Sigmund - Kommentare

Alle Kommentare von Sigmund

  • 0 .5

    Leblos, langweilig und so aufgeblasen wie das titelgebende Fluggerät.

    2
    • 7 .5

      Hier wird zwar mit so manchem Hollywoodklischee gearbeitet, aber das Ergebnis verstrahlt viel Charme und feinste Schauspielkunst – Rush in seiner Paraderolle ist ein weiteres Mal unübertroffen, Firths Verstocktheit und sein selbstzerstörerischer Ingrimm rühren, und die bewundernswerte Carter darf endlich mal wieder zeigen was sie kann. Auch der britisch-trockene Dialogwitz macht erwartungsgemäß viel Freude, und die vergnüglichen Standesklüngel der Grandseigneurs sind, wenn auch alte Schule, doch liebevoll herausgearbeitet und ausgesprochen leinwandwirksam.
      Die US-Kritikerverbände mögen Social Network favorisieren, ich tippe mal auf The King's Speech als oscargekrönten Besten Film.

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      • 3 .5

        Genau genommen hat Eastwood schon immer auf den (vermeintlichen) Massengeschmack geschielt – aber man konnte meistens ein Auge zudrücken, der Mann ist immerhin eine verdammte Legende. Diesmal geht er mit seinem Bemühen, das "schwierige" Thema möglichst gut verdaulich zu machen, leider vollends im Honigsee baden.
        Lag es daran, dass Spielberg mit im Boot war? Selbst Peter Morgan, der sich mit 'Die Queen' oder 'Der letzte König von Schottland' als ernstzunehmender Autor hervortat, konnte jedenfalls nicht gegen den Sog in die klebrigsten Kitsch-Untiefen anschreiben.
        Es ist so jämmerlich. Wenn es um die ganz großen Themen geht, warum nicht einfach mal ehrlicher sein? Weil dann nicht alle, absolut alle Sehnsüchte erfüllt werden? Weil es Zuschauer kostet? Come on, es kann doch nicht immer nur ums Geld gehen. Leider ist Hereafter aber so sehr auf Gefälligkeit getrimmt, dass mir kein anderer Antrieb plausibel erscheint.
        Mensch Clint, es wär so schön gewesen, wenn Du als Kino-Ikone und würdevoller älterer Herr hier ein anderes Zeichen gesetzt hättest...

        8
        • 0 .5

          Da Filme bekanntlich keine Onemanshow sind, wäre es bei diesem Projekt interessant zu erfahren wie Team, Cast und Geld sich eingefunden haben. Durfte denn niemand das Drehbuch lesen?
          Der Film ist so unfassbar schlecht, dass man glauben könnte, der Autor/Regisseur wäre in jedem x-beliebigen anderen Beruf besser aufgehoben (sorry). Geschichte, Figuren, Dialoge: alles unterirdisch, da hilft auch der ansehnliche Look nicht weiter. Den halben Punkt gibts für die hübsche Tagebau-Location.

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          • Morricone ist eigentlich nicht in Worte zu fassen.
            Seine Gabe, mich mit seiner Musik im Innersten zu berühren und mir dadurch tiefe Schönheit, Trost und eine Ahnung des Göttlichen zu vermitteln, macht den Mann – ohne dass ich ihn persönlich kenne – zu einem wichtigen Menschen in meinem Leben.

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            • 9

              Die wohl populärste aller Hommagen ans Kino. Schamlos sentimental und in manchen Belangen so seicht, dass es für einen Straftatbestand reichen dürfte. Trotzdem kann ich mir keinen Cineasten/Filmliebhaber/Kinofreund vorstellen, dem nicht spätestens bei der Kussschnipselszene das Herz überläuft.
              Eine ganz große Liebe!

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              • 9 .5

                Wie schön ist es doch in der Filmkunst, dass man sich die Werke der großen Meister wieder und wieder ansehen kann – wenn man will sogar Szene für Szene, Dialogzeile für Dialogzeile, Einstellung für Einstellung.
                Denn spätestens dann fällt einem auf, wie dicht und durchdacht ein Werk wie dieses ist. Jede Kleinigkeit macht dramaturgisch Sinn, keine Längen, keine Filmmusik. Kurz: 109 Minuten beste Filmschule. Aber die Büffelei mal beiseite: Wie Lorna und ihre Tragödie sich hier entfalten, ebenso geradlinig wie klischeefrei, ich glaube das würden in dieser Brillanz weltweit keine 10 Autorenfilmer so hinkriegen.
                Ein sehr sehr schrecklicher, großartiger Film.

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                • 8 .5

                  Feinstes Kopfkino über männliche und weibliche Sexualität. Federleicht, unverkrampft und in sensationell freigeistigen Dialogen wird hier von der Freude an körperlicher Lust erzählt – fern vom moralischen Zeigefinger, aber ohne die Schattenseiten auszusparen.
                  Ein echtes Bonbon: die wahrscheinlich charmanteste Massage-Masturbationsszene der Filmgeschichte.

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                  • 9

                    Meisterlicher Film, der sich in naturalistischen, ungewöhnlich langen Dialogszenen ganz auf seine Figuren konzentriert. Er geht dabei einen Schritt weiter als vergleichbare Filme, denn viele Dialoge sind hier so wenig verdichtet, eben "unfilmisch" alltäglich, dass sie bei aller Authentizität auch mal zur Geduldsprobe werden. Auf diese unforcierte Art gelingt es Leigh aber, den Augenmerk auf die entscheidenden Zwischentöne im Gefüge seiner einmalig echten Figuren zu lenken. Unspektakulär wird hier vom Wesentlichen erzählt.
                    Leighs Drehbuch- und Regiearbeit zeugen von dem Mut zur Eigenständigkeit – die in der Filmkunst zu den höchsten Zielen zählt – und von einer Menschenliebe und Altersklugheit zum Niederknien.

                    9
                    • 9

                      Was Angelica Domröse hier an Lebens- und Liebeshunger rüberbringt, an "Herz über Kopf" – das ist geradezu beispiellos intensiv. Ihre bedingungslose Hingabe wirkt fast schon anachronistisch, ist dafür poetisch umso überzeugender und wird ergänzt durch den ebenso einfachen wie genialen Puhdys-Soundtrack: "Weckt sie nicht bis sie selber sich regt, ich habe mich in ihren Schatten gelegt." Wahnsinn, ist das groß.
                      Die ganze Geschichte ist so unverkopft, melancholisch, wunderschön – für mich der vielleicht beste aller naiven Filme.

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                      • 7 .5

                        Interessanter Feelbad-Film, dessen leises Grauen von der zeitgemäßen Angst herrührt, dass selbst unsere engsten Bindungen – privat wie beruflich – so fragil sind, dass man stets nur wenige Millimeter entfernt ist von der totalen Vereinzel- und Vereinsamung.
                        Diese Haltlosigkeit und das damit verbundene Gefühl des Verlorenseins in einer zunehmend komplizierten Welt macht I.A.v.E. zu einem beachtlichen Zeitdokument und Psychogramm der Moderne.

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                        • 2

                          Ich mag eine ganze Reihe schöner Liebesgeschichten aus Hollywood, aber das hier ist verdammt nah dran an einer denkwürdigen Formulierung von Günther Grass in Die Blechtrommel: "Fäden-ziehendes Geschleim."

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                          • 7

                            Nettes Schelmenstück des alten Provokateurs, ironisch, dreist, gewitzt und komisch, liebenswert verspielt, fein absurd und trotz fehlender "Bilder" kurzweilig, Candy fürs Hirn allemal, unaufgeregt & dänisch lässig hoch zehn, in den hippsten Werbeagenturen wahrscheinlich sehr beliebt, sehenswert, nimmt sich selbst so wenig ernst dass es fast schon wieder Attitüde wird.

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                            • 3
                              über 300

                              Schlichte Männerfantasie, brav adaptiert im stylishen PC-Game-Look ihrer Zeit.

                              10
                              • 10

                                Episch, poetisch, gewaltig. Die visionäre Regie und die kunstvoll stilisierten Figuren schaffen es – mithilfe des wohl berühmtesten Soundtracks der Filmgeschichte – ganz tief ins Innerste des Menschseins vorzudringen.
                                Wäre das Vermächtnis unserer Spezies nur ein einziger Film, dann würde ich diesen empfehlen.

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                                • 3

                                  Ein Film, der außer seiner beklemmenden Atmosphäre leider nicht viel zu erzählen hat. Durchgehend wird der Zuschauer außen vor gelassen, die Handlungen der Hauptfiguren sind nur selten nachvollziehbar. Beide scheinen weder Freunde noch Familie zu haben, ihr soziales Inseldasein wirkt verkünstelt und abgehoben – eine Kopfgeburt.
                                  Auslassungen können spannend sein, wenn sie vom Zuschauer eine aktive Teilnahme einfordern, wo er im konventionellen Kino eher an der Leine geführt wird wie ein Hündchen. Nur wird hier weit über das Ziel hinausgeschossen: Die Dialogarmut wirkt affektiert, und die depressive Verschlossenheit der Protagonistin zieht sich allzu gleichförmig von der ersten bis zur letzten Szene des Films ohne jemals aufzubrechen. Da liegt es nahe, dass auch bei empathischen Gemütern schon bald das Interesse schwindet.

                                  • 10

                                    Zu den wichtigsten Kriterien, die über die Qualität eines Films entscheiden, gehört meiner Meinung nach: Gute Filme hinterfragen Klischees, schlechte Filme zementieren sie.
                                    BoB tut beides. Viele der Figuren sind im Grunde Chargenrollen – zwar famos geschrieben und höchst lebendig, aber auch sehr typisiert. Um nicht in vergnüglicher Gefälligkeit zu stranden, bedarf es in so einem Fall zumindest einer starken Idee, die das Gefüge aufbricht. Und um eine solche ist Allen selten verlegen. Hier ist es (Spoiler) der funkelnde Geniestreich, dass ausgerechnet der kriminelle Bodyguard des Filmsternchens sich als wahrer Künstler entpuppt – er kennt das Leben und schüttelt mit seinem hochkomischen Gangsterslang ebenso pragmatisch wie beiläufig die Einfälle aus dem Ärmel, die das Bühnenstück des jungen Autors nachvollziehbarer, dramatischer und am Ende gar zum Meisterwerk machen werden.
                                    Gehört zu meinen All-time Lieblingsideen, Pflichtprogramm für alle Nachwuchsfilmer.

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                                    • 7 .5

                                      Thome, der alte Fuchs, weiß noch wie's geht. Nach seinem schrecklichen PINK gelingt ihm hier eine filigran ausbalancierte Menage a trois. Man wünscht sich nur, er hätte sie ein wenig mehr verdichtet und die erste Stunde seines Films in eine halbe eingedampft (minutenlanges Nach-dem-Weg-fragen und Anglerbedarf-kaufen gerne rausgeschmissen) - um dafür mehr Raum zu haben für sein gelungenes 3er Experiment, das ohne platte Vereindeutigungen auskommt und den Fallstricken der Kleinbürgermoral und Bedeutungshuberei erfreulich fern bleibt. Sinnlich und angenehm unprätentiös!

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                                      • 8

                                        Eines der wenigen amerikanischen Starvehikel, denen es gelingt fernab jeder Hollywood-Gelecktheit eine authentische Atmosphäre aufzubauen und (trotz aller Verdichtung und großem Figurenensemble) mehrdimensionale Charaktere und lebensechte Szenen zu erschaffen.
                                        Musterbeispiel für die Vertiefung eines Themas durch verschiedene Perspektiven.

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                                        • 9

                                          Hab mir das gute Stück nach langer Zeit mal wieder angeschaut. Der ist ja sowas von gelungen. Erstaunlich!
                                          Kann mich gar nicht erinnern, von Seite der Darsteller oder des Regisseurs was annähernd Ebenbürtiges gesehen zu haben. Dietl: wow! George: kein bisschen nervig! Ochsenknecht: knuffig! Hörbiger: ein Traum! Mühe: auch komödiantisch top. Und selbst die Ferres: richtig gut!
                                          Fällt mir überhaupt eine bessere deutsche Nachkriegskomödie ein?
                                          Nein.

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                                          • 9 .5

                                            Elegisches Meisterwerk, enthält einige der besten Dialoge der Filmgeschichte.
                                            Die Figur des jungen Pastors Henrik (meines Wissens dem Vater von Autor Bergman nachempfunden) ist eine subtile Charakterstudie eines Mannes mit ausgeprägtem Minderwertigkeitskomplex. Die vielfältigen Dynamiken und Auswirkungen einer solchen Schwäche, auf ihn selbst und auf die Menschen um ihn herum, werden bergmanesk-minutiös offenbart – und ihre zerstörerische Kraft wird immer wieder aufs Dramatischste spürbar.
                                            Regisseur August gelingt es, das schwindelerregend scharfsinnige Drehbuch kongenial umzusetzen, er schafft eine dichte Atmosphäre, einen stimmigen (wenn auch etwas gleichförmigen) Rhythmus, und sein Händchen für die Besetzung sämtlicher Rollen des Films würde von mir genau 100 von 100 Punkten bekommen.
                                            Über den Autor kann ich nur sagen: Je mehr an Lebens- und Filmerfahrung ich so ansammele, desto größer wird mein Respekt vor seiner singulären Beobachtungsgabe und Weisheit.

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                                            • 4

                                              Es gibt nicht viele Filme, die so behutsam inszeniert sind, unterstützt auch von einer feinen Kameraarbeit, und mich trotzdem so kalt gelassen haben. Vielleicht liegt es daran, dass komplexe Motive wie Trauer, Ohnmacht oder Sprachlosigkeit nicht zum Leben erweckt werden indem man seine Schauspieler hinsetzt und sie immer wieder traurig, apathisch oder hilflos in die Leere gucken lässt. Viel mehr passiert hier aber nicht.
                                              Auslassungen, Stille, Raum für Reflexion - das sind Bestandteile vieler Meisterwerke. Voraussetzung für solche "Leerstellen" ist allerdings, dass drumherum eine starke Geschichte erzählt wird - und nicht nur eine vage Idee.

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                                              • 9

                                                Liebe verantwortliche Redakteure, vielen Dank für diese Sternstunde des deutschen Fernsehens, und für die Hoffnung auf weitere Filme von vergleichbarer Qualität!
                                                Seitdem auf den wenigen Programmplätzen für deutsche Produktionen (vor Mitternacht) fast nur noch Intelligenzbeleidigendes gezeigt wird, tut es gut zu sehen, dass es auch anders geht: "Die fremde Familie" ist Fernsehen mit hochpräzisem Blick für lebensechte Familiendynamiken - zwar eher arm an einprägsamen Bildern, aber umso reicher an geradezu einzigartig klugen Dialogen und trefflichen Wendungen und Konflikten.
                                                Obendrein gelingt es dem Film, seine Charaktere so hellsichtig, modern und wahrhaftig zu zeichnen, dass er weit davon entfernt ist, sie an die gängigen Protagonisten- oder Antagonistenklischees zu verraten. Höchster Anspruch, dabei kurzweilig wie ein guter Krimi - öffentlich-rechtliches Fernsehen wie es sein sollte. Chapeau!

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                                                • 7

                                                  Souverän inszenierte Landpartie, vergnüglich, britisch, derb-frivol.
                                                  Leicht erzählt, manchmal leider ein bisschen zu seicht, aber immer wieder charmant und liebenswert, und in seinen besten Momenten auch mal klug und böse und fast beiläufig entlarvend.

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                                                  • 9 .5

                                                    Sagenhaft eleganter, moderner Klassiker mit Jahrhundertbesetzung bis in die kleinsten Nebenrollen, vielen schauspielerischen Kabinettstückchen (unerreicht z.B. der virtuos-manirierte Präzisionswahn des selbstgefälligen Anwalts Riedenschneider) und einer absolut hinreißenden Aussage:
                                                    Der Mut etwas zu riskieren – statt sich in einem abgesichert-passiven Leben einzurichten – zahlt sich letztlich sogar dann aus, wenn in der Folge alles, aber auch alles, komplett schief läuft. Ganz große Poesie!

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