommen musste - immerhin hat Plaza ein standesgemäßes Finale hinbekommen, was ihn vor dem Totalabsturz bewahrt.
Der Streifen wirkt wie eine in aller Eile zusammengebastelte Auftragsarbeit, die wieder einmal zeigt, dass beim Film die Berufsehre kaum zählt. Wäre ich Plaza und hätte das Drehbuch gelesen, wäre meine einzige Frage gewesen, ob man mich beleidigen will.
Abstrus und blitzschnell gewonnene Schlussfolgerungen des Meisterdetektivs in einer dünnen und kaum nachvollziehbaren Handlung: eher Stilmittel als Mittel zum Ermitteln. Ein weiteres ist der permanente Zynisms, der beinahe alle Dialoge durchzieht, wie ihn Guy Ritchie einst vorgab - normale Unterhaltungen finden in 'Sherlock: Ein Skandal in Belgravia' (2012) kaum statt, eher schon ist es ein anhaltend gegenseitiges Übertrumpfenwollen an Spitzfindigkeiten und ein Belauern im blasierten Brit-Stil, das im Zweikampf von Benedict Cumberbatch (Sherlock) und seiner Domina-Gegenspielerin Lara Pulver kulminiert. Ein Hauch von 'Fifty Shades of Grey' (2015) und eine Variante von cineastischem Antagonismus, letztendlich aber nur eine weitere Form von Style-over-Substance. Vielleicht ist es das, was die unglaubliche Bewertung von knapp 5500 MP-Usern bewirkt: 8,4 - der beste Krimi aller Zeiten?
Viele scheinen vom Auftreten des ignoranten Autisten und den Dialogen begeistert, was für mein Empfinden zwar noch unterhaltsam ist, doch im Krimi/Thriller finde ich eine packende Handlung ansprechender als ein Zynismus-Gewitter.
Lange habe ich 'Star Trek: Voyager' (1995-2001) ignoriert, weil ich sporadisch ein paar Folgen sah, die TNG nicht das Wasser reichen konnten. Aber das war ein Fehler! Überwiegend sind die 172 Folgen starke Unterhaltung aus einfallsreich gescripteten Weltraumabenteuern, sowie Geschichten, die sich um Mitglieder der Crew ranken. Viele Folgen liefern auf etwas über 40 min mehr SF-Inhalt und Ideen als etliche Spielfilme im Genre. Manchmal dachte ich erstaunt, dass eine gute Plotidee nur ein paar Minuten zur Ausführung kommt, während man andernorts mit aufgeblähten, einfallslosen Drehbüchern zwei Stunden gelangweilt wird. Das grenzt schon an Ressourcenverschwendung.
Doch der inhaltliche Reichtum ist nur ein Aspekt - viele Folgen sind witziger als die meisten Komödien, und manchmal kam ich aus dem Lachen nicht mehr heraus. Genau mein Humor. Dem stehen natürlich auch mittelmäßige und selten schwache Folgen gegenüber (Tiefpunkt: S5/F5), die zum Glück deutlich in der Minderheit sind. Starke und weniger gute Folgen sind gründlich durchmischt - ein klarer Qualitätstrend lässt sich nicht ausmachen, bis auf eine Ausnahme: mit dem Ausscheiden der Bord-Empathin Kes nach S3 und der Einführung der zum Menschsein rückgeführten Borg-Drohne Seven of Nine gewinnt die Serie an Profil. Das liegt nicht nur an Jeri Ryans lupenreinem Fahrgestell im hautengen Dress, sondern auch an der oftmals witzigen Auseinandersetzung mit der Crew und dem Versuch, ihr roboterartiges Wesen menschlich werden zu lassen. Das Rollen-Äquivalent zu Data in TNG, aber zugegeben besser.
Wenn man sich mit den Charakteren identifiziert hat, wirken einige Folgen auch ergreifend und lassen Tränen kullern. Welcher Fan der Serie brauchte kein Taschentuch, als Neelix verabschiedet wurde und Tuvok sein Mini-Tänzchen aufführte?
Unter dem Strich bietet 'Voyager' ausgezeichnete SF-Unterhaltung im 90er-Stil: gehaltvoll, mitreißend, witzig, berührend. So geht Serie - einen Dank an sithlord80 für die Ermutigung :)
Komödie? Die üblichen Teen-Probleme des Außenseitermädchens werden in 'The Edge of Seventeen' (2016) zwar locker verpackt, aber mit Lachern sieht es hier düster aus, und amüsant ist das in meiner Wahrnehmung auch nicht. Manchmal albern, aber meistens ist es nur das mehr oder weniger zynisch verpackte Geschnatter von frustrierten Teens und einem nicht minder frustrierten Lehrer Woody Harrelson in einer rudimentären Story: die einzige Freundin der Frustrierten nimmt sich ausgerechnet deren verhassten Bruder als Lover. Noch mehr Frust und Zank sind damit vorprogrammiert.....
Eigentlich uninteressant (4,5), aber einen halben Punkt gibt es für die Zeichentricksequenz zum Ende obendrauf, und weil der Film als Mädchenbild keine durchgestylten Hungerhaken vermittelt.
In der Programmzeitschrift war der deutsche Krimi 'Sanft schläft der Tod' (2016) als großartiges Highlight angekündigt - das scheint einen Versuch wert. Doch es ergibt sich das übliche Bild von mehr wollen als können: die Handlung eines gewöhnlichen TV-Krimis wird auf die unnötige Überlänge von 2h10min gestreckt, wodurch der Handlungsfortschritt von Anfang an träge wirkt. Und das, obwohl man sich nicht lange mit einer Einführung der Charaktere aufhält, sondern zügig zur Sache kommt und der Fall von Kindesentführung nicht uninteressant ist. Dazu kommt das Overacting des Vaters der entführten Kinder (Fabian Busch), der sein überzogen irrationales Verhalten bei jeder Gelegenheit anbringt, damit alles andere als überzeugend wirkt und schnell anfängt zu nerven.
Inhaltlich ist das nur Durchschnitt, der durch vermessene Überambition und z.T. amateurhaftes Schauspiel fade verwässert wird. So etwas kommt dabei heraus, wenn das Geld von alleine fließt.
"Bleibt am Ende vor allem eine Stilübung" steht zu 'The Eyes of My Mother' (2016) zu lesen. In der Tat ist der Stil hier ebenso im Vordergrund wie der Psychohorror, was sich allerdings symbiotisch ergänzt und nicht in ein "Style-over-Substance" mündet, wie man es von Arthousefilmen kennt. Typische Arthouse-Elemente sind zwar vorhanden, wie etwa den Film durchgängig in Schwarz-Weiß zu halten, oder die statische Inszenierung, worin sich Kamera und Schauspieler nur im nötigsten Rahmen bewegen; dazu kommt eine inhaltliche Verklausulierung, die Schlüsselszenen bewusst nicht ausführt und damit den Ablauf manchmal nur schwer nachvollziehbar macht - Mainstreamkino sieht anders aus.
Doch dieser Plot hat zum Glück weit mehr zu bieten als nur eine Stilübung: er besitzt eine abgefahrene Handlung, die dem Genre alle Ehre macht, und punktet mit guten Einfällen. Allein schon der Home Invasion-Beginn - ein übler Psychopath hat sich das falsche Haus ausgesucht und wird Opfer einer noch übleren Psychopathin. Was im typischen Home Invasion den ganzen Film beansprucht, läuft hier in ein paar Minuten ab und bildet nur den Auftakt für eine düstere Tour des Schreckens, der das Schwarz-Weiß und die inszenatorische Statik gut stehen. Die Charakterzeichnung der Psychopathin ist exzellent und entwickelt sich ständig weiter - trotz ihrer unsäglichen Grausamkeit wirkt sie beinahe sympathisch und besticht mit der Konsequenz ihrer Aktionen, zieht dabei immer wieder eine finstere Überraschung aus dem Ärmel.
Die Umsetzung unterdrückt zwar bewusst das Ausführen ihrer Aktionen, um es der Phantasie des Zuschauers zu überlassen, doch für mein Empfinden fehlt hier zu viel und die Schnitte kommen zu abrupt. Zunächst dachte ich, auch wegen der kurzen Laufzeit, dass massiv zensiert wurde, aber das ist nicht der Fall. An diesen Stellen hätten z.B. hintereinander geschnittene, Flash-artige Szenen, die das Geschehen auch akustisch andeuten, die Wirkung deutlich steigern und einen interessanten Stil-Kontrast bewirken können. In diesem Sinne muss man auch den Showdown als enttäuschend bezeichnen.
Dennoch bleibt der Eindruck eines Horror-Films, der gekonnt anders ist und sich wohltuend in diesem Genre-Bereich abhebt.
Diesem dämlichen Psychopathen zusehen zu müssen, wie er das Haus einer Taubstummen belagert und dabei seinen IQ von geschätzt 50 ausspielt, schmerzt irgendwann - solche Filme können bei mir keinen Thrill oder Spannung generieren.
(SPOILER ENTHALTEN) Es ist doch mutmaßlich nur ein Tritt, und irgendein Fenster müsste eingeschlagen sein - da will der Idiot unbedingt das offene Fenster erreichen, bevor die Taubstumme es zuschlägt, lässt sich auch noch die Hand einquetschen und den Hammer in den Arm schlagen?! ....und wie er die Armbrust an sie verliert - ohne Worte. Dann ist er plötzlich doch drin, einfach so in der Badewanne? Vermutlich ist er durch den Abfluss gekommen.....
(SPOILER ENDE)
Wenn es wenigstens ein cleveres Katz- und Mausspiel wäre, aber bei so etwas bin ich raus. Glückwunsch an jeden, der hier ins Nägelkauen kommt. Das beste an dem Film ist die Laufzeit von nur 78 min ohne Abspann.
"Wo ist die Diät-Cola?"
Ein Dutzend Leute trifft sich zum gemütlichen Beisammensein, das, wie es das Thriller-Genre schon andeutet, nicht so gemütlich werden soll. Doch der kammerspielartige 'The Invitation' (2015) wird lange zur Geduldsprobe. Bis in diesem Film etwas von Belang passiert bzw. er vom Friedlichen ins Ungemütliche wechselt, wird man mit Smalltalk, Gesellschaftsspielchen und belanglosen Geschichten mancher Gäste gelangweilt. Mild ausgetragene Animositäten und das übliche Geläster hinter dem Rücken Anderer bekommt man gratis dazu.
Nach einer vollen Stunde im Durchhaltemodus kommen endlich Inhalte, die diesem Plot etwas Würze und Spannung im Sinne eines Thrillers verleihen: Hauptcharakter Will vermutet, dass in dem Haus etwas nicht stimmt und konfrontiert die anderen. Im letzten Drittel lebt das zunächst von der Ungewissheit, ob an Wills Zweifeln etwas dran ist oder nicht, und wenn doch, was hier nicht stimmt.
(SPOILER) Das hält allerdings nur kurz an, wonach die Katze schnell aus dem Sack kommt und noch etwas Psychopathen-Terror von der Stange lässt. Letztlich geht es nur darum, wer im Showdown übrigbleibt.
(SPOILER ENDE)
Auch wenn der Film zum Ende seinem Genre doch noch gerecht wird, ist das auf zwei Drittel nur die öde Betrachtung einer Gruppe beim Zusammensein - einfallslos und insgesamt zu wenig.
Die Schweiz am Vorabend der historischen Abstimmung über das Frauenwahlrecht (7. Feb. 1971): in der konservativen Umgebung eines kleinen Ortes kommt dieser Gedanke überhaupt nicht gut an, doch die weltweite Emanzipations-Bewegung macht auch vor den Grenzen der Eidgenossen nicht halt....
Was thematisch interessant und wie ideales Material für eine derb-witzige Posse klingt, hat vordergründig den ernsten Charakter eines Doppel-Familiendramas und des Porträts einer schweizer Gemeinde jener Zeit. Ausführlich werden die ohnehin klare Rolle der Frau und die Auswirkungen des Konservatismus beleuchtet, was z.T. in Richtung Soap driftet (böse Eltern, die ihre Tochter ins Heim und ins Gefängnis werfen, weil sie nicht gehorcht; etc.). Erst in der zweiten Hälfte gewinnt 'Die göttliche Ordnung' (2017) an Profil, zeigt, wie manche Frauen in die Emanzipationsbewegung geraten und für das Wahlrecht in der bevorstehenden Abstimmung kämpfen. Bewegend wird das allerdings erst zum Ende hin, und am berührendsten sind tatsächlich die zwei Minuten im Abspann, worin historische Aufnahmen der Frauenbewegung und der Wahl in der Schweiz zu sehen sind - aus den angedachten 5,5 Punkten wurden damit 6.
Obwohl der Film im Kino lief, kommt das phasenweise eher auf TV-Niveau, wie 'Lindenstraße', hebt sich aber wohltuend mit seiner historisch bedeutenden Komponente ab.
Die französische "Nouvelle Vague" - damals wollte man dem etablierten Kino ein Gegengewicht verleihen, indem man mit den gängigen Normen brach. Es anders zu machen, ist ein durchaus lobenswerter Ansatz, doch Filme leben nun einmal von gewissen Konventionen, was bei Nichteinhaltung eher ein Nischenpublikum anspricht. Das ist natürlich gewollt und legitim - jedem das Seine.
Eine Konvention, zumindest im damaligen Kino, ist die Handlung - Jean-Luc Godards 'Außer Atem' (1960) verzichtet weitgehend darauf. Was davon zu erkennen ist, wirkt eher sinnbefreit. Stattdessen rückt Jean-Paul Belmondos krimineller und ignoranter Film-Charakter in den Vordergrund, dem die Kamera ständig an den Fersen klebt. Die Eingangssequenz macht klar, was einen hier erwartet: Belmondo wird allein im Auto während einer langen Fahrt gezeigt, wobei er seine uninteressanten Gedanken permanent zum Besten gibt - man wird quasi als imaginärer Beifahrer von einem Unsympathen zugetextet. Das Folgen gerät in solchem Banalkino damit bereits nach fünf Minuten zur Geduldsprobe. Interessanterweise wird in der Beschreibung angegeben, dass er in eine Polizeikontrolle gerät und den Polizisten erschießt, doch Kontrolle + Mord vollziehen sich innerhalb von zehn Sekunden! Immerhin ist das konsequent, denn Handlung und Spannung müssen auf ein Minimum reduziert sein, um nicht konventionell zu wirken.
Sehr wichtig sind dagegen gedehnte Einstellungen, in denen durchgängig geredet wird, überwiegend Belanglosigkeiten, die dem ewig sprudelnden Belmondo entspringen. In einer denkwürdigen Szene, nachdem er seine Freundin Jean Seberg und den Zuschauer lange verbal zugemüllt hat, meint er: "Sag mir doch auch mal was Nettes", darauf Seberg: "Es fällt mir nichts ein" - XD, yep, da kann es einem schon die Sprache verschlagen..... jetzt weiß ich wenigstens, weshalb der Film 'Außer Atem' heißt.
Gelungen konventionsfreies, unerträgliches Laberkino.
'Tau' (2018) ist ein kruder Mix aus SF-Elementen mit einer leichten Terror-Komponente. Zuerst ähnelt es 'Cube' (1997), doch von den Eingesperrten in einer High-Tech-Anlage bleibt schnell nur noch eine Frau übrig, die vom kontrollierenden Psychopathen Alex einem Gehirnexperiment mit Implantat unterzogen wird, was jedoch nebulös bleibt und ein McGuffin ist (so ein schick leuchtender Implantat-Ausgang am Hals macht sich einfach gut). Die gesamte Anlage wird vom Supercomputer Tau überwacht, der nur auf Alex hört und einen 'Transformers' (2007)-artigen, gefährlichen Roboter für das Grobe steuert. Taus KI erinnert stark an Hal in '2001: Odyssee im Weltraum' (1968) und bildet die Grundlage für ein 'Her' (2013)-artiges Szenario, worin sich die Frau mit der KI anfreundet, um zu fliehen......
Das Drehbuch ist offensichtlich nur darauf aus, Genre-Elemente aus erfolgreichen Filmen leicht abzuwandeln, die in optisch ansprechender Form zusammengefügt sind. Das fühlt sich sogar flüssig an, produziert etwas Spannung und ist damit einigermaßen unterhaltend. Jedoch bringt dieser profillose Plot mit seinen Genre-Versatzstücken keine überzeugende Handlung zustande. Manches aus diesem Stückwerk wirkt zudem naiv-trashig und provoziert mit dem Emotionsgehaische eher unfreiwillige Lacher, z.B., wenn die KI von Alex (mittels Datenlöschen) wie ein Hund bestraft wird und jammert - da fehlte nur noch, dass sie jault.....
Leider lässt sich 'Tau' nicht ernstnehmen, doch wenn man über die vielen hanebüchenen Szenen zu einem trashig-vergnüglichen Filmerlebnis kommt, kann er funktionieren.
......und wie kann es anders sein: natürlich ist auch hier der hochintelligente Psychopath wieder einmal zu dumm, sein Opfer richtig zu fesseln......
Matt Dillon als Heiratsschwindler und mordender Psychopath - die Handlung von 'Ein Kuss vor dem Tode' (1991) erinnert etwas an den bekannteren 'Der talentierte Mr. Ripley' (1999), krankt aber daran, dass der Plot von Anfang bis Ende in jeder Aktion vorhersehbar ist, was das Aufkommen von Spannung verhindert. Für einen Thriller kommt so etwas schon einem Todesurteil gleich. Zudem gibt es so gut wie keine Polizei-Ermittlungen, die die Schlinge um ihn allmählich enger ziehen würden. Dillon überzeugt zwar in seiner Rolle, ist aber dazu verdammt, in der Story lediglich einen Punkt nach dem anderen abzuhaken, bis er endlich mit seiner betuchten Kandidatin verheiratet zusammenlebt. Das darf man getrost als einfallslos bezeichnen, sowohl inhaltlich, als auch dramaturgisch.
Ebenso wenig überraschend werden Dillon die Spuren, die er unübersehbar gelegt hat, schließlich zum Verhängnis. Das läuft auf die interessante Frage hinaus, ob oder wie er sich noch aus der Affäre ziehen kann, doch die Finalphase bleibt leider ähnlich flach wie der bisherige Verlauf.
Uninteressant.
Die Zeitschleife zieht sich wieder einmal zu......
'ARQ' (2016) ist ähnlich aufgebaut wie 'Lola rennt' (1999) oder 'Source Code' (2011): die Charaktere durchleben immer dieselbe Situation, können sich an vorherige Geschehnisse erinnern, sind damit auf die nächste Runde vorbereitet und können es besser machen, um an ihre Ziele zu kommen oder aus der Zeitschleife auszubrechen. Es gibt wohl kaum eine Art von SF-Film, wo der Weg für den Betrachter so unvermeidlich das Ziel ist wie hier.
Dieses Konzept wird in 'ARQ' clever ausgebaut, wobei sich die Charaktere zunächst nicht an die vorherigen Schleifen erinnern, diese Fähigkeit jedoch durch ein bestimmtes Ereignis erwerben. Dadurch sind sie in der Lage, den Ablauf zu ihrem Vorteil zu manipulieren. Doch auch die Antagonisten merken im Verlauf, was gespielt wird und halten dagegen. Daraus entsteht auf die ersten zwei Drittel ein interessantes Katz-und Mausspiel, das sich danach jedoch nicht mehr weiterentwickelt und mit abstrusen Inhalten die Spannung verliert.
Schade, wenn man stattdessen die Situation aus den inzwischen bekannten Inhalten einer konsequenten Lösung zugeführt und es zum Ende hin hätte krachen lassen, wäre das ein starker Genrevertreter geworden. Leider lässt man den Plot nur einfallslos versanden, doch auch so reicht es insgesamt noch zu ordentlicher Unterhaltung.