RolfMuller - Kommentare

Alle Kommentare von RolfMuller

  • *♡*LiKe My HeRo - Mad Max*♡*

    Natürlich der Mel. Ein Held, der gar keiner sein will. Der vor allem mit sich selber kämpft. Und der sich in Zeiten der absoluten Verrohung und Verwüstung immer noch ein kleines Stück Menschlichkeit bewahrt.

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    • *♡*LiKe My HeRo - Hentai Kamen*♡*

      Ein Höschenschnüffler als Superheld. Den kann nicht mal ne Bremsspur stoppen! Herrlich dieser Typ und eine völlig überdrehte Parodie auf unsere oft zu ernste Heldenmaschinerie.

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        RolfMuller 07.02.2017, 11:30 Geändert 07.02.2017, 14:48

        Mad Mel schickt einen heldenhaften Gilligan mit einem Herz aus Gold und einer Bibel unter dem Arm mitten auf ein blutiges Schlachtfeld. Die Geschichte um Desmond Thomas Doss ist schon beeindruckend, der aufgrund seines Glaubens und seiner Überzeugung völlig unbewaffnet in den Zweiten Weltkrieg zog, und das Leben vieler seiner Kameraden rettete. Er war der erste, der den Dienst an der Waffe verweigerte und die „Medal of Honor“ erhielt.

        Mel umreißt in der ersten Hälfte des Films das Heranwachsen von Doss. Viele Parelellen zu seinem Meistwerwerk „Braveheart“ werden deutlich und Motive klar wiederverwendet. Die sich prügelnden Jungs, das Liebespaar auf der Anhöhe sind nur einige Beispiele. Und dazu säuselt ein Score, der unmöglich nicht von James Horner sein kann. Ist er aber. Mel kreiert dabei aber nie so intensive Momente wie in seinem schottischem Freiheitsepos. Garfield macht seine Sache als Desmond Doss gut, auch wenn er manchmal wie ein grenzdebilder Gilligan durch die Prärie hüpft, vermittelt er die hagere verletzliche Erscheinung mit seiner sturen, stolzen unerschütterlichen Überzeugung glaubhaft. Für Auflockerung sorgt Vince Vaughn als schreiender Sergeant, bei dem sich einige Dünbrettwitze direkt in unser Zwerchfell bohren. Schauspielerisch aber kann vorallem Hugo Weaving als ein vom Krieg und Alkohol schwer gezeichneter Veteran überzeugen.

        Als dann Doss das Schlachtfeld betritt, hat man das Gefühl, dass auch Mel auf der Bühne erscheint. Seine Stärken als Regisseur kommen nun voll zur Geltung. Schnitt- und Tontechnisch nahezu perfekt werden die Kriegsszenen intensiv und bildgewaltig auf unsere Netzhaut geballert und man glaubt neben Doss im Schützengraben zu liegen. Die nötige Brutalität darf hier auch nicht fehlen, da lässt sich Mel nicht lumpen. Da wird alles zerschossen, zerbombt, gesprengt was eben kaputt gehen kann. Und das wird auch gezeigt. Die FSK 16 ist da ein Rätsel. Gerade hier kann Mel mal richtig von der Leine lassen, kommt es doch seiner Heldengeschichte zu gute. Desmond Doss, der trotz dieser direkt vor ihm aufflammenden erschreckenden Brutalität des Krieges standhaft bleibt und scheinbar angstbefreit seine Kameraden, oder das was von Ihnen übrig blieb, errettet. Den selbst umherfliegende Körperteile, klaffende Wunden, schmerzverzerrte Gesichter nicht an seiner Einstellung rütteln lassen. Etwas unnötig, dass Mel dann Doss zu einer göttlichen Erscheinung hochstilisiert. Denn auch so hat jeder kapiert, was für eine unfassbaren Verdienst dieser Mann geleistet hat.

        Alles in allem ist es eben ein echter Mel. Ein Antikriegsfilm, der die Friedenstauben in der Luft zerballert.

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        • 6 .5
          über Ellis

          Ein kleines gelungenes Kunstexperiment, indem Robert de Niro durch eine mit Fotografien dekorierte alte Krankenhausruine auf Ellis Island streift, welche früher als Auffanglager für Immigranten galt.

          Ein wehmütiger Blick zurück, der durch ruhige, eindrucksvolle Aufnahmen und tieftraurige, treibende Pianoklänge durchaus seine Wirkung erzielt und zum Nachdenken anregen kann. Nur möchte man am liebsten selber, durch diese mittlerweile sehr beschädigte, heruntergekommene Gedenkstätte laufen. Den Putz bröckeln sehen. Die knarzenden Dielen unter seinen Füßen hören. Nachfühlen, was man eigentlich nicht fühlen will.

          Der 15-minütige Kurzfilm ersetzt gewiss kein Betreten einer Ausstellung und Gedenkstätte, leistet aber mit seinen begrenzten Mitteln viel und macht und das ist das Wichtigste die damaligen Vorkommnisse auf Ellis Island erfahrbar und stellt dabei unbequeme Fragen. Die heute hoffentlich anders beantwortet werden als damals.

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            RolfMuller 05.02.2017, 20:06 Geändert 05.02.2017, 20:13

            Ben Affenleck und Rolf Muller satteln den alten Gaul namens „Filmgeschichte“, und begeben sich auf einen langen und mutigen Ritt durch 87 Jahre bewegte Bilder. Einzige Vorgabe für die wagemutigen Helden ist lediglich, dass es eine Erstsichtung für beide sein muss. 2-3 Mal im Monat darf die Community einen Blick in ihr abenteuerliches Reisetagebuch werfen...

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            In 87 Jahren um die Welt: Station 8/87, 1937, „Die große Illusion“:

            Es ist immer wieder erstaunlich wie weit und reif viele Filme in ihrer Aussagekraft, in ihrer grundlegenden Darstellung einer grundrichtigen Überzeugung bereits waren, als das Kino eigentlich erst laufen lernte. Völlig befreit von Klischees unterscheidet „Die große Illusion“ nicht von guten oder bösen Menschen. Sondern prangert den Krieg als sinnloses, völlig geistloses Unterfangen an.

            Es ist nicht verwunderlich, dass der Film zu Zeiten des Krieges in mehreren Ländern verboten wurde. So werden aus Kreigsfeinden schnell Verbündete und sogar Verliebte. Er zeigt eigentlich nur gute Menschen. Und könnte dahingehend fast als naiv bezeichnet werden. So werden Soldaten als unterdrückte willenlose Werkzeuge angesehen, die gezwungen sind ihre Pflicht zu erfüllen. Die verdammt sind zu töten, während man Patronen auf sein Opfer verschießt und Tränen über sein Opfer vergießt. Das war mir beinah zu plakativ, unterstützt aber dennoch äußerst wirksam seine Aussage. Denn Krieg hat mit Menschlichkeit Nichts zu tun. Die französischen Kriegsgefangenen sind zwar leicht überzeichnet aber schön unterschiedlich dargestellt. Jeder ist ein Charakter für sich und „Die Große Illusion“ trumpft mit guten Darstellern und glänzenden Dialogen auf. Da passiert ungemein viel zwischen den Zeilen. Mit viel tiefsinnigem, frechem und auch bitterem Wortwitz wird der Krieg als so absurd dargestellt, dass es gar keine Bilder von Kriegsschauplätzen braucht. Symptomatisch wie zu Beginn noch jedes erkämpfte Territorium bejubelt wird und am Ende nach immer wiederkehrenden Gebietsverlusten der Zurückgewinn ungefähr so gehuldigt wird, als hätte jemand am Tisch beim Monopoly die „Schlossallee“ erworben.

            Die Liebelei eines flüchtigen französischen Kriegsgefangenen und einer durch den Krieg mittlerweile völlig auf sich alleingestellten deutschen Frau zeigt noch einmal überdeutlich die Sinnlosigkeit dieser barbarischen Feldzüge auf. Schlachten werden gewonnen, Gebiete erobert. Und zurück bleibt nichts als Leere und Asche. Gewonnen hat der, der schon im Krieg gestorben ist. Die anderen sind verloren bis zum Schluss.

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              RolfMuller 03.02.2017, 12:00 Geändert 03.02.2017, 12:02

              „Holt die Jungs mit den roten Schnürsenkeln“
              „Green Room“ kommt vor allem in der ersten Hälfte ungemein druckvoll und impulsiv daher. Wenn die Punkband, unverhoffterweise in einem Schuppen voll Neonazis landet und provokant „Nazi Punks Fuck Off“ in die Mikros schreit, dann wird der Film selbst zum Punk. Aufgeladen mit Aggression und Spannung, zerrt der Film schon an den Nerven, obwohl noch gar Nichts passiert. Die Explosion der Szenerie kann man kaum erwarten und schlägt auch ein wie eine Bombe.

              Doch viel zu schnell begibt der Film sich trotz ungewöhnlich grünstichiger, schön räudiger Bilder und fortwährendem Punkrock-Geschrammel im Hintergrund auf gewohnte Wege. Trotz erschreckender Brutalität und gelungener Terrorsequenzen gelingt es dem Regisseur Jeremy Saulnier tatsächlich besser die Bedrohung aufzubauen, als diese ekalierend niederzureissen. Überzeugend dabei agiert Patrick Stewart. Der das gerissene Oberglatzenarschloch mimt, als hätte er nie etwas anderes zuvor gemacht. Fast mühelos spielt er hier seinen Springerstiefel runter und steigert durch seine kühle, stoische, emotionslose Art nur noch das Entsetzen über die Geschehnisse.

              Dennoch wird man das Gefühl nicht los, dass hier auf der Bühne kein echter Punker von Film zu sehen ist, sondern nur einer, der so aussieht, aber dann doch die gewohnten Parolen des Terror-Genres in die Mikros schreit. Andersrum betrachtet ist den Machern ein zwar im gewohnten Korsett gefangener, aber absolut stimmiger Terrorfilm gelungen. Und vielleicht will er ja gar nicht mehr sein...

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              • 9

                Eine Band als perfekte Armee. Ein Musiker als höriger Soldat, welcher blutverschmiert und ausgelaugt seinen eigenen Krieg mit sich selbst führt. Regisseur und Drehbuchautor Damien Chazelle saugt uns rein in seinen Film als wären wir Teil seiner Band. Ungemein atmosphärisch trommelt er auf uns ein und setzt durch gekonnte Audiovisualisierung seiner bedeutsamen Szenen unwillkürlich bei uns Emotionen frei.

                Ein junger Drummer will mit aller Macht perfekt spielen und besonders werden. Er will herausstechen in der Masse der Selbstzufriedenen und Ziellosen. Sein Mentor Terence Fletcher erkennt sein Potential und will ihn fördern und fordern. Er fördert Talente, indem er sie versucht zu brechen. Er testet Sie aus. Er beleidigt Sie. Er kitzelt Sie. Er provoziert Sie und lässt Sie schuften bis zum Umfallen. Sein Weg große Künstler zu sieben ist radikal und konsequent. Nur wer alle Widerstände überwindet, kann ein Großer werden. Simmons überragt in der Rolle als Fletcher und wertet jede Szene mit seiner unheimlichen Präsenz auf. Er dirigiert nicht nur im Film, sondern auch uns. Eine Figur, an der wir uns reiben können. Und welche jeden von uns tatsächlich im wahren Leben in ähnlicher Form schon begegnet ist.

                Chazelle inszeniert sehr feinfühlig, authentisch und leidenschaftlich. Das unbehagliche Gefühl des jungen Drummers, als er das erste Mal in der großen Band sitzt. Diese Gefühskälte die ihn umgibt. Die scheuen zaghaften Versuche ein Mädchen anzusprechen. Der sein Instrument beherrscht, aber sein Leben nicht. Nah am Leben zeigt Chazelle einen manischen Weg eines jungen Mannes auf, der etwas Besonderes werden will. Der sein Potential um jeden Preis gänzlich ausnutzen will.

                Und es ist schon bezeichnend, dass der junge Regisseur einen Drummer zur Perfektion begleitet und dabei auch sich selbst. Denn wie der Schlagzeuger in seiner Geschichte musste sich auch Chazelle gegen Widerstände durchsetzen um seinen Film überhaupt produzieren zu können. Und mit „Whiplash“ ist ihm nicht nur ein nahezu perfekter Film gelungen, der seine Schläge druck- und taktvoll in den richtigen Momenten setzt und ungemein nachhallt, sondern er ist auch selbst angekommen. Im Konzert der Großen.

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                  Eine altbekannte Rachegeschichte wird mit tollen Bildern inszeniert und hochkarätigen Schauspielern besetzt. Das wertet den Thriller dann doch ungemein auf und lässt einen trotz plumper Story ordentlich mitfiebern.

                  Scott Cooper erzählt nichts Neues, inszeniert aber alles sehr ruhig und gemächlich und lässt dabei seine Figuren nicht aus den Augen. Bale wuppt das Ding mit links. Woody Harrelson mimt hervorragend den Hinterwäldler und Casey Affleck überzeugt als vom Krieg traumatisierter dummbeuteliger Straßenkämpfer. Cooper formuliert jede Szene aus und spricht ihnen dadurch fast mehr Bedeutung zu, als tatsächlich vorhanden ist.

                  Dennoch ist „Auge um Auge“ ein packendes Rachedrama, mit toll dargestellten präzise ausgearbeiteten Figuren, welches einem das bereits 1000mal- Gesehene dennoch spürbar vermittelt.

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                  • J. K. Simmons als cholerisch-manischer menschenverachtender Psycho-Musiklehrer in "Whiplash". Was für eine Performance.

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                    • Einfach Kult. Richard Kiel als Eissenbeisser in James Bond. Was der an Fahrrädern geklaut haben muss?! Wahnsinn!

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                      • Jean Marais als herrlich charmante Kautschukgusche in "Fantomas". Der brachte den hippeligen Louis schier zur Verzweiflung.

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                          RolfMuller 25.01.2017, 14:25 Geändert 25.01.2017, 14:28

                          Ein nerviger Detektiv führt eine holistische Detektei und sucht sich einen nichtsahnenden Assistenten. Todd ist der Assistent und ein absoluter Nichtsnutz und genauso schlau wie wir. Er und auch wir haben da einfach keine Ahnung was da in den ersten Folgen überhaupt passiert. Aber es ist verdammt unterhaltsam und unglaublich schräg.

                          Auch wenn sich Samuel Barnett als Detektiv Dirk mit seinem Overacting oft an der Grenze bewegt und er einen oft genug einfach auf die Nüsse geht gibt es insgesamt einfach zuviele Facetten diese Serie wirklich zu mögen. Ihre Hingabe zum irren Stoff von Douglas Adams merkt man der Serie in jeder Situation an. Elijah Wood als trotteliger Assistent kann überzeugen und ist durch seine ratlose Mimik und irren Slapstickaktionen richtig sympathisch und bisweilen auch urkomisch. Die größte Stärke neben den im positiven Sinne völlig behämmerten Charakteren (Was habe ich die beiden Cops geliebt) sind vorallem die Dialoge. Wenn jeder was will, aber keiner weiß von wem und warum. Da kringelt man sich zusammen wie ne Lachkritzschnecke. Einfach wahnsinnig lustig.

                          Bemerkenswert ist auch, dass die völlig absurd erscheinenden Geschehnisse der ersten Folgen tatsächlich gegen Ende zusammengeführt und schlüssig in Dirk Gentlys erstem Fall integriert werden. Überhaupt wird dann schon fast zu viel aufgeklärt. Zum Glück einerseits und bedauerlicherweise andererseits werden einen zum Schluss dann wieder einige Fragezeichen um die Ohren gehauen, die auf einen weiteren spannenden und kurzweilig-kuriosen Fall von Dirk Gentley hoffen lassen. Ich bin dabei und kanns kaum erwarten...

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                            Die Serie lebt vorallem vom Psychoduell zwischen dem FBI-Profiler Will Graham und Delikatessen-Doktor Hannibal. Will Graham kann sich in Mordszenarien und dessen Täter hineindenken. Allerdings kostet dies unheimlich viel Kraft und seine psychische Störung wird ungemein befeuert. Hugh Dancy spielt diesen Profiler ganz stark. Er verleiht nicht nur Wills psychischer Krankheit enormen Ausdruck, sondern bietet den überragenden Mads Mikkelsen als Hannibal locker die Stirn. Mads hat mit seiner Figur augenscheinlich weniger Arbeit, aber es ist schon faszinierend wie Mikkelsen diese Durchtriebenheit und Erhabenheit der Figur durch den Raum trägt. Einer der alles unter Kontrolle hat. Auch Will?

                            Sobald sich beide Figuren, Will und Hannibal, in einem Raum bewegen knistert es und die Spannung steigt. Jede Regung, jedes Wort könnte etwas verändern. Da ist es fast schon zu schade, dass man sich eben erst gegen Ende der ersten Staffel so richtig auf das brisante Verhältnis der so detailliert herausgearbeiteten Charaktere konzentriert. Die erste Staffel glänzt zwar mit einer furchtbar schönen Inszenierung, die in ihren besten Momenten ein wenig an den Inszenierungsstil von Nicolas Winding Refn erinnert und famos her- oder besser gesagt hingerichteten Opfern. Allerdings holpert mir die Erzählung zu Beginn zu oft und bewegt sich manchmal gar im Leerlauf. Erst am Ende konzentriert man sich eben immer mehr auf das Wesentliche, auf das Spannende. Auf das Duell zwischen Will und Hannibal. Was mich schlussendlich mit viel Hoffnung auf die zweite Staffel zurücklässt.

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                              Wenn man Filme wirklich liebt, muss man diesen Film einfach hassen! Erwin, der listige Wüstenfuchs, lässt sich ein paar Dracheneier ausbrüten, aus denen hakenkreuzbeflügelte Pixeldrachen schlüpfen. Beherrscht werden die natürlich von bitchigen Witches, die nichtmal ihre Mäntel lüften um für optische Schauwerte zu sorgen. Ausgerüstet mit 3 angemalten Pappkartons und 20 Dekokreuzen hat man alles schön hübsch arrangiert.

                              Und man hatte immerhin ein Cockpit zur Verfügung, indem der Reihe nach alle Bratzen abwechselnd und sinnlos rausgelunzt haben und so getan haben als passiere was. Da freut man sich grundehrlich über jedes Ableben von Personen. Nur nichtmal lustig war das. Ein Film der derbstes Wanstrommeln verursacht und zum in die Ecke goebbeln verleitet.

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                                Hier ist Name absolut Programm. Während man den Film mit einem überraschend zumindest nicht beschisse inszenierten Banküberfall einleitet, endet das Ding in einer Fabrikhalle wo sich Leichen in Säcke stapeln, welche mit einer Flüssigkeit übergossen werden, die Sie „Mach Sachen“ wieder lebendig werden lässt. Und dann gings aber nach vorne. Also so richtig. Richtig langsam. Ich habe noch nie (und das bei 1276,34 bereits gesehenen Zombieschnullifilmen) so langsame Zombies gesehen. Klasse wie die den Moonwalk vorwärts hinbekommen. Zum Glück haben wir die scheinbar gekürzte Fassung gesehen. Denn die hätten ja locker ne Stunde gebraucht um erstmal ihre Opfer zu erreichen. Glück gehabt.

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                                  über Waldile

                                  Es ist erstaunlich wie meisterhaft und stilsicher Regisseur und Writer Sony Green alle Gesetzmäßigkeiten eines guten Trashfilms beherrscht. Da wird nichts aber auch gar nichts dem Zufall überlassen. Tag und Nacht wechseln genau so plötzlich und unerwartet wie Haarfarbe und Klamotten der Darmsteller.

                                  Waldile der top dressierte Hund, der einfach meistens nur blöde in der Ecke hockt vermag es sogar zwischendurch seine Rasse zu wechseln. Verblüffend, wie ham die das bloss gemacht? Zwischendrin hängen sich die männlichen Prokackonisten einen Kuschelwuschel an die eigene Pfeife und versauen das Stoffvieh mit literweise Möhrensuppe und Marmelade.

                                  Regisseur Soylent Green dreht gekonnt an der Spannungsschraube, indem er zuallererst die kleinsten Titten mit der Grieselkamera einfängt und die größten Dinger umgeben von der geilsten Spannungskurve dann tatsächlich erst am Ende ausm Körbchen fallen lässt. Was ein Kniff. Da bleibt man doch gerne dran. Die deutsche Synchro von Eugen Molleknoll, Tante Fatma und Kermet Dünger, die das Ding anscheinend bei Currywurst und Bier und ohne jegliche Schriftvorlage hingesülzt haben, bilden die Kirsche auf dem Scheißhaufen. Das nenn ich mal Improvisation. Klasse. So wächst einen auch blitzschnell „Ronny“, der dauersummende Polizist ans Herz, der einfach in jeder Situation den richtigen Ton trifft.

                                  Man spürt das Herzblut von Sony Green in jeder Sekunde des Films. Gefühlt monatelang schrieb er am genau ausgearbeiteten Script und schaffte es tatsächlich nicht nur junge aber geile Studentinnen von dem Scheiß zu überzeugen, sondern auch mich.

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                                    Eine Psychologin, spezialisiert auf Posttraumatische Belastungsstörungen, hat nach einer Attacke einer ihrer Patientinnen selbst damit zu kämpfen. Nach zwei Jahren nimmt Sie ihren Beruf wieder auf. Traut sich aber an Patienten mit PTBS noch nicht ran. Bis der entstellte Alex auf der Bildfläche erscheint...

                                    Schon zu Beginn verpasst man es eine emotionale Bindung zur Hauptdarstellerin aufzubauen, was bei einer Geschichte um psychische Abgründe und empathisches Erleben und Nichterleben fundamental wichtig gewesen wäre. Regisseur Alistair Legrand, bekannt durch sein Debüt „The Diabolical“, spielt mit ungewohnten Kameraperspektiven und erzeugt ungemütliche Bilder, lässt dadurch aber vorallem zu Beginn auch keinen rechten Fluss aufkommen. Der Mindfuck-Thriller aus dem Hause Netflix ist wieder mal nicht wirklich schlecht inszeniert und gespielt. Es hapert aber einfach an der überholten, überkonstruierten mitunter lausig vorgetragenen Story. Zu schnell zu vorhersehbar holt man am Ende die Katze aus dem Sack, aus dem es vorher schon lautstark miaute.

                                    Dennoch konnte mich die Regie von Legrand phasenweise überzeugen, der sich auf verunsichernde düstere Bilder konzentriert und depressive verstörende Zustände visuell unterstützen kann und auf Jumpscares, die sich hier mehrfach angeboten hätten, weitestgehend verzichtet. Gut macht das den Film letztendlich aber auch nicht.

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                                      RolfMuller 17.01.2017, 16:06 Geändert 17.01.2017, 16:11

                                      Ali ist nicht nur einer der größten Sportler, den die Welt je gesehen hat, sondern auch einer der bedeutendsten Persönlichkeiten. Sich ihm persönlich zu nähern hat sich die weitestgehend unbekannte Produzentin und Regisseurin Claire Lewins zum Ziel gesetzt. Das gelingt nur bedingt. Die stilistisch sauber inszenierte Doku will den unnachahmlichen Charakter Alis nachzeichnen, geht aber nur auf seine positiven Seiten ein.

                                      Der kurzweilige Abriss über das Leben, Wirken und seinen Errungenschaften als Mensch ist für unbelesene Ali-Fans sicherlich interessant, verklärt aber ungemein. Sein ganzer Weg zu seiner Religion wird nicht vollständig umschritten. Sein Weg andere Menschen aller Hautfarben zu lieben, war auch von Stationen des Hasses, Missgunst, Zweifel und Irrtümern geprägt. Seine Kriegsdienstverweigerung geschah nicht nur aus moralischen Bedenken gegenüber dem vietnamesischen Volk, sondern schlicht auch aus Angst. Der Mensch Ali, den man hier kennenlernen soll, hat genauso aus Fehlern gelernt wie wir alle auch. Das wird hier aber leider nicht ersichtlich. Jeder Schlag von ihm sitzt und er wird nie getroffen. Das gilt für ihn hier in- und auch außerhalb des Rings. Wenig wirklich Neues tut sich hier für einen waschechten Ali-Fan auf. Einzig ein paar Audioaufnahmen, die Ali als guten, weisen und liebevollen Vater präsentieren waren mir unbekannt.

                                      Mit netten Filtereffekten zusammenmontiert umreißt der Dokumentarfilm hier alle markanten Charakterzüge Alis. Wie hübsch, nett, selbstbewusst und hilfsbereit er war. Unbequemen Fragen weicht er so geschickt aus wie Ali früher gegnerischen Fäusten im Ring. Man wird das Gefühl nicht los, das der Film für die Familie von Ali gedreht wurde und nicht für uns. Ein Film der Ali als aalglattes sauber geschrubbtes Monument zeigt. Wo aber eigentlich jedoch jene Risse, Spuren, Kratzer und der Sockel dessen so ungemein interessant sind.

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                                        Was liebe ich den ersten Teil. Gerade weil die zwei Volldeppen in einer Welt agierten und chaosierten, die irgendwie und irgendwo noch nachvollziehbar war. Hier ist einfach alles sowas von drüber. Eigentlich stirbt der ganze Film schon mit dem ersten Witz, indem einen gleich klar wird, dass man alles aus dem Vorgänger toppen will. Nur weil man mehr Gags lauter schreit wird es jedoch leider nicht lustiger. Auch wenn Jim Carrey und Jeff Daniels wieder harmonieren und mit Slapstickszenen überzeugen können ist die Fortsetzung von Farrellys Kultklassiker letztendlich einfach viel zu lang und völlig unnötig. Ein Film, der mich zum Lachen bringen sollte macht mich fast ein wenig traurig.

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                                          Auch wenn die Charaktere kaum Zeit finden zur Entfaltung zu kommen, wird hier endlich mal wieder das Star Wars-Universum ausgereizt. Der Kosmos und dessen Möglichkeiten, seine Gefahren und die Bedrohung sind jeder Zeit spürbar. Regisseur Gareth Edwards macht sich wohltuenderweise nicht nur in einer düsteren Inszenierung bemerkbar, sondern auch im Erschaffen epischer Bilder. Wie schon in „Godzilla“ versteht er es einfach den Krieg der Sterne intensiv zu inszenieren und die Größe und Gefährlichkeit von Monstern und Maschinen greifbar zu machen. Die Gefechte sind dynamisch und bilden eine Verschmelzung nostalgischer Abfolgen und bestaunenswerter Ausnutzung der uns heute gegebenen technischen Möglichkeiten. Klar wird auch hier mal ein Scherz gemacht, aber es verkommt glücklicherweise hier nicht zu einem zotigen mitunter albernen Klassentreffen wo keiner wirklich was Neues zu erzählen hat, wie es phasenweise bei Episode 7 der Fall war. Ganz im Gegenteil, so ist nahezu jedes Erscheinen allseits bekannter Charaktere weitestgehend sinnbehaftet. Alleine Darth Vaders denkwürdiger Auftritt ist das Eintrittsgeld wert.

                                          Das Konzept eine Story von Anfang an konsequent bis zum Ende zu erzählen und mit verbrauchten und unverbrauchten Gesichtern zu besetzen gefällt mir, auch wenn ich hier doch glatt noch mehr Teile hätte sehen können...

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                                          • 7 .5

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                                            Der Geist von Danny Rayburn (der famose Ben Mendelssohn) schwebt weiterhin unheilvoll über seiner Familie. Und John, der sonst alles für seine Familie handlen musste und alles im Griff hatte, entgleitet alles zusehends. Wie schon in der ersten Staffel führt dieser Trip in diesem verheißungsvollen Urlaubsort erneut nur in eine Richtung. In den Abgrund. Nach wie vor wird alles ruhig und unaufgeregt vorgetragen, gestützt durch tolle Schauspielerleistungen und sinnbehaftete immerzu zielführende Dialoge.

                                            Die Staffel endet abprupt und lässt einige Fragen offen ist aber in der Zusammenstellung des Familienalbums der Rayburns fast schon wieder so erschreckend schlüssig und schmerzvoll, dass es die letzte Seite bilden könnte. Ich will trotzdem noch mehr. Vielleicht auch nur um zu sehen, wie das Familienalbum der Rayburns endgültig in Flammen aufgeht...

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                                              Negan schwingt den Schläger. Auch wenn es nicht für einen Homerun reicht, schlägt die erste Hälfte der ersten Staffel wieder in die richtige Kerbe.

                                              Die erste Folge gehört für mich zu den intensivsten Serienerfahrungen überhaupt. Die Macher verstehen ihr Handwerk. Können die Spannung auf die Spitze treiben und bringen unsere Serienherzen ordentlich in Wallung. Jeffrey Dean-Morgan spielt Negan mit einer solchen Lust und Hingabe. Es ist eine Freude diesen Charakter über die Mattscheibe prügeln, fluchen und süffisant lachen zu sehen. Jede Szene mit ihm ist aufgeladen. Ein Charakter der völlig unzurechnungsfähig ist. Unkontrollierbar. Man weiß nie wann tickt er wieder aus, wann lässt er Lucille wieder kreisen. Einer, der alle Menschen um sich rum psychologisch brechen will. Falls nicht brechen ihre Schädel. Das große Plus ist dieser karikative Diktator, der für jeden ein hämisches Lächeln übrig hat. Negan testet jeden aus und tatsächlich wachsen einige Figuren auch an ihm und liefern uns neue Erkenntnisse zu ihrer Beschaffenheit.

                                              Das aber ist auch das Problem dieser Staffelhälfte. Wenn man wieder auf andere Orte switcht, fällt die Spannung spürbar ab. Wenn man Negan gesehen hat, will keiner mehr Moppelchen im Amazonendschungel sehen oder Carl beim Holz sammeln.

                                              Dennoch symbolisiert die erste Hälfte dieser Staffel sehr viel und die Charaktere rühren erneut verzweifelt im Topf der vielen Entscheidungsmöglichkeiten und Erkenntnisse. Der einzige Weg nicht zusammenzubrechen ist den anderen was zu brechen. Jeder schwingt den Schläger...

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                                                RolfMuller 10.01.2017, 16:06 Geändert 10.01.2017, 16:29

                                                Tach, darf ich euch meinen Kumpel Henry vorstellen? Henry ist ein ambitionierter, völlig irrsinniger Typ. Er hat Humor, schießt sehr gerne und mag Shooterspiele. Ich nicht. Während ich bei Shooterspielen oft schon nach ner halben Stunde den Stecker ziehe, bleibe ich mit Henry dran.

                                                Klar die Story ist von nem Kopfschussopfer und bedient damit auch nur das Entlanghangeln der verschiedensten Stationen und Level, die Henry durchstreifen muss. Ist dabei aber nicht NUR Shooter. Phasenweise linear stakst Henry zwar Treppen und Gänge ab wie zu tiefsten „Duke Nukem“ Zeiten. Dann aber springt, flitzt und fliegt er förmlich als eine Art Go-Pro behelmter „Prince of Perversia“ durch Bordelle, Wälder, Hochhäuser, etc. und hinterlässt eine Schneise der Verwüstung und einen ganzen See voller Blut. Konsequent, drastisch und so verdammt spaßig. Wahnsinnige Parkourstunts, die da hingelegt wurden und mich in so ein Erstaunen versetzten wie es gefühlt letztmals die erste gerenderte Zwischensequenz in „Tomb Raider“ geschafft hat. Nebenbei verneigt man sich vor den Videospielen und treibt Schabernack mit Henry und uns, indem z.B. immer gleichaussehende Gegner auftauchen, die auch gleich mal mit in die hirnverbrutzelte Story getackert werden oder uns ein Endgegner präsentiert wird, der sich irgendwo aus der „Metal Gear Solid“ Spielereihe kommend direkt in den Film gebeamt hat.

                                                Den Machern ist bewusst dass ihre Herangehensweise eigentlich nur für ein Musikclip ausreicht, der dieser Film ursprünglich ja auch mal war. Und bietet uns genau das was uns die Spiele mit voranschreitenden Teilen auch abliefern. Immer höher, schneller, weiter und hier wahnwitziger toppt Henry sich Szene für Szene selbst. Ganz nach dem Motto: „Ihr wollt noch mehr? Könnt ihr haben!“ kommen genau wie in seinen interaktiven Vorbildern immer mehr Gegner, immer mehr Effekte und immer mehr waghalsige Stunts zum Vorschein und die Kamera schaukelt nicht nur, sondern kollabiert während wir mit einem Lächeln auf unseren Lippen unsere Popcorntüte wieder auffüllen.

                                                Erstaunlich wie flüssig sich das Geschehen bis zum völlig abgefahrenen Schluss präsentiert. Und immerzu nimmt das Auge Henrys nicht nur die nächsten Opfer ins Visier, sondern er zwinkert uns auch zu. Henry trägt soviel Ironie und bitterbösen Humor in sich, dass man am Ende denkt, er lacht uns aus. Aber ich lache mit ihm. Ich mag ihn. Wir brauchen mehr Henrys. Einer der Mut hat und richtig dicke Eier. Ja so ist er, mein Kumpel, der Henry. Vielleicht wache ich eines Tages auf und sage auch: „Ich liebe dich Henry!“

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                                                  RolfMuller 09.01.2017, 15:01 Geändert 09.01.2017, 18:35

                                                  Anfangs dachte ich da läuft doch der falsche Film. Hab doch keinen Home-Invasion-Terror bestellt. Ließ den aber erstmal weiterlaufen, weil auch das schon alles andere als schlecht in Szene gesetzt wurde. Erst als das mir grundauf sympathische tränenbesackte Van Damme Antlitz ausm Strumpfband gezaubert wurde, war mir klar, das ist doch der richtige Film.

                                                  Erstaunlich wieviel Abwechslung in Sachen Setting, Action und ja auch ein wenig Story vorallem in die erste Hälfte gepackt wird. Adkins schon rein optsich eine Waffe und mit einem Gesicht ausgestattet, der Feinde flüchten lässt legt ordentlich einen aufs Parkett. Die Fights sind dynamisch und knackig. Da scherbelts richtig! Da wird sich in nem geil neonbeleuchteten Puff gewamst bis die letzte Nutte aus der Fickschatulle fliegt. Klasse! Und selbst die Autoverfolgungsjagden hauen gut rein. Ein Material-Martial-Arts-Movie vom Feinsten. Gegen Ende darf dann auch nochmal Dattrich-Dolph sinnlos gegen ein paar Spinde nüscheln und sich von Adkins verwaffeln lassen. Ja da geht einen doch das Herz auf. Die erste Hälfte ist bombastisch, die zweite Hälfte ist zwar alles andere als schlecht, fällt aber routinierter aus, auch weil Adkins als Erklärbär bemüht wird. Da wird alles artigst aufgeklärt.

                                                  Warum aber van Damme am Ende wie eine Überraschungseierbirne aussieht, das leider nicht. Hätte mich schonmal interessiert. Eine Überraschung war das Ding aber auch für mich. Da war insgesamt doch viel mehr drin als ich erwartet habe.

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                                                    RolfMuller 09.01.2017, 14:25 Geändert 09.01.2017, 14:26

                                                    Ein klein wenig enttäuscht lässt er mich schon zurück, da er von Beginn an ein gutes Tempo vorlegt und eine augenscheinlich interessante Geschichte präsentiert, beides aber nicht bis zum Schluss durchbekommt.

                                                    Liam Neeson macht mal wieder das, was er mittlerweile am besten kann. Jemanden aus seiner Familie beschützen. Diesmal schlittert sein unschuldiger Sohnemann ins Visier von Cops und Gangstern. Neeson spult seine Rolle wie immer glaubhaft und fachmännisch runter. Die erste Hälfte des Films zeichnet sich aus durch eine hakenreiche Story und temporeichen Actionszenen, die dem Namen des Filmes völlig gerecht werden.

                                                    Danach aber knickt der Actionthriller unverständlicherweise ein wenig ein. Die Geschichte entpuppt sich frühzeitig dann doch als viel banaler und geradliniger als es der Beginn vermuten ließ. Die Action wird bis zum Ende gefällig abgekurbelt, aber wirkliche Highlights sucht man vergebens. Bis auf ein Tischgespräch zwischen Neeson und der abermals toll agierenden fiesen Fresse Ed Harris, welches spannender und nachhaltiger war als jede Hetzjagd in diesem Film.

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