Schlopsi - Kommentare
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Alle Kommentare von Schlopsi
Ganz selten kommt es vor das ich im Kino sitze und mir denke, was für einen Müll ich mir da eigentlich antue.
"Echt jetzt?!" (Echt jetzt?! Nichtmal Zynismus bekommt dieser Blockbuster hin.)
Dabei hatte mich der Trailer nach und nach fasziniert, irgendwie sah es schon ganz nett aus. Dieses riesige Labyrinth. Und die ersten beiden Drittel waren auch wirklich okay gemacht. Teils sogar recht heftig, für eine Jugendbuchverfilmung.
Zwar kann ich nicht sagen das mit Dylan O’Brien der Charismabolzen schlechthin für die Leadingrole gewonnen wurde, aber es hätte auch schlechter kommen können. Zumindest werden ihm noch einige sympathische Sidekicks wie Thomas Sangster (Game of Thrones) oder Ki Hong Lee zur Seite gestellt und die Jugendlichen stellen sich auch gar nicht soo doof an, wie man es vermuten könnte. Allerdings störte mich Will Poulter als "Gally" zusehends. Seine Motive sind ja absolut lobenswert und nachvollziehbar. Weniger aber die erzwungene (Drehbuch-)Entwicklung seiner Figur zum Vorzeigearschloch schlechthin, die lächerlich konstruiert wirkte.
Spannungstechnisch ist die erste Hälfte solide, da man nie mehr weiß als die Kids auf der Lichtung.
Aber dieses Ende... was habe ich einen Hass auf dieses kommerziell bescheuerte Ende.
Macht es erst die einigermaßen ansprechende Atmosphäre kaputt, versucht dann auf hektischste Weise noch ein kleines bisschen was zu erklären und führt dies daraufhin auf lächerlichste Weise ad absurdum. Wirft dem Zuschauer sozusagen den Knochen hin, mit dem man nichts anfangen kann und lässt die Tür für die Fortsetzung(en) sperrangelweit offen. Eine ausreichende Erklärung findet man so gut wie nicht.
Im Prinzip bin ich jetzt genauso schlau wie vorher, nur weiß ich das ich mir die Zusammenfassung der Bücher durchlesen werde, anstelle mir diesen verhunzten Bockmist weiter anzuschauen. Kommerzgedanken aller erster Güte.
"Maze Runner: Die Auserwählten" ist trotz des anfänglichen Potenzials die dämlichste und schwächste Jugendbuchverfilmung, die ich bisher gesehen habe. Absoluter Beschiss auf ganzer Linie.
Ich glaube ich habe meinen Favoriten unter den Texten gefunden. :D Großartig!
Hatte ganz fies die Melodie vom Lied im Kopf.
Als ich die Folge damals gesehen hatte (ich wusste in etwa was mich erwartet) dachte ich nur "Joa, ein paar werden schon sterben..." Nur wer wusste ich nicht und fiel zum Schluss in sowas wie eine Schockstarre. Ganz toll geschrieben!
Bei besagter Stelle bekomme ich ständig eine Gänsehaut, auch beim Lesen der Worte. Woah, sowas geht durch und durch.
Bitter pöhse geschrieben! Musste wahrlich grinsen. :D
Mit das beste, was die 80er an Filmmusik hervorgebracht haben. Muss dazu noch mehr gesagt werden?
https://www.youtube.com/watch?v=EDbCZaAHEXI
Und natürlich "Fight to Survive":
https://www.youtube.com/watch?v=tYLOGDT4VEk
Nett nett, diese kleine Serie.
Ich habe wohl selten mehr Mindfuckmomente in so hoher Frequenz wie hier erlebt und dachte mir dauerhaft ein herzhaftes "What the...?!" mit einem erstaunten Grinsen im Gesicht.
Obwohl ich die erste Staffel selbst nicht so genial finde, muss ich doch sagen, dass ich die ersten 8 Folgen am Sonntag mit Genuss verschlungen habe und die restlichen Episoden am Tag darauf. Einfach weil ich nie das Gefühl hatte, hier nur WTF-Moment um WTH-Moment entgegengeschleudert zu bekommen, um so ständig an der Nase herumgeführt zu werden, sondern weil man merkt, oder viel mehr hofft, dass sich die ganze Angelegenheit zum Ende hin anständig auflöst.
Die Sympathien verschieben sich, immer mehr skurrile Figuren erscheinen auf der Bildfläche. Latexmann...? Sie stehen alle in einem Zusammenhang, nur wie?
Das ist die große Frage und der geht die Serie auf den Grund. Irgendwie. Twist um Twist wird geschlagen, einige so offensichtlich doof, andere wiederum herrlich unerwartet... Und zum Schluss wird die Geschichte zwar in gehörigem Eiltempo und für mich persönlich doch etwas zu simpel aufgelöst, aber es geht rund auf. Hätte schlimmer und vorallem planloser kommen können.
Etwas verdutzt war ich jedoch ob des Genres. Horror habe ich nur sehr sehr selten vernommen, skurril dürfte wohl der passendere Begriff für Staffel 1 sein. Dabei gibt gerade die erste Folge eine Steilvorlage für das Horrorsetting im Haus, doch genutzt wird dies nicht ganz so, wie man sich das wohl ausgerechnet hat. Stattdessen wird dem Zuschauer ein Familiendrama mit einigen abgedrehten Einfällen präsentiert, mit denen man sich rumschlagen muss. Klingt jetzt schlimmer als es ist, denn sobald die markante Jessica Lange mit einigen markigen Sprüchen auftaucht, weiß man, auf was man sich gefasst machen darf.
Insgesamt gefiel mir die Mischung aus Drama und Verrücktheit, die teils bissigen Dialoge und die Schauspielerriege, auch wenn diese leider recht eindimensional bleibt. Als kleiner Seriensnack und zur Überbrückung der Wartezeit zu anderen, anspruchsvollen Serien ist die erste Staffel von "American Horror Story" sicherlich geeignet, wenn auch nicht der allseitsgepriesene Schocker. Hätte mehr gekonnt, als man letztendlich zu sehen bekommt.
Fein fein!
Habe beim überfliegen der Titel schon einen fantastischen Text lesen dürfen, der mich genau an das Gefühl erinnert hat, als ich selbst den Film gesehen hatte. Wunderbar. Freue mich schon auf den Rest.
Genauso feinfühlig formuliert, wie ich auch diese Szene sehe. The feels...
"So I raise a morphine toast to you. And, should you remember that it's the anniversary of my birth, remember that you were loved by me and you made my life a happy one. And there's no tragedy in that."
Manchmal ist es schon merkwürdig, wohin die Liebe fällt...
Vor einem halben Jahr circa, als ich den ersten Trailer zu Dracula Untold im Kino sah, saß ich schon mit einem breiten Grinsen im Saal. Nicht zuletzt wegen Luke Evans, der hier endlich seine erste große Hauptrolle abgreifen konnte und den ich seit dem zweiten Hobbit erst so richtig zu schätzen gelernt habe (auf den ich auch definitiv noch eine Lobeshymne verfassen muss), sondern weil seit langer Zeit mal wieder alles für mich gestimmt hat: Das Setting, die Handlung, die Optik, die Darsteller. Und so habe ich den Film bereits im Vorfeld innerlich immer weiter gehyped und ihn zu meinem persönlichen Kinohighlight auserkoren. Und wow. Ich war nach dem Kinobesuch selten glücklicher.
Ich schätze viele, die mit Dracula Untold nicht so zurecht kommen, kommen von den alten Filmen nicht weg. Das soll jetzt keinesfalls negativ gemeint sein, aber zwangsläufig wird immer wieder ein Vergleich zum blutlüsternen Vampir und seinen Fängen gezogen, wie er erfolgreich und kultvoll von Größen wie Christopher Lee, Max Schreck oder Gary Oldman gespielt wurde.
Hier wird jedoch nicht die Geschichte von Dracula erzählt, sondern seine Vorgeschichte:
Das wie. Das warum. Vorallem aber das wer.
Wer war Dracula, bevor er zu dem Wesen wurde, das der häufig zitierte Bram Stoker umschrieb und das unzählige Filme, u.a. von den Hammer-Studios, zum zeitlosen Kultthema machte?
Regisseur Gary Shore nimmt sich dieser Frage an und beginnt mit seiner Erzählung bei Vlad dem Pfähler (Luke Evans). Ein Monster, das bei den feindlichen Armeen für Grauen sorgte. Ein Mann, der ein unschuldiges Dorf pfählte, um zehn weitere zu retten.
Shore erzählt vom Monster. Einem menschlichen Monster. Einem Jungen, der von den Türken zum Monster gemacht wurde und diesen schrecklichen Ruf nie vergessen machen konnte.
Zugegeben, gerade zu Beginn rast der Film förmlich durch seine Vorgeschichte, reißt den Pfähler lediglich an und lässt durch seine knappe Einführung einiges so stehen. Etwas, das ich nach der ersten Sichtung leicht bemängelt hatte, nach einer zweiten Runde aber umso schmackvoller war, da sich der Film selbst nicht in zu vielen Nebenhandlungen verstrickt. Stattdessen konzentriert er sich auf das, was er erzählen will: Die Vorgeschichte Draculas. Ohne viel Rumgeplänkel beginnt der Film also mit der kurzen Geschichte Vlads dem Pfähler und zügelt sein Tempo anschließend mit dem Fürsten Vlad Dracul. Sein inneres Monster weggesperrt, herrscht er über ein kleines Reich, sorgt sich um seine Familie und gilt unter seinem Volk als akzeptierter Herrscher. Zumindest bis die Türken an seine Türen klopfen und einen Tribut fordern. 1000 Jünglinge sollen zu türkischen Janitscharenkämpfern ausgebildet werden, um weiter nach Europa vordringen zu können. Vlad muss eine Entscheidung treffen. Nicht nur für sein kleines Reich, sondern auch für sich selbst und seine Geliebten.
Jetzt mal fernab meiner Schmeicheleien für Luke Evans: Er bringt schlicht und ergreifend eine enorme Packung Präsenz in diesen Film. Unterstützung erhält er dabei zwar von seiner Leinwandfrau Sarah Gadon (hätte auch die Tochter sein können...) und Art Parkinson, als Sohn Vlads, jedoch liegt der Fokus der Geschichte ganz klar auf Vlad und seinem (inneren) Kampf: Einerseits gegen die Türken, angeführt von Sultan Mehmed II. (Dominic Cooper), um sein Fürstentum und die Leben seiner Untergebenen zu schützen, als auch seine Familie vor dem grausamen Feind zu retten.
Um überhaupt gegen die Ottomanen anzukommen, muss der Fürst einen Faustischen Pakt mit einem furchteinflößenden Wesen aus dem Reißzahngebirge eingehen.
Bombastisch, ohne aufgedunsen zu wirken, effektvoll, ohne sich allein in seinen Bildern zu verlieren: Dracula Untold ist flott und vermochte mich emotional mitzureißen. Die Tragik des einen Mannes, der so viel auf sich nimmt um seine Liebsten zu schützen. Und am Ende?
Klar hat der Film die ein oder andere Schwäche. Der Beginn ist beispielsweise etwas hölzern geraten. Es ist schlicht und ergreifend übertrieben, wenn Dracula allein gegen 1.000 Mann antritt und diese einfach wegfegt. Er ist an manchen Stellen unfreiwillig komisch. Aber mich hat ein Film selten so dermaßen mitgerissen, wie es Dracula Untold tat. Ein Film, der mich selbst nach einem zweiten Kinobesuch zu keinem Moment gelangweilt hat, mich stattdessen wieder mit einem breiten Grinsen aus dem Kinossaal entlassen hat, und es am Montag auch ein drittes Mal schaffen wird.
Der einzige Wehrmutstropfen an diesem Film bleibt für mich einzig und allein der unscheinbare Score von Ramin Djawadi (Game of Thrones). Der ist in der Tat etwas schmal um die Brust, um es mal so zu formulieren. Da hätte ich mir etwas greifbareres gewünscht, als nur diese kleinen Orchesterexplosionen, bei denen aber kaum etwas für längere Zeit im Gehörgang verweilt. Aber wie gesagt, das ist nur eine Kleinigkeit, die mich während des Schauens nicht gestört hat.
Dracula Untold erhebt keinerlei Anspruch darauf, sich mit seinen Draculafilmvettern messen lassen zu müssen, geschweige denn, sich überhaupt auf irgendeine Art vergleichen lassen zu müssen. Und das ist gut so. Denn Shore zieht mit dem Monsterstoff sein eigenes Ding durch. Er erzählt eine eigene Geschichte rund um den Fürsten der Dunkelheit und bringt diese ohne Umschweife auf den Punkt. Etwas, das ich an dem Film wirklich liebe. Knackige 92 Minuten im kleinen Blockbustergewand und ansprechend düsterer Optik, mit einem Hauptdarsteller, der die notwendige Leinwandpräsenz (und noch so viel mehr) aufbietet und dem "Monster", Dracula, einen glaubwürdigen, tragischen Charakter verleiht.
Aus irgendeinem Grund hat mich diese komplette Packung vollkommen aus dem Nichts weggefegt und ich habe einen neuen Lieblingsfilm gefunden. Da gehe ich gerne auch noch ein drittes Mal ins Kino. Und ein viertes Mal...
*grins* die Tatsache mit dem Auto ist mir tatsächlich nicht aufgefallen, die mit der kaputten Nase allerdings schon.
Mads und ein Kung-Fu-Film... ich wüsste nicht wie er da reinpassen würde, aber okay. Ich bin bei ihm für alles offen. :D
Swarming.
Der beschissenste (Kurz-)Film, den ich je im Kino sehen musste.
Herrliches Psychospäßchen.
"Dir ist klar, dass dieser Film höchstwahrscheinlich absoluter Murks sein wird? Trotzdem kaufen?"
"Ja."
Ringading. So schnell kann's gehen, wenn man einem Schauspieler verfallen ist. Dann darf man sich nämlich auch durch seine schlechten Filme quälen.
Nun gut, um die Filme von W.S. Anderson habe ich, abgesehen von POMPEII, immer schon einen großen Bogen gemacht, aber hier war es dann doch der Cast, der mich zuschnappen ließ. Wann hat man denn schon Matthew MacFadyen, Mads Mikkelsen, Christoph Waltz, Orlando Bloom und zu guter Letzt auch Luke Evans (♥) zusammen auf einem Cover stehen? Eben, und so schlimm wird es schon nicht werden... dachte ich.
Nach 15 Minuten Rumblödelei im Film war mir klar: Mit uns, das wird nichts werden. Unzählige, nicht gerade subtile Filmanspielungen später, Pipikakahumor, Luftschiffen und einer absolut nervenden Milla Jovovich alias "Milady" später, hatte ich schon keinen Bock mehr, auch wenn ich es den meisten Darstellern nicht mal übelnehmen kann. Dem Drehbuch schon. Nicht nur die Geschichte war so blöde unausbalanciert, auch die Darsteller. Da bekam jeder mit Rang und Namen knapp fünf Sätze in den Mund gelegt und durfte danach wieder verschwinden, nur um diese Chose mit dem nächsten durchzuziehen, ehe das Grundgerüst der Handlung einem schwachen Effektgewitter weichen musste. Verschwendung im höchsten Maße, denn selbst Orlando Bloom hätte ich noch ewig dabei zusehen können, wie er mit fieser Friese den Bösen mimt.
Christoph Waltz spielte seine Rolle solala gelangweilt und Mads Mikkelsen war einfach nur da. Zumindest ein paar Mal, dann aber wenigstens mit seinem typischen Charisma. Aber hauptsache Rochefort wurde mal zwecks der alten Filme genannt... Und die drei, vier Musketiere durften hier mal kämpfen und da, war jetzt aber auch nicht gerade der Hit, auch wenn ich die Truppe selbst super besetzt fand.
Ich wusste zwar was auf mich zukommen würde, aber ein bisschen Hoffnung hat man ja immer... hier jedoch nicht. Da greife ich lieber zu den alten Verfilmungen. Egal wie abgedroschen diese auch sein mögen, die haben wenigstens Charme und verzetteln sich nicht in solch großen Dummheiten wie hier, wo bereits nach kurzer Zeit die Reizschwelle für spaßige Unterhaltung überschritten wurde und es zur reinsten Zeitverschwendung verkam.
Ach, schöne Kombination. Freue mich schon auf eine weitere Qualitätsserie aus UK.
Und ihr dachtet ihr seid soetwas wie ein Fanboy? Niedlich:
http://www.nerdist.com/2014/10/aww-peter-capaldis-so-embarrassed-about-his-doctor-who-fanboy-past/
Bei Netflix blicke ich noch immer nicht ganz durch:
Heißt das nun, das der Film durch diese Aktion in weniger Kinos als gewöhnlich laufen wird (sprich nur in den ausgewählten IMAX-Kinos), oder ist das für uns irrelevant und er wird wie gewohnt im Kino laufen?
Auf der einen Seite ist das definitiv eine coole Sache, aber andererseits habe ich das Gefühl, das gerade die kleinen Kinos, die solche Filme zeigen würden, hier den kürzeren ziehen und im Endeffekt auch ich als Kinogänger. Ganz nach dem Motto: "Dann hol dir doch Netflix." Oder bin ich da zu sehr auf dem falschen Dampfer gelandet?
Hehe batz, beinahe schon so gut ausgesprochen wie von Ken Watanabe im Film :D
Im Prinzip gehören beide Filme zusammen wie Pech und Schwefel (ach nee). Ein großes, rund vierstündiges Racheepos. Und doch sind "Kill Bill Vol. 1 & 2" so unterschiedlich. Vielleicht habe ich den zweiten mittlerweile einfach schon zu oft gesehen, aber als ich ihn letztens wieder sah fiel mir auf, wie "gewöhnlich" er doch schien. Versteht mich nicht falsch, auch hier gab es wieder diese typischen Tarantino-Spielereien, nur nicht mehr ganz so ausgeprägt wie noch in Vol. 1. Ein saustarker Film ist "Kill Bill Vol.2" trotzdem noch.
Schon allein der Anfang, der (wieder) in s/w gehalten ist. Wieder sehen wir die Braut, diesmal im feschen Cabriolet. Sie spricht direkt zu uns. Nur noch einer fehlt auf ihrer Kill Bill. Wieder folgt eine Rückblende. Noch immer ist alles s/w. Die Hochzeit wird durchgeplant, die letzte Probe findet statt. Unerwarteter Besuch.
Wieder drückt Tarantino dem Film seinen Stempel auf. Zwei Personen unterhalten sich, sie gehen aufeinander zu. Wir sehen ihre Gesichtsprofile. Sie sprechen und sie halten inne. Dann gehen sie wieder aufeinander zu. Der Fußfetisch von Tarantino darf natürlich nicht fehlen, die Einstellung auf die Füße ebenfalls nicht, die sich langsam aber sicher aufeinander zu bewegen. In geringem Abstand stehen sich die beiden Protagonisten gegenüber. Die Gesichtsprofile dienen als Rahmen für diese Einstellung. Wer spricht dominiert das Bild. Wer schweigt... schweigt.
Ich muss zugeben, ein bisschen bin ich in diese Szene verknallt. Das Licht stimmt, der Ton stimmt, es sieht einfach so ungemein lässig aus und die Dialoge sind wieder deliziös. Und doch ist da immer diese Anspannung. Gleich passiert etwas. Eigentlich wissen wir ja schon was passieren wird. Und doch.
Einen besseren Einstieg in einen Film findet man nicht so leicht.
Auch die Kameraästhetik in den Trainingsszenen bei Pai Mei beispielsweise, die sich durch eine leichte Grobkörnigkeit von den anderen Einstellungen abhebt. Der Kampf im Trailer... Optisch einfach ein Genuss.
Im Prinzip alles toll. Ich mochte auch hier wieder die unzähligen grotesken Einfälle, aber es war mir auf Dauer dann doch zu langatmig, ja man könnte schon meinen zu "zahm". Mir hat das hohe Tempo gefehlt, welches den ersten Teil bestimmt hat. Die Geradlinigkeit und die Rohheit. Viele Szenen mit Budd (Michael Madsen) empfand ich dahingehend beispielsweise als überflüssig oder zu langgestreckt. Der Soundtrack erschien mir auch nicht mehr so eingängig wie im Vorgänger... Das ist sicherlich alles meckern auf hohem Niveau. Denn wie gesagt, skurille Einfälle wie "Das einsame Grab der Paula Schultz" machen trotzdem ungemein Spaß beim schauen. Genauso wie die Essensszene mit den Stäbchen. Ich bekomme es ja nicht einmal so hin mit Stäbchen zu essen... Oder das zynische Aufeinandertreffen von Kiddo und Bill (David Carradine):
"Gotcha!"
...was sich dann zu einer trächtigen kleinen Charakterstudie der beiden entwickelt. Vermutlich die Stärke des Films, womit Tarantino auch die nicht so actionaffinen Zuschauer hinterm Ofen hervorlocken kann. Denn dieses Finale ist einfach nur grandios und punktgenau. Es stellt den Rachezug und die einhergehende (banale) Brutalität in den Hintergrund. Worte waren ohnehin schon immer die brutaleren Waffen...
Vermutlich habe ich "Kill Bill Vol.2" tatsächlich einfach nur schon zu oft gesehen, ohne damals den Vorgänger gekannt zu haben. Denn eigentlich hatte ich ihn als richtig straightes Kino im Sinn, aber gut. Ist ja auch schon wieder Jahre her, man war jung und von solchen Filmen eh immer begeistert...
Spaß hatte ich mit dem Finale des Kill Bill-Zweiteilers trotzdem noch oft genug, auch wenn es noch etwas Luft nach oben gab.
Sehr sehr schade. Dabei war es gerade diese niedrige Frequenz der Rubrik, die sie so spannend gemacht hat. Jetzt durch das neue Blogsystem findet man nur noch über Umwege die Perlen (wenn überhaupt) und so viel Zeugs, was einen gar nicht interessiert, weil nun alles in einen Topf geworfen wurde... Hmm. Ein Teufelskreis...
Auf das er noch so einige gute Filme macht!
Sehe ich immer gern und ist für mich unvergesslich in "Der Rosenkrieg". Herrlich.
"Rache ist ein Gericht, das am besten kalt serviert wird."
Das dachte ich mir auch, also gab es zum Abendessen eine kalte Platte. Zum Glück! Denn selten schafft es ein Film, mich alles andere vergessen zu lassen. Die Augen waren einzig und allein auf den Fernseher fixiert– bloß nicht blinzeln hieß es, während die Hand blind nach weiteren Salamisnacks suchte. Leichte Spoiler voraus!
"Da hatte wohl jemand etwas gegen die Verbindung und wollte nicht für immer schweigen."
Keine Ahnung wie oft ich beim schauen laut auflachen musste, aber Quentin Tarantino schoss hier (wiedermal) den filmischen Vogel ab. Regelmäßig sogar. Und im positiven Sinne natürlich.
Denn ich weiß nicht, wie ein einzelner Filmemacher so ein perfektioniertes Gespür für Pointen und Inszenierung haben kann. Und wie einer auf so 'bescheuerte' Ideen kommt, die nebenbei aber so locker flockig, wie eine Fingerübung, von ihm miteinander verbunden werden.
Es macht nämlich so unglaublich viel Spaß, Tarantinos Handschrift zu lesen. Gerade hier, in „Kill Bill Vol. 1“. Ihr müsst beispielsweise nur mal auf die Kameraarbeit achten. Sie ist oben, unten, ganz oben, ganz unten, über dir, weit weg, nah dran, schräg von unten, schräg von oben, via Splitscreen… sie ist einfach überall und ausschließlich auf das Wesentliche konzentriert, so verspielt sie auch sein mag. Sie bringt Leone’sche Closeups, oder hält stur auf Uma Thurmans Füße oder ihre krummen Zehen. Sie allein vermag es mitunter, komödiantische Einlagen, über die man noch Jahre später amüsiert lachen kann, zu erschaffen. Zum Beispiel wenn sich Uma Thurman auf die Suche nach dem „Pussy Wagon“ begibt und im Rollstuhl durch die Tiefgarage rollt. Der irre Blick nach links, nach rechts. Die Kamera zieht fast schon zu spät nach. Aber nur fast. Alles gewollte Kniffe, die Tarantinos Filmen diesen experimentellen Touch verleihen, ohne dabei deplatziert zu wirken. Eher gekonnt.
Eine weitere Eigenschaft, für die ich Tarantino und sein „Kill Bill“-Rachewerk so schätze und liebe, sind nicht nur die fein geschliffenen Dialoge, sondern auch die in ihnen enthaltenen Pointen.
Wie kann man nur so ein verflucht gutes Gefühl und Timing für sie besitzen?! Jede Einstellung sitzt, manche von ihnen sind schon eine einzige Pointe für sich. Und jeder einzelne Spruch trifft nicht minder ins Schwarze. Coolness in ihrer reinsten und reduziertesten Form.
„Wie auch immer. Bevor ich meine Genugtuung bekommen sollte, das Wichtigste zuerst: Wackel mit dem großen Zeh.“
Doch neben all diesen Dingen gibt es noch zwei andere Dinge, die einen Tarantino-Film so einzigartig machen. Der Soundtrack und die überzogene Gewaltdarstellung.
Tarantino erschafft für sich und seine Filme eine andere Welt, setzt physikalische Gesetze zum Teil außer Kraft und macht alles so unbeschreiblich cool und übertrieben, wodurch er die zur Schau gestellte Brutalität selbst wieder ad acta legt. Dabei schließt sich beides nicht unmittelbar gegenseitig aus, dennoch herrscht zwischen diesen beiden Elementen eine unsichtbare Linie, die nur hin und wieder verbogen oder schwammig wird. Alles ist Maßarbeit, das eine wiegt das andere auf und andersrum. Wie eine feine Waage hält es die Balance, ohne den Film, trotz seiner völligen Überzogenheit, in die Unglaubwürdigkeit rasen zu lassen.
Nie verkommt diese gezeigte Brutalität zu einer Art der Aufgeilung, sie ist schier das Mittel zum Zweck: Unterhaltung. Fernab jeglicher Realität, überdreht und einfach toll anzuschauen. Genauso wie die kurz eingestreuten, völlig vom Boden losgelösten Kampfbewegungen, eine kleine Hommage an die alten Eastern. Und dann… immer mit diesem nötigen Augenzwinkern… schießen die nicht enden wollenden Blutfontänen aus den Stümpfen- erst in Farbe, dann sogar nur noch in s/w. Wie ein Rausch. Und dann wieder, im wortwörtlich gemeinten Moment eines Augenzwinkerns, kehrt die Farbe wieder zurück ins Bild. Als sei das alles ganz normal und der Blutrausch damit vorbei.
Ein Rausch. Ja, das ist wohl das richtige Wort für „Kill Bill Vol. 1“. Ein Rausch, der selbst in ruhigen Situationen noch über den Zuschauer hereinbricht und ihn zu fesseln vermag.
"Ihr dürft gehen, aber die abgetrennten Gliedmaßen bleiben hier! Sie gehören jetzt mir!"
Natürlich benötigt diese zur Schau gestellte Coolness auch immer einen passenden Soundtrack, der sie unterstreicht. Und da ist wieder dieses Mysterium namens Quentin Tarantino. Denn der ist musikalisch gefühlt in jedem Winkel der Erde unterwegs und findet hier zusammen mit RZA immer das exakt passende Stück für seine Szenen, selbst wenn sie komplett gegensätzlich zu dem Gezeigten agieren. Dann dient sie eben als Kontrastmittel, was die Szene nur noch einprägsamer und betonter macht. Und seien wir mal ehrlich, es passt trotzdem noch wie die Faust aufs Auge.
Wenn Die Braut blutüberströmt im Hochzeitskleid auf dem Boden der Kapelle liegt, den Gnadenschuss verpasst bekommt und danach zynisch Nancy Sinatras „Bang Bang (My Baby Shot me Down)“ erklingt, wenn Elle Driver (Daryl Hannah) mit dieser eingängigen Melodie von „The Twisted Nerve“ pfeifend im engen Krankenschwesterndress durch das Krankenhaus marschiert oder Tomoyasu Hotei’s fette Gitarren in „Battle Without Honor or Humanity“ zum großen Finale einläuten...
So macht das Medium Film einfach Spaß. Die Elemente befinden sich im Einklang, losgelöst sämtlicher gängigen Konventionen und noch dazu so einfallsreich in Szene gesetzt… da geht mein Filmherz richtig auf.
Wer weiß wie oft ich Tarantino in diesem Text nun schon gelobt habe. Vermutlich zu wenig, denn für mich ist „Kill Bill Vol. 1“ durch und durch perfekt. Seine Geschichte selbst passt zwar auf eine Augenklappe, aber hier ist es das ganze drum und dran, das mir so gut in den Kram passt. Tarantino weiß eben, wie er es angehen muss und macht diesen Streifen dadurch zu einer absolut runden Sache. Er erlaubt sich Einstreuungen wie die Animesequenz oder die Kapitelaufteilung seiner Erzählung, bringt einen scheinbar so unwichtigen Handlungsstrang mit Sonny Chibas genialem Auftritt ins Rollen, der sich dann aber als äußerst wertvoller Twist entpuppt.
Alles Dinge, die unter einem anderen Regisseur höchstwahrscheinlich kläglich scheitern würden. Dieses punktgenaue Einsetzen aller erdenklichen Mittel fetzt einfach ungemein.
Vermutlich ist dieser Tarantino-Streifen nebst der Fortsetzung deshalb mein liebstes Werk von ihm. Und dafür ziehe ich gerne meinen Hut. Bravo.
Die 10 Punkte sind da nur noch reinste Formsache.
Okay, jetzt haben sie mich doch. Das Buch soll ja eh ganz nett gewesen sein.
Vom Soundtrack bekomme ich zwar einen Rappel, aber die Beleuchtung sieht stark aus. Als wäre der Film dafür gemacht. Dabei hatte ich den immer etwas blass in Erinnerung, aber jetzt in s/w... Da kommt der Kontrast richtig raus.
Wie versprochen hier ein etwas objektiverer Kommentar:
Die 4. Staffel war wohl die, die ich mir durch eigene Schusseligkeit am meisten gespoilert hatte. Die Hauptstationen kannte ich also bereits im Vorfeld. Und doch schafft es diese Serie, meine Kinnlade von Staffel zu Staffel tiefer sinken zu lassen. Denn:
Wann hat mir eine Serie das letzte mal so einen Adrenalinstoß beschert, wie Folge 9?
Wann hat mich das Schicksal zweier Nebenfiguren so hin und hergerissen, wie in Episode 10?
Wann hat man schon so eine herrliche schauspielerische Glanzleistung gesehen, wie Tyrions (Unschulds)plädoyer in Folge 7?
Wann wurde der Handlungsstrang des Underdogs zu einem der interessantesten der ganzen Staffel?
Wann hat man eine Figur so sehr gehasst, wie Cersei oder Remsey (Geoffrey zählt hier nicht)?
Wann hat man schon so gefeiert wie in Folge 2?
Wann hat man so ein sympathisch, schlagfertiges Duo gesehen, wie Arya und den Bluthund, bei denen immer diese perfekte Situationskomik herrschte und die Figurenzeichnung trotzdem nicht auf der Strecke blieb?
Wann hat man das alles schon genau SO gesehen?!
Wann hat man sich das letzte mal so viele Gedanken darüber gemacht, wer was will, wer am Ende auf dem Thron sitzt und vor allem was mit allen anderen geschieht?
In Staffel 3? Vorher? Vielleicht! Aber das ist unwichtig. Staffel 4 ist für mich mit das Herzstück der Serie. Naja, eigentlich kann man das schwer so stehen lassen. Eher entwickelt sich jede weitere Staffel zum Herzstück der Serie. Alles verdichtet sich. Immer weiter, immer tiefer. Immer weitreichender werden die Intrigen. Immer weiter reichen die Entscheidungen, die eine einzelne Figur zu treffen vermag. Immer zielstrebiger werden die Feinde, "Freunde" und Familie heimgesucht und mit dem Tode gestraft, damit wenigstens kurz der eigene Weg zum selbstgesteckten Ziel frei wird.
Das Ränkelspiel in S4 bewegt sich meist in eine vermeintlich klare Richtung. Und es braucht nur einen Fingerschnipp und schon ist diese Richtung wieder alles andere als eindeutig, gewiss. Konstellationen verändern sich, Vorteile gehen im Hauch eines Augenblicks an andere. Die Ausgangslage im Spiel um den Eisernen Thron ist wieder eine völlig andere. Ich muss mich beispielsweise erst einmal daran gewöhnen, dass Stannis Baratheon nun auch im Norden ist. Schon allein das dürfte sämtliche Figuren auf dem Schachbrett wieder in eine andere, neue Richtung blicken lassen.
Diese Gnadenlosigkeit und das Unabsehbare reizt.
An anderer Stelle hatte ich bereits geschrieben, dass ich bis zu einem gewissen Punkt nie so recht mit Daenerys Targaryen zurecht gekommen bin. Mittlerweile sehe ich das gänzlich anders. Sie versucht gerecht zu sein, sie versucht inständig, die richtigen Entscheidungen zu treffen. Und die Szene, die mir beinahe das Herz gebrochen hat: Als sie sich für die Menschen entscheidet und die Drachen in Ketten legt.
Mal sehen wie lange sie ihre Überzeugung aufrecht erhalten kann, die Sklaverei zu vernichten. Denn immerhin ist sie die Mutter der Drachen. Mensch, schon alleine diese kleine Szene lädt zu so viel Spekulationen für die Zukunft ein...
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Sansa Stark, das zurückhaltende Mädchen, welches wie Vieh herumgereicht wurde. Jetzt blüht sie auf. Gelernt hat sie von den besten... Sie hat den Punkt erreicht, sie erhebt die Hand, sie ist nun bereit, dem Spiel beizutreten. Zu verlieren hat sie nichts mehr, und das weiß sie.
Jon Schnee... der zum Anführer geworden ist. Der fernab des Südens selbst weiß, dass es um mehr geht, als die dämliche Krone. Dass die Sorgen nicht im Süden sind, sondern aus dem Norden unaufhaltsam angerückt kommen. Die Wildlinge sind da das kleinere Übel, auch wenn mir da schon wieder eine Szene das Herz gebrochen hatte. Und Samuel Tully, der erwachsen geworden ist. Nun etwas hat, für das auch ein Bücherwurm und Kämmerer wie er weiß, wofür es sich zu leben lohnt...
Arya Stark, vom Hass zerfressen und nun so abgestumpft, dass es schmerzt. Nichts ist mehr da, von der kindlichen Leichtigkeit. Sie wurde in diese karge Welt gestoßen, allein. Aber sie hat ein Ziel. Sie lebt nur noch für dieses Ziel: Rache. Rache an jedem einzelnen, der ihr und ihrer Familie etwas angetan hat. Sie und Nadel, gegen den Rest der Sieben Königslande.
Jaimie, der Ende der dritten Staffel schon ordentlich Sympathiepunkte sammeln konnte, ist nun endgültig zu einem meiner Lieblinge geworden. Doch erwacht er jemals aus seiner Illusion? Schafft er es, sich von allem was schlecht für ihn ist loszusagen? Oder bleibt er das Werkzeug seiner Schwester?
Kleinfinger, einer den ich nie richtig einschätzen konnte. Interessant ja, doch was will er wirklich? Was ist es, das ihn zu seinen Taten trieb? Alles? Der reiche Bordellbesitzer von damals, nun in neuen Gefilden. Hat er eine Verbündete gewonnen? Oder verkommt er nun zum reinen Mittel zum Zweck?
Tyrion. Bitterkeit, die sich in ihm breit macht. Seine eigene Familie stellte sich bereits sein ganzes Leben lang gegen ihn. Nun wollen sie ihn endgültig aus dem Weg räumen. Aber was war das bitteschön für eine epochale Meisterleistung von ihm in Episode 7? Und nun auf der Flucht. In der Ferne. Was wird aus ihm? Derjenige, der beinahe alle Spiele durchschaut und das Zeug dazu hätte... Kann er Fuß fassen, oder muss er sich "den Großen" fügen?
Bran... ????
Cersei. Ich warte nur darauf dass sie zusammenbricht. Doch sie tut es einfach nicht. Ihr Hass hält sie aufrecht. Und der dürfte jetzt noch größer sein, als er ohnehin schon war. Doch von einer Fessel wurde sie befreit. Nun hat sie die Zügel in der Hand. Nur wie lange? Und was wird sie tun?
Etc. etc. ...
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Niemand bleibt im Lied von Eis und Feuer der selbe, der er vorher war. Das ist gut. Das ist löblich. Und doch war die 4. Staffel nicht ganz so perfekt, wie ich es mir erhofft hatte. Zum einen lag es wohl daran, dass mir die Episoden 4 & 5 ("Eidwahrer" & "Der Erste seines Namens") nicht ganz so zusagten. Versteht mich nicht falsch, die erste Hälfte der 4. Folge habe ich sogar noch sehr gemocht. Doch dann verlangsamte sich die Handlung extrem. Die 5. Folge war zwar so vollgepackt, dass ich kurz innehalten musste, um mir ein paar Dinge zusammen zu reimen, da Information overflow. Aber hier war der Stillstand der Handlung so offensichtlich wie noch nie zuvor. Aber das ist meckern auf hohem Niveau, denn schließlich nahm die Staffel dann wieder Tempo auf. Jedoch habe ich an dieser Stelle festgestellt, wie festgefahren die Serie storytechnisch an manchen Stellen (leider) ist. Die Figurenzeichnung selbst ist immer im Fluss. Jedoch nicht die Geschichte selbst. Sie hangelt sich von Hauptereignis zu Hauptereignis und streut zwischendrin hochwertige Schauwerte und enorm viel Figurenentfaltung ein. Auch wenn sie sie manchmal sehr stark auskostet. Aber sehr viel mehr ist da von der Geschichte selbst nicht unbedingt zu spüren. Ich weiß nicht ob ihr das nachvollziehen könnt, bzw. ob das die richtigen Worte dafür sind?
Was mir gerade ein klein wenig Angst macht, ist aber etwas anderes. Ich hatte erstmals dieses unangenehme Gefühl, dass sich manche Dinge in Richtung ihrer abschließenden Twists bewegen. So als würde sich manches dem Ende zuneigen, bzw. manche Figuren ihrem Zenith wesentlich näher gekommen sein, wenn nicht sogar genau darauf gelandet sind. Zum Beispiel die Jaimie-Brienne-Storyline. Oder Kleinfinger. Oder Varys. Oder Bran. Natürlich erwarte ich noch großes von ihnen und ich hoffe auch inständig, dass da noch so viel mehr episches Storytelling folgt, wie wir es schon zu Gesicht bekommen haben. Klingt jetzt paradox, aber das macht das kommende nur noch interessanter. Wird Staffel 5 dem hier gebotenen ebenbürtig? Oder sogar noch epischer? Oder muss man sich nun Sorgen machen, dass sie nicht von diesem schmalen Grat zwischen noch epischer, noch größer zu werden oder grandios in sich einstürzen, wegkommt? Allerdings habe ich da enorm viel Hoffnung, das es auch weiterhin so großartig weitergeht.
Denn wenn Game of Thrones eines ist, dann um seine Figuren bemüht. Gerade hier in Staffel 4 sind die Dynamiken wieder so ausgeglichen, sämtliche Charakterisierungen untereinander gleichen einem Wassertanz. Bündnisse werden erneuert, oder sie kippen im Augenblick einer Sekunde. Und wenn letzteres passiert, dann beginnt das Spiel um den Thron wieder von neuem, wieder aus einer völlig neuen Ausgangslage. Und dann wird der Zuschauer selbst dazu eingeladen, zu spekulieren.
Wer mit wem? Welche Motive? Was kommt als nächstes? Und selten war ich gespannter auf die nächste Staffel, als hier.
Das alles hebt diese Serie so von all der anderen, ja beinahe schon gewöhnlichen Serienkost ab. Sie ist vollgestopft, ohne zu überladen zu sein. Sie findet das richtige Maß, geht sorgfältig mit ihren einzelnen Komponenten um. Lässt es nicht zur reinen Fantasyfarce verkommen sondern nutzt die Fantasyelemten sparsam. Überrumpelt den Zuschauer damit nicht, sondern besinnt sich auf das Wesentliche und auf das, was sie gut kann. Sie zeigt dem Zuschauer genau das, was er sehen will und sie zieht ihr eigenes Ding durch. Fernab jeglicher Konvention, fernab sämtlicher typischer Wege. Kompromisslos und undurchsichtig. Und meistens noch genau so, wie man es eben nicht erwartet und figurentechnisch auch nicht immer hofft. Doch gerade das macht sie so reizvoll und Staffel 4 setzte diesem herausragenden Schema gekonnt die Krone auf.
Ich hätte beispielsweise nie gedacht, dass meine Lieblingsfolge mal nicht eine mit Tyrion oder Arya im Zentrum werden würde...
Und zum Schluss ein finales: Leck mich doch George R. R. Martin. Du hast schon wieder erfolgreich ein paar meiner Lieblinge rausgekickt! ...
Toll ey, ganz toll... was für ein emotionaler Overkill die letzten drei Folgen waren... Boah, ich könnte so kotzen... aber so brilliant...
Jetzt habe ich auch endlich meinen Frieden mit Daenerys schließen können...
Wie hundsgemein diese Serie doch ist.
Bin mal gespannt, wie es nun für die Figuren weitergeht. Und mit der Serie generell. Jetzt wurde schon wieder so aufgeräumt, dass beinahe alle neue Karten auf der Hand haben. Jetzt ist der schmale Grad zwischen grandios in sich einstürzen und noch epischer zu werden, richtig richtig klein...
Übrigens: Mir gefällt nicht, dass manche Pfade nun in diese endgültige Richtung gehen. Zumindest wirkte es so auf mich, als würden sich manche Kreise bald schließen...
Aber jetzt... argh, schon wieder alles offen.
Bin gerade noch zu fertig, um andere, passende Worte zu finden...