RoboMaus - Kommentare
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Alle Kommentare von RoboMaus
Ein kleiner, aber feiner Geheimtipp: Gene Hackman in einem Agententhriller, der im Berlin unmittelbar nach dem Mauerfall spielt und produziert wurde.
Hackman wird als Ex-CIA-Mann reaktiviert und soll einen Spion-Austausch mit den Russen durchführen. Die Story beginnt klassisch, bricht aber schnell aus dem gewohnten Schema, (SPOILER) indem der Austausch in einem Desaster endet und Hackman sich mit dem russischen Spion zusammenraufen muss, da beide nun auf der CIA-Abschussliste stehen...... (SPOILER ENDE)
Dabei unterhält der Plot eine gelungene humorige Note, die für einige Lacher sorgt und wohltuend von den damaligen Fließband-Onelinern und abgegriffenen Buddy-Gags entfernt ist. Hackman spielt in Topform und strahlt damit eine angenehme Lockerheit aus. Das Berlin-Setting überzeugt, u.a. mit einer Szene, in der die beiden einen Trabant kapern ...XD.
Auf der Thriller-Seite geht es ordentlich zur Sache, mit einigen starken Plotideen und Überraschungen, die man nicht kommen sieht. Einfallsreichtum in den Aktionen rechne ich Filmen hoch an, im Gegensatz zu billiger Vorhersehbarkeit. Hiermit punktet 'Company Business' (1991) am meisten - dafür überzeugt die Story weniger, die ab der Mitte im Grunde nur noch auf der Stelle tritt (SPOILER: z.B. macht sie nichts aus den 2 Mio.$, die lediglich im Koffer durch den gesamten Film getragen werden und somit zum McGuffin verkommen; SPOILER ENDE).
Die schwache Story und das inhaltlich wirr ausgeführte Ende, gerade in einem Agententhriller, verhindern eine Bewertung als Spitzenfilm (ab 8 P.), doch ansonsten passt hier alles für starke, kurzweilige Unterhaltung.
John Cusack und Morgan Freeman gefallen mir in den meisten ihrer Filme, doch im schwachen Plot von 'The Contract' (2006) können auch die beiden nicht viel ausrichten. Freeman ist ein Krimineller, der bei einer Überführung von seiner Gang befreit werden soll, was schiefgeht. Er stürzt mit dem Polizeifahrzeug in einen Fluss und wird später von Cusack gefunden, der ihn ausliefern will.
Beinahe alles an 'The Contract' (2006) wirkt zu konstruiert, unschlüssig, wie z.B. Freemans Aktion (SPOILER), worin er den angeschossenen Marshall aus dem Auto im Fluss zieht, ihn festhält und mit ihm hinabtreibt - in Freemans Lage kann das doch nur dazu führen, dass der Marshall ihm noch Probleme macht. Genauso kommt es natürlich.......(SPOILER ENDE).
Dazu kommen sinnlose Aktionen, um künstlich Dramaturgie zu schüren, wie: Freeman klettert in Anzug und Edeltretern im strömenden Regen eine Felswand hinunter, was unter solchen Bedingungen nicht einmal ein Climber angehen würde......
Wirr, hanebüchen, überkonstruiert, selbst im Detail vorhersehbar und deshalb überhaupt nicht spannend.
Sieben Monate ist es her, seit ich das Original 'Nikita' (1990) von Luc Besson wieder einmal sah, und bin einigermaßen ernüchtert. 'Codename Nina' (1993) ist tatsächlich eine eins-zu-eins-Kopie von Bessons starkem Thriller, sogar mit denselben Dialogen an den kritischen Stellen, soweit es mir aufgefallen ist. Wenn Veränderungen eingeflochten sind, dann nur in unbedeutendem Umfang.
Die Besetzung von Nina mit Bridget Fonda, die in den 90ern in einigen starken Filmen mitwirkte, ist gelungen. Dazu überzeugen Gabriel Byrne als ihr Ausbilder, Harvey Keitel als Aufräumer und die verdiente Anne Bancroft als Manieren-Beibringerin. Am Cast wurde gewiss nicht gespart, was dem Film zugute kommt.
Im Grunde gibt es wenig auszusetzen, außer, dass es eine einfallslose Kopie ist. Luc Bessons Werk ist stark, aber bei Weitem nicht perfekt, so dass sich vor allem in der inhaltlich schwächeren, zum Teil langatmigen zweiten Hälfte genug Möglichkeiten geboten hätten, storytechnische Verbesserungen anzubringen, um den Plot flüssiger, packender zu gestalten. Leider wurde das versäumt. Es gibt jedoch auf anderer Ebene eine Verbesserung: der Score von Hans Zimmer ist variabler, an den entscheidenden Stellen intensiver (SPOILER: vor allem bei Ninas erstem Einsatz im Restaurant und der Flucht danach; SPOILER ENDE).
Da ich 'Nikita' mit 7 Punkten bewertet habe, muss 'Codename: Nina' einen Zähler Abzug bekommen, weil es eben nur eine Kopie ist, die überflüssigerweise sogar Bessons Schwächen übernommen hat. Wer keinen der beiden Filme kennt, kann sich aber auch das Remake zu guter Unterhaltung anschauen.
Wieder einmal: nur Lobes-Kommentare mit einem Bewertungsdurchschnitt weit über dem der Community - na dann......
Zwei Killer dringen in ein Haus, das vom FBI bewacht wird, erledigen die FBI-Leute und Eltern eines neunjährigen Zeugen gegen die Mafia, den sie kidnappen. Der Anfang hat es wirklich in sich, doch es folgt eine Art Fahrzeug-Kammerspiel, worin der Junge versucht, die Killer gegeneinander auszuspielen. Nicht nur inhaltlich ist das unglaubwürdig, auch das ständige Diskutieren von Belanglosigkeiten und die Streitereien der Typen wirken ermüdend bis nervend. Die wenigen interessanten Szenen sind wiederum so hanebüchen, dass von vorneherein keine Spannung aufkommen kann.
Ein typisches Beispiel (SPOILER): Der eine Profikiller erschießt den anderen, schmeißt ihn aus dem Auto, sammelt ihn wieder ein und legt ihn in den Kofferraum. Dabei fällt dem Profi natürlich weder auf, dass der andere nicht tot ist, noch, dass er eine kugelsichere Weste trägt, worauf der beim nächsten Stop dem Kofferraum entsteigt....... surprise (SPOILER ENDE).
Das ist einfach zu billig.
Einfallslos, mit zu viel dialoglastigem Stuss, und völlig zurecht ein katastrophaler Flop an den Kassen.
'Control' fängt bärenstark an, mit einem Ray Liotta, der wirklich Angst und Schrecken verbreitet. Der gewissenlose Killer wird scheinbar hingerichtet, dann aber von Willem Dafoe für ein Experiment mit einem neuen Wirkstoff gewonnen, der aus ihm einen braven Bürger machen soll.
Das ist sehr eindringlich und glaubhaft dargestellt, eine der besten Einführungen, die ich in letzter Zeit sah, was auch am absolut überzeugend auftretenden Liotta liegt. Es deutet sich immer mehr an, dass das Experiment in die Hosen geht und die Sache aus dem Ruder laufen wird, doch nach dem ersten Drittel quittiert der Plot seine Dienste als Thriller. Ich konnte es nicht fassen: es wird hauptsächlich Liottas Leben beleuchtet, der sich mit Hilfe seiner Pillen in der Gesellschaft als streng überwachter, braver Bürger bewegen darf, wobei er sich mit Michelle Rodriguez anfreundet. Daneben werden noch Dafoes Beziehungs- und berufliche Probleme dargestellt - WTF??
Inhaltlich und dramaturgisch erlebt man den Absturz vom Spitzenfilm in die Belanglosigkeit, aus dem bis auf das Ende jeglicher Thrill/Spannung entwichen ist. Sehr enttäuschend und deshalb insgesamt nur Mittelmaß.
Wie schön - die Zeit der Katastrophenfilme um 2000, als 'Armageddon' & Co die Leute ins Kino lockten. Da darf man nicht so streng sein: natürlich ist 'The Core' (2003) der reinste Geo-Fantasy-Trash, bei dem sich nicht nur Geowissenschaftlern die Fußnägel hochrollen - wenn sie nüchtern sind. Doch aus der Distanz von ein paar Shots ist das starke Unterhaltung mit etlichen Lachern.
Allein die Landung des Space Shuttle in L.A., oder die Demonstration des fehlenden Erdmagnetfeldes mit dem Pfirsich (die übrigens überhaupt nicht verkehrt ist), oder die Patentlösung für 50 Mrd. $: "Nehmen Sie einen Scheck?" ist mehr Comedy als die heutigen Budget-starken Komödien mit ihren abgestandenen Buddy- und Fäkalgags.
"Die Wissenschaft besteht nur aus Vermutungen" - welch wahres Wort von Stanley Tucci, der den etwas arroganten, überkandidelten Star-Geologen mit Bravour gibt. Zu ihm gesellt sich Underdog-Geologe Aaron Eckhart, der ähnlich wie Bill Paxton in Twister (1996) der Wahrheit viel näher ist als der gut ausgerüstete und etablierte Tucci. Dazu kommen Hilary "Million Dollar Baby" Swank als Space Shuttle-Bruchpilotin, die den Erdkern ansteuern soll, und Bruce Greenwood als einsichtiger Commander. Beste Voraussetzungen für ein schlagkräftiges Geo-Drama.
Mission Control: "Und wir haben ein Signal".... von einem Sender kilometerweit unter der Erdkruste...XD - so ein Film kann eigentlich nur aus den 90ern sein.
Obwohl 'The Core' 2002 entstand, atmet er wirklich noch den Geist der 90er-Filme im Genre und wirkte damit schon anachronistisch, was vielleicht den Flop an den Kassen verursachte. Vielleicht ist das für ein breites Publikum aber einfach zu trashig - gegen 'The Core' wirkt 'Armageddon' (1998) tatsächlich wie eine Real-Doku.
In der zweiten Hälfte wird es phasenweise zu pathetisch, wobei versucht wird, über die Pathetik dramaturgisch zu punkten, was nicht funktioniert und was man hätte weglassen sollen. Zum Ende zieht es sich damit leider - eine halbe Stunde hätte man sich von diesem zwei Stunden-Plot sparen können, denn 'The Core' ist immer dann am besten, wenn er seine überzogenen Geo-Inhalte trashig-witzig serviert.
Wer diesen Film keine Sekunde ernst nimmt, könnte die durchaus ansprechende und optisch stark bis trashig umgesetzte Geo-Phantasie, wie auch den (manchmal unfreiwilligen) Witz darin wahrnehmen - wer nicht, vergibt eben 3 Punkte.
Eine außergewöhliche Starbesetzung bevölkert ein griechisches Bergdorf im Jahre 1940: ein lebenslustiger Nic Cage, eine bezaubernd kratzbürstige Penelope Cruz, ein mürrischer-pragmatischer John Hurt und ein patriotischer Christian Bale geben sich die Ehre.
Das beschauliche Dorfleben weicht schon nach einer Viertelstunde der bitteren Realität jener Zeit: Mussolini greift Griechenland an, und der unsterblich in Cruz verliebte Bale zieht in den dortigen Auftakt des zweiten Weltkrieges. Nachdem Mussolini versagte, mussten es die Nazis mit einem Blitzkrieg richten: Griechenland ergab sich und wurde von Italien verwaltet - so landet der italienische Offizier und Mandolinenspieler Cage im Bergdorf bei Cruz und dem zurückgekehrten Bale, und die Dreiecksgeschichte nimmt ihren Lauf......
......wobei die ersten zwei Drittel im Wesentlichen auf die Annäherung Bale-Cruz verwendet werden, was sich inhaltlich karg gestaltet. Das hat zwar seine überzeugenden, berührenden Momente, wirkt aber bei der Ereignisarmut phasenweise zu langatmig. Erst im letzten Drittel kommt Bewegung und Dramatik in diesen Plot, was 'Corellis Mandoline' (2001) doch noch zu einem "ganz guten" Gesamteindruck verhilft. Ein typischer zwei Stunden-Film, der inhaltlich vor allem im Mittelteil zu gestreckt wirkt und mit 20-30 min weniger besser, konsequenter dastehen würde.
1. Welche Serie haben Sie komplett öfter als ein oder zweimal gesehen?
Wiederholungen sind mir eher ein Graus - mit einem Mal ist es bei Serien gut :)
Das geht nur bei Spitzenfilmen.
2. Welcher war der erste Film, den Sie sich gekauft haben?
Irgendetwas Unbedeutendes - sonst wüsste ich es noch.
3. Es heißt, der zweite Teil einer Filmreihe ist immer der Schwächste: Stimmt das oder kennen Sie einen, der alle vom Gegenteil überzeugt?
Der zweite 'Indiana Jones' hat wenigstens mich vom Gegenteil überzeugt.
4. Die kultigste Serienfigur ist und bleibt ...
Captain James T. Kirk.
5. Was war Ihr bisheriges Kinohighlight in diesem Jahr?
Aus Angst, mich wie letztes Jahr über zu häufige Zeit- und Geldverschwendung zu ärgern, war ich 2017 noch nicht im Kino (außer im Januar 'Arrival', aber der zählt wohl noch zu 2016).
6. Welchen Film haben Sie zuletzt gesehen? Würden Sie ihn empfehlen?
Im Kino? 'Arrival' - aber sicher doch!
7. Welcher Film ist am längsten auf Ihrer Watchlist?
Freeheld (2015) - aber das sieht mir bei näherem Hinsehen verdächtig nach einem Langweiler aus. Gleich mal gestrichen - Danke für's Erinnern :)
8. Welches ist Ihr liebstes Filmgenre?
SF
9. Waren Sie schon einmal im Ausland im Kino? Wenn ja, was war das für ein Erlebnis für Sie?
Schon oft - nicht anders als bei uns, aber Englisch sollte man schon können :)
10. Die guten, alten Heimatfilme ...
Überlasse ich MP-Freund Sterni
11. Nehmen Spoiler immer die Spannung raus?
Nein - vielleicht will mal einer versuchen, 'Stalker' (1979) zu spoilern?
12. Was schauen Sie derzeit am liebsten?
Bin schon zufrieden, wenn's nicht langweilt.
13. Ist der Sommer ein Grund, nicht ins Kino zu gehen?
Nicht, wenn es ein Autokino in der Nähe gibt.
14. Welcher Film eignet sich besonders für kaltes Herbstwetter?
Ein guter Porno geht immer.
15. Buchverfilmung: Lesen Sie lieber das Buch, ehe Sie den Film gesehen haben, oder machen Sie das lieber danach?
Als ich noch Bücher gelesen habe, eher davor.
16. Gibt es Filme, die Sie nicht schauen, weil Sie den Hauptdarsteller nicht mögen?
Da gibt es in der Tat diverse Kandidaten wie der einmalig üble Hugh Grant, aber auch Clooney ist mir oft übel aufgestoßen.....
17. Mit welchem Regisseur werden Sie so gar nicht warm?
Scorsese, Soderbergh, Ritchie, Coens, Rob Zombie, Shane Black, und von den deutschen Regisseuren fangen wir erst gar nicht an......
18. Wessen Biographie sollte unbedingt verfilmt werden?
Gibt es überhaupt noch eine, die nicht verfilmt ist?
19. Sie schauen Filme, um ...
dazu Kommentare auf MP zu schreiben ;-)
20. Viele Filme kommen inzwischen auf eine Laufzeit von über 2 Stunden. Muss das sein oder hätte man die Story auch in 93 Minuten erzählen können?
Aber hallo - Letzteres trifft wohl auf 95 % aller zwei Stunden-Filme zu.
Lang, lang ist's her - es muss in den späten Neunzigern gewesen sein, als ich diesen Sigourney Weaver Old School-Thriller das letzte Mal sah.
Der war schon damals Old School: ein Serienmörder treibt sein Unwesen und führt die Polizei an der Nase herum, die ihn allmählich doch einkreist.
Das Besondere: der Killer stellt die Morde seiner großen Psychopathen-Vorbilder nach, was seine Aktionen für die Polizei zu einem gewissen Grad durchschaubar macht (daher 'Copykill', 1995, wobei der deutsche Titel hier ausnahmsweise besser trifft als das Original 'Copycat'). Als Novum hat man ein weibliches Ermittler-Duo mit der stark auftretenden Holly Hunter auf Seiten der Polizei und Weaver als Serienmörder-Spezialistin von der Universität...
Inhaltlich ist es das übliche Katz- und Mausspiel, das zwar solide aufgezogen ist, es aber nur in seltenen Phasen schafft, Spannung zu erzeugen. Mit dem zeitgleich erschienenen, thematisch ähnlich gelagerten 'Se7en' (1995) kann 'Copykill' von daher nicht mithalten, hat dazu einige Längen und ist mit seinen knapp zwei Stunden Laufzeit etwas zu ambitioniert.
Seine beste Phase hat der Film in den letzten zwanzig Minuten mit dem Showdown, der stark erdacht ist und nicht so schematisch-vorhersehbar abläuft wie in den meisten Psychopathen-Thrillern. Ein ordentlicher Genre-Beitrag mit einer gewohnt starken Sigourney Weaver - hier macht man nichts verkehrt :)
Natürlich sollte man in einem Slasherfilm keine Story erwarten - wenn er gut gemacht ist, lebt er von seiner Spannung, guten Plotideen in der Art und Weise, wie der Slasher zuschlägt, und natürlich auch davon, dass es richtig übel wird. Viele gute Kritiken und Bewertungen durchweg von 6-9 im MP-Freundeskreis ließen es mich wieder einmal versuchen, obwohl dieses Horror-Subgenre mir nur selten zusagt.
Der norwegische Versuch 'Cold Prey' (2006) beginnt standardmäßig mit fünf Snowboardern, die nach einem Unfall ein verlassenes Hotel finden und "einchecken". Allerdings lässt man sich viel Zeit - es vergehen 40 Minuten, bis überhaupt etwas passiert. Beinahe bis zur Mitte muss man Smalltalk, Beziehungsprobleme und sonstige Belanglosigkeiten über sich ergehen lassen, was in dieser Länge bereits ein dickes Minus ist.
Doch schon die erste Aktion kommt mit Ansage (SPOILER): anstatt einen Überraschungseffekt zu bringen, der wirklich schockt, tritt der Killer völlig vorhersehbar an sein Opfer und versenkt den Eispickel in ihr (SPOILER ENDE).
Einfallsloser geht es wirklich nicht mehr - danach war ich von dem Film schon reichlich abgetörnt und erwartete nur noch, dass der Rest wohl auch im ausgetretenen Genre-Stil ablaufen wird. Doch 'Cold Prey' weiß sich im letzten Drittel überraschend zu steigern und doch noch Spannung zu erzeugen.
Allerdings hapert es stellenweise so sehr an der Schlüssigkeit, dass es schmerzt (SPOILER): Der Killer ist auf der Suche nach seinem nächsten Opfer, das ein Schrotgewehr findet.... hurra. Sie schaltet den Generator ab, doch anstatt einfach im Dunkeln auf ihn zu warten, bindet sie eine Taschenlampe an das Gewehr und läuft damit als Zielscheibe herum (SPOILER ENDE).
Bei so viel Dummheit war das letzte Quäntchen Sympathie verflogen - möge der Killer sein Werk möglichst schnell vollenden.....
Nur aufgrund der überwiegend gelungenen letzten halben Stunde gerade noch ein "geht so".
Der schwedische Superagent Hamilton versucht einen Atombombenschmuggel aus dem Russland der späten 90er durch Schweden zu verhindern......
Aus der Bond-mäßigen Thematik holen die Schweden mehr an Handlung und Inhalt heraus als die Briten, wenn auch etliches nicht schlüssig ist und Hamiltons Aktionen manchmal weder vom Sinn, noch von der Umsetzung nachvollziehbar sind. Wenn es actionmäßig zur Sache geht, ist er immer schnell am Ziel, und das Problem ist ruck-zuck gelöst. Die Action ist an diesen Stellen zwar ordentlich inszeniert, aber es wird viel Potential verschenkt, was das Aufkommen von Spannung verhindert.
Der guten Story steht eine weitaus weniger rasante Inszenierung gegenüber, als man sie aus Bond-Filmen gewohnt ist. Das ist an sich kein Minuspunkt, aber dann müsste 'Commander Hamilton' (1998) mehr über die Inhalte Interesse und Spannung erzeugen, was nur phasenweise gelingt.
Unter dem Strich kein schlechter Film, der jedoch storytechnisch konsequenter, schlüssiger ablaufen müsste, und weniger versuchen sollte, mit billig inszenierten Explosionen usw. dem großen Vorbild nachzueifern.
Trotz Starbesetzung will diese Gaunerkomödie nicht zünden. Die einfallslose Heist-Handlung versucht hauptsächlich von der endlosen Vorbereitung eines Coups zu leben, was schon vor der Mitte uninteressant wird. Es ist nur das übliche Schema F-Geplänkel, wie "ein paar Dödel nehmen dem gnadenlosen Oberboss aus Versehen die Kröten ab und bekommen Probleme" - ist es denn so schwer, sich zur Abwechslung einmal etwas Neues einfallen zu lassen?
Inhaltlich führt sich dieser Plot schnell selbst auf das Abstellgleis, doch es soll auch eine Komödie sein, für gute Laune und im Idealfall für Lacher sorgen. Doch vom Idealfall sind wir hier weit entfernt - leider reduziert sich der Humor auf das Ausreizen alberner Kalamitäten. Gags, nicht einmal misslungene, sind keine auszumachen, was immerhin ein Pluspunkt ist: besser überhaupt keine Gags als die üblichen Rohrkrepierer in einfallslosen Filmen.
Uninteressante Unterhaltung von der Stange.
Fünf Stephen King-Gruselgeschichten in einem Episodenfilm, von keinem geringeren als George A. Romero in Szene gesetzt. Gleich am Anfang darf man einen Ed Harris als Schauspielfrischling erleben, später auch noch Leslie Nielson als durchgeknallten Psychopathen, weit abseits seiner Comedy-Rollen. Für Filmfans wird das allein schon durch die (heutige) Prominenz interessant.
Doch leider kommt darüber hinaus nicht viel. Die Geschichten sind nicht besonders einfallsreich, manches geradezu plump, wie vor allem die dritte, die lediglich daraus besteht, dass (SPOILER) Nielsen zwei Leute am Strand in den Sand eingräbt, so dass nur noch die Köpfe herausragen, damit sie bei der Flut ertrinken. Als Zombies dringen sie in sein Haus ein, fangen ihn und graben ihn ebenfalls ein - Fin (SPOILER ENDE).
Selbst ein Achtjähriger könnte sich so etwas zu Halloweeen ausdenken.
Die zweite Geschichte ist nur eine ideenlose Version von 'The Blob' (1958), und in der fünften wird genauso ideenlos ein Mann schlechten Charakters inszeniert, der von Kakerlaken überlaufen wird, sonst aber nichts passiert.....
Der karge Unterhaltungswert kommt aus der unfreiwilligen Komik, vor allem in der ersten Geschichte, worin ein Zombie ständig sagt "Ich will meinen Kuchen....", doch ansonsten ist das für Stephen King erschreckend einfallslos, vorhersehbar und überhaupt nicht gruselig. Letzteres liegt z.T. auch der Technik der frühen Achtziger, doch auch damals hatte man astreinen Horror inszeniert (zeitgleich z.B. 'Das Ding' 1982). Zum Glück wusste sich King zu steigern.....
Die dystopische Zukunft. Wieder einmal sind die Menschen gefangen in einer von ihnen geschaffenen Welt aus zweifelhaften Werten. Kontrolle ist wichtig, damit niemand etwas machen kann, das sich dem Wissen der Aufsichtsbehörden entzieht, wozu fortgeschrittene Technologien eingesetzt werden. Designer-Viren geben ihren Trägern gewünschte Eigenschaften.
Diese Welt sieht ansonsten genauso aus wie die heutige, bzw. die von 2003 - die Autos, die Gebäude in Schanghai, Tim Robbins' Anzug. Futuristisch wirkt hier kaum etwas, außer dem errichteten Gedankengebäude. In diesem Rahmen entwickelt sich die Story um eine Frau, die gefälschte Papiere anfertigt und die Robbins als viral-mental aufgerüsteter Ermittler aufspüren muss. Doch er verliebt sich nach zwei Minuten, verwirft dabei sämtliche Professionalität und riskiert sein eigenes Auskommen.....
Von der Dystopie zur Prophanität einer einfallslosen Story, die zudem in sehr langsamem Tempo vorgetragen wird und es nie schafft, Spannung zu erzeugen.
Letztlich muss der Betrachter erkennen, dass ihm ein laues Beziehungsdrama im billigen SF-Mantel untergejubelt wird, das sich mit fortschreitender Dauer immer deutlicher aus dem Plot schält - bereits zur Mitte wird es damit uninteressant, woran auch die Message im Stile von 70er-SF-Filmen nichts ändern kann (in der Zukunft werden wir alle überwacht, und niemand kann dem entkommen - wie einfallsreich).
Überflüssig.
Die Elvis-Imitatoren Kurt Russell, Kevin Costner und Christian Slater bitten zur Kasse in einer Heist-Gangster-Ballade, der leider nach dem ersten Drittel schon der Saft und die Ideen ausgehen.
Anfangs ist das stark gemacht, mit dem Ausräumen des Casinos während der Elvis-Show und dem gegenseitigen Belauern der vier Gangster, bis Costner die Katze aus dem Sack lässt (7,0 bis hierher). Doch danach schwenkt der Plot in eine langatmige Dreiecksgeschichte, worin Costner, Russell und sein Anhängsel Courteney Cox nur noch versuchen, sich das Geld abzunehmen und davonzuziehen. Unglaubliche "Zufälle" verhindern, dass sich einer allein absetzen kann......
Auf die vollen zwei Stunden zieht es sich gewaltig in Ermangelung einer Story, die so etwas wie Finesse oder aha-Effekte in diesen Plot bringen würde - bis an den Punkt, wo es egal ist, wer schlussendlich überlebt und das Geld hat. Da hätte man sich mehr einfallen lassen müssen, um die lange Hatz nach dem Geld interessant zu gestalten. Dazu kommt: obwohl 'Crime is King' auch als Komödie ausgewiesen ist, gibt es keine Lacher - bestenfalls ist das an manchen Stellen albern.
Immerhin überzeugt vor allem Costner als knallharter Charakter, der keine Gefangenen macht, ebenso wie Cox als Gelegenheits-Gangsterbraut mit Eigeninitiative. Russell ist o.k., während Slater blass bleibt.
Leider lässt das mehr oder weniger einfallslose und kaum noch spannende Hin und Her zwischen den Protagonisten über zwei Drittel des Plots den Gesamteindruck auf ein "geht so" absacken - schade, dabei war der Beginn vielversprechend.
"10.000 Seiten: 'Mein Leben und meine Liebschaften' - das macht eine pro Seite......."
Heath Ledger überzeugt als Casanova, ein wahrlicher Meister seines Fachs, der die Frauen Venedigs reihenweise flachlegte. Doch alles hat seinen Preis, vor allem, wenn man auch vor Nonnen nicht haltmacht:
"Casanova! Die Inquisition ist hier und sucht dich!"
In welchen Problemen er auch immer steckte - langweilig wurde es Casanova bestimmt nicht. Das bringt Lasse Hallström mit seiner Interpretation des klassischen Stoffes gut heraus: schönes Venedig-Setting mit entsprechender Kostümierung, schwungvoll, amüsant und lehrreich im Umgang mit Frauen. Der ideale Rahmen für eine starke und spannende Story um die Machenschaften eines Casanova, der vor keiner Hochstapelei zurückschreckte, sehr hoch pokerte und immer gewann - wenigstens bei Hallström. Neben Ledger überzeugt auch Oliver Pratt als genuesischer Edelmann, der eigentlich Casanovas Verehrte heiraten soll, es aber mit seinen Tricks und der Inquisition zu tun bekommt.....
Ernst gemeint ist hier nur wenig, dafür ist das Augenzwinkern umso stärker - ein Genuss, wie der Frauenheld seine Verfolger ein ums andere Mal zum Narren hält und selbst dann noch einen kühlen Kopf bewahrt, als die Inquisition seinem Geflecht aus Lug und Trug auf die Schliche kommt, die Kreise um ihn immer enger zieht. Doch wozu hat man Freunde....?
Lasse Hallström ist für mich einer der ambivalentesten Regisseure, dessen Filme manchmal so lahm, harmlos und belanglos, und dann doch wieder so verführerisch-packend sind wie dieser. Nur der Harmlosigkeit bleibt er sich so treu wie Casanova den Frauen - verletzt oder gar getötet wird hier keiner, nicht einmal beim Degengefecht um alles oder nichts.
Ausgezeichnete Unterhaltung mit einer wohl abgestimmten Mischung aus Historiendrama und Komödie.
30erJahre, Typen, die im Halbdunkel herumlungern, irgendwo dudelt einer auf dem Saxophon, aus dem inhaltlichen Nichts tauchen Killer auf, die jemanden umbringen wollen, aber kein Schwein weiß, weshalb, während sich die zu erahnende Handlung im Schneckentempo vorwärtswälzt.
Clint Eastwood liebte in seinen Thrillern der 70er und 80er den Noir-Stil, der in 'City Heat' (1984) mit Burt Reynolds und einer Art Humor garniert wird, der ohne Lacher auskommt. Leider auch ohne nennenswerte Story, ohne Spannung und ohne Esprit in den Dialogen.
Flach und langatmig.
Gert Fröbe in Ian Flemming's......... nein, nicht 'James Bond - Goldfinger' (1964), sondern in der Fantasy-Komödie 'Chitty Chitty Bang Bang' (1968). In vor-CGI-Zeiten bedeutete Fantasy noch pure Phantasie, die beim Zuschauer über angedeutete oder märchenhafte Inhalte angeregt wurde, wie ein Auto, das mit einem Paar ausgeklappter Flügel einfach fliegt. Letztlich war und ist das ein Film für kleine Kinder und Erwachsene, die ein solches in sich bewahrt haben.
Es ist die von Ken Hughes und seinen Drehbuchschreibern charmant umgesetzte Story des Erfinders, dem nichts gelingt und der damit seine Traumfrau ergattert. Dazu wird er noch zum Retter der Kinder.
"Hier sind doch irgendwo Kinder versteckt....." Aufgepasst, die Kleinen, sonst fängt euch der böse Häscher mit seinem Netz ;-)
Das kommt mit dem naiven, slapstickartigen Humor amüsant, zuweilen witzig, hat aber ein gewöhnungsbedürftiges Element, das den ganzen Film durchzieht: die Gesangseinlagen - nicht gerade die Musik, die ich mir freiwillig anhöre (Gert Fröbe: "Meine kleine Tschutschimaus....."), aber im Rahmen des Filmes ist sie zu ertragen, wofür sich die vorherigen drei Bier als durchaus hilfreich erwiesen ;-)
Doch es gibt auch ein wirklich stark gemachtes, künstlerisch anspruchsvolles Highlight mit der Puppenszene.
Immer noch ein schöner Familienfilm, wenn man kleine Kinder hat...... und für alle Fälle etwas Biervorrat im Kühlschrank.
Die gefeierte Hommage an das frühe Kino der späten Vierziger und der Fünfziger 'Cinema Paradiso' (1988) hat im MP-Freundeskreis zwei auffällige Bewertungs-Gruppierungen: 4-6,5 und 7,5-10. Gewiss treffen die Aussagen zu, die dieses Werk zum Spitzenfilm stilisieren, wie "warmherzig und magisch, ohne je kitschig zu sein", oder "eine Ode an das Kino, die Leidenschaft und die Freundschaft". Diese Attribute stehen hier unübersehbar im Vordergrund, aber es sind auch die einzigen.
Das größte Manko an 'Cinema Paradiso' ist die rudimentäre, langatmig vorgetragene Handlung auf Eposlänge. Eine ganze Stunde passiert in diesem Film nichts, außer dass ein Junge in einem italienischen Dorf der Nachkriegszeit verrückt auf Kino ist und keine Gelegenheit auslässt, sich dort einzuschleichen. Genauso oft wird er dafür von seiner Mutter verhauen, die das unterbinden möchte. Auch in den Fünfzigern, als der Junge älter ist, ereignet sich bis auf den Einbau einer Romanze kaum mehr in diesem Plot.
Egal, wie magisch diese Darstellung von alten Filmvorführungen im italienischen Ambiente sein mag - eine Handlung, die sich die meiste Zeit im Kreis dreht und auf zweieinhalb Stunden mit ihren wenigen Inhalten nur im Schneckentempo vorankommt, ist für andere schwer zu ertragen. So wird die Ode zur Ödnis, wenigstens aus storytechnischer und dramaturgischer Sicht. Wie karg diese Story ist, sieht man schon daran, dass die einführende MP-Inhaltsangabe sie in ein paar knappen Sätzen komplett bis zum Ende (!) beschreibt.
Für Filmfans, die mehr brauchen als lediglich die endlos-Beleuchtung der Beziehung eines Jungen zu einem alten Filmvorführer, könnte es trotz des warmherzigen Umgangs phasenweise langweilig werden.
"Was hast du ihr gesagt?"
"Zu viel, und doch nicht genug"
Klingt nach einem Beziehungsdrama, das die Gedanken beschäftigt? Melodramatik schürt? Das könnte treffen, was Shirley MacLaine, Christopher Plummer und die um sie versammelten Jungschauspieler mit 'Closing the Ring' (2002) abliefern. Liebe und unerfüllte Liebe zur Zeit des WKII, deren Protagonisten 50 Jahre danach immer noch in ihren alten Strukturen gefangen sind, während deren Nachkommen versuchen herauszufinden, was damals vorgefallen ist, warum die Beziehungen so eingegangen wurden, wie sie zur Gegenwart des Filmes präsentiert werden.
Manchen mag das runtergehen wie Öl, uralte Beziehungsgeflechte, Verstrickungen in beinahe schon kriminalistischer Weise aufdecken, wozu noch ordentlich auf die Tränendrüse gedrückt wird. Ich, für meinen bescheidenen Teil würde sagen: so muss man nicht in der Vergangenheit anderer Leute bohren, vor allem nicht, wenn sie ein Geheimnis daraus machen und nicht darüber reden wollen. Obwohl vor allem Shirley MacLaine überzeugt, wird 'Closing the Ring' mit seiner eindimensionalen Handlung uninteressant, aber gleichzeitig für manche MP-Freunde eine absolute Empfehlung :)
'A Woman' - damit meint Charlie Chaplin sich selbst, denn er tritt hier als Frau auf, um seine Verfolger zum Narren zu halten und sich durch Tarnung ihrem Zugriff zu entziehen. Das hat er dringend nötig, denn er hat den beiden übel mitgespielt und sie um die Gunst der Frauen böse verprellt.....
Sehr amüsant, mit einigen gelungenen Slapstick-Ideen, die Chaplin auch schon 1915 als erstklassigen Komiker ausweisen. Doch das Bemerkenswerteste ist ein Chaplin ohne Oberlippenbärtchen (gibt es das noch in einem anderen Film, außer evtl. einem Spätwerk?). Um als Frau durchzugehen, muss es natürlich ab, was eine äußerst beeindruckende Verwandlung hervorruft - er ist im Kleid tatsächlich nicht von einer Frau zu unterscheiden, was dazu führt, dass ihm seine Widersacher plötzlich aus der Hand fressen :D
Charlie, wie wir ihn kennen und lieben, auch im Frühwerk.
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Bei MP ist die Laufzeit mit 20 min angegeben, doch die Version, die ich sehen konnte, läuft 26 min, hat aber einige Sequenzen mit technisch geringerer Qualität. Anscheinend ist das eine ergänzte und restaurierte Fassung.
Einem geschenkten Gaul..... schaut man doch ins Maul, vor allem, wenn es ein Film ist :)
Doch leider ist das nur nur ein lauer, einfallsloser Aufguss des gelungenen Erstlings im 'Chucky'-Franchise, bis auf eine Ausnahme: für die Szene mit der Lehrerin am Kleiderschrank gibt es einen halben Zähler extra. Ansonsten ist 'Chucky 2' zu vorhersehbar und vor allem: kaum noch witzig. Was an dem von manchen ausgelobten Finale so besonders sein soll, kann ich beim besten Willen nicht nachvollziehen: es ist einfach nur Trash, der auf ernst macht und weder über die Dramaturgie, den Witz, noch den Horror, und schon gar nicht die Story punkten kann. Was bleibt dann noch übrig?
Robo im Drogensumpf (III)
Maria hat genug davon, als billige Arbeitskraft in einem kolumbianischen Blumengroßbetrieb Rosenstiele zu entstacheln. Sie lässt sich als Drogenkurierin anwerben, um Kokain in Magenkapseln in die USA zu schleusen, doch die US-Zollbeamten kennen den Trick.....
Die kolumbianische Produktion zeigt die sozialen Verhältnisse, aus denen der Drang entsteht, solch ein Risiko einzugehen, das nicht nur aus dem Erwischtwerden besteht. Wenn eine der Kapslen undicht wird und Kokain austritt, ist es das Todesurteil. Dazu wird auch das "wie" beleuchtet, wobei vor allem die Größe und Menge der Kapsleln erstaunt, die die Kuriere schlucken müssen, was nur mit einem vorherigen Trainingsprogramm zu schaffen ist.
Trotz des Potentials für eine bewegende, aufrüttelnde Story hat der Plot eher den Charakter einer Halb-Doku, wobei die Kamera Maria auf ihrem Weg in die USA scheinbar nur hinterhergetragen wird. Das ist zwar sehr informativ, bleibt aber dramaturgisch bis auf wenige Momente eher flach. Obwohl gerade die Angst im Flugzeug und die Zollkontrolle dazu angetan wären, kommt hier kein Herzklopfen auf. Auch die folgende Handlung in den USA, die genug Stoff für einen spannenden Thriller liefern könnte, will nicht abheben.
Ein "ganz guter" Film um Aspekte des Drogenhandels und viel Potential, das mit einem US-Remake in den richtigen Händen zu einem herausragenden Kinoereignis werden könnte.
Robo im Drogensumpf (II)
Direkt, hart, authentisch, sehr nachvollziehbar - so, dass es im wahrsten Sinne des Wortes unter die Haut geht. Und es schmerzt. Was dem deutschen Film so selten gelingt, gelingt ihm hier umso mehr: die Identifikation mit der Protagonistin, deren Schicksal so eindringlich-glaubhaft dargestellt wird. Dazu trägt auch die starke Performance von Natja Brunckhorst alias Christiane bei.
Eine traurige Realität, die sich völlig unscheinbar aus dem Nichts aufbaut. Die 13jährige Christiane beginnt als ganz normales, sympathisches Mädchen mit unschuldigen Rehaugen und kommt nach einer langen Anlaufphase zu ihrem ersten Schuss, aber nicht wie die Jungfrau zum Kinde, sondern allmählich. Die Story entwickelt aus Dabeiseinwollen, Naivität, Mitlaufen und Happy-Pillen geschickt einen Sog, dem sich ein Teenager nur schwer entziehen kann. Die Eltern kriegen nichts mit, ja, kommen in diesem Film kaum vor. Es wird stillschweigend vorausgesetzt, dass sich niemand zu Hause um die Kids kümmert und sie (auch) deswegen drogenabhängig werden, sich prostituieren.
Christiane hat Geburtstag:
"Was, du bist schon 14?"
....und es werden aus Rehaugen tiefe Höhlen....
Leider baut 'Chrisiane F.' im letzten Drittel sowohl inhaltlich, als auch in der Darstellung ab. (SPOILER) Die Eltern entdecken die Sucht ihrer Tochter, setzen den gelungenen Entzug durch, machen aber trotzdem nichts, um der Gefahr des Rückfalls zu entgegnen und verschwinden wieder aus dem Plot (SPOILER ENDE).
In dieser Phase wird die Handlung doch noch unglaubwürdig. Zudem krankt sie etwa ab der Mitte an der typisch deutschen "Zähigkeit" des Handlungsfortschrittes und dem schwachen Score (außer die David Bowie-Einlagen), was das Folgen erschwert. Die Inhalte der simplen Story wiederholen sich nur noch, womit sich volle zwei Stunden letztlich als zu ambitioniert erweisen.
Aufgrund der ersten zwei Drittel ein insgesamt immer noch sehenswerter Film, der erst danach durch seine Überambition abfällt. Eine halbe Stunde weniger wäre mehr gewesen.
Robo im Drogensumpf (I)
"Ich ficke Männer, die ich hasse!"
....und es wird immer schlimmer, was Abbie Cornish und Heath Ledger am eigenen Leib erfahren. Als heroinsüchtiges Paar im sonnigen Australien leben sie in 'Candy' (2006) den unausweichlichen Alltag von Junkies, deren Bankkonto sich nicht automatisch füllt: schnorren, Diebstahl, Prostitution, aber ihre unauslöschliche Liebe schweißt die beiden aneinander. Ihr Umfeld wird belogen, dass sich die Balken biegen, bis es auch die naivsten Eltern merken. Doch Geoffrey Rush kann man nichts vormachen.....
Die Abwärtsspirale zieht sämtliche Register des depressiven Kinos, um alles möglichst schlimm aussehen zu lassen, selbst, dass die Mutter verständnislosen Unsinn beim Besuch der beiden von sich gibt, obwohl sie das Drogenproblem kennt.
....passend dazu spielt Rodriguez sein 'Sugar Man' (was bemerkenswert ist: anscheinend kannte das so gut wie niemand außerhalb von Südafrika, bevor die gefeierte Rodiguez-Story 'Searching for Sugar Man' (2012) herauskam, doch offenbar kannten ihn einige auch in Australien).
Das ist genau die Sorte von tendenziösem Arthauskino, das die üblen Szenen noch in quasi-Zeitlupe zeigt und mit Chorälen unterlegt, wozu einer bedeutungsschwanger murmelt "versprich mir, dass du vor mir aufhörst", nach dem Motto: wenn wir es möglichst depressiv darstellen, halten wir vielleicht ein paar Kids davon ab. Einen Scheiß werden die tun, weil sie die endlose Holzhammer-Message aus Langeweile vorher abstellen.
Einfallslos, zu eindimensional und pathetisch auf Anspruch getrimmt.