RolfMuller - Kommentare

Alle Kommentare von RolfMuller

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    Job verloren. Scheiss egal, mein Verein hat gewonnen. Freundin haut ab. Scheiss egal, mein Verein hat gewonnen. Frisch verlobt. Scheisse ists, mein Verein hat verloren. Super Jobangebot. Scheisse ists, mein Verein hat verloren. Fußball als Ventil für sein Leben. Fußball als Ausrede Verantwortung zu übernehmen. Fußball als Grund nicht erwachsen werden zu wollen.

    Man kann sich in diesen Sport sowas von verrennen. Auch ich habe mein Leben dieser Sportart unterstellt. Am Tag meiner Musterung damals wurde ich gefragt, was ich machen möchte. Ich fragte: „Welche Tauglichkeitsprüfung kürzer wäre?“ Völlig entgeistert wurde mir entgegnet: „Zivildienst“. Also machte ich die Tauglichkeitsprüfung für den Zivildienst, schließlich stand nachmittags ein Fußballturnier an. Auch einen zweiten Probetag für eine damalige Lehrstelle ließ ich einfach sausen, obwohl ich gute Chancen hatte die Ausbildung anzutreten. Stattdessen trat ich lieber gegen die Pille. Ich hatte ja Punktspiel. Was soll man machen?! Scheiss auf den Job. Lieber kickte ich irgendwo auf einen Rübenacker mein Leben weg. Jeder Frau, die ernsthaft an mir interessiert war, machte ich gleich klar. Du musst meine andere Liebe, den Fussball, akzeptieren. Ganz nach dem Motto: „Auch wenn du nichts mehr hast, du hast immer noch den Fußball“ Du hast immer noch deinen Verein. Und es gibt immer wieder eine nächste Saison. Es dauerte ewig um mich vom Fußball zu lösen und rückblickend ist es herrlich lächerlich.

    In seinen besten Momenten schafft es „Fever Pitch“ genau diese blinde Liebe und aufopferungsvolle Leidenschaft einzufangen. Schuld daran ist in erster Linie die herausragende Buchvorlage von Nick Hornby, die einen Fan von Arsenal London von kleinauf begleitet. Und Colin Firth, der als lässig-schludriger und ungemein sturer Lehrer und Fußballfanatiker eine richtig gute Figur abgibt. Auch wenn die Romanvorlage wie so oft besser ist und die Romanze hier stellenweise holpert wie ein Lederball auf einem ausgedürrten Dorfacker schafft es der Film einen blinden aber freudigen Fanatismus humorvoll festzuhalten, ohne ihn abzustrafen oder zu verurteilen. Fußball ist nicht dein Leben. Aber du kannst gerne mit ihm leben.

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    • 7

      Spätestens als Arnie seine dicke Wumme in der Hand hielt, hatte "Last Stand" mich. Arnie ist nun mal ein Typ wie geschaffen für dicke Kanonen und markige Sprüche. Das durfte er hier mal wieder ausleben. Auch wenn mir die Anlaufzeit hier doch etwas zu lang geraten war und mir das Ding in der ersten Hälfte einfach nicht stringent genug erzählt wurde, fährt er im letzten Drittel Geschütze auf, wovor kein Schwein in Deckung gehen kann. Ein brachialer Action-Western-Showdown, der keine Wünsche offen lässt und die erste maue Hälfte einfach mal mit wegballert.

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        RolfMuller 03.01.2017, 12:47 Geändert 03.01.2017, 13:02

        Regisseur Justin Kurzel, wagt sich nach dem literarischen Klassiker „MacBeth“ an den Spieleklassiker der Moderne „Assassins Creed“ heran. Kurzels Bildgewalt überzeugt wie in MacBeth auch hier. Inszenieren kann er ohne Frage. Er hat dabei auch einen eigenen Stil, der sich wie ein guter Assassine selbst nicht wirklich greifen lassen will. Zusammen mit seinem Bruder Jed, der einen dröhnenden ebenso unverwechselbaren Soundtrack kreierte, reizt er unsere audiovisuellen Sinne ordentlich aus.

        Zu schade, dass Fassi und Co. nicht nur äußerst ansehnlich über diverse Dächer und Häuserschluchten springen und rennen, sondern auch diverse Logiklöcher überwinden müssen. Auch wenn sich „MacBeth“ natürlich eher dazu anbietet seine Darsteller zu Höchstleistungen zu pushen, ist es dennoch erstaunlich wie blass und verschenkt fast der komplette Cast wirkt. Eine Verfilmung mit viel Herz aber wenig Seele.

        Auch wenn die Story im Grunde deckungsgleich auftritt, so werden im Film Dinge einfach übergangen, die den besonderen Reiz der Spieleserie ausmachten. Die damaligen Welten wirklich zu erleben, zu erfühlen und zu spüren mit historischen Persönlichkeiten, Intrigen, Konflikten und all seinen politischen Machenschaften ist unheimlich spannend.

        Das Kurzel das greifbar machen kann, darin besteht für mich kein Zweifel, dass aber die Vorlage dazu genutzt wurde sich auf eine lahme Story in der Gegenwart zu fokussieren und die Reise in die Vergangenheit nur als ein Sprungbrett in ein Becken genutzt wird, in das man völlig orientierungslos reingeworfen wird ist mehr als schade. Der Animus verkommt zum Greifarm in der Lostrommel, der es einfach nicht schafft irgendwas rauszuziehen ausser gut inszenierter Jump and Run Aktionen.

        Ein kompletter Fehlgriff ist „Assassins Creed“ dennoch nicht. Trotz gurkiger Erzählstruktur und mitunter hanebüchener Dialoge hat es mir dennoch Spaß bereitet. Warum auch immer.

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        • 8

          Tuntenvampire mit Megamatten, Klapsbändern, geiler Jeans und Ohrensteckern flattern bei geiler 80er Mugge ums Lagerfeuer. Anfangs ziemlich gewöhnungsbedürftig wird man schnell so durstig nach dem Film wie ein ausgehungerter Eckzahnträger nach nem Kelch voll frischen Bluts.

          Apropos Frisch. Die metrosexuelle Grufti-Gang ist eine absolute Frischzellenkur für das totgesagte Vampirgenre. Die Dractales bilden mit ihrer Kombination aus Coming-Of-Age-Story und Splatterkomödie in 80er Jahre Musikclipästhetik gefilmt, einen so eigenen wie heute noch besonderen Stil, den man einfach gerne haben muss.

          Frech, witzig, spannend präsentieren sich die „Lost Boys“ alles andere als verloren. Mit einem unsterblich schönen Soundtrack, der so geil 80er ist aber auch heute noch erhört werden sollte, wirken die „Caught in The Pact“-Boygroup auch nach fast 30 Jahren alles andere als blass und blutleer, sondern immer noch modern und herrlich erfrischend.

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          • 7
            RolfMuller 29.12.2016, 11:33 Geändert 29.12.2016, 11:34

            Hier gibts was mit der groben aber gut geschnitzten Kelle. Eine einzige Actionsequenz könnte man meinen, indem „Mad Max“mit der „Klapperschlange“ „24 Days Later“ auf den „Ersten Ritter“ einprügelt und man massig rasante Verfolgungsjagden, fetzige Fights und spaßige Punkrockkonzis begutachten kann. Da wird auch einfach kein Hehl daraus gemacht, dass die Story nur ein Aufhänger ist und von der Action locker-flockig abgehängt wird.

            Einfallslos zusammenkopiert aber stark zusammenmontiert bringt das Teil doch ne Menge Spaß. Die Hauptdarstellerin Rhona Mitra, die ursprünglich als Double von Pixel-Powerfrau Lara Croft bekannt wurde, sieht nicht nur gut aus, sondern hat auch noch mehr Muskeln als ich. Ist zur Zeit keine Kunst, aber ihr kauft man ab Latexluschen, Punkrockpimmel, Aggrozombies und behelmte Rittergladiatoren ins Nirvana zu schicken.

            „Doomsday“ ist ein rasanter, irrsinnigst zusammenkopierter, fetziger Trip mit ordentlich Gas und Power, der Charaktere und Storys einfach überfährt und dennoch nicht überholt wirkt.

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            • 7 .5

              Leider ist das Leben kein Buch, indem man einfach zurückblättern könnte, wenn man Entscheidungen getroffen hat. Susan Morrow hat sich entschieden und lebt ein Leben als Figur in einer falschen Geschichte. Oder als falsche Figur auf den leeren bedeutungslosen Seiten ihrer Gegenwart.

              Der Designer Tom Ford erzählt in erlesenen Bildern eine Story in einer Story.Vor 20 Jahren hat Susan Ihren Mann verlassen, den sie eigentlich geliebt hat, um sich ein besseres Leben zu ermöglichen. Die Jahre fliegen unbemerkt fort wie Blätter eines Buches und sie steht an einer Stelle, an der sie nicht stehen will. Wie eine Romanfigur, geschrieben und erschaffen von anderen kann, und wollte sie vielleicht auch nie sie selbst sein. Ihre Flucht ist die Kunst, in der Makellosigkeit und Leid noch gestattet sind. So abgestumpft und unterkühlt wie sie erscheint, fällt es ungemein schwer zu Susan eine Verbindung aufzubauen. Sie lebt nicht, sie funktioniert. Und das nichtmal richtig. Sie geht kaputt. Von ihrem damaligen Mann bekommt sie ein Manuskript geschenkt. Tom Ford inszeniert das Skript als hochwertig inszenierten „Rape and Revenge-Streifen“, indem vorallem Michael Shannon in der Rolle des Detective Bobby zu überzeugen weiß. Der Film switcht nun zwischen Susans emotionslosen Leben und dem harten emotionaleren Roman hin und her. An sich sind beide Geschichten altbekannt aber in der Verknüpfung dessen doch etwas Neues. Auch wenn große Überraschungen und hochbedeutsame Szenen ausbleiben liefert "Nocturnal Animals" ein handwerklich wie inhaltlich überzeugendes Werk ab.

              Nur wir selbst sollten unsere Geschichte schreiben und kein vorgeschriebenes Leben nachzeichnen. Irgendwann befinden wir uns in den letzten Kapiteln. Und man kann das Leben nicht einfach zurückblättern...

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              • 7

                Mit viel Charme ausgestattet und mit einer unaufgeregten aber dennoch spannenden Erzählstruktur versehne erinnert der norwegische Märchenfilm im besten Sinne an „Fantaghiro“ und „Die unendliche Geschichte“. Mit simplen, aber richtig schönen Spezialeffekten, mit sympathischen Darstellern und einer Fülle an inhaltlichen und auch optischen Ideen verzaubert er uns Zuschauer.

                Bin ich mittlerweile von vielen deutschen Märchenverfilmungen und unzähligen Neuauflagen in den letzten Jahren nur noch angebiedert überraschte mich dieses kleine norwegische Märchen doch ennorm. Ein wirklich schöner Weihnachtsfilm für die ganze Familie.

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                • 6

                  Überraschend gut funktionierender mit Handkamera gedrehter Space-“Goonies“ Verschnitt. Eine Jungsclique will nochmal ein letztes gemeinsames Abenteuer erleben, bevor ein Freund die Nachbarschaft umzugsbedingt verlässt. Das wird größer als gedacht...

                  Und kleine Augen werden hier durchaus groß und große Augen bleiben es. Während die Kleinen aufgrund von richtig guten Effekten und einer halbwegs sympathischer Jungsclique in gehobener „H2O“-Manier dranbleiben, müssen sich auch die großen Zuschauer eingestehen, dass das durchaus ein ganz cooler Jugendfilm geworden ist. Richtig nett getrickst ist der Star das sympathische Alienschrottteil von Outer Space, das ein wenig an „Wall-E“ erinnert.

                  Temporeich steuern die Jungs mit ihren Bikes durch ein gut getimtes, weitestgehend spannendes Abenteuer, welches von verschiedenen Handkameras und Handys überraschend gelungen eingefangen wird. Und für einen Jugendfilm von der Abwicklung her und vom technischen Standpunkt sehr nachvollziehbar erscheint. Wäre ich 20 Jahre jünger, würde ich den wohl feiern.

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                  • 6

                    Die Jagd nach der beliebten und vor Weihnachten komplett vergriffenen Actionfigur „Turbo-Man“ ist recht vergnüglich. Arnie mimt hier einen vielbeschäftigten Vater, der kaum Zeit mit seiner Familie verbringt und darüber hinaus vergisst seinem Sohn seine Lieblingssuperheldenfigur unter den Baum zu legen. Das wars auch schon zur Story. Simpel gestrickt wie eine Weihnachtssocke ist er ähnlich gelagert wie die Kevin-Teile, wo Christopher Columbus noch Regie führte, hier aber sein Einfluss als Produzent auch deutlich zum Tragen kommt. Wie bei Kevin wird hier mit Slapstick, Klamauk und Holzhammerhumor nicht gespart.

                    Arnie der bezeichnenderweise selbst am Ende des Films zur Actionfigur mutiert spielt schon den ganzen Film vorher so. Wie auf Knopfdruck schneidet er Grimassen, schaut belämmert drein oder grinst einen an. Da wird schon die Sympathiebekundung zu ihm knallhart ausgetestet. Aber ich mag ihn einfach. Egal ob er terminiert, Bären wirft, Smart-Türen wegreisst oder hier dem Vorgartenelch mal ne ordentliche Schelle verpasst.

                    Ansonsten wird einem hier ein typischer Weihnachtsfilm nach Schema F geboten, der aber kindgerechte kurzweilige Unterhaltung mit einer netten Botschaft liefert.

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                    • 7 .5
                      RolfMuller 20.12.2016, 19:26 Geändert 20.12.2016, 19:27

                      Man muss sich fast ein wenig umgewöhnen, während man bei den heutigen Animationsfilmen von Pixar und Disney allzu oft geradezu durch den Film mit einer Fülle von kaum zielführenden Slapstickszenen und Gags gehetzt wird, findet man hier eine wohltuend entschleunigte wundervolle Erzählweise vor. Unheimlich stimmungsvoll wähnt man sich oft wie an einem Lagerfeuer sitzend, während man einer spannende Geschichten lauscht.

                      Aber nicht nur die ruhigen Momente können überzeugen, sondern auch die Actionsequenzen, welche für ein Stop-Motion-Verfahren ungemein dynamisch und kraftvoll daherkommen. Auch das erste Erscheinen der beiden bösen Tanten sorgt unterstützt von der immerzu passend eingesetzten Musik für eine heftige Piloerektion. Da krallten sich fast alle Kinder im Saal an ihren Eltern fest. Die Story an sich wollte dann in mir jedoch nicht die ganz großen Emotionen hervorlocken und war nicht gänzlich frei von Längen. Das kann man „Kubo“ aber unmöglich übel nehmen. Zu imposant sind der Ideenreichtum und die mitunter überwältigenden Stop-Motion-Animationen, auch wenn die fast ein wenig zu glatt waren und sich manchmal von herkömmlichen Pixelabenteuern nicht deutlich genug abhebten.

                      „Kubo“ ist ein wunderschöner Animationsfilm für die ganze Familie, welcher mit einer klassischen Erzählung aufwarten und mit ungemein viel Charme, Herz und Wärme überzeugen kann.

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                      • 4

                        Was für ein entspannender Film. Jim Jarmusch zelebriert das Gewöhnliche und erhebt die Langeweile zum Event. Adam drives a bus. Jeden Tag und er schreibt Gedichte und beschwert sich nie über sein gewöhnliches Leben mit seiner bezaubernden Frau, welche jeden Tag eine neue Idee hat das Leben zu nutzen und für sich zu begreifen. Gegensätzlicher aber auch unwirklicher könnten die beiden Charaktere kaum sein. Ohne jeden Zweifel gut gespielt.

                        Aber alles ist so schön harmonisch und irreal idyllisch. Und dann noch dieser süße Hund, der die Herzen dahinschmelzen lässt. Unfassbar charmant verklärt die sympathische Einschlafhilfe unser Leben zu einem poetischen Poesialbum mit schönem Einband, mit sogender Musik untermalt und netten reingekritzelten Zeilen. Sieben lange Tage. Von Montag bis Sonntag immer dasselbe mit kleinen Abweichungen. Schon Dienstag war die Botschaft des Films klar. Durchgezogen wird das aber bis zum Schluss. Relaxen pur. Ja da kann man mal so richtig ablümmeln zu dem Film. Mal schön die Seele baumeln lassen.

                        Paterschnarch ist ein viel zu langer gefühlt sich ewig hinziehender Film über die kleinen Momente des Glücks, die das Leben für uns bereithält. Er lädt dazu ein, das Leben zu genießen und zu nutzen, wenn auch nur für ein Nickerchen. Ein Feel-Good-To-Sleep Film vom Allerfeinsten.

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                        • 7 .5

                          Der Qualm raucht immer noch. Ich mag die beiden Weichflöten immer noch viel zu gerne. Wie die schon aussehen, der Keanu hängt da in seiner Weste wie ein Schluck Wasser und das geile bauchfreie Tanktop von Bill ist der Hammer. Aber ich muss dennoch zugeben, dass die Full Force 80er Party schon ein klein wenig gelitten hat. Nicht wirklich jeder Gag sitzt und das alles kann man auch richtig unlässig finden. Dennoch ist Bill und Ted so schön kurzweilig und der ganze Film schaut sich so extrem cremig weg, ich kann den Jungs da einfach nicht böse sein. Bunt ist das Leben und der Film immer noch granatenstark. Absolut inkommensurabel.

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                            über Cooties

                            Die Eröffnungssequenz wie ein Chicken McNugget entsteht ist eindrucksvoll und lässt einen für einen Moment sogar zum Vegetarier werden. Danach fühlt sich „Cooties“ leider so an wie ein McNugget schmeckt. Tüchtig fad.

                            Die Idee nur Kinder als Zombies rumrennen zu lassen ist gar nichtmal so verkehrt und birgt ne Menge Potential für Lacher in sich. Herrlich wenn der Sportlehrer durch die Schülerreihen rennt und die Wänster mal ordentlich umhaut. Nun ist das mal gestattet. Die nach der Verwandlung zum Zombie gar nicht so viel erschreckender wirken als vorher und so und so Dresche verdient haben. Schön auch ein paar Szenen, wenn die infizierten Kiddies richtig schön idyllisch und glückselig mit Gedärm Seilspringen, mit Augäpfeln murmeln und mit Körperteilen ihrer Lehrer mächtig viel Spaß haben. Solche Szenen machen Laune. Aber das kommt leider viel zu selten vor.

                            Und am Ende bleibt trotz eines spielfreudigen Casts erschreckend gängige Fast Food Kost zurück, die das Potential nie wirklich ausschöpft. Letztendlich so nahrhaft, nachhaltig und aufregend wie ein babscher Nugget selbst. Da hilft auch die viele rote Soße nichts mehr.

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                              RolfMuller 13.12.2016, 17:20 Geändert 13.12.2016, 17:21

                              TUUUUT TUUUUT! So stell ich mir verdammt nochmal einen Zombiefilm vor. Auch wenn der bisweilen zu aufgesetzt wirkende dramaturgisch-emotionale Teil nicht wirklich funktioniert, bietet er alles was einen guten Zombie-Actioner ausmacht. Die Anlaufzeit bis der Film ins Rollen kommt dauert nicht lang, dafür dass der Trip 2 Stunden dauert ist er auch extrem kurzweilig.

                              Die zuckenden Epilepsiezombies fetzen und zerfetzen und bieten eine herrlich groteske Mischung aus angsteinflößendem Tempo und diesem ja fast schon so typisch asiatischem unfreiweilligem Slapstick, was für nervenzerrende Spannung mit Daurgrinsen im Gesicht sorgt. Die Effekte sind blitzsauber und selbst wenn sich Massen an Zombies in den Zug purzeln, sich an den Zug hängen, durch Scheiben krachen. Alles ist ungemein flüssig und greifbar nah und echt. Mehrmals entfleuchte mir ein „OAH HAHA“ im Kino, was ich so hasse wenn es andere um mich herum machen.

                              Das Ding macht bis zum konsequenten Ende einfach Spaß und liefert eine energiegeladene Actionzombieperformance ab ohne unnützen dystopischen Hintergrund und ohne einen Doktor Erklärbär spezialisiert in Parasitologie. Einsteigen. Abgehen. Aussteigen! So einfach kann das manchmal sein. TUUUUT TUUUUUT!

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                                RolfMuller 13.12.2016, 16:56 Geändert 13.12.2016, 16:59

                                Hätte eigentlich was sein müssen. Die Idee ist sauabgefahren und allein das Warnschild auf meinem DVD-Cover ließ mich innerlich Purzelbäume schlagen vor Vorfreude. Überrascht hat mich dann gleich der grundlegende ernste Ton, den der Streifen anschlägt.

                                Die Bilder sind wirklich stark eingefangen. An Kameraarbeit und der schön düsteren weihnachtlichen Stimmung die er erzeugt gibt es nichts auszusetzen. Untermalt ist das alles mit einem Spielbergschen Soundteppich, der eine schöne Wohlfühlatmosphäre auslöst. Da passte in den ersten Minuten wirklich viel.

                                Leider leider ist die Hauptfigur ein richtig nerviger Wanst, den man am liebsten den Rentieren zum Fraß vorwerfen würde. Leider leider ist der Weihnachtsmann an sich nicht unterwegs, sondern nur seine nackigen verdreckten unansehnlichen Wichtel, die allesamt aussehen wie Obdachlose ohne Hosen und Beautycase. Leider leider hat der Film obwohl die Grundidee so viel Potential aufweist einfach auch zu wenig humorige Szenen. Hin und wieder kommt der typisch skandinavisch schwarze Humor durch, aber viel zu selten. Mensch, was habe ich mir da für schöne Szenen im Vorfeld ausgemalt, wie Santa Klausi die Unartigen zurechtstutzt. Nix wars!

                                Da hatte ich mir doch deutlich mehr erwartet. Im Endeffekt ist das Ding trotz wirklich überzeugender handwerklicher Darbietung ziemlich enttäuschend. Zu wenig Spaß. Zu wenig Spannung. Und viel zuviel nerviger Wanst.

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                                • 10

                                  *** WICHTELKOMMENTAR ZUM 3. ADVENT für *frenzy_punk<3***

                                  Es ist manchmal komisch im Leben. Die Sichtweise auf viele Dinge wandelt sich ständig mit der Zeit, mit den Erfahrungen die man macht, mit den Menschen die man trifft und leider auch verliert. Mit Siegen, die man erringt und Niederlagen die man einstecken muss. Alles wirkt sich zuletzt auch auf unsere Sicht auf Filme und unsere Sehgewohnheiten aus.

                                  Den „Big Fish“ bekam ich damals nie richtig zu fassen und er entglitt mir in meinen jungen Jahren. Wie ein unerfahrener Fischer, der mit seinem kleinen Kutter auf die See hinaustrieb und einfach noch nicht die Mittel hatte diesen tollen Streifen für sich einzufangen. Doch jetzt hatte er mich zu meiner Überraschung voll am Haken. Es ist „Die Geschichte eines Lebens“ so wahrhaftig im Kern. Über einen Menschen, der das Leben als Abenteurer begreift. Als ein Spektakel, was so viele Wunder in sich birgt. Der uns lehrt, wie wir das Leben nehmen und wir mit dem Tod umgehen sollten. Furchtlos. Selbstbewusst. Aktiv. Nur bewaffnet mit einem starken gesunden Geist, der fähig ist, langwierige Phasen spannend zu gestalten, der sich selbst in ausweglosen Situationen Ziele setzen kann und der sich immer wieder motivieren kann.

                                  Tim Burton begleitet diese Geschichte eines Lebens meisterhaft. Die große Stärke von Tim Burton ist es einen mit Fantasie zu beflügeln, während man aber fest den Boden der Erde unter seinen Füßen spürt. Er ergänzt unsere Welt lediglich um fantastische Elemente. Er bereichert unsere Welt mit Magie und Faszination. Der Cast ist hervorragend und wirklich jeder passt perfekt in seine Rolle und versorgt uns unterstützt mit dem wie immer stimmigen Elfman-Sound mit spannenden, lustigen, aber auch herzerwärmenden Szenen. Letzendlich ist dies die Geschichte eines Lebens. Doch es könnte auch unsere Geschichte sein. Und nur wir entscheiden, was wir daraus machen. Nur wir entscheiden, wie wir die Geschichte leben und wie wir sie erzählen.

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                                    über Arrival

                                    „Arrival“ ist auch bei mir noch nicht richtig angekommen. Zu überwältigend war das Erlebnis bis jetzt für mich. Ein Film vollgepackt mit so vielen Themen über unsere Menschheit. Über unser Zusammenleben, unsere Kommunikation, unsere Verantwortung. Ein Film, der soviel hinterfragt, soviel anreißt und das alles absolut in sich schlüssig und formvollendet zusammenbringt.

                                    Es ist eine perfekte Mischung aus Entertainment, Anspruch und Kunst entstanden. Ein Film, der Emotionen zulässt, ohne auf die Tränendrüse zu drücken. Einer, der uns zum Nachdenken bringt, ohne Lücken vorzugeben die nicht füllbar wären. Einer, der auf den Punkt inszeniert ist und mit der Zeit einen treibenden Sog entwickelt, der nicht auf plumper Action und Effekthascherei basiert. Sondern der ernsthaft unser Interesse weckt. Auch wir wollen verstehen, auch wir wollen lernen. Die Inszenierung ist großartig, auch weil jede Szene einer Funktion dient und eine Reaktion zur Folge hat. Und auch weil Villeneuve es versteht seinen Charakteren und Bildern nicht nur eine distanzierte und deprimierende Kühle, sondern auch hoffnungsvolle Wärme zu verleihen. Ein Film der uns dazu herausfordert unsere Emotionen und Gedanken miteinzubringen.

                                    Und der uns sagen will, dass Sprache und der Wille sie zu gebrauchen die stärkste Waffe im Universum ist. Sprache als universelle Waffe alles zu zerstören, alles zu vereinen. Am Anfang steht immer das Wort und am Ende bin ich immer noch sprachlos.

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                                    • 7

                                      Mit „Blood Father“ hat man sicherlich nicht das Rad neu erfunden. Aber wie hier daran gedreht wird ist schon richtig gut. Die Story ist altbekannt und hat man gefühlt schon einige Male mitgemacht, aber sie erfüllt nach wie vor ihren grundlegenden Zweck. Mad Mel vermisst seine Tochter. Diese ist damals abgehauen und flüchtet jetzt vor miesen Typen zurück in Daddys Arme. Doch ganz so einvernehmlich ist diese Wiedervereinigung nicht.

                                      Die Chemie zwischen Mel Gibson und Erin Moriarty stimmt und ist damit ein großes Plus für den weiteren Verlauf des Filmes bzw überhaupt der Grund, warum der Film trotz fehlender eigener Ideen überhaupt funktioniert. Der überraschend wenige, aber knackig servierte Actionszenen preisgibt und sich eher ganz auf das Vater-Tochter-Gespann konzentriert. Da werden behutsam leise Töne angeschlagen, aber auch mal laute Witze gerissen. Das passt!

                                      Und Mad Mel liefert hier einfach mal wieder ne tolle Performance ab. Als würde er jeden Kritiker sagen. Ich bin alt, aber ihr solltet mich nicht abschreiben. Den kernigen aber emotionsgeladenen Typen hat er einfach drauf. Der Mel der brodelt noch vor Spielfreude. Schön zu sehen.

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                                      • 6 .5
                                        RolfMuller 06.12.2016, 12:27 Geändert 06.12.2016, 12:28

                                        Ein Film, der wirklich wirklich ALLES hat. ALLES in sich trägt. Um ihn mörderlichst zu zerreißen. Die Found-Footage-Herangehensweise an das Thema Mobbing ist erfreulicherweise ein wenig erfrischend, aber mitunter auch sehr konstruiert. Die Charaktere einfach nur wandelnde Klischees. Das arme geschändete Mauerblümchen ist Opfer einer aufgepimpten Bitch. Ihr natürlich einziger Freund kommt auf die glorreiche Idee alles filmisch festzuhalten. Die Dialoge holpern, das Schauspiel schwankt. Da wird geflennt und geflennt und geflennt.

                                        Was würde ich diesen Film gerne zerreißen. Aber ich kann es nicht. Ich schaff es nicht. Und ich kann es auch ehrlich gesagt nicht rational erklären. Aber es hat mich gepackt und mich nicht mehr losgelassen. Auch wenn das hier Gezeigte so kitschig, so überemotional, so berechnend vorgetragen wird, funktioniert das auch noch bei mir. Ich hab mitgefiebert. Das liegt wahrscheinlich daran, dass ich bei „Mobbing“ immer verdammt empfindlich reagiere. Ich kenne beide Seiten und das Thema fuckt mich einfach ab. Andererseits bin ich seitdem ich Vater bin emotional einfach zu simpel gesteuert und kann keine Kinder oder junge Menschen mehr leiden sehen. Sowas nimmt mich immer ungemein mit. Und obwohl der Film das natürlich auch auf billigste Art und Weise provoziert, hat er durchaus auch ohne meinen Kummerkastenblick positive Merkmale aufzuweisen.

                                        Bemerkenswert ist die Schauspielleistung von Hunter King. Sie spielt die „Bitch“ hervorragend. Aufgetakelt, überheblich und herrschsüchtig einerseits und innerlich zerrissen und immens unsicher andererseits. Vorallem gegen Ende versucht der Film „Mobbing“ differenziert zu betrachten, scheitert aber eigentlich immer wieder an seinen Oberflächlichkeiten, erreicht aber dennoch sein Ziel. Den kann man tatsächlich so durchaus auch mal in Schulen laufen lassen. Der ist so plakativ gehalten, dass selbst das bräsigste Hirn kapiert, dass Mobbing einfach scheiße ist und nur Verlierer kennt.

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                                          über Mercy

                                          Netflix und Filme. Das ist eine Beziehung, die bei weitem nicht so gut funktioniert wie Netflix und Serien. Hier versucht sich Chris Sparling als Regisseur, der sich durch das Drehbuch zu dem stimmigen Genrebeitrag „Buried“ einen Namen machte. Doch die Regie scheint ihm nicht wirklich zu liegen. Während zu Beginn durchaus stimmungsvolle unheilvolle Bilder erzeugt werden, bleibt genau das auch das einzigst Gute an diesem Film.

                                          Möglichst wenig erfahren wir über die Hauptfiguren. Über sich nicht gerade liebende Brüder, die sich am Sterbebett ihrer Mutter versammeln und darüber diskutieren ob man ihr Sterbehilfe leisten sollte. Diskutieren ist das falsche Wort. Denn Dialoge finden kaum statt, sondern eher nur Wortfetzen, die uns anscheinend Spannung suggerieren soll. Stattdessen aber führt es zu Desinteresse. Und ein Home-Invasion-Thriller ohne jegliche Bindung zu den Charakteren kann nicht funktionieren. Zu allem Überfluss sind die Terrorsequenzen auch noch schludrigst inszeniert. Wirkliches Entsetzen lösen nur die arschfinsteren völlig verwackelten Bilder aus. Da weiß man gar nicht was los ist, was einen aber auch nicht wirklich juckt. Die Personen sind einen völlig egal und die zigfach schon gesehene Sekten-Story holt auch keinen mehr hinter dem Ofen vor. Deshalb heißt der wahrscheinlich auch „Mercy“. Man winselt um Gnade, bis er endlich vorbei ist.

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                                            RolfMuller 05.12.2016, 21:33 Geändert 05.12.2016, 21:34

                                            *** WICHTELKOMMENTAR ZUM 2. ADVENT für SmooliEntertainment ***

                                            Nie wieder kann ich einen „Chicken Wing“ so sorglos und appetitanregend betrachten wie zuvor. Dieses Kentucky Friedkin Chicken Movie ist sehr speziell und die Handlung eigentlich nicht weiter der Rede wert. Allerdings ist das auch alles andere als gewöhnliches FastFood.

                                            Der scheinbar klügste Spross, toll verkörpert von Emile Hirsch, einer völlig gestörten Familie, kommt auf die glorreiche Idee seine eigene nutzlose Mutter umbringen zu lassen, um die Lebensversicherung einzustreichen. Checkt dabei aber mal so gar nix. Aber was kann er schon dafür? Seine Schwester hat megamächtig einen an der Waffel, bekommt aber selbst im Schlaf noch alles mit. Sein Vater braucht ein Starterkabel um die Hirnwindungen in den Gang zu kriegen. Seine Stiefmutter begrüßt dfie Männer lieber gleich mit der Biberbürste anstatt „Hallo“ zu sagen. Zu allem Überfluss engagiert man noch Joe. Einen korrupten völlig abgebrühten Psycho-Cop.

                                            Und was liefert der Matthew McConaughey bitte schön hier für eine geile Performance ab. Seine Augen stechen. Sein Blick fickt. Den kann hier nichts anhaben. Hat mich völlig aus den Socken gehauen der Kerl. Ehrlich gesagt hat der Film mich an sich nicht völlig begeistert, die Darsteller reißen hier aber Einiges raus. Friedkin lässt ihnen Raum zu spielen. Und da reicht halt auch ein kleines verkacktes Esswohnzimmer und ein Chicken Wing um ein völlig abgedrehtes und im besten Sinne gestörtes Finale hinzulegen. Das ist nicht nur körperlich brutal sondern psychische rohe Gewalt in ihrer reinsten Form die nicht bloß präsentiert, sondern in kleine Wings zerspaltet und uns in die Fressluke gedonnert wird. Ein Chicken Wing als Lehrstab für Gehörigkeit. Ein Chicken Wing als Schwanz der Gerechtigkeit. Ein Chicken Wing als Leckerli einer gestörten Gesellschaft. Und mit Matthew McConaughey vielleicht den geilsten und coolsten, aber auch gestörtesten und angsteinflößendsten Friteusenhalter den man sich vorstellen kann. Da wird nicht nur die leckere Panade der Wings weggenuckelt, sondern auch die aller Personen. Jeder zeigt sein unpaniertes Gesicht und seine unverfälschte Seele nach Originalrezept. Zurück bleibt nur Fleisch, Blut und Knochen. Schade um meine schönen „Chicken Wings“.

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                                              RolfMuller 01.12.2016, 10:00 Geändert 01.12.2016, 10:11

                                              Solange er noch rollt, sollte man auf den Zug aufspringen, welcher die Reihe „Tribute von Panem“ ausgelöst hat. Ebenso nach einer Jugendbuchreihe ist die Formel im Grunde deckungsgleich, wieder werden Teenies nach Rassen bzw. Gruppen aufgeteilt und müssen kämpfen, verlieben sich und so weiter.

                                              In „Tribute von Panem“ hatte man eine starke Jennifer Lawrence in der Hauptrolle, der man ihre Rolle abkaufte. Hier hat man ein austauschbares Rotzküken als Hauptfigur, was weder optisch reizvoll noch sonderlich talentiert erscheint. Dieses voll toughe auserwählte Girlie schließt sich völlig überraschend dem Yamakasi-Turn-Sport-Verein an, welcher von voll krass coolen Vollpfosten regiert wird. Mit Gelfrise und megageilen Tattoos ausgestattet sind die so cool, da friert sogar das Bild ein. Was für Kunden. Da verliebt sich unser Girlie natürlich gleich in so ne Spacken, der zwar über Megaschluchten springt wie Turnvater Jahn, obwohl er an Höhenangst leidet. Ja klar. Ich hab auch Angst vor Clowns, hab aber ne Jahreskarte im Zirkus Roncalli. Der gesellschaftskritische Ansatz der Geschichte geht völlig unter und die Verschwörung verschwört sich gegen uns, so unglaubhaft ist sie. Die Musik aber die ist echt gut und vermittelt gekonnt Dramatik, wo gar keine zu finden ist.

                                              Selbst für ne Jugendbuchverfilmung ist mir das alles zu behämmert. Zumal was will er denen eigentlich verklickern? Ich geh mir jetzt erstmal en geiles Tattoo stechen, en geiles Drachentribal oder sowas, Mutti frag ich nich, kann selbst entscheiden, und denn treff ich mich mit meinen Jungs zum S-Bahn-Surfen. Das wird ein Spaß!

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                                                RolfMuller 01.12.2016, 09:56 Geändert 01.12.2016, 09:59

                                                Meine Befürchtungen zerschlugen sich schon in den ersten Minuten. Einen seelenlosen Abklatsch hatte ich erwartet. Doch für jeden Harry Potterfan muss dieser Film ein Fest sein. Neben dem Potterschen Feeling, was er so hervorragend erzeugt, schafft er es tatsächlich auch, uns eine spannende Geschichte mit sympathischen Figuren und toll animierten Tierwesen zu erzählen.

                                                Man merkt dass mit J. K. Rowling Harrys Mutter beteiligt ist. Nur am Anfang und vorallem gegen Ende des Films driftet er ab und fokusiert sich eher auf EyeCandys als auf seine Erzählung. Das stört aber nicht weiter, da die Effekte nie überreizen. Dominieren tut hier die Faszination an der Magie. Kein blosser Abklatsch. Die Reihe könnte tatsächlich eine Bereicherung für das Potter-Universum sein.

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                                                • Boah ich habe auch gerade angefangen zu zittern. Schon Mittach und noch keine News zu TWD. Puh, es scheint alles ok zu sein mit der Welt. :D

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                                                    RolfMuller 29.11.2016, 15:06 Geändert 30.11.2016, 07:39

                                                    Was für ein „Tag“ mit Sono. Ich muss zugeben ich war nach dem Film doch etwas perplex. Die erste Hälfte des Films lässt einen abgedrehten aber doch recht typischen J-Gore-Streifen vermuten. Das ist nicht schwer. Da zerteilt der Wind Busse und Insassen in zwei Hälften. Ja, richtig gelesen. Da rasten Lehrer aus und knallen mit allen Feuerwaffen, die sie finden können auf ihre Schüler los als gäbe es kein Morgen mehr. Das Blut spritzt in Fontänen. Da brechen Genicke, da fliegen Gliedmaßen. Total durchgeknallt.

                                                    Da geht fast unter, dass Sono auch ein Feingefühl für seine Charaktere aufweist und wunderbare Szenen wie aus dem Leben gegriffen mit surrealen Einfällen und poetischer Bildsprache unterstreicht. Das ist schon eine besondere Mixtur. Aber mit Fortschreiten des Films scheint man auch immer mehr die geistige Gesundheit der Filmemacher anzuzweifeln. Eine abgefahrene Szene blutet sich scheinbar völlig sinnlos an die nächste. Ein völlig abwegig erscheinender Gedanke reiht sich scheinbar völlig sinnlos an den nächsten. Und am Ende ergibt alles doch auf so simple Art Sinn.

                                                    Das Leben ist ein Spiel und wir die Figur auf einem Brett, welches vorgegebene Grenzen und erkennbare Wege aufzeigt. Die Genlotterie entscheidet grundlegend über Geschlecht, Beschaffenheit, Aussehen und damit auch über Möglichkeiten der Spielfigur. Shono führt hier Beschränkungen und Hindernisse eines heranwachsenden Schulmädchens in einer von Männern dominierten Welt aus. Ein Mädchen reduziert zur Spielfigur und Wichsvorlage. Fremdbestimmt und kontrolliert von den Zwängen und Trieben ihrer Umwelt. Ebenso kann man das Gezeigte aber auch auf jeden von uns herunterbrechen.

                                                    Wir müssen akzeptieren wer wir sind und können wählen wohin wir gehen. Zumindest die Wege entlang, die auch unser Leben für uns bereithält und die für viele von uns fein säuberlichst vorgezeichnet sind. Wir leveln uns hoch. Kicken Bälle wie bei „Fifa“. Fahren zur Arbeit wie „Colin McRae“. Sammeln Filme wie Zauberschwerter. Tunen uns mit Tattoos, geilen Klamotten und Doktortiteln. Treffen Entscheidungen, die darüber richten wohin unser Weg führt, wer mit uns mitspielen will und ob wir den Highscore des Lebens brechen. Der Stolz und Lob der anderen Menschen sind unsere Coins. Wir hüpfen scheinbar freudig die Stationen unseres Lebens ab wie „Crash Bandicoot“ seine Level. Doch was davon kontrollieren und entscheiden wirklich wir?

                                                    Ich hab vorher selten so eine ungezügelte Genreverwurstelung gesehen. Ein Coming-Of-Age-Gore-Horror-Love-Drama-Comedy-WTF. So plakativ wie tiefsinnig, so stumpf wie feinfühlig, so radikal wie poetisch, so abstoßend wie liebenswert. Das war kein „Tag“ wie jeder andere und ein Film so verrückt wie das Leben selbst. Spielen wir mit?

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