RoboMaus - Kommentare
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Alle Kommentare von RoboMaus
In den letzten 15 Jahren erschienen einige Filme der Thematik des vom Hals abwärts Gelähmten, mit dem sich eine Beziehung ergibt: 'Das Meer in mir' (2004), 'Schmetterling und Taucherglocke' (2007), 'Cartagena' (2009), 'Ziemlich beste Freunde' (2011), 'Ein ganzes halbes Jahr' (2016). Doch es gibt mit 'Der Affe im Menschen' (1988) einen frühen Vorläufer von keinem Geringeren als George A. Romero, sogar mit der explizitesten Sex-Szene von all diesen Filmen.
Die Idee ist gut: dem Unfallopfer Jason wird ein speziell trainierter Kapuzineraffe zur Seite gestellt, der Alltagsaufgaben für ihn erledigt. Das Besondere: der Affe ist Produkt eines Experiments, das ihn intelligenter machen soll - das schlägt so gut an, dass sich der Affe mental mit Jason verbindet und seine Gedanken ausführt, doch auch reziprok wird Jason vom Affen beeinflusst.....
Die behäbige Aufbau lässt allerdings zu wünschen übrig - es dauert bis über die Mitte, bis im Sinne des Mystery-Thrillers überhaupt etwas Nennenswertes passiert. Erst im letzten Drittel kommt etwas Spannung auf, doch der zähe und dialoglastige Handlungsfortschritt wirkt der Dramaturgie bis zum Ende entgegen.
Das Überzeugendste ist tatsächlich der dressierte Affe, dessen Aktionen einen ins Staunen versetzen - wenn das nicht von 1988 wäre, könnte man meinen, dass an manchen Stellen mit CGI nachgeholfen wurde. Daher ein "geht so", doch ansonsten ist dieser Romero zu lahm, nicht gruselig, zum Ende hin zu abstrus, und läuft mit seinen knapp zwei Stunden für den kargen Inhalt deutlich zu lang, um interessant zu sein.
Leider wurde viel Potential des guten Ansatzes verschenkt. Entsprechend floppte 'Monkey Shines' an den Kassen, spielte nicht einmal die 7 Mio. $ Produktionskosten ein.
Der Klassiker in der Musikfilm-Version mit Barbara Streisand und Kris Kristofferson, und Standard-Bösewicht Gary Busey in einer frühen Rolle als Roadie. Gleich am Anfang wird das Gehör des Zuschauers massiv traktiert: die Songs sind Schrott, aber noch schlimmer kommt, dass Kristofferson ein miserabler Rocksänger ist. Zum Glück macht es Streisand im Anschluss besser, aber Anlass zu Begeisterungsstürmen gibt sie auch nicht.
Musikfilme bilden eines meiner Leiblingsgenres, dazu liebe ich Musik aus den 70ern, aber mit 'A Star is Born' (1976) wurde ich schon von Beginn an nicht warm. Kristofferson spielt den typischen 70er-durchgeknallten, drogenkonsumierenden Rockstar zwar überzeugend, aber die schwache Handlung schafft es kaum, Interesse an seinen Aktionen zu erzeugen. Witzig ist das auch nicht.
Letztlich läuft der Plot darauf hinaus, dass er und der ihm diametral gegenüberliegende Charakter von Streisand sich allmählich näherkommen, was in eine langatmige, vorhersehbare Schnulze mündet.
Uninteressant, mit einem Zähler Abzug für die Zumutung des "Gesangs" von Kris Kristofferson.
Dany Boon ('Willkommen bei den Sch'tis', 2008) in einer weiteren selbstverfassten und -gedrehten Komödie. Leicht abgedreht, etwas klamaukig, mit dem Gespür für gelungene Situationskomik und der entsprechenden Mimik - Boon stellt spätestens mit 'Super-Hypochonder' (2014) unter Beweis, dass 'Die Sch'tis' keine Eintagsfliege war. Mit von der Partie ist wieder Kad Merad, der auch stark auftritt, womit die beiden inzwischen zu einem ernstzunehmenden Komiker-Duo avanciert sind.
Boon spielt einen Hypochonder, der überall Bakterien und Schmutz sieht, ständig seine Handwaschlotion in der Tasche hat und sie in "kritischen Situationen" einsetzt. Ein gelungener Seitenhieb auf das paranoide Verhalten mancher Zeitgenossen, das vor allem bei Besuchen auf der anderen Seite des Atlantiks zu Irritationen führt. Daraus entsteht eine Reihe starker Gags, eingebaut in eine klassische Verwechslungskomödie, worin Boon sich als Balkan-Freiheitskämpfer ausgibt, um bei seiner Angebeteten zu punkten.......
Wie man aus einigen Kommentaren erfährt, ist das nicht jedermanns Sache, was gerade beim Humor kaum überrascht - das muss jeder mit sich selbst ausmachen. Ich finde Boon witzig und habe genug gelacht, um 7 Punkte zu hinterlassen. Vielleicht gibt mancher eine schlechte Bewertung, weil er selbst mit der Handwaschlotion unterwegs ist? Honi soit qui mal y pense ;-)
Vin Diesel goes Fantasy-Action - eigentlich ein Film, den ich meiden müsste wie der Teufel das Weihwasser, noch dazu bei den schlechten Kritiken. Doch irgendetwas sagte mir, dass das ein ähnliches Trash-Vergnügen wie 'Van Helsing' (2004) werden könnte, unterstützt von Altmeister Michael Caine und Genre-Spezialist Elijah "Frodo" Wood.
Der Beginn enttäuscht nicht - es geht mit einer mittelalterlichen Hexennest-Aushebung gleich ordentlich zur Sache. Ähnlich (aber gewiss nicht zufällig) wie in 'Highlander' (1986) schwenkt der Plot mit dem unsterblichen Vin Diesel in die Neuzeit und überzeugt weiter mit einer interessanten Handlung, Action und Witz. Die Ahnung hatte mich nicht getäuscht, zumindest für das erste Drittel.
Danach gerät die Handlung leider ins Stocken, die Fantasy-Action-Einlagen wiederholen sich, während Diesel nur noch versucht, seine 800 Jahre alten Erinnerungen zusammenzukratzen, was sein Gegenspieler zu verhindern sucht. Nachdem es Diesel auf Kosten des mittleren Drittels schließlich gelingt, ernährt sich der Plot hauptsächlich aus CGI-gestützter Fantasy-Esotherik ("Traumwandeln") und driftet zum einfallslosen Ende in einen abstrusen Mix von zusammengeschusterten Genre-Elementen aus 'Die Mumie' (1999), 'Blade' (1998), usw.
Schade, dass 'The Last Witch Hunter' (2015) nach dem starkem Beginn inhaltlich und dramaturgisch zunehmend in Esotherik-Geschwurbel abfällt, nachdem er auf dem besten Wege war, 'Van Helsing' Konkurrenz zu machen, doch es bleibt immerhin noch der Eindruck ordentlicher Unterhaltung.
Ein ernüchternder Kevin Costner, der zwar als sympathischer Golf-Loser eine gute Figur macht, doch den Zuschauer durch einen inhaltlich mageren, dafür auf zweieinviertel Stunden geblähten Plot führt, der bereits nach der Einführung anfängt zu langweilen.
Die schwache Story ist schon von dem Moment an vorhersehbar, in dem Don Johnson bei Costner auftaucht und seinen früheren Kollegen demütigend als Caddy anheuert. Costner ist der bessere Spieler, hat es aber nur zum abgehalfterten Golflehrer in der Pampa gebracht, während Johnson zum großen Zampano und Turnierveranstalter wurde. Nachdem man sich durch zwei Stunden Beharke und Golfball-Gedresche der beiden gequält hat, kommt es zum überraschenden Zweikampf, den überraschenderweise ______ gewinnt. Natürlich wird hier einer auf cool und witzig gemacht, denn schließlich soll das eine Komödie sein, doch die Lacher verstecken sich alle unter der Grasnarbe des Golfplatzes.
Ach ja, da ist noch die Romanze mit Rene Russo, die ihr geiles Fahrgestell beim Golfschwung ausfährt und zu Johnson gehört, aber bei Costner Stunden nimmt..... immerhin ein optischer Pluspunkt.
Einfallslos, nur punktuell amüsant, viel zu lang.
Darf man einem 50er Jahre-Horrorfilm seine krassen Fehler vorwerfen? Vielleicht unter der Prämisse, dass das damals wohl die wenigsten gejuckt hat und die Leute trotz hanebüchener Inhalte auf ihre (Grusel-)Kosten kamen. Damit ist nicht die technische Seite gemeint, die man so akzeptieren muss, weil die Effekte zu dieser Zeit nichts anderes zuließen.
'House on Haunted Hill' (1959) baut geschickt Spannung auf, indem Vincent Price als Besitzer eines vorgeblichen Spukhauses fünf Gästen jeweils 10.000 $ gibt (heute etwa 100.000 $), wenn sie bleiben und die Nacht überleben......
Das größte Problem dabei ist, dass der Plot zwar auf Grusel macht und entsprechende Erscheinungen bringt, (SPOILER) aber dennoch alles einer rationalen Ebene zuführt und jeglichen Spuk als geschickt eingefädeltes Werk von Price und einem der Gäste darstellt. Dadurch soll der Gruselfilm zum Psychothriller à la Hitchcock werden, aber das funktioniert nicht.
Wenn nicht von Geisterhand, wie sonst soll sich ein Seil durch ein Fenster in einen Raum schieben und sich um die Beine einer Frau schlingen (das ist natürlich rückwärts abgespielt, aber in echt ist so etwas nicht zu bewerkstelligen)?
Auch das Skelett, das Price am Ende mit Drahtvorrichtung und Steuerpult benutzt, um seine Frau in das Säurebad zu drängen, ist nicht nachvollziehbar: will man dem Zuschauer weismachen, dass jemand aus einem Meter Entfernung nicht die Drähte erkennt, an denen das Skelett hängt und gesteuert wird?
(SPOILER ENDE)
Der Film würde viel besser wirken, wenn man nicht versuchte, den Inhalt auf Kosten der Schlüssigkeit in Richtung Hitchcock zu trimmen, sondern mehr auf "echte" Geister, abgetrennte Köpfe und Panik setzte. An solchen Stellen ist der Plot am besten, schön schaurig-komisch.
Weniger mit hanebüchenen Wendungen und Aktionen auf rational gebürstet, hätte das auf ein damaliges Publikum wohl eine größere Schockwirkung gehabt, und ein heutiger Zuschauer hätte mehr zu lachen.
Harrison Ford im tiefen Tal der Belanglosigkeit.
Selten, vielleicht nie sah ich so ein profilloses Cop-Duo wie Ford und seinen Juniorpartner Josh Hartnett. Von Beginn an stolpern die beiden mit lauen Dialogen und faden Gags durch eine flache Kriminalstory von der Stange, ohne Highlights, ohne Spannung, derart langweilig, dass ich nach einem Drittel schon den Vorlauf zu Hilfe nehmen musste.
Der einzige Auftritt mit Profil kommt von der Sängerin Gladys Knight, die als Mutter eines Hip Hop-Boys selbst mit ein paar Minuten Screentime mehr Wirkung erzeugt als Ford und Hartnett zusammen. Dazu kommt ein alberner Score, der keine Spur von Dramatik erzeugt und klingt, als käme er aus einer Sitcom mit Dosenbeifall.
'Hollywood Cops' (2003) ist nur ein weiterer in der langen Reihe mittelmäßiger bis schwacher Filme, die Ford seit Mitte der Neunziger (nach 'Das Kartell', 1994) machte, bevor er sich um 2010 endlich gefangen hatte und sein Können in besseren Filmen wieder zum Einsatz bringen konnte.
Eine schwarze Komödie von Österreichs wohl angesehenstem Regisseur Andreas Prochaska ('Das finstere Tal', 2014) - der hätte doch inzwischen längst ein Bild zu seinem Namen verdient, liebe Redaktion :)
Anfangs war der innere Jubel nicht zu unterdrücken, das Gefühl der richtigen Entscheidung für diesen Film. Wirklich witzig und schön derb lassen es Prochaska und seine Drehbuchschreiber angehen, doch schon nach zwanzig Minuten wandelt sich der schwarze Humor zu albernem Chaos-Klamauk, der nur noch vereinzelte Lacher birgt. Es wird in der Folge eher auf eine mehr oder weniger groteske Handlung gesetzt, als auf pointierte Gags oder Situationskomik, was für sich allein nicht überzeugt und mit zunehmender Laufzeit zu langweilen beginnt.
Wegen der starken Anfangsphase ein "geht so", aber das ist natürlich nur von meiner Humor-Wahrnehmung abhängig. Andere fühlen ihr Lachzentrum hier perfekt angesprochen, wie man aus manchen Kommentaren entnimmt - einen Versuch ist es für jeden wert, der gerne schwarze Komödien sieht und sich sprachlich dem gediegenen österreichischen Einschlag gewachsen fühlt.
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Als Süddeutscher aus dem sonnigen Nordbaden hatte ich noch keine Probleme, hier mitzukommen (90 % verstanden), aber nördlich des Kartoffelhorizontes in Deutschland dürfte es schwierig werden.
Nach langer Zeit kam wieder einmal die Jackie Chan & Chris Tucker Buddy Cop-Actionkomödie 'Rush Hour' (1998) auf den Bildschirm. Aus der Erinnerung hätte ich schwören können, dass dieser Film aus den 80ern ist, was auch die Songs im Score vermitteln (Michael Jackson usw.). Schon in den späten 90ern wirkte das retro.
Die Story ist wie in allen Buddy Cop-Filmen nur austauschbares Beiwerk, ebenso der stereotype Bösewicht. Seinen Unterhaltungswert bezieht 'Rush Hour' aus dem Kontrast der (wie fast immer) zunächst widerwillig zusammengebrachten Cops, wobei hier ein Kultur-Clash USA-Hong Kong dazukommt. Ein guter Nährboden für manche Gags, die zünden, denen jedoch etliche gegenüberstehen, die weniger zünden - wie immer eine Frage des Humors.
Die straffe Inszenierung und ein paar gute Ideen (u.a. Chans "Vasen-Tanz") sorgen insgesamt für lockere, "ganz gute" Unterhaltung.
Von den inzwischen fünf Jack Ryan-Filmen liegt bei mir 'Patriot Games' (1992) zusammen mit 'The Sum of all Fears' (2002) auf dem letzten Platz. Die Story ist weniger ein Politthriller als ein simpler Rachefilm und damit komplett vorhersehbar. Bereits von Anfang an, nach Harrison Fords zufälligem Einsatz gegen den IRA-Extremisten Sean Bean, bei dem Ford Beans Bruder tötet, ist doch schon klar, dass Bean nicht mehr locker lässt, die beiden sich am Schluss in einem Endkampf gegenüberstehen und Ford gewinnen wird ............gespoilert? Vielleicht für jemanden, der noch nie diese Art von Film gesehen hat.
Damit ist die Luft zum Teil schon raus, während sich die Handlung in der ersten Hälfte auch noch genau so vorhersehbar entwickelt, wie es sich andeutet. Lediglich die zweite Hälfte geht phasenweise etwas in Richtung Politthriller, worin Bean einer extremen Splittergruppe der IRA angehört, deren Aktivitäten beleuchtet werden, wie auch Gegenmaßnahmen, um diese Terrorzelle auszuheben.
Leider nur leidlich spannend und gerade so interessant, um am Ball zu bleiben, wozu der stark auftretende Harrison Ford beiträgt. Bemerkenswert aus cineastischer Sicht ist ein Samuel L. Jackson, der sich von Mini-Rollen in den 80ern zu einer beachtlichen, wenn auch vergleichsweise blassen Nebenrolle hochgearbeitet hatte, bevor er zwei Jahre später seinen endgültigen Durchbruch mit 'Pulp Fiction' (1994) feierte.
Die wunderbar erzählte, bewegende Geschichte eines Jungen, der auf einer griechischen Vulkaninsel einen halbtoten Pelikan pflegt und großzieht. Diesen Film als herausragend zu empfinden, hängt nur von einem einzigen Element ab: man schafft es, in diesen Plot zu tauchen, ihn mit all seinen vermittelten Gefühlen aufzusaugen, das Schicksal des Jungen und seines Pelikans zu teilen .......oder man sieht hier bestenfalls ganz nette Unterhaltung.
Den nichtssagenden deutschen Titel sollte man am besten gleich vergessen. 'Nicostratos, le Pélican' (2011) ist eine französische Produktion, von den Meistern des leichten Dramas und der Komödie. Da stört es nicht weiter, dass die meisten Film-Griechen in der Tat Franzosen sind. Der eigentliche Star ist jedoch ein zahmer Pelikan, der für die Insel zum Wirtschaftsmagnet wird. Im Gegensatz zu Disneyfilmen, die Tieren häufig alberne Geschichten im Doku-Stil andichten (wie z.B. 'Schimpansen', 2012), bleibt 'Nicostratos, le Pélican' fernab vom Kitsch und macht keinen Hehl aus der Zahmheit des Vogels, integriert ihn glaubhaft in die Gesellschaft der Insel, die auch zu seiner Heimat wird.
Die Charaktere mit ihren Eigenheiten und Prioritäten sind alle scharf gezeichnet und ermöglichen die Identifikation mit mehreren von ihnen, nicht nur dem Jungen. Ihre Handlungsweisen sind erfreulich transparent und nachvollziehbar. Dazu kommen einige starke Plotideen im Umgang mit dem Vogel, und wie er allmählich zum Star der Insel avanciert. Doch natürlich gibt es auch Momente von Krise und Tragik, die einem Tränen in die Augen treiben - am Schicksal des Pelikans und der Menschen um ihn nimmt man unweigerlich teil.
Diese beschwingte Leichtigkeit und ehrliche Offenheit, durch die Gefühle mitten in das Herz des Zuschauers getragen werden, zeichnet auch manche Filme von Lasse Hallström aus. Wenn nicht Olivier Horlait angegeben wäre, hätte ich zuerst auf Hallström getippt, doch im Grunde spielt das keine Rolle: 'Nicostratos, le Pélican' kann zum erhebenden Erlebnis für jeden werden, der diesem Film fair und offen begegnet, und die Magie darin wahrnimmt, die bei mir zu 9 Punkten führt.
Das wohl ambitionierteste Projekt von Klaus Kinski und Werner Herzog, mit 14 Mio. DM finanziert. 'Fitzcarraldo' (1981) wird als ein Meisterwerk des deutschen Films bezeichnet, mitunter als DAS Meisterwerk.
Liegt es daran, das Kinski hier ausnahmsweise einen Gutmenschen spielt? Dass er mit Claudia Cardinale harmoniert? Dass er Opernmusik auf einem Grammophon in der grandiosen Umwelt eines Urwaldflusses abspielt, um die "Nacktärsche" zu beeindrucken? Der Film hat tatsächlich eine interessante Atmosphäre über sein kontrastierendes "Zivilisation vs. Urwald"-Setting.
Doch darüber hinaus kann ich hier nur einen Film erkennen, der seine kargen Inhalte bis zum Anschlag dehnt. Ewig lange Einstellungen, in denen nichts passiert, eine rudimentäre Handlung, die sich auf geschlagenen zweieinhalb Stunden mit Opernmusik und Schneckentempo ihrem ungewissen Ende entgegenschleicht. So etwas wie Spannung kommt erst nach der Mitte kurz auf, als die Eingeborenen im Fluss erscheinen und Kontakt aufnehmen....
Ich gehöre nicht zu denen, die Schnittgewitter und Daueraction brauchen, aber für einen derart langatmigen und handlungsarmen Plot, dessen Aktionen lediglich von abstrusen Motiven wie dem sinnlosen Bau eines Opernhauses im Dschungel getragen werden, fehlt mir das Verständnis.
Ein Meisterwerk des Schnarchkinos.
"Ladies and Gentlemen: The Revolution"
Mitte der Achtziger kam Prince in der Tat einer Revolution im Musikbusiness gleich und war extrem angesagt. Im Unterschied zu manch anderem war er jedoch wirklich ein genialer Musiker, der seine Songs selbst schrieb und dazu noch für andere Hits lieferte. Dass er auch gut Gitarre spielt, wusste man spätestens seit 'Purple Rain' (1984).
Er konnte bringen, was er wollte - die Fans kauften ihm alles ab. So machte er, was jeder Rockstar macht, der seinen Ruhm erweitern will: einen Film. Prince ist zwar offiziell nicht an Drehbuch/Regie/Produktion beteiligt, aber es ist klar, dass er sich mit dem Charakter "Kid" selbst inzeniert und inhaltlich den Ton angibt. Etwas anderes hätte er wohl kaum hinbekommen: einen exaltierten, unberechenbaren, aber genialen Musiker, der an seiner Überheblichkeit und Instabilität zu scheitern droht, sowohl im Musikgeschäft, als auch bei seiner Flamme, für die sich sein Gegenspieler Morris Day bereits interessiert.....
Die Musik ist immer noch stark, vor allem bei den Bühnenauftritten, aber auch zur Untermalung der Handlung - nicht umsonst gab es für den Song Score einen Academy Award, und der Film wurde zum großen Erfolg an den Kassen (80 Mio. $ eingespielt bei 7 Mio. Kosten). Ja, Prince bekam tatsächlich den Oscar, was manch renommiertem Schauspieler bis heute versagt bleibt, und vergoldete einfach alles. Sogar einen lauen Film mit schwacher Handlung und teils nervenden low-profile actors (v.a. Morris Day), zu dem ohne ihn wohl kaum jemand ins Kino gegangen wäre.
Der Plot ist uninteressant und leider auf knapp zwei Stunden aufgeblasen - eine langatmige, mit schwachen, klischeehaften Dialogen und Inhalten bestückte Sozio-Milieustudie des begabten Musikers aus zerrüttetem Elternhaus: der arme Junge ist nur deshalb so schwierig, weil er es von zu Hause nicht anders kennt.......... Dafür allein gäbe es 4 Punkte, aber der starke Score erzeugt für 'Purple Rain' immerhin noch einen "geht so" Eindruck.
Ich gehe über Smartphone und Notebook auf MP, wobei ich sogar auf dem Smartphone die "klassische Ansicht" wähle. Es wäre gut, wenn ihr die beibehalten könntet, so dass man als User die Wahl hat. Eigentlich brauche ich keine neue Ansicht, wenn ich mit einer hantiere, an der ich nichts auszusetzen habe.
Es gibt im Grunde nur ein Problem am Layout: die Datenmenge jeder Seite ist so groß, dass sie sich sehr langsam aufbaut, sobald man im Netz nicht die volle Kapazität bekommt bzw. an einem schwachen WLAN hängt (z.B. oft in Hotels). Besonders ärgerlich ist es, wenn das Laden der Seite dann mittendrin einfach ganz aufhört und man neu laden muss.....
Das dürfte wohl überwiegend an der Werbung liegen, aber falls es irgendeinen Weg gibt, die Datenmenge zu reduzieren, wäre das ein lohnendes Ziel im Sinne aller User, die früher oder später in dieser Situation sind.
Dazu ein Vorschlag: Die Seiten scheinen sich immer zuerst mit der Werbung zu füllen, dann mit anderen Inhalten. Hier könnte die Reihenfolge geändert werden, damit man wenigstens an die Infos kommt, bevor bei schwachem WLAN das Laden der Seite abbricht. Werbetechnisch dürfte das kaum einen Unterschied machen, denn zumeist hängt man ohnehin an einem Netz, worin sich die Seite in ein paar Sekunden aufbaut und man mehr oder weniger alles auf einen Blick bekommt.
Es ist wohl kaum im Sinne von MP, dass bei schwachem WLAN der Zugang zu Inhalten für die Werbung geopfert wird und frustrierte User sich evtl. auch aus diesem Grund abmelden.
Das schwer gebeutelte Britannien kommt einfach nicht zur Ruhe und erlebt eine Infiziertenwelle nach der anderen. Nach den Real-Dokus '28 Days Later' (2002) und '28 Weeks Later' (2007) erwartete jeder die Doku zur dritten Welle '28 Months Later', doch die blieb merkwürdigerweise aus. Nun wissen wir, weshalb: es war den Briten peinlich, dass sie nichts in den Griff bekommen - sie haben die bereits fertiggestellte Doku vertuscht und in 'Devil's Playground' (2010) umbenannt. Dabei wurden wesentliche Teile weggelassen und ein derart fader Film produziert, dass sich kaum jemand dafür interessierte.
Einige unerschütterliche Filmfans konnten das Werk exhumieren und sichten, doch die Resonanz ist überwiegend enttäuschend. Man erfährt zwar, dass eine Pharma-Studie in London an 30.000 Leuten aus dem Ruder lief, wobei 29.999 infizierte Beißer entstanden, die jeden Gebissenen ebenso mutieren ließen, doch darüber hinaus darf man nur ein Häuflein Nicht-Infizierter bei der körperlichen Ertüchtigung beobachten. Ständig rennen sie vor Infizierten her, die einem wirklich leid tun können: das Frischfleisch direkt vor der Nase, kommen sie nur selten zum Biss.
Leider ist der Bericht zum Ausgang der Epidemie unschlüssig - man darf jedoch annehmen, dass die Briten dieses Mal komplett erfasst wurden und keiner der Infektion oder dem Gefressenwerden entging, so dass man auf dem Kontinent von weiteren Dokus dieser Art verschont bleibt. Mangels Nahrung dürften die Infizierten inzwischen alle verhungert sein. Damit bleibt das Land formal in der EU, denn es ist wohl niemand mehr übrig, um das Austrittsdokument zu unterzeichenen. Die Re-Kolonisation wird allein den Iren überlassen.
SF-Horror sollte es der Genrezuordnung nach sein, aber letztendlich ist diese deutsch-kolumbianische Produktion nur ein abstruses Arthaus-Kammerspiel im Cyberpunk-Setting mit flackernden Lichtern, Kabeln, die Kreuz und quer durch das Set hängen, und Schauspielern, die ihren mit Drähten umwickelten Schwanz in die Kamera halten oder in eine Glasschüssel kacken (damit man von der Seite schön sehen kann, was da drin liegt - im Anschluss wird es noch genüsslich ausgekratzt).
Es soll wohl um die ultimative Befriedigung mit elektronisch erzeugter Stimulanz gehen, wofür einer eine Maschine erfunden hat, die er an einer Frau ausprobiert. Die Handlung ist rudimentär - 'Cord' (2015) versucht nur, von seiner Atmosphäre und abstrusen Aktionen zu leben, erzeugt damit aber weder Interesse noch Spannung.
Typisch deutsches, einfallsloses Arthaus, das lediglich ein bisschen provoziert und sich damit einen runterholt, inhaltlich aber nichts Greifbares zu bieten hat, außer einem Kackhaufen :)
Ein interessantes Gedankenspiel :)
Sollte man einen Film nehmen, der so übel ist, dass man ihn wirklich aus dem Gedächtnis löschen will, oder einen, der einem so lieb ist, dass man das erhebende Erlebnis der Erstsichtung nochmal erleben möchte?
Vielleicht doch eher keinen, da ich trotz manch wirklich übler Filme immer noch gut schlafen kann, und weil sich so ein Erlebnis wie bei 'Terminator 2' wohl kaum wiederholen lässt. Damals (1991) war das die vorderste Front, man kam mit einem überirdischen Eindruck total geflasht aus dem Kino, was sich für immer mit diesem Film verbindet. Wenn ich den heute geblitzdingst "erstmals" sehe, vergebe ich am Ende vielleicht wie so viele hier nur 7 Punkte und frage mich, was zur Hölle ich an diesem Film so toll fand :D
Bei einer Thematik wie in 'Lorenzos Öl' (1992) ist es von Vorteil, die Rollen mit starken Schauspielern zu besetzten. Nick Nolte und Susan Sarandon überzeugen als Eltern eines fünfjährigen Jungen, der an der sehr seltenen Stoffwechselkrankeit ALD leidet - seinem Körper fehlt ein Enzym, das langkettige Fette aufspaltet. Der Überschuss dieser Fette hat die tragische Folge, sich im Gehirn anzureichern und die Wände der Nervenzellen auflösen - der Tod nach fortschreitender Degeneration (Erblindung, Sprachverlust, usw.) erfolgt unbehandelt meistens 1-2 Jahre nach der Diagnose. Ein furchtbares Schicksal für den betroffenen Lorenzo und seine Eltern, was von Sarandon & Nolte eindringlich an den Zuschauer getragen wird. Diesem Schicksal kann man sich nicht entziehen, leidet und hofft mit den beiden.
Die wahre Geschichte ist auch eine von Hoffnung. Nachdem Sarandon & Nolte alle relevanten Ärzte, Professoren und eine ALD-Selbsthilfegruppe konsultiert hatten, mussten sie das Heft selbst in die Hand nehmen. Sie merken schnell, dass in der Medizin auch nur mit Wasser gekocht wird (stark auf Seiten der Ärzte: Peter Ustinov), jeder sein eigenes Süppchen kocht und niemand gerne seine Unzulänglichkeit zugibt. Sie verknüpfen erstmals die vorhandenen Daten und bekommen heraus, dass ein spezialbehandeltes Olivenöl Potential auf das Verhindern weiterer Verschlimmerung hat.....
Lorenzos Vater (Nolte) entwickelt obsessives Verhalten und versteigt sich in die Forschung zum Verhalten langkettiger Fette im Körper, was im Plot (zu) ausgiebig dargestellt wird. Dazu kommen Ethik-Diskussionen, sowie solche um Sinn und Zweck von Noltes Vorgehen, die die Thematik weiter unnötig ausdehnen und der Dramaturgie entgegenwirken.
Zweieinviertel Stunden hätten es in dieser Form nicht sein müssen, was vielleicht auch ein Grund ist, weshalb der Film an den Kassen katastrophal floppte (7 Mio. $ eingespielt bei 30 Mio. Kosten). Immerhin hatte dieses Werk von George "Mr. Mad Max" Miller zwei Oscar-Nominierungen (beste Hauptrolle für Sarandon und bestes Drehbuch für Miller).
Wenn auch phasenweise langatmig, vor allem in der zweiten Hälfte, ist 'Lorenzos Öl' eine interessante, bewegende Darstellung des Themas, dass man Ärzten nie blind trauen sollte und sich in wichtigen Fällen immer selbst informieren muss. Die vielen Skandale, Falschbehandlungen und Fehldiagnosen sprechen damals wie heute eine deutliche Sprache.
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Der echte Lorenzo starb erst im Alter von 30 Jahren an einer Lungenentzündung - seine Eltern hatten also Erfolg, obwohl er nie gesund wurde. Ihre Entdeckung, das spezielle Öl, hat sich in der Folge als extrem hilfreich nach Früherkennung dieser erblichen Krankheit erwiesen, weniger jedoch in der Heilung, weil es bereits zerstörte Nerven nicht regenerieren kann.
Nachdem sich das 'Mad Max'-Franchise mit 'Beyond Thunderdome' (1985) für die nächsten 30 Jahre selbst ins Aus manövrierte hatte, war der Weg frei für Nachahmer. Die Macher von 'Die Jugger' (1989) hatten sehr genau bei George Miller hingesehen und das Mad Max-Endzeit-Setting weitgehend kopiert - mit ein paar eigenen Zutaten und Masken, versteht sich.
Anstelle von aufgemotzten, motorisierten Streitwagenrennen mit Mel Gibson, gibt es nun gladiatorenartige Kämpfe mit Rutger Hauer und einem damals noch schlanken Vincent d'Onofrio.
"Das Blut der Helden"..........."Ich glaubte immer zu gewinnen, selbst wenn ich verloren hatte".
Ja, die pathetischen Sprüche dürfen natürlich nicht fehlen - nach der Handlung und einer Story sollte man am besten gar nicht erst fragen.
Leider nur ein müder Genre-Abklatsch.
Ben Stiller schreckt wirklich vor nichts zurück, auch nicht davor, ein so gut wie ausgelutschtes Konzept noch weiter auszulutschen. Der Charme und Überraschungseffekt von Figuren, die sich im Museum verselbstständigen, ist verflogen. Von Anfang an springen alle möglichen CGI-Gestalten und verkleinerte Menschen durch die Gegend, nach dem Motto: je mehr, desto besser, wenn einem schon inhaltlich nichts einfällt.
Genau wie im ersten Teil muss ein Dinoskelett herhalten, um in Hundemanier nach dem Stöckchen zu betteln und mit dem Schwanz zu wedeln..... Die Gags sind nichts als witzlose, vorhersehbare Albernheiten; Plot und Dialoge sind erbärmlich einfallslos und bergen nicht eine gute Idee, von Lachern ganz zu schweigen. Dazu sind etliche der Green Screen-Aufnahmen so schlecht gemacht, dass man Owen Wilson & Co nur als einkopierte Figuren wahrnehmen kann (z.B. beim Pompeji-Vulkanausbruch). Von der Illusion einer Fantasy-Realität, die solche Einlagen letztlich suggerieren sollen, ist das weit entfernt.
Gewiss sind Geschmäcker und vor allem Humor verschieden, und nicht wenige werden selbst diesen Abklatsch im Franchise noch witzig oder gar unterhaltsam finden, aber wer mehr braucht, als eine einfallslose Selbstkopie der Vorgänger mit lauen Gags, wird hier nicht glücklich.
Ausgerechnet Kathy Bates, die in vielen Rollen so unerhört sympathisch und liebenswert erscheint (z.B. 'Grüne Tomaten', 1991; 'Titanic', 1997), hatte ihren Durchbruch und einzigen Oscar mit diesem antipathischen, gruseligen Auftritt in 'Misery' (1990). Zweifelsfrei zeigt sie eine sehr starke Leistung, mit der sie den Film beinahe alleine trägt. Das muss sie auch, denn der Plot ist überwiegend kammerspielartig angelegt, wobei es wohl die 20 Jahre Theatererfahrung waren, die ihr mit dieser Stephen King-Story zum Oscar verhielfen.
Als Psychopathin und Krankenschwester findet sie ihren Lieblingsautor (James Caan) mit mehrfach gebrochenen Beinen nach einem Autounfall, nimmt ihn mit nach Hause. Sie pflegt seine Beine zwar, lässt ihn aber nicht weg und benachrichtigt niemanden, weil sie will, dass er nur für sie schreibt. Wenn ihr daran etwas nicht gefällt, wird sie sauer.....
Trotz der starken Bates schaffte es 'Misery' (1990) nur selten, und erst zum Ende hin, Thrill oder Spannung zu erzeugen. Dazu ist der Plot für meinen Geschmack wegen des kammerspielartigen Charakters zu eindimensional, dialoglastig und langatmig aufgezogen. Zudem ist die Handlung recht vorhersehbar (SPOILER: z.B. ist doch sofort klar, dass sie seinen Ausflug im Haus bemerken wird, nachdem er den Porzellan-Pinguin um 180° gedreht wieder auf die Anrichte gestellt hatte - genau so kommt es natürlich; SPOILER ENDE).
Zum Showdown wird es schließlich hanebüchen: (SPOILER) Caan hat extra mit der schweren Metall-Schreibmaschine das Anheben trainiert und seinen Plan sauber vorbereitet, ihr das Teil über den Schädel zu ziehen. Als es soweit ist und er den Volltreffer landet, ist die Wirkung gleich null, als wäre die Schreibmaschine aus Styropor - WTF?? Natürlich muss es so konstruiert sein, damit ein einfallsloses Gerangel folgen kann..... (SPOILER ENDE).
Überzeugend und packend ist anders - nur wegen Kathy Bates ein "geht so", aber 'Misery' ist über seine schwache Handlung kein Film, den ich mir noch einmal ansehen werde.
Genau dort, wo man es den Kommentaren und Bewertungen nach am wenigsten erwartet: 'Black Death' (2010) konnte mich packen, und jeder Film, der das schafft, bekommt schon mal seine 8 Punkte.
Von Anfang an stimmt hier die üble Mittelalter-Stimmung - eine Zeit, in der nichts sicher und das Leben einen Dreck wert war, worin Aberglaube und die Kirche regierten, Hexen verbrannt wurden. Diese Atmosphäre ist stark getroffen, einnehmend, lässt keine Minute daran zweifeln, in welcher Zeit man sich befindet und dass man Glück hat, nicht dort zu sein. Mit Bedacht wählte man eine der schlimmsten Phasen, als im mittleren 14. Jh. die Pest wütete und ein Drittel der Bevölkerung Europas dahinraffte.
Hier gibt es kein Geschwurbel zu Beziehungen oder Intriegen, keine überzogen pathetische Aktionen. Dialoge dienen dazu, dem Zuschauer Inhalte zu kommunizieren, die vor allem eines klarmachen: die Pest hat den Kontinent fest im Griff, wird als Strafe Gottes wahrgenommen, doch ein Dorf scheint irgendwie davonzukommen. Weil das nur mit dem Teufel zugehen kann, macht sich ein vom Bischof beauftragter Trupp Ritter auf den Weg, um der Hexerei auf die Spur zu kommen......
Dieser Weg beansprucht die ganze erste Hälfte des Films und zeichnet ein schön düsteres Bild einer Welt, in der überall Gefahren lauern und nur der Tod gewiss ist. Auch die folgende Situation im Dorf ist stark gezeichnet, mit einer Stimmung, die eindringlich, aber nicht aufdringlich signalisiert, dass etwas nicht stimmt. Die Handlung ist dabei kaum vorhersehbar und lebt von einigen gute Plotideen.
Doch leider, leider schert der Plot eine Viertelstunde vor Schluss von seiner starken Linie aus und begibt sich in das befürchtete Finale, anstatt weiterhin gegen den Strich zu bürsten und noch eine Schippe draufzulegen (SPOILER: als ob die Dorfbewohner so dumm sind, ein Messer vor dem Wasserkäfig der Gefangenen liegen zu lassen, die sich natürlich unbemerkt und völlig unterkühlt befreien, danach zu zweit (!) fast alle Bewohner massakrieren - hanebüchener geht es kaum; SPOILER ENDE).
Niemals hätte der Film so ausgehen dürfen, nachdem storytechnisch und dramaturgisch bis dahin alles richtig gemacht wurde. Immerhin bietet selbst die inhaltliche Agonie des Finales noch eine starke Idee (SPOILER: die das Ganze auf eine rationale Ebene führt und dem Novizen tragischerweise klarmacht, dass er ausgetrickst wurde und seine Liebste selbst umgebracht hat; SPOILER ENDE).
Ein Film, der eine sehr interessante Story mit ordentlicher Härte entfaltet, bis auf das Finale fesselt, und auch mit einem überzeugenden Sean Bean punkten kann.
Mein lieber Schwan - ich gehöre sogar noch zu den Leuten, die manche allgemein verurteilten Eddie Murphy-Filme gutfinden, wie 'Mensch, Dave' (2008), den er direkt nach 'Norbit' (2007) gemacht hat. Auch Thandie Newton sehe ich gerne. Doch 'Norbit', zu dem er auch Story & Drehbuch lieferte, geht schon von Anfang an in Richtung nervender Müll und bleibt dort.
Aus wenigen Bewertungen lässt sich folgern, dass manche auch das noch witzig finden (gratuliere, und Danke für die Erweiterung meines Horizontes zum Humor anderer Leute :), aber dieser Plot unterschreitet so ziemlich alle meine Limits bei Filmen. Was hier als Witz verkauft wird, ist überwiegend zum Fremdschämen - Dialoge, Mimik, das obligatorische Gefurze, das "Spiel" mit der Fettleibigkeit, dazu diese nervig-hochverstellte Stimme zur Frau, die von Murphy gespielt wird *brrrrr* *schüttel*.
......und diese durchweg klischeehaften, überrissenen Figuren, die sich durch den Film bewegen, von denen jede einzelne schon genug für einen ganzen Film nervt. Zu allem Überfluss taucht auch noch Cuba Gooding Jr. auf, der Mann mit dem Gespür für Rollen in mittelmäßigen bis miesen Filmen, von dem ich jedesmal denke: "der hat doch eigentlich Besseres verdient".
Kaum zu glauben, dass aus der Feder Murphys auch 'Der Prinz aus Zamunda' (1988) stammt. Nur für die hartgesottensten Eddie Murphy-Fans.
Das dürfte wohl die größte Startruppe sein, die je in einer Komödie versammelt war - unglaublich, was Ben Stiller hier vor die Kamera geholt hat, wobei er selbst neben der Hauptrolle auch für Drehbuch, Regie und Produktion verantwortlich zeichnet. Hut ab. Der Erfolg gibt ihm Recht: bei immerhin 90 Mio. $ Produktionskosten spielte er weltweit 190 Mio. ein und holte noch 53 Mio. aus Video-Sales.
Die Komödie ist nur eine Seite - 'Tropic Thunder' (2008) lebt zudem von den vielen Allegorien und Seitenhieben auf allseits bekannte Genrefilme, sowie Themen darüber hinaus, wie z.B. mit Jack Black, der auf Ozzy Osbourne und seinen "Fledermaus-Skandal" abzielt. Auch über den Score kann Stillers Werk punkten, mit gut gewählten Songs, die auf ein Endsechziger-Vietnamsetting anspielen. Dazu kommt ein gehöriger Schuss Selbstironie zu den Allüren der Schauspieler und den Problemen, die sie am Set verursachen.....
Am stärksten kommt das alles in der ersten Hälfte, die den Löwenanteil der Lacher enthält. Danach geht Stiller allmählich die Munition aus - wie immer bei Gags, die nicht zünden, verkehrt es sich an solchen Stellen in das Gegenteil dämlicher Albernheiten. Gerade bei Stiller nehmen dann die einfallslosen Fäkalgags zu. Zum Glück hält sich das Abflachen in Grenzen, wobei 'Tropic Thunder' eine gewisse Qualität über den durchgeknallten Plot und seine Allegorien aufrechterhalten kann.
Unter dem Strich ein sehenwerter Film für den mehrmaligen Konsum, dem man über die vielen Anspielungen auf andere Filme immer noch etwas Neues abgewinnen kann.
Hey, Klasse, Rolf - mit dem G.A.U. und größten Alptraum aller User zum Kommentar der Woche :)
Glückwunsch, und weiter immer uff de Fress ;-)