Sonse - Kommentare
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Alle Kommentare von Sonse
"Frisch, fromm, fröhlich, frei": Einer der besseren unter den Lümmel-Filmen, da Theo Lingen eine zentralere Rolle als sonst spielt und quasi gleich doppelt vertreten ist. Sein Oberstudiendirektor Dr. Gottlieb Taft ist als Moralist mit Augenzwinkern durchweg das Highlight der Filmreihe. Außerdem erinnert er mich immer an meinen Opa. :)
Für mich der schlimmste "Lümmel"-Film aufgrund einer nicht enden wollenden Flut von Heintje- und Peter Alexander-Songs, nur unterbrochen von den üblichen, diesmal besonders lahmen Streichen und platten Lachern. "Hurra, die Schule brennt!" ist sicher einer der bekanntesten Titel, allerdings auch so langweilig und grausig, dass einem der Beleuchter auch mal die Rotlichtlampe ins Gesicht drehen sollte, um die Schamesröte des Zuschauers beim Anblick dieser Klamotte zu sehen. Ungenügend. Setzen.
Das Mommsen-Gymnasium der "Lümmel"-Filme steht in Baden-Baden und bietet wenigstens zum meinem Vergnügen gelegentlich dialektale Heimatklänge. Für diesen dritten Teil der Klamaukreihe spricht die Abwesenheit der singenden Zehennägelroller und Schwiegermutterlieblinge Peter Alexander und Heintje, die den vorangegangenen Film sowie den nächsten heimsuchen. Dagegen ist Hans Clarin als Dr. Glücklich als traumtänzerischer Pädagoge auf merkwürdige Weise recht charmant.
Die "Lümmel"-Filme sind inhaltlich kaum auseinander zu halten, doch gibt es ein unübersehbares Qualitätskriterium bzw. im Fall von "Zum Teufel mit der Penne", dem zweiten Teil, eher ein bzw. zwei große, singende Warnsignale. Die Musik der Reihe schreckt sicher nicht erst seit heute ab, doch ein Teil der Filme verschont den Zuschauer nach dem Vorspann mit unnötigem Liedgut. Hier sowie in ein bzw. zwei weiteren Filmen sind allerdings Peter Alexander und Heintje dabei und nerven mit grausigen Gesangseinlagen und trällern etwas von "Maaaamaa" und "Honey", dass es schmerzt.
Peter Alexander meinte auch noch ein wenig kreativ einzugreifen und taufte Hansi Kraus' Hauptfigur spontan von Pepe Nietnagel in "Notnagel" um, was zur üblichen Verwirrung dieser Filme beitrug. Denn obwohl alle sieben Filme innerhalb von etwa vier Jahren produziert wurden, ändern sich bis auf wenige Ausnahmen die Schauspieler regelmäßig, insbesondere Pepes Vater (diesmal Willy Millowitsch) und Schwester (nicht Uschi Glas, sondern hier Hannelore Elsner, die zuvor und danach wieder eine französische Austauschschülerin spielte).
Der erste Teil der "Lümmel von der ersten Bank"-Reihe heißt auch "Zur Hölle mit den Paukern" und ist der beste der sieben Filme mit Hansi Kraus und Theo Lingen. Ende der sechziger Jahre veränderte sich gesellschaftlich bekanntermaßen so einiges, und aus dieser Zeit stammen - "Man fasst es nicht" - die sogenannten Lümmel- bzw. Paukerfilme. Im Gegensatz zu den Fortsetzungen bemerkt man in "Zur Hölle mit den Paukern" den Widerstand der Jüngeren gegenüber der Generation ihrer Eltern und Großeltern, mit, wenn auch reichlich zahmen, Seitenhieben auf Militarismus und der Nazi-Vergangenheit.
Die Rebellion fällt hier denkbar spießig aus, doch die Mischung aus einer Aneinanderreihung von Schülerstreichen, pubertären, billigen Witzchen, irgendeiner faden Liebesgeschichte verpackt in einer müden Regie machte die Klamaukfilme massentauglich und erfolgreich.
Bei aller Kritik habe ich die Filme dieser Reihe als Kind mehrmals gesehen und auch mein Fazit nach dem kürzlichen zweiten Blick war ein "Nicht so schlimm wie befürchtet". Als harmloses Zeitdokument haben sie auf alle Fälle noch einen gewissen Charme und sind wahrscheinlich keineswegs schlechter, wahrscheinlich sogar unterhaltsamer als das was Jahrzehnte später auch noch als Serie oder TV-Film aus deutscher Produktion über unsere Mattscheiben flimmerte.
Uhh, Lens Flares...
Mike 'Newell' ist aber glaub nicht mit 'Neville' Longbottom verwandt. ;)
Umbridge, und seit gestern auch ein bisschen Griphook...
Accio Alfonso Cuarón! Na ja, man kann es ja mal versuchen. Die Entscheidung ab "The Order of the Phoenix" sämtliche Filme von David Yates inszenieren zu lassen war bedauerlich, zumindest für all jene, die nicht nur die abgefilmte Handlung der Bücher sehen wollten, sondern ihre Adaption (Anpassung) an das Medium Film.
"Harry Potter and the Deathly Hallows - Part 2" unterscheidet sich im Wesentlichen nicht von Yates' anderen Verfilmungen der Reihe. Während er die eintönigere erste Hälfte dieser Geschichte unnötig in die Länge zog, wuselt er nun wieder durch all die Action gegen Ende der Buchvorlage. Gerade hier hätte man auch Fehler im Buch von Rowling verbessern können. Aber nein, nicht nur sterben gewisse Figuren ebenfalls hier Off-Screen, es kommen sogar noch andere hinzu. Hier rächt sich auch bitterlich, dass viele Nebenfiguren in den vorangegangenen Filmen viel zu kurz kamen. So vermisst man nicht nur den emotionalen Schlag des Buchs, auch ist der Showdown nicht einmal annähernd so intensiv wie er sein könnte. Alles fühlt sich so heruntergerattert an, als hätte Ron Howard seine Finger im Spiel gehabt.
Schön war es Neville endlich in Action zu sehen. Er war von Anfang an in den Büchern eine meiner Lieblingsfiguren und im fünften Teil hatte ich sogar insgeheim gehofft Rowling zaubert den Twist, dass alle sich stets geirrt hätten mit Harry, und eigentlich Neville hier die auserwählte Hauptfigur sein sollte, aus ihrem Hut, und die Bücher ab sofort Neville Longbottom and the Rhabarber of Loremipsum heißen würden. Aber nein. Sie hatte ja noch nicht mal den Mumm Harry am Ende einen "Dragonheart"-Abgang zu gönnen. Trotzdem schön, dass Neville hier strahlen darf. Und dass obwohl ihn die Filme bisher fast durchweg, und im Gegensatz zur Vorlage, zur Witzfigur am Rande degradiert hatten und Harry im Gegenzug, in den Büchern oft sehr passiv, etwas übertrieben heroisiert wurde.
Nett waren ebenso McGonagalls kurze Auftritte, die sich Maggie Smith trotz Chemotherapie nicht nehmen ließ. Und am besten von allem hat Yates überraschenderweise Snapes Geschichte, den "Prince's Tale"-Flashback, hinbekommen. Alle wesentlichen Informationen wurden untergebracht und wohl auch dank Alan Rickman, ist dies der erste und vielleicht auch letzte Abschnitt des Films, der berührte.
Positiv beeindruckt war ich überdies von den Goblins, insbesondere Griphook, der hier fantastisch dargestellt war. Während seiner Unterhaltung mit Harry zu Beginn, wirkte er auf mich weit bedrohlicher als Voldemort den gesamten Film über. Abschließend muss ich auch noch den Drachen loben, wie die bedauernswerte Kreatur sich aus Gringotts befreit, wurde hervorragend umgesetzt.
Trotz allem wird man das Gefühl nicht los, es fehle etwas. Seien es epische Momente während des Battle of Hogwarts oder eben das Schicksal von Teddy Lupin, mit dem Rowling, etwas konstruiert, am Ende die Potter-Reihe "Full Circle" brachte...
Post Scriptum:
Meine Güte, Cirián Hinds habe ich erst auf den zweiten Blick als Aberforth wiedererkannt und abschließend noch meinen "Dank" an das Mainzer Multiplex, dass mich zwang einen Tagesausflug zu unternehmen, um auch den letzten Film wie seine Vorgänger im Original und ausdrücklich nicht in 3D zu sehen.
1. Prisoner of Azkaban
(lange nichts)
2. Philosopher’s Stone - Ja, ja Columbus, Kinderfilm, Hollywood... ich mag den :)
3. Deathly Hallows - I
4. Goblet of Fire - mehr aufgrund des Buchs als des Films
5. Order of the Phoenix
6. Half-Blood Prince
7. Chamber of Secrets
Sie sind Aliens, tragen seltsame Uniformen, geben zu, unsere Ressourcen zu brauchen, schwafeln was von Terroristen, holen Menschen einfach so "ab", hängen die peinlichsten Propagandaplakate auf, haben die Medienmacht an sich gerissen und ach so, haben nebenbei eine faschistische Weltdiktatur errichtet.
"Ja, und? Gähn..."
Sie haben uns getäuscht, sie sehen gar nicht so aus wie wir, sie sind Reptilien! "Waaas!? Tötet sie!"
"V" ist spaßig, gerade auch aufgrund seines charmanten Trash-Faktors, und so sehenswerter als all die jüngst leider mehrheitlich wenig fesselnden Alien-Invasion-Movies. Unübersehbar ist, wo Emmerich sich für "Independance Day" bedient hat, und ebenso nett sind die Referenzen von "V" zu vorangegangem Sci-Fi. Als ein kleines Laien-Blasorchester bei der Landung eines der Alien-Shuttles zur Feierlichkeit (mehr schlecht als recht) den Star Wars Theme intoniert, ich wäre vor lachen fast vom Stuhl gefallen. Und wo hat man bitte schon mal Alien/Raumschiff-Bekämpfung mit Heißluftballons gesehen?
Die Fortsetzung "V: The Final Battle", ein weiterer Mehrteiler, ist ebenfalls noch sehenswert. Die darauf folgende Serie wiederum hatte ich nach 2-3 öden Episoden schon abgebrochen und bis heute steht sie weiterhin unvollendet in meinem Regal.
Haha, der erste Teaser für Meryl Thatcher ist da:
http://www.moviepilot.de/movies/die-eiserne-lady/trailer
Vorgemerkt! :)
Für viele wahrscheinlich eine ungewöhnliche Wahl, aber "The Abyss" ist wohl mein liebster Cameron, noch vor "Aliens" und "T2". Und sei es auch nur für eine Szene oder einen Abschnitt, der für mich das Beste ist, was Cameron je gemacht hat: Fight you bitch!
*Spoiler*
Ab dem Zeitpunkt, wo Virgil und Lindsey festsitzen, Wasser eindringt und sie ihm sagt: "If you'll be logical for one second... […] I drown, and you tow me back to the rig […] and I can, I can be revived […] maybe […] I know. But it's the only way." Sie genau das machen und Cameron eine wunderbar mutige, lange Szene folgen lässt, in der Virgil um ihr Leben kämpft und ihren leblosen Körper anbrüllt: "Goddammit, you bitch! You never backed away from anything in your life! Now fight!" Aufgibt, nicht aufgeben kann...
Teil1-Ertrinken: http://www.youtube.com/watch?v=-fjS0ocT4FM
Teil2-Wiederbelebungsversuch: http://www.youtube.com/watch?v=8Q60x_5WOqk
*Spoiler Ende*
Gänsehaut. Ed Harris ist einfach klasse in dieser Szene. Die habe ich nach dem ersten Sehen von "The Abyss" vor vielen Jahren nie vergessen.
Harris und Mastrantonio geben hier ohnehin ein sehr gutes Duo ab, ob sie ihn anbrüllt, er seinen Ring in die Toilette wirft, um ihn sofort wieder rauszufischen und für den Rest des Films mit einer blauen Hand herumzulaufen, oder beide gegen Michael "trigger-happy" Biehn kämpfen und Erste Kontakte herstellen... Wunderbar, und fernab der DiCaprio/Winslet-Heulnummer und dem blauen Kinderkram.
Zwar spürt man am kitschigen Ende (und ich bin trotz Überlänge für den Director's Cut) rückblickend eindeutig wohin sich Cameron leider entwickeln würde, aber hier kann ich das noch vergeben. Denn da war noch ein gigantischer Tank im Spiel, kein Greenscreen. Selten wirkte die Unterwasserwelt so beklemmend echt.
"The Abyss" ist nicht nur maßlos unterschätzt, sondern für mich Camerons bester Film. Blubb.
Lange habe ich mich vor Malicks neuem Werk gedrückt. Der Trailer und Brad Pitt sorgten bei mir für Bedenken. Vergangenes Wochenende hatte mein Hadern ein Ende, die Lobeshymnen der letzten Wochen hatten mich doch wider Willen überredet. Am Ende sah ich beides bestätigt, besagte Hymnen und meine Zweifel.
Die ersten schätzungsweise 30 Minuten waren unglaublich sperrig und durchsichtig zugleich, und schienen meine schlimmsten Befürchtungen zu bestätigen. Die künstliche Pose, die Distanz zu den Figuren, die prahlerische Tiefgründigkeit in einer Aneinanderreihung von schönen, aber leeren Bildern. Terrence Malick in seiner Liebe zur Natur für mich schon immer das Gegenstück zu Werner Herzogs feindlicher Faszination, holt diesmal wenig subtil ganz weit aus. Er will uns die Welt erklären, samt Gott und Urknall, und Mensch und Himmel und allem drum und dran. 42 also. Hey, nichts gegen ehrgeiziges Filmemachen.
Der Verlust eines Sohnes, Sean Penn und die Architektur, Vater und Mutter, ich versuchte mir die Geschichte zusammenzubauen und eine Verbindung zu diesen Menschen zu finden. Please engage me, Malick, please... Bevor es dazu kommen kann, reißt Malick mich immer heraus und zeigt mir NASA-Aufnahmen, Feuer, Wasser, Luft und Erde, zu instrumentalen Klängen oder pathetischen Chorälen. Deep, Malick... deep. Ach na ja, dachte ich, Vivaldi magst du ja, und klammerte mich an diesen Strohhalm. Wenn, nur wenn Malick sein verdammtes Voiceover lassen würde.
Noch nie habe ich Voiceover so inbrünstig gehasst wie in "The Tree of Life" mit seinen ausgesprochenen, gesäuselten Sinnfragen, vom Sinn des Lebens und der Theodizee bis zum abwinken. Shut the fuck up! Es war zum Mäusemelken. Ich schubberte unruhig in meinem Kinositz umher und fragte mich, ob das nun ernsthaft noch zwei Stunden so weitergehen würde und wenn ja, ob ich das ernsthaft aushalte!?
Mit diesem Gedanken war ich offenbar nicht allein im Saal, denn ungefähr nach 25 Minuten stand das Pärchen hinter mir auf, wünschte uns im Umkreis süffisant "Viel Spaß noch!" und ging. Ich hatte nicht nur Verständnis, ich lachte sogar herzhaft und laut bei ihrem Abschied.
Sollte ich nicht auch nach Hause gehen und Ron Frickes "Baraka" in den DVD-Player werfen? Da bekomme ich noch wesentlich beeindruckendere Bilder geboten, die mit rotem Faden aneinander gewoben werden, mit Bedeutung und Musik, aber ohne dümmliche Kommentare aus dem Off, ohne bedeutungshochschwanger in Denkerpose erstarrt zu sein.
Doch dann, endlich! Endlich reißt Malick sich zusammen und beginnt mit dem eigentlichen Film. Die Kindheit Jacks, seine Beziehung zu seinen Eltern und seinen Geschwistern, erzählt in Fragmenten von seiner Geburt bis zu seiner Jugend, ist wahrscheinlich das beste was Malick bisher eingefangen und auf die große Leinwand gebracht hat. Zauberhaft, ehrlich und natürlich und um so vieles wahrer und echter als der misslungene Rahmen dieses Films. Ganz selten wurde die Perspektive eines Kindes so gelungen gezeigt.
Die Spiele, die Ängste, den Blick auf die Welt, die Probleme mit den Eltern. Zwar ist hier sicher auch Eitelkeit im Spiel, da, unterstelle ich jetzt mal, Malick irgendwie sich selbst verfilmt hat, doch verzeihe ich das vollkommen, da mir die Geschichte universell erscheint, und nahezu jeder Zuschauer sich in ihr wiederfinden wird. Bei mir reichte dies vom Dosenlaufen, Knochen finden und Hang herunterrollen bis zu den Daddy Issues.
Hunter McCracken und die anderen aufwändig gecasteten Kinder sind einfach großartig. Malick hält Pitts Leine enorm kurz und dieser spurt. Zwar kam ich auch hier über das Brad Pitt-Casting nicht hinweg, er ist einfach immer ein schauspielernder Brad Pitt, too big to convince, und ich hätte zahllose andere in der Rolle vorgezogen, und trotzdem muss ich seine zweifellos seit Jahren beste Leistung anerkennen. Jessica Chastain wiederum ist in Ordnung, hat als vom Drehbuch vorgeschriebener ätherischer Mutti-Engel aber auch deutlicher weniger Last zu tragen. Der eigentliche Star ist die Kamera. Lubezki wird für seine hervorragende Arbeit völlig zu recht mit Preisen überhäuft werden.
Sean Penn in Ehren, aber ohne ihn, präziser ohne sein gesamtes Segment, wäre "The Tree of Life" ein gelungenerer Film. Innerlich seufzte ich bereits, als Malick sich mit großen Schritten von der Kindheitsgeschichte entfernt und zum enervierenden Beginn zurückkehrt. Ein Glück fällt das Ende kürzer aus, denn seine Version des Himmels, in dem wir alle nasse Füße haben und gut gekleidet unsere Familie umarmen triefte und müffelte wieder ein wenig und holte auch das Voiceover des Todes zurück.
Das alles, die Ernsthaftigkeit und der allumfassende Anspruch erinnern viele nicht von ungefähr an Kubricks "2001", doch während dies bei Kubrick funktionierte, scheitert Malick für mich. Der gesamte Rahmen berührte mich nicht und ließ mich nicht staunen, sondern mehrmals schnauben sowie tief Luft holen und mit dicken Backen ausatmen.
"The Tree of Life" ist ein Triptychon, das keines sein sollte. Das linke und das rechte Bild versperren durch ihre Plakativität die Sicht auf das wahre Kunstwerk in der Mitte. Entsprechend schwer viel es mir hier eine Wertung zugeben. Schließlich habe ich mich auf eine 6.5 geeinigt, da "The Tree of Life" trotz seiner 45-50 Minuten Qual, einen mehr als sehenswerten Film enthält. Vielleicht lautet die Lösung, sich dreißig Minuten zu verspäteten und rechtzeitig wieder zu flüchten?
Der Tucci, die Kette, und es geschah am hellichten Tag...
Roger Ebert schrieb diese harten Worte über Peter Jacksons "The Lovely Bones":
"A deplorable film with this message: If you're a 14-year-old girl who has been brutally raped and murdered by a serial killer, you have a lot to look forward to."
Ganz verdenken kann ich's ihm nicht.
Jackson schwelgt hier in furchtbarem CGI-Kitsch, in einem New Age-Delfin-Einhorn-Regenbogen-Kotflügel-Glitzer-Look - irgendwo zwischen "Avatar" und dem Ende von "Knowing".
"Ah, but a man's reach should exceed his grasp, or what's a heaven for?"
Der Film ist Jacksons fähigen Händen leider wirklich entglitten. Ich kenne das Buch nicht, ich kann mir jedoch nicht vorstellen, dass es sich hierbei um eine adäquate Verfilmung handelt. War der Mörder da auch so klischeehaft? Fokussierte sich das Buch auf ihn? Sollte das teils ein Serienkiller-Thriller sein? Ich bezweifle das irgendwie. Der Ton ist nicht stimmig, die Schauspieler fühlen sich unwohl, allen voran Mark Wahlberg, der grauenhaft fehlbesetzt erscheint.
Nur Saoirse Ronan darf erneut in einem schwächeren Film strahlen, zumindest solange sie noch unter den Lebenden weilt. Vor allem hat mich "The Lovely Bones" jedoch daran erinnert, und das ist wohl sein größter Verdienst, dass ich endlich mal wieder "Heavenly Creatures" schauen sollte.
@Ines:
Die Besetzung ist falsch bzw. "veraltet". David Thewlis und Ralph Fiennes sind hier nicht dabei. Stattdessen Colin Firth, Toby Jones und Benedict Cumberbatch. Siehe: Trailer.
Auf keinen anderen Film warte ich dieses Jahr sehnsüchtiger. Und jedem möchte ich unbedingt die BBC-Serie mit Sir Alec Guinness ans Herz legen, an die selbst dieser Film höchstwahrscheinlich nicht heranreichen kann.
Vielleicht bringt ihr hierzu auch demnächst meinen "Mein Herz für Serie"-Text, den ich vor etwa zwei Wochen eingereicht hatte?
"The Final Cut" ist als eigene Miniserie der BBC das abschließende Kapitel der genialen "House of Cards"-Trilogie. Ian Richardson stimmte nur zu, den machtversessenen, faszinierenden Politiker Urquhart ein letztes Mal zu spielen, wenn seiner Figur poetische Gerechtigkeit widerfährt. So zeigt "The Final Cut" den Untergang Urquharts, und das bis zu einem wahrlich von mir so unerwarteten Ende. Unbedingt anschauen! Aber hier anfangen:
http://www.moviepilot.de/serie/ein-kartenhaus
Urquhart hat es geschafft, als mächtigster Mann regiert er das Vereinigte Königreich aus der Downing Street. Die Opposition kann ihm nicht gefährlich werden. Doch hat er nicht mit Gegenwind von unerwarteter Stelle gerechnet. Der neue König, unverkennbar ein Prince Charles-Verschnitt, hat ein großes soziales Gewissen und will sich doch ernsthaft für sein Volk politisch engagieren.
"To Play the King" ist die Fortsetzung der brillanten Miniserie "House of Cards" von 1990. Francis Urquhart (erneut hypnotisch: Ian Richardson) ist zurück und legt sich diesmal mit der Krone an. Das ist nicht weniger gut geschrieben und gedreht wie der (quasi) erste Teil, doch für mich war die Wirkung nicht mehr ganz so stark wie bei "House of Cards", da man hier weiß wie weit Urquhart in seinem Machtstreben tatsächlich zu gehen bereit ist.
Die gesamte "House of Cards"-Trilogie ist jedenfalls sehr zu empfehlen! Ich vermute das alle drei Miniserien in den beiden von Netflix georderten Staffeln des US-Remakes untergebracht werden, welches nächstes Jahr von David Fincher mit Kevin Spacey in der Rolle Urquharts gedreht werden wird. Wie die Autoren die Handlung von "To Play the King" angemessen auf das politische System der USA übertragen wollen ist mir noch schleierhaft. Da ich davon ausgehe, dass Spaceys Urquhart Präsident werden möchte, kann nur ein oppositioneller Speaker of the House der Gegenspieler werden, doch der ist schon reichlich schwach im Vergleich zu einem König. Na, ich bin neugierig...
"You might very well think that. I couldn't possibly comment."
Ohhh doch: "House of Cards" ist eine ausgesprochen geniale BBC-Serie! So gut, dass ich Angst bekomme, dass Fincher, Spacey und die Autoren, die geplante US-Umsetzung kaum adäquat packen können.
Die zentrale Figur der gesamten "House of Cards"-Trilogie ist Francis Urquhart. Und Urquhart ist eine solch unglaublich brillante Rolle, dass sie in Gold nicht aufzuwiegen ist. Wenn sie gut übertragen wird, ist das womöglich sogar die beste Rolle, die Spacey jenseits der Bühne je hatte. Zum Dreh nächstes Jahr hat er scheinbar von einem Jahr Richard III. spielen noch nicht genug, denn Urquhart ist nicht nur zufällig als ein bisschen Macbeth und sehr viel Richard III. angelegt.
Ian Richardson (auch genial in "Tinker, Tailor, Soldier, Spy") selbst, stand kurz vor dem Dreh als Richard III. auf der Bühne und gewann für seine unheimlich großartige Darstellung den BAFTA. Mehr als alles andere macht er die Serie aus. Sein Ehrgeiz, seine Berechnung machen "House of Cards" unwiderstehlich, ihn aber nicht unausstehlich. Darin liegt der Erfolg seiner Darstellung Urquharts als seltsam charismatisches, anziehendes und faszinierendes Monster. Seine Rücksichtslosigkeit stößt ab, doch seine Intelligenz, Gelassenheit und Witz, wenn er sich Richard-like direkt seinem Publikum verschwörerisch zuwendet und die Handlung trocken kommentiert, ziehen den Zuschauer in seinen Bann.
Urquhart ist "Chief Whip" der Tories im britischen Unterhaus und frustriert darüber vom neuen Premierminister nicht befördert zu werden. Er erhält das Lady Macbeth-Treatment von seiner Frau und macht sich daraufhin eiskalt und zielstrebig auf, selbst Premier zu werden.
Michael Dobbs war während des Watergate-Skandals Reporter in den USA und wurde später selbst ein einflussreicher Politiker der Conservative Party. Er schrieb die Romanvorlage für "House of Cards" und kommentiert beißend den inneren Parteibetrieb. Andrew Davies, der die Geschichte preisgekrönt adaptierte, macht "House of Cards" jedoch erfolgreich sein eigen, düsterer und voller genüsslich-geschliffener Dialoge. Urquharts mehrmals wiederholtes "You might very well think that. I couldn't possibly comment" (= Yes) wurde zur festen Redewendung im britischen Politbetrieb und wird seitdem allseits gerne zitiert.
Das Leben imitierte die Kunst, denn als die Serie gegen Ende des Jahres 1990 ausgestrahlt wurde, trat wie zu Beginn von "House of Cards" Margaret Thatcher tatsächlich zurück und ihr folgte ein so schwaches Kaliber wie in der Serie. "House of Cards" wurde ein paar Jahre später mit den genauso sehenswerten Mini-Serien "To Play the King" (BBC, 1994) and "The Final Cut" (BBC, 1995) fortgesetzt, die man eventuell auch als eine Art zweite und dritte Staffel interpretieren kann.
Happy Day! Da strahle ich doch wie ein radioaktives Honigkuchenpferdchen:
Sehr gute Kritiken für Kevs Richard III und der erste TTSS-Teaser ist da:
Hier (MP) oder hier:
http://www.guardian.co.uk/film/video/2011/jun/30/tinker-tailor-soldier-spy-traiker?CMP=twt_gu
Hach. :)
---
Mein alter Kommentar vor sieben Monaten:
Hui, was ein nahezu makelloser Cast! *schmacht*
Meine Begeisterung über die Beteiligten in "Tinker, Tailor, Soldier, Spy" dieser Reihenfolge:
1. Benedict Cumberbatch
Der hat nicht nur einen tollen Namen, sondern war dieses Jahr auch als "Sherlock" hervorragend und das mit Abstand Beste an der BBC-Serie über den berühmten Detektiv im London der Gegenwart.
Er ist hier "The One to Watch"
2. Christian McKay
Virtuos als Orson Welles und ich will ihn in mehr sehen.
3. Gary Oldman
Immer toll, bekannt und doch weiterhin unterschätzt, weil meist in Nebenrollen gedrängt. Wenn dem hier nicht so ist, umso besser!
4. Mark Strong
Sehe ich immer gern, hat sich jedoch zu meinem Bedauern in letzter Zeit zu sehr unter Wert in zu ähnlichen Rollen verschenkt.
5. Toby Jones
Mag ich, sieht man auch viel zu selten.
6. Ciarán Hinds
"That guy!"-Guy... Oft in kleinen Rollen zu sehen, immer gut, den Namen kennt kaum jemand.
7. Tom Hardy
The jury is still out on this one. Zumindest für mich. "Bronson" habe ich noch nicht gesehen und anderweitig hat er mich bisher noch nicht überzeugt...
8. Colin Firth
Ja, Firth ist ein guter Schauspieler, die allgemeine Begeisterung über Mr Darcy habe ich bisher jedoch nie so recht teilen können.
Und Tomas Alfredson führt Regie!
Und doch wäre noch so viel mehr drin gewesen...:
• Michael Fassbender wurde mit Hardy ersetzt. Schade. Schade. So schade.
• David Thewlis, Ralph Fiennes und Jared Harris standen auch mal auf der Castliste. Verdammt, die will ich auch sehen. Kann man die nicht noch irgendwie unterbringen!?
• Peter Morgan sollte das Drehbuch schreiben und konnte aus persönlichen Gründen leider nur den ersten Entwurf abliefern. Schnüff.
Zu viel Pferd, zu wenig Cumberbatch.
Fürchte genauso wird auch mein Kommentar zum gesamten Film ausfallen.
Daumen drücken! Heute ist Press Night für "Richard III" im Old Vic, bevor es morgen offiziell los geht. Ich muss ja noch einige Wochen warten, aber heute habe ich die ersten Bilder gesehen:
http://preview.tinyurl.com/jajadailymailichweiss
http://preview.tinyurl.com/richardIIIpressebilder
Spaceys Richard:
- Bisschen Buckel? Check.
- Evil-Spock-Bärtchen? Check.
- Verbal Kint-Schlurfer? Check.
- Little SM? Check.
- Hackman/Nicholson-Look? Check.
Mir gefällt schon mal, dass sie das Werben um Lady Anne scheinbar sehr physisch machen, das ist eine der schwierigsten, weil absurdesten Szenen des Stücks.
Sehe nur ich hier den offensichtlichen Se7en-Gag:
https://img.skitch.com/20110629-kmj3wwt6423fk7637e1y1ij1k2.jpg
Mal sehen ob Mendes noch weitere Film-Referenzen eingebaut hat. Hoffentlich nicht zu viel Gegenwarts-Anspielungen auf Gaddafi & Co., das ist meist nicht so mein Ding.
Und hier übrigens noch ein kurzes BBC-Interview mit Mendes und Spacey:
http://news.bbc.co.uk/today/hi/today/newsid_9524000/9524410.stm
Nimoy: Bill hat mein Fahrrad geklaut!
http://www.youtube.com/watch?v=9nxcw7ln9AU
Wer die Zeit hat, der sollte sich unbedingt die gesamte Stunde Nimoy und Shatner erstmals gemeinsam live auf der Bühne zum 25. Geburtstag von Star Trek (1991) anschauen. Ist unglaublich unterhaltsam wie sich die beiden anzicken und diverse Anekdoten erzählen.
Hier der gesamte Auftritt:
http://www.youtube.com/watch?v=_K6zq4XB_Hs
Trotz gutem Beginn und reichlich Prag:
"The Brothers Bloom" ist einfach "too much". Zu viel des Guten. Zu quirky. Zu verrückt. Zu charmant. Zu clever-clever. Zu süffisant. Zu begeistert von sich selbst. Zu künstlich. Zu hyperaktiv. Zu anstrengend.
Eines jedoch hat er nicht annähernd genug: Bang Bang!
Ganz wunderbar:
http://www.stageworkmckellen.com/
Sir Ian erklärt ganz interaktiv Shakespeares Richard III, und tadelt schwer, wenn man nicht zügig auf einen der Links klickt. :)
Beim Stöbern nach ersten Preview-Kritiken von Spaceys "Hunchback-Toad" (die wenig überraschend super sind) entdeckt und gleich hängen geblieben.
"test"