SKURRIL - Kommentare
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Alle Kommentare von SKURRIL
Über-Film!!!!
Was Roger Deakins hier mit der Kamera leistet, ist Perfektionismus in seiner reinsten Form. Von wunderschönen Panoramabildern bis zu präzisen Detailaufnahmen bietet der Brite alles, aber auch wirklich alles, an, was das Cineastenherz höher schlagen lässt. Mit einer ähnlich grandiosen Leistung bebilderte er den ebenfalls 2007 gedrehten Film "No Country For Old Men" von den Coen Brothers, deren Werke er für gewöhnlich abfilmt. Doch was wäre ein Kameramann ohne den richtigen Regisseur? Der aus Neuseeland stammende Andrew Dominik stellt mit seinem erst zweiten Spielfilm ein Brett an Inszenierungskraft in den Raum, getragen von den meisterhaft agierenden Schauspielern. Brad Pitt in einer seiner stärksten Rollen verleiht der Figur des Jesse James die richtige Tiefe und Authentizität. Casey Affleck steht ihm zwar als Robert Ford äquivalent zum Film nach, dennoch mit einer sehr guten Leistung. Auch die Nebendarsteller überzeugen, allen voran Sam Rockwell. Viele schreiben hier und einige behaupten in meinem Umfeld, der Film sei langweilig. Das ist absolut lächerlich und beweist wie schlimm es um die Durchschnittsmeinung steht: Nur Geballere und Action auf Action auf Action auf Action auf künstliche Dialoge auf Action und vielleicht noch bisschen Sex steht auf der Zufriedenheitscheckliste dieser zusehenden Gemeinde. Hier wird gezeigt, wie man es richtig macht, und zwar mit Stil und Anspruch. Keine Künstlichkeit, keine überflüssige Handlung, keine Dialoge mit Fremdschamfaktor. Dominik steht bei mir nach "The Assassination of Jesse James by the Coward Robert Ford" und "Killing Me Softly" ganz weit oben auf der Liste, weil er es schafft, seinen Figuren Zeit zum Entwickeln zu geben, ohne dass sie und der Film selbst zu überfüllt oder in die Länge gezogen wirken. Raffiniert erzählt er die Geschichte des Gegenspiels zwischen dem jungen Robert Ford und dessen Vorbild/Gegner Jesse James. Zweifelsohne handelt es sich bei Beiden um ambivalente Persönlichkeiten, der eine sein Leben lang grundlos gedemütigt, der andere möglicherweise zu Unrecht als lebender Robin Hood glorifiziert. Der Film bringt die wesentlichen Ereignisse prägnant auf den Punkt und verlässt dabei nie die Objektivität. Er zeigt uns sowohl beide Seiten der Lebensmedaille des bekanntesten Bandits des 19. Jahrhunderts, als auch die dubiosen Gedanken, Motive und Hintergründe Robert Fords. Ein intelligenter, spannender Film mit genialer Kamera sowie mise-en-scène.
"I have no idea where this will lead us, but I have a definite feeling it will be a place both wonderful and strange."
wo ist bitte Luis Buñuel????????
hässlich
krasser Name!
Krasse Logiklöcher schaffen es, dass die durchaus spannende Geschichte extrem an Glaubwürdigkeit verliert, obwohl sie von vielen guten Schauspielern getragen wird. Viele enttäuschende Momente innerhalb einer interessanten Story, ohne dabei besonders innovativ zu sein.
Trent Reznor sang 2005 auf dem vierten Nine Inch Nails Album "With Teeth" im Song "Right Where It Belongs":
"What if everything around you
Isn't quite as it seems?
What if all the world you used to know
Is an elaborate dream?
And if you look at your reflection
Is it all you want it to be?
What if you could look right through the cracks
Would you find yourself
Find yourself afraid to see? "
2005 erschien auch "Stay" von Marc Forster und der Songtext passt dazu wie die Faust aufs Auge. Der unglaublich rasante Psychothriller überzeugt durch spektakuläre Kamerafahrten, geniale Bildübergänge und -montagen. Die Schauspielerauswahl ist perfekt, und das sage sogar ich als Nicht-Goslingfan. McGregor verleiht seiner Figur seine charakteristische Empathie und strahlende Ruhe, Watts spielt die Rolle einer ehemaligen Suizidgefährdeten ähnlich grandios wie in "Mullholland Drive" oder "21 Gramm" und Gosling strotzt von Ambivalenz und Potenzial. Der optische Fluss ist nicht aufzuhalten, so eng verbunden sind die einzelnen redundanten Sequenzen, die nie für sich allein stehen und immer wieder wiederholt werden. Alles ist opulent und bildgewaltig, getragen von ebenso massiven Soundattacken ("Angel"). Eine kaum zu Ruhe kommende Stimmung zieht den Zusehenden in den Bann und lässt ihn auch danach nicht mehr los. Ganz bewusst will ich nicht näher auf den Inhalt eingehen, da er viel besser ohne Hintergrundwissen wirkt. Ich selbst hatte den Film total unterschätzt, ihn eher als eine butterfly-effect-artige Imitation sämtlicher Mindfuckfilme eingeordnet, was sich zum Glück nicht bewahrheitet hat. Im Gegenteil: Jeder Fan dieser Art von Filmen wird jubeln und tagelang an einigem Zweifeln, das er wahrnimmt. Ob wir nun leben oder nicht, ob wir schuldig sind oder nicht, ob wir uns das Leben nehmen wollen/können oder nicht, ob wir träumen oder nicht, ob wir erschaffen worden sind oder nicht, ob wir denken oder nicht, ob wir wahr sind oder nicht, ob wir miteinander verbunden sind oder nicht, ob wir alleine sind oder nicht, ob wir uns kennen oder nicht, ob wir etwas erkennen oder nicht, ob das Leben unseres ist oder nicht, ob wir leben wollen oder nicht, ob uns vor und nach dem Tod etwas erwartet oder nicht oder ob wir uns vor dem bloßen Gedanken einer Nichtexistenz schützen wollen: Würden wir nach eindeutigen Antworten auf alle diese Fragen Ruhe geben und sie ohne Zweifel gelten lassen? Nein. Es ginge endlos so weiter bis niemand wer wüßte, was einmal die Wahrheit und was frei erfunden wäre. Vielleicht liegt diese alleinige Wahrheit dennoch kurz in unseren Händen, doch nur so lange, bis wir sie am nächsten Morgen wieder abwaschen.
Schönstes Lächeln der Welt?:
http://www.youtube.com/watch?v=bp55goEW82c
Unglaublich zeitloser und wichtiger Film. So ist das Leben - nicht anders!
Bis dato der beste Film des 21. Jahrhunderts!
[Scio...] „Holy Motors“ ist sozialkritisch, philosophisch und hochgradig wertvoll. Das Meisterwerk verstört den Zuschauer und erzählt sehr plausibel von einer höchst interessanten Theorie menschlichen Daseins. "Realitäts"nah betrachtet ist der Film ein schwergewichtiger Störfaktor für unsere gängigen Axiome, Lebensvorstellungen und Weltanschauungen, weil er diese komplett in Frage stellt. Die herausragende technische und dramaturgische Qualität zeichnet sich durch wunderschöne Bilder, authentische Schauspieler, tiefsinnige Dialoge, Kurzweil und einer flexiblen Musikuntermalung aus. Die abstrusen Situationen und Irreführungen, die versteckte, beinahe schon nihilistische Kritik an der Naivität bzw. schwachen Reflexionsfähigkeit des Menschen nehmen im Verlauf radikal zu. Grenzen der Realität werden mühelos aufgehoben, alles, das einmal etwas zählte, verliert seinen Wert. Ambivalent ist "Holy Motors" zudem zweifelsohne, denn Leon Carax' Werk bietet viel mehr als nur eine eindeutige Interpretation. Die wechselnde Persönlichkeit des Protagonisten könnte nämlich ebenso als eine moderne Metapher verstanden werden, da der Mensch vor allem durch das Internet/moderne Technologien, beispielsweise in Onlinespielen oder sozialen Netzwerken, immer mehr Möglichkeiten nutzen kann, ein gewolltes und künstliches Ich anzunehmen, die sein eigentliches Erscheinen und in der Konsequenz sein eigenes Leben ohne Probleme verzerren, verfälschen und verändern können. Damit würde der Sinn des menschlichen Daseins noch evidenter zu Nichte gemacht werden, da es nur aus Täuschung und Betrug bestünde. Klar bleibt, und das ist das omnipräsente Topos, dass der Mensch im Endeffekt unwissend ist. Sokratisch führt uns "Holy Motors" vor und macht uns wortwörtlich zum Affen. [...nescio]
Schon in "Twin Peaks" war Jack Nance einer meiner Lieblinge, weil seine Mimik so unglaublich grotesk ist und sein Charakter so berührend dargestellt wird. In "Eraserhead" spielt er den halluzinierenden Henry Spencer absolut herausragend, verloren in den Schatten unendlicher Alpdrücke und -träume. Die Parallelen zu Kafkas "Verwandlung" sind nicht zu übersehen und bereichern das geniale Zusammenspiel von Sound, den man schon als "Dark Ambient" bezeichnen kann, und schwarzweissen surrealen Bildern, die vor Dunkelheit nur so strotzen. Spencers Aussehen ist fantastisch, seine Träume, Wahnvorstellungen und Ängste fesselnd, faszinierend und in den Bann ziehend. Selten habe ich so eine grandiose Leistung bei einem Erstlingsfilm miterlebt. Lynchs unvorstellbares Talent offenbart sich bereits hier und jeder seiner darauffolgenden Werke geht in den Spuren von "Eraserhead" weiter. Natürlich kann man auch Gemeinsamkeiten mit Buñuel feststellen, doch Lynchs Surrealismus ist bei Weitem düsterer und beängstigenderer. Er zeigt uns die Einsamkeit in der Menge, die befremdliche Art der Menschen und dass Träume und Hoffnung oft nicht weit auseinander liegen: "Everything is fine in heaven!"
Nach "Batman Begins" und "The Dark Knight" schließt Nolan seine Batman-Trilogie mit einem würdigen Finale in "The Dark Knight Rises" ab. Zunächst kommt der Blockbuster nur langsam in Fahrt, hält sich zu lange mit irrelevanten Abstechern auf und es kommt fast das Gefühl auf, dass es sich gar nicht um einen Batman-Film handle. Auch die Dialoge sind zu Beginn teilweise so belanglos, dass ich mich schon vor einer herben Enttäuschung fürchtete. Außerdem halte ich Hathaway für fehlbesetzt, weil sie weder durch Sexappeal, Schönheit oder Schauspiel überzeugen kann. Keine Ahnung, wieso Nolan die erste Halbe- bis Dreiviertelstunde so langweilig in Szene setzt, was zudem sehr konträr zu "The Dark Knight" ist. Doch zum Glück wandelte sich meine zunehmende Abneigung in stetig wachsende Begeisterung, als Batman endlich als Batman erschien, getragen von dem genialen Score von Hans Zimmer. Der Kampf um Gotham ging nun richtig los und ich saß mit schwitzigen Händen in angespannter Haltung im Kino. Ich verfolgte das Spektakel, dem nur Nolan in modernen Blockbustern das gewisse Etwas verleihen kann: Spannungs- und Emotionsaufbau pushen sich gegenseitig nach oben. Pathos breitet sich aus und springt einen von allen Seiten an. Die Musik bombardiert dabei unterstützend die Ohren. Das ist alles grandios und lässt keine Wünsche offen. Ein wenig schade finde ich persönlich die vollkommende Abstinenz vom "Joker", dessen Aufenthalt man wenigstens in einem Nebensatz hätte erwähnen können. Insgesamt jedoch ein hervorragender Film, der so gut wie keine Schwächen hat und einen mehr als zufriedenstellend aus der Batman-Welt entlässt.
Unlustiger Schund.
Schöner ist es immer dort, wo man nicht gerade ist. Nach diesem Motto und angetrieben von der alltäglichen Belanglosigkeit suchen die drei Protagonisten nach einer schutzgebenden Heimat. Doch selbst im Land der endlosen Möglichkeiten, USA, finden sie weder etwas, das sie fasziniert, noch etwas, das ihnen einen höheren Sinn gibt. Alles ist belanglos, egal, völlig fremd, einsam und trist. Sie ersticken fast vor Langeweile, scheinen verflucht zu sein zur Sinnlosigkeit. Gerade zu ironisch, dass zwei von ihnen "I put a spell on you" fasziniert laut aufdrehen und als letzten Ausweg wählen.
Die wenigen philosophisch angehauchten Szenen mit der einzig innovativen Figur David (Michael Fassbender) können nicht über die fade Handlung hinwegtäuschen. Die Charaktere sind sowas von bitter klischeehaft und bieten sich niemanden anderem an, als der kommerziellen Masse, was sich natürlich sowohl schauspieltechnisch als auch bei den Dialogen zeigt. Bei einem "philosophischen" Thema sollte man auch ein gewisses Niveau anstreben und nicht die Spaßgesellschaft involvieren. Man versinkt schnell in die authentisch inszenierte Atmosphäre, denn der Einstieg gelingt Scott vorbildlich. Vor allem der audiovisuelle Part überzeugt, indem er dem Gesamtbild Zehnlinge schwängert. Auch 3D wurde hier treffend eingesetzt, aber mehr, um mit Schein zu imponieren und den Fokus von der Story zu lenken. Effekte hin oder her, im Endeffekt passiert hier nicht viel...
[ANTOINE-DOINEL-ZYKLUS II]
Im zweiten Film des sechsteiligen Zyklus' beschäftigt sich Truffaut mit der Naivität eines Liebenden. Antoine ist nun fast erwachsen, setzt seine einzelgängerische Art konsequent fort, indem er in seiner eigenen Wohnung lebt und den Unterhalt durch eine eigene Arbeit in einer Schallplattenfirma finanziert. Er verliebt sich in Colette, die die Liebe aber nicht erwidert, sondern mit seiner spielt. Schade ist, wie manche hier schon betonten, dass der Film nur 29 Minuten andauert und dadurch eine nur grobe Einsicht in die Beziehung zwischen den beiden Protagonisten gewährt wird.
Da ist es wieder: Das "WHAT THE FUCK IS GOING ON HERE?"-Feeling. Ich bin zerstört, allein der tanzende Zwerg macht mich fertig. Seit Wochen schaue ich Twin Peaks und werde glaube ich nie fertig, obwohl ich alle 29 Folgen abgeschlossen habe. Ich kann nicht in Worte fassen, wie genial David Lynch ist. Und Special Agent Dale Cooper ist DER MANN, die Genialität in Person !!! OH GOTT, WAS WAR DAS? Ich bin traurig, weil es vorbei ist, denn die "Twin Peaks"-Magie berührt mein Herz!!!
[ANTOINE-DOINEL-ZYKLUS I]
Nach seinem Kurzfilm "Les Mistons" 1958, in dem auch schon Kinder und deren Gedanken im Vordergrund standen, drehte François Truffaut 1959 sein kunstvolles Spielfilmdebüt "Les Quatre Cents Coups". Es ist ein Stück Wahrheit, ein zeitbestimmendes und wegweisendes Werk der "Nouvelle Vague". Antoine Doinel ist eine Mischung aus einer Autobiographie Truffauts und Biographie seines Erlebten. Nichts ist fiktiv und das sieht und spürt man. Jean-Pierre Léaud, der großartige Protagonist, verleiht seiner Figur enorme Authentizität, Leben und Sympathie. Schon auf seinem Vorsprechvideo lässt sich sein immenses Potenzial erkennen, mit seiner spitzbübischen, aber nervösen Leichtigkeit. Er repräsentiert den typischen zeitlosen Bengel voller Menschlichkeit und Kindlichkeit. Unterdrückung, Unmenschlichkeit, Belanglosigkeit, Ignoranz und Lüge: Dadurch ringt sich Antoine durch und flüchtet. Flüchtet vor der Zeit, in der er lebt. Er will auf neuen Wellen schwimmen und die absolute Freiheit, weswegen er sich romantisch nach dem Meer sehnt. Truffaut selbst meinte, er hatte als Kind stets das Gefühl, man sei grundsätzlich schuldig gewesen und würde diese Schuld mit dem Erwachsenwerden verlieren. Dies zeigt sein bedrückendes und bedrücktes Aufwachsen, sowie: "Meine Mutter ertrug keinen Lärm, im Grunde genommen ertrug sie gar nichts. Ich musste mich unsichtbar machen, ganz still auf meinem Stuhl sitzen und lesen, ich durfte weder spielen noch Krach machen, ich musste so tun, als sei ich gar nicht da." Doch die französische Welle erobert die Zeit und verleiht dem Medium Film neue Perspektiven, die zuvor nur in eskapistischen Träumen Realisation fanden.
Die herausragenden darstellerischen Leistungen und die sehr gute Story, basierend auf dem gleichnamigen Roman von William Diehl, machen "Primal Fear" aus dem Jahre 1996 zu einem innovativen Meisterwerk, das noch viele folgende Filme inspirieren sollte. Absolut beeindruckend ist die Leistung von Edward Norton in seiner ersten Rolle abseits des Theaters. Er macht das, weswegen ich mir Filme anschaue: Er spielt. Spielt mit uns und den Anderen. Er spielt unglaublich gut. Auch Richard Gere verkörpert den selbstverliebten Strafverteidiger grandios. Ein Thriller, der spannender nicht sein kann. Der Justiz, Strafe, Recht und Verteidigung in Frage und Opportunismus ins Zwielicht stellt. Denn ist Ungerechtigkeit im Gericht nicht oft Konvention und Konvention nicht oft die illusionierte Wahrheit im Gericht?
1. Pulp Fiction
2. Twelve Monkeys
3. Lost Highway
4. Fight Club
5. Edward mit den Scherenhänden
6. Millers Crossing
7. Fear And Loathing in Las Vegas
8. Der Duft der Frauen
9. The Game
10. Being John Malkovich
11. Casino
12. Forrest Gump
13. Happiness
14. Reservoir Dogs
15. Truman Show
16. Good Fellas
17. L.A. Confidential
18. Hass
19. Barton Fink
20. Das Fest
21. Trainspotting
22. Die Üblichen Verdächtigen
23. Sieben
24. Big Lebowski
25. Sixth Sense
Absolut geniale Dekade!
"A History of Violence" ist ein ungemein spannender und cleverer Thriller. Sehr minimalistisch kommt er rasant auf den Punkt, ohne unnötig Zeit zu verlieren. Sicherlich einer der besten Filme der 2000er, dessen Handlung zunehmend an Tiefsinn gewinnt. Wir tauchen als Zuschauer in ein angenehmes Leben eines bescheidenden Mannes ein, schwimmen ein bisschen umher, nähern uns an und plötzlich kommt eine schlagartige Welle, die uns in die Tiefe mitreisst. Wir begegnen seiner deskruktiven Phase, als Konsequenz seiner verdrängten Vergangenheit. Subtil wird suggeriert, wie nutzlos eine soziale, humane und psychische Progression sein kann. Dabei wird die interessante Frage gestellt, ob das fair und gerechtfertigt ist. Wir versuchen, uns eine Meinung über den Protagonisten zu bilden, doch diese treibt in eiskalten bis heißen Strömungen, was eine erschütternde, ungleichmäßige Ambivalenz erzeugt. Uns geht die Luft aus, werden aber immer wieder von einem Strudel der Verzweiflung festgehalten. Wir distanzieren uns dennoch in Richtung Oberfläche. Herabblickend sehen wir noch, wie der Protagonist leidet und kämpft, wie er etliches ungeschehen machen will und sich nur eines wünscht: Den Wellenschlag rückgängig zu machen und wieder der zu sein, zu dem er geworden war. Dann verschwinden wir.
Meine Liste, die sich sicherlich noch verändern wird in den nächsten Jahren:
1. Donnie Darko
2. Enter The Void
3. Memento
4. Herr Der Ringe: Die Rückkehr des Königs
5. Dark Knight
6. Mullholland Drive
7. City of God
8. Herr der Ringe: Die Gefährten
9. Antichrist
10. Borat
11. Das Meer in Mir
12. No Country For Old Men
13. V wie Vendetta
14. Inland Empire
15. There Will Be Blood
16. Irreversibel
17. Requiem For A Dream
18. Herr Der Ringe: Die Zwei Türme
19. The Man Who Wasn't There
20. Die Fabelhafte Welt der Amelie
21. Blow
22. A Single Man
23. Fluch der Karibik
24. Kabinett des Dr. Parnassus
25. Big Fish
An diesem Film kann man sich die Zähne ausbeissen...
"Dogtooth" handelt von einer erdrückenden Diktatur, beschränkt auf eine Familie, in der die Eltern den drei Kindern durch Isolation und Konditionierung ein perverses Weltbild aneignen. Der unglaublich authentische Handlungsverlauf irritiert und schockiert zunehmend, weil er niemals übertreibt oder motivlos ist. Ausgehend von der strikten "Erziehung", die eine Aversion einer "normalen" ist, wird ein skurriles System mit neuen Rollen und Regeln erschaffen. Schnell wird einem als Zuschauer dabei klar, ähnlich wie bei "1984" von George Orwell: Lüge ist Wahrheit. So wird aus einer miezenden Katze ein furchterregendes Monster oder aus einer Vagina eine Lampe. Der Mensch ist ein Tier und genauso manipulierbar wie jedes andere. Doch Intelligenz und der Freiheitsgedanke, der deterministischen Unterdrückung zu entkommen, treibt die Kinder immer weiter weg vom kranken Idealismus der Eltern, so dass das gesamte System ins Schwanken gerät, ohne dabei auf schwerwiegende Konsequenzen zu verzichten. "Dogtooth" ist ein unscheinbarer und beinahe latenter Aufschrei, der mit seiner systematischen Groteske die essentiellen Elemente einer Diktatur aufgreift und deren Abartigkeit perfekt darstellt.
Scorseses "Raging Bull" ist ein hervorragendes, in herrlicher Schwarz-weiss-Optik eingefangenes Portrait des italienischstämmigen Boxers Jake LaMotta, das seinen Werde- und Untergang in sportlicher Hinsicht und in Bezug auf sein gesamtes Leben gekonnt in Szene setzt. Robert De Niro spielt auf höchstem Niveau und mit detailvollem Bemühen den unsympathischen und sturen Sportler, wofür er den Oscar für den besten Hauptdarsteller zugesprochen bekommt. An seinem eigenen Stolz, Übermut und besitzergreifenden Verhalten erkrankt, verfällt der Superstar in eine peinliche Belanglosigkeit. Es ist ein Film über Falschverhalten, übertriebene Ambition, Kontrollismus, Manipulation im Sport und das innere Versagen. Ein schwacher Mensch kann nach außen hin so stark sein! Stark, wie ein wilder Stier.