Shorty06 - Kommentare
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Alle Kommentare von Shorty06
Ich gestehe: Ich habe keinen einzigen Wim Wenders Film gesehen! *Schande*
The Dark Knight von Christopher Nolan. The Dark Knight ist Hollywood-Bombast par excellence! Christopher Nolan schuf mit The Dark Knight einen Action-Kracher, bei dem die Charakterentwicklung nicht zu kurz kommt, ganz im Gegenteil: Die Charaktere sind die große Stärke des Films.
Christian Bale überzeugt als Batman auf ganzer Linie und Heath Ledgers Performance als Joker ist wohl eine der stärksten der Filmgeschichte. Wenn Aaron Eckhart vom strahlenden Staatsanwalt Harvey Dent zum furchteinflößenden, gebrochenen Harvey Two-Face wird, dann ist das eine starke Entwicklung.
Der Film steckt voller Höhe- und Wendepunkte. Immer wenn wir denken, dass der Joker mit dem Rücken zur Wand steht, dann wendet sich das Blatt auf unvorhergesehene Weise. Für mich ist The Dark Knight das Paradebeispiel eines Actionfilms!
Happy-Go-Lucky von Mike Leigh. Ein Film, in den man voller freudiger Gefühle hinein geht, dann ein wenig melancholisch wird, nur um dann doch wieder fröhlich hinaus zu schreiten. Mike Leigh erzählt uns die Geschichte der Frohnatur Poppy, die wie ein überdrehtes Kind durch die Welt schreitet und versucht gute Laune zu verbreiten.
Dies tut sie auch den ganzen Film durch. Einerseits wird uns schnell klar, dass es wirklich ermüdend ist, sich mit einer solchen Energiebombe zu umgeben. Doch andereseits fühlt man nichts als Bewunderung, wenn sie zeigt, dass sie auch sehr einfühlsam sein kann. Sally Hawkins spielt ihre Rolle solide oft jedoch auch hart an der Grenze zur Übertreibung.
Die Geschichte hat ihren Charme, vorallem während den Fahrschul-Szenen, doch konnte mich irgendwie nicht mitreißen. Mike Leigh hält sich mit seiner Regie sehr zurück und gestaltet das Ganze recht unspektakulär. Ein netter Film, den man sich einmal anschauen kann.
Iwans Kindheit von Andrej Tarkowskij. Der erste Langfilm des russischen Meisters ist zugleich der erste, den ich von ihm gesehen habe. Und er hat mich zum Bewunderer gemacht. Iwans Kindheit ist eine Charakterzeichnung eines Jungen, der als Kundschafter für die Rote Armee im zweiten Weltkrieg arbeitet. Es ist ein verstörendes Bild eines Jungen, der nichts mehr hat und dessen einziger Lebenssinn die Rache zu sein scheint. Der Krieg wird von Tarkowskij verdammt, ohne jedoch mit dem Zeigefinger den Schuldigen darzustellen. Es wird die Verletzlichkeit und das Trauma verdeutlicht, Iwan ist eine gebrochene Person. Im Krieg gibt es keine Kindersoldaten, es gibt nur Soldaten. Tarkowskij filmt die Natur in wundervollen asthetischen schwarz-weiß Bildern als Kontrapunkt zum menschlichen Versagens in Form des Kriegs. Die fröhlichen Szenen des Films stehen alle in wichtigem Bezug zur Natur. Die Beleuchtung und die Kamerawinkel sind einzigartig. Iwans Kindheit ist ein Ausnahme-Kunstwerk mit Bedeutung. Die Vorletzte Szene ist einfach nur stark. "Wird es je wieder Krieg auf unserer Erde geben?"
Inception von Christopher Nolan. Ich ging mit sehr großen Erwartungen, welche auf einem riesigen Hype, vorallem aber auf dem Namen Nolan begründet waren, ins Kino. Zu sehen bekam ich einen intelligenten Sci-Fi Action Kracher, der es in sich hat. Meiner Meinung nach ist Inception Nolans' Hollywood-typischster Film. Die Geschichte ist klug, spart jedoch ein wenig mit Erklärungen. Doch das fällt angesichts der brachialen Effekte und Action Einlagen nicht ins Gewicht. Wenn sich komplette Straßenzüge im 180° Winkel verbiegen oder Wendeltreppen durch optische Täuschungen unendliche Schleifen bilden, dann sitze ich mit offenem Mund da und kann mir ein begeistertes Lächeln nicht verkneifen. Das ist Big Budget Hollywood, wie man es sehen will. Die Schauspieler machen gute Arbeit, doch bis auf Leos Rolle geben die Charaktere nicht allzu viel her. Manche Szenen wirken auch, trotz dessen dass sie wunderbar anzusehen sind, etwas zu lang. Das Ende, welches Raum für Interpretation lässt, tröstet jedoch über solche kleinere Mängel hinweg. Inception ist ein typischer, wenn auch nicht der beste Nolan. Exzellent.
Moulin Rouge von Baz Luhrman. Für mich ist Moulin Rouge ein Film der Extreme. Die Inszenierung dieser Musical-Romanze ist teilweise großartig. Aber leider eben nur teilweise. Wenn Ewan McGregor sein unheimliches Gesangstalent beweist indem "You Song" vorträgt, dann habe ich Gänsehaut. Dazu das unheimlich schöne Ambiente im Mondenschein mit Nebelbrücke. Fantastisch. Doch bereits in der nächsten Szene wandert Moulin Rouge für mich ins andere Extrem. Eine Nicole Kidman, die wie ein wildes Huhn rumgackert und ein allgemeines Overacting, dass man kotzen möchte. Diese Gegensätzlichkeiten ziehen sich durch den gesamten Film, so dass die zwei Stunden mir wie drei einhalb vorkamen. Es lässt sich sagen, dass die Gesangsdarbietungen die große Stärke von Moulin Rouge sind. Es lässt sich auch sagen, dass Moulin Rouge regietechnisch dank Baz Luhrmans Zuneigung zum Zeitlupeneffekt und viel zu wilden Schnitten eine sehr unhomogene, etwas zu abgedrehte Hollywood-Schnulze bleibt. Als Musical hätte Moulin Rouge wahrscheinlich funktioniert, als Film für mich eher nicht.
A Serious Man von Joel & Ethan Coen. Die Gebrüder liefern mit ihrem Portrait des jüdischen Physiklehrers Larry Gopnik eine kleine Perle ab, die vor Symbolismus und Deutungensmöglichkeiten nur so strotzt, ohne auf schwarzen Humor und einige unglaublich lustige Szenen zu verzichten. A Serious Man ist ein Lobgesang auf die jüdischen Wurzeln der Brüder und gleichzeitig eine augenzwinkernde Abrechnung mit eben dieser. Larry Gopnik sucht nach Antworten auf seine Probleme. Er muss eine Hiobsbotschaft nach der anderen ertragen, bittet Rabbis und Anwälte um Hilfe und tut auch sonst alles Erdenkliche um ein guter Mensch zu sein. Doch das Leben läuft eben immer so wie es will. Nimm in Einfachheit alles hin, was dir widerfährt. A Serious Man ist ein Drama, das nicht auf gut pointierte Gags verzichtet und uns mitfühlen lässt. Das Ende könnte passender nicht sein.
The Mack. Ein sehr cooler "Grindhouse" Film aus dem Jahre 1973. Es geht um den Aufstieg von Goldie, dem Pimp. Die Dialoge sind richtig genial, wurden dutzende Male in anderen Filmen oder in HipHop Mukke zitiert. Die Schauspieler spielen exzellent, allen voran Max Julien als Goldie, der Mack.
Zitat von Samuel L. Jackson
You haven't seen The Mack?! You haven't lived!
Zitat von Goldie the Mack
Your bitch just chose me. We can settle this with class. Or we can turn this into some real gangsta shit.
Die Farbe des Geldes von Martin Scorsese. Ein Ex-Billard Profi entdeckt einen jungen, wilden Spieler in einer Bar und versucht ihm die Regeln des Gewinnens näher zu bringen, und so großes Geld zu machen. Die Farbe des Geldes ist ein typischer früher Scorsese Film. Es gibt keine große Inszenierung, doch Scorsese arbeitet mit gewagten Kamerafahrten und unterlegt die Pool-Szenen mit grandioser Musik. Es gibt keinen wirklich spannenden Moment, doch dank toller Schauspieler verliert man nicht die Lust am Film. Paul Newman und Tom Cruise spielen klasse. Und am Ende erkennt man, dass Geld doch nicht alles im Leben ist.
Strings von Anders Ronnow-Klarlund. Ein Marionettenfilm über die Menschlichkeit. Die Geschichte an sich wurde schon oft erzählt. Der Prinz eines Königreiches soll sich nach dem Selbstmord seines Vaters mit dem verfeindeten Volk versöhnen, doch der böse, machtgiereige Bruder des Königs hat andere Pläne...
Diese klassische Geschichte wird jedoch auf eine komplett andersartige Weise präsentiert. Marionetten sind die Lebewesen dieses Universums, doch ihre Verhaltensweisen sind menschlich. Strings zeigt uns unsere Schwächen und unsere Stärken auf. Hass, Nationalismus, Egoismus aber auch Liebe, Stolz und Zusammenhalt. In einigen Szenen stgockte mir der Atem, so wunderbar waren die Figuren mit ihren Bewegungen anzusehen. Marionetten zeigen uns in Strings mit wundervollen Bildern, wie wir Menschen wirklich sind.
Man on Wire von James Marsh. Eine Dokumentation über Philippe Petit, den Verrückten, der 1974 auf einem Drahtseil zwischen den zwei Türmen des World Trade Centers balancierte. Der Film zeigt die Entwicklung zu den waghalsigen Taten des Philppe Petit in eindrucksvollen Bildern und lässt den Zuschauer stets bei den Erzählungen von Petit und seinen "Komplizen" mitfiebern. Diese BBC Dokumentation ist in höhstem Maße ästhetisch gefilmt, vorallem das wiederaufbereitete Filmmaterial aus den 70ern beeindruckt. Doch was der Film leider meiner Meinung nach etwas zu wenig beleuchtet, ist das Leben nach "dem künstlerischen Verbrechen des Jahrhunderts". Denn wie es scheint, verändern große Taten leider auch große Leute und lassen sie ihre Wurzeln vergessen.
The Collector von Marcus Dunstan. Ein Kerl, dessen Frau bei einigen bösen Leuten hoch verschuldet ist, steigt ins Haus seines Chefs ein um einen dicken Klunker zu rauben und so seine Schulden los zu werden. Doch dummerweise befindet sich just im Moment des Coups ein psychopathischer Killer mit Ledermaske im mit Fallen gespickten Haus. Soweit so erfrischend ist die Geschichte. Die Spannung setzt nach der ca. 20 minütigen Exposition ein und bleibt bis zum Ende stets auf einem Höhepunkt. Wir merken schnell: Wir haben es mit einem verdammt klugen Killer und einem ebenfalls gewitzten Protagonisten zu tun. Doch das ist leider das Einzige was wir über die beiden erfahren. Der Maskenmann hat leider kein einziges Wort zu sprechen, doch naja seine Taten sagen genug. Definitiv ein Horror-Suspense Film den man sich anschauen kann, allerdings nicht wirklich eine Empfehlung. Sehr geil übrigens der Untertitel des Films: He always takes one!
Funny Games von Michael Haneke. Funny Games ist ein spezieller Film. Er pfeift auf alle Genrekonventionen und bleibt ihnen gleichzeitig erstaunlich treu. Was als erstes auffällt sind die Schauspieler. In kaum einem anderen Film wirken ihre Leistungen so lächerlich und grandios in einem. Die Dialoge und Textpassagen sind so unglaubhaft und konstruiert, dass nie die Illusion eines realen Geschehens erschaffen wird, wozu Thriller eigentlich gedacht sind. Doch genau dieses unrealistische Verhalten ist die Intention von Funny Games. Erst wenn wir das Medium durch einen fremden Blickwinkel betrachten, können wir es erkennen. Funny Games bietet uns diesen fremden Blickwinkel und zeigt uns, wie Haneke auch sehr schön sagte, wie ungenießbar Gewalt eigentlich ist. Die Handlung liefert keinerlei Erklärungen für die Taten der Bösewichte und wie Paul erklärt: Es gibt keine Beweggründe dafür. Es geschieht einfach.
Je weiter der Film sich entfaltet, desto weniger Hoffnung besteht für die Opfer. Und als dann doch einmal unerwartete Dinge geschehen, werden sie einfach wieder rückgängig gemacht. Mehrere Male ertappte ich mich beim Fluchen: "Haneke, du dummes Arschloch!". I see what you did there. Haneke treibt seine komischen Spielchen mit uns.
Gegen die Wand von Fatih Akin. Heilige oder Hure? Bei Weitem der Beste deutsche Film, den ich bisher gesehen habe. Es geht um den Konflikt, der zwischen der türkischen Tradition und der jungen Generation dieser türkischstämmigen Familien in Deutschland. Doch irgendwie geht es auch überhaupt nicht darum. Vielmehr geht es um Liebe, Vertrauen, und das Zusammenhalten in schweren Situationen. Es geht um Genuss und Verzicht. Fatih Akin hat mit dem Charakter der Sibel den wohl tiefsten und vielschichtigsten Charakter der Filmgeschichte erschaffen. Man kann sie zu keinem Zeitpunkt völlig durchschauen. Mal ist sie die perfekte Ehefrau, im nächsten Moment scheint ihr nichts an der Ehe zu liegen, dann folgt sie festen moralischen Richtlinien, zu einem anderen Zeitpunkt scheinen diese über Bord geworfen zu werden. Heilige und Hure in einem. Der Charakter des Cahit ist ebenso vielfältig, macht aber im Laufe des Films, wohl auch aufgrund seines Alters, keine große Wandlung durch. Er erkennt die Liebe. Sibel Kekilli und Birol Ünel spielen exzellent. Fatih Akin baut seinen Film auf wie eine Oper, die in 5 Akte gegliedert ist. Zwischen den jeweiligen Akten wird ein türkisches Lied von einer Gruppe vorgetragen. Akin fasst mit seinem Film explosiven Stoff an. Es gibt unzählige Szenen, in denen mir der Atem stockte, welche man so in keinen anderen Filmen zu sehen bekommt. Hart und gleichzeitig wunderschön, geht es in "Gegen die Wand" zwischen Hamburg und Istanbul um die Liebe zweier Menschen. Ist Sibel im Endeffekt eine Heilige oder eine Hure? Das wird jeder für sich selbst entscheiden müssen. Für mich ist sie ersteres.
Der ewige Gärtner von Fernando Meirelles. Nach seinem phänomenalen Erstling City of God liefert Meirelles hier wieder eine Literaturverfilmung. Es geht um einen hohen Diplomaten, dessen Frau, eine Journalistin, auf der Spur eines Verbrechen großer Pharmakonzerne ist. Es ist ein Polit-Thriller, dessen Geschichte zwar nicht hochspannend ist, uns allerdings deutlich vor Augen hält, welche Missstände in Betrachtung des Afrikanischen Kontinents auf unserer Erde herrschen. Fernando Meirelles fasst das in wunderschönen Landschaftsbildern zusammen, vorallem die Helikopter-Aufnahmen sind fantastisch anzusehen. Ralph Fiennes und Rachel Weisz machen ihren Job gut. Ein sehr guter Film, der handwerklich, wenn auch nicht thematisch, an City of God anknüpft.
Napoleon Dynamite von Jared Hess. In Napoleon Dynamite geht es um den jungen Geek Napoleon, dessen mexikanischer Freund Pedro, ebenfalls sehr eigen im Charakter, sich zum Ziel gesetzt hat Schülersprecher zu werden. Die erste Häfte von Napoleon Dynamite war für mich eine Qual. Sie stellte mir die dümmsten Charaktere der Filmgeschichte vor, lieferte extremen Nerdhumor, wie ihn selbst die Jungs von 4chan nicht komisch finden würden und breitete die Exposition der Charaktere zu lang aus. Doch dann kam die rettende zweite Hälfte. Der Film gewann an Tempo, die Charaktere schienen nicht mehr ganz so abartig fremd und die Gags wurden besser. Napoleons immergleicher Gesichtsausdruck hat schon etwas unterhaltsames in Kombination mit seinen Wutausbrüchen. Und dann kam das zuckersüße Ende, das den Film zu etwas sehenswertem machte.
The Sixth Sense von M. Night Shyamalan. The Sixth Sense ist ein legendärer Film. Jeder kennt ihn, jeder weiß worum es in diesem Film geht. Ich habe ihn heute zum ersten Mal gesehen, und ich kann gut verstehen, warum viele Menschen ihn mögen.
Shyamalan erschafft eine düstere Atmosphäre. Man weiß nie wirklich, was als nächstes geschieht. Thrillersetting schlechthin. Bruce Willis und Haley Joel Osment spielen fantastisch. Der Plottwist am Ende des Films hat Plottwists erst wieder modern gemacht. Sehr schön und vorallem unerwartet. Doch nicht alles an diesem Film ist Gold. Es gibt doch einige kleinere logische Schwachstellen, oder zumindest Szenen, die ein wenig mehr Erklärung bedürften. Auch setzt Shyamalan schnulzige Filmmusik etwas zu stark ein, um auf die Tränendrüse zu drücken. Dennoch ein starker Film, der mir gefallen hat.
L'auberge espagnole von Cédric Klapisch. Ein Film über ein einjähriges Studium eines französischen Jungen in Barcelona. Klapisch liefert einen Film mit relativ geringem Budget, und spielt doch recht viel mit Special Effekten. Doch genau das ist ein Schwachpunkt des Films: Er versucht ganz offensichtlich ein "Kunstfilm" zu sein. Die Monologe strotzen nur so von Möchtegern-Philosophie und die Arbeit mit Zeitraffern, Bildverzerrung etc. kommt nicht wirklich rüber. Die Charaktere sind allerdings vielfältig, vielleicht zu Klicheebehaftet, doch meiner Meinung nach interessant. Ich denke, dass der Film ein WG-Leben in Barcelona doch relativ glaubwürdig darstellt. Besonders erwähnenswert: Die wunderhübschen weiblichen Darsteller Audrey Tautou, Judith Godreche und Cristina Brondo. Ein netter Film, den man einmal sehen kann, mehr eher nicht.
Breaking the Waves von Lars Von Trier. Lars Von Trier macht Filme, die ans Herz, die Leber, die Nieren und in den Kopf gehen. Breaking the Waves ist einer dieser Filme, deren Geschichte zutiefst traurig ist, und deren Ausgang rational betrachtet auch einer Tragödie gleicht, doch trotzdem bin ich aus diesem Film mit einem leichten, ganz fein angedeuteten Lächeln herausgegangen. Emily Watson liefert hier die beste schauspielerische Performance einer Frau ab, die ich je gesehen habe. Nicht nur, dass sie das komplette Spektrum der Gefühle in ihrem Charakter darstellt und vollsten Körpereinsatz zeigt, nein sie tut das auf eine von mir bis dato noch nie gesehene Weise. Ein kurzer Blick zur Seite, ein leichtes Blinzeln in die Kamera, ein Herausstrecken der Zuge zum Zuschauer. Ganz großes, und vorallem anderes Kino. Breaking the Waves ist eine Erzählung über die bedingungslose Liebe einer jungen Frau zu ihrem Ehemann. Ebenso handelt Breaking the Waves von Religion und dem Umgang mit Gott, dem Allmächtigen. Man könnte sagen, Breaking the Waves sei ein Märtyrer-Film, doch ich sehe ihn, ganz ähnlich wie Dancer in the Dark, als einen Lobgesang auf das, was am Leben wichtig ist: Die Liebe zu seinen Nähesten.
Juno von Jason Reitman. In Juno geht es um ein gleichnamiges 16-jähriges Mädel, das ungewollt schwanger wird und plant, ihr Kind an Adoptiveltern abzugeben.
Der Film ist wunderbar im Stile eines Independent Films gedreht und hat eine lustige, aber auch einige tränenreiche Szenen. Wie es eben so ist in der Schwangerschaft. Jason Reitman beweist Regietalent und die Hauptdarstellerin Ellen Page ist fantastisch. Die Dialoge sind klug geschrieben, manchmal sogar etwas zu gekünstelt. Der Film erinnert ein klein wenig an Garden State, auch wenn er eine andere Thematik hat und nicht dessen Ruhe ausstrahlt. Trotzdem sehr empfehlenswert, vorallem das Ende ist ein Bild, das mir im Gedächtnis bleiben wird. Ein Film, der ein problematisches Thema aufgreift, und uns gleichzeitig mit einem guten Gefühl aus der Sichtung gehen lässt.
Brazil von Terry Gilliam. Oder auch "1984 and 1/2". Gilliam erschafft hier in seinem typischen skurrilen, oft auch etwas billigen Stil ein Bild der Überwachungsgesellschaft in einer nicht allzu fernen Zukunft. Der Film plätschert vor sich hin und wir erfahren vom Leben des Protagonisten, welcher versucht ein möglichst kleines Zahnrad im Getriebe der "Informationswiederbeschaffung" zu bleiben. Doch die Liebe ändert alles.
Die Gesellschaft von Brazil erinnert, wenn auch ziemlich überspitzt, in vielerlei Hinsicht auch an unsere heutige. Schäuble hätte sich wohlgefühlt. Das Tempo des Films ist sehr gemächlich, doch die Schauspieler (De Niro als Klemptner gegen die Bürokratie *har har*) machen ihren Job sehr gut.
Und am Ende gipfelt alles in einer Niederlage. Oder einem Sieg? Wer kann das schon so genau sagen... Großartig.
Return I will to old Brazil...
Defendor von Peter Stebbings. Defendor ist ein kleines, sympathisches Werk, das storytechnisch ein wenig in die Richtung von Kick-Ass geht. Woody Harrelson spielt den geistig leicht verwirrten Möchtegern-Superhelden Defendor. Im Zuge der Selbstjustiz versucht er Menschen in der Not vor bösen Leuten zu schützen und lernt dabei eine Prostituierte kennen, mit der er eine zwischenmenschliche Beziehung des Gebens und Nehmens beginnt. Peter Stebbings versucht in seinem Film keine großen regietechnischen Experimente, und auch die Schauspieler zeigen gewohnte, bereits allseits gesehene Darbietungen. Im Vergleich zu Kick-Ass (der Vergleich muss aufgrund der ähnlichen Handlung gezogen werden) lässt sich sagen, dass Defendor zwar die Botschaft etwas besser rüberbringt, insgesamt aber weniger Spaß macht und in Sachen Action nicht mithalten kannn. War dennoch spaßig.
Der große Diktator von Charles Chaplin. Charlie Chaplin erkannte damals die Zeichen der Zeit und vermochte es, sie exzellent zu parodieren, ohne den belehrenden Aspekt zu vernachlässigen. Er schlüpft in die Doppelrolle des Adenoid Hynkel und eines jüdischen Barbiers, welcher letztendlich in die Rolle des Führers schlüpft. Charlie Chaplins "Der große Diktator" ist ein Meisterwerk, das damals 1940 polarisierte und für großen Aufruhr sorgte. Er bewies Weitblick und stimmte im grandiosen Endmonolog ein Loblied an die Menschlichkeit und die Demokratie an.
Kung Fu Hustle von Stephen Chow. Ein herrlicher Mix aus Kung-Fu, Melodrama und Slapstick Comedy. Der Soundtrack ist großartig. Die Kampfszenen sind unglaublich gut gemacht und die Moves begeistern mich jedes mal. Ich habe den Film jetzt ca. 5 Mal gesehen, mir gefällt er immer besser. Der Wortwitz ist super und der Film nicht ernst, was auch sehr gut ist. Dennoch enthält er einige wunderbare romantische Szenen und man könnte ihm sogar eine moralische Botschaft unterstellen. Man könnte...
Tolle Unterhaltung, immer wieder gut.
Das Leben ist schön von Roberto Benigni. Einen Film gesehen... gelacht... geweint. Das Leben ist schön ist ein Film, der mir unter die Haut ging. Benigni zeigt uns in der ersten Hälfte das Leben in seiner vollen Schönheit, um uns dann in der zweiten Hälfte das düsterste Menschheitskapitel an den Kopf zu hämmern. Doch die Liebe des Vaters zu seinem Sohn bleibt, durch sie überlebt er. Wunderbare Komödie und traurigstes Drama in einem. Einen Film gesehen... gelacht... geweint.