Schlopsi - Kommentare
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Alle Kommentare von Schlopsi
Also jetzt mal echt Respekt an alle Beteiligten, dass die Aktion nun schon so lange so konstant läuft. Freue mich schon auf die nächste "Staffel" von bmiyc!
Unzählige Verfilmungen liegen der fiktiven Gestalt aus der Feder von Sir Arthur Conan Doyle zugrunde. Die klassischen Detektivgeschichten, in denen Sherlock Holmes mit seiner brillanten Auffassungsgabe die Fälle löst und ihm sein Partner John Watson tatkräftig zur Seite steht und… aus den literarischen Ummodelungen der Fälle Profit schlägt.
Doch was passiert mit einem aufgeweckten Intellekt, der sich langsam aber sicher mit dem Alter abfinden muss? Dessen Gedächtnis nicht mehr so will wie es soll? Bill Condon geht dieser Frage mit seinem Film "Mr. Holmes" auf den Grund und konfrontiert ebenjenen mit Demenz.
Gegen Ende des Jahres suche ich mir immer einen Kinofilm raus, der abseits des Mainstreams den knallig lauten Tönen trotzt und das Kinojahr in entschleunigter Manier zu einem Ende führt. Vor zwei Jahren war es "Only Lovers Left Alive", letztes Jahr "Die Entdeckung der Unendlichkeit" und in diesem sollte es "Mr. Holmes" werden. Ins Visier rutschte der Film allerdings primär wegen Hiroyuki Sanada, den ich in diesem Jahr erst so richtig zu schätzen gelernt habe.
Nun, entschleunigend ist dieser Film allemal. Der höchst angesehene und in der britischen Kultur fest verankerte Charakter des Sherlock Holmes (Ian McKellen) merkt allmählich, dass es ab einem gewissen Punkt im Leben besser ist sich zu Ruhe zu setzen. Deshalb zieht er sich auf seinen gemütlichen Landsitz zurück, um sich an einem Buch zu versuchen welches auf seinem letzten Fall beruhen soll. Jedoch verschwimmen die Erinnerungen allmählich, weshalb er immer wieder ins Stocken gerät. Ständig verschwinden wichtige Passagen aus seinem Gedächtnis, die er krampfhaft aufs Papier zu bringen versucht. Erst durch die Hilfe des Jungen Roger (Milo Parker), dem Sohn der Haushälterin des Anwesens, kehren die Erinnerungen allmählich zurück. Und so entwickelt sich eine Symbiose aus jung und alt, die für beide Parteien nützlich ist.
Mittels zweier Fallkonstrukte entwickelt Regisseur Bill Condon den Fallstrick der Demenz, mit der der Meisterdetektiv in diesem Drama zu kämpfen hat. Statt schnöde den Verfall eines brillanten Geistes zu zeigen, nimmt er die Möglichkeit wahr, Sherlock Holmes noch einmal in seinem Element zu zeigen. Dabei spielt er mit unterschiedlichen Zeitebenen, um dem einst messerscharfen Verstand den notwendigen Kontrast zu bieten und diesen als emotionale Fallgrube zu etablieren, wenn Holmes in der Gegenwart auf seine damals getroffenen Entscheidungen zurückblickt.
Es tut fast schon weh, Ian McKellens punktgenaue Darstellung zu verfolgen. Denn so kalt er auch erscheinen mag, so menschlich ist er am Ende. Anders als in bisherigen Adaptionen wächst einem die Figur schnell ans Herz, trotz des kauzig eigenwilligen Einschlags. Den schmalen Grat meistert McKellen mit Bravour, was jedoch auch dem jungen Milo Parker geschuldet sein mag. Der Jungschauspieler spielt einen aufgeweckten Burschen, der es allmählich schafft, Holmes Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen und ihm somit menschliche Seiten entlockt. Die Chemie passt und sorgt für den ein oder anderen Schmunzler, während Laura Linney die verbitterte und unglückliche Haushälterin mimt, die schnurstracks zum Buhmann degradiert wird. Zu Unrecht, dennoch ein notwendiges Mittel des Films.
So gut die Darsteller auch sind, so kitschig entwickelt sich der Film selbst. Obwohl der Fall selbst, der hier für die Spannung sorgt, durchaus mysterisches Potenzial beherbergt, so langatmig wird er über die Laufzeit von 104 Minuten behandelt. Die Auflösung ist nämlich leider nicht nur platt und dröge, sondern auch unglaublich vorhersehbar. Hiermit soll nicht angedeutet werden, dass diesem Drama etwas mehr Geschwindigkeit gut getan hätte, vielmehr kriecht er nur so vor sich hin und wickelt ein ohnehin schon nicht sehr erbauliches Thema in ein nicht weniger beschwingendes Gerüst. Auf diese Weise wird die Aufmerksamkeit zusehends auf den näher rückenden Abgrund gerichtet, der mit dem musikalischen Holzhammer in Form von schwerfälliger mol-Pianobegleitung permanent auf den Zuschauer eindrischt. Melancholie ist die eine Sache, Melancholie kann wunderschön sein. Und trotz steter Bemühung, "Mr. Holmes" hin und wieder etwas Leichtigkeit unterzujubeln, schafft es der Film nicht, elegant über die sich ziehende Dauer zu gleiten. Mein Wohlwollen wurde deshalb schon früh untergraben, was weder die astreine Besetzung, noch die an sich clever gelöste narrative Struktur zu retten vermochte.
Im Endeffekt erscheint "Mr. Holmes" als glattgebügeltes und äußerst schwerfälliges Drama, das zwar einen schönen Ansatz pflegt, sich in seinen wichtigsten Momenten aber zu sehr hingibt und auf die Holzhammerattitüde zurückgreift, um Emotionen zu wecken. Für einen Sonntagnachmittagsfilm gerade noch das richtige, ansonsten braucht es etwas Ausdauer, um dieses schwere Filmchen zu überstehen.
Diesen Mumpitz erträgt man wohl nur in angetütteltem Zustand... Zwischen Action, Thrill und peinlicher over the top Komödie pendelnd, ist die Story nicht nur strunzdoof, sondern ebenso auch der Witz. Dummerweise fängt man hin und wieder doch an zu schmunzeln, etwa wenn Nicholas Tse leise vor sich hinfluchend über seinem mächtigen Kartenhaus beinahe die Beherrschung verliert oder Chow Yun-fat, der scheinbar nicht älter werden will, mit seinen Magic Hands für Verzückung sorgt. Und Regisseur Wong Jing? Der dreht hier völlig am Rad, genauso wie Chapman To.
Sagt danach nicht, ich hätte euch nicht gewarnt...
Soso. Da schleiche ich seit geraumer Zeit um einen Film vom scheinbar äußerst populären japanischen Regisseur Hirokazu Kore-eda herum (Like Father, Like Son) und dann läuft doch glatt ein weiteres Werk von ihm im Programmkino meiner Wahl. Und schon bin ich hin und hergerissen...
Wer auf eine komplexe und mit verschiedenen Höhepunkten ausgestattete Handlung hofft, der kann gleich wieder kehrtmachen. Denn "Unsere kleine Schwester" ist fast schon beiläufig erzählt und hält sich ohne etwaig konstruierte Drehbuchwendungen schlicht an das Alltagsleben einer japanischen Familie, die sich auf der Suche nach Stabilität befindet. Alles was Kore-eda einem dabei an die Hand gibt, sind vier Schwestern, die alle unterschiedliche Charaktereigenschaften aufweisen. Sachi als das (beinahe) mustergültige Oberhaupt der Patchworkfamilie, Yoshino diejenige, die mit Männern stets auf die Nase fällt und dementsprechend nicht Nein zu einem Gläslein Schnaps sagen kann, Chika das Nesthäkchen und dann die neue vierte im Bunde: Suzu, der ihre Herkunft schwer im Magen liegt.
Was dabei nun wie eine tragische Schmonzette klingt, entpuppt sich schnell als leichtfüßiges Drama. Keinesfalls zu schwer, sondern stets mit einem Lächeln auf den Lippen, schlängelt sich der Film über Themen wie Trennung, gesellschaftliche Wertvorstellungen, Traditionen und japanischem Ehrgefühl hinweg und verweist dabei auf Spuren die Menschen hinterlassen, selbst wenn sie nicht mehr am Leben sind. Beeinflussen können sie einen dennoch, sei es durch die lange Tradition, ihnen stets am heimischen Schrein zu gedenken oder durch andere Kleinigkeiten, wie zum Beispiel einfachste Speisen, die schon unlängst in der Kindheit verankert sind und welche einen an besondere Menschen erinnern. Dennoch muss das Leben weitergehen, der Blick kann nicht nur in die Vergangenheit gerichtet bleiben und das ist etwas, womit Unsere kleine Schwester so tänzelnd und gekonnt umgeht. Kore-eda verbindet das alte mit dem neuen, das vorhandene mit dem verloren gegangenen und konfrontiert auf diese Weise die drei Schwestern mit der außen stehenden Suzu im Bunde. Obwohl das, was die Koudas hier tun, keine leichtfertige Entscheidung ist, ziehen alle gemeinsam an einem Strang. Es gibt keine Konfrontationen oder Streit, es gibt keine (verletzenden) verbalen Ausflüchte. Sie leben friedlich unter einem Dach, leben alle ihre jeweiligen Leben. Und dennoch gibt es unausgesprochenes. Dinge, die verletzend waren oder noch sind, die bei all der Fürsorge nicht verschwinden. Egal ob durch innere oder äußere Einflüsse, irgendwann drängen diese Ansichten an die Oberfläche. Manches sitzt eben doch tiefer und braucht daher etwas Zeit, um den Weg nach oben zu finden.
Hier greift die langatmige Erzählung, die auf überspitzte Dramatik verzichtet. Statt kurzen knackigen Phasen fließt die Erzählung lebensnah vor sich hin, bleibt authentisch ohne zu langweilen. Dabei passt sich die unaufgeregte Bildsprache Mikiya Takimotos der Fabel an, präsentiert in langen statischen Einstellungen das beherrschte Geschehen und lässt gleichzeitig so leger wie nur möglich den Blick über die beschauliche Küstenstadt Kamakura schweifen. Was unter und gesagt für entsetzliches Fernweh sorgen kann. Sie gewährt einen Einblick in das Leben vier junger Frauen, die aus einer zerrütteten Familie das Beste gemacht haben. Und obwohl sie alle wesentlich unterschiedliche Eigenschaften haben, so sind sie doch alle eines: Schwestern. Schwestern, die das Leben so nehmen, wie es eben kommt.
Am Ende ist es jedoch nur das gefühlte Abziehbild einer Scheidungsfamilie, die mit der seltsam anmutenden Entscheidung, eine fremde Schwester bei sich aufzunehmen, hier die Berechtigung für einen über zwei Stunden andauernden Film darstellt. Denn auch wenn "Unsere kleine Schwester" unglaublich schön und gefühlvoll in Szene gesetzt ist, so bleibt doch ein leicht zäher Beigeschmack über. Vielleicht mag das auch daran liegen, dass ich mich mit Filmen schwertue, die sich einer klaren Pointe verweigern und stattdessen nur so vor sich hintreiben. So stehe ich am Ende doch ein wenig unbeholfen da und frage mich, was mir diese zwei Stunden nun eigentlich näherbringen wollten - nebst dieser Momentaufnahme wohlgemerkt?
Den treibenden Soundtrack muss ich mir übrigens nochmal anhören. Schließlich entstammt dieser doch der Feder Yōko Kannos.
Danke für die Erwähnung von "A Matter of Interpretation". Der Trailer sieht ja schon nach wunderbar trockenem Humor aus. Werde die Äuglein nach dem Film offenhalten müssen.
Frohe Festtage euch allen! Lasst euch vom weihnachtlichen Fernsehprogramm berieseln oder schaut euch das teuflische Musikvideo zu "Christmas is all around" von Billy Mack an. :D
https://vimeo.com/55861946
[ausführlicher Kommentar folgt]
Solange man nicht allzu lange darüber nachdenkt und sich lieber von diesem wohlig warmen Nostalgieflash überwältigen lässt, ist alles im Lot. Es ist "Star Wars" aus beinahe jeder Pore, allein wenn die Funken in bekannter Manier stäuben - es ist wie damals auf VHS. Ich habe gelacht, geweint, gemunkelt und geschmunzelt. Vielleicht ist "Das Erwachen der Macht" nicht fehlerfrei, aber bei all dem Spaß... sollte man einfach nicht zu lange darüber nachdenken und ihn sich zu Tode analysieren.
Jaa, Miaaa. In "Only Lovers Left Alive" hatte mich ihre Rolle schwer genervt, aber die junge Dame dahinter ist verflucht interessant. Da bleibt nur die Frage: Was kann sie nicht spielen? :)
Beim überlegen, welche Filmländer ich zuweilen als besonders nihilistisch erachte, schossen mir nach dem Sehen von Tetsuya Nakashimas "The World of Kanako" nur noch Koreas verbitterte Rachegelüste durch den Kopf. Denn bitterböse und zynisch, so gibt sich die Welt von Kanako.
Wer sich jemals gefragt hat, wie sich ein japanischer Tarantino in etwa anschauen ließe, der findet hier zumindest eine Teilantwort. Zwischen grotesk überspitzten Gewaltexzessen und nicht ganz knusperen Charakteren, mischen sich überzogene und cool wirkende amerikanische Einstellungen, wenn Akikazu in seinem alten Musclecar durch die Straßen rast, um vor der Polizei zu fliehen. American Exploitation trifft auf Japanese Exploitation, alles scheint zu viel des Guten zu sein, und doch geht von diesem eigenwilligen Stil eine ganze Menge Faszination aus. Fragmentarisch beginnt Regisseur Nakashima ("Geständnisse") seine Erzählung mittels heftiger Montage und dröselt nach und nach die einzelnen Schicksale auf.
In fiebrig kräftigen Bildern läutet er die Weihnachtszeit ein, lässt glitzernde Schneeflocken vor nachtblauem Hintergrund auf die Erde rieseln. Schnitt. Ein Supermarkt wird zum Schauplatz eines brutalen Mordes. Schnitt. Versüfft sitzt der ehemalige Polizist Akikazu auf dem Polizeirevier. Er hat alles verloren: Von der Frau geschieden, den Dienst eigenhändig quittiert, dem Suff verfallen. Und dann kommt der Anruf. Schnitt.
Gleich zu Beginn werden sämtliche Erwartungen schleunigst über den Haufen geworfen. Die Bilder sind hektisch aneinander montiert, doch bleiben sie stellvertretend als Visualisierung des Gemütszustands vom Vater bestehen. Auch wenn sich diese Struktur langsam entschleunigt und in ein gemächlicheres, fluenteres Erzähltempo mündet, so ganz verweigert sie sich der Lossagung einer gewissen Unübersichtlichkeit nicht. So nutzt Nakashima das Moment, um Akikazu Fujishima langsam in die Welt seiner scheinbar mustergültigen Tochter eintauchen zu lassen. Und immer wenn dieser eine neue Facette aus Kanakos Welt aufdeckt, steigt nicht nur sein Bedürfnis der Wut verbal Ausdruck zu verleihen, auch die Gewaltspitzen häufen sich; lassen den Worten Taten folgen. Wenn auch nicht immer von der gleichen Richtung ausgehend...
Es ist ein eigenwilliger Stil der etwas Geduld fordert, aber blitzschnell in unwillkürlich abgedrehte Momente abdriftet, bei denen man vor lauter Bitterkeit einfach loslachen möchte. Um sich von diesen ganzen Dreck, der hier an die Oberfläche befördert wird, abzuschütteln. Vielleicht auch, um das unwirklich anmutende Abdriften zu feiern. Denn bei all dem Zynismus gönnt "The World of Kanako" dem Zuschauer gelassene Momente, die aus jeder Pore zum brüllen komische Coolness schwitzen. Etwas Aberwitzigeres als diese Szene auf dem Parkhaus beispielsweise, habe ich nur selten so genießen können. Wenn dann auch noch ein völlig konträrer Soundtrack von Yasushi Sasamoto ('Under the Sky') eingebunden wird, der auf diese verkorkste Weise aber wieder so lässig zu dem Gezeigten passt, dann dürfte so manchem ein Grinsen im Gesicht stehen bleiben.
Es ist die beständige Verweigerung sich auf einen Stil oder eine Struktur festzulegen, mit der Tetsuya Nakashima die Aufmerksamkeit zu fesseln vermag. Die Verweigerung, welche Spannung generiert und die Auflösung des ganzen schon beinahe nebensächlich erscheinen lässt. Denn am Ende fragt man sich ohnehin nur noch, was der labile Vater noch verkraften kann und wie er sich dem Ganzen stellen wird, während irgendwo im Hintergrund Dean Martins Kultsong 'Everybody Loves Somebody' dudelt...
"The World of Kanako" ist verrückt, grotesk, verdreht und spaßig, so verquer das hier auch klingen mag. Eine subtil anmutende Tour de Force eines kaputten Vaters auf der Suche nach seiner vermeintlichen Mustertochter, die sich nach und nach in brutalen Exzessen ergießt und die Perversität falscher Eindrücke zelebriert. Absurd und doch genial.
Glossyboxen b*tches! :D
Laufen die Scharaden eigt. über einen internen Player ab? Bei mir lädt es sich leider zu Tode und ich sehe nichts außer den bunten Ladekreis.
Für Buddy Friedsas *schnäuz* :-)
http://www.moviepilot.de/people/matt-smith/comments/1440427
Dieser Kommentar entstammt der User-Wichtel-Aktion 2015 und ist Friedsas gewidmet. Da ich den Termin heute schändlicherweise völlig verschwitzt habe, war der gute Herr so freundlich, es mir besonders leicht zu machen. Oder schwer, je nachdem wie man es sieht, wenn man nicht gerade mehrere Din A4 Seiten volltippen möchte… ;) Wie dem auch sei, Friedsas weiß um meine Leidenschaft für „Doctor Who“ und wollte daher wissen, welcher und vor allem warum dieser eine Doctor meine persönliche Nummer 1 ist.
So... come along, Pon... Friedsas!
Wer mich kennt, der weiß, dass es für mich bei dieser Frage nur eine gültige Antwort geben kann: Nr. 11 – Matt Smith. Denn "Bow ties are cool."
Gut, es gibt unter uns Whovians ja diese ungeschriebene Regel des 1. Doctors, die besagt dass einem in den meisten Fällen der erste Darsteller mit dem man in der Serie einsteigt, auch am ehesten zusagt. Eine Teilschuld hat also auch sicherlich mein gewählter Einstiegspunkt in die Serie (Staffel 5), denn in der ersten Folge mit Matt Smith dachte ich nur „Ach du…“. Doch je mehr Charakterzüge bei seiner Inkarnation sichtbar wurden, desto faszinierender wurde auch die Darstellung Smiths. Denn obwohl er ein junges, flippiges Äußeres verkörpert, so überrascht er doch mit einer Tiefgründigkeit und dieser unglaublich alt anmutenden Art, als hätte sein Doctor schon abertausende Jahre hinter sich, in denen nicht nur Zuckerschlecken, sondern eben auch dieser Zeitkrieg in seinem bisherigen Leben stand. Deswegen gefallen mir viele der ruhigen Momente mit ihm fast noch mehr, als seine “in Action”-Momente. It’s just like… *pop* through my heart:
https://www.youtube.com/watch?v=3BUumw7f8EQ
Das Faszinierende an dieser ganzen Sache ist ja ohnehin der Fakt, dass ich früher nie wirklich gefühlsduselig gewesen bin. Eine Eigenschaft, die sich wenn überhaupt nur sehr selten mit meinem Charakter vereinbaren ließ. Aber dann tauchte plötzlich dieser Doctor mit dieser Serie auf, und ich war nach so vielen Folgen innerlich… fast schon zerrissen. Klar, es mag auch zu großen Teilen an den Moff’schen Drehbüchern gelegen haben, die einem das Herz rausreißen können, nachdem man einen epischen Moment gesehen hat, aber vieles lag einfach an der Darstellung, mit der Matt Smith diese traditionsreiche Rolle völlig neu verkörperte. Es klingt immer so platt, wenn man schreibt jemand könne einen tief berühren. Irgendwo da, wo das Herz sitzt. Aber hier habe ich es wirklich gespürt. Smith ging mir im wahrsten Sinne des Wortes unter die Haut. Mit dieser aufgeweckten aber doch etwas überstürzt trotteligen Art, mit der er seine Vergangenheit immer zu überdecken versuchte. Und wenn diese immer mal wieder aufblitzte, dann traf das umso schwerer. Machte diese elend schwere Bürde die er auf einsamen Schultern mit sich durch Raum und Zeit rumzutragen vermochte so spürbar für mich als Zuschauer. (Um ehrlich zu sein, ich glaube ich habe bei einer Serie nie so viel heulen müssen wie hier. Wegen ihm.) Der so leicht ein Doppelherz brechen kann, wie man ein Streichholz knickt. Dem man seine außerordentlich egozentrische Art nie sonderlich krumm nehmen konnte, weil er eben tief im Innern ein so gütiger Time Lord war. Oh Lord, ich merke schon wie ich allmählich abdrifte...
Kommt davon, wenn man beim überlegen auf dem YT-Kanal von Doctor Who hängenbleibt und sich all die deprimierenden Momente von ihm nochmal reinzieht und schon wieder so geknickt ist.
https://www.youtube.com/watch?v=GoVLhUxhdSw&list=PLKEzuOOEQvYO0f1UtRL91Zr8xYGPkMQG0&index=59
Seht ihr, was ich meine?!
https://www.youtube.com/watch?v=4F84WapAH7M
Seht ihr das?! *Taschentuch rauskram*
Es ist schon komisch dass es in dieser Serie, die ja eigentlich auch auf eine jüngere Zielgruppe ausgerichtet ist und vorrangig (aber nicht immer!) Witz und Spaß vermittelt, gerade diese Charaktermomente sind, die mein Herz gestohlen haben. Die mich zu einem verfluchten Softie gemacht haben und mich auch nach der x-ten Sichtung einer bestimmten Folge an den Rand des inneren Wasserfalls zu bringen vermag. Und daran ist einzig und allein dieser eine junge Mann dran schuld, der im Grunde genau das verkörpert. Matt Smith.
Ich ziehe meinen Stetson vor dir, Eleven. Miss ya! *schnief*
Das Folgende bezieht sich auf die dreiteilige Bonus Quasi-Prequel-OVA Hellsing Ultimate: THE DAWN.
Da habe ich vor wenigen Wochen selbst nicht schlecht gestaunt, als es plötzlich hieß, dass nun sogar die kompakte dreiteilige Mini-OVA "Hellsing Ultimate: The Dawn" ebenfalls in Deutschland ihre Premiere feiern darf.
Um also die Wartezeit auf die finale OVA X im Januar zu verkürzen, werfen wir rasch einen genaueren Blick in die Vorgeschichte rund um den derzeit vorherrschenden Konflikt in der Ultimate-Reihe, welcher bereits in den Ausläufern des Zweiten Weltkrieges seinen Ursprung findet. Somit schlägt die Reihe einen kleinen Bogen in Richtung Vergangenheit, um den aktuellen Geschehnissen Bedeutung zu verleihen und diesen auch das nötige Fundament zu liefern.
Handlung
In den Wirren des Zweiten Weltkriegs experimentieren der Major und sein Gefolge des “Letzten Bataillons” an Soldaten herum, um eine eigene Ghoularmee um sich zu scharen. Als der Hellsing-Orden unter der Leitung Arthur Hellsings Wind von der Sache bekommt, schicken sie den hauseigenen Butler Walter C. Dornez und Alucard nach Polen, um dem blutig irren Treiben der Nazis ein Ende zu bereiten und so die Eindämmung dieser drohenden Gefahr zu gewährleisten…
Die Serie
Genau wie in der deutschen Veröffentlichungsreihenfolge, die im Übrigen durchaus Sinn ergibt wenn man sich OVA IX in Erinnerung ruft, setzte sich Mangaka Kohta Hirano noch während der Arbeit an Hellsing selbst, an dessen quasi Vorgeschichte The Dawn. Bisher sind in Japan sechs Bände des Prequels erschienen, leider scheint diese jedoch bis auf weiteres auf Eis zu liegen, eine Weiterführung bleibt fraglich. Wie dem auch sei, uns interessiert ohnehin die animierte Version, und diese umfasst 3 Folgen zu je knapp 9 Minuten Laufzeit.
Präsentiert wird uns ein blutjunger Walter C. Dornez, Butler im Hause Hellsing und nebenberuflich der “Engel des Todes”, der gemeinsam mit Alucard, oder hier vielmehr mit “Girlycard”, auf eine geheime Mission entsandt wird, um die wahnsinnigen Experimente des Majors im Zweiten Weltkrieg zu beenden.
Im Grunde erfährt man hier nicht wesentlich mehr, als man ohnehin bereits aus den regulären Teilen der Serie erfahren hat. Lediglich der Aspekt der Visualisierung dieser ausgesprochenen Tatsachen reizt und zeigt in dreckigen Bildern die geheimen Labore der Nazis, in denen der verrückte Doc herumexperimentiert, um eine widerstandsfähige Ghoularmee für den kriegssüchtigen Major heranzuzüchten. Und blutig geht es auch hier zur Sache, spätestens wenn der junge Walter seine Drahtseile auspackt und mit diesen gegen Nazischergen zum Kampf antritt… allerdings sollte es nicht unerwähnt bleiben, dass diesmal der Fokus auf den Figuren selbst liegt, anstelle des Blutvergießens. So huschen manche Figuren aus ihren Schatten heraus und bei manchen verändert sich das Bild, welches man von ihnen vorher im Kopf hatte, gravierend… auf verstörende Weise und in klassischer Hirano-Manier. ;)
Hirano, der eigens für die OVA nochmal kräftig Input bei den Drehbüchern geboten hat, bleibt dem Zuschauer allerdings einiges an Antworten schuldig. So steht man gerade in Hinblick auf die beiden Protagonisten noch immer vor der gleichen Frage des “Wie” und “Warum” wie man es aus der Ultimate-Reihe bereits kennt, und gerade der finale Cut kann zwar durchaus als Abschluss von The Dawn betrachtet werden, lässt aber immer noch das spannendste außen vor.
Etwas verwirrend ist darüber hinaus der schnelle Bruch, der die dritte Episode abschließt. Denn statt die ohnehin schon recht kurze Laufzeit vollends auszunutzen, driftet die OVA urplötzlich in eine vollkommen andere Geschichte ab. Und das ist nicht metaphorisch gemeint. Denn aus heiterem Himmel präsentiert sich plötzlich ein Samurai(?)kämpfer und es gibt nicht nur musikalisch gut was auf die Ohren, sondern auch optisch. Denn es handelt sich bei diesem heftigen Bruch um den Teaser eines völlig anderen Projekts des Mangaka Kohta Hiranos: "Drifters"! Wann eine Veröffentlichung folgen wird steht aber genauso in den Sternen, wie die der restlichen Bände von The Dawn. Zumindest ist es bestätigt, dass der Manga zu Drifters eine Animeauswertung erhalten wird.
Wer mit Hellsing etwas anzufangen weiß, der wird sich mit diesem Teaser ganz sicher nicht schwer tun. Denn was man in diesen paar Minuten zu sehen bekommt, macht deutlich Lust auf mehr!
Das Handwerkliche
Wenn man sich ständig vor Augen führt, dass man mit den drei Folgen, die insgesamt gut 27 Minuten gehen, lediglich eine Bonuszugabe zu Hellsing Ultimate erhält, dann sollten die Qualitätsanforderungen nicht mit gleichem Maße gemessen werden wie bei der OVA. Dennoch wird überaus deutlich, dass es sich um eine zwischengeschobene Arbeit (während der Arbeiten an OVA VIII) zu handeln scheint. Denn die Szenerie ist bei weitem nicht so aufwändig wie in der regulären Serie, Bewegungen werden auf das Nötigste reduziert, infolgedessen Dialoge vorgeschoben und die Charakteroptik erscheint recht plastisch in ihren Zeichnungen, vor allem in den Bewegungsabläufen. Dennoch sickert der typische Hellsing Ultimate-Charme ungebrochen hindurch, lässt die Herzen der Gorehounds auch hier wieder höherschlagen und darf in gänzlich gewohnter Manier einiges an derbem zeigen. [...]
Fazit
"Hellsing Ultimate: The Dawn" ist ein nettes Gimmick für den Serienliebhaber, schleppt aufgrund der Unvollständigkeit aber leider einen faden Beigeschmack mit sich mit. So werden die Antworten auf die in Hellsing Ultimate gestellten Fragen nur verzögert und angeteased, wirklich schlau wird man aus den drei Minifolgen von The Dawn aber auch nicht recht. Ein Bonus, der in dieser Form vernachlässigbar scheint, gleichzeitig aber das dringende Bedürfnis erweckt, sich mit dem Manga dieser Zugabe auseinanderzusetzen. Und wenn es nur dazu dient, zumindest einige wenige Antworten zusammenklauben zu können, oder den stillschweigenden Hauptmann des Majors in Aktion zu sehen.
(Der Manga geht noch ein wenig weiter als es diese OVA zeigt.)
https://infernalcinematicaffairs.wordpress.com/2015/11/29/serie-hellsing-ultimate-the-dawn-2011-jp/
Sind alle versorgt? Dann geselle ich mich auch in die gemütliche Runde! :-)
Wer will wer will, wer hat noch nicht?
Hachja. Wenn du schon aus dem Kino rausgehst und dich vor Lachen nicht mehr einbekommst... dann ist definitiv etwas schiefgelaufen.
Von einem zweiteiligen Finale kann man ja halten was man will. Die meisten Filme könnten gut darauf verzichten, und wenn sich die Drehbuchschreiber doch nur mal die Mühe machen würden, unsinniges und langatmiges von vornherein aus dem Script zu streichen, dann hätten viele Geschichten auch gar nicht erst diese Moneymaker-Attitüde. Und dann wiederum lassen sich die finalen Ereignisse vielleicht auch in einen zweistündigen Film packen und vermasseln den Schluss nicht so gekonnt, wie es "Die Tribute von Panem: Mockingjay Part 2" eben tut...
Wo Mockingjay Part 1 noch die richtigen Schritte in Richtung psychologischen Diskurs geht und alles noch düsterer gestaltet als es damals schon bei Catching Fire der Fall war, will Mockingjay Part 2 noch einen draufsetzen. Und scheitert kläglich daran. In meinen Augen wurden die Filme rund um Katniss Everdeen immer erst dann richtig ausdrucksstark, wenn die treffsichere Bogenschützin auf sich alleingestellt war. Hilfe erhielt sie zwar aus dem Hintergrund, vorrangig musste sie jedoch um ihr eigenes Überleben kämpfen, was zum Teil mit unvorhersehbaren Überraschungen für Spannung sorgte. Etwas, das im ersten Teil des Finales schon nicht mehr so im Fokus stand und jetzt... nunja.
Während sich der Vorläufer also noch auf eine narrative Konsequenz berufen kann, verläuft sich im letzten Teil alles im Sande. Die im Trailer angepriesenen Hungerspiele wirken im Film selbst als notgedrungen rein gezwängt und erstaunlich innovationslos. Charakterentwicklung sucht man in den meisten Fällen vergeblich und überhaupt schafft es der Film an gerademal zwei Stellen für so etwas wie emotionale Beklommenheit zu sorgen, während in der restlichen Laufzeit die Menschen nur so wie die Fliegen sterben. Und das schlimme daran? Es ist vollkommen egal. Es ist mir als Zuschauer egal, wenn selbst aus den vorangegangenen Teilen vermeintlich interessante Figuren auf elendigste Weise krepieren. Wenn unschuldige Menschen über den Haufen geschossen werden. Das mag jetzt geschmacklos klingen, ist in Mockingjay 2 aber leider bittere Realität. Regisseur Francis Lawrence schafft es einfach nicht, das alles flüssig wirken zu lassen, es mit Spannungsmomenten die man nicht vorhersehen kann zu füllen und vor allem: Gefühl reinzustecken. Wenn es nicht gerade vorhersehbar ist was als nächstes passiert, dann zumindest wen es trifft. In einer Hektik, die spätestens seit Part 1 völlig überflüssig geworden ist, werden die Charaktere so lieblos in die Szenen geklatscht, sodass absolut nichts an Empathie ihnen gegenüber aufkommen will. Sie sind nicht nur total plakativ gezeichnet, sie handeln auch so und werden genau so auch wieder aus dem Spiel genommen. Alles was der Vorgänger so mühevoll aufbaut, wird allein in dieser Hinsicht rapide über den Haufen geworfen. Vom Ende mal ganz zu schweigen. Da schüttel ich auch einen Tag später noch vehement mit dem Kopf.
Gut. Die meisten Charaktere sind also sowieso austauschbar. Aber eines macht der Film dann doch ganz gut. Er schleppt Peeta Mellark (Josh Hutcherson) nicht mehr ganz so lieblos durch die Filme. Mehr Screentime, mehr innere Zerrissenheit und die ständige Gefahr lassen ihn ausnahmsweise mal nicht zum Punchingbag werden, sondern wecken ganz leichte Sympathien für ihn. In meinen Augen schon beinahe die nennenswerteste Stärke im Drehbuch. Denn wenn man einmal überlegt wie man die letzten beiden Filme zusammenpacken hätte können, dann wird schnell klar, was der Abschluss gar nicht gebraucht hätte: Die finalen Hungerspiele. Als Mittel zum Zweck dient das Minenfeld von Panem lediglich der Zeitüberbrückung, um sich möglichst lange mit unnötigen Aktionen herumplagen zu müssen und sonstige lieblos aneinandergereihte Szenen zu begutachten. Es lässt sich ja nicht einmal von Dramatik sprechen, wenn das alles so zusammengeklatscht wird, dass es einen gruselt. Und wenn dann endlich die Scheuklappen abgelegt werden, sämtliche Intrigen offengelegt sind, dann ist es sowieso schon vorbei. Während Katniss sämtliche Dreiecksbeziehungsprobleme zwischen ihr, Peeta und Gale mit einem Küsschen hier und einem dort zu lösen scheint, wird das wichtigste der gesamten Reihe - nämlich das endgültige Aufeinandertreffen zwischen dem Spotttölpel und Präsident Snow bravourös und unter tosendem Applaus an die Wand gefahren. Denn nachdem man gut 1 1/2 Stunden mit dem Weg zum Kapitol vollgestopft hat, geht zum Ende hin alles Schlag auf Schlag und man möchte es kaum glauben, aber es wird noch dreister und plakativer aufgelöst. Alles. Aber auch wirklich alles wird plötzlich so verbogen, dass das Finale schlechthin so glattpoliert wirkt, dass es schon von selbst auf die Schnauze fallen muss. Sämtlichen Konsequenzen aus den vorherigen Teilen wird mittels eines Fingerschnippens aus dem Weg gegangen, sämtliche Störfaktoren, auf welche Weise auch immer, eliminiert und der Rest komplett an den Haaren herbeigezogen. Etwaiges Verständnis für so manchen Sinneswandel erschließt sich mir auch jetzt noch nicht. Denn egal wie absehbar so manches auch gewesen sein mag, es passte vorne und hinten nicht.
Sinnbild hierfür kann daher auch das Lösen der Dreiecksbeziehung sein, welche sich von Teil zu Teil immer mehr verschachtelte und dann so salopp aus dem Weg geschafft wird. Stattdessen verschwendete man ungewollt viel Lebenszeit damit, zu überlegen wie sich das denn überhaupt lösen ließe. Zufriedenstellend, wohlgemerkt!
Und da wären wir dann auch schon beim Ende vom Ende angelangt. Derzeit scheint es ja in Mode zu sein, dem Zuschauer selber die Wahl zu überlassen, wann er denn den Stop-Button auf der Fernbedienung betätigt. Der Zuschauer darf also doch noch mitreden. Toll. Und so werden auch hier vier Sequenzen gezeigt, nach denen der Film jeweils beruhigt hätte enden können. Die beste natürlich zuerst, danach eine, die eine schöne Symbolik als Abschluss hätte werden können, danach wiederum eine, mit der man aufgrund der Erklärbäreigenschaft und der plastischen Zurschaustellung schon zu kämpfen hat und dann zu guter Letzt natürlich das "In your face!"-Finale, welches sich gar nicht mehr als abgedroschen bezeichnen lässt, so verflucht dämlich das geworden ist. Es tut mit leid, normalerweise versuche ich solcher Emotionen beim Schreiben Herr zu werden, aber das hat den Vogel einfach komplett abgeschossen. (Spoiler: Einen besseren Werbespot hätte auch eine bekannte Cornflakeswerbung nicht drehen können!)
Francis Lawrence' Die Tribute von Panem: Mockingjay Part 2 fängt mit beeindruckender Eindringlichkeit den zermürbenden Kampf der Rebellen zu Beginn noch verdammt gut ein. Doch was darauf folgt ist in jedem Maße verschwenderisch an Personal, Psychologie und vor allem Potenzial, welches dank des Vorgängers nur hätte weitergetragen werden müssen. Doch anstelle eines alles in den Schatten stellenden Abschlusses dieses Generationenphänomens wird zu vieles wiedergekäut und ohne jeglichen Anspruch an sich selbst in Szene gesetzt. Spannung vermag hier leider nur spärlich aufzukommen, während der gesamte Rest einfach nur an den Haaren herbei gezerrt zu sein scheint. Eine Enttäuschung auf ganzer Linie, da können auch Schauspielgrößen wie Jennifer Lawrence, Philip Seymour Hoffman, Donald Sutherland, Woody Harrelson, Stanley Tucci und Elizabeth Banks kaum etwas reißen. Das Problem liegt am viel zu plastischen Ansatz, alles Notwendige mit zu wenig Substanz und Ideenreichtum auflösen zu wollen. Schade, denn das ist dieser Reihe nun wirklich nicht gerecht geworden.
"Scarlett Johansson has already been announced as the film’s lead [...]. And now we’ve got the movie’s villain cast, a mysterious hacker known as the Puppet Master. British actor Sam Riley, known for Joy Division biopic Control and Disney’s Maleficent, will step into the role [...]"
http://nerdist.com/the-live-action-ghost-in-the-shell-movie-has-its-villain/
Puh. Also allein von der Besetzung (Johansson ironischerweise mal ausgenommen) gefällt mir das jetzt schon nicht. Riley hat ja was auf dem Kasten, aber ich kann ihn mir beileibe nicht in so einem Film vorstellen. Überhaupt, wird das jetzt so eine Art Remake von "GitS: Solid State Society"? Hmm. In meinen Augen ist der Film zusehends zum Scheitern verurteilt. Aber das wusste man ja schon...
Bin schon ziemlich gespannt drauf! Solange es kein Totalausfall ist, wird die Serie definitiv geschaut. Da beruhigen deine Worte.
Mein Vater lehnte kategorisch alles ab was mir gefiel. Außer den ersten Teil von Transformers. Wie gemein.
Meine Mum und ich sind aber total auf der gleichen Wellenlänge, weshalb sie auch mein Buddy erster Wahl fürs Kino ist. Da geht beinahe alles: Von artsy fartsy über tiefgreifende Dramen, bis hin zu stumpfer Action. Außerdem ein Vorteil: Wir verehren weitestgehend die selben (männlichen) Schauspieler. (Jason Statham, Mads Mikkelsen, etc.) Sie ist da recht locker, auch wenn es hin und wieder etwas Überzeugungsarbeit bedarf. Aber in den meisten Fällen lohnt es. :D
Schwer zu beschreiben, was "In the Mood for Love" in mir ausgelöst hat... aber der Sehnsucht nach Liebe fühlte ich mich im filmischen Sinne nur selten so nah ausgesetzt.
Es könnte gar kein präziserer Film von Wong Kar-wai sein, der hier die Liebe als unendlich schwere Bürde zeigt. Zwei Menschen, die sich zueinander hingezogen fühlen, aber weder durch das eigene Dasein als Ehemann/-frau, noch durch die Gesellschaft der 1960er Jahre in Hongkong Erfüllung finden. Und dann wäre da noch das eigene Gewissen. Manche scheinen einfach nicht dafür gemacht zu sein... und so bleibt es bei langen, schweigenden Blicken, eingefangen in begehrenswerten Zeitlupen, zufälligen Begegnungen und gedankenschwelgerischen Blicken hinaus auf die Straße - hilflos in die kargen, spärlich beleuchteten Gassen Hongkongs.
"In the Mood for Love" ist ein romantischer Film, der (zumindest wenn man sich danach einmal die deleted scenes ansieht) nur zu leicht ins Vulgäre abdriften könnte, sich aber bewusst zurücknimmt und gerade dadurch diese Sehnsucht so überwältigend mit kleinen Akzenten stets zu steigern vermag. Im Grunde ist das alles so simpel aufgebaut, die Szenen wiederholen sich mit deutlich sichtbaren Zäsuren ständig(!) und selbst der Soundtrack scheint nur aus zwei Stücken zu bestehen. Und doch gelingt es Wong Kar-wai, den Zuschauer mit in diesen Strudel aus unerfüllter Liebe hineinzuziehen; wenn er es denn zulassen kann. Und das ist ein ganz wichtiger Punkt. Man muss sich darauf einlassen können, sich von der filmischen Vielfalt, die hier geboten wird, völlig einwickeln zu lassen, um diese Romantik mit allen Sinnen nachfühlen zu können. Ich weiß beispielsweise nicht, welches Bild ich mir hieraus _nicht_ an die Wand hängen würde, die in ihrer Anzahl und der Art so stellvertretend für das eigentliche Sujet stehen.
Mit ganz feinen Einstellungen und einfacher Umkehrung sehen, nein, fühlen wir diese unausgesprochenen Gefühle, diese nichtgesagte Verzweiflung, das im Grunde so offensichtliche, welches sich unweigerlich aufsummiert, bis man meint jetzt kann doch gar nichts mehr zwischen diesen lodernden Blicken stehen...
Es ist Melancholie in tiefgreifendster Form, so schwer und doch gleichermaßen so wunderschön zu beobachten. Gerade wenn sich zwei so herausragende Akteure vor der Kamera treffen, dann kann man sich dieser Sogwirkung nur schwerlich entziehen. Tony Leung Chiu Wai, der immer, aber auch wirklich immer diesen besorgten, leidenden Blick trägt und den man daher am liebsten in die Arme schließen möchte, und Maggie Cheung, die den Zuschauer bereits in der allerersten Einstellung so verzaubert, dass man sich gar nicht mehr abwenden kann und will... das ist pure Magie, die mich seit gestern durchwegs auf Wolke 7 schweben lässt.
Mit "In the Mood for Love" hat Regisseur Wong Kar-wai einen Film geschaffen, der zurecht auf sämtlichen Toplisten Hongkongs an vorderster Stelle vertreten ist. Nur selten ist es Filmen vergönnt, mit ihrer audiovisuellen Narrative und ihrer Aussage so tief im Herzen des Betrachters zu blühen. Ob das langweilig ist? Für manche sicher. Ob es normal ist, am Ende mit gereckter Faust und voller Hoffnung auf der Couch zu liegen, während die Spannung schon so streng angezogen ist, alles aber noch so unklar erscheint, sodass es schon beginnt zu knistern? Nein, sicherlich nicht.
Letztenendes liegt es lediglich im Auge des Betrachters, ob man "In the Mood for Love" ist.
Ich verspüre gerade etwas Liebe, als ich heute mittag nur diesen einen Ausschnitt gesehen habe, wo Tony Leungs Polizist in einem gedehnten Moment hinter einer beschleunigt gerafften Menschenmenge seinen Kaffee schlürft. Hat mich gleich auf Wolke 7 befödert. Wird Zeit, den ganzen Film nachzuschieben...
Ging ja mächtig die Post ab!
Es gibt allerdings eine Sache, die mir etwas schwer im Magen liegt. Natürlich freut man sich, wenn man etwa durch Verlinkung auf fb geteilt wird und so weit weit mehr Aufmerksamkeit erhält, als es sonst der Fall wäre. Tolle Sache.
ABER es ist schade, dass solchen Artikeln teils reißerische (Clickbait)Titel vorausgeschickt werden, die absolut nicht das Versprechen, was der besagte Blogartikel repräsentiert und vom User gar nicht beeinflusst werden kann. Am Ende ist nämlich der hinter dem Text Stehende der Ar***, und nicht ihr von mp. Leser lesen sowieso schon in ihren subjektiven Bahnen, da muss man ihnen nicht noch mehr Futter hinterherwerfen. Das mündet doch nur in unnötigem Frust. ;)
So ein Vertrauen sollten sie diversen Filmemachern viel öfter entgegenbringen. Einschließlich der künstlerischen Freiheit. Bin jetzt schon mächtig heiß auf das Projekt!
Wie versprochen wird es nochmal ausführlich. Wie ich nach dem Verfassen des Textes immer noch auf 6 Punkte komme, weiß ich auch nicht so recht. Sagen wir, ich bin dem Handwerklichen sehr angetan...
Wie geht man an einen Film ran, dessen Vorgänger bereits genau dem entsprach, was man sich von einer Neuausrichtung des Franchises so unbedingt erhoffte? Skyfall ist für mich, mit geringen Abstrichen, exakt das geworden, auf das ich seit Casino Royale so unglaublich pochte. Und dann setzt Sam Mendes mit Spectre nach. Oder auch nicht.
Man muss es einfach sagen: Ganz egal wie vielversprechend das alles auf dem Papier auch aussah, der Nachfolger von Skyfall war von vornherein zum Scheitern verurteilt. Was sollte denn auch folgen, oder: Wie sollte man das überhaupt überbieten können? Das war vermutlich einer der Gründe, weshalb sich Regisseur Sam Mendes mit der Rückkehr auf den Regiestuhl so schwer tat. Verständlicherweise.
Spectre ist wie gewohnt modern, versucht aber gleichermaßen krampfhaft an die alten Filme zu erinnern. Wo die Vorgänger mit Daniel Craig größtenteils ohne Q’s wundersame Gadgets auskamen (und wenn dann waren diese bodenständig gehalten), erhält hier nicht nur die Neuauflage des Aston Martins ein paar Spielzeuge, nein, hier muss alles, aber auch wirklich alles an die vergangenen Spektakeltage erinnern. Es gibt geschätzt zu jeder einzelnen Darstellerära eine Referenz, welche mal größer, mal kleiner ausfällt und alles wirkt so gleichermaßen erzwungen wie unnötig. Es lässt sich nicht einmal behaupten, dass sich hier nur von den Kirschen der einzelnen Bondableger bedient wurde. Alles muss sich in einem Gewirr aus hanebüchener Geschichte einfinden (Dave Bautista als Mr. Hinx wird als Beißer 2.0 gnadenlos verschenkt), die gegen Ende hin schon fast an Körperverletzung angrenzt. Die Originstory des Vorgängers wird fortgeführt und tritt mehr als 50 Jahre Bondgeschichte gnadenlos mit den Füßen. Einfacher hätte man es sich tatsächlich nicht machen können und das ist das, was den Zuschauer nicht gerade amusen dürfte.
Wo ist die Subtilität des Geschichtenerzählens hin, mit der die vorigen Ableger so punkten konnten? Warum wird schon wieder alles, was der Vorgänger so sorgsam aufgebaut hat, wie schon in Ein Quantum Trost, so brutal niedergerissen?
Statt eine Kontinuität der Handlung aufzubauen, macht sich wieder das Gefühl breit, nach ein bis zwei angesammelten Hinweisen zur nächsten Station, oder eben zum nächsten Kontinent zu reisen, nur um das Ganze noch drei Mal zu wiederholen. Es hat keinen Mehrzweck mehr, wenn sich Bond doch sowieso das meiste selbst zusammenreimen und Hilfe von Außenstehenden im Grunde gar nicht recht nötig zu haben scheint. Das macht gut die Hälfte des Filmes überflüssig und nagt zudem an der Geduld des Zuschauers.
Aber gut. Es gibt auch andere Dinge, auf die sich der Fokus legen lässt. Fangen wir doch mal chronologisch an. Die Eröffnungssequenz. Die größte und aufwendigste Introduktion überhaupt, wenn 007 auf dem mexikanischen Tag der Toten-Fest Jagd auf einen Mann macht. Es fängt durchaus imposant an, Style und Substance gehen Hand in Hand, Bonds Aufzug ist definitiv ein Hingucker. Der Aufwand, der hinter dieser Eröffnung steckt, ist nicht zu übersehen. Doch nach nur kürzester Zeit verläuft sich dieses Gefühl, der Drive geht verloren und aus diesem Massenschauspiel wird eine Actionorgie gemodelt, die zwar wieder schwer beeindruckt, aber stellvertretend für das Schema F dieses Films ist:
Style – (Story) – Attraktion – Style – Witz – Story – (exotischer Staub) – Attraktion – …
Um es mal ganz grob zu formulieren.
Allerdings wirkt einiges nach und nach formloser, der Rahmen der Geschichte schwankt und tut sich sichtlich schwer damit, die Spannung aufrechtzuerhalten. Einfach weil alles so belanglos aneinandergereiht wird. Manche Einlagen tauchen kurz auf, nur um dann wieder in Vergessenheit zu geraten, manche Nebenplots öffnen sich, werden aber höchstens oberflächlich angekratzt, ehe auch diese so verschenkt werden, dass man sie gar nicht erst betrauern würde, wären sie nicht erst vorhanden gewesen. Oder sich die Tür für einen Nachfolger offengehalten wird. Recht provokativ sogar.
Und wo wir schon wieder beim Verschenken von Potenzial sind: Christoph Waltz hätte alles tun und lassen können. Aber er ist in jeder seiner aktuelleren Rollen eine unerträgliche Labertasche. Ohne Unterlass redet er, mit höchster Theatralik (in der eigenen deutschen Synchronisation) und möglichst bedeutungsschwanger vor sich hin. Schon fast eine Standardrolle, die er mit ganz kleinen gelungenen Einschüben aufwertet. Aber mehr ist da auch nicht zu holen, erst recht nicht bei diesem grauenhaft schlechten Drehbuch. Man muss es wohl selbst gesehen haben, um das nachvollziehen zu können. Spoiler: Zudem ärgert es mich ungemein, wenn für sich alleinstehende gelungene Teile plötzlich unter das Dach eines solch langweiligen und alles andere als innovativem Films gezerrt werden. Nicht dass es die Vorgänger abwertet, aber es verleiht ihnen eine leicht bittere Note, die sich nicht mehr abschütteln lässt. Spoiler Ende. Ich könnte noch ewig so weitermachen, von Monica Belluccis Rolle fange ich bspw. aber gar nicht erst an… denn was hier alles gegen die Wand gedonnert wird, das ist unglaublich. Und das unter dem strengen Blick Sam Mendes’, bei dem man sich fragen muss, wie das alles so durchgehen konnte. Etwa zu gestresst um da mal nachzuhaken oder sinnvolle Änderungen vorzunehmen?
Aber gut, bevor das hier in einem Rant endet, der kein Ende mehr findet, gibt es noch kurz ein paar positive Anmerkungen.
Und ich muss gerade echt überlegen…
Der Film ist locker eine gute halbe Stunde zu lang, füttert den Kinogänger aber mit genug Attraktion, um nicht vollends zu versagen. Bonds zurückgewonnener Humor wirkt oftmals befremdlich, sorgt aber dennoch für den ein oder anderen Lacher in den ruhigeren Momenten des Films. Die meisten Darsteller werden zwar vollends verheizt, aber zumindest darf “The Animal” Dave Bautista ordentlich auf den Putz hauen. Wenn auch nur einmal richtig. Ansonsten ist es wohl einer der stärksten Aspekte des Films, dass dem Quartiermeister (Ben Whishaw) eine größere Rolle zuteil wird, bei der man tatsächlich sogar mal kurz schlucken muss. Ob man das gleiche nun aber auch unbedingt auf Ralph Fiennes’ M hätte übertragen müssen, bleibt wiederum fraglich. Denn gerade das macht Spectre gegen Ende zu einem unwirklich anmutenden banalen Actioner, der so rein gar nichts mehr mit einem typischen Soloausflug des britischen Gentlemans zu tun hat und diesem Titel einen ohnehin schon mageren Beigeschmack hinzufügt.
Auch wenn das alles nicht so recht zu überzeugen weiß, so ist es letzendlich wieder das feine Handwerk, das dahinter steckt. Kameramann Hoyte van Hoytema (Interstellar, Her), den man getrost als einen würdigen Nachfolger für Roger Deakins handeln könnte, holt sein bestmöglichstes aus der ganzen Angelegenheit heraus und präsentiert wieder Bilder, die das Auge verzücken. Zumindest ein kleines Trostpflaster für den cinephilen Zuschauer.
Es war vor der Produktion von Spectre einige Zeit lang die Rede, diesen Bondfilm als Zweiteiler zu drehen, was aber recht zügig wieder verworfen wurde. Aber genau so fühlt sich das nun schon 24. Abenteuer von James Bond an. Wie eine ewig lange Exposition, die arm an Höhepunkten vor sich hin trödelt und nie so recht ernstmachen will. Als würde das große Spektakel erst im nächsten Teil folgen…
Natürlich steht dieser Film für sich alleine. Die Geschichte wird quasi abgeschlossen. Aber nur quasi. Auch hier werden wieder zahlreiche Türen offengehalten und es ist nur eine Frage der Zeit, wann zumindest Daniel Craig zusagt, noch einen Teil nachzuschieben. Denn als Abschluss seines vielversprechenden Runs wäre Spectre ein unverdient lahmender Abgang, bei all dem frischen Wind den er mit seiner Darstellung des britischen Agenten reingebracht hat. Ganz ähnlich dem schwachen Bondsong “Writing’s on the Wall“ von Sam Smith. Es fehlt an herausragendem und vor allem wichtigen, was es zu erzählen wert gewesen wäre.
https://infernalcinematicaffairs.wordpress.com/2015/11/08/film-james-bond-007-spectre-2015-gbus/
Ich, öhm, oha! Jetzt bin ich gerade wirklich etwas sprachlos und platt! Habe ganz ungläubig dreingeblickt, als mich kobbi drauf angestoßen hat. Krass, vielen vielen herzlichen Dank! Sowohl an mp, als auch an die Stöckchenwerfer peter.wayand, Mr. Pink und Bastieff! Gratulation an die restlichen Gewinner und schön, dass sich auch hier wieder so viele Teilnehmer gefunden haben. :-)
(Sorry, das breite Grinsen werde ich die nächsten Tage wohl nicht mehr los!)
Ich mache (oder lasse machen) jetzt einen Wodka Martini. Geschüttelt, nicht gerührt. Aber das versteht sich ja von selbst...
Ich frage mich, wie er das macht. Gerade eben noch den Hamlet in London gespielt und schon geht er ohne Pause das nächste Projekt an...