RoboMaus - Kommentare
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Alle Kommentare von RoboMaus
Eine Mockumentary mit einer wirklich interessanten Prämisse: eine Entwickler-Firma hat eine Datenbrille erfunden, die in Echtzeit alle gewünschten Daten zu Objekten im Sichtfeld der Brille einspielt. Gesichtserkennungssoftware eingeschlossen, wodurch sämtliche verfügbaren Informationen des Gegenübers sofort verfügbar sind - daher der Titel 'Operation Naked' (2016).
Doch leider wird das Potential dieser Idee nicht annähernd genutzt, sondern die Thematik lediglich in Form von Diskussionsrunden, Fernsehberichten und Interviews aufbereitet. Daraus entsteht viel Blabla um das Pro und Contra, die unvermeidliche Diskussion um Verletzung der Privatsphäre, die Frage krimineller Nutzung usw. Das wäre vielleicht interessant, wenn es sich um Realität handeln würde, aber wozu nerviges Geschwurbel um fiktive Inhalte anbringen??
Selten kam mir ein Film unter, der seine Möglichkeiten so verschenkt wie dieser und stattdessen eine langweilige Labershow aufzieht.
"Willkommen in der leer glimmenden Retorte aus Popkulturreferenzen, Easter Eggs und dem unzurechnungsfähigen Geschwurbel über geheimste Geheimbunde" - nur einer der ins Schwarze treffenden Kernsätze aus dem Kommentar von FrancisYorkMorgan vor einem Monat zu 'Under the Silver Lake' (2018). Das hätte mir Warnung genug sein müssen, doch die nicht verstummenden Jubelchöre der Metaebenen-Forscher ließen mir keine Ruhe.
Will ich mir ernsthaft Gedanken darüber machen, weshalb sich z.B. eine skurrile Figur "König der Obdachlosen" nennt, mit einer Pappmascheekrone bestückt aus dem Nichts auftaucht und verschmutzt wie Pig Pen von den Peanuts daherkommt? Hätte der Typ eine Staubwolke um sich gehabt, dann wäre das wenigstens noch witzig gewesen - so ist es einfach nur eine der Skurrilitäten bis Absurditäten, die hier ins Leere laufen, deren Sinnlosigkeit so provozierend sinnlos ist, dass man sich auf Biegen und Brechen dazu genötigt fühlt, doch einen Sinn zu erkennen. Auf zum fröhlichen Rätselraten...... ernsthaft?
Zum Glück besitzt der Film auch eine Hauptebene, die eine gewisse Anziehungskraft ausübt. In bester Lynch-Manier wird eine Kriminalstory eingeführt, worin der Nichtstuer Andrew Garfield dem Verschwinden einer Nachbarin nachspürt. Sein Trip verläuft auf dem Grat zwischen WTF-Elementen, inhaltlichen Sackgassen, abstrusen Erlebnissen, vögeln und wichsen und, man glaubt es kaum, Inhalten, die eine greifbare Story voranbringen und in der letzten Viertelstunde sogar einer Konklusion zugeführt werden. Bis dahin tappt man allerdings weitgehend im Dunkeln und hat sich bereits damit abgefunden, dass es wie bei Lynch immer absurder wird und irgendwann einfach aufhört.
Somit bleibt der Film selbst auf zweieinviertel Stunden interessant genug, um ihn theoretisch komplett durchzusitzen, was mir aber nicht gelang, da ich zur Mitte eingeschlafen bin - in seiner langatmigen und im Handlungsfluss tröpfelnden Form ist dieser Plot leider mindestens eine halbe Stunde zu lang, falls man sich nicht zur geistigen Beschäftigung in das Rätselraten der Metabenen begibt. Dass ich nach dem Aufwachen zur Einschlafstelle zurückgespult habe, ist das sichere Zeichen: ein interessanter Film, jedoch mit der Wirkung einer Schlaftablette.
"Die sind so widerlich nett"
Es gibt sie, die deutschen Filme, die nicht verkrampft mit erhobenem Zeigefinger daherkommen, sich nicht im genuschelten Depressionskino suhlen, den Zuschauer nicht mit banalem Geschwätz und Overacting um konstruierte Probleme langweilen, ja, die nicht einmal versuchen, mit langgezogenen Hoden und sterilen Ficks auf Humor oder gar Anspruch zu machen. 'Meine teuflisch gute Freundin' (2018) ist einer davon, der zeigt, wie auch hierzulande gute Filme gemacht werden, indem man einfach nur darauf verzichtet, das Rad neu erfinden zu wollen.
Eine gute Komödie muss nicht mehr als zu unterhalten und das Publikum zum Lachen zu bringen - genau darauf beschränkt man sich wohltuenderweise innerhalb eines interessanten Story-Gerüstes: die Tochter des Teufels, überzeugend gespielt von einer feuerrothaarigen Emma Bading, bekommt den Auftrag, einen "widerlich netten" Problemfall zum Bösen zu bekehren. Dass dabei eher sie bekehrt wird, versteht sich von selbst, auch, dass die üblichen Klischees im Verhalten Jugendlicher bedient werden. Der Film punktet dabei mit seiner gekonnt überspitzten, aber nicht (wie so oft) plump übertriebenen oder absurden Darstellung, und zieht einige überzeugende Plotideen aus dem Ärmel. Selbst ohne die gelungene Komik wäre das immer noch annehmbar, doch der Film ist zudem witzig - wenigstens in meiner Wahrnehmung von Humor kommen hier genügend Lacher, um zu dieser Komödie sagen zu können: Mission completed.
So einfach geht starke Unterhaltung.
Bei dem Film kann ich sogar null Punkte-Bewertungen nachvollziehen, aber ich hatte den Vorteil, mit einem dreifachen Whiskey zu starten ;-)
Ja, überdreht und sinnbefreit, doch Amy Schumer (sonst auch nicht mein Fall) und eine 71jährige(!) Goldie Hawn rocken die Show. Dazu gibt es eine gute Anzahl starker Plotideen und gelungene Situationskomik, die man nicht wie so oft mit Ansage serviert bekommt - ich liebe das Überraschungsmoment. Für mich reicht diese Vorstellung zu einer gelungenen Komödie. Hauptsache, es gibt etwas zu lachen...... wer Fünfe gerade sein lassen kann und den Auftritt der beiden witzig findet, sollte mit 'Snatched' (2017) kein Problem haben.
Bud Spencer & Terence Hill erstmals als (noch loses) Buddy-Paar: 'Gott vergibt, Django nie' ('Dio perdona, io no', 1967) kam als ernster Italo-Western in die Kinos, und als dieser lief er bei mir im Heimkino. Später kam derselbe Film mit einer Komödien-Synchro noch einmal als 'Zwei vom Affen gebissen' heraus. Da 'Django' (1966) erst ein Jahr zuvor zum Abräumer wurde, musste der Name unbedingt in den Titel, im Film verkörpert von Terence Hill.
Vermutlich wäre dieser Streifen heute vergessen und unter einer handbreiten Staubschicht begraben, würden nicht Spencer & Hill hier mitspielen. Die Story, wenn man das überhaupt so nennen kann, ist äußerst simpel: der Oberbandit hat eine Kiste Gold geraubt, hinter der auch Hill & Spencer her sind; mal haben die beiden die Oberhand, mal der Bandit, und wer sie am Ende hat, ist nicht schwer zu erraten. Selbst für einen Westernplot ist das rudimentär. Der Film versucht nur vom Hin und Her der Antagonisten zu leben, schafft es aber nur selten, Spannung aufzubauen - gute Ideen, wie etwa Finten im gegenseitigen Austricksen, sind Mangelware. Etliche Szenen sind zudem unnötig in die Länge gezogen.
Gelungen ist dagegen die Atmosphäre, schön dreckig mit ordentlicher Härte, worin Spencer & Hill einen überzeugenden Auftritt abliefern. Wem das als Fan der beiden schon reicht, mag hier eine Spitzenbewertung liegen lassen. Für meinen Geschmack ist das inhaltlich zu mager, zu langatmig, zu unspannend und zu vorhersehbar, um besonderen Unterhaltungswert zu besitzen - nicht schlecht, aber auch kein Film, den ich mir noch einmal anschauen werde.
Viel Polemik, aber faktisch nichts Neues oder journalistisch Recherchiertes - dass die Konzerne auf das Geld schauen und die Umwelt bestenfalls aus politischen Gründen oder Druck aus der Bevölkerung beachten, dürfte wohl niemanden überraschen, der nicht hinter dem Mond lebt. Stichwort: Abgas-Skandal.
Dazu rollen sich dem Fachmann die Fußnägel hoch, wenn z.B. das Litium für die EV-Akku-Produktion polemisiert wird: "Schädigung des Öko-Systems der Salzpfannen" (wo der Großteil des Welt-Litiums herkommt)....... ein paar Salinitäts-resistente Bakterien könnten dabei durchaus auf der Strecke bleiben *Ironie off*.
'Die grüne Lüge' (2017) ist reine Wichtigtuerei und Selbstbeweihräucherung der Autoren, die mit Halb- bis Unwissen jonglieren und sich vor allem gerne selbst reden hören, wobei sich Werner Boote am Anfang auch noch mit seinen Babybildern zelebriert - hätte ich diesen Michael Moore für Arme nur gleich ausgemacht.
Thriller? CoA-Film? Krebsdrama?
'The Book of Henry' (2017) tanzt mit Noami Watts und Jacob Tremblay auf vielen Hochzeiten, zu vielen, die dem Film zwar eine einfühlsame Note verleihen, ihn aber inhaltlich wie Stückwerk wirken lassen.
Der Aufbau ist gut: ein elfjähriger, hochintelligenter Nerd mutmaßt, dass der Nachbar seine Teen-Tochter misshandelt, schlägt Alarm, aber niemand will aufgrund von Hörensagen dem ehemaligen Polizeichef an den Karren fahren. Doch auf dem Weg zum interessanten Thriller geht plötzlich ein Riss durch den Film - im ganzen mittleren Drittel setzt die schön aufgebaute Handlung aus und wandelt sich zum Krebsdrama mit Trauerbewältigung. Warum man den Handlungsfluss zerstört, nur um einen vermeintlichen Gefühlskino-Publikumstrend zu bedienen, erschließt sich mir nicht. Das wirkt wie ein Computer-generiertes Netflix-Drehbuch, nach dem Motto: "jetzt mischen wir noch etwas Krebsdrama hinein, denn das kommt immer gut".
Im letzten Drittel kehrt man zur anfänglichen Story zurück, erzeugt auch Spannung mit starkem Suspense-Kino. Allerdings hapert es zuweilen an der Nachvollziehbarkeit (SPOILER: welcher Misshandler ist schon so dämlich, seine üblen Aktionen bei Licht und unverhangenen Fenstern durchzuführen, wobei das Nachbarhaus nur 10 m entfernt ist?
SPOILER ENDE).
Schade - konsequent durchgezogen, hätte das ein starker CoA-Thriller werden können. In dieser Form wirkt es jedoch zu unausgegoren, um insgesamt über oberes Mittelmaß hinauszukommen.
Besser als gedacht, wenn auch nicht so stark wie 'Voyager' - 'Star Trek: Enterprise' (2001-2005) startete nur vier Monate, nachdem 'Voyager' (1995-2001) zum Ende kam. Das Publikum wollte mehr und bekam es - die Story ist jedoch die der ersten interstellaren Forschungsmission einer Enterprise, Jahrhunderte vor 'Voyager'. Die Idee ist gut, den Zuschauer mit zum Forschergeist der ursprünglichen Erden-Mission zu nehmen und die Crew um den überzeugenden Scott Bakula alias Cpt. Archer nach und nach die (uns) alten Bekannten kennenlernen zu lassen: Klingonen, Romulaner usw. Dass diese Begegnungen nicht glimpflich ablaufen, versteht sich von selbst.
Die daraus entstehenden Episoden sind überwiegend interessante und spannende Weltraumabenteuer, wobei der von 'Star Trek' gewohnte Humor aber nur selten auftritt. In der schwächeren zweiten Staffel häufen sich leider Folgen, in denen es vorwiegend um Diplomatie, Streitschlichtung und Verhandlungen geht. Das wird zwischenzeitlich eine zähe Angelegenheit, so dass es nach einigen Folgen nur widerwillig zur nächsten ging. Zum Glück fängt sich S2 in den letzten 5 Episoden (grandios), als Auftakt für die sehr starke S3.
Einzeln bewertet liegen die Staffeln bei 7,5 (S1), 6,5 (S2), 8,5 (S3), 7,0 (S4) - zum Ende schlägt man inhaltlich große Haken und hat leider kein Konzept mehr. Ob das an einem angekündigten Aus nach bereits vier Staffeln lag, oder einen Zuschauerverlust und das endgültige Aus erst nach sich zog, sei dahingestellt. In der Form der letzten 6-7 Folgen hätte ich mir das allerdings auch nicht viel länger angeschaut.
Immerhin 65 Stunden starke Unterhaltung - was will man mehr?
Ein indischer Horrorfilm, der sich lediglich mit Einfallslosigkeit hervortut - so gut wie alles ist in 'Horror Story' (2013) unverschämt aus dem Genre zusammengeräubert, vor allem von 'Grave Encounters' (2011), aufgefüllt mit ein paar anderen Genrevertreten (welcher Film war das gleich noch, worin aus dem Dunkel wiederholt ein Ball geworfen/angerollt kommt? 'Shining'?). Selbst der Titel will dreist wohl etwas vom Ruhm von 'American Horror Story' (ab 2011) abzapfen.
Die Schauspieler machen mehr den Eindruck eines aufgeschreckten Hühnerhaufens, als dass sie echtes Suspense-Kino umsetzen könnten - eher schon sorgen die für eine unfreiwillige Lachnummer. Gnädige 4 Punkte nur, weil es doch etwas auf Trash-Basis unterhält.
Einmal kräftig pusten *staubaufwirbel*............
Die 1976er-Version von 'King Kong' ist leider nicht gut gealtert, doch konnte ich damit ohnehin nie warm werden. Das dramaturgisch perfekt auf 100 min getimte Original (1933) brachte man auf zweieinviertel Stunden, wobei die zusätzliche Laufzeit in die unnötig langgezogene und langweilige Überfahrt zur Kong-Insel geht. Typisch 70er, wo langatmiges Beleuchten von Bagatellen mit endlosen Dialogen zum guten Ton gehörte. Eine gefühlte Ewigkeit schaukelt man sich zur Insel, als ob der Zuschauer vorzeitig in den Schlaf gewiegt werden sollte.
In vor-CGI-Zeiten musste man auf Modelle zurückgreifen, was man einem alten Film natürlich nicht vorwerfen kann. Doch abgesehen davon, dass die Gruselwirkung gegen Null geht, ist diese Umsetzung auch weit von der Nostalgie und dem Charme des Riesenaffen von 1933 entfernt. Den konnte man trotz Schwarzweiß und ruckeliger Tricktechnik liebhaben und mit ihm leiden, was dem Nachfolger abgeht. Dazu kommt ein allzu theatralisches Verhalten der Schauspieler, vor allem von Jessica Lange als Kongs blondes Lieblingsspielzeug, manchmal beinahe wie in Filmen der 50er Jahre. Das wirkte schon damals altbacken.
Nicht nur aus heutiger Sicht ist 'King Kong' (1976) uninteressant - für mein Empfinden war das nie ein würdiges Remake des genialen Originals. Daher gibt es auch keinen Nostalgie- oder Klassikerbonus.
Zwei Chaos-Frauen werden zu Agentinnen wider Willen - für die Information auf einem USB-Stick, an den sie zufällig gekommen sind, eröffnet sich um sie herum ein munteres Tötungskarussel. Allmählich finden sie an dem Treiben gefallen und mischen mit.....
'Bad Spies' (2018) bietet einen kruden Mix aus Fun-Action und Ballereinlagen, worin sich die Agenten im Dutzend mit Kugelhagel gegenseitig umbringen. Die Action stimmt und kommt im richtigen Pacing, doch die Frage ist hauptsächlich, ob man das Auftreten von Mila Kunis und Kate McKinnon witzig findet. Die beiden sorgen zwar für eine amüsante Grundstimmung, aber gute Gags und gelungene Situationskomik sind hier Mangelware. Damit reicht es noch für eine akzeptable Agentenkomödie, die wenigstens nicht langweilt und kein Fremdschäm-Reinfall ist, wie so manches im Genre.
Ein SF-Thriller mit James Franco und Dennis Quaid - immer her damit, doch 'Kin' (2018) will von Anfang an nicht überzeugen. Es geht zwar dem Anschein nach um eine Alien-Waffe, die ein Teenager findet, doch die ist lange nur ein MacGuffin, um ein 08/15-Familiendrama mit ausgelutschten Crime-Inhalten anzubringen. Quaid ist der super-aufrechte Daddy, dessen Sohn gerade aus dem Knast kam, bei ihm Unterschlupf findet, sich aber dennoch wieder mit dem üblen Franco einlässt. Einfallsloser und vorhersehbarer geht es kaum - zur Mitte war ich nahe daran, mich aus dieser Ödnis mit dem Abschaltknopf zu befreien (4,0 bis hierher).
Doch mit dem ersten Einsatz der Alien-Waffe nimmt 'Kin' plötzlich Fahrt auf. Inhaltlich ist es zwar nur eine handelsübliche Verfolgungs-Story, wobei Franco den Sohn von Quaid jagt, doch nun entsteht mit einem Mix aus SF und härteren Search & Destroy-Aktionen phasenweise Spannung, wobei auch etwas 'Assault....' (1976) von Carpenter einfließt. Das ist zwar immer noch weit von einer Offenbarung im Genre entfernt, bietet aber solide Unterhaltung (6,5 für H2). Schade, dass 'Kin' zu lange in der Einfalls- und Belanglosigkeit dümpelt, was das Filmerlebnis erheblich trübt.
'Star Trek' meets 'Evil Dead' mit den Protagonisten Walter "Chekov" Koenig und Bruce "Ash" Campbell in 'Moontrap' (1989). Formal mag die SF-Horror-Einstufung zutreffen, doch schon damals war dieser Film kaum zum Gruseln, sondern eher ein B-Movie, das mit seinen Retro-Effekten bereits bei der Premiere zwanzig Jahre gealtert schien. Nicht nur technisch ist das auf dem Stand von Kubricks '2001: Odyssee im Weltraum' (1968) und 'Barbarella' (1968); stellenweise orientiert man sich auch in der Machart und der Abstrusität der Inhalte an diesen Klassikern.
Ähnlich zu '2001...' hat auch hier eine alte Alien-Zivilisation ihre Spuren auf dem Mond hinterlassen - Koenig und Campbell fliegen rauf, um nach dem Rechten zu sehen. Die Handlung ist reiner Trash, denn so gut wie nichts ergibt hier einen Sinn oder wäre nachvollziehbar. Als ernstgemeinter SF-Film fällt dieser abstruse Murks daher glatt durch, doch auch als Trash fehlt ihm der derb-witzige Aspekt, der solche Filme schaubar macht. Was ihn dennoch in den "geht so"-Bereich führt, sind eine gelungene Koenig/Campbell-Buddy-Komponente und ein paar gute Plotideen. Die beiden Space Cowboys machen Laune und verleihen 'Moontrap' eine sympathische Note.
Für Genre-Fans interessant, aber man sollte nichts erwarten.
Michael Moore mit einem weiteren Kapitel zu den Schattenseiten der USA: in 'Fahrenheit 11/9' (2018) nimmt er sich Trump vor und beleuchtet die politisch geschützte Willkür von hohen, rechtsgerichteten Amtsträgern mit z.T. katastrophalen Auswirkungen auf die Bevölkerung. Beide Themen sind nur lose verbunden, geben aber, wie fast immer bei Moore, sehr interessante Einblicke. Zum Teil könnte das aus 70er-SF-Filmen mit ihren dystopischen Zukunftsvisionen kommen: Lehrer mussten zur Aufrechterhaltung ihrer Krankenversicherung Schrittzähler tragen und damit zum Jahresende ein Mindestmaß an Bewegung nachweisen, was bei Unterschreitung eine Geldstrafe zur Folge hatte. Erst nach massiven Protesten und Demonstrationen wurde das abgeschafft.
Enthüllungen zu Trump sind keineswegs überraschend oder aufrüttelnd, und das weiß auch Moore - Trump wurde ja gerade wegen seiner Badass-Qualitäten gewählt. Daher verlegt er sich mehr auf die Strukturen in der Bevölkerung, die die Wahl eines unverhohlenen Rassisten, Lügners und Frauenverächters überhaupt erst ermöglichten. Auch zieht er eine ernüchternde Bilanz aus den ersten zwei Amtsjahren und belegt die Parallelen zur Handlungsweise diktatorischer Potentaten wie Putin und Erdogan (u.a. Säuberung und Gleichschaltung an der Spitze der Justiz). In typischer Moore-Manier geht er noch einen Schritt weiter und bemüht das oberste Schreckensbild der Amerikaner: Hitler und die NS-Diktatur. Angstschürender Moore-Populismus, gewiss, aber inhaltlich nicht unberechtigt - tatsächlich stellt sich die Frage, wie groß der irreversible Schaden am (hoffentlichen) Ende seiner Amtszeit Januar 2021 sein wird, den Trump durch Aushöhlung von Demokratie und Moral verursacht.
Zwei so informative wie unterhaltsame, aber auch beunruhigende Moore-Lehrstunden in Sachen USA.
Das mitreißende Biopic des 70er-Mega-Performers Elton John habe ich in 'Rocketman' (2019) nicht gesehen: zu viel Familiendrama, zu viel Emotionsgehaische mit dieser nicht-geliebt-worden-sein-Nummer, die bei jeder Gelegenheit bis zum Finale angebracht wird ("warum nimmst du mich nicht in den Arm?"). Herrje - weshalb muss man das so austreten? Als Einstieg mit den Verhältnissen im Elternhaus war es o.k.: der Vater mit Kriegstrauma, die Mutter auch ein mentales Wrack, Elton kämpft sich raus und startet durch. Damit hätte es gut sein können.....
Dazu kommt die oft Musical-artige, kitschige Darbringung seiner Songs, z.B. wenn er als Lazarus nach einem Selbstmordversuch voll mit Drogen einfach von der Trage aufspringt und mit der versammelten Mannschaft in einen Friede-Freude-Eierkuchen-Chant ausbricht. Nicht nur an dieser Stelle vergab man einen echten, packenden Drama-Anteil, der unter die Haut geht - in dieser Form geht das eher über die Hutschnur.
Auf der Habenseite bekommt man den Performer, der die Massen elektrisierte und zusammen mit Bernie Taupin Welthits schrieb, im Auf und Ab der Wogen des Erfolgs. Damit macht 'Rocketman' phasenweise Laune im Rock'n'Roll-Circus, doch leider ist das im Screentime-Anteil gegenüber dem Kitsch und dem aufgesetzten Drama zu gering, um insgesamt ein packendes Filmerlebnis zu liefern. Immerhin wurde es nicht langweilig, aber das ist nur ein schwacher Trost für eine vertane Chance.
Gena Rowlands beschützt als Ex-Gangsterbraut einen kleinen Jungen, dessen Familie von ihrem ehemaligen Gangster-Kreis massakriert wurde - auch der Junge soll liquidiert werden. Die in der Kinderlosen geweckten Mutterinstinkte lassen sie alles auf eine Karte setzen......
'Gloria' (1980) enthält ein paar spannende Momente, aber auch viel inhaltlichen Leerlauf. Der kommt vor allem von der noch typischen 70er-Inszenierform, worin Details und mancher noch so banale Vorgang in langen Szenen beleuchtet werden, was den Plot unnötigerweise auf volle zwei Stunden bläht. Dass das entsprechend dialoglastig abläuft, versteht sich von selbst. Dadurch wird der Film auf dem Großteil seiner Laufzeit mehr zu einer Charakter-/Milieustudie, die das Zusammenfinden zweier höchst unterschiedlicher Figuren zum Thema hat. Das hat zwar einen gewissen Charme, doch wer den packenden Search & Destroy-Thriller erwartet, worin sich Rowlands gegen eine Übermacht aus üblen Typen zu Wehr setzt, ist hier definitiv am falschen Platz, auch wenn entsprechende Aktionen hin und wieder eingestreut werden. Die verlaufen jedoch kaum spektakulär und enthalten keine cleveren Ideen oder Finten, mit denen Rowlands ihre Gegner bekämpfen würde.
Selbst für ein damaliges Publikum war das offensichtlich zu dünn und zu langatmig - 'Gloria' spielte 47.000$ ein und floppte katastrophal. "Geht so" inklusive Bonus für Rowlands' starke Performance.
Ein feiner Film zu einer Behinderten-Truppe ist den Spaniern mit 'Campeones' (2018) gelungen. Die Story bringt zwar nur das Altbekannte: ein ignoranter und intoleranter Zeitgenosse wird zu 90 Tagen Sozialdienst bei geistig Behinderten verdonnert, kommt erst überhaupt nicht zurecht, freundet sich allmählich an und erfährt seine Läuterung. Doch hier ist eindeutig der Weg das Ziel, und der überzeugt mit guten Plotideen in einer amüsanten Grundstimmung, die aus gelungener Situationskomik einige Lacher und interessante Dialoge hervorbringt. Darin spielt man mit der Zweigleisigkeit der "Political Correctness" - weil geistig Behinderte im wahrsten, wenn auch antiquierten Sinne des Wortes Narrenfreiheit haben (ich hoffe, das war nun genügend politisch korrekt formuliert, um diesen Ausdruck anzubringen *zitter*), erscheint es völlig normal, dass sie von "Schwuchteln" reden, oder eine Freundin als "Nutte" bezeichnen. Obwohl das Intellekt dieser Truppe durchaus reichen würde, um ihnen die Abschätzigkeit ihrer Wortwahl zu erklären, kümmert das niemanden, was auch eine Form der Diskriminierung darstellt ("die sind sowieso zu blöd.....")
'Campeones' verzichtet wohltuend auf den Zeigefinger oder das Holzhammer-Betroffenheitskino, welchem man sich im deutschen Film so gerne bedient, sondern bringt seine Toleranz-Message auf witzige, intelligente und unterhaltsame Art an den Zuschauer. So einfach geht das.
Darf man eigentlich noch "geistig Behinderter" sagen? ;-)
Christoph Waltz als Gegenspieler von Götz George - welch eine Ansage......
......doch die nimmt man im Schimanski-Krimi 'Blutsbrüder' (1997) etwas zu wörtlich, denn der Plot setzt vor allem auf das Auskommen und den Dialog der beiden, nachdem Waltz von George am Knast zum Zwecke einer Zeugenaussage abgeholt wurde. Aus dem Routinejob wird eine gefährliche Odyssee, weil jemand Waltz tot sehen will. Das ähnelt dem späteren '16 Blocks' (2006, Bruce Willis), ist aber weit von dessen Klasse entfernt.
Das packende Search & Destroy entwickelt sich hier nur in kurzen, dafür gelungenen Szenen. Auf die erste Stunde ist das jedoch überwiegend ein Beharke und Angeschnauze, resultierend aus dem Hin und Her zwischen Waltz und George - phasenweise watet das auch in langweiligem Smalltalk. Offensichtlich hat man hier versucht, anstelle eines Thrillers ein Charakterduell dieser Ausnahme-Schauspieler des deutschen Films aufzuziehen. Dazu hat man zwar das richtige Personal vor der Kamera, aber nicht beim Drehbuch. Für mein Empfinden ist das zu eindimensional, zu banal und wird kaum interessant, wobei ich allerdings mit derartigen Charakter-Filmen auch nur selten etwas anfangen kann.
Erst im letzten Drittel gewinnt der Plot an Profil, indem die Bedrohung näherrückt und Waltz an sein wahres Ziel kommt, aber auch das kann diesen Schimanski nicht mehr aus dem Mittelmaß führen.
Nach dem abgefallenen dritten 'Shrek' (2007) dachte ich, dass dem Franchise wie so oft die Luft ausgegangen war und hatte nichts mehr erwartet, doch mit dem vierten 'Shrek Forever After' (2010) hat es sich tatsächlich erneuert. Die Story aus dem alten Kontext zu nehmen und in eine andersartige Märchen-Parallelwelt zu versetzen, ist eine gute Idee, zumindest für Erwachsene. Da es nun wesentlich düsterer und bedrohlicher zugeht, was das MP-Bild zum Trailer gut ausdrückt, finde ich die FSK 6 sogar schon grenzwertig.
Natürlich sind die Figuren dieselben, auch wenn keine mehr Shrek kennt, und haben noch ihren Charakter. Neben der überzeugenden Handlung finde ich auch die Gags und Sprüche gelungener als im Vorgänger, wo es allmählich abgestanden wirkte. Man merkt, dass das Team der Drehbuchschreiber komplett ausgetauscht wurde. Damit wurde es wieder interessant und hat Spass gemacht - mehr muss diese Art von Unterhaltung nicht liefern.
Mit Einnahmen von 756 Mio.$ + 75 Mio. aus Video-Sales (gegenüber Produktionskosten von 165 Mio.) fuhr 'Shrek Forever After' in die Gewinnzone, und die Fans stehen in den Startlöchern. Allmählich wird es Zeit für 'Shrek 5', der bei Dreamworks schon lange angekündigt ist.....
'Clay Pidgeons' (1998) kommt aus der Filmschmiede von Ridley Scotts 'Scott Free Productions' und fährt im Fahrwasser zynisch-schwarzer Krimi-Komödien, wie sie damals von den Coens salonfähig gemacht wurden (auch Oliver Stone sprang mit 'U-Turn', 1997, kurzzeitig auf diesen Zug).
Er kostete Scott zwar kein Vermögen (8 Mio.$), floppte aber trotzdem mit Einnahmen von nur 1,8 Mio.$. Vielleicht liegt es daran, dass die Handlung nur wenige gute Ideen hat und lange braucht, bis sie interessant wird - das zunächst etwas dödelhafte Mordkarussell, worin sich Joaquin Phoenix verstrickt, finde ich weder witzig, noch hat es Drive. Erst mit dem Auftritt von Vince Vaughn gewinnt dieser Plot an Profil und entwickelt im mittleren Drittel seine beste Phase, versäumt es aber in Richtung Finale nachzulegen oder einen ordentlichen Showdown zu bringen. Damit verspielt er leider sein über die Mitte schön aufgebautes Potential und entlässt den Zuschauer mit einem unzufriedenen Gefühl.
Insgesamt reicht es zu annehmbarer, wenn auch gewiss einmaliger Unterhaltung. Scott Free Productions konnte es verschmerzen - danach produzierte man 'Gladiator', wieder mit Joaquin Phoenix.
Das Thema suggeriert höchsten Anspruch - ein Paar, dessen Kind in der 24. Schwangerschaftswoche das Down-Syndrom diagnostiziert bekommt, muss sich entscheiden. Doch mit der übertrieben irrationalen Reaktion der Schwangeren gegenüber der Ärztin wird unweigerlich klar, dass wir einmal mehr im deutschen Film sind: das typische Overacting, zudem inhaltlich so daneben, dass man den Film schon von Anfang an nicht mehr ernstnehmen kann.
.....und so geht es weiter: alles ist soooo schlimm, zäh, schwierig; die Frau schwankt ständig zwischen Behalten und Abtreiben, womit die Stimmung gegen den Nullpunkt driftet. Gewiss, diese Entscheidung ist elementar und alles andere als einfach, aber so wie es in '24 Wochen' (2016) dargestellt wird, ist es nur ein gefundenes Fressen für deutsche Filmemacher, wieder einen zähen Depri-Streifen zu produzieren, der die Protagonistin als unfähig hinstellt, einen klaren Gedanken zu fassen und sie zum Sklaven ihrer eigenen Unfähigkeit degradiert. Dabei wäre gerade bei diesem Thema eine mutig-optimistische Herangehensweise angebracht, im Gegensatz zu solch einem verkrampft-tendenziösen Machwerk. Dass das wie gewohnt bar jeglicher Spannung und anstrengend langatmig umgesetzt ist, braucht man eigentlich nicht zu betonen. Daran führt schließlich kein Weg vorbei, wenn im deutschen Film auf Anspruch gemacht werden soll - unbedingt mit "mutigen" Nacktszenen und sterilen Ficks......
Susan Sarandon als Glucken-Mami, die bei ihrer frisch vom Freund getrennten, dreißigjährigen Tochter Rose Byrne einzieht. Als Komödie konzipiert, funktioniert 'Mit besten Absichten' (2015) leider überhaupt nicht. Sarandons Rolle als naive Nerv-Mami ohne jegliches Feingefühl für die Situationen ist zwar überzeugend ausgefüllt, doch kommt das keine Spur witzig. Inhaltlich ist es hauptsächlich das Abreiten von Klischees zum Verhalten solcher Leute, wobei die Tochter durch eine nicht minder nervende Inkonsequenz besticht, mit der sie Sarandon schalten und walten lässt.
Dieses Humor-Konzept, einen Charakter Andere permanent nerven und zutexten zu lassen, kommt gewiss bei einem Teil des Publikums an (sonst würden solche Filme wohl kaum gemacht werden), doch wer das nicht witzig oder wenigstens amüsant findet, dürfte von dem mehr oder weniger sinnbefreiten Geschwätz schnell gelangweilt sein. Wer davon andererseits nicht genug bekommt, darf Sarandons Ausführungen auch noch als kommentierende Erzählstimme genießen.....
Der beeindruckendste Aspekt ist eine Susan Sarandon, die mit 69 Jahren aussieht wie Fünfzig. Hier zeigt sich der Erfolg moderner Gesichts-Chirurgie besonders gut, doch davon allein kann ein Film leider nicht leben.
Selbst mit geistiger Vorbereitung ist dieser Jim Jarmusch-Film nicht leicht zu verdauen - seine typischen Elemente aus langgezogener, verbaler Interaktion der Charaktere, weitgehende Abwesenheit von Handlung und zähem Fluss dominieren auch in diesem frühen Werk. Doch die Unterhaltungen sind kaum von Interesse und lassen den subtilen Humor vermissen, der etliche seiner Filme charakterisiert.
"Drei Männer landen unabhängig voneinander in ein- und derselben Gefängniszelle in New Orleans" - so beginnt die MP-Beschreibung zu 'Down by Law' (1986), doch bis die Drei überhaupt in der Zelle vereint sind, ist beinahe schon die Hälfte der Laufzeit vergangen. Allein dieser Umstand vermittelt einen Eindruck der inhaltlichen Leere, der man hier begegnet, welche nur von einem beeindruckenden Auftritt der unwiderstehlichen Ellen Barkin durchbrochen wird (4,0 für H1).
Danach wird es mit Roberto Benigni lebhafter und amüsanter - mit seinem gebrochenen Englisch und dem Appetit, von den Zellengenossen Ausdrücke zu lernen, verbreitet er etwas Stimmung. Doch das ist bereits das einzig Nennenswerte. Dem kurzem Auskommen der Drei in der Zelle und ihrem langatmigen Trip durch die Sümpfe des Mississippi-Deltas kann ich nur wenig Unterhaltungswert abgewinnen. Umso mehr fallen dann die Unmöglichkeiten auf - wie kann Benigni mit bloßen Händen ein wildes Kaninchen fangen, oder ohne Messer angespitzte Stöcke für einen Drehgrill über dem Feuer haben? Bei Jarmusch spielt Nachvollziehbarkeit selbstredend keine Rolle - hier geht es nur um Verhalten und Dialoge der Figuren. Manchmal ist das gelungen, v.a. die letzte Viertelstunde, doch überwiegend ist mir das zu eindimensional auf die Zeichnung und das mehr oder weniger abstruse Miteinander der Charaktere gelegt (5,5 für H2).
Jarmusch hat Besseres abgeliefert.
Das Konzept des Bösen, das sich in einem Körper einnistet und den Wirt wechselt, wenn der alte Körper nichts mehr taugt, kennt man aus einigen Filmen, u.a 'Dämon'/'Fallen' (1998, Denzel Washington). Ein früher Vertreter ist 'The Hidden' (1988), der als Alien-Horrorfilm eingestuft wird, weil der Parasit ein Alien sein soll. Weil jedoch fast die gesamte Handlung von den besetzten Menschen getragen wird, könnte das ebenso ein Dämonen-Film sein. Als typisches 80er-Element sind Buddy Cop-Ermittler unterwegs.
Die ausgefeilte Story bekommt man hier nicht geboten: der besetzte Wirt entwickelt enorme kriminelle Energie, folgt seiner Vorliebe für schnelle Autos und knallt jeden ab, der ihm in die Quere kommt, bis er gestellt und durchsiebt ist. Dann geht es auf den nächsten über, der ihm nahe kommt, und das Spiel beginnt von Neuem. Das Schema wiederholt sich lediglich bis zum Ende, dessen Ablauf sich schon früh ankündigt - einallsreich ist anders.
Die Stärke von 'Hidden' ist ein Search and Destroy, das mit einigem Aufwand inszeniert ist und es auch an Härte nicht vermissen lässt, sowie die Auftritte der Alien-Wirte. Den zweiten finde ich am überzeugendsten und witzigsten, wobei ich mir fast sicher bin, dass er zehn Jahre später als Vorlage für den von der Weltraumschabe besetzten Menschen in 'Men in Black' (1997) diente.
Solide Genre-Unterhaltung.
James Franco spielt ein laues Psycho-Spielchen mit Jonah Hill - in 'True Story' (2015) kommt Franco in den Knast, weil er vorgeblich seine Frau und drei Kinder ermordet hat, während Hill als fallengelassener NY Times-Reporter eine gute Story wittert und das Angebot Francos dankbar annimmt, ihn exklusiv zu interviewen. Die magere Handlung suggeriert zunächst, dass Franco Hill benutzt, um aus dem Knast zu kommen oder im übertragenen Sinne eine Bombe platzen zu lassen.
So lauscht man den Unterhaltungen der beiden, die eher davon leben, dass Franco nichts Konkretes liefert, sondern anscheinend eine Verwirrtaktik ansetzt - das erzeugt immerhin eine gewisse Grundspannung, denn man wartet jeden Moment darauf, dass er endlich sein As aus dem Ärmel zieht. Doch man wartet und wartet, bis der Film schließlich ins Aus tröpfelt, ohne dass etwas Nennenswertes passiert, oder Francos Verhalten überhaupt nachvollziehbar wäre. Ja, er hat Hill ein bisschen an der Nase herumgeführt und damit etwas Spannung erzeugt, was 'True Story' gerade noch in das "geht so" bringt. Doch inhaltlich ist das sehr dünn und enttäuschend - ein spannender oder clever erdachter Psychothriller ist hier nicht zu erkennen, eher schon ein Psychodrama auf Sparflamme.