Shorty06 - Kommentare

Alle Kommentare von Shorty06

  • beweist für mich nocheinmal, dass cameron ein aufgeblasener und selbstgefälliger kerl ist.

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    • 9

      Alles ist erleuchtet von Liev Schreiber.
      Ein toller Film über Heimat- und Selbstfindung. Basierend auf dem gleichnamigen Roman von Jonathan Safran Foer begibt sich der jüdische Amerikaner mit Sammeltick Elijah Wood in die Ukraine, um die Vergangenheit seines Großvaters besser kennen zu lernen.
      Dabei erlebt er einen Culture-Clash sondergleichen und als Zuschauer mit russischsprachigem Hintergrund sind die Dialoge einfach fantastisch geschrieben.
      Die Sätze und die Sprechweise des Dolmetschers und seines angeblich blinden Großvaters sind wirklich on point und bei vielen Situationen dachte ich mir: "Das hast du doch schon unendlich oft gehört! Großartig!".
      Die erste Hälfte des Films ist fantastische Comedy, ehe dann im zweiten Teil rasch ernstere Themen angesprochen werden und die Dramatik sich um 180° wendet. Dann ist der Film einfach nur ein wunderbar gemachter, sehr emotionaler Selbstfindungstrip.
      Alles ist erleuchtet im Licht der Vergangenheit.

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      • Die Frau hat Juno geschrieben? Großartig

        • 7

          Thank you for smoking von Jason Reitman.
          Der Debütfilm von Jason Reitman. Ein phasenweise urkomischer Film, der auf gut pointierte Dialoge und einen glänzenden Aaron Eckhart setzt. Schön gedreht und mal wieder mit einem tollen Indie-Soundtrack unterlegt, liefert dieser Film eine Geschichte über einen herrlich unmoralischen, aber dennoch sehr sympathischen Lobbyisten.
          Manchmal kommt der Film etwas zu "smart" daher, die Figuren lieben sich selbst zu sehr. Doch das ist ein eher kleiner Makel.
          Thank you for smoking ist eine schöne Satire über unsere kapitalistische Welt und über eine gewisse List, die von Nöten ist um in ihr erfolgreich zu sein.

          • Meine Stimme geht an Shutter Island, knapp vor Inception.

            Aber wo ist Kickass in der Liste? Der wäre meine Nummer 3 dieses Jahr

            • 10

              Do the right thing von Spike Lee.
              Ein Film, der in außerordentlicher Stille explodiert. Ein heißes Eisen, ein heißer Tag.
              Ein Film, der Wut und Liebe verbindet wie kein anderer.
              Rosie Perez stimmt uns zu Beginn energisch tanzend in den ultimativen Ausgang ein.
              Fight the Power. If I love you, I love you. But if I hate you...
              Spike Lee zeigt uns in wunderschönen grellen Orange- und Brauntönen seine Community, in der zwar kleinlicher Rassismus herrscht, doch dennoch jeder auf den anderen angewiesen ist. Er zeigt uns seine Liebe zu dieser Gemeinschaft, doch ist sich deren Schwächen bewusst und macht sie deutlich. Er erhebt seine Kultur auf den Thron, weiß aber auch, dass vieles anders sein sollte.
              Doch am Ende explodiert der Hexenkessel. Der Hass siegt. Vielleicht fordert er aber auch nur seine Opfer ein. Those who'll tell don't know. Those who know won't tell.
              Ich liebe diesen Film.
              Ich liebe die Art, wie die Charaktere sprechen. Ich liebe ihre Wortgewandtheit.
              Ich liebe es, wie Spike Lee diesen grandiosen Soundtrack verwendet, um jede Zeile Dialog zu etwas epischem zu machen.
              Ich liebe es zu sehen, wie viel Liebe Spike Lee in diesen Film steckte.
              Ich liebe die beiden Schlusszitate von Martin Luther King und Malcolm X, die unterschiedlicher nicht sein könnten, aber doch beide zu diesem Thema zutreffend sind und zwei Teile eines Ganzen darstellen.
              Ich liebe Mookie, Sal, Jade, Pino, Vito, Radio Raheem, Buggin' Out, Da Mayor, Mother Sister, Smiley, Tina, Sweet Dick Willie, ML und Mister Senor Love Daddy.
              The left hand HATE is kickin' much ass. It looks like, the right hand LOVE is finished.
              But hold on, stop the pressure as the right hand's coming back. Yeah, it's got the left hand on the ropes now. Uh, that's right. It's a devastating right and HATE's hurt.
              Down, uh, uh, left hand HATE KO'ed by LOVE.
              Do the right thing ist Spike Lees Meisterwerk und der wichtigste Film der 80er Jahre.
              And that's the truth, Ruth.

              • 9

                The Good, the Bad, the Ugly von Sergio Leone. Für viele ist Il buono, il brutto, il cattivo der beste Film von Sergio Leone. Ein großartiger ist es allemal.
                Der dritte Teil der Dollar-Trilogie ist mit seinen 2 1/2 Stunden Laufzeit ein Film, der durchaus einige Längen aufweist. Doch er wandert von einer tollen Szene zur nächsten. Und das überragende Ende hat dem Film seinen Kultstatus zurrecht eingebracht.
                Die Figuren des "Blonden" und des Tuco sind einfach super, Clint Eastwood und Ellie Wallach ergänzen sich in ihren gegenseitigen Spielchen wirklich gut.
                Man merkt dem Film die perfektionistische Ader des Sergio Leone an. Wenn Tuco sich mit seinem Kopf 30cm neben einem vorbeirauschenden Zug befindet, oder der Blonde den Strick erst trifft, wenn das Pferd schon losgeritten ist, dann ist das verdammt aufregend. Die Explosionen waren fantastisch und der Actionanteil ist trotz der langsamen Erzählweise überraschend hoch.
                Leone setzt Schnitte wirkllich behutsam ein, oftmals erleben wir Close-Ups, die gefühlt eine Minute andauern und Steady-Shots die uns das Szenario genau analysieren lassen. Das alles wird von der genialen Musik von Ennio Morricone begleitet.
                The Good, the Bad, the Ugly ist einfach ein dreckiger, toll gefilmter Action-Western, dessen Finale zu den besten Filmmomenten ever gehört.

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                • 6

                  Gomorrha von Matteo Garrone. Ein etwas anderer Mafia-Film.
                  Gomorrha ist anders als typische Mafia-Epen. Viel mehr wirkt Gomorrha wie eine Dokumentation über verschiedene Schicksale innerhalb der Struktur der Camorra.
                  Basierend auf dem gleichnamigen Tatsachenroman von Roberto Saviano zeigt der Film ganz nüchtern die Rollen, die einige Menschen, wenn auch nicht vollaktiv, in der Organisation Camorra spielen. Regietechnisch ist das ganze äußert unspannend und auch die Figuren sind nicht die strahlenden Dons, wie man sie aus diversen anderen Gangsterfilmen kennt. Wer versucht auf Scarface zu machen, bekommt schnell die Quittung. Auch die Tragweite, die die Camorra in der Wirtschaft hat, kommt zu tragen.
                  Dennoch hofft man als Zuschauer, dass all die losen Handlungsstränge irgendwie zusammenlaufen werden. Das tun sie nicht.
                  Insgesamt ist Gomrrha ein solider Film, der nichts auch nur im geringsten glorifiziert, aber leider auch kaum Spannung oder intereressante Chraraktere aufkommen lässt.

                  • Space Jam war für mich der absolute Knaller und hat sicher einiges zu meiner heutigen Liebe zum Basketball beigetragen!

                    • 7

                      Avatar von James Cameron. Was wurde nicht schon über diesen Film geschrieben?
                      Für die einen das perfekte Hollywood Meisterwerk, für andere eher eine Enttäuschung ohne Substanz.
                      Ich reihe mich wohl irgendwo zwischen die Fronten ein. Einerseits ist die Welt, welche von Cameron und seinem Team erschaffen wurde, einfach unfassbar schön anzuschauen. Bisher hat man solche schönen computergenerierten Bilder noch nicht auf der Leinwand gesehen.
                      Doch andererseits ist die Handlung nicht wirklich etwas neues, und auch die Charaktere wirken oft sehr schablonenhaft gezeichnet und sind einfache 08/15 Hollywood-Abziehbildchen. Diese Tatsache ist bei den beiden Protagonisten nichts schlimmes, man kann sich gut mit ihnen identifizieren. Doch bei den Nebencharakteren, wenn man den x-ten vernarbten Marinegeneral und den x-ten Streberkerl, der dann doch zum Freund wird, trifft, dann wird das Ganze problematisch.
                      Die Hinführung zu den Charakteren und das Erkunden von Pandora ist wirklich faszinierend und meisterlich getaltet, allgemein sind die ersten 120 Minuten beinahe das perfekte Kino, man verliert sich einfach in dieser bezaubernden Welt.
                      Doch dann findet meiner Meinung nach ein harter Bruch statt.
                      Das Geballer nimmt Überhand, ermüdendes Kriegstreiben überall, Jake hält eine abgedroschene Ansprache, um zum Anführer des Volkes zu avancieren und der Film beginnt mit Phrasen wie: "Wir müssen Terror mit Terror bekämpfen!" einfach nach Propaganda zu stinken.
                      Leider steht sich Cameron mit diesen Dingen selbst im Weg und beweist, so sehr er technisch ein Visionär sein mag, dass er in Sachen Handlung und Dramaturgie kein Meister seines Faches ist.

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                      • Ich fands verdammt witzig, diesen Nerdigen Porn-Humor xD

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                        • 10

                          Eraserhead von David Lynch.
                          Ich habe ihn gerade gesehen (Midnight-Movie zu Release, passt also) und weiß noch nicht wirklich wie ich das Gesehene in Worte fassen soll. Definitiv habe ich sowas vorher noch nicht erlebt, es war mein erster David Lynch Film. Und er wird mir im Gedächtnis bleiben. Eine große Leistung.
                          Der Film wird überall als Horrorfilm deklariert, und ja, die Welt in der Henry Spencer lebt ist wirklich ein Schreckensszenario. Diese Welt ist trostlos grau in grau, man hört überall ein metallisches Rauschen und wenn Henry aus dem Fenster schaut, dann sieht er nur eine dreckige Backsteinwand.
                          Die merkwürdigen Eltern seiner (Ex)Freundin laden ihn zu einem Abendessen ein, es gibt synthetisches Hühnchen. Er erfährt, dass er wohl Vater geworden ist. Gemeinsam wollen die beiden diese Missgeburt großziehen, doch Mary hält nicht durch, sie scheint mit der Situation überfordert. Henry ist fortan auf sich allein gestellt, dieses Wesen, das mehr wie eine Mischung aus Alien und Tier wirkt, als wie ein Mensch, bestimmt ihn. In der Realität wie im Traum.
                          Gott, nein Satan, nein der Mann im Mond, treibt sein böses Spiel an den Hebeln des Lebens und scheint es zu genießen während eine hamsterbackige Frau für ihn singt und herabregnende Wesen, ähnlich dem "Baby" von Henry, lächelnd zertritt.
                          Als Henry sich ihr nähert, fällt sein Kopf ab und der seines Babys wächst an seiner Stelle nach. Der eigene wird zum Bleistiftradierer, zum Eraserhead.
                          Henry erwacht. Das Gekreische des Wesens ändert sich im Tonfall. Man mag beinahe meinen es spottet über Henry, es wirkt wie Gelächter.
                          Der Ausweg ist der Tod des Wesens. Vielleicht ist dessen Tod, Henrys Tod.
                          Ich denke, dass Eraserhead trotz seiner düsteren, ja depressiv-traumgetränkten Szenen ein höchst positives Ende nimmt, jedenfalls war mein Gefühl nach dem Abspann ein gutes. Henry findet sich umrahmt von gleißendem Licht in den Armen der pausbäckigen, lächelnden Lady wieder.
                          In Heaven everything is fine.

                          • Ich gegen alle.... Jet Li

                            Bitches

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                            • 9

                              Mystic River von Clint Eastwood. Großes Kino.
                              Sean Penn, Kevin Bacon und Tim Robbins spielen als ehemalige Jugendfreunde großartig auf. Es geht darum, dass der Mord an Penns 19 jähriger Tochter von Kevin Bacon und Laurence Fishbourne aufgelöst werden soll. Der seit einer Vergewaltung im Kindesalter verstörte Tim Robbins scheint in irgendeiner Weise darin verwickelt zu sein...
                              Clint Eastwood hat einen tollen Film geschaffem, ohne Effekte, Schießereien oder sonstiges einzusetzen. Pure Schauspielerei trägt den Film von der ersten zur letzten Minute, immer begleitet vom Thema.
                              Als Zuschauer fragt man sich ständig nach der Auflösung des ganzen, meint bis zum letzten Drittel des Films auch sie fest zu haben, doch dann dreht er sich schlagartig in ein verheerendes Ende.

                              • 8
                                über Zift

                                Zift von Javor Gardev. Eine kleine, dreckige Perle aus Bulgarien.
                                Javor Gardev ist eigentlich Theaterregisseur, Zift ist sein Spielfilmdebüt. Und es hat es in sich. Das DVD Cover verspricht: "Tarantino meets Guy Ritchie". Doch das ist purer Schwachsinn. Die Geschichte, ein Gangster kommt zu unrecht verurteilt aus dem Gefängnis um seine versteckte Beute wieder zu beschaffen, ist das einzige was in Verbindung der Werke der oben genannten Regisseure gebracht werden kann. Ich würde den Film eher als eine Mischung aus Sin City und Closer sehen.
                                Zift ist hartes, abgebrühtes Balkankino, bei dem die schauspielerischen Leistungen nicht die Stärken sind und viele Monologe pseudo-philosophisch wirken.
                                Doch Zift zitiert Literatur wie Film großartig, bietet sehr schön anzusehende Erotikszenen, und entwickelt so seinen eigenen Touch.

                                • 9

                                  Paths of Glory von Stanley Kubrick. Dieses frühe, in schwarz-weiß gefilmte Werk von Kubrick ist viel mehr ein Justizthriller als ein Kriegsfilm. Er spielt im ersten Weltkrieg an der Stellungsfront zwischen Deutschen und Franzosen.
                                  Kirk Douglas und seine Truppen bekommen von ihrem General den undurchführbaren Auftrag eine deutsche Festung zu stürmen. Doch sie sind überzeugt, dass dieses Unterfangen sie in den sicheren Tod schickt und weigern sich. Als Strafe soll ein Exempel statuiert werden: 3 Soldaten werden hingerichtet.
                                  Kubrick filmt seine Figuren häufig in Frontalaufnahme. Man sieht ihnen den Schrecken, der in ihnen steckt in jeder Sekunde an.
                                  Paths of Glory dreht sich um ein zentrales Thema in Kubricks Gesamtwerk: Die Entmenschlichung.
                                  Wenn Kirk Douglas vor dem Kriegsgericht ein mitreißendes Plädoyer an die Menschlichkeit hält, nur damit wir dann in der nächsten Szene sehen wie die Soldaten ihre Henkersmahlzeit bekommen, dann ist das wie ein Schlag ins Gesicht.
                                  Wenn wir erfahren, dass die Verurteilten doch noch hoffen können, nur um schließlich ihren Tod mitanzusehen, dann schmerzt das.
                                  Und wenn eine junge deutsche Gefangene mit tränenüberströmten Gesicht vor pfeifenden französischen Soldaten singt und diese in einem Moment der Stille zu einem sanften, gefühlvollen Mitsummen bewegt, nur um dann doch wieder in die nächste Schlacht ziehen zu müssen, dann ist das pure Melancholie.
                                  Paths of Glory ist wahrlich ein starker Film.

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                                  • 9

                                    Big Fish von Tim Burton. Big Fish ist ein wunderbares Märchen, das ganz klar die Handschrift vom meisterhaften Paradiesvogel trägt, aber dennoch sehr erfrischend daherkommt.
                                    Ein Vater erzählt seinem Sohn sein ganzes Leben lang die verrücktesten Märchen und nie die reine Wahrheit über seine Erlebnisse. Voller Wut über die Unkentniss seines eigenen Vaters beschließt der Sohn getrennte Wege zu gehen. Doch als sein Vater krank wird, entschließt er sich ihm beizustehen und die Wahrheit zu erfahren...
                                    Big Fish ist ein Film, der teilweise herrlich surreal daherkommt und teilweise überraschend real. Tim Burton schafft es sehr dramatische Momente, in denen mir Tränen in die Augen kamen mit äußerst lustigen zu verbinden. Die Schauspieler, allen voran Ewan McGregor und Albert Finney, machen ihren Job sehr gut.
                                    Big Fish ist ein erfrischend anderer Film, für mich einer der besten von Burton.
                                    Danach fühlt man sich einfach gut.

                                    • 9

                                      Die Kinder vom Friedrichshof von Juliane Großheim.
                                      Eine Dokumentation, bei der ehemalige Kinder der Kommune Friedrichshof über das Leben dort und über den "Gottvater" Otto Mühl berichten. Die Kommune entstand 1972 und umfasste in ihrer Blütezeit ca. 600 Mitglieder. Sie schrieben sich ein freies, künstlerisches und ohne Privateigentum geführtes Leben auf ihre Fahnen und erzogen auch die Kinder nach diesem Maßstab. Die typische Kleinfamilie galt als ihr Feindbild, nach ihrer Ideologie sollten Kinder getrennt von ihrer Mutter und ihrem Vater aufwachsen. Freie Sexualität stand im Vordergrund. Mit diesen neuen Erziehungsmethoden wollte der Künstler (in meinen und vielen anderen Augen Verbrecher) "Universalgenies" heranzüchten und hat somit viele Leben für immer beeinträchtigt.
                                      Diese Dokumentation ist wirklich herausragend, und es ist wirklich bewegend den ehemaligen Kindern zuzuhören und ihr Leid nachzuvollziehen. Vielleicht hätte man noch einige neutrale, unbeteilgte Menschen zu Wort kommen lassen müssen um ein vollständiges Bild dieser "Sekte/Kommune/Aktionsanalytischen Organisation" zu zeichnen.

                                      • 7

                                        New York, I love you. Anders als das großartige Paris, je t'aime ist New York, I love you keine klassische Kurzfilmkompilation, sondern eher als ein Film mit vielen unterschiedlichen lose verbundenen Handlungssträngen.
                                        Man kann sich den Film durchaus anschauen, doch abgesehen von einigen Ausnahmen erreicht er leider nie die Brillianz des Vorgängers aus der französischen Hauptstadt. Dafür sind die Schauspieler hier einige sehr bekannte Gesichter.
                                        Besonders erwähnenswerte Segmente werden von Brett Ratner, Natalie Portman und Mira Nair beigesteuert.

                                        • 1
                                          über Salt

                                          Salt von Philip Noyce. Salt ist ein hirn- und humorloses Stück Propagandakino, das es wagt sich selbst ernst zu nehmen und bei dem man sich danach wieder in die Zeit des kalten Kriegs zurückversetzt fühlt. Die Schauspieler sind schlecht und die Twists unglaublich vorhersehbar.
                                          Salt ist wahrlich ein Werk, für das Hollywood sich schämen sollte.

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                                          • 8

                                            (500) Days of Summer von Marc Webb. Dieser Film ist eine Romanze! Auch wenn uns in einer eindrucksvollen und sehr schön gemachten Introsequenz suggeriert wird, das dies keine Lovestory ist, sie ist es. Joseph Gordon-Levitt und Zooey Deschanel spielen hier das vermeintliche Paar mit unterschiedlichen Sichtweisen auf das Beziehungsleben.
                                            Marc Webb hat hier einige sehr interessante Regieeinfälle, die die leider doch schon etwas abgedroschene Thematik super auflockern und interessant machen. Als da wären eine nicht chronologische Erzählweise, Splitscreen Aufnahmen und Illustrationen. Der Indie-Soundtrack ist wunderbar. Regietechnisch ist der Film wirklich brilliant. Was bei mir allerdings einen etwas bitteren Geschmack hinterlies war das Verhalten der Figuren. Joseph Gordon-Levitts Charakter ist, bis zu seiner positiven Entwicklung zum Ende des Films, der hoffnungslos verliebte Typ, dem man gerne zuschreien möchte: "Alter, wo sind deine Eier, du Pussy!?" und Zooey Deschanels Charakter ist für mich ein arrogantes und meinungswandlerisches Chamäleon. Passend fand ich die Regiehinweise am Anfang des Films: "Jede Ähnlichkeit mit lebenden oder toten Personen ist rein zufällig. Besonders mit dir, Jenny Beckman. Schlampe."
                                            So great. Aber so ist wohl nunmal die Liebe.

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                                            • 10

                                              Carlito's Way von Brian De Palma. Was für ein fucking Masterpiece!
                                              Al Pacino wird von seinem Anwalt Sean Penn aus dem Knast geboxt und beschließt ein sauberes Leben zu führen. Doch so einfach lässt ihn seine Vergangenheit nicht los...
                                              De Palma führt hier wirklich perfekte Regie, besser hätte man das Geschehen nicht inszenieren können. Die Geschichte hat epochale Ausmaße, die Szenenbilder sind wunderbar und die Kamerafahrten (Sean Penn zum Gefängnis) sind wirklich gut. Al Pacino und Sean Penn spielen fantastisch und die Spannung wird konstant, vorallem aber in den letzten 30 Minuten, extrem hoch gehalten. Carlito's Way ist De Palmas Äquivalent zu Scorseses Goodfellas, und nicht minder genial. Meisterwerk.

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                                              • 7

                                                The Dead Zone von David Cronenberg. Die Stephen King Buchverfilmung ist ein Straight-Forward Mystery-Thriller.
                                                Christopher Walkens Charakter John fällt nach einem Autounfall in ein Koma. Als er 5 Jahre später erwacht hat ihn seine Freundin verlassen und er hat die Gabe (oder Fluch) die Zukunft der Leute zu sehen, mit denen er in Berührung kommt. Er sieht schlimme Dinge geschehen und versucht nun die Zukunft zu ändern.
                                                Das Tempo des Films ist, bis auf ein furioses Finale, sehr langsam. Die gesamte Handlung wird also von Christopher Walken getragen, was er gut macht. Martin Sheen ist auch noch erwähnenswert als verrückter Senatoren-Kandidat. Insgesamt kein bahnbrechender Film, aber mir hat gut gefallen, dass das Übernatürliche hier nur gering portioniert zu finden ist.

                                                • 9

                                                  Todeszug nach Yuma von James Mangold. Ein Western wie er im Bilderbuch steht. Russel Crowe brilliert als Bösewicht, Christian Bale als guter, aber wenig respektierter Ex-Soldat und Familienvater. Die Geschichte ist nicht kompliziert, Christian Bale erklärt sich einverstanden den Chef einer Banditenbande zu seinem Zug ins Gefängnis zu begleiten und zu bewachen. Das Ganze stellt sich leider aufgrund von Crowes Gegenwehr und dem Zutun seiner Bande als äußerst schwierig.
                                                  James Mangold insziniert das Geschehen sehr gut, wenn auch nicht außergewöhnlich. Die Schauspieler sind die große Stärke des Films. Besonders erwähnenswert: Ben Foster als rechte Hand von Crowe.

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                                                    Boyz N The Hood von John Singleton. Ein hartes und ehrliches Sozialdrama, das trotz seiner lokalen Beschränktheit weitreichende Wirkung hat. Dieser Film hat viele der Klischees über urbane Stadtteile in den USA geschaffen, die leider oftmals, vorallem zu der Zeit in der der Film spielt, mehr als nur Klischees waren.
                                                    Laurence Fishbourne und Cuba Gooding Jr. mit guten Leistungen.