Schlopsi - Kommentare
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Alle Kommentare von Schlopsi
Ach, das ist Patricia Arquette? Hab ich grad gar nicht gerallt xD
Wenn Lady Gaga mal nicht so durchgeknallt ausschaut, dann ist sie eigentlich total sympathisch und nett.
Falls ich mal ein Modeaccesoire brauche, nehme ich auch eine polierte Blechbüchse!
Ich kann Julianne Moore ja nicht sondelich leiden, aber auf ihre Leistung in "Still Alice" habe ich mächtig Lust!
Patriotismusklatsche in 3...2...1...
Spannende Liste!
Da fällt mir sofort Volker Schlöndorffs "Ein Aufstand alter Männer" ein.
Außerdem (nicht gesehen ^^): "Gegen jede Regel", "A Love Song for Bobby Long" und diverse John Grisham-Verfilmungen. Da weht auch immer etwas Southern Comfort mit. Evt. auch "The Gingerbread Man", den ich aber überhaupt nicht kenne.
Und überhaupt:
http://en.wikipedia.org/wiki/List_of_films_set_in_the_Southern_United_States
bzw.:
http://www.filmforum.cc/index.php?topic=4162.0
Wo spielt eigentlich der Film "Flucht in Ketten"? Habe den ja leider noch immer nicht gesehen?
Oops I did it! Etwas irritiert saß ich ja im Kinosessel, als der Schwenk von der Orion-Werbung hin zum Trailer von Ostwind 2 kam, und dann kommt auch noch so etwas bei raus…
Zugegeben, "Fifty Shades of Grey" beginnt recht reizend und es dauert auch gar nicht lange, bis “Miss Steele” (Dakota Johnson) mit ihrem treudoofen Blick in das Büro von “Mr. Grey” (Jamie Dornan) stolpert. Die Sympathien zieht Anastasia sofort auf ihre Seite, auch die des Zuschauers, aber wirklich funken zwischen den beiden Darstellern tut da rein gar nichts. Jamie Dornan wirkt in meinen Augen fehlbesetzt, das arrogante selbstbewusste Auftreten wirkt zu gewollt statt gekonnt und diesen Drang, unbedingt immer die Kontrolle behalten zu müssen, kauft man ihm gerade in den Schlüsselszenen nur selten ab. Immerhin versuchen einige Kameraeinstellungen eben dies zu kaschieren.
Die Inszenierung im Allgemeinen hingegen wirkt edel und ist durchaus schön anzusehen. Vor allem das entsättigte Spiel mit den Farben zu Beginn zieht auffällig, ebenso das immer wiederkehrende Motiv der unterschiedlichen Graufacetten. Hier haben sich die Macher ihre Gedanken gemacht, und das merkt man. Allerdings kann das Drehbuch ebenso wenig wie der eigentliche Beweggrund des Films punkten.
Dabei macht das Drehbuch am Anfang noch so einiges richtig und lässt auf einen passablen Film hoffen. Es hält sich schön eng an die Vorlage und trödelt nicht allzu lange herum. Warum nun aber einige der furchtbar schlechten Dialoge unbedingt aus dem Buch übernommen werden mussten, das vermag nur die Drehbuchschreiberin zu beantworten. Es kommen Passagen vor, die einen schlichtweg peinlich berührt im Sitz versinken lassen. Leidtragender bleibt hier Dornan, der noch dazu einige dieser hölzernen Oneliner so steif und bierernst rüberbringt, dass es zu zahlreichen (unfreiwilligen) Lachern kommt.
Überhaupt fehlt schon allein zwischen den beiden der Biss. Zwar wirkt Dakota Johnson in ihrer Rolle als unerfahrenes Mauerblümchen etwas trittsicherer, aber es hätte etwas mehr von diesen Machtränkeleien zwischen den beiden gebraucht, um der Geschichte mehr Drehmoment zu verleihen. So bleibt alles zu eintönig, um sich auf kurzweilige Art über die 125 Minuten zu retten. Da helfen auch etwaige Hintergrundbeziehungen und Familienmomente nichts, die dem Protagonistengespann mehr Leben einhauchen sollen. Diese werden schon so lieblos eingebaut, dass man sich bei jedem bedienten Klischee an den Kopf greifen möchte. Spätestens hier fällt der Film in ein erzähltes Loch, verrennt sich in unnötigem Storytelling so fernab vom Schuss und beginnt erstmals so richtig zu langweilen.
Aber kommen wir zu dem, was den verruchten "Fifty Shades of Grey" ausmacht. Oder eher gesagt, ausmachen sollte: Die pikanten Szenen.
Ich hatte nach Buchlektüre ja erwartet, zumindest etwas kreatives vorgesetzt zu bekommen. Etwas, das einen unruhig im Sessel sitzen lässt, oder etwas, das einen irgendwie anmachen soll. Aber nichts da. Die erste Sexszene bietet bereits den größten Schauwert und allein der Einsatz von sexy Liedern á la Beyoncé vermag so etwas wie Erotik oder Sexdunst zu versprühen. Leider wird durch unglückliche Schnitte und Kamerawinkel jedoch so viel dem Kopfkino überlassen, dass man sich fragen muss: Warum verfilmt man den Stoff dann überhaupt? (Money money money natürlich…)
Ein bisschen oberkörpernackten Jamie Dornan, der ja nun wirklich keinerlei Ausstrahlung mitbringt und unglaublich viele Aufnahmen von Dakota Johnsons Brüsten und Ansätze ihres Intimbereichs. Da war keinerlei Abwechslung dabei, nichts was einen erröten ließe und ich muss zugeben- recht schnell wurde ich Brustmüde. Die eigentlichen BDSM-Szenen waren dementsprechend auch für die Katz, da man nicht einmal den Eindruck bekommt, der Film wolle mehr wagen, bzw. zeigen. Dafür einigt er sich auf die “weder Fisch noch Fleisch”-Variante und lässt sich nicht auf das Abenteuer ein.
Für den Hype, den der Film im Vorfeld und selbst jetzt noch auslöst, ist das schlichtweg unbefriedigend und langweilig geraten. Da wird eine erweiterte Fassung auf DVD und Blu-ray auch nicht mehr viel reißen können.
Warum um den Film nun so ein Gewese gemacht wird bleibt unverständlich, ebenso die Gedanken, dass dieser Film in irgendeiner Weise frauenverachtend sein soll. Grey will unbedingt, Steele weiß es nicht, sagt dann ja, dann nein und eigentlich vielleicht und so weiter… Am Ende gibt es die klipp und klare Antwort. Und ganz ehrlich: Eigentlich benutzen sich die beiden gegenseitig, um ihre jeweilige Wollust nach dem eigenem Verlangen zu bedienen. So what?
Ist ja nun nicht so, dass sie sich nicht freiwillig auf das Abenteuer einlassen würde(n)…
Am Ende bleibt "Fifty Shades of Grey" nichts weiter, als unbefriedigender Blümchensex für einigermaßen prüde gebliebene. Die fehlende Chemie zwischen den beiden Darstellern bleibt dabei die kleinste Sorge. Stattdessen herrscht dank des holprig zahmen Drehbuchs und den keineswegs lustvollen Einlagen nur Frust, was sich kaum durch schicke Inszenierung des Drumherums kaschieren lässt.
Übrig bleibt eine weitere Liebesschmonzette von der Stange. Nur dass uns hier noch zwei weitere Teile erwarten dürften.
https://infernalcinematicaffairs.wordpress.com/2015/02/17/film-fifty-shades-of-grey-2015-us/
Sind schon einige coole Motive dabei! Beim Avengers-Poster kann ich mir ein schelmisches Grinsen nur schwerlich verkneifen, genauso beim Ghostbusters-Motiv.
Gerade Ken Taylors Motive von Mondo gefallen mir außerordentlich gut und hier hätte ich beinahe zugegriffen:
http://kentaylor.com.au/wp/wp-content/uploads/2013/06/dasbootreg-480x720.jpg
Es ist fast so, als würde es unter den schlechten Regisseuren diese eine goldene Regel geben, die besagt: Man muss eine Frau unbedingt zur Trulle degradieren, die nicht nur unentwegt nervt oder sich gar, wie hier im Trio, gegenseitig nerven, sondern dass sich die Protagonisten in ihren Handlungen durchwegs gegenseitig in rationalen Handlungen unterbieten müssen. Irgendwann schreibe ich mal ein "PLEASE DO NOT DO THIS AND THAT!" Handbuch zur Wahrung eines kleinen bisschens dramaturgischen Wertes...
"Black Rock" ist nämlich nicht nur furchtbar doof in seiner Geschichte, den Figuren und der Synchronisation, nein, er ist sogar so schlecht, dass er nicht einmal die Chance hat durch ungebetene (Zickenkrieg-) Lacher besser zu werden. Und Kate Bosworth... boah, man glaubt es kaum wie blöde manche Rollen sein können...
Während wir hier ja trotzdem alle einen kleinen Teil zur Werbetrommel beitragen:
"Fifty Shades of Buscemi":
https://www.youtube.com/watch?v=gnGX4FuIK60
Ich kann nicht mehr. Warum ist da nicht schon früher einer drauf gekommen?
Da ja eh niemand einen lauschenden TV/Bildschirm haben will, könnt ihr mir den Gewinn gerade zusenden. Ich rede zu Hause sowieso nicht viel. :D
Ach Mensch, was vermisse ich Tony Scott... Actiontechnisch war er bei mir immer gern gesehen.
Die Nebenstories als bloße Randnotiz inklusive Klemmbrettcharakteren und schon geht die Sause in "Unstoppable" los. Oder vielmehr walzt sie sich wie der unbemannte Zug durch die Landschaft. Hier sind keine Kompromisse zu erwarten, genauso wenig wie nachvollziehbare Handlungen. Aber verdammt, wer braucht das schon?
Scott gelang es hier aus einem eingleisigen Thema eine kleine Actiongranate zu basteln, die vor Action und Maschinenöl nur so trieft. Er schafft es immer wieder mit spektakulären Bildern eine eigene actionaffine Dramaturgie einzufangen, die sich nie überschlägt, sondern solange zupackt, bis der außer Kontrolle geratene Zug endlich steht. Ein Adrenalinrausch, der an mancher Stelle tatsächlich einen nervösen Kick auslöst.
Natürlich darf der Heldengedanke zum Schluss nicht fehlen, aber wie gesagt... wer braucht das schon?
Nach drei Folgen musste ich abbrechen, denn "Salem" ist in etwa so spannend gut gemacht, wie wenn man ein Toastbrot in einen Toaster wirft. Man wartet und wartet... und am Ende ist es total verbrannt.
Eigentlich geht die Serie in ihrer Quintessenz ja richtig vor: Sie vermittelt ein beklemmendes Gefühl zur Zeit der Hexenverfolgung.
Unschuldige werden gefoltert und gejagt, selbst die, von denen man weiß, dass sie nichts unrechtes getan haben. Diese Skrupellosigkeit arbeiten die Macher wirklich stark heraus. Das pure Böse geht in Salem um und ich will nicht wissen, wie nah da einiges an der Wirklichkeit der Geschichte liegen mag.
Aber: Diese Geschichte hier wird nicht nur lustlos, sondern auch vollkommen platt und plätschernd vor sich hingerotzt. Weder kann man sich mit den Guten identifizieren, noch lassen sich die Handlungsweisen einzelner nachvollziehen, noch kann sie einen fesseln. So gerne ich Shane West auch sehe, was er hier verloren hat weiß ich absolut nicht. Da hilft auch diese tiefe tiefe Synchronstimme nichts, noch das lange wehende Haar... Und Janet Montgomery als hübsche Oberste Salems hat die Ausstrahlung eines angebrannten Toastbrots. Mehr fällt mir zu ihr echt nicht ein- zumal sie hier so unsympathisch auftritt, wie es nur geht. Ihre Rolle mal außer Acht gelassen. Hier passt einfach viel zu wenig zusammen, um eine packende Geschichte zu erzählen, die überzeugen kann.
Schade um den großartigen Xander Berkeley, der hier in einer Nebenrolle nur so vor sich hin sauert...
Das einzig coole an "Salem" bleibt wohl Marilyn Mansons Openingsong "Cupid Carries a Gun", der in Zusammenarbeit mit Tyler Bates entstand. Ansonsten ging mir die Serie in ihrer Pilotfolge schon völlig gegen den Strich.
"John Wick" ist das, was die Welt nicht gebraucht hat, aber gerade deshalb so ungemein Spaß macht.
Wenn sich John Wick (Keanu Reeves) durch russische Mafiahorden ballert, in Choreographien die selbst Videospielästheten alt aussehen lassen, bleibt kein Stein auf dem anderen. Dabei ist der Grund so banal wie alles aussagend: Rache. Und so kommt es, dass der Baba Jaga mit unglaublichem Stil und einer Eleganz durch die Unterwelt metzelt, dabei nie um einen markigen Spruch verlegen ist und eine grimmige Grundcoolness ausstrahlt, die fetzt.
Zumindest in der ersten Stunde. Denn wenn John Wick in einem Tempo, das selbst die Expendables verstaubt hinter sich zurück lässt, sein komplettes Repertoire abfeuert, dann ist die Frage durchaus berechtigt, was uns zum Finale hin noch erwarten mag. Und hier liegt leider der Hund begraben (pun intended): John Wick hätte ein Fünkchen mehr Hintergrundgeschichte vertragen können, damit den schnittigen Ballereien zum Ende hin nicht komplett die Puste wegbleibt und etwas Abwechslung in die Geschichte kommt. So schleppt man sich, von den gezeigten Skills eines John Wicks recht ermüdet, ins große Finale, was in Hinblick auf den coolen Anfang zwar konsequent ist, leider aber das Spektakuläre in der Angelegenheit vermissen lässt. So endet die Geschichte mit einem banalen Shootout, der so ganz und gar nicht an vorangegangenes anknüpfen kann.
Immerhin weiß die Regie rund um Chad Stahelski und David Leitch um die Effektivität seiner Charaktere, wodurch selbst die stilvollen Nebenrollen eines Ian McShanes oder einer Adrianne Palicki zum kleinen Highlight werden, die dem Zuschauer einen Schmunzler nach dem anderen bescheren dürften. Diese müssen als Atempause wohl ausreichen. Zudem bietet diese Actiongranate eine lässige neongetränkte Bildsprache, die sich nie dem überhasteten Zwang hingibt, und von einem rockigen Soundtrack untermauert wird.
Was will mann/frau also mehr, wenn es um reinrassige Action geht?
Alles in allem ist "John Wick" ein kompromisslos windiger Actioner, ausgestattet mit passendem Cast, dem lediglich zum Ende hin der große Knall fehlt. Dennoch hat der Film einiges zu bieten, wodurch das geneigte Actionherz höher schlagen dürfte.
Und Keanu Reeves darf gerne in solch eine Rolle zurückkehren- der Aufzug des schwarzen Mannes steht im unglaublich gut.
Da habt ihr für den Start ja eine Menge Texte zusammenbekommen. Sauber!
Meiner wurde leider nicht mehr fertig, nachdem mich letzte Woche ein Auto vom Rad gefegt hat. :(
Hoffentlich klappt es dafür zum März hin.
Erstmal: Vielen Dank Ichundso, war wiedermal klasse was du auf die Beine gestellt hast! Da macht eine Teilnahme gleich doppelt so viel Spaß, wenn man sich durch die köstlich amüsanten Kommentare lesen darf.
Ein paar Überraschungen gab es ja, mit Ethan Hawke hätte ich als bester Hauptdarsteller überhaupt nicht gerechnet. Muss ich wohl doch endlich "Boyhood" schauen?
Für "Her" freut es mich natürlich, vllt. sollte ich mir den kompletten Film mal als eine Art "Hörfilm" ummodeln und mich nur der Tonspur hingeben... hachja...
Schön war's! Hoffentlich steigt die Sause auch im nächsten Jahr wieder!
“Was ist, wenn nur eine Maschine eine andere Maschine besiegen kann?”
Schwierig, schwierig…
Auf der einen Seite sehe ich in Morten Tyldums The Imitation Game einen glattgebügelten, handwerklich perfekten Film, auf der anderen Seite jedoch konnte er mich kaum so mitreißen, wie ich es mir im Vorfeld erhofft hatte. Das auf einen Nenner zu bringen fällt mir dabei reichlich schwer.
Wie gesagt, jeder am Film Beteiligte versteht sein Handwerk. Der wunderbar schmiegsame Soundtrack von Alexandre Desplat greift bereits in den ersten Minuten und die Bildsprache wirkt butterweich. Auch besetzungstechnisch unterläuft dem Film keinerlei Fehler, alle Darsteller agieren äußerst zufriedenstellend und gekonnt in ihren Rollen. Zwar präsentiert Benedict Cumberbatch auch hier als Alan Turing wieder seinen sehr dominanten und ebenso brillianten Stil und vermag dabei strahlend hell zu glänzen, doch das würde ohne seine Schauspielkollegen nich so aufgehen, wie es in diesem Biopic passiert. Die wunderbar aufspielende Keira Knightley unterstützt ihn als Joan Clarke auf genau die selbe Art und Weise, wie schon Felicity Jones Eddie Redmayne in Die Entdeckung der Unendlichkeit. Ohne diese stützende Funktion Knightleys würde ein wesentlich wichtiger Teil im Gesamtkonzept fehlen. Genauso ohne Matthew Goode, der hier als Hugh Alexander den geerdeten Gegenpol zum sozial schüchternen Alan Turing auftritt, und dem ganzen namhaften Rest: Von Mark Strong (hübscher Anzug übrigens!) über Charles Dance hin zu Rory Kinnear. Bis hierhin macht Morten Tyldum alles richtig.
Er zeigt uns das Mathematikgenie Alan Turing mit all seinen verschrobenen Eigenheiten, seiner Hingebung an die ENIGMA-Entschlüsselung und Mathematik allgemein, ebenso wie die Folgen seiner, zu jener Zeit von der Gesellschaft absolut intolerierten Homosexualität, nutzt dabei nur selten die Brechstange um zu zeigen, wie schwer es Turing in seinem gesamten Leben hatte und kreiert ein Portrait, welches ohne eine einzige spürbare Länge abläuft. Und “ablaufen” ist hier das Stichwort.
Leider gelingt es dem Film nur an wenigen Stellen wirklich zu berühren. Das mag einerseits den leicht strapaziös anmutenden künstlerischenen Freiheiten des Drehbuchs geschuldet sein (gerade die großen Durchbrüche in den Wirren des Krieges waren weniger dem Talent, sondern mehr dem Zufall geschuldet wie mir scheint, von etwaigen historischen Ungereimtheiten mal abgesehen), auf der anderen Seite funkt es viel zu selten, als dass ich mich wirklich zum mitfiebern eingeladen fühlte.
Vielleicht fehlt es mir an der Mut der Filmemacher, hier eben nicht so zu arbeiten, dass man ständig den Eindruck bekommen könnte, sie würden mit dem einen Auge auf den Oscar schielen. Die wirklich griffigen Szenen, auf die ich meine nicht gerade kleinen Erwartungen aufgebaut hatte, können die Geschichte zwar ordentlich ausbessern und zum Nachdenken anregen, doch was habe ich mir mehr davon gewünscht. Cumberbatch, dem ich sowieso von Anfang an an den Lippen hing, spielt einen so komplexen Charakter als wäre es lediglich eine Fingerübung für ihn und doch… ach ich weiß es doch auch nicht. Es liegt ja nicht mal an ihm, dass es einfach nicht so klappt wie ich will.
Etwas, dass ich dem Film allerdings formal ankreiden kann, sind die willkürlich eingeworfen wirkenden Zeitsprünge, die es mir schwer gemacht haben, das Geschen der jeweiligen Zeitebene zuzuordnen. Gerade der Handlungsstrang mit dem Detective hat es dadurch nicht leicht. Was im Verlauf aber auch gar nicht mehr so schlimm ist, denn in eben diesen Szenen schimmert die ganze Klasse und auch das vorhandene Potenzial des Films hindurch.
Filmisch ist The Imitation Game die erreichte Perfektion, erzählerische Feinheiten hätten dieses Biopic über den Urvater des Computers, Alan Turing, in den Himmel stemmen können. Leider gelingt dies Morten Tyldum nicht, weshalb lediglich ein grundsolider Film am Ende steht. Was dann doch irgendwo enttäuscht.
Mal sehen was die Zweitsichtung kommenden Freitag ergibt.
https://infernalcinematicaffairs.wordpress.com/2015/01/28/film-the-imitation-game-2014-gbus/
Ihr wisst ja, ich bin was solche Gruselfilmchen angeht, echt an der Grenze zur Pussy angesiedelt. Da war es irgendwie unklug, dass ich "Das Waisenhaus" mitten in der Nacht gesehen habe...
Ein reinrassiger Horrorfilm ist es zwar nicht, dafür zieht der Grusel ausgezeichnet. Hier wird auf etwaige Jumpscareattitüden verzichtet, stattdessen hat man stets das Gefühl, das Unheimliche liege unabdingbar in der Luft. Und dabei greift die Inszenierung ungemein: Eine leicht unterkühlte Atmosphäre, die jedoch nicht fröstelt und eine wirklich unaufgeregte Kameraführung sorgen für eine Anspannung, der man sich nicht entziehen kann. Allein die behutsamen Kameraschwenks lassen immer etwas erwarten, doch allzu offensichtlich macht es uns die Regie von Ruan Antonio Bayona nicht.
Einzig die Handlung hätte für meine Geschmack etwas mehr Pfiff, sowie Geschick vertragen können. Sie wirkt zuweilen etwas arg um unnötige Schauwerte bemüht, die es gar nicht gebraucht hätte. Allerdings bügelt die handwerkliche Finesse sowie die wirklich tolle Hauptdarstellerin Belén Rueda das meiste wieder aus.
Hach, würde Boll doch nur nicht auf seine Charaktere pfeifen... Da macht er sich hier schon die Mühe und nimmt sich einem relativ unverbrauchten Thema an, welches durchaus einiges an Potenzial bietet und belässt es dann bei seiner Mutlosigkeit, den Figuren Leben einzuhauchen. Die Tunnel wirken beklemmend und hätten der Figurenzeichnung zugute kommen können, doch stattdessen klaubt sich Boll mit Müh' und Not stereotypische Kriegscharaktere zusammen, die man alle schon genau so irgendwo anders gesehen hat.
Dennoch sind einige Einfälle als gelungen zu betrachten und die erdrückende Stimmung kommt in den Tunnelsequenzen gut rüber. Zwar wirkt es zum Ende hin kreativ- und ideenlos zusammengeklatscht, aber der Wille zählt...
"Tunnel Rats" ist bis jetzt der einzige Bollfilm, der es gerade so noch zu einem recht anständigen C-Filmchen schafft, ohne gleich das Verlangen zu erwecken, den Ausknopf zu betätigen.
Hachja, was war der Schulhof mitsamt seinen VCDs doch ein prägender Aspekt der filmaffinen Ader eines jeden von uns... sehr schön geschrieben, den nostalgischen Hauch nimmt man absolut wahr. (Eure Schule hätte ich zu der Zeit wohl eher gemieden :P)
Nach dem Text muss ich mich glaube ich doch nochmal dem Film annehmen. Auch wenn er es weiterhin schwer haben wird.
Ich würde mich freuen, auch wenn die Zweifel, die Anderson im Podcast erwähnt, vollkommen berechtigt sind.
Aber verdammt, die sollen die Hauptstory gescheit beenden und nicht irgendwelchen Nonsensemurks raushauen. Was sagt Chris Carter eigentlich zu dem ganzen wiederkehrenden Hype? Der fehlt ja noch...
Schade dass es Capaldi nicht reingeschafft hat...
Allerdings freut es mich für Jenna ungemein, wobei es gegen Robin Wright echt taff ist. Da muss selbst ich noch überlegen, wer die Nasenspitze vorne hat.
Und astrein, dass The Raid 2 im Rennen um die beste Kamera dabei ist!
Die Welt wäre entschieden schöner, wenn es mehr Kim Yun-seoks in dieser Rolle gäbe...
(Angehende) Lehrer mögen sich bei seinen Methoden vielleicht entsetzt abwenden, dafür kümmert er sich um seine Schüler. Selbst um die hoffnungslosen Fälle. Auch wenn diese es nicht wahrhaben wollen und speziell Do Wan-deuk (Sang-ho Kim), der auch noch Haus an Haus mit ihm leben muss, die Schnauze gehörig voll hat.
"Wan-deuk!
Come out! [...] Hey, DOH Wan-deuk! You took your sweet time. Quick!
Throw me a pack of rice."
'Taking food from a student
living on food aid..'
"Here."
"No black rice?"
"Just white rice this month. The rest is gone."
"Why didn't you save..."
Aber ich greife vor. Do Wan-deuk ist einer dieser hoffnungslosen Fälle. In der Schule ist er schlecht und die notwendige Motivation bringt er auch nicht auf. Sein alleinerziehender Vater musste sein Cabaret schließen und tritt von nun an mit "Onkel" Min-ku auf Märkten in der Umgebung auf, obwohl es ihm sein krummer Rücken kaum noch erlaubt. Aber irgendwie müssen sie ja über die Runden kommen. Und für Wan-deuk platzte auch gleich der Traum, wenn er einmal groß sein würde, im Carbaret seines Vaters mitzumischen.
Regisseur Lee Han greift in seiner Verfilmung der Novelle "Won-Deuk Yi" unglaublich viele Themen wie Armut, die unwillkürliche Konfrontation einer länderübergreifenden Heirat, Religion, Migration, Sport und Liebe auf und bringt diese in einem amüsanten Drama-Comedy-Mix unter. Wer jetzt glaubt das wäre vollkommen überladen, irrt.
Denn im Mittelpunkt der Geschichte stehen lediglich der in ärmlichen Verhältnissen lebende Do Wan-deuk und Lehrer Lee Dong-ju, die beide von grundauf unterschiedlich sind. Während Wan-deuk seinen Antrieb verloren hat und ihn sein penetrant nervender Nachbar und Lehrer Dong-ju eines Tages nach seiner Mutter fragt, bringt er Wan-deuk ordentlich aus dem Konzept. Er habe keine Mutter, zumindest könne er sich nicht mehr an sie erinnern, doch Dong-ju überzeugt ihm vom Gegenteil und will sie miteinander bekannt machen. Fortan sieht sich Wan-deuk mit einigen unterschwelligen Vorurteilen behaftet, denn seine Mutter ist keine Koreanerin...
Es entsteht eine unscheinbare Freundschaft zwischen Lehrer und Schüler, die zwar geprägt ist von Sticheleien, aber so langsam entdeckt der junge Wan-deuk, dass sein Lehrer mehr drauf hat, als es zunächst den Anschein erweckt. Er pusht ihn, ohne dass er es überhaupt wahrnimmt, und obwohl Dong-ju schon sämtliche Hoffnungen in seinen Schützling begraben hat, unterstützt er ihn stets. Und eröffnet ihm einen Weg, wie er mit dem ganzen auf ihn einstürzenden Stress umzugehen lernt.
Was "Punch" oder auch "Wan-deuk-i" zu etwas besonderem macht? "Punch" ist einer dieser ursympathischen Filme. Getragen von den beiden wunderbar sarkastisch miteinander agierenden Hauptdarstellern Sang-ho Kim und Kim Yun-seok, werden viele Aspekte des Lebens förmlich aus dem Leben gegriffen und zu einer kleinen unscheinbaren Perle der Moderne umgemodelt. Hier wird aus dem zurückhaltenden Teenie mit all seinen Problemen kein lupenreiner Held geformt, der plötzlich zum Supertypen mutiert, sondern lediglich ein junger Mann, der sein Leben in den Griff bekommen will. Und manchmal braucht es dazu Hilfe. Auch wenn sie von einem miesepetrig arschigen Lehrer kommt... für den Zuschauer wird gerade das zum Genuss. Denn die Dialoge zwischen den beiden sind einfach zum Niederknien.
Auch die Tatsache, dass Lee Han mit seiner Inszenierung nur selten vom wesentlichen abweicht, ist lobenswert. Er verbindet unscheinbar wirkende Themen zu einem spannenden und gleichermaßen aberwitzigen Geflecht, in dem nicht nur Friede-Freude-Eierkucken-Stimmung herrscht. Hier werden existente Probleme verarbeitet, was den Film vermutlich so authentisch wirken lässt, obwohl einiges so fernab vom Schuss erscheint. Hier hat jede noch so nichtig wirkende Figur ihre Daseinsberechtigung und erhält die nötigen Konturen, um die Geschichte voranzutreiben. Denn diese lässt sich die nötige Zeit, ohne dabei jedoch aus dem erzählerischen Rhythmus zu kommen.
Und das macht Spaß.
Wer asiatische, speziell koreanische Filme mag, muss hier einfach mal reingeschaut haben. Ich brauche jetzt jedenfalls mehr von Kim Yun-seok (♥).
Und auf meinem Blog gibt es wenigstens ein paar Bilder zum Film:
https://infernalcinematicaffairs.wordpress.com/2015/01/15/film-punch-2011-kor/
Mehh, da wollte ich Netflix mal austesten und entscheiden ob es was für mich ist, und dann sowas...
Da ich recht wenig Ahnung von der Auswahl der einzelnen Streamingdienste habe: Gibt es irgendwo eine Infoseite, auf der ich alle verfügbaren Serien beim jeweiligen Anbieter im Überblick sehen kann?
Eigentlich verdient "Left Behind" ja ein Gnadenpünktchen mehr, weil Cage ironischerweise recht solide und lustvoll an die Rolle rangegangen ist. Aber wenn ich eine Sache an diesem fundamentalistischen religiösen Dummfilmchen hasse, dann ist es die Tatsache, dass Vic Armstrong mit seiner Regie so lange mit einer scheinheilig guten Laune in die Fresse des Zuschauers einschlägt, bis die Kacke so richtig am dampfen ist. Und dann kommen all die fiesen Sünder und Ungläubigen auf die Straße gerannt, die natürlich schon vom äußeren betrachtet nicht dem Bild der reinen Seele entsprechen... Bei sowas bekomme ich echt Plaque.
Ansonsten bleibt ein ultraklischebeladener Rummelfilm, der mich viel zu oft zum lachen gebracht hat. Ich meine wie der Kerl in Lederkluft den anderen per Shotgun aus dem Fenster ballert. Stilecht und nur in Slow-Motion. Hätte er die Olle doch auf gleich umgenietet, dann wäre uns die letzte Stunde erspart geblieben. Aber wir sind ja Sünder, die keine Gnade verdient haben...
Wenn es sowas wie einen Filmgott gibt, dann hatte er wohl seinen freien Sonntag genutzt und einfach weggeschaut.
"Und das war erst der Anfang..." Wo ist die Apokalypse, wenn man sie mal braucht?!