shortybuster - Kommentare
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Alle Kommentare von shortybuster
Wenn ich mir diese saublöden Aussagen anhöre, dann wird das sogar noch schlimmer als Assassins Creed. Die haben ja bei Splinter Cell nicht mal das Spiel verstanden.
Wieso läuft der Film eigentlich nur in kleineren Kinos? Bald gewinnt er womöglich den Oscar für "Bester Film" und dann wird man den überall bis zum Erbrechen sehen können!
Bei der ersten Frage steht "Horror" nicht zur Auswahl...und deshalb: steig ich aus.
John Carpenter in den Fängen einer vertraglichen Auftragsarbeit, für die er wenig Begeisterung übrig hat(te) - so lässt sich nach des Altmeisters eigener Aussage gut erklären, was warum von "Village of the Damned", dem gleichnamigen Remake eines alten, aber vielschichtigen und cleveren Horror-Schinkens von 1960, zu halten ist.
Denn was nach einer herausragend guten halben Stunde feinsten Spannungsaufbaus in bewährter carpenterscher Manier folgt, ist inhaltlich betrachtet ein lebloses Stillleben, ein uninspiriert-teilnahmsloses Achselzucken des Produktionsteams und ein sich nach besten Kräften gegen ein mieses Drehbuch wehrender Cast.
Das Original bzw. die Buchvorlage "The Midwich Cuckoos" von Wyndham entsprang in den frühen 60ern einem Zeitgeist, der konkret von der Angst vor nuklearer Bedrohung als auch allgemeiner von der Angst vor Bedrohung durch fremde, unbekannte Mächte bestimmt war. Gerade letztere ergoß sich nach den Ereignissen von Roswell und den Verschwörungstheorien um die Area 51 in dem Science-Fiction-Narrativ einer außerirdischen Übernahme und Invasion der Erde. Auch die Angst vor einer Gleichschaltung im kommunistischen Sinne mag mit hinein geflossen sein. Innerhalb dieses Rahmens erhielt das (zu deutsch) "Dorf der Verdammten" einen substanziellen Über- bzw. Unterbau als eine geschickte und vielschichtige Visualisierung zeitgenössischer Ängste und Alpträume.
Die Neuauflage aus dem Jahr 1995 ist nun gerade deshalb so misslungen, so schal und kraftlos, weil sie zwar richtigerweise diesen überholten Zeitgeist vom Stoff abkoppelt, ja abkoppeln muss, aber im nächsten Schritt keinerlei Anstalten macht, eine neue diskursive Verortung in den damaligen gesellschaftlichen Strömungen und Themen vorzunehmen. Lediglich der Wechsel in eine amerikanische statt britische Kleinstadt und eine stärkere Gewichtung der weiblichen Figuren wurden vorgenommen. Was bleibt, sind salopp gesagt altmodisch gekleidete, kaum gruselige Kinder mit übergroßen Weißhaar-Perücken, deren Fähigkeit zur Gedanken- bzw. Willenskontrolle als verschiedenfarbig leuchtende Augen mit grässlich billig und geschmacklos anmutenden 90er-Effekten dargestellt wird.
Dass dieser seelenlose Aufguss nicht völlig zur Farce verkommen ist, ist letztlich dann doch wiederum Carpenter zu verdanken. Mit eingangs wunderschönen Landschaftsbildern, die an den großartigen "The Fog" und dessen Küstenstadt erinnern, mit einem guten (wenngleich nicht überragenden) Score, mit einer handwerklich sauberen Kameraarbeit, einer durchaus namhaften Darstellerriege und einer minimal an verschiedenen Stellen zu erkennenden Regierungs- und Militärkritik (George hätte diese kleine Kerbe zu einem großen Abgrund erweitert!), entsteht zumindest ein passabel unterhaltender Spielfilm, der überwiegend ideenlos einen glasklar umrissenen Plot zumindest konsequent bis zum bitteren Ende durchspielt.
"Leprechaun" von Mark Jones wäre gerne hemmungsloses 80er Trash-Amüsement. Doch so wenig er zeitlich noch in dieses Jahrzehnt passt, so wenig gelingt es ihm auch, eine kurzweilige und bündige Horrorshow mit viel gewolltem und ungewolltem Humor zu inszenieren.
Dabei ist der titelgebende grüne Kobold von der Insel wohl eine der interessantesten, weil merkwürdigsten und eigenwilligsten Figuren der Horrorfilmgeschichte. Entgegen der vielen altbekannten Bösewichte, die mit ihrer unterschiedlichen Bewaffnung und einem festen Vorsatz zu töten ausgestattet sind, liegen dem Leprechaun vor allem zwei Dinge am Herzen: Gold und saubere Schuhe. Die Gleichung ist mit diesem Wissen leicht: Wer das Gold des Kobolds stiehlt, wird getötet; wer dreckige Schuhe trägt oder besitzt, bekommt sie geputzt.
Als wäre das nicht schon schräg genug, macht der Winzling, der im Übrigen grandios von dem kleinwüchsigen Warwick Davis verkörpert wird, aus jeder Konfrontation mit seinen Opfern ein tödliches Spiel, das von seinem allgegenwärtigen Gackerlachen begleitet wird. Dieser Knirps hat einfach immer eine Menge Spaß und setzt dem grimmigen Ernst vieler Slasher eine kindlich verspielte Seite gegenüber - obwohl natürlich hier wie in Halloween im Endeffekt gemordet wird.
Trotz dieses irrwitzig unterhaltsamen Antagonisten ist "Leprechaun" nicht mehr als eine wirre und überwiegend langweilige Nummern-Revue. Während jede einzelne Jagd- und Killsequenz für sich genommen mit sprühenden Einfällen verspielt und amüsant daherkommt, ist das restliche Handlungsgeschehen inklusive aller beteiligten Figuren ein Totalausfall. Entweder wurde dem Drehbuch zu wenig Zeit gewidmet oder es wurde schlichtweg verhunzt, denn selten hat man so überwiegend leblose und unsympathische Figuren in ein wirres Spektakel geschickt. Selten war ein Horrorfilm so zerfahren inszeniert, dass das erste Auftreten des Bösewichts viel zu früh kommt, um dann im Anschluss in ein wüstes "Ups, da bin ich wieder!" ohne erkennbare Logik zu verfallen. Es fehlt "Leprechaun" an alle Ecken und Enden an einer narrativen Gesamtstruktur, die das Kasperletheater des grünen Winzlings in eine konsumierbare Form gießt.
So bleiben am Ende zweifellos einige Höhepunkte im Gedächtnis, sodass jeder für sich selbst entscheiden sollte, ob er das nötige Sitzfleisch für die volle Spielfilmlänge mitbringen will.
Der einzige Teil, der an Cravens Erstling herankommt. Allerdings ist die Kurzweiligkeit des ersten Teils unerreicht. Die Dream Warriors haben die eine oder andere Länge im Plot.
Amerikanischer Giallo? Vorläufer des Slasher-Genres?
Rückblickend betrachtet ist Alfred Soles Film "Communion" aus der Mitte der 70er Jahre ein immens spannendes Werk, insofern es zwei Jahre vor "Halloween" erschien. Mit letzterem konstituierte John Carpenter ein ganzes Subgenre des Horrors - gleichwohl allerdings nicht ex nihilo, sodass sich filmhistorisch betrachtet natürlich naheliegende und ferne, lose und handfeste Vorläufer ausfindig machen lassen. Hitchcock zu nennen, wäre dahingehend nicht übermäßig spannend. Spannender sind kleinere Titel wie Mario Bavas "Bay of Blood" und eben auch Alfred Soles "Communion", die spezifische Motive und Muster erkennen lassen, die charakteristische Merkmale werden sollten.
In "Communion" ist ein Mörder auf freiem Fuß, der seine Identität durch eine gelbe Regenjacke und eine Puppen-Maske unkenntlich gemacht hat. Als Waffe wird ein übergroßes Küchenmesser zweckentfremdet. Die Polizei tappt weitestgehend im Dunklen. Die Ermittlungsarbeit ist mühsam und zieht sich durch den ganzen Film. Erst mit der Demaskierung und der rückwirkenden Neu- und Uminterpretation des Gesehenen erschließen sich die blutigen Ereignisse bis zu einem gewissen Grad. Das Motiv des Täters wird in der Psyche und den eigenen Wertvorstellungen und Grundsätzen verortet.
Für sich genommen hält dieser Quasi-Slasher mit Giallo-Füllung allerdings nicht gänzlich die hohe Qualität, die durch die eingangs zugeschriebenen Etikette und Aussagen suggeriert wurde.
Zunächst einmal ist aber die tadellose Inszenierung zu loben. Soles Auge für ansprechende Kameraperspektiven und -schwenks ist ein Mehrgewinn für das Abgefilmte. Dazu gesellt sich ein überaus packender Score, der allein schon mit seinem bohrenden, die Gänsehaut kitzelnden Thema den Löwenanteil für einen gelungenen Horrorfilm liefert - Carpenter lässt grüßen. Lediglich das Drehbuch und die Entwicklung des Plots enttäuschen nun doch. Allgemein betrachtet wirken Filme aus den 70ern mittlerweile aufgrund der veränderten Sehgewohnheiten durchaus zäh. "Communion" ist dahingehend keine Ausnahme und serviert schleppende und monoton verlaufende Ermittlungen, die im Wechsel mit der ebenso eher eindimensionalen Dramenhandlung um die Familie Spages gezeigt werden. In beiden Bereichen hätten Kürzungen dem Pacing des Plots sicherlich enorm gut getan - zumindest aus heutiger Perspektive.
Nichtsdestotrotz ist "Communion" es absolut wert, aufmerksam und nachdenklich geguckt zu werden. Zwar erscheint die Auflösung zunächst etwas stumpf und fragwürdig, aber gerade das Fehlen einer vollständigen und ausschweifenden Erklärung, die alles Gesehene in glasklare Unumstößlichkeit gießt, sorgt für Diskussionsbedarf und regt zum erneuten Schauen an. Generell ist "Communion" derart clever und gekonnt geschrieben, dass immer noch einiges ungesagt und unerklärt bleibt, was aber andeutungsweise in der Tiefe schwelt.
DOCH! Es gibt eine negative Kritikerstimme von dem von hier leider verjagten Wolfgang M. Schmitt jr. auf Twitter. ;)
Christian Petzolds "Phoenix" ist ein stark metaphorisch aufgeladenes deutsches Nachkriegsdrama, in dem die KZ-Überlebende Nelly nach einer Gesichtsoperation zu ihrem Ehemann zurückkehrt, der sie allerdings nicht wiedererkennt. Er ist der festen Überzeugung, dass seine Frau tot ist und spannt ihre vermeintliche Doppelgängerin für einen Schwindel ein, um an das üppige Erbe Nellys heranzukommen.
Mit Nelly und ihrem Ehemann prallen zwei Formen der Vergangenheitsbewältigung aufeinander: Während die von Nina Hoss gespielte Figur trotz ihrer zeitweisen Entstellung und Ummodellierung des Gesichts schnell wieder in ihr altes Leben als die Person, die sie nun einmal war, zurück möchte, lebt ihr Ehemann, der sie sogar vor den Nazis verraten haben soll, ganz im psychischen Modus der Verdrängung weiter. Ganz anschaulich und simpel zeigt sich dies auch daran, dass er nach Kriegsende nicht mehr Johnny, sondern Johannes genannt werden will.
Stark metaphorisch ist dieser Film des "Berliner Nouvelle Vague"-Regisseurs vor allem deshalb, weil der bewegende Konflikt auf der Metaebene - wie soll man mit der schrecklichen NS-Zeit und ihren Gräueltaten nach der Befreiung '45 umgehen? Aufarbeitung, Verdrängung, Vergessen...? - das "reale" Geschehen der Figuren dominiert und überlagert. Diese Zeigeabsicht des Films übersteigert Petzold nahezu ins Groteske, indem er Ehemann Johnny blind, taub und geistig vernebelt wirken lässt für die deutlichen Wiedererkennungsmerkmale seiner vor ihm stehenden, tot geglaubten Ehefrau. Der Zuschauer muss hier die dahinterliegende Frage als dringliches Anliegen des Films erkennen, um nicht in eine generelle Glaubwürdigkeits-Debatte mit sich selbst zu geraten, denn wie denkbar leicht und naheliegend wäre es, die eigene Identität für das Gegenüber mit intimen Details aus dem Eheleben zu verifizieren.
Erst im knappen, aber feinfühligen Finale des Films liefert Petzold letztlich die dringlich benötigten Emotionen, die den Film als eine ergreifende Geschichte abrunden und ihn nicht als wissenschaftliche Geschichtsdebatte stehen lassen, bei der die Figuren nur ausstaffierte Symbole und Allegorien verkörpern. Zumal "Phoenix" eben nicht wertend daherkommt und keinen Zeigefinger in didaktisch-pädagogischer Manier schwingt. Das ist angemessen und wohltuend.
"Somnia" lässt nahezu alles vermissen, was der aufstrebende Regisseur Mike Flanagan mit seinem Erstling "Absentia" noch so gekonnt ablieferte. Der Plot folgt durch und durch den gängigen, ausgetretenen Pfaden des Gruselgenres und die namhaften Schauspieler sind mit ihren stereotypen Rollen weitestgehend unterfordert. Dass Flanagan eigentlich ein echtes Interesse an seinen Figuren hat, ihre Sorgen und Nöte wirklich ernst nimmt und diesen Zeit einräumt, davon ist hier leider zu wenig zu merken, zu sehr versumpft "Somnia" in einem zwar nachvollziehbaren, aber abgeschmackten Familiendrama. Zu allem Überfluss wählt Flanagan auch noch ein ziemlich stumpfsinnig-naives Ende für seine Geschichte, das die Ernsthaftigkeit und Tragik des Erlebten unbedacht wegwischt.
All das wäre für einen handelsüblichen Gruselfilm aus den USA noch kein Todesurteil, wenn wenigstens die Schock- und Grusel-Momente sitzen würden. Nicht nur dass Flanagan davon rein quantitativ viel zu wenig bietet - wenn es mal rundgeht, dann wird der geduldige Zuschauer mit einfallslosen Jump Scares malträtiert. Generell fehlt "Somnia" ein größerer Spannungsbogen, der den Grusel schrittweise in jede Pore kriechen lässt, nahezu völlig.
Weder Fisch noch Fleisch: Für einen Horrorfilm ist "Somnia" zu ungruselig, zu vorhersehbar und stumpf, für ein Familiendrama zu seicht und uninspiriert.
Teil 1 natürlich.
Ich werde es nie verstehen, wie man den großartigen ersten Teil so stumpfsinnig in einem austauschbaren Ballerfilm weiterführen konnte und wie das tatsächlich noch Leute unterhaltsamer finden. Wenigstens die Kritiker favorisieren Teil 1.
Nach drei teils unterhaltsamen teils anstrengenden teils langweiligen Stunden im "Casino" von Meisterregisseur Martin Scorsese endet dieser offensichtliche Appendix zu "GoodFellas" genau so, wie es nach 5 Minuten bereits abzusehen war ("Twist" geschenkt). Mit einem spannenden Narrativ punktet "Casino" also definitiv nicht. Es ist in erster Linie die mit fast schon dokumentarischer Sorgfalt vorgetragene Milieustudie von Las Vegas im Allgemeinen, vor allem aber von dessen Herz: den Kasinos.
Aus dem Off gibt uns De Niro als Sam Rothstein ein "How To"-Tutorial, wie man ein Kasino erfolgreich leitet. Dazu gehört natürlich die Verwirklichung des obersten Prinzips: Das Kasino gewinnt immer, die Gäste nie - und wenn die Gäste doch mal viel gewinnen sollten, dann hole sie zurück und lass sie alles wieder verlieren, denn je länger sie spielen, desto mehr verlieren sie. Um Verluste zu vermeiden, müssen vor allem Falschspieler entlarvt und entfernt werden. Das Kasino ist daher trotz seines Gewusels und ausgelassenen Publikums eigentlich ein gläserner Raum, der von unzähligen Kameras und ehemaligen Falschspielern, die die Seiten gewechselt haben, überwacht wird.
"Casino" wäre aber kein Scorsese-Film, wenn die Mafia nicht involviert wäre. Das organisierte Verbrechen ist der stille Drahtzieher im Hintergrund, der immer wieder mit Schwarzgeld aus der Wüstenstadt versorgt wird. Gefügige Kontakte sind alles und so ist so ziemlich jeder Ordnungshüter und Würdenträger geschmiert wie eine Rohrmuffe. Die Mafia macht im Kapitalismus das, was auch Jordan Belfort in "Wolf of Walt Street" tut: Möglichst viel Geld auf egal welche Weise scheffeln und beiseite schaffen. Dass Geld und Macht korrumpieren und vergiften, ist vorherzusehen und so folgt auch "Casino" natürlich dem bekannten Narrativ von Aufstieg und Fall von Einzelpersonen, die versuchen, innerhalb des Systems so viel wie möglich für sich (und ihre Familie) herauszuschlagen.
Zwar sieht der Film mit seinen Kostümen und Schauplätzen wunderbar aus, ist meisterhaft gedreht und gespielt, die Musik ist zeitgemäß gewählt und dudelt so omnipräsent durch die Boxen, dass das gierige Treiben nach Geld und die energetisch aufgeladene Stimmung der Kasino-Gäste an den Zuschauer übertragen wird, aber dennoch fühlt sich (bereits schon) "Casino" (und nicht erst "Wolf of Wall Street) zu sehr wie ein "GoodFellas 1.5" an. Story, Schauspieler (und ihre Rollen) und die Mafia - das kennt man von Scorsese schon. Was neu hinzukommt, sozusagen das Update, ist die Übertragung dieser Form auf einen neuen Inhalt, einen neuen Bereich und das ist eben das Kasinowesen in Las Vegas. Das Aufzeigen korrupter Strukturen in diesem Bereich ist absolut berechtigt und interessant, aber auch wenig überraschend und faszinierend auserzählt.
Am Rande kommen noch kleinere handwerkliche Schwächen hinzu, die bei so einer Produktion doch sehr verwundern. Darunter fällt natürlich der leicht zu erkennende Dummy, der an De Niros Stelle im Bombenauto in die Luft gejagt wird. Aber auch die inkohärente Darstellung von Gewalt: Manchmal spritzen Fontänen roten Saftes aus den durchsiebten Leibern, vor allem gegen Ende, wenn abgerechnet wird, manchmal aber gehen Kopfschüsse so sauber über die Bühne, dass man danach gar keinen Tatortreiniger braucht.
Alles in allem ist "Casino" nicht DER Gangsterfilm von Scorsese, aber ein weiterer gut gespielter, handwerklich stark inszenierter Film über Liebe und Leid des Geldes wegen.
Läuft der Film tatsächlich nur in sehr wenigen deutschen Kinos?
Jason ist nicht totzukriegen!
Zugegeben, ein ziemlich stumpfer Spruch, aber genauso ist schließlich auch die "Freitag der 13."-Reihe seit jeher. Ein weiterer Spruch, "Evil gets an upgrade", aus dem "Jason X"-Trailer passt auch hier, allerdings auf anderer Ebene. Denn im Vergleich zu den alten Streifen floss dieses Mal eine achtstellige Summe in die Produktion, was man dem Film auch ansieht, insofern hier trotz des Settings und der Thematik vergleichsweise viel zeitgemäßer Hochglanz herrscht.
Inhaltlich wurden auch ein paar kleine Erweiterungen eingefügt, die die Figur des Jasons betreffen. Während der Reiz des Killers in den alten Teilen (vor allem als Undead Jason) meist in seiner puren Stupidität lag, dem erbarmungslosen, kompromisslosen Niedermähen aller im Film vorkommenden Figuren, haben die Macher des "Rebootmakes" Jason ein paar Gehirnzellen mehr eingepflanzt. Unterirdische Gänge, ein Frühwarnsystem über Seilzug und Glöckchen, unterschiedliche Bewaffnung und ein allgemein geplanter wirkendes Vorgehen mögen für alte Hasen befremdlich wirken - letztendlich muss jeder Zuschauer für sich selbst entscheiden, ob die Kultfigur damit angemessen weitergeführt wird. Jedenfalls lässt sich Schauspieler Derek Mears kein Vorwurf machen - groß und breit zu sein und etwas steif zu agieren reicht seit jeher für diese Rolle.
Positiv zu erwähnen ist auf jeden Fall der spürbare Versuch des Drehbuchs, den typischen Abzählreim des Slashergenres etwas abwechslungsreicher zu gestalten als gewohnt. Dazu gehört zum einen die mehrfache bzw. mehrteilige Exposition, mit der auch Jason eine (optische) Entwicklung durchmacht, die quasi die ersten drei Teile zusammenfasst. Frühzeitig darf der Sackmörder loslegen, um dann nochmal die Hockeymaske zu entdecken und sich im neuen Gewand auf frisches Blut zu stürzen. Zum anderen soll eine Geschwistergeschichte für etwas mehr Interesse an den Figuren sorgen. Zugleich überbietet sich der Film jedoch in den altbekannten Klischees wieder und wieder, was das Verhalten der Figuren angeht. Zwar passt eine hemmungslos hedonistische und verblödete Rasselbande in doppelter Ausführung wohl nirgendwo so gut ins Bild wie hier - man denke an das fahrlässige Ertrinkenlassen Jasons -, aber wer will das eigentlich noch sehen? An dieser Stelle sei nur erwähnt, dass das Slashergenre bereits in den 90ern tot war, als Mastermind Wes Craven diesem immerhin noch eine weitere Facette abringen konnte.
Und so lässt sich "Freitag der 13." trotz seiner Updates und erkennbaren Bemühungen doch wieder nur schauen wie die alten Schinken: die schöne abwechslungsreiche Inszenierung von Jasons Kills und seine posterwürdige Präsentation werden bejubelt und beklatscht. Das mag für eine Erstsichtung sogar sehr gut funktionieren, aber spätestens beim zweiten Mal sind die Längen, die Durststrecken zwischen den Kills, unübersehbar.
Bei aller Schönheit der Bilder und des Landhaus-Settings, die uns Regisseur Jee-woon Kim in gemächlichem Tempo präsentiert: "A Tale of Two Sisters" ist ein zähes, spannungsarmes und dadurch überlanges Familiendrama, das leider nur kleine Ausflüge in Thriller- und Horror-Gefilde unternimmt. Im Übrigen begeht man daher als Zuschauer im Vorhinein eine große Ungerechtigkeit, wenn man diesen Film mit dem (zeitweise übergroßen) Etikett "J-Horror" versieht, wobei mit J-Horror natürlich nicht bloß das Produktionsland, sondern vor allem ein bestimmter Stil des Horrorfilms gemeint sein soll.
"Two Sisters" hat in erster Linie eine erzählenswerte Geschichte, die nicht bloß Vehikel ist, um möglichst viele Schockmomente an den Zuschauer zu bringen. Es ist eine ernsthafte Tragödie um Elternschaft, den Verlust der Mutter, die Rolle des Vaters, um Schuld, Sühne, um Traumabewältigung und -verarbeitung, aber eben vor allem auch um die titelgebende Geschwisterbande.
Früh vermittelt der Film bereits, dass nichts so ist, wie es zu sein scheint - die Last des (scheinbaren) Mehrwissens der Figuren liegt schwer auf dem Zuschauer, der sympathische Figuren vergeblich sucht. Zu zerfahren, zu emotional aufgeladen und zu krankhaft sind alle Beziehungen, die von der Kamera eingefangen werden. Es ist ein zähes Ringen um Verständnis und Verständigung vor und "hinter" der Kamera. Die hochgradige Vorbelastung aller beteiligte Figuren wird erst spät und mit vielen Twists, mit kleinen und größeren Spielereien des Regisseurs erklärt. Letztlich wirkt "Two Sisters" hier doch arg überkandidelt, wenn Szene auf Szene auf Szene ein Wechselspiel folgt, das einen übermäßigen Schleudergang im Kopf des Zuschauers bewirken soll. Zwar entschädigt die Auflösung der Geschichte ein wenig für die schleppende Inszenierung, indem sich eben doch vieles zu einem bestürzenden Drama formt, aber weder die Schauspielleistungen noch die Gruselmomente noch die Musik machen den Weg dorthin zu einer unterhaltsamen Knobelreise, der man bis zum Schluss aufmerksam folgen möchte.
Der nächste Kinogang ruft - 2017 scheint ein gutes Jahr zu werden, habe Nocturnal Animals allerdings auch "erst" im neuen Jahr geguckt und damit ein wenig geschummelt.
Weitere vorgemerkte Kinotitel anhand der Trailer:
Split
A Cure for Wellness
La La Land
"Cube" von Vincenzo Natali darf mit Fug und Recht als unbedingt empfehlenswerte Indie-Perle bezeichnet werden. Auf engstem (Dreh-)Raum, dem namengebenden Cube, und mit minimalem Budget ausgestattet schafft es der kanadische Mix aus Thriller, Sci-Fi und, wenn man so will Horror, eine durchgehend spannende Atmosphäre mit schlichtweg großartigem Plot-Pacing zu erzeugen. Dies gelingt vor allem dadurch, dass Natali keine abseitigen Nebengeschichten, Rückblenden oder andere narrative Ablenkungen in seine Geschichte einbaut, sondern sich ganz auf seine kleine Gruppe von Protagonisten und ihre Reise durch den Cube konzentriert. Gefangen in diesem würfelförmigen Gebilde mit jeweils vier Ausgängen in alle Richtungen wächst auch das klaustrophobische Erleben des Zuschauers mit der Panik der Figuren. Dabei wird nach und nach klar, dass diese Menschen aufgrund ihrer unterschiedlichen Professionen (Mathematikerin, Polizist, Architekt, Psychologin) ausgesucht und zusammengeführt worden sein könnten.
Nicht nur für die Handlung, sondern generell gilt für "Cube" durch und durch das Prinzip "Weniger ist mehr" - jeder weitere sich anschließende Würfel besitzt eine andere Farbe, wobei neben Grün vor allem Rot und Blau dominieren. Mit der starken Einfärbung der Räume entfaltet sich auf einfachste Weise eine psychische Stimulation des Zuschauers in verschiedene Richtungen.
Gemäß der Regeln eines guten gehaltvollen Horrorfilms, bei dem die äußere Bedrohung (hier: die versteckten Fallen in manchen Würfeln und die allgemeine Bedrohung des Überlebens an sich) lediglich Anlass ist, um innere Konflikte des Menschen mit sich bzw. mit anderen zu Tage zu fördern, schaut sich auch "Cube" phasenweise wie ein Horrorfilm, vor allem aber wie ein daraus extrahiertes Sozialexperiment über die Anthropologie des Menschen.
Mit dieser Interpretation gewinnt "Cube" schließlich über seine ohnehin sehr gefällige Basisebene eine profunde Meta- oder eben Subebene hinzu, die vielfältigen Raum für Spekulationen bietet: Denn warum sind diese Menschen im "Cube"? Wer steckt hinter diesen Entführungen, die sich mithin als perverses Spiel unbekannter Mächte darbieten?
Es ist diesem kleinen B-Movie hoch anzurechnen, dass er sowohl zum Grübeln und Diskutieren anregt als auch packenden Thrill bietet.
"Chris Pratts erster Film war abgrundtief schlecht" - seine nachfolgenden Filme waren auch nicht viel besser. Steilvorlage versenkt. #nooffense #justfun
James-Bond-Regisseur Lewis Gilbert präsentierte mit "Haunted - Haus der Geister" im Jahr 1995 seinen letzten Film. Und doch recht stark drängt sich nach Sichtung des Films der Eindruck auf, dass es sich hier nicht nur rein rechnerisch, sondern auch inhaltlich um ein (im negativen Sinne) Alterswerk handelt, das vom Zeitgeist abgehängt wurde oder doch - das ist nicht so leicht zu ermitteln - diesem bewusst entgegengesetzt wurde. Aus heutiger Sicht, d.h. vor allem nach Rezeption diverser James-Wan-Filme und deren Klone, wirkt die Geister-Mär um den Spuk in einem alten Herrenhaus auf dem Land jedenfalls reichlich altbacken.
Da ist der Protagonist, von Beruf Professor für Psychologie, der sich vehement und ganz im Sinne der Wissenschaft gegen übernatürliche Phänomene ausspricht, weil es bis dato keine klaren Beweise für sie gibt. Da ist der Hilferuf einer alten Frau, die Geisterkontakt auf einem natürlich abseits gelegenen großen Herrenhaus zu haben glaubt. Und da ist noch das dreigliedrige Geschwistergespann um die junge bezaubernde Kate Beckinsale als Bewohner des Hauses , die alle drei bereits in der Kennenlernphase alles andere als "koscher" erscheinen. Dementsprechend schnell bahnt sich der findige und/oder erfahrene Zuschauer seinen Weg durch die ausgelegten und verrätselten Puzzlestücke des Films, sodass die Spannung bereits frühzeitig erlahmt und der Ausgang der Geschichte zumindest keine großen Überraschungseffekten mehr bieten kann.
Abseits der breitgetretenen inhaltlichen Pfade ist auch die visuelle Inszenierung wenig reizvoll. Zwar bietet Gilbert mit all seiner Erfahrung eine homogene Bildsprache, die die Zeit der 20er-Jahre des vergangenen Jahrhunderts glaubhaft einfängt, zugleich aber erinnert die leicht milchige und dadurch schwülstig wirkende Optik zu sehr an Heimatfilme. Hat sich dieser Eindruck erst einmal eingestellt, wirkt vor allem eine leicht vorgespulte (oder vorgespult wirkende) Autofahrt geradezu lachhaft. Es fehlen in dieser Hinsicht auch ausdrucksstarke Kameraschüsse. Lediglich ein memorabler Moment, eine im und aus dem weißen Rauch der Eisenbahn auftauchende Kate Beckinsale, ist einfach zu wenig.
Zu guter letzt fehlen "Haunted" leider auch die prickelnden Grusel- oder punktuierten Schockmomente, die in diesem Genre das Salz in der Suppe darstellen, um Genreliebhaber zumindest auf oberflächlicher Ebene ausreichend zu befriedigen.
"Haunted" versandet aufgrund seiner antiquierten, überraschungsarmen Geschichte und seiner schwülstigen sowie wenig erinnerungswürdigen Inszenierung im Nirvana der Geisterfilme.
Mein neuer Lieblingsschauspieler - dabei müssen die Filme selbst, in denen er mitspielt, gar nicht alle so überragend sein. In "Nocturnal Animals" gibts aktuell wieder ne Glanzleistung zu bewundern. Dieser Mann ist ein Genuss! - und er scheint gerade erst durchzustarten.
"Tatsächlich...Liebe" ist ein einigermaßen gefälliger und charmanter Episodenfilm mit Starensemble, der aber an offensichtlichen Problemen krankt.
In quantitativer Hinsicht ist der Film schlichtweg zu überladen mit Episoden, was zu einer unangenehmen Überlänge führt und wohl oder über den Drive aus gewissen Episoden herausnimmt, die dadurch in ihrer Zerstückelung etwas vor sich hin plätschern. In qualitativer Hinsicht ist der Film ebenfalls zu unausgegoren. Zwar ist natürlich ersichtlich, dass mit den Episoden verschiedene Formen von Liebe gezeigt werden sollen, dennoch erscheinen manche Episoden schlichtweg unpassend, wie z.B. die des jungen Briten, der von seinem letzten Geld nach Amerika fliegt, weil er dort günstigere Chancen auf Sex zu haben glaubt oder die des alternden Musikers, der den altbekannten Gegensatz von "Business vs. Friendship" für seinen Manager durchbricht. Ironischerweise ist "Tatsächlich...Liebe" dann trotzdem zu kurz, weil kostbare Zeit für diese unpassenden Episoden vergeudet wird. Dies erfolgt auf Kosten der anderen Episoden, die durchaus zu gefallen wissen, aber gleichzeitig wesentlich feinfühliger und differenzierter ausgearbeitet sein könnten - der Zuschauer weiß nicht nur zu schnell, woher der Wind weht - nein, der Wind dreht sich einfach viel zu schnell in eine bestimmte Richtung, wodurch die Glaubwürdigkeit in Mitleidenschaft gezogen wird.
Es ist im Endeffekt den bemühten Star-Mimen zu verdanken, dass diese überlange Liebessäuselei auch ein paar warmherzige und emotional ansprechende Sequenzen bereithält, die einen mitfühlen oder mitdiskutieren lassen. Trotz der Schlussszene vermeidet der Film es zudem, plakativ schmalzige Taschentuchszenen zu zelebrieren und schwimmt angenehm besinnlich in ruhigem Fahrwasser.
"Atomic Hero - Toxic Avenger" ist wohl neben "Sgt. Kabukiman" und den "Nuke-Em-High"-Schulfilmen der beste Troma-Film. Mit unbändiger und kompromissloser Lust an der Umsetzung der eigenen Ideen servieren Herz und Kaufman eine extrem trashige, brüllend komische und teils anzügliche und splattrige Gesellschaftssatire, in der der Körperkult der 80er, eine moralisch verkommene Gesellschaft und das Superheldengenre böse und zu jeder Zeit völlig überzeichnet auf die Schippe genommen werden.
Tim Burton ist zurück! - möchte man während und nach der Sichtung der "Insel der besonderen Kinder" intuitiv ausrufen. Dabei war Meisterregisseur Burton eigentlich nie wirklich weg. Lediglich sein letzter Film, Big Eyes, sorgte trotz großartiger Besetzung eher für ein verwundertes Kopfkratzen und verleitete zu der Frage: Warum hast DU den gemacht, Tim?
Mit dem neuesten Kinoausflug auf die "Insel" kehrt Burton nun allerdings zu größtenteils alter Stärke zurück: Eine fantasievolle Geschichte in ansprechender Optik zu erzählen. Die Magie ist zurück, ließe sich auch als Kurzformel sagen. Wobei der Regisseur allerdings auch auf eine dankbare Vorlage für seine Geschichte zurückgreifen kann, nämlich auf den gleichnamigen Jugendbuchbestseller von Ransom Riggs aus dem Jahr 2011.
Auffällig ist in jedem Fall die teils stilistische teils inhaltliche Nähe des Films zu spanischen Fantasiefilmen, wie vor allem Guillermo del Toros "Pans Labyrinth", insofern die Hauptfiguren beider Filme aus ihrer grauen, kalten (und gewalttätigen) Alltagsrealität in eine bunte Parallelwelt voller fantastischer Elemente flüchten, um dort ihren gewissermaßen wahren Platz und zu sich selbst zu finden. Während del Toro Ofelia auf der ersten Fiktionsebene mit einer unmittelbaren, gewalttätigen Bedrohung konfrontiert, indem er Franco-Treue und -Gegner in einen Partisanen-Krieg verstrickt, liegt die gewalttätige Bedrohung in Burtons Film und für seinen Helden Jacob eine Ebene tiefer: die fantastische Welt als eskapistischer Zufluchtsort ist bedroht - und das sogar doppelt.
Die auf der Insel in einem Heim lebenden besonderen Kinder befinden sich in einer immer wieder ablaufenden Zeitschleife von einem Tag, der schließlich damit endet, dass deutsche Weltkriegsbomber das Heim und ihre Bewohner dem Erdboden gleich machen. Während diese erste Bedrohung allerdings rituell durch das Zurückspulen des Tages kurz vor dem Fall der Bombe unter Kontrolle gebracht werden kann, stellt die zweite Bedrohung den Dreh- und Angelpunkt des Films dar. Denn die besonderen Kinder werden von für sie unsichtbaren Monstern bedroht, die, ehemals Menschen, durch ein gescheitertes Experiment schrecklich entstellt wurden. Heilen können sie sich nun pikanterweise, indem sie die Augen dieser Kinder verspeisen.
In der Riege der Schauspieler gefällt Asa Butterfield nach "Ender's Game" mal wieder als der besondere Jugendliche, der seinen Platz nicht in der realen Welt finden kann. Herausragend ist allerdings Eva Green als Heimleiterin der Kinder, die den Laden wortwörtlich mit ihrer verspielten Gestik und Mimik zusammenhält. Wohl nur eine Helena Bonham Carter hätte hier wenn überhaupt besser gepasst.
Alles in allem ist Burtons "Insel" eine zweistündige Fantasiereise, auf die man sich erst einmal geduldig einlassen muss, bis das dominierende Grau in Bunt überwechselt und die Geschichte endlich ihre Reizpunkte bekommt. Zudem ist die Geschichte um magisch begabte Kinder nicht sonderlich originell und obwohl der Film aufgrund seiner düsteren Szenen kein Kinderfilm ist, bleibt er in seinem Ablauf doch etwas zu zahm und harmonieverliebt. Wer diese Reise mit etwas kindlicher Neugier und Begeisterung mitgehen möchte, der bekommt nichtsdestotrotz ein rundes Filmerlebnis serviert.
"Botched" - Voll Verkackt ist, wie der deutsche Beititel schon deutlich macht, ein zu jeder Zeit gewollter und sich selbst bewusster Trash-Film - ja man kann überschwänglich sagen: eine Trash-Granate, denn hier zünden wirklich viele Einfälle der Macher, ob es deftige Splatterszenen sind oder brüllend komische Klamaukpassagen. Der spürbare Spaß am Unfug und der Mut zum offensichtlich Stümperhaften zeigen, dass sich hier niemand verpflichtet sieht, Rechenschaft für etwas abzulegen oder Kompromisse einzugehen. "Botched" ist daher ein kurzweiliger, leicht verdaulicher Fan-Pleaser.
Na wenigstens hat keiner von meiner Buddyliste für son Schmarn gestimmt