SpiceWeasel - Kommentare

Alle Kommentare von SpiceWeasel

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    SpiceWeasel 13.03.2023, 08:33 Geändert 13.03.2023, 10:52

    “You fucking trigger me!”

    Selten war die Diskrepanz zwischen Trailer und dem Endprodukt so riesig.
    Der Trailer zelebriert sich in Kotzreflex auslösendem Gehabe aus der Influenzerhölle!
    Doch es prangt das riesige A24 Qualitätsmerkmal über dem gezeigten und das sollte jeden Filminteressierten doch zumindest einmal aufhorchen lassen das hier nicht alles ist wie es zunächst scheint.

    “Don’t call her a psychopath. It’s so ableist.”

    Im Verlauf der spannenden Handlung dekonstruiert und parodiert „Bodie Bodies Bodies“ nicht nur das gesamte Genre, sondern ganz besonders seine nervigen Protagonisten auf extrem witzige uns satirische Weise.

    "So If You Could Just Like Not Escalate The Situation, That'd Be Great."

    Jeder der anfangs nervig nihilistischen Gestalten bekommt in der ersten halben Stunde eine nachvollziehbare Charakterisierung, keiner bleibt eine leere Slasherfilm-Schablone die nur zum Ableben geboren wurde.
    Der weitere Verlauf bleibt dann Charakter- und nicht Plotgetrieben was die Immersion einfach stimmiger und viel satirischer macht in den teilweise schreiend komischen Dialogen.

    "Your Parents Are Upper. Middle. Class."

    Der Cast ist genau richtig, der Soundtrack wummert mit netten Elektobeats und die isolierte Lokation der Sturmparty ist auch in den dunklen Situationen perfekt atmosphärisch abgefilmt.
    Die Dialoge sind authentisch, smart und witzig geschrieben und das Ende ist ein wundervolles Highlight welches niemanden enttäuscht zurücklassen wird.

    "Someone Always Ends Up Crying."

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    • 7
      SpiceWeasel 07.03.2023, 11:47 Geändert 07.03.2023, 16:08

      “Caligula the most notorious Roman until Polanski!”

      Ein Unikat in Dekadenz und Ausschweifung über den alten römischen Sittenwidrich Caligula.

      Schundfilm? Historienepos? Wichsvorlage für blut(&)geile Teenies? Meisterwerk?

      Für mich vor allem ein unwiederbringliches Zeitdokument des Sandalenepos oder Peplum wie der Italiener sagt, welches es mit dieser gut bestückten Besetzung aus der Italienischen Produktionshölle wohl nie wieder geben wird.

      Natürlich exploitiert Caligula blutige und nackte Haut in gleichem Maße aber das unverblümte overacting und die ausufernde Ausstattung machen es zu einem unterhaltsam wenn auch extravaganten Vergnügen was sich so herrlich falsch anfühlt wenn man es heute schaut. So wie es vielleicht noch Cannibal Holocaust oder 120 Tage von Sodom schaffen.

      Konsumiert wird das Schmuddelwerk nur in der ungeschnittenen Langversion mit allen Pornoszenen selbstverständlich noch eingefügt, auch wenn das bedeutet das meine Schwiegereltern nicht mehr so schnell auf einen Sonntäglichen Besuch vorbeikommen werden.

      “I have existed from the morning of the world and I shall exist until the last star falls from the night. Although I have taken the form of Gaius Caligula, I am all men as I am no man and therefore I am a God.”

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      • Severance ist eine 10/10 Serie!

        Aber erstmal schauen ob sie das Niveau auch in der 2. Staffel halten kann, daher noch keine Wertung.

        Hier stimmt echt ALLES, jeder der schon mal gearbeitet, sich einer Sekte verschrieben (was ja im Grunde das selbe ist) oder von seinem täglichen Hamsterrad genug hatte wird sich hier bestens aufgehoben und wahrgenommen fühlen.

        Keine Show zum nebenbei aufm Smartphone spielen!

        P.S: Wie ich dieses extrem hirntot geschrieben Buch von dem furchtbaren Schwager liebe! LOL

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        • 6
          SpiceWeasel 28.02.2023, 12:02 Geändert 28.02.2023, 12:03

          Solider kleiner düsterer Thriller mit einer dicken Schicht Nostalgie für Stephen King und seine Werke, die vor allem in der ersten Hälfte perfekt passt.

          Eine Coming of Age Story mit dem Thema Gewalt, sei es durch die Eltern oder Mitschüler, wird hier gekonnt eskaliert und metaphorisch in der 2. Filmhälfte bis zum äußersten weitergesponnen. Eingefasst von einem guten Drehbuch und exzellent gecasteten Kids.

          Die kleine Schwester Gwen war in der ersten Hälfte einfach nur großartig, leider geht ihr Esprit in der 2. Hälfte etwas verloren und auch sonst fehlt dem Film dann der Kingsche Vibe komplett und es geht leider mehr in eine "normal" Thriller Richtung.

          Auch die Anspielung an American Werwolf war etwas unnötig und am Ende war ich auch froh das es vorbei war.

          Für die jüngerer Generation sicher eine Empfehlung wert!

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          • 4
            SpiceWeasel 14.02.2023, 08:15 Geändert 14.02.2023, 09:16

            Da hat sich Robert Eggers leider mit seinem 3. Film einen faulen Apfel in sein goldenes Schaffenskörbchen gelegt.

            Bis auf ein paar vereinzelte Aufnahmen ist dieses Machwerk leider ein Totalausfall.

            Das größte Problem ist die Charakterübergreifende Schwachsinnigkeit die dieses unfreiwillig komische und peinlich geschriebene Farce von einem Drehbuch überzieht!
            Northman wäre gern so mystisch, verschwommen und verschleiert wie ein „Valhalla Rising“, doch hier ist jede Einstellung so offenkundig banal das es schmerzt.

            Wie kann man denn bitte fast jede Rolle so fehlbesetzten? 🤦

            Wenn dann unser geistig zurückgebliebener Hauptprotagonist die simple Handlung in sein Schwert rein expositioniert da der Zuschauer wohl auch für zu dumm gehalten wird, kann keiner diesen gescheiterten Conan Abklatscht mehr ernst nehmen. Über die Walküre mit Zahnspange fang ich gar nicht erst an!

            Egal King Eggers, Aufstehen, Krone richten, weitermachen! Kann nur besser werden.

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            • 10

              Zum 100. Geburtstag des Kinos beauftragt die BBC die namhaftesten Gegenwarts-Regisseure weltweit, eine Filmgeschichte ihres Landes zu drehen.
              16 Filme,
              15 Filmemacher
              über 20 Stunden pures Kino erleben

              Hatte die Box (35 Euronen) vor Jahren nur wegen den beiden Martin Scorsese Filmen (Meine italienische Reise 240 Min; Martin Scorseses Reise durch den amerikanischen Film 225 Min) gekauft aber da ich die schon kannte verstaubte die Box ganz schnell weit hinten im Schrank.

              Oh Boy! Was für ein Fehler! Auch wenn es zu Unmut daheim vorm TV geführt hat, wurde das gesamte WE nur Internationale Filmgeschichte bestaunt. 😁

              Der Deutsche Beitrag ist inhaltlich genial! Aber wer da die Idee für das Konzept hatte mit den per BlueScreen eingefügten Köpfen und den Leuten die durchs Bild laufen gehört geohrfeigt, denke nicht das Herzog es gern sieht wenn die Riefenstahl hinter im im Bild grinst während er erzählt. xD

              Meine Favoriten sind die Beiträge für:
              - Japan von Nagisa Oshima (Im Reich der Sinne) der auch die Softpornos nicht auslässt
              - Deutschland auch wenn der noch frische "Computer Style" in den 90ern echt gewöhnungsbedürftig ist
              - Italien/ USA von Martin Scorsese weil ich ihm einfach Tage zuhören könnte wenn er über Filme schwärmt

              Aber intersannt sind alle Beiträge hier!

              MEGA Empfehlung!

              Allein diese Liste unglaublich:
              :
              DVD 1 • USA
              Martin Scorseses Reise durch den amerikanischen Film
              225 Minuten

              DVD 2 • Asien
              Yang & Yin / Das Spiel der Geschlechter im chinesischen Kino
              Ein Film von Stanley Kwan
              100 Jahre japanisches Kino
              Ein Film von Nagisa Oshima
              Korea – Kino im Aufbruch
              Ein Film von Jang Sun-Woo
              183 Minuten

              DVD 3 • Westeuropa
              Typisch britisch
              Ein Film von Stephen Frears
              Irland: Sind wir allein?
              Ein Film von Donald Taylor Black
              2 x 50 ans de cinéma français
              Ein Film von Jean-Luc Godard und Anne-Marie Miéville
              156 Minuten

              DVD 4 • Mittel- und Osteuropa
              Die Nacht der Regisseure
              Ein Film von Edgar Reitz
              Polen – 100 Years of Polish Cinema
              Ein Film von Pawel Lozinski after an Idea from Krzysztof Kieslowski
              171 Minuten

              DVD 5 • Russland, Indien, Lateinamerika
              Russland – The Russian Idea
              Ein Film von Sergej Selyanov
              Indien – And the Show Goes On
              Ein Film von Mrinal Sen
              Lateinamerika – Kino der Tränen
              Von Nelson Pereira dos Santos
              160 Minuten

              DVD 6 • Skandinavien, Australien, Neuseeland
              Skandinavien – Kino der Neugier
              Ein Film von Stig Björkman
              Australien – 40.000 Years of Dreaming
              Ein Film von George Miller
              Neuseeland – Kino der Unruhe
              Ein Film von Sam Neill
              163 Minuten

              DVD 7 • Italien
              Scorsese: Meine italienische Reise (Il mio viaggio in Italia)
              Ein Film von Martin Scorsese
              236 Minuten

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              • 7

                Ich stelle jetzt mal eine gewagte These auf:
                Es gibt keine abgebildete Hölle im Medium Film die vollkommen die Erwartungen des Zuschauers befriedigt! Es reicht von "gut" bis "akzeptabel" aber die Hölle ist für jedes Individuum etwas ganz persönliches und eigenes welches wie ein Traum nie vollends wiedergegeben werden kann.

                L'inferno von 1911 welches Italiens ersten großen Film darstellt, ich mein da gab es das Medium Film auch erst eine Dekade, wirkt auch heute noch beeindruckend in seinem riesigen Unterfangen die Göttliche Komödie erstmals auf Film zu zeigen.
                Die Zensur kam erst in den 1920ern also konnte hier noch mit nackten Leibern und grusligen Fantasien gespielt werden. Heute noch beeindruckend und die Laufzeit geht vorbei wie im Flug.

                Für jeden Stummfilmaficionado und Filmhistorisch interessierten ein absolutes Muss!

                https://www.youtube.com/watch?v=3M9e6jxA9tA

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                • 9
                  SpiceWeasel 07.02.2023, 08:11 Geändert 07.02.2023, 08:14

                  "We Should Feel Something." ...

                  Nach der romantischen Liebesgeschichte „Call me by your name“ und der meisterhaft vielschichtigen Knochenbrecherouvertüre „Suspiria“ mixed Regisseur Luca Guadignino diesmal alles zusammen und serviert uns einen poetischen Michelin-Coming-of-age-Roadtrip der etwas blutigeren Art.

                  Ich bin direkt verliebt in diesen Film, seine Stimmung, seine Charaktere und seine komplexe Thematik.
                  Wie eine Mischung aus Bigelow´s „Near Dark“ und einem Jarmusch Film schwimmen unsere Protaginsten durch die USA und lernen nicht nur immer wieder neue gruslig interessante Menschen kennen, sondern vor allem sich selbst.
                  Die Menschenfleisch Thematik wird hier smarter Weise in mehr als nur einer Metapher verklärt aber bleibt dennoch immer beiläufig im extrem blutigen Hintergrund.

                  “I don’t trust you. It doesn’t matter if I’m right or I’m wrong about that, it just matters that I feel it.”

                  Die vielen cineastischen Kniffe in den vielen Cuts und Rückblenden sind grandios, z.B. als Maren das erste Mal Lee sieht während er aus einer Hausruine kommt, diese 3 kleinen Zoom-Cuts sind so genial und simpel und habe ich so noch nie gesehen.

                  Guadignino erschuf hier einen kleinen ganz großen Independentfilm der meisterhaft produziert und mit so viel Herzblut (^_^) gespielt wurde das du beim ersten blutigen „Frühstück“ absolut angewidert und beim Abendessen richtig emotional ergriffen bist. ❤️
                  “I ate my own grandpa while we were waiting for the undertaker!”

                  Wie der Titel „Bones and all“ könnte ich dieses kleine intime Meisterwerk mit Haut und Haaren verschlingen, schon jetzt mein Film des Jahres! (mit „Banshees of Inisherin“ ganz knapp dahinter)

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                  • 4

                    Genau 10 Minuten lang gibt uns der Altmeister was wir sehen wollen, was wir so lange vermisst hatten, was uns früher so begeistert hat. Die ersten 10 Minuten waren wundervoll, blutig, atmosphärisch wie in den alten Zeiten....

                    Leider folgt danach nur noch eine Reihe bitterer Enttäuschungen: Oftmals nur unfreiwillig komisch, super langweilig, absolut innovativlos und teilweise einfach nur stümperhaft gedreht, langweilig mit Szenen auf TV-Trash Niveau.

                    Hatte die ganze Zeit das Gefühl Argento hat wohl keine Lust mehr und das überträgt sich schweren Herzens auch auf den Zuschauer.

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                    • 7 .5
                      SpiceWeasel 03.02.2023, 08:05 Geändert 07.02.2023, 10:43

                      Pessimist Sam Loudermilk leitet nach einem Schicksalsschlag eine Anonyme Alkoholiker Gruppe und hat genug von dem aufgesetzten Bullshit unserer Gesellschaft.

                      Klasse Sitcom die sich eher mit der Unterschicht beschäftigt als mit reichen Yuppies in ihren New Yorker Loftwohnungen.

                      Der schnippische Sarkasmus ist großartig, die Themen sind nachvollziehbar und die skurrile AA-Gruppe bietet genug Raum um schräge Storys sowie Charaktere einzubauen.

                      Nicht frei von Sitcom Klischees aber die hübsche Nachbarin etc. gehört irgendwie dazu und ist verschmerzbar.

                      Diese Szene ist exemplarisch für die Serie:

                      https://www.youtube.com/watch?v=EPYPkfCRO0U

                      Toll geschrieben und lässt sich schön durchschauen einem sympathischen Cast.

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                      • 9
                        SpiceWeasel 25.01.2023, 10:01 Geändert 25.01.2023, 12:45

                        Grüße gehen erstmal raus an die ganzen kleinen liebevoll vernachlässigten Programmkinos in eurer Nähe, die kleinen letzten Tempel für Filmgenießer oder für verkniffene Filmspießer.
                        Wo nur genau 1 Film über 2 Wochen in verschiedenen Fassungen läuft als wäre man komplett aus der Zeit gefallen, wo verpeilte Streuner wie ich es noch in die letzte Vorstellung an einem Dienstagabend schaffen…
                        In denen der derb gesteinigte Student dir grinsend deine Fritz Cola rüber reicht und man nach der Vorstellung noch sitzen bleibt und sich mit wildfremden Sitznachbarn über das gezeigte austauscht!

                        Danke!

                        (und danke für die OmU Vorstellung denn sonst wäre ich verloren gewesen!)

                        Zum Film:

                        “I was too harsh yesterday.”

                        Farrell und Gleeson sind ein Traumpaar des Kinos und sobald McDonagh noch sein bittersüßes Drehbuch und präzise Regie in den Topf wirft kann Großes erwartet werden.

                        Diese raue irische Schönheit, diese kühle grüne Abgeschiedenheit in wunderschönen Magic Hour Shots eingefangen, oftmals wird durch ein Fenster gefilmt wie ein intimer Blick in dein Heim oder direkt in dein Innerstes selbst.
                        Der Film bricht dir das Herz und schmunzelt es dann langsam wieder zusammen, genial.

                        „Niceness doesn't last.“

                        Eine hoch empathische Geschichte, in einer schroffen Landschaft wo der Weg zum nächsten Nachbarn so fern und offen ist wie es Interpretationsspielraum für die immer nachvollziehbaren Charaktere gibt.
                        Selten gibt es so viel Raum im Kino zur kritischen Selbstreflektion der gezeigten Thematiken.

                        Fecking Meisterwerk!

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                        • 9 .5
                          über Cyborg

                          RIP Albert Pyun!

                          Diese brennende Leidenschaft fürs Filmemachen ist in jedem seiner Filme und Interviews zu spüren, ohne jedoch sich was vorzumachen was seine B-Movie Werkschau betrifft. Er lebt einfach Cannon Filme und liebt seine trashigen Spaßvehikel.

                          Cyborg zählt seit der Kindheit zu meinen absoluten Lieblingsfilmen.

                          „I like the death! I like the misery! I like this world!“

                          Die Sets, die Kostüme und die Atmosphäre sind ursprünglich für „He-Man´s - Masters of the Universe 2“ konzipiert und gebaut worden. Cannon war zu dem Zeitpunkt pleite also stülpt Pyun seinen Film einfach drüber.

                          Der Wortlose Beschützer mit grausamer Backstory in einem Endzeitszenario reicht völlig um den Plot bis ins Ziel zu bringen.
                          Dazu kommt die effektive aber immer einfallsreiche Kamera- und Stuntarbeit gepaart mit Pyun´s Gespür um seine wenigen guten Spezial-Effekte herum zu filmen ist einfach genial und beeindruckend.

                          Highlight ist auf jeden Fall der Endkampf oder eher der Grunzkampf! Wie die zwei sich nonstop anschreien ist so funny! Schön gefilmt im Regen auf einem großartig herunter gekommenen Set lässt alles viel wertiger wirken.

                          Wer wissen will wie die Dreharbeiten mit Van Damme liefen sollte sich den überaus unterhaltsamen Audiokommentar von der „Slingers-Blu-Ray“ anhören, das ist pures Gold! Die Sprachprobleme von Van Damme bei denen schlussendlich und glücklicherweise fast jeder Dialog gestrichen wurde oder dass er Van Damme aus revange für seine divenhaftes Verhalten am Holzkreuz hat hängen lassen und alle in die Mittagspause schickt ist so großartig erzählt. 🤣
                          Selbst als Van Damme den Film in der Postproduktion an sich gerissen hat und den Schnitt SELBST vorgenommen hat ist Pyun nicht verbittert, sondern schiebt nach Jahren seinen Directors Cut die „Slingers Version“ nach, die mir auch besser gefällt allerdings ist die Bildqualität leider nicht besonders gut.

                          Absolute Empfehlung und RIP Albert!

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                          • 1 .5

                            Oof...

                            Die Animationen sind ganz gut...

                            Dennoch könnten das die dämlichsten Kurzhorrorstorys aller Zeiten sein!
                            Das grusligste ist die Tatsache das dieser Mist überhaupt zur Produktion frei gegeben wurde.
                            Bin letzte Woche nach dem einparken vom Auto fast auf einem Hundehaufen ausgerutscht, doch selbst das hat mich mehr bewegt, amüsiert und beschäftigt als dieser animierte Müllhaufen auf Netflix.

                            Trollt euch!

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                            • 8 .5
                              SpiceWeasel 23.01.2023, 11:53 Geändert 24.01.2023, 12:10
                              über Abyss

                              „Wer mit Ungeheuern kämpft, mag zusehn, dass er nicht dabei zum Ungeheuer wird. Und wenn du lange in einen Abgrund blickst, blickt der Abgrund auch in dich hinein. “

                              Wenn die Crew, Schauspieler und Cameron selbst nur gewusst hätten wie sehr dieses Nietzsche Zitat auf die wohl furchtbarsten Dreharbeiten aller Zeiten zugetroffen hat.

                              Berühmt-berüchtigt sind die Horrordreharbeiten von „The Abyss“, bei denen sich Cameron seinen Ruf als Tyrann geholt, keiner der Schauspieler heute noch gern über den Film redet und es wohl die meisten „Fast-Tode“ der Filmgeschichte gab.

                              Cameron wollte es sich selbst beweisen diesen technisch anspruchsvollen Shot zu meistern und fordert das alle mit in den Abgrund springen…. oder das verseuchte Wasserbecken welches allen die Haare blondiert und die Taucheranzüge auflöste.

                              Es gibt genug Dokus darüber was alles schief gelaufen ist daher will ich hier nicht langweilen aber die berüchtigte Wiederbelebungsszene mit Mary Elizabeth Mastrantonio ist immer noch extrem unangenehm anzuschauen für mich, wenn sie damals stundenlang völlig entblößt vor der ganzen Crew auf dem eiskalten Boden liegen muss und Ed Harris ihr unbändig auf die Brust ballert und sie dabei noch nonstop schlägt!!!
                              Das ist nur bedingt „gespielt“ und dazu noch der manische Cameron diese Szene wieder und wieder und wieder und wieder wiederholt bis die ganze Filmrolle aufgebraucht ist!
                              Woraufhin Frau Mastrantonio verständlicherweise psychisch völlig zusammenbricht und verstört tobend davon stürmt mit den Worten: “We're not animals!”.
                              Sie wird daraufhin nie wieder mit Cameron arbeiten und niemals über die Dreharbeiten sprechen, was eigentlich alles sagt.

                              Zum Film:

                              Die Extended Version ist die einzig Wahre Version für mich, der Plot mit den Russen und das Ende sind technisch vielleicht nicht perfekt aber ich liebe die kitschige Botschaft.
                              Die Klaustrophobie und Atmosphäre unter Wasser ist einzigartig und wohl auch dem Manischen Dreharbeiten zu verdanken.
                              Micheal Biehn ist so großartig und mein Highlight.

                              Hoffe es kommt bald die restaurierte Blu-Ray davon.

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                                Durch Tarantinos Podcast drauf aufmerksam geworden das die einzig verfügbare Quelle des Films, außerhalb von überteuerten VHS-Tapes, auf YouTube in deutscher Sprache ist.
                                https://www.youtube.com/watch?v=5a7XXbcn6oc

                                Selbst durch die miese Qualität der Aufnahme sieht man das es sich hier um einen kompetenten Rape & Revenge Western handelt, der super fotografiert und gespielt ist.
                                Erinnert etwas an Last House on the Left vom Look her.
                                Fans von Spagetti-Western oder Exploitation Filmen aus den 70ern kommen hier auf Ihre Kosten.

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                                  Oftmals muss man es sich nochmal klar machen, selbst beim schauen dieser Dokumentation, das wir in einer Zeit leben in der es 360° Livevideo mit Sound vom MARS zu sehen gibt! Vom fucking MARS!

                                  Jedes einzelne grau verschlissene Bild von der Oberfläche ist für mich faszinierender als alle fiktionalen Filme die jemals gedreht wurden (außer Karate Tiger natürlich, wir wollen es hier nicht übertreiben!)

                                  Die ersten 15 Minuten waren etwas Gewöhnungsbedürftig da ich diese spritzig/flippige/poppige Aufmachungen in Dokumentationen eher unpassend und meistens unauthentisch finde.
                                  Dennoch wird mit der Zeit zum Glück auch klar was die Songs z.B. bedeuten.

                                  Vor allem schwappt auch dieses Herzblut und Leidenschaft der NASA Mitarbeiter auf den Zuschauer über, das ich am Ende auch leicht emotional wurde wegen den 2 Robotern die für 90 Tage losgezogen sind und schlussendlich 14! Jahre durchgehalten haben.

                                  Wholesome Doku für Misanthropen wie mich. 🥴

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                                    Eastern Promises wirkt oft so schroff, kantig und schmerzhaft wie der harte Boden des Badehauses.
                                    Ich liebe dieses großartige Ende voll mit Eastern Promises die für den Zuschauer nicht in Erfüllung gehen und es spekuliert werden darf.

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                                      SpiceWeasel 09.01.2023, 10:01 Geändert 15.02.2023, 10:41

                                      -Der Fade- von Eddi Allan Poe

                                      Mitternacht umgab mich schaurig, als ich einsam, trüb und traurig,
                                      Sinnend saß und las die Schaulist von mancher längst verklung’nen Mähr’ und Lehr’ –
                                      Als ich schon mit matten Blicken im Begriff, in Schlaf zu nicken,
                                      Sehe plötzlich ich ein Klicken an die Flimmertüre her;
                                      „Ein Film wohl noch,“ so dacht’ ich, „den der Zufall führet her –
                                      Ein Film und sonst Nichts mehr.“

                                      Und der Plot lahm weichet nimmer – sitzt noch immer, sitzt noch immer
                                      Auf der blassen Darstellbüste ob der Türe hoch und her;
                                      Sitzt mit geisterhaft gelangweilt Munkeln, seine Feueraugen funkeln
                                      Gar dämonisch aus dem dunkeln, düstern Drehbuchschatten um ihn her;
                                      Und mein Spaße wird aus dem Schatten, den er breitet um mich her,
                                      Sich erheben – nimmermehr!

                                      Wenn Bale schon keine Lust hat, warum sollte ich diese aufbringen?!
                                      Durchschnittlicher Plot der nur auf das Ende zugeschnitten wurde, welches gut war aber zu spät kam.
                                      Die Ausstattung war klasse vor allem die genial furchtbaren Hüte der Akademie.

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                                        SpiceWeasel 06.01.2023, 11:52 Geändert 06.01.2023, 15:47

                                        "Dreams did not make us kings. Dragons did!"

                                        Ja da laust mich doch ein Drache! Was für eine angenehme Überraschung!

                                        Seien wir hier doch mal ehrlich, im Vorfeld hat JEDER gedacht das wird der größte Müll überhaupt, vom ersten Trailer war das Interesse gleich Null!
                                        Gehörte selbst zu denen die das Ende von Game of Throne noch einiger Maßen erträglich fanden aber rückblickend hat das Finale jeden Spaß an der Serie gekillt, hatte mir immer fleißig alle DVD Boxen für den großen Rewatch gekauft aber nun weiß ich nicht mal wo die verstaubt und ungeöffnet herum liegen.

                                        Bei House of Dragon summten wir schon ab Folge 2 wieder eifrig den Titelsong mit wie in den ersten Staffeln von GoT.

                                        Die Darsteller sind wieder genial ausgewählt, die Dialoge beißen und die Intrigen voraus zu ahnen ist ein ungemeiner Spaß.

                                        Jedes Mal wenn ein Drache auftaucht fällt der sehnsüchtige Satz "So einen will ich auch haben verdammt!" Überhaupt gibt es einige Badass Momente die einen staunen lassen.

                                        Paddy Considine als König Viserys ist so großartig und auch sonst gibt es unzählig einprägsame Charaktere die einen am Bildschirm fesseln.
                                        Die Serie hat sicher nicht das Budget von Herr der Ringe aber das GRRM mit am Drehbuch schreibt hilft hier auch ungemein da der Teufel oft im Detail oder kleinen Nuancen steckt.

                                        Echt begeistert und kann Staffel 2 kaum abwarten.

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                                          Der Regisseur Alejandro G. Iñárritu hat in einem Podcast erzählt das er sich für die berüchtigte Bärenszene in "The Revenant" Informationen von Werner Herzog holen wollte der ja die schrecklichen Ton-Aufnahmen gehört hatte.

                                          Erst wollte Herzog ihm nichts erzählen da es ihn immer noch verfolgt was er da auf dem Tape vernommen hatte.
                                          Doch später während des Abendessens (wahrscheinlich mit viel Wein) erklärte Herzog ihm das Bären am liebsten warmes Fleisch fressen und ihre Opfer nur teilweise nach und nach häuten damit das Fleisch frisch und warm bleibt....

                                          Kann nun vollends verstehen wieso Herzog nicht mehr darüber sprechen will, was für ein fucking Kopfkino... 🤢 🤮

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                                          • 8 .5
                                            SpiceWeasel 04.01.2023, 10:08 Geändert 04.01.2023, 16:26

                                            "What, do i look like some kind of monster?"

                                            Hää????Yo!!?!Wie jetzt??

                                            Ein kompetenter mir völlig unbekannter Horrorfilm:

                                            - der alle 10 Minuten immer wieder Haken schlägt und aufs Neue überrascht,
                                            - der bis zum Schluss in Hohem Maße unterhaltsam bleibt,
                                            - der großartige Darsteller vorweist die nachvollziehbar sprechen und handeln,
                                            - der die fesselndsten ersten 20 Min seit Inglourious Basterds hat,
                                            - der keinen einzigen Jumpscare benötigt,
                                            - der "Set-Up --> Pay off" perfekt zelebriert,
                                            - der so einen Knaller als Endcredit-Song hat,
                                            - der die richtige Menge Sleaze und Humor mitbringt,
                                            - der von einer dicken fetten Schicht Sozial Satire umhüllt ist diese aber niemals predigt sondern immer nur vorführt UND sogar die
                                            Handlung damit vorantreibt?!

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                                            Unglaublich aber wahr, ich glaub ich habe meinen Lieblingshorrorfilm dieses Jahr schon 3 Tage nach Jahresstart gefunden. ❤️

                                            Am besten NICHTS über die Handlung lesen! Der gute Trailer ist spoilerfrei!

                                            P.S: Außerdem haben die meinen Lieblings Mortal Kombat Finishing Move of all Time eingebaut! + 0,5 Punkte!

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                                              SpiceWeasel 02.01.2023, 12:52 Geändert 04.01.2023, 16:27

                                              Spaßiges Filmchen für einen Sonntagnachmittag welches leider nicht ganz an die Cleverness des 1. Teils heran reicht.

                                              Daniel Craig ist klasse wie immer, der restliche Cast gibt sich alle Mühe nur das leider viel zu offensichtlich.

                                              Wow wer hätte gedacht das Edward Norton einen selbstverliebten, unerträglichen, unsympathisch klugscheißenden Schmock spielen kann der denkt die Welt dreht sich nur um ihn!? Dafür Method acted er laut den meisten seiner Ex Kollegen ja schon sein ganzes Leben. 😬😈

                                              Kann man sich auf jeden Fall gut anschauen auch wenn nichts hängen bleiben wird.

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                                                SpiceWeasel 02.01.2023, 12:44 Geändert 03.02.2023, 14:51

                                                Der schlimmste Mensch der Welt wird grandios von seiner Hauptdarstellerin und den tollen Nebendarstellern getragen. Er hat emotional niederschmetternde Dialoge, einige echt wilde Szenen und Beobachtungen aus dem alltäglichen die auf jeden Fall erfrischend waren.
                                                Dennoch war es wohl etwas zu viel Hype für mich im Vorfeld denn so wirklich außergewöhnlich fand ich hier nichts, eher wie eine gekonnte Szenen-Kollage aus vielen Meisterwerken der letzten Jahre, aber zumindest alles schön eng zusammen in einem Film zusammengequetscht. Zudem fand ich ihn nicht witzig genug, bis auf ein zwei gute Lacher hätte er ruhig etwas mutiger in seinem tragischen Humor sein dürfen.

                                                Eine echte Empfehlung ist er dennoch nur leider nicht ganz der Knaller zu dem er im Vorfeld gemacht wurde.

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                                                  SpiceWeasel 02.01.2023, 11:19 Geändert 04.01.2023, 10:32

                                                  “The way of water has no beginning and no end.”

                                                  Avatar 2 ist des Kinos reinste Form der Faszination, des sprichwörtlichen Abtauchens für 3 Stunden in eine andere Welt die einen das beschissene Jahr vergessen lässt, ein immersiver Eskapismus der nicht vielen gelingt in der großen langweiligen Marvel; DC oder
                                                  Whatever- Effektschlacht auf der umkämpften Leinwand.

                                                  Cameron zelebriert seinen Tech-fetisch wieder absolut perfektioniert an der Grenze des technisch möglichen.
                                                  Er schafft es endlich das 48 HFR 3D sinnvoll und selektiv einzusetzen, wer hätte denken können, dass man den Zuschauer langsam daran gewöhnen sollte und nur sporadisch auf 48 HFR schaltet, wenn es erforderlich ist und es nicht in allen Dialogszenen (*hust* Ang Lee *hust*) drüber klatscht, dazu manchmal nur im Hintergrund auf 48 HFR zu schalten und den Vordergrund auf 24 Frames zu lassen ist genial und katapultiert das 3D auf neue aufregende Höhen.

                                                  Der Storyteebeutel in dem großen Pool an heißem CGI-Wasser ist das Thema Familie, welches er besser als noch im ersten Teil verwendet um die Emotionen und einzelnen Akte zusammen zu halten.

                                                  “Wherever we go this family is our fortress.”

                                                  Das wahre Herz von Avatar 2 ist aber die Natur, deren Faszination und die Zerbrechlichkeit. Cameron ist so überzeugt von seiner Welt, dass er den Zuschauer einfach mal 1 Stunde (ein)tauchen lässt, schwimmen lässt, einfach erleben und schwelgen lässt…

                                                  Man erkennt das es ihm wichtig ist und einen Beitrag zum Naturschutz und Umweltbewusstsein zu schaffen.
                                                  Für mich funktionierte das wunderbar in dem Film, da ich echt herzlich jubeln musste als ein widerlicher Tierfänger sein verdientes Schicksal traf und er dennoch nur ein Spiegel für die Realität war in der es jeden Tag unzählige Male passiert…

                                                  Der 3. Akt war etwas zu lang mit zu viel Action aber sonst in das ein Erlebnis was im Kino gespürt werden MUSS!
                                                  Avatar ist nicht für das Heimkino konzipiert und wird auch nicht so faszinieren, es ist eine Achterbahnfahrt für die ganze Familie mit seichter Story und Message die jeder verstehen wird aber auch eine riesen Menge Spaß bereitet, was in der heutigen Zeit auch viel Wert ist.

                                                  Empfehlung!

                                                  “The people say all energy is borrowed and some day you have to give it back.”

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                                                    SpiceWeasel 02.01.2023, 10:42 Geändert 04.01.2023, 10:33

                                                    In den ersten Minuten jedes Stop-Motion Filmes gewöhnt sich der Sehnerv nur langsam an die ungewohnte Animation doch nach ein paar Minuten fällt es einem schon gar nicht mehr auf da eine entspannte Gewohnheit eintritt welche ein Computer-Effekt niemals erschaffen könnte.

                                                    Die handwerklich eingeflossene Energie, etwas 24-mal die Sekunde; 1440-mal die Minute; 86.400-mal die Stunde physisch anzufassen und wenn es auch nur minimale Bewegungen sind, geht diese menschliche Energie sprichwörtlich in die Aufnahme über und erzeugt eine gewisse Wärme oder Vertrautheit beim Zuschauer, weshalb Stop-Motion immer noch funktioniert heutzutage trotz des schon unmenschlichen Aufwands der betrieben werden muss.

                                                    Hier gibt uns Del Toro das ursprüngliche Märchen Pinocchios wieder und hält Kinder zum Glück nicht für hohle seelenlose Dummköpfe die nur den Weg zur Kreditkarte der Eltern blockieren und daher eingelullt werden müssen.

                                                    Das hier die Faschisten vorkommen ist so wichtig, was den historischen Ursprung des Märchens sowie dessen viel größere Moralische Verpflichtung endlich richtig gewichtet wird ist einfach großartig.
                                                    Es wird etwas schaurig, emotional und herzlich, bleibt seinem Stil immer treu und macht Del Toros Pinocchio zu einem der schönsten Märchen des Jahres.

                                                    Was bei Robert Zemeckis & Disneys künstlerischen Bankrotterklärung und deren harmlosen konturlosen Leidenschaftslosen Verwurstungen der eigenen Meisterwerke, nie besser zu erkennen war als bei ihrem Pinocchio welcher noch seelenloser ist als die Holzpuppe selbst…

                                                    Dennoch muss ich hier einen heftigen Kritikpunkt anbringen der die Wertung extrem nach unten zieht… die… absolut grässlichen…furchtbar geschriebenen…. schon Peinlich schlecht gesungenen Lieder!
                                                    Was für ein Katzengejammer das ist! Musste irgendwann, wenn Musik angestimmt wurde die Glotze leiser stellen da es unerträglich war. Pfui Deibel! Aber immer noch Geschmackssache und so daher selber ein Bild machen.
                                                    Del Torro hat diese selbst mit komponiert und eine seiner großen Schwächen offenbart und damit leider auch (für mich) dem Film geschadet hat…

                                                    Dennoch absolute Empfehlung.

                                                    8