Sonse - Kommentare

Alle Kommentare von Sonse

  • Jahre bevor Tolkiens "Lord of the Rings" überhaupt publiziert wurde, verfilmte Warner Bros. die Geschichte mit Humphrey Bogart als Frodo, Peter Lorre als Gollum und Godzilla als Balrog. Die lange Zeit verloren geglaubten Aufnahmen wurden nun wieder entdeckt.
    Wie das glaubt ihr mir nicht?
    Schaut selbst:
    http://www.youtube.com/watch?v=yUf8reRSImk
    ;)

    Danke für den Tipp, Neil Gaiman:
    https://twitter.com/#!/neilhimself/status/136647231200694272

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    • "Meistgehasst"? Durchaus, aber nicht nur. Im Houses Parliament hat man von allen Premierministern eine überlebensgroße Bronzestatue platziert, die Premiers allerdings erst lang nach ihrem Tod gewidmet bekommen. Einzige Ausnahme: Thatcher. Sie steht da jetzt schon dabei im Gegensatz zu ihren anderen noch lebenden Kollegen. Hat mich sehr amüsiert. Aber sie haben ja vorm Parlament auch eine riesige Cromwell-Statue und reagierten verwundert als ich fragte: "Why?"

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      • Mein spontan liebster Lisa-Moment:
        Sie kauft ein Buch von Al Gore...

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        • Die Bücher sind ja insgesamt in Ordnung und zumindest das erste finde ich wirklich gut, aber dieser Film... Not feeling it so far. Auch nicht nach diesem Trailer. Sutherland passt als Snow zwar, aber der Look des "Capitol"? Meh. Letzte Chance: die Arena.

          Ach und wo ist der neue Trailer zu "The Iron Lady"? Der ist besser. :)

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          • Da habe ich dem Good Doctor mit der Tolle und den 'flappy hands' *räusper* doch mal ein Bild spendiert.
            Ich bin seit mehreren Jahren so großer Kermode-Fan, dass ich mir sogar mal sein Hörbuch "It's Only a Movie" gekauft habe. Don't bother, not that great. Was viel besser ist, ist seine wöchentliche Radiosendung mit Simon Mayo "Kermode and Mayo's Film Review" auf BBC 5 Live, die hiermit mal wieder jedem ans Herz gelegt sei:
            http://www.bbc.co.uk/programmes/b00lvdrj

            Abschließend hier mein liebster Verriss von ihm (zu POTC 3):
            http://www.youtube.com/watch?v=lZMfe4qnoKU
            Yes, he is so right.

            Mein persönlicher Nerdgasm:
            http://www.youtube.com/watch?v=DMXD__b1xDw
            Kevin: I can't use 'masterpiece' in the way he [Mark] does every week.
            Mark: That's the last time I'm ever nice about you.
            :)

            Marks Beschreibung seiner wunderbaren 'Stag Night' (ca. ab Minute Sieben):
            http://www.youtube.com/watch?v=8oyhbEOmsms&t=7m0s
            "Just hell on earth."
            Herrlich.

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              Ach Mama, was kaufst du nur für einen Käse! Dieser No-Budget-Jumanji-Müll ist jedenfalls noch schlimmer als befürchtet. Grottig auf allen Ebenen wird dem Betrachter dieses Bandsilberscheibenprolaps' nur Gnade dank kurzer Dauer zu teil.
              Und ich kann die DVD jetzt nicht mal artgerecht lochen, weil sie ja dir gehört, und du kannst sie nicht mal weiterverschenken wie "The Tourist", denn wem soll man das antun? Ach Mama...

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              • Nichts gegen Benicio, aber mein erster Gedanke war hier auch: "Och nöö, ein Klingone..."
                Die finde ich nicht gerade spannend, ich hoffe, ich irre mich. Und bitte auch keinen Khan - Den Zweiten.

                • William Shatner and Himself...

                  Ernstgemeinter Vorschlag: The Remains of the Day (unerfüllt allerdings)

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                  • 6 .5

                    Nachdem nun einige Tage vergangen sind, seit ich "Tintin" im Kino sah, bleibt ein durchwachsenes Gefühl übrig. Im Kino wurde ich durchweg gut unterhalten, aber ich hatte den Film keine 24 Stunden später größtenteils schon wieder vergessen und für eine Produktion mit solchen hochkarätigen Namen wie Spielberg, Jackson, Wright und all den anderen hätte ich doch deutlich mehr erwartet.

                    Was hängen blieb ist vor allem weiterhin mein Wunsch, man hätte "Tintin" Live-Action verfilmt, was bei den Produzenten sicher ohne finanzielle Hürden möglich gewesen wäre. Grundsätzlich hat mir zwar der Look des Films gefallen und eine Comicverfilmung zu animieren ist auch keinesfalls unsinnig, aber das Mo-Cap-Verfahren hat mich in diesem Fall einige Male irritiert.

                    Wenn der Film nach Comic aussieht, dann hat er für mich optisch funktioniert. Sobald ich jedoch das Gefühl hatte, man habe sich bei bestimmten menschlichen Figuren (Tintin z.B.) in gewissen Einstellungen wiederum um möglichst große "Echtheit" bemüht, vielleicht um das Uncanny Valley mit den eigenen Methoden auszuloten, schlug der übliche Effekt mit aller Härte zu: tote Augen, seltsame Mimik usw. und ich wurde aus der Handlung gerissen.

                    Ich wurde wirklich das Gefühl nicht los, hier wurden die Grenzen der eigenen Technik bewusst getestet. Bei Tieren schlägt der negative Uncanny-Effekt nicht zu und entsprechend spannend ist da eben der Vergleich zwischen Struppi (Comic-Look) und jenem Wachhund (auf möglichst realistisch getrimmt). Letzterer war wirklich klasse animiert, funktioniert haben jedoch beide Hunde - im Gegensatz zu den Menschen.

                    Und schließlich möchte ich für Sakharine beinahe noch einen extra Punkt geben, da ich seine Figur nicht nur "oddly attractive" fand, sondern er einen wirklich guten Bösewicht abgibt und ich am liebsten eine Petition "Für mehr Falken als Sidekick-Tiere von Filmböswichtern" starten möchte. Da er jedoch aussieht wie eine Kreuzung aus Christoph Schlingensief und meinem alten Deutsch-Tutor, lasse ich das bleiben, da mich dies zu sehr verstört.

                    P.S. Auch wie die Geschichte beinahe schon völlig vergessen: 3D bleibt auch hier weiter überflüssig. Am Anfang ist es ein bisschen "hui" und nach spätestens 10 Minuten haben sich meine Augen daran gewöhnt und ich sehe nur einen effektlosen, in der Farbe eingeschränkten Animationsfilm.

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                    • 7 .5

                      Wer "The West Wing" liebte und dieser Serie und ihrer romantischen Sicht auf die Politik nachtrauert, der kann sich Rod Luries "Commander in Chief" auf alle Fälle anschauen, auch wenn diese leider etwas zu kurzlebige Serie nie an Sorkins West Wing heranreicht.

                      Als der republikanische Präsident Bridges überraschend stirbt, wendet sich das White House an Vice President Mackenzie Allen (Geena Davis), eine Frau und auch noch ein "Independent". Sie landete auf dem Ticket um Stimmen aufzufangen, nicht weil irgendjemand im Politikbetrieb ihr die Präsidentschaft anvertrauen wollte. "All the President's Men" erwarten einen sofortigen Rücktritt von ihr um für den nächsten republikanischen Thronfolger Platz zu machen. Beinahe tut sie dies auch, doch dann begegnet sie ihm, dem Speaker of the House Nathan Templeton (Donald Sutherland). Dieser lässt einen misogynen Spruch ab und sie zerfetzt die Rücktrittserklärung direkt vor seiner Nase...

                      Der Fokus liegt im Vergleich zu TWW etwas weniger auf dem Stab des Weißen Hauses und dafür etwas mehr auf der Präsidentin und ihrer Familie. Geena Davis ist zwar super als Mac, aber ihre Figur ist zu perfekt. Sie hat keine Fehler und nahezu am Ende jeder Episode oder jedes Konflikts geht sie triumphierend hervor. Auf Dauer ist das eintönig, auch wenn sie wohl tatsächlich didaktisch als Vorbild konzipiert war.

                      Dankbar war ich zu Beginn, dass aus ihrem Mann Rod, der als ihr Chief of Staff zurücktreten muss, um die Funktion des First Gentleman zu erfüllen, kein billiges dramatisches Futter geschlagen wurde. Er machte seinen Job und wählte ganz richtig eine proaktive Herangehensweise und mischte sich ein. Wow, ich war richtig beeindruckt: It is not an issue! Wer hätte das gedacht. Diese Freude wärte vielleicht 6-7 Folgen. Dann bekam er Minderwertigkeitskomplexe und wollte unbedingt und bevorzugt eine hohe Funktion im Baseballverband einnehmen, um sich nicht allzu "entmannt" zu fühlen... Verdammt nochmal, und das kindische Gequengel wärte dann auch noch über mehrere Episoden. Über die Kinder will ich gar nicht erst reden, die nervten schon in West Wing.

                      Macs Gegenspieler (Sutherland) machte da deutlich mehr Spaß und er hatte eine sehr gute Dynamik mit Geena Davis. Seine Figur ist auch eine der wenigen, die in der ersten und einzigen Staffel dieser Serie eine gewisse Entwicklung durchmacht. Von ihrem Stab war ihr Chief of Staff noch die interessanteste Figur, und während ihre Pressesprecherin zwar ganz sympathisch war, war sie meilenweit von West Wings CJ Cregg entfernt und viel zu lieb um sich an der Pressefront ausreichend durchsetzen zu können.

                      All das machte "Commander in Chief" zu einem West Wing für Arme, als solches, das sei gesagt, ist die Serie allerdings durchaus sehenswert, und vielleicht hätte sie sich mit 1-2 weiteren Staffeln noch merklich weiter entwickelt und noch gemacht. Zu schade auch, dass es 5-6 Episoden gibt, die gedreht wurden, allerdings bis heute niemals gezeigt wurden und in den Archiven von ABC versauern.

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                      • Wer ein ganz besonderes Beatles-Souvenir möchte, der soll schon mal seine Geldkoffer für Stockton (UK) packen. Am 5. November gibt es dort John Lennons kariösen Beißer zu ersteigern.
                        http://www.bbc.co.uk/news/uk-england-merseyside-15357068
                        Was kommt als nächstes? "ABBA-Scheiße"(© Priscilla, Queen of the Desert)?

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                        • Love ze video, zee accent in particular! ;)

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                          • Ex-Gitarrenträger von Kurt Cobain... Aha. Nicht meine Welt. ;)

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                            • 7 .5

                              Ein typischer Disney-Underdog-Film mit einer ordentlichen Breitseite amerikanischem Hurra-Patriotismus. Erträgt man dies, kann man den eisernen Will schon mal schauen. Die Hunde sind toll und für Spacey als Reporter Kermit Kingsley (!) in einer Nebenrolle habe ich immer bis zum rührseligen Schluss durchgehalten.
                              Immer?
                              Ja, denn hier wird zwar so gut wie kein Klischee dieser Filme ausgelassen, aber ich kann mir nicht helfen, ich mag "Iron Will" trotzdem. Soft Spot. Und wie bereits angemerkt wurde: Der böse Schwede ist klasse! So böse böse ist er, dass er einmal sogar an einem Abhang steht, die Arme in die Luft reißt, höhnisch lange lacht und die Kamera auf ihn herabblickt: Muuuhahahahaha!

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                              • Nur zur Info:
                                In den nächsten Stunden werden wir eine Update-Version im Android Market hochladen, die stabiler sein sollte.

                                • 6 .5

                                  "Fortysomething" ist eine kurzlebige UK-Comedy-Serie um den frustrierten Mitvierziger Paul Slippery und die Problemchen seiner Familie, die ich Fans der Schauspieler empfehlen würde, allen anderen jedoch nicht. Für mich waren jedenfalls Peter Capaldi als Rivale, Benedict Cumberbatch als ältester Sohn und Hugh Laurie als Mr Slippery himself ausreichende Gründe, mir die Serie einmal anzusehen. Nach einem für mich sperrig-öden Start habe ich ab der Mitte der ersten und einzigen Staffel doch Zugang gefunden und schließlich meinen Spaß daran gehabt, wenn auch vorwiegend aufgrund der Schauspieler, nicht der Drehbücher.

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                                  • Schöner Trailer. Ist schon länger vorgemerkt. :)

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                                      Warum nur hat sie so gelächelt?
                                      Leonardo Da Vinci und seine Muse Mona Lisa müssen ihren Wert für unsere heutige Zeit gegenüber einem pragmatischen, unverschämten Inquisitor rechtfertigen.

                                      "Who would have thought that I would be mending broken hearts 486 years after my death?"

                                      Kevin Spacey hat "The Interrogation of Leo and Lisa" oder kurz "Leo and Lisa" für den Schweizer Luxusuhrenhersteller IWC anlässlich dessen Schickeria-Gala-Abend "Serata di Leonardo" zur SIHH Watch Fair 2007 exklusiv innerhalb von zwei Tagen produziert.

                                      Die Autorin Morgan Lloyd Malcolm, ein Protegé von ihm, schrieb das 15-minütige Theaterstück, welches von Thandie Newton als Mona Lisa, die mir hier ausnahmsweise mal ganz gut gefällt, Elliot Cowan als Leonardo Da Vinci und Spacey selbst als Inquisitor aufgeführt wurde.

                                      Lange war das Stück auf der Webseite von IWC abrufbar. Nun hat Hamish Jenkinson, der Regisseur der Filmaufnahme der Aufführung, den Kurzfilm online gestellt. Echt sehenswert!

                                      Film:
                                      http://www.youtube.com/watch?v=NtTb2dPmFvA
                                      Making Of:
                                      http://www.youtube.com/watch?v=vrIn5W8mfe0

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                                      • Hallo Leute,
                                        scheinbar gibt es einen Bug in der Antwortfunktion. Zumindest Kängufant und ich können die Antworten hier teilweise nicht lesen, weil sie uns nicht angezeigt werden.
                                        Falls ihr also einen konkrete Frage habt, auf die wir antworten sollen, dann nutzt bitte das Forum. Vorzugsweise den Bug-Thread:
                                        http://www.moviepilot.de/forums/anregungen-fragen-lob-tadel/threads/bugs-fehler-auf-moviepilot?page=190
                                        Danke!

                                        • 7 .5

                                          Ein Film, der durch seine Goofs gewinnt! Denn dank der (das unterstelle ich hiermit) Fehler wird nach 30 Jahren noch fleißig diskutiert, wer nun wann das Ding und so, und vor allem am Ende, und überhaupt... Das ist der größte Spaß an diesem Carpenter-Quasi-Remake von "The Thing from Another World". Wer diese Haarspalterei ebenfalls schätzt, der kann diese Analyse des Endes als guten Ausgangspunkt zum weiteren Sezieren anschauen:
                                          http://www.youtube.com/watch?v=SppG-I_Dhxw

                                          Ich bin großer Fan jeder Form des Alien Body Snatching-Paranoia-Themas ob nun "Invasion of the Body Snatchers" (alle Versionen), "Invaders from Mars", "V" oder "The Faculty", und so ist "The Thing" automatisch eine Geschichte nach meinem Geschmack. Das ich dennoch nicht vollkommen begeistert bin, das liegt vor allem an den Charakteren, die mir mit wenigen Ausnahmen, einfach nicht nahe genug gebracht wurden, um mich zu kümmern, nicht mal nahe genug, um sie immer auseinander zu halten. Darum gebe ich zu die "Akte X"-Episode "Ice", die zum Teil auf "The Thing" basiert, besser in Erinnerung zu haben. Sie hatte mich in jungen Jahren jedenfalls so beeindruckt, dass ich mich noch heute an sie erinnern kann.

                                          Dennoch hat Carpenters Film zweifelsohne seine Vorzüge (z.B. die handgemachten Effekte) und ist dem Original von Howard Hawks dank seiner Ernsthaftigkeit in Sachen Stimmung und Spannung deutlich überlegen.
                                          Und irgendwie freue ich mich sogar auf das bevorstehende Prequel, selbst wenn es nichts taugen sollte...

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                                          • 8

                                            Monsters vs. Aliens in und um einen Wohnblock in Brixton, London. Schon jetzt einer meiner liebsten Filme des Jahres! Loved it!
                                            Angefangen beim Humor, den kreativen Aliens (on a budget), der knackigen Dauer, über den guten Soundtrack hin zu den hervorragenden Laiendarstellern, allen voran John Boyega mit einer beeindruckenden Präsenz als Moses, ist Joe Cornishs Erstling über eine Bande jugendlicher Hoodies, die schmerzlich erfahren muss, dass ihr Handeln Konsequenzen hat, äußerst gelungen. Ich fürchte, dass die wenig subtile Botschaft sich dennoch nicht in so manchen Köpfen verfängt, auch weil das Ende des Films nicht so schlau ist wie es sein sollte. Trotzdem ist "Attack the Block" eine unbedingte Empfehlung (besonders im Kino), nicht nur weil er enorm Spaß macht, sondern dabei auch noch relevant und rasant-clever erzählt.

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                                            • 7 .5

                                              "Max et les ferrailleurs" (Das Mädchen und der Kommissar) ist ein wunderbarer französischer Noir von Claude Sautet, der sich langsam entwickelt, einen nach seinem Ende jedoch einige Zeit über die Geschichte, die Charaktere (großartig: Romy Schneider und Michel Piccoli) und insbesondere die Schuldfrage nachdenken lässt.

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                                              • 5 .5

                                                Eine Schauspielerin versucht das Theater ihres "ins Exil verbannten" Mannes während der Besetzung Frankreichs durch die Nazis zu leiten.
                                                Mich hat "Die letzte Metro" kalt gelassen. Viel von Truffaut habe ich wahrlich noch nicht gesehen, aber bisher konnte ich mich für keinen Film darunter wirklich begeistern. In diesem Fall war ich ob des Themas (Theater, Fiktion und Realität etc.) sehr zuversichtlich und wurde leider enttäuscht. Sicher, ich könnte jetzt ein paar Szenen und die Schauspieler einigermaßen loben, sehr schnell wäre ich jedoch schon bei jenem zweischneidigen Lob "sieht alles ganz hübsch aus", das nicht zufällig klingt wie ein "hat sich allzeit bemüht..." im Zeugnis.
                                                Auf dem Papier klingt "Die letzte Metro" vielversprechend und der Film hat auch sämtliche Zutaten für reichlich Drama oder zumindest gutes Charakter- bzw. Schauspielkino, doch irgendwie zieht er einfach nur an einem vorüber. Die anderen Kommentare hier beruhigen mich, da ich sehe, dass es nicht nur mir so ging. Lasst diesen Truffaut besser nicht euren ersten sein.

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                                                • 7 .5

                                                  Der Titel des ersten Films von Simon Baker lautete "L.A. Confidential". Er war darin einer der Gründe, warum Kevin Spaceys Figur vom eigenen Gewissen geplagt plötzlich moralisch wurde. Rund 15 Jahre später befiehlt Baker Spacey in "Margin Call" gegen sein Gewissen zu handeln, und die wertlosen Werte auf Bildschirmen für imaginäre Summen schnell auf den Markt zu werfen und diesen für Jahre zu ruinieren.

                                                  Vor mehreren Jahren habe ich während meines Auslandssemesters viel Zeit mit einem Studenten verbracht, der genau so einen Job wollte wie ihn sämtliche Protagonisten in diesem Film haben. Meine Güte, er hat mich mal einen halben Tag lang nur durch Bekleidungsgeschäfte geschleppt um diverse Krawatten zu kaufen, obwohl ich mich dabei über ihn lustig gemacht habe. Ständig sprach er von teuren Autos, blickte einen unserer Freunde, nach dem er ihm sagte "Mit dieser Einstellung werde er nie ein großer Fisch", jedoch mit großen Augen an als wäre das, was er ihm daraufhin antwortete eine völlig neue Information für ihn: "Ich will gar kein 'Großer Fisch' werden, die interessieren sich nur für sich und ihr Geld und für niemanden sonst." Was wohl aus ihm geworden ist? Eigentlich war er, wenn man ihn länger kannte, doch zu nett, um mit der oberflächlichen Statussymbol-Obsession wirklich glücklich zu werden.

                                                  Der Erstling von J.C. Chandor jedenfalls wird wohl kaum ein Mainstream-Publikum begeistern können (dennoch war ich überrascht, dass der Film mit diesen Schauspielern bei uns im richtigen Programmkino läuft und nicht im Multiplex, nicht mal im Lehrerehepaar-Pseudo-Arthausschuppen). Viel zu sehr verschließt er sich jeglichen, künstlichen Handlungskniffen, um extra Drama zu erzeugen. "Margin Call" ist knochentrocken und darin liegt neben seiner beeindruckenden Darstellerriege seine Qualität. Beinahe die gesamten Handlung über 24 Stunden spielt sich in den Büroräumen der Bank ab, in der die Figuren das Problem identifizieren, weitergeben, eine Entscheidung fällen und diese durchführen. Man bewegt sich in einem designten Mikrokosmus an der Wall Street. Der Name der Bank fällt nicht, dass es sich höchstwahrscheinlich um die Lehman Brothers handelt, kann sich jeder denken.

                                                  Aus dem gleichen Grund werden die Konsequenzen des Handelns der Bank ebenfalls nur angedeutet, denn wir kennen sie selbst. Verlangen könnte man womöglich eine bessere Erklärung, was nun genau die Ursache des Problems ist. Grob versteht man dies jedoch, und mit weiteren Details würde es möglicherweise zu didaktisch werden. Stattdessen erklärt man es den Zuschauern, indem man ihnen vor Augen führt, dass man auch in der Bankenwelt "aufwärts versagt". Jeder Vorgesetzte möchte es noch simpler erklärt haben, bis Big Boss Jeremy Irons schließlich betont, es wie ein Kind erklärt haben möchte, da er schließlich nicht auf dem Chefsessel sitze, weil er so viel weiß.

                                                  "Margin Call" ist ein Film für mich, wie "Horrible Bosses" es nicht ist - gut, dass mir Spacey die Wahl lässt. Die Trockenheit lässt den Film zwar nicht vollkommen ohne Längen, doch das erstklassige Ensemble macht ihn spannend, selbst wenn jeder weiß wie es endet. Nur eine symbolhafte Nebenhandlung erlaubt sich Chandor. Sam Rogers (hier die moralische Figur: Spacey) Hündin hat Krebs. Sam erwähnt er habe bereits Unsummen in sie investiert, damit sie am Leben bleibt. Während der schicksalhaften 24 Stunden ist sie beim Tierarzt. Ich vermute ihr ahnt bereits wie die Geschichte für sie ausgeht.

                                                  Eindrücklicher noch ist schließlich das Bild mit Simon Baker und Demi Moore im Fahrstuhl. Sie diskutieren wessen Kopf von beiden nun wohl rollen dürfte. Zwischen ihnen steht die gesamte Zeit über eine Putzfrau mit ihrem Wägelchen. Die beiden sehen sie kein einziges Mal an, sie bemerken sie gar nicht, sie sprechen vor ihr ganz offen, sie ist doch nur Inventar.

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                                                  • Writer-Director Karen Moncrieff hat für mich mit "Blue Car" und "The Dead Girl" bewiesen, dass sie ordentlich was kann, zu schade, dass sie immer um die fünf Jahre benötigt um ein Projekt zu realisieren. Liebe Produzenten, gebt der Frau mehr Geld, damit sie mehr Filme machen kann. Danke!

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