RolfMuller - Kommentare

Alle Kommentare von RolfMuller

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    Craig will sich umbringen. Er weist sich selbst in eine psychiatrische Klinik ein. Und trifft dort unter anderem auf Bobby, der schon mehrfach versucht hat sich das Leben zu nehmen...

    Das klingt erst einmal sehr traurig. Es entwickelt sich aber schnell ein Gute-Laune-Film. Craig wird recht schnell bewusst, dass es eigentlich keinen Grund gibt, traurig zu sein und gar über ein selber herbei geführtes Lebensende nachzudenken.

    Sein Zimmernachbar ist ein Inder, welcher Bett und Zimmer kaum verlässt. Er trifft auf ein hübsches Mädchen, welche sich selber ritzt und viele anderer verschiedene Typen, die die unterschiedlichsten Leiden aufweisen und doch fast allesamt liebenswert sind. Und er trifft eben auf Bobby. Das war für mich sicherlich die größte Überraschung. Denn Zach Galfianakis spielt diesen Bobby, der unter unkontrollierten eomotionalen Ausbrüchen leidet und sein Leben mal so gehörig gegen die Wand gefahren hat wirklich richtig gut. Dagegen bleibt der Hauptdarsteller nicht nur optisch recht blass.

    Schön sind die vielen optisch-visuellen Spielereien. So flüchtet sich Craig bei der Maltherapie oft in seine Zeichentrickwelt oder jammt zur Musikstunde ab wie ein Rockstar. Der Film liefert zwar keine Superlacher ab, aber er erzeugt ein gutes Gefühl. Klar ist, dass die seelischen Leiden nur oberflächlich behandelt sind und der Aufenthalt in einer Psychiatrischen Station fast zu einem Urlaubausflug hochsterilisiert wird. Nun gut, ganz so abwegig erscheint dies laut meinem Chef, einen Oberarzt, nicht. Dieser sagt, dass sich psychisch Kranke kein Krankenhaus sondern ein Hotel wünschen und brauchen. Hmmmh.

    „Its a kind of funny Story“ ist ein schönes sympathisches Coming-of-Age Feel-Good-Movie. Eine kleine, wenn auch verklärte Therapie öfter mal JA zu sagen. JA zu sich selbst. Und JA zum Leben.

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      RolfMuller 19.04.2016, 14:42 Geändert 19.04.2016, 14:43

      Eine Musikband kocht für verurteilte eingeknastete Psycho-Gewalttäter bis der Strom ausfällt und sich die Türen öffnen. Ganz nach dem Motto „Zuviele Köche verderben den Brei“ werden Sie durch den Gefängnistrakt gejagt...

      Ein geradliniger, konsequenter, sauber durchgezogener Metzelstreifen. Die Bilder sind heftig, manchmal zu dunkel. Manchmal aber könnten Sie noch dunkler sein. Denn zimperlich geht es hier wahrlich nicht zur Sache, wenn die Psychokiller die Köche und Angestellten durch die Gänge des Knastes jagen.

      Wirklich nicht verkehrt was uns da der Musikvideoregisseur Alexandre Courtès mit seinem ersten Spielfilm überhaupt vorsetzt. Die Effekte und Inszenierung ist mehr als ordentlich und die Spannung steigt trotz und vielleicht auch aufgrund der extrem simplen Story stetig bis zum leicht erschütternden Ende an. Eine höhere Wertung verhindern eigentlich nur übliche leicht ärgerliche Dialoge und die bis auf das Ende völlig überraschungsfreie Story und durchschnittliche Schauspieler. Aber das kennt man ja in dem Genre.

      Alles in allem ist „The Incident“ ein zwar simpler, aber harter, spannender Ausflug in den Psychoknast, der keine Gefangenen macht.

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        RolfMuller 14.04.2016, 21:00 Geändert 14.04.2016, 21:03

        Ben Affenleck und Rolf Muller satteln den alten Gaul namens „Filmgeschichte“, und begeben sich auf einen langen und mutigen Ritt durch 87 Jahre bewegte Bilder. Einzige Vorgabe für die wagemutigen Helden ist lediglich, dass es eine Erstsichtung für beide sein muss. 2-3 Mal im Monat darf die Community einen Blick in ihr abenteuerliches Reisetagebuch werfen...

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        In 87 Jahren um die Welt: Station 1/87, 1930, „Im Westen Nichts Neues“:

        „Du bist tot, du bist besser dran als ich!“

        Erstaunlich zeitlos präsentiert sich „Im Westen Nichts Neues“. Nicht nur die Ausstattung und die Schlachtszenen sind stimmig und stark inszeniert, auch das Schauspiel und vorallem Dialoge können überzeugen. Der Einsatz an der Front ist geschickt inszeniert und bemerkenswert realitätsnah dargestellt. Einzig der leicht eingesetzte Vorspulmodus bei einigen Szenen stört gelegentlich. Doch die größte Leistung ist sicherlich die Darstellung der Entwicklung und der Tiefe der Charaktere in Zeiten des Krieges.

        Angestachelt von ihrem nationalistisch-idealistischen Lehrer gehen Paul und seine Klassenkameraden 1914 an die Front. Schnell weicht die Euphorie der Angst. Auf harte schonungslose Art und Weise wird den Jungs schnell klar, dass Krieg nicht viel mit Ehre und Stolz zu tun hat...

        Die kleinen Szenen sind es, die den Film so bedeutsam und einprägsam machen. Genau da lässt er einen die Sinnlosigkeit des Krieges erfahren. Während man im Bunker verweilt und drumherum die Bomben einschlagen und an dringend benötigte Ruhe, Schlaf und Erholung nicht zu denken ist. Als fast die Hälfte der Truppe an der Front dezimiert wird und der Trauer über die Gefallenen schnell der Freude über die doppelte Ration Essen weicht. Als verwundete Menschen zurückgelassen werden wie Vieh. Als man sich fragt warum überhaupt Krieg geführt wird und wirklich keiner so recht weiß warum.

        Es ist kein Wunder, dass der Film in Deutschland unter den Nationalsozialisten verboten wurde. Recht eindeutig werden viele der damaligen Theorien und Ideologien der Nazis ad absurdum geführt.

        Ein kleiner Auszug aus der Verbotsbegründung:
        „Eine solche Darstellung wird dem Gemütsleben einer Generation des deutschen Volkes, die in diesem Krieg gelitten und ihr Leben gelassen hat, so wenig gerecht, dass es verständlich erscheint, wenn sie laute Proteste auslöst. Mit der Würde eines Volkes wäre es nicht vereinbar, wenn es seine eigene Niederlage, noch dazu verfilmt durch eine ausländische Herstellungsfirma, sich vorspielen ließe.“

        Wen es interessiert erfährt er hier mehr:
        http://www.geschichte-projekte-hannover.de/filmundgeschichte/WK_I_und_Weimarer_Republik/im_westen_nichts_neues/kritik_und_zensur/zensurgutachten.html

        Es gibt in Zeiten des Krieges NUR Verlierer. Das zeigt dieser Film eindrucksvoll. Man kann nur hoffen, dass das auch wirklich JEDER irgendwann versteht.

        „Im Westen Nichts Neues“ ist ein wichtiges Plädoyer für die Menschlichkeit, welche den Krieg als das darstellt was es ist. Sinnlos. Unwürdig Brutal. Unnötig. Unmenschlich.

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        Ich war doch überrascht wie das Medium Film, welches damals ja fast noch in den Kinderschuhen steckte bis heute so große Fußabdrücke hinterlassen kann. Ich bin gespannt was die nächsten Stationen der „Filmgeschichte“ bereithalten...

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            RolfMuller 11.04.2016, 15:37 Geändert 11.04.2016, 15:40

            Nun war es mal wieder soweit. Der gefürchtete Folterabend wurde einberufen. Und was haben wir uns wieder Schönes herausgesucht. Zur Synapsentieflegung und Augenverengung wurden erstmal ein paar Bier und Schnäpse hinuntergeschüttet. Doch selbst die Maßnahme griff nicht im Geringsten um dieses wunderschöne Stück Scheisse von Film etwas abzugewinnen.

            Es ist ein Boll. Was haben wir also erwartet? Eigentlich Nichts und das war noch viel zu viel. „Blubberella“ zeigt uns eine sehr sehr sehr sehr sehr korpulente Sauspielerin in einem viel zu engem Vampirkorsett, die den Nazis Ajoli äh Paroli bietet und denen mal so ordentlich die Butter vom Brot, ach Quatsch gleich das ganze Baguette nimmt. Ein dauerkauender Vampirklops, welcher eher zum Kotzen statt zum Essen animiert.

            Ein Film wie ein Krampfanfall. Nachdem die ersten Minuten noch leicht gelächelt wurde, was man aber auch als typisch durch zu viel Alkohol hervorgerufene Gesichtsspastiken abtun konnte winselten schon kurze Zeit später fast alle im Raum um Gnade. Es wurde sich in leeren Pizzakartons vergraben, in die größte Zimmerpflanze gereiert, während andere völlig verstört ihren Blick nicht mehr von diesem haarsträubenden Unfallsinn abwenden konnten. Eigentlich sind wir mittlerweile stahlgehärtet durch diverse andere unzählige Bollis, Sharknasenfilme und andere Augenkleisterwerke, welche kein Schwein auf der Welt braucht. Aber hier nützte selbst unsere Hornhaut auf der Pupille und reichlich Alkohol im Hirn Nichts. Es tat einfach nur so weh.

            Natürlich lässt es sich der Meister nicht nehmen noch selbst als Hitler über die Mattscheibe zu stolzieren. Ein bahnerbrechender Auftritt. Wann wird denn nun endlich die goldene Bollbeere verliehen oder einfach nur der Boller. Solche Verdienste. Das muss doch auch mal gewürgt werden.

            Ich musste das schnell noch loswerden, da ich durch dieses furchtbare Erlebnis an „PTBS“, an Post-Traumatischer-Boll-Störung erkrankt bin. An alle, tut es euch nicht an! Der Schnaps war teuer, die Therapie auch, nur der Film ist saubillig. Auf gute Genesung! Und bis zum nächsten Folterabend.

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              RolfMuller 08.04.2016, 11:29 Geändert 08.04.2016, 11:48

              Endlose Abhängigkeiten und anstrengende Verpflichtungen verwehren uns oft den Blick für das Wesentliche und verhindern es häufig uns wirklich zu spüren. Wer wir sind? Ob wir glücklich sind? Was brauchen wir wirklich für unser Glück? Wo verdammt nochmal finden wir es? Müssen wir danach suchen oder besitzen wir es vielleicht schon?

              Wir sind abhängig von Geld und verpflichtet zu noch mehr Geld und noch mehr Geld,
              Wir sind abhängig von unserem Lebenspartner.
              Wir sind verpflichtet unseren Kindern, Eltern und Geschwistern gegenüber.
              Wir sind abhängig von unserem Arbeitgeber. Abhängig vom Fitnesstudio.
              Abhängig von Alkohol, Drogen und Medikamenten.
              Abhängig von dem Internet. Abhängig von Moviepilot.
              Abhängig von Likes. Abhängig von fettigem, versalzenen Essen.
              Abhängig von den Blicken und Gedanken anderer. Abhängig vom Lob und Liebe anderer.
              Abhängig vom abhängig sein.

              Christoper McCandless lässt dies alles hinter sich. Und bricht auf unheimliche radikale Art und Weise aus seinem vorgeschriebenen „glücklichen“ Leben aus.

              Christopher wollte den von seinen Eltern und von der Gesellschaft vorgeschriebenen Weg zur Fassade des Glücks nicht länger gehen. Mit dem Uniabschluss in der Tasche, wohlhabenden Eltern und einem vollen Bankkonto hatte er perfekte Vorrausetzungen dafür den Weg des Lebens genau wie seine Eltern zu beschreiten. Welche jeden Tag eine Lüge lebten, sich Glück über materielle Beschaffungen und ohne Vertrauen Treue haltend vorgaukeln. Christopher bricht aus. Er spendet sein Geld und haut ab. Völlig mittellos und ohne Kontakt zu seinen Eltern.

              Sean Penn verfilmte diese wahre Geschichte von Christopher McCandless wahrhaft meisterlich. Er wertet nicht, es wird uns nicht gesagt welcher Weg zum vermeintlichen „Glück“ der beste ist. Es wird auch Christopher schnell klar, dass man immerzu abhängig ist. Von dem Wohlwollen anderer Menschen, von Einkommen (ob nun erbettelt oder erarbeitet). Und er kämpft auch oft mit sich und denkt öfter an einen Weg zurück. Schön aber auch, dass seine Lebenseinstellung oft einfach ersichtlich ist ohne offensichtlich zu sein. So verweht er sich der blutjungen Tracy, welche ihn vor Entzückung mit dauerhaft bebender Unterlippe allein mit ihren Blicken verschlingt. Er bleibt nie zu lange an einen Ort oder bei liebgewonnen Menschen. Immerzu auf der Reise zu sich selbst.

              Ist Christophers Reise nun eine Flucht oder wirklich eine Suche nach Glück und Freiheit? Vielleicht muss man eben fliehen um wirklich frei zu sein? Fragen die willkürlich auftauchen, die aber zum Glück nicht beantwortet werden. So ist „Into the Wild“ eben keine verkitschte Anleitung zum Glück oder sogar ein motivierender Apell zum Ausstieg sondern lediglich ein in wunderschönen Bildern getauchter phasenweise sogar wohltuend bodenständiger Weg.

              Sean Penn zeigt uns hier Christophers Geschichte zum Glück. Ein junger Mann, der sein Glück anscheinend gefunden hat. Finden wir es auch?

              (Vielen Dank an Dirk und Felix, ohne deren Zureden ich diese Erfahrung von Film vielleicht nie gemacht hätte!)

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              • So! Reingehört und Blog gelesen. Ist ein wirklich schöner Titel. Es strahlt ungemein viel Hoffnung und Lebensbejahung aus. Kein Wunder, dass der Score dir geholfen hat. Und obwohl ich "Die Insel" schon 2 mal gesehen habe will ich es aber einfach nicht mit dem Film verbinden.

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                • Coole Listenidee Janus. Sind auch einige dabei, die ich liebe. Den Score zu "Die Insel" findest du am besten?! Da muss ich mal reinhören, habe ich gar nicht mehr in Erinnerung.

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                  • Achja und ganz schlimm ist natürlich der "Grippekranke", der zur Genesung natürlich ins Kino eiert und meistens genau hinter einen sitzt und dich den ganzen Film vollspeichelt, vollhustet, vollrotzt und vollkotzt. Für mich als Hypochonder der blanke Horror. :/

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                    • Hehe, lustiger Artikel. Den "Stöhner" könnte man noch hinzufügen. Jemand der über jede Szene stöhnt, mal lauter, mal leiser. "Hmmmmhhh", "Oaaaahhhh". Boah das is voll nervig.
                      Sonst sind natürlich Profibasketballer, die sich direkt vor einen setzen auch nicht so gerne gesehen. Hehe.

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                        YO YO YOAAAAAHH!

                        Ein Meteor schlägt ein in unserer Hood,
                        fuck das sind Aliens, thats not good.

                        Jungs holt eure Basis, Butterflys und Raketen,
                        die battelmer zurück auf ihren verdammten Planeten.

                        Sie drängen weiter vor, kommen immer weiter,
                        doch ihr seid die Opfer und wir sind die Fighter.

                        Egal, ob E.T., die Critters oder Mr. Spock.
                        Ihr kommt hier net rein, das is unser Block.

                        YO YO YOAAAAAHH!

                        Jo was lachstn,
                        wir sind zwar Kiddies, kämpfen aber wie FSK 18.

                        Wir sind wie die Goonies nur in ner Platte,
                        sind nur noch cooler und nicht aus Watte.

                        Grad noch en Bussi für Muddi und Handshake mit Vadder.
                        Jetzt mittendrin im Alienmassaker.

                        Is echt kein schlechtes Teil, macht irgendwie Bock,
                        dieser „Attack the Block“.

                        YO YO YOAAAAAHH! :)

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                          RolfMuller 31.03.2016, 16:23 Geändert 31.03.2016, 16:39

                          Eigentlich hat man alles um glücklich zu sein. Eine Frau, tolle Kinder und Erfolg im Berufsleben.Doch was ist, wenn man sich plötzlich in eine andere Frau Hals über Kopf verliebt? Wie lange kannst du der Verführung standhalten? Wie lange kann dein Verstand, deine Vernunft, deine Emotionen ausbremsen? Verpasst du die Chance deines Lebens? Oder lebst du gerade die Chance deines Lebens?

                          Genau das fragt sich Pierre, gespielt von Francois Cluzet, den mittlerweile jeder durch seine Rolle in „Ziemlich beste Freunde“ kennen dürfte. Er begegnet Elsa. Und wer kann ihm seinen verdrehten Kopf verübeln. Denn Elsa wird gespielt von der bezauberenden Sophie Marceau. Unfassbar, dass diese Hammerfrau bald 50 wird.

                          Zwischen Pierre und Elsa entwickelt sich ein Hin und Her mit „was-wäre-wenn-Momenten“. Das ist visuell mit netten Spielereien versehen und gut gespielt und mitunter auch entwaffnend ehrlich serviert. So ist auch das bereits bestehende Glück stets mit Problemen behaftet und mit Arbeit verbunden. Die Familien von Elsa und Pierre sind mal richtig gut, ziemlich authentisch dargestellt. Da ist der Umgangston mitunter schroff und eine wirkliche heile Welt ist bei beiden nicht vorzufinden.

                          Allerdings bietet die Thematik ungemein viel Potential, die meines Erachtens nicht genügend ausgeschöpft wird. Diese eingestreuten „was-wäre-wenn-Momente“ bremsen den Film unnötig aus. Klar, man will mehrere Wege aufzeigen welche Konsequenz das eigene Handeln mit sich bringt. Zu gewollt und eben zu inkonsequent plätschert das Gezeigte trotz toller Darsteller vor sich hin.

                          Die Botschaft hingegen ist vielleicht wenig überraschend, aber doch merkenswert. Man sollte das vermeintlich kleine „Glück“ was man hat achten und schätzen. Bedenken, was man zu verlieren hat „nur“ um vielleicht ein vermeintlich größeres Glück zu gewinnen. Doch können wir dem standhalten?

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                          • „Die Welt ist unterteilt in zwei Gruppen: Arschlöcher und Nicht-Arschlöcher.“
                            (Zitat von Sebastian Puffpaff)

                            Damit ist eigentlich alles gesagt.

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                                Ha, fuck, was für ein Ende. Da denkt man sich bis kurz vor Schluss, dass man hier gerade die gewohnt monoton Hinterhaus-Slasher-Einheitsbrühe herunterwürgen muss. Und dann dieses Ende. Was den Film nochmal deutlich abwerten oder eben aufwerten kann. Ich weiß gar nicht warum, aber ich habe mich für die zweite Option entschieden. Weil ich einfach nicht mit diesem Ende gerechnet hätte und mich der Film warum auch immer dann doch leicht gepackt hatte. Und er hielt mich wach, was gut war, weil sonst wär mein Kaninchen im Ofen verbrannt.

                                Bis dahin hatte der Film kaum außergewöhnliche Szenen oder Merkmale zu bieten. Die Schauspieler ok, die Story wie immer. Ein Pärchen hat ne Autopanne. Natürlich irgendwo in der Pampa. Da wohnen nur „nette“ Farmersleute. Natürlich geht das Telefon nicht.....

                                Wach hielten mich außer meinem Kaninchen im Ofen die eingestreuten Rückblenden, welche schon auf etwas „Anderes“ hindeuteten und die harten und gute gemachten Folterszenen. Meine Käsereibe werd ich wohl nie wieder so betrachten können wie vorher.

                                „Cabin Massacre“ (der Name passt nicht wirklich zum Film) war tatsächlich ok und das Kaninchen war noch besser.

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                                  PÄMMMM!!!

                                  Endlich mal wieder ein toller Mappenklopper mit Tony Jaa. Seit „Ong-Bak“ und „Revenge of the Warrior“ kann man Tony Jaa mal wieder in einem richtig guten Martial-Arts-Actioner sehen. Auch Wu Jing ist mit am Start, der unter anderem schon in dem nicht ganz so starken „Underground Fighter“ artistisch umherhupsen durfte und mit seiner Kampfkunst überzeugte. Und hier geben sich beide gleich die Kante in die Hand und langen ordentlich zu.

                                  Die Action ist ungemein wirksam und gipfelt mitunter in endlosen wirkenden schnittfreien Szenen, wo ein schon öfter mal ein „Wow“ aus dem Mund fällt. Auch die Ballereien können überzeugen und überraschenderweise sind die Figuren nicht ganz so flach und die Story drumherum gar nicht so kacke wie gewohnt.

                                  Überraschenderweise wird mal kein entführter Elefant wiederbeschafft oder aus blanker Geldnot an einem Kampfturnier teilgenommen. Das soll schon mal was heißen. Ja und die Story ist auch ganz ok erzählt, auch wenn sich es hin und wieder zieht und man sich doch des Öfteren denkt „Alter, wann wird denn nu die nächste Mappe endlich verwackelt“.

                                  Aus Tony Jaa und auch Wu Jing, das muss man auch mal festhalten, werden keine ernsthaften Schauspieler mehr. Aber mit der ersten flotten Handkante hat man den letzten gestelzten Dialog schon vergessen. Und das was zählt ist nun mal die Action. Und die haut rein.

                                  Schade nur, dass der Bösewicht direkt mit Seilen befestigt aus „Tiger and Dragon“ angeflattert kommt. Das war ein wenig ärgerlich, da die Action sonst sehr hart, direkt und realitätsnah rüberkommt. Das passte nicht so ganz. Genauso wenig wie der saumies animierte Wolf der gegen Ende daherpixelt.

                                  Aber das alles ist verschmerzlich. „Lethal Warrior“ spielt zwar nicht ganz in der Liga vom Klopperprimus „The Raid“, kann aber dennoch mit seinem furiosen Hauptdarstellerduo, fulminanten Fights und einen durchaus gelungenen Ansatz von Story und Atmosphäre punkten.

                                  POWWWW!!!

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                                  • Hey, ich würde nun doch gern noch mitmachen. Ist es dafür schon zu spät?

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                                    • RolfMuller 21.03.2016, 08:00 Geändert 21.03.2016, 08:01

                                      Die GOONIES, dicht gefolgt von "DOUBLE DRAGON" (Gott wie peinlich, was ist der schlecht!).
                                      ALLE ASTERIX UND OBELIX FILME
                                      ALLE BUDDY UND TERENCE KLOPPER
                                      ALADIN und DIE SCHÖNE UND DAS BIEST von Disney.
                                      AMERICAN FIGHTER 1 BIS 95, bis der Dudikoff nicht mehr mit rumsprang.
                                      KEVIN ALLEIN ZUHAUS und IN NEW YORK
                                      DUMM und DÜMMER
                                      COOL RUNNINGS
                                      ROCKY 4
                                      TERMINATOR 2
                                      Achja und GUYVER - DARK HERO, Mann war der cool ;p

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                                      • 8 .5

                                        Es gibt Filme, die tun so weh, weil Sie so gut sind. Sie schmerzen, weil Sie so hart und nah wie das richtige Leben sind. Weil Sie einen erinnern, wie vergänglich Momente des Glücks sind. Und weil Sie einen doch erfahrbar machen, dass eben doch nur der Moment zählt. Das eine glückliche Vergangenheit, die Gegenwart nur noch schmerzvoller macht. Ein Film als Erlebnis, welches einen eher kaputtmacht als bereichert...

                                        So ein Film ist „Broken Circle“. Ein Film der uns eine tränendrüsige Geschichte unverkitscht und unverblümt erzählt. Uns ein Liebespaar näherbringt, wo man das Gefühl bekommt sie existierten wirklich. Als wären Sie unsere Nachbarn oder Freunde, was die dramatische Wirkung umso mehr verstärkt. Als wäre man mit Ihnen in einem Kreis, indem man sich erst erfreut aber dann nur noch selbst so schnell wie möglich ausbrechen will.

                                        „Broken Circle“ erinnert uns daran was wir haben, was wir verlieren können und vielleicht auch werden. Er lässt uns bewusst werden, Momente des Glücks wirklich zu erleben und festzuhalten, wohlweislich weil sie vergehen. „Broken Circle“ ist ein sehr gutes Drama, welches schlechte Gefühle auslösen und bei mir leider auch bittere Erinnerungen aufwecken kann. Ein Film, der nicht nur Begeisterung sondern auch Wunden zurücklässt.

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                                          Überraschend subtiler Horror, der sich und uns geschickt mit unseren Urängsten konfrontiert. Dem Angst vor dem Fremden. Aber vorallem auch die Angst vor und mit uns selbst. Die Angst deinen Kindern nicht helfen zu können. Die Angst davor verrückt zu werden. Die Angst davor die Kontrolle über dich selbst zu verlieren. Die Angst davor bei anderen Menschen in Ungnade zu fallen. Die Angst vor dem Unerklärlichen...

                                          Überzeugend wird eine unheimliche Atmosphäre erzeugt, die mit erwartbaren aber dennoch effizienten Ausreißern den Puls doch immer mal nach oben schnellen lässt. Ein wenig schade und unnötig ist der wie so oft in dem Genre auftretende Erklärbär, die nicht nachvollziehbaren Handlungen der Hauptpersonen und ein beinahe fast schon peinlicher Twist am Ende. Dieser Twist überrascht einen wie Schokolade im Überraschungsei und wirkt ungefähr so, als hätte man zwar eine Figur erwischt, die man aber schon in der Sammlung hat. Fand ich unnötig und hätte der Film überhaupt nicht gebraucht.

                                          Ansonsten verleitet „Dark Skies“ einen nämlich schon dazu seine Nägel gehörig abzukauen und sich von den Schattenwurf der übriggebliebenen Resthand gehörig zu fürchten.

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                                          • 6

                                            Zur Elite der Actionthriller gehört dieser Film leider nicht. Trotz des Mitwirkens zahlreicher hochkarätiger Stars wie Clive Owen, Jason Statham und sogar Robert de Niro weist der Film einfach zu viele Längen auf.

                                            Die Figuren bleiben weitestgehend blass und die Romantikstory von Statham wirkt aufgesetzt und völlig unnötig. Ja hauen kann der Statham nun mal viel besser als spielen. Das bekommt man dann glücklicherweise auch zu sehen. Die Kämpfe zwischen ihm und Clive Owen sind sicherlich das Highlight des Films und wirklich gut inszeniert. Auch die Verfolgungsjagden und die Ballereien sind ordentlich abgekurbelt.

                                            Alles in allem ist „Killer Elite“ nur ein routinierter ordentlicher gefühlt einige Minuten zu langer Actioner, der mit einem tollen aber weitestgehend unterforderten Cast aufwarten kann.

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                                            • 7 .5
                                              RolfMuller 12.03.2016, 20:55 Geändert 12.03.2016, 20:58

                                              „Alles ist möglich, solange nicht bewiesen ist, daß es unmöglich ist!“

                                              Bei einem Picknickausflug einer Gruppe Schülerinnen am Hanging Rock verschwinden drei von ihnen und eine Lehrerin spurlos.

                                              Eingangs des Films wird darauf hingewiesen, dass der Film auf wahren Ereignissen aus dem Jahre 1900 basieren. Ob dem wirklich so ist, scheint bis heute nicht wirklich ausreichend geklärt und auch die Autorin Joan Lindsay ließ das in ihrer 1967 veröffentlichten Romanvorlage offen.

                                              Regisseur Peter Weir nahm sich dem brisanten Stoff 1975 an und liefert eine ungemein atmosphärische und anspruchsvolle Umsetzung ab. Mit der Zeit entwickelt sich ein fiebriger Sog und man will unbedingt wissen wie die Frauen verschwinden und was mit Ihnen passiert ist und vielleicht passieren wird. Doch es wird einem alles andere als einfach gemacht. Man wird doch mehrfach stutzig über scheinbar völlig aus der Luft gegriffene Dialoge, über esoterische Sprüche und merkwürdige Handlungen gewisser Personen.

                                              Ich habe hier des Öfteren gelesen, dass zu wenig gesagt, gezeigt und erklärt wird. Doch eigentlich darf gar nicht mehr erzählt werden. Genau das macht den Reiz aus. Es ist schwierig der symbolhaften Kraft des Films standzuhalten und es ist einfach sich dem Film abzuwenden und ihn aufgrund der scheinbaren Ereignis- und Zusammenhangslosigkeit langweilig zu finden. Und ja ich muss zugeben trotz einer hervorragenden Kameraführung und einer immens schwül-dichten Atmosphäre habe ich schon hin und wieder auf die Uhr geschaut und mich gewundert wie langsam die Zeit bei diesem australischen Klassiker verfliegt.

                                              Im Nachhinein beschäftigte mich der Film aber doch enorm und ich versuchte für mich das Geschehene und Gesehene plausibel zu entschlüsseln. Nun habe ich auch die Inhaltsangabe des „verschollenen“ letzten Kapitels 18 gelesen, welches erst nach dem Tod der Autorin veröffentlicht wurde. Und Mann ich war voll auf dem Holzweg, welchen ich aber genossen habe!

                                              Vielen Dank an "Sachsenkrieger" für diese rätselhafte lohnenswerte Empfehlung.

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                                              • RolfMuller 12.03.2016, 18:25 Geändert 12.03.2016, 18:26

                                                Ha coole Liste! Mein erster Kommi wen wunderts waren 2 Sätze zu einem meiner Lieblinge CYBORG. So ne geile Trashgranate. Da ich so begeistert war, dass da Ralf Möller mit rumhampelte und noch begeisterter war von dessen falscher namentlichen Erwähnung im Abspann ist somit auch gleich mein Profil entstanden. :)

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                                                • 6 .5
                                                  RolfMuller 11.03.2016, 20:07 Geändert 11.03.2016, 20:39

                                                  Magie konnte ich hier nicht spüren. Auch wenn ich nur wenige Stummfilmklassiker bisher gesehen habe, so war ich doch überrascht davon wie wirksam eine Geschichte erzählt werden konnte und mit welch irrsinnigen Effekten getrickst wurde. Wahnsinn, alleine wieviel Ideen z.Bsp. „der Goldrausch“ von und mit Charlie Chaplin beinhaltet. „The Artist“ hebt sich davon aber nicht im Geringsten von Ihnen ab und erreicht für mich auch nicht dessen Klasse. Die Grundidee die Geschichte eines Stummfilmstars zu drehen, der durch den technischen Fortschritt nicht mehr gebraucht wird und langsam in Vergessenheit gerät ist schön erdacht und birgt ungemein viel Potential.

                                                  Diese Geschichte ist ohne jeden Zweifel charmant erzählt, liebevoll umgesetzt, hervorragend ausgestattet und begleitet von passender orchestraler Musik. Und bietet mit Jean Dujardin in der Hauptrolle des herabfallenden Stummfilmstars eine zurecht mit dem Oscar gewürdigte Darstellung. Sehr stark wie er das zurückhaltende ernste mit dem übertriebenen lustigen Schauspiel wechselt.

                                                  Und der Hund ist natürlich eine super dressierte Charismabombe, die aber nicht darüber hinwegtäuschen kann, dass die ganz großen Ideen fehlen. Nicht nur in der Geschichte und dessen Erzählung an sich, sondern auch in der Umsetzung. Er bewegt sich fast zu brav im Korsett der Stummfilmklassiker und bricht kaum daraus aus. Die Idee, als plötzlich Töne in den Träumen des Stummfilmstars und damit auch für uns erklingen ist ganz stark. Davon hätte ich gerne vieeeeeel mehr gesehen und vielleicht auch gehört.

                                                  Klar, man muss schon reichlich Eier haben heutzutage noch einen Stummfilm aus dem Zauberkasten zu leiern und den unter uns Pöbel zu mischen. Dafür auch meinen vollsten Respekt. Aber wenn Vorbilder nicht erreicht werden und sich nur wenig Eigenständigkeit erkennen lässt, dann ist das Ziel doch leicht verfehlt.

                                                  So ist mit „The Artist“ zwar eine charmante Hommage an die alten Stummfilmklassiker gelungen, aber ich kann bei aller Liebe darin kein magisches Meisterwerk erkennen. Leider.

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                                                  • 6

                                                    Das jungfräuliche Mädchen Signe und ihre Familie werden im mittelalterlichen Norwegen überfallen. Nur sie überlebt, wird mit in ein Lager geschleppt, wo sie Kinder gebären soll, weil Anführerin Dagmar dazu nicht mehr fähig ist. Doch Signe kann fliehen...

                                                    Und diese Flucht kann sich durchaus sehen lassen. Klar, der Plot ist supersimpel, aber die Action ist temporeich inszeniert und von einem starken Score getrieben. Die Schauspieler, allen voran Ingrid Bolsø Berdal als wirklich furchteinflößende Dagmar, machen ihre Sache ordentlich und die wunderschöne Landschaft Norwegens ist hervorragend eingefangen. Leider hält die Flucht aber wenig Überraschungen parat und die Wandlung von Signe vom jungfräulichen Küken zu Lara Croft kommt dann doch etwas zu salopp und unglaubwürdig daher.

                                                    Dennoch ist „Escape“ ein knackig-spannender Revengethriller auf den schönsten Postkarten Norwegens.

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