RoboMaus - Kommentare
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Alle Kommentare von RoboMaus
Schicke Optik mit schönen, ansprechenden Szenen im Weltraum - eine Eigenschaft für einen gelungenen SF-Film ist damit erfüllt. In der ersten Hälfte baut 'The Cloverfield Paradox' (2018) ein abstruses, aber interessantes Szenario um ein misslungenes Energie-Experiment auf, das eine Raumstation teilweise in eine Parallelwelt katapultiert, welche mit der eigenen Welt interagiert. Das ist mit ein paar guten Ideen und WTF-Effekten umgesetzt, doch dann geht es mit dem üblichen Intriegenkram los, der in einem einfallslosen, pathetischen Schlussdrittel mündet, u.a. nach dem Motto: "ich opfere mich, damit du weiterleben kannst". Zudem erschafft man einen Bösewicht, dessen Handeln und Motive kaum nachvollziehbar sind, aber Hauptsache, es ist jemand böse.....
Schade, denn der Film war auf einem 7+ Punkte-Kurs, doch das letzte Drittel ist leider nur fader Genre-Einheitsbrei, den ich beinahe noch vorzeitig abgestellt hätte. Unter dem Strich ist 'The Cloverfield Paradox' trotzdem akzeptable SF-Unterhaltung.
Wie schön, dass es die MP-Community gibt: aus den Postings ließ sich ein recht genaues Bild dieser Serie extrahieren, das ich aus Neugierde und etwas Hoffnung auf Fehleinschätzung gecheckt habe. 'Spuk in Hill House' (ab 2018) ist wirklich überwiegend Familiendrama mit etwas eingestreutem Grusel. Da mir dieses Hin und Her der in schwierigen Verhältnissen stehenden Familienmitglieder überhaupt nichts gibt, ebensowenig das Geschwurbel um deren Probleme und Beziehungen, und weil ich die Charaktere eher unsympathisch finde (vor allem die Frauen), ist diese Serie für mich uninteressant. Die gelungen düstere Atmosphäre und die Gruseleinlagen werten das zwar auf, sind aber im Anteil zu gering.
Anerkennend muss man sagen, dass Mike Flanagan die perfekte Symbiose aus Familiendrama und Mystery-Grusel geschaffen hat. Wer in beidem aufgeht, wird hier erstklassige Unterhaltung vorfinden.
Ein Filmspektakel für die große Leinwand, mit wuchtigem Sound und 3D - 'Kong: Skull Island' (2017) ist genau die Sorte von Film, die man eigentlich nur im Kino sehen sollte. Das Heimkino ist zwar zweite Wahl, hinterlässt aber mit einer ordentlichen Surround-Anlage und großem Bildschirm auch einen guten Eindruck. Das Positive an diesem Blockbuster, der immerhin 561 Mio.$ in die Kassen spülte, ist die Optik, die von einem starken, phantasievollen Creature Design und makelloser Animation lebt. Der Score ist beeindruckend, auch durch eine kluge Nutzung der hinteren Lautsprecher, wobei zudem die zeitgenössische Songauswahl für den 1973 angesiedelten Plot Laune macht.
Und sonst? Wenn man Handlung und handelnde Charaktere nicht so sinnbefreit gezeichnet hätte, wäre das evtl. ein Top-Film geworden. Doch einem Samuel L. Jackson als hirnlosem Kommisskopp auf knapp zwei Stunden folgen zu müssen, trübt das Filmerlebnis erheblich. Auch einige der Auseinandersetzungen sind leider nur hanebüchen, wie beispielsweise zu Beginn - in Analogie zum Ende der ursprünglichen Kong-Story (angreifende Doppeldecker) greift hier rund ein Dutzend Hubschrauber an. Jedoch ist dafür das Wort "Angriff" schon übertrieben, denn die Piloten haben anscheinend nur den Auftrag, sich bereitwillig in Schlagreichweite des Riesenaffen zu begeben, damit dieser einen nach dem anderen aus der Luft holt: nett anzusehende, plump inszenierte Sinnlosigkeit, was in solchen Szenen das Aufkommen von Spannung verhindert.
Kurzweiliger Zeitvertreib mit einigen denkwürdigen Monster-Momenten.
Einen herzlichen Dank an Kängufant für die treffende Einleitung: "verschwurbelt überladen mit glitzerndem Nichts" - das trifft den Kern meiner kleinen, hoffentlich für manchen Betrachter amüsanten Parodie ;-)
Schwierig einzuschätzen - 'Tabula Rasa' (2017) ist eine 9 Folgen-Miniserie, die im Bereich Haunted House-Psycho-Mystery-Thriller angesiedelt ist. Eine Frau, die unter retrograder Amnesie leidet, hat die letzten Monate ihrer Erinnerung verloren und kann sich nichts mehr merken. Prekär für die Aufklärung des Verschwindens eines Mannes, den sie nachweislich als Letzte sah, sich aber nicht an ihn erinnern an. Zudem scheint das abgelegene alte Haus, in das sie mit ihrer Familie gezogen ist, etwas Übles mit ihrer Tochter anzustellen.....
Im Grunde liefert das genug Stoff für eine einnehmende Story, doch jetzt kommt das große Aber: der Handlungsfluss gleicht einem Rinnsal, wobei auf lange Strecken überhaupt kein Fortschritt zu erkennen ist. Nach den ersten drei Folgen, und da reden wir von zweieinhalb Stunden vor der Glotze, weiß man immer noch kaum mehr als zu Beginn. Der Plot bewegt sich lange im Andeutungsmodus und dreht sich inhaltlich im Kreis, wonach sich häppchenweise in langsamem Tempo die Zusammenhänge offenbaren. Die sind jedoch kaum überraschend, weil man sich das oft selbst zusammenreimen kann. Um Spannung zu erzeugen, werden "aufregende" Szenen eingestreut, die teilweise jedoch keinen Sinn ergeben, wie z.B.: die Frau ahnt nachts, dass mit ihrer Tochter etwas geschieht, rennt in ihr Zimmer, sieht, dass sie nicht da ist (dafür *schauder* eine üble Gestalt im Garten) und weckt in Panik ihren schlafenden Mann, der ihr erklärt, dass die Tochter bei einer Freundin übernachtet: "Das habe ich dir doch gesagt" - erstaunliches Verhalten von einem, der mit einer Frau zusammenlebt, welche sich NIE etwas merken kann. Konsequent aufgebaut, würde auf dem Bett der Tochter eine unübersehbaren Nachricht über ihren Verbleib liegen (so wie der Frau auch sonst Erinnerungskrücken dienen), oder zumindest müsste sie ihn/sich fragen, weshalb dort keine Nachricht liegt......
Meinem Eindruck nach wird der Inhalt eines sehenswerten Spielfilms nach allen Regeln der Kunst auf 7 ½ Stunden gestreckt, was das Ansehen zu einem langatmigen Unterfangen macht. Wem das nichts ausmacht, der mag hier Spannung verspüren und in das vertrackte Leben der Charaktere bzw. das Psychospiel eintauchen. Mir ist das zu dünn und zu gedehnt, so dass kein akzeptables Filmerlebnis zustande kommt. Nachdem ich mich bis über die Mitte gelangweilt habe, war nach F5 Schluss, auch wenn es allmählich besser wird - doch nicht einmal das reicht, um genug Interesse für den Ausgang der Story zu generieren.
Wie stelle ich es am besten an, die Vergangenheit zu manipulieren, so dass meine Gegenwart möglichst unbetroffen bleibt? Das Zeit-Paradoxon, welches uns in 'Butterfly Effect' (2004) so unterhaltsam erläutert wird, gerät auch in 'Duranta la Tormenta' (2018) zur Grundlage eines SF-Dramas. Der deutsche Titel ist übrigens wieder einmal irreführend, so dass man sich besser am wörtlich übersetzten 'Während des Sturms' hält.
Allerdings reist hier niemand durch die Zeit, sondern die "veränderten Zeit-Raum-Parameter" während heftiger Gewitter in einer bestimmten Region ermöglichen die zeitverschobene Kommunikation mit der Vergangenheit durch einen Fernseher, was die Protagonistin der Gegenwart nutzt, um einen Jungen im Jahre 1989 vor einem tödlichen Unfall zu bewahren. Keine gute Idee.....
Anders als in 'Butterfly Effect' genügt hier ein einziger Zeitmanipulations-Zyklus (Auslösung und Korrektur), aber der beginnt erst nach etwa einer halben Stunde. Entsprechend zieht es sich unnötigerweise auf über zwei Stunden. Zu detailliert wird manch unerwünschte Veränderung ausgeführt, zu lange dreht sich die Handlung im Kreis, nur um meistens das zu liefern, was man sich ohnehin denken kann. Auch die eingebaute Kriminalstory mit Aufklärung eines Mordes durch Wissen aus einem anderen Zukunftstrang bringt nicht den Aha-Effekt.
Der Film kommt zwar nicht an 'Butterfly Effect' heran, generiert aber eine gewisse Grundspannung und wirkt in sich schlüssig für ordentliche Unterhaltung. Die überflüssigen Längen nagen jedoch am Filmerlebnis.
Schon Will Smiths Fantasy/SF-Streifen 'After Earth' (2013) war ein Debakel, doch 'Bright' (2017) hat das tatsächlich noch unterboten (was diesmal aber nicht an ihm liegt). Mehr als ein abstruser, fader Mix aus Fantasy/SF, Buddy Cop-Action und Rassismusdrama lässt sich hier nicht erkennen, wobei die Diskriminierten keine Menschen sind, sondern Orks, die wohl aus 'Herr der Ringe' überlebt haben und nun einen Teil der Weltbevölkerung stellen. Normalerweise sind Orks üble Typen, aber ein guter Ork ist über die Quotenregelung Cop geworden und muss nun an der Seite von Will Smith gegen seine eigenen Leute und intrigante Elfen für Recht und Ordnung sorgen.....
Das Wenige an Inhalt ist reine Schablone aus der Diskriminierungsschublade mit den üblichen Schikanen und Intriegen, genau wie die rudimentäre Story um gewisse Pläne und Aktivitäten der Bösen. Von Anfang bis Ende entsteht daraus nur ein einfallsloser, hanebüchener, pathetisch vorgetragener Murks, der schon nach einer Viertelstunde langweilt und im Verlauf an den Nerven zerrt - jedoch nicht aus Spannung, sondern wegen der permanent untergeschobenen Toleranz- und Ethik-Message, die wie ein Holzhammer auf den Zuschauer einprügelt und verzweifelt um Anerkennung von Anspruch bettelt, in einem Werk, das ansonsten nur Genre-Dünnschiss ausscheidet. Und das gleich aus drei Genres - da kann man sich vorstellen, was hier auf einen einprasselt.....
So geht Tanz-Action! 'Step up 2 the Streets' (2008) lebt nur von seinen ideenreich choreographierten Einlagen und den Locations, sei es wie zu Beginn in der U-Bahn oder zum Ende im strömenden Regen. Das hat Stil und macht Laune.
Darüber hinaus geht es hier leider recht mager zu. Die Handlung um ein Mädchen, das auf der Straße ganz groß ist, aber den Schulrebellen gibt und im richtigen Leben nicht Fuß fassen kann (wobei sich zum Ende natürlich alles auf wundersame Weise doch noch einrenkt), darf man getrost als ausgelutscht bezeichnen. Wenn der Plot neben der Tanz-Action etwas mehr als stereotype und vorhersehbare Inhalte bieten würde, z.B. solche, die wirklich berühren, hätte das ein richtig starker Film werden können. Doch auch so reicht es für solide Unterhaltung.
Alain Delon und Marianne Faithful, die wohl bekannteste Ex-Freundin von Mick Jagger, im romantischen Heidelberg - schöne Szenen, vor allem, wenn man wie Robo von dort kommt ;-)
'Girl on a Motorcycle' (1968) entlässt den puren Endsechziger-Zeitgeist: Motorrad-Aufbruchsstimmung als Metapher für Freiheit; nackte Haut, optische Verfremdung, die längere Zeit wohl nur zu ertragen wäre, wenn man LSD eingeworfen hat; der unvermeidliche Sexismus im Alltag mit Begrapschen und Hinternklatschen als Selbstverständlichkeit, usw.
Der Film ist so etwas wie eine Light-Variante von 'Easy Rider' (prod. 1968) und macht bis zur Mitte Laune. Faithful ist ein Hingucker in enger Lederkluft, natürlich mit nichts darunter an, wovon man sich beim Anziehen vergewissern kann. Sie ist in Delon verknallt, für den sie eines Nachts ihren Verlobten verlässt, sich auf das Motorrad setzt und von Frankreich nach Deutschland fährt. Dabei gibt es ein paar einfallsreiche Szenen zu ihrem Trip und ihren visuell üppig ausgestatteten Träumen. Doch nach der Mitte läuft sich der Plot tot, weil mehr oder weniger nur dasselbe kommt, eine Handlung de facto nicht existiert und der Fokus mehr auf der Beziehung und belanglosem Geschwafel liegt. Auch das gehört zum Zeitgeist.
Für Motorradfans gibt das sicher etwas her - für alle anderen wäre vorher eine Runde Space Cake empfehlenswert.
Das Husarenstück des Philippe Petit: als die Twin Towers des World Trade Centers 1974 fertiggestellt waren, organisierte er heimlich das Spannen eines Drahtseiles über 60 m von einem Turm zum anderen - in 420 m Höhe. Mit traumwandlerischer Sicherheit lief er achtmal (!) die volle Länge zwischen den Türmen und wurde danach verhaftet. Einfach unglaublich.
Die Doku 'Man on Wire' (2008) zeigt 34 Jahre später einen nach wie vor mental in Flammen stehenden Petit, wie er die Ergeinisse von damals rekapituliert. Ebenso kommen seine Mitstreiter zu Wort. Das eigentliche Ereignis und das Anbringen des Seils mit Originalfilmmaterial belegt nur das letzte Drittel. Zuvor wird jedoch vieles beleuchtet, das damit nur indirekt in Zusammenhang steht und für mein Empfinden zu ausführlich kommt. Das ganze mittlere Drittel hätte man sich sparen können - stattdessen hätte man die Aktionen auf den Dächern mehr beleuchten sollen. Es wird z.B. nicht gezeigt, wie sie das Seil am Dach befestigen (immerhin ein daumendickes Drahtseil, das man nicht einfach irgendwo anbindet) und auf 60 m derart straff ziehen konnten, dass es so gut wie nicht durchhängt (dabei entstehen enorme Zugkräfte, was eine hohe Stabilität der Haltepunkte voraussetzt).
Ein so beeindruckendes wie amüsantes Stück Zeitgeschichte, das durch den tragischen Fall der Türme im Jahre 2001 noch an Bedeutung gewinnt.
Offstimme:
Als das Kind Kind war,
war es die Zeit der folgenden Fragen:
...
Wann begann die Zeit und wo endet der Raum?
Ist das Leben unter der Sonne nicht bloß ein Traum?
...
Wie kann es sein, daß ich, der ich bin,
bevor ich wurde, nicht war,
und daß einmal ich, der ich bin,
nicht mehr der ich bin, sein werde?
Banales Versaufsagen oder kunstvolle Poesie? Was auch immer man davon hält - es glaubt wohl kaum jemand, dass sich ein Kind jemals solche Fragen stellt, womit sich 'Das Lied vom Kindsein' inhaltlich ad absurdum führt. Eher ist es das typische, pseudo-gehaltvolle, aber absichtlich vertrackte und damit intellektuell klingende Gesäusel, womit man bevorzugt in Arthousefilmen von einer Offstimme zugetextet wird, während einem dazu abstruse, farbgefilterte Handlungsfetzen gezeigt werden. Im Falle von Wim Wenders 'Der Himmel über Berlin' (1987) fällt immerhin der Farbfilter weg, da zumeist in Schwarz-Weiß gehalten, doch ansonsten ist es genau das.
Der Film ist letztlich das Porträt einer Stadt, das mit gelungener S-W-Ästhetik ihren morbiden Charme einfängt und versucht, die Gedanken, Ängste und Nöte einiger Bewohner zum Ausdruck zu bringen. Dazu werden Szenen aneinandergereiht, mal in der U-Bahn, mal im Zirkus, mal an der nachgebauten Berliner Mauer oder sonstwo, in denen man mit der Wahrnehmung eines Engels (Bruno Ganz) zu hören glaubt, was die Leute bewegt. Dazwischen erlebt man Peter Falk am Set eines Filmes, den er gerade dreht, wie er diverse Hüte ausprobiert, die ihm alle nicht gefallen; darf seinen Ausführungen lauschen..... dann säuselt wieder die Offstimme.
Auf seine Art ist der Film gut gemacht, vor allem optisch, aber inhaltlich ist das viel zu dünn und zu oberflächlich, um auf zwei Stunden zu beschäftigen. Zusammenhanglose Szenen, uninteressante Unterhaltungen, wirres Gedanken- und banales Offstimmen-Gesäusel, musikalisch zum Ende von Nick Cave so zum Ausdruck gebracht, dass ich das im Radio nach fünf Sekunden abstellen würde - no, thanks.
Beweist 'Leaving Neverland' (2019), dass Michael Jackson ein Kinderschänder war? Nein - hier werden publikumswirksam lediglich Aussagen akkumuliert, auch emotional vorgetragen, die zwar als Indizien zu werten sind, aber die Schuldfrage nicht belegen.
Gibt es Menschen, die kaltblütig mit mitleiderregender Mine in die Kamera lügen würden, um sich selbst in das Rampenlicht zu stellen und einen beträchtlich finanziellen Vorteil zu erhaischen? Definitiv, ja.
Mich macht dabei stutzig, dass der vorgeblich missbrauchte Wade Robson als Elfjähriger von Ermittlern verhört wurde, die Jackson damals mit allen Mitteln dingfest machen wollten, er aber Jacksons Unschuld beteuerte. Wenn Jackson ihn missbraucht hätte, wäre es wirklich erstaunlich, wenn ein Kind unter professionellem Verhördruck nicht einknickt. Robson versucht das damit zu erklären, dass Jackson ihm Angst gemacht hatte und er deshalb standhaft log.
Kaum überzeugender ist Wades Mutter, die meint, dass sie Entschädigungeld nie genommen hätte, wenn sie nicht von Michaels Unschuld überzeugt gewesen wäre. Denn sonst sähe es ja so aus, dass man sich von Kinderschändung freikaufen könne. Wie nobel, und wie geschickt die Gelegenheit genutzt, als Sauberfrau dazustehen. Die interessantesten Fragen werden jedoch nicht gestellt: "Why, then, would you take the money at all?" oder "Why did you, as the loving and caring mother, never felt or have the suspicion that your child was actually abused in Neverland?" Die Antworten hätte ich zu gerne gehört.
Ich will hier nicht argumentieren, dass Michael Jackson kein Kinderschänder war - das kann ich nicht wissen. Doch auch wenn die Vorwürfe wahr sein sollten, überzeugt 'Leaving Neverland' eher als aufgeblähter Versuch einiger Leute, sich selbst darzustellen und aus dieser Geschichte Kapital zu schlagen.
Vier Stunden Zeitverschwendung.
'Colossus' (1970) ist wohl die Urmutter der Dystopiefilme im Bereich "Computer/Maschinen übernehmen die Macht". Werke wie 'WarGames' (1983), 'Terminator' (1984), oder 'Matrix' (1999) bauen darauf auf. Doch außerhalb dieses Verdienstes, der 'Colossus' in meiner Bewertung einen Bonuspunkt bringt, lässt sich nur wenig Positives sagen.
Schon der Beginn wirft einen mitten in die naive Holzhammer-Dystopie-Message, wie sie in fast allen 70er-Filmen dieser Thematik anzutreffen ist: die Verantwortlichen verlesen ihre geistige Bankrott-Erklärung, indem sie bekanntgeben, dass sie grundlos einem Supercomputer die Verantwortung für das Atomraketenarsenal übergeben haben, so gebaut, dass er nicht kontrollierbar ist. Das ist nicht nur völlig unglaubwürdig (weil selbst die dümmsten Militärs niemals die Kontrolle abgeben würden, geschweige denn der US-Präsident und seine Berater, die hier mitmischen), sondern auch dramaturgisch unsinnig. Der Plot ist mit der ersten Szene komplett vorhersehbar, was jegliche Spannung herausnimmt. Man weiß immer, was der böse Computer als nächstes machen wird. Zudem wird es spätestens an dem Punkt absurd, wo er zur Durchsetzung seiner Ziele eine Atombombe gezündet hat, aber niemand auf die Idee kommt, seinen Bunker einfach dem Erdboden gleichzumachen.
Eingestaubte 70er-Dystopie, die man sich heute nur noch aus nostalgischen Gründen anschauen kann.
Das Konzept einer lockeren, sich nicht so ernst nehmenden Buddy-Krimi-Serie ist mit 'White Collar' (2009-2014) gut umgesetzt. Sie lebt von den Hauptcharakteren eines FBI-Ermittlers (Tim Dekay), der einen Meisterdieb (Matt Bomer) aus dem Knast holt, um das FBI zu unterstützen - die beiden sind Antagonisten und Buddies zugleich. Dabei gibt es für sie interessante, manchmal sogar spannende Fälle zu lösen.
Das funktioniert gut bis zur dritten Staffel, worin Verhältnis und Verhalten der beiden für mein Empfinden zur Stereotypie verkommen, weil sich kaum noch etwas weiterentwickelt. Es ist irgendwie immer dasselbe, wobei sich die (übergeordnete) Handlung mehr und mehr im Kreis dreht. Sprüche und Verhaltensweisen, die vorher Laune gemacht haben, fangen nun an zu langweilen - wie alles, das sich zu oft wiederholt. 6 Punkte für S1-S3; mit dem Rest wird es wohl nichts mehr werden.
Die verflixte 7. Folge - auch bei Guillermo del Toros 'The Strain' (ab 2014) war danach Schluss. Was wie so oft stark und interessant beginnt, sackt schnell ab und langweilt, so dass unweigerleich der Steckerzug erfolgt.
Die Idee einer durch aggressive Würmer übertragenen Epidemie, die Menschen in blutsaugende Monster mit Rüsselzunge verwandelt, wird spannend eingeführt - ein gelungenes Crossover der Subgenres Infektion/Vampir/Zombie, unterfüttert mit einer Story um üble Strippenzieher, die die Hölle auf Erden hereinbrechen lassen wollen.
Das Problem: was inhaltlich einen guten zwei Stunden-Spielfilm ergeben würde, wird mit den üblichen Mitteln zum löchrig dünnen Teig einer ganzen Staffel ausgewalzt. Dazu werden viele Nebenhandlungen eingeschoben, u.a. das unvermeidliche Familiendrama: der Weltretter-Protagonist hat Probleme mit seiner Frau, die sich scheiden lassen will, wobei er um das Sorgerecht kämpft. Weil das als Füllstoff nicht reicht, wird noch eine Latino-Familie beleuchtet (natürlich unterstes soziales Milieu - was sonst?), worin ein Sohn geläutert aus dem Knast kam, dann aber doch wieder zu einem Raubzug überredet wird und mitmacht. Eigentlich wollte ich eine Horrorserie sehen, aber doch keine Sozialklischeeparade. Sogar die Nazis werden wieder einmal bemüht, so dass man noch etwas KZ-Alltag schnuppern darf, während die ursprünglich eingeführte Handlung auf der Stelle tritt und sich die Horror-Aktionen lediglich wiederholen. Dafür das Wort "Spannungsbogen" in den Mund zu nehmen, wäre schon zu viel.
Sorry, del Toro, aber wenn einem zu wenig einfällt, sollte man sich auf das beschränken, was sinnvoll machbar ist (Spielfilm), anstatt den Zuschauer mit zusammengestöpselten 08/15-Dramaserien-Elementen zu langweilen. 5 Punkte nur wegen der 70 min-Pilotfolge - ohne die wären es 4 (=uninteressant).
"Wie heißt es so schön? Die Sonne geht jeden Tag auf und jeden Abend unter."
Diese Binsenweisheit aus Jim Jamuschs Werk 'Paterson' (2016) könnte es treffender kaum ausdrücken: in stoischer Ruhe fließt sein Film durch eine Woche im Leben seines Protagonisten, als würde man an einem gezähmten Fluss entlanglaufen, die Blätter darauf beobachten, wie sie vom Wind bewegt manchmal sogar entgegen der Fließrichtung zu kriechen scheinen. Am Ende entkommt jedoch nichts der Beharrlichkeit des Stroms und durchschreitet irgendwann die imaginäre Ziellinie, an der man sitzt und wartet, bis die Blätter ankommen. Dann ist der Film aus.
Es gibt ein Publikum, das sich von Jarmuschs Stil verzaubern lassen kann, die Ruhe und sonore Tiefe dieses abgelegenen Winkels cineastischen Treibens weitab des Mainstream genießt. Das lässt sich sehr gut nachvollziehen - wer möchte nicht gerne der Hektik des Alltags entkommen? Jarmuschs entschleunigter Trip durch die Erlebnisse eines Busfahrers, dessen Poesie aus Streichholzschachteln, seine schwarz-weiß-besessene Freundin mit ihrem gewinnenden Lächeln, sogar der häßliche Hund auf dem Sofa - das hat Stil. Er entführt den Zuschauer in die Ordnung einer bescheidenen Welt, lässt den Verkauf von schwarz-weiß designten Muffins zu einem Highlight werden.
Jarmusch verkauft zum Glück keine Mogelpackung - genau wie bei No-Brainer Actionfilmen weiß man, was auf einen zukommt. Die meisten seiner Filme, auch dieser hier, leben im Wesentlichen von ihrer entschleunigten Stimmung und dem Ausdruck seiner sympathischen Charaktere, während die Handlung rudimentär bleibt. Man muss eine Ader für diese Art von Film haben, die bei mir etwas verengt zu sein scheint. So richtig kann mich das nicht einnehmen, aber ohne Zweifel ist dieses Aufflackern von Filmkunst weitab des Mainstream einen Blick wert.
Alien-Trash von Asylum, würde man zunächst vermuten. Doch 'Krieg der Welten 3' (2005) ist technisch nicht einmal schlecht gemacht - in der ersten Hälfte ist das mit ein paar guten Ideen durchaus unterhaltend, doch leider quittiert man den Dienst am Zuschauer in H2. Es werden beinahe nur noch zwei Männer gezeigt, die sich vor der Invasion verschanzen konnten, wo sie sich endlos über ihre Situation unterhalten. Da einer der beiden ein Priester ist, geht es ausführlich auch um die Frage, ob und weshalb Gott die Welt verlassen hat - autsch!
Dieser Asylum-Film scheitert nicht an seiner billigen Machart, sondern an einem Drehbuch und Dialogen, bei denen sich einem zur Langeweile auch die Fußnägel hochrollen. Nur wegen der annehmbaren ersten Hälfte noch gnädige 4 Punkte.
Nachdem Sigourney Weaver quasi über nacht mit 'Alien' (1979) berühmt wurde, überzeugte sie auch als verführerische Reporterin im Noir-artigen Thriller 'Eyewitness' (1981), der jedoch floppte. Das überrascht nicht: die Handlung kommt nur sehr langsam voran, während die Inszenierung den Fokus lange auf Beleuchtung der Charaktere legt. Bis überhaupt die Leiche auftaucht, ist schon beinahe ein Drittel des Plots vorüber - Filme, die derart zäh und langatmig aufgebaut sind, haben es beim Publikum schwer.
Das Interessanteste an 'Eyewitness' ist aus gegenwärtiger Sicht die Besetzung mit heute berühmten Schauspielern in einer frühen Phase ihrer Karriere: neben Weaver erlebt man Christopher Plummer als ihren Lover, Morgan Freeman als coolen Ermittler, James Woods als zwielichtigen Vietnamveteran, sowie in der Hauptrolle William Hurt, der die Leiche findet. Hurt deutet Weaver an, dass er mehr weiß, als er der Polizei gegenüber zugegeben hat, womit er ihr Interesse weckt. Doch die Art und Weise, wie die Zusammenhänge ans Licht kommen, ist weiterhin wie Zähneziehen, was das Aufkommen von Spannung verhindert. Inhaltlich läuft es lange nur darauf hinaus, dass Hurt von Weaver besessen ist und eine Beziehung mit ihr anstrebt, bevor sich die Handlung zum Showdown endlich so weit verdichtet, dass man von einem Thriller reden kann.
Neo-Noir-Fans, oder Filmfans, die mit handlungsarmen, langsamen, aber dafür geschwätzigen Plots gut zurechtkommen, könnte das gefallen. Ansonsten sehe ich hier nicht nur im cineastischen Sinne schwarz.
Für eine Komödie zu flach, für ein Drama viel zu flach. 'The English Teacher' (2013) ist genau das belanglose Filmchen, das der Beschreibung nach zu erwarten war, aber es ist als ausgewiesene Komödie leider auch keine Spur witzig. Julianne Moore tritt zwar solide als fünfzigjährige Mauerblümchen-Lehrerin auf, deren größtes Problem es zu sein scheint, keinen passenden Mann mehr abzukriegen. Nicht gerade prickelnd, doch die Handlung um ein Theaterstück, das ein Ex-Schüler geschrieben hat und das sie an der Schule aufführen will, lässt es an Esprit vermissen. Zudem sind die meisten Charaktere nur klischeehaft angelegt, wie z.B. der uneinsichtige Vater des Ex-Schülers, der natürlich vom Schreiben überhaupt nichts hält und seinen Sohn in ein Jura-Studium zwängen will.
....und als ob alle die Pille für erweiterte Einsicht geschluckt hätten, sehen sie wie durch ein Wunder ihre Fehler ein, wodurch sich die belanglose Handlung in Friede, Freude, Eierkuchen zerstreut.
Zahn- und witzlos.
"Unsere Schwänze sind schlau - die hassen uns wie Sau" (3 x in Folge) - wer ahnt, dass das aus einer Seth Rogen-Komödie stammt, ahnt richtig.
'The Interview' (2014) startet genial mit dem Anti-US-Hassvortrag eines nordkoreanischen Mädchens, was Hoffnung auf eine bissige und witzige Politparodie weckt: James Franco und Seth Rogen betreiben eine TV-Klatsch-Show und erhalten aus heiterem Himmel die Chance, den nordkoreanischen Diktator Kim Jong-un zu interviewen. Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren, da heuert das FBI die beiden dazu an, auf den Diktator einen Giftanschlag zu verüben........
Die Verulkung des Kim Jong-un ist Rogen & Franco gelungen und überzeugt durch eine so abgedrehte wie treffende Handlung mit etlichen guten, parodistischen Ideen. Die Ausführung mit den Rogen-typischen Schwanz-Lutsch-Pipi-Kaka-Sprüchen, entsprechenden Gags und einem albernen, overactenden Franco ist Geschmacksache im vermeintlichen Humor-Trend des heutigen Kinos. Meiner ist es nicht, doch zum Glück belegt das nur etwa ein Drittel der Komik, was es noch erträglich macht und die starken Inhalte nicht allzu sehr verwässert. Das häufige Overacting Francos führt jedoch dazu, dass sein Auftritt zu dödelmäßig wirkt und damit der Parodie etwas den Wind aus den Segeln nimmt - die hätte mit einem ernst(er) wirkenden Franco mehr Biss und Potential für trockenen Witz gehabt.
Als Politparodie gelungen, teilweise auch als Komödie.
3,9 Punkte aus den Pressestimmen, 6,3 aus der Community - das müsste gemäß der Erfahrung ein guter Film sein, doch hier bin ich ausnahmsweise bei den Kritikern: 'The Book of Love' (2016) ist einer dieser Filme, die tief in der Klischeekiste wühlen, um möglichst mitleidig gezeichnete Charaktere zusammenzuführen, welche außer ihrem Schicksal nichts gemein haben. Zusammen basteln sie an einem sinnlosen Projekt und lecken dabei ihre Wunden......
In diesem Fall trifft ein Mann, dessen hochschwangere(!) Frau überfahren wurde, auf eine innerlich vereinsamte 16Jährige, betreibt mit ihr in den Bau eines Floßes zur Atlantiküberquerung und gibt dafür seinen Job auf - ja, genau, gar nicht erst fragen......
Man nähert sich an, dann macht einer etwas schlimmes (auch ohne es zu ahnen), man fängt sich wieder, usw. Natürlich darf dabei der Klassiker aus der Klischeekiste nicht fehlen: um seine Frau präsent zu halten, belässt er ihre Sachen altarartig so wie sie waren als sie starb, wovon das Mädchen natürlich keine Ahnung hat und die "Ordnung" zerstört, worauf er ausrastet und in die Krise gerät. Konstruierter Unsinn, der den Beteiligten jegliche Kommunikationsfähigkeit abspricht. Doch was macht man nicht alles, um im Publikum Empathie zu haischen - da ist anscheinend jedes Mittel recht. Dazu dudelt der Plätscherscore in perfekter Abstimmung.
Billig konstruierter Kitsch, der nie berührt, da zu unglaubwürdig und zu offensichtlich nur auf Tränendrückerei getrimmt.
Das war wohl eher eine eineinhalbstündige Version vom 'Wort zum Sonntag': die Doku 'Papst Franziskus - Ein Mann seines Wortes' (2018) gibt dem Papst ausgiebig Raum, seine Vorstellungen einer besseren Welt zum Besten zu geben. Dabei spricht er Themen an, die ihm zurecht am Herzen liegen: Armut, Ungleichheit, Umweltzerstörung, Wegwerfkultur, usw.
Doch mehr als Absichtsbekundung und Bestandsaufnahme mit Predigtcharakter hat das nicht. Neu ist das auch nicht - hier erfährt man nichts, das dieser sympathische Papst nicht schon in der Zeit unmittelbar nach seinem Amtsantritt in die Welt trug. Was hat er faktisch in den 5 Jahren seiner Amtszeit (bis zur Doku) erreicht in Bezug auf die Missstände, die er anprangert? Was unternimmt der Papst z.B. gegen die Pädophilie und Nonnenvergewaltigung seiner Untergebenen, sowie das nicht minder gravierende unter-den-Teppich-Kehren in hohen Ämtern? Alles nur Gerede?
Manches geht sogar in Richtung Binsenweisheit, etwa wenn er anprangert, dass die Menschen heutzutage nicht richtig zuhören, anderen in Diskussionen ins Wort fallen - also, bitte.....
Ohne Zweifel ist dieser Papst der sympathischste seit Langem, weil er offen manche Missstände auch in den eigenen Reihen bemängelt und Bescheidenheit vorlebt. Hut ab. Doch ich bewerte hier nicht den Papst, sondern eine Wim Wenders-Doku über ihn, und die kommt leider über das Niveau netten Small Talks und von Bädern in der Menge nicht hinaus, geschweige denn, dass hier kritische Töne angeschlagen oder essentielle Fragen die Kirche betreffend angeschnitten würden.
Oh weh - Holländer machen einen auf Guy Ritchie ('Snatch', 'Bube,...') und würzen mit einer Prise Refn ('Pusher') nach. Wer auf diese Filme steht und davon nicht genug bekommen kann, mag sich mit 'Black Out' (2012) amüsieren, doch ansonsten ist das nur einfalls- und witzloses Räubern im Genre.
Finger weg.
Wer hätte gedacht, dass Helge Schneider und Til Schweiger einst in einem Film auftraten? In 'Ebbies Bluff' (1993) darf man zudem Heiner Lauterbach als findigen Manager bewundern, der den erfolglosen Boxer Schweiger auf das Musikgeschäft umsattelt.
Der Film wirkt sehr krude, hat eher die Züge einer ungeschliffenen Ruhrpottballade, die trotz des profilierten Casts wie unten aus dem Stapel der vergessenen Filme wirkt. So etwas wie ein Kultfilm, der nie einer wurde, weil ihn kaum jemand gesehen hat.
Schon der Beginn wirkt befremdlich - Schweiger tritt in einem ernst gemeinten Ringkampf gegen einen Boxer an, der zwei Gewichtsklassen über ihm steht. Inszenierte Sinnlosigkeit, die weder witzig noch prickelnd ist, sondern nur die Frage aufwirft: was soll das? Einfachste Erklärung: man hat wohl auf die Schnelle keinen anderen Filmgegner für Schweiger herbekommen und musste es so abfilmen, egal wie blöd es aussieht.
Auch im Verlauf wird es nicht besser: die bescheuerte Story ist miserabel inszeniert, entwickelt überhaupt keinen Drive und ist meilenweit von einer Komödie entfernt. Einfach nur schlecht. Doch erstaunlicherweise ist 'Ebbies Bluff' nicht unter den fünf schlechtesten Filmen mit Schweiger (https://www.giga.de/personen/til-schweiger/specials/die-besten-und-schlechtesten-filme-mit-til-schweiger/). Vielleicht, weil wirklich so gut wie niemand diesen Film kennt, aber Schweiger hat tatsächlich noch tiefer gegriffen. Von daher großzügige 3 Punkte, und vergessen wir nicht das Kultpotential.... ;-)
Der Eindruck bleibt nach etwas über drei Jahren unverändert: 'Bone Tomahawk' (2015) besticht auch in der Wiederholung durch seinen innovativen Westernansatz und spielt geschickt mit der Komponente einer unheimlichen Bedrohung, die sich erst zum Ende hin manifestiert. Dadurch wird die Spannung durchgängig aufrechterhalten und zieht den Zuschauer sogar durch den langen Mittelteil, der allerdings bei weitgehender Ereignislosigkeit dem Filmerlebnis abträglich ist. Bei der Laufzeit von über zwei Stunden wären hier zwanzig Minuten weniger mehr gewesen. Zudem ist das stellenweise zu achtlos konstruiert, v.a.
(SPOILER) in der Überfallszene: man legt jede Nacht akribisch den Alarmdraht um das Lager, nur in dieser nicht, und hat bei vier Männern nicht einmal eine rotierende Wache, obwohl die Gegend banditenverseucht ist?
(SPOILER ENDE)
Zum Ausgleich gibt es auf dem Trip einen gnadenlos ins Schwarze treffenden Gag (der intelligenteste Mann xD). Spärlich eingestreuter Humor, der dafür sitzt.
Craig Zahler, Kurt Russell & Co. haben es mit 'Bone Tomahawk' geschafft, frischen Wind in das Western-Genre zu bringen, der hoffentlich noch weiter wehen wird.