Stefan Ishii - Kommentare

Alle Kommentare von Stefan Ishii

  • 8

    Die Idee zu "Air Doll" klingt sicherlich ziemlich schräg. Eine Sexpuppe, die zu leben beginnt... Sowas ist man ja sowieso aus Japan gewohnt, mag so manch einer nun denken. Aber "Air Doll" verbindet den typisch-merkwürdigen japanischen Humor mit einer beachtlichen Portion Gesellschaftskritik am eigenen Lebenssystem. Und weniger sollte man von Hirokazu Kore-eda ("Nobody Knows" und "Still Walking") wirklich nicht erwarten. Er findet wunderschön traurige und beeindruckende Bilder für seine Geschichte. So lassen sich neben offensichtlichen Themen wie Vereinsamung, emotionaler Leere und sexuellen Phantasien auch Fragen zu allgemeineren Motiven wie Liebe (warum lieben wir?) oder zwischenmenschlichen Beziehungen (warum brauchen wir jemanden, der uns in bestimmten Dingen gleicht?) diskutieren.

    Die Geschichte aus Sicht einer Plastikpuppe auf unsere Gesellschaft bietet vielerlei Vorteile. Sie personifiziert einen unschuldigen, naiven Blick auf die verschiedenen Thematiken. Stellenweise erscheint die Puppe menschlicher als die Menschen selber.

    Die erste Hälfte des Filmes hat mich absolut überzeugt und begeistert. Ich hätte gerne eine Bewertung von 9 Punkten vergeben. Leider war die zweite Hälfte nicht so stark. Ein paar Ereignisse haben mir persönlich nicht zu 100% gefallen und das Ende wusste mich auch nicht zu überzeugen, sodass ich mich zu einer etwas schwächeren Bewertung durchringen musste. Trotzdem hat mich der Film stellenweise absolut verzaubert. Nicht zuletzt wegen der wundervollen Bae Doo Na ("The Host" oder "Sympathy for Mr. Vengeance"). Ich muss wohl langsam mal doch "Cloud Atlas" gucken, in dem die Koreanerin ebenfalls mitwirkt.

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    • Aufgrund deines Hinweises hin möchte ich nun den "guten" Tom Hanks an dieser Stelle entsorgen lassen. Meine Begründung:

      Mein Bild von Hanks ist geprägt von so (für mich) schlimmen Filmen wie "Forrest Gump", "Cast Away", "Larry Crowne" oder "Terminal". Seine egomanisch-egozentrische Filmauswahl nervt mich absolut!

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      • Ich hab schon abgestimmt :) Ehrensache!

        • 6 .5

          Eigentlich hätte ich "Mein Sommer '88 - Wie die Stars die DDR rockten" gerne mehr Punkte gegeben. Irgendwie hat mich das Thema einfach angesprochen. Und stellenweise war der Film auch wirklich faszinierend. Leider hat mich die (sicherlich unterhaltsame) Mischung aus Dokumentation und Fiktion nicht überzeugen können. Klar, ist die Rahmenhandlung um die jugendlichen Musikliebhaber niedlich. Und Florian Lukas als Erzählerstimme hat auch einen passablen Job abgeliefert. Wirklich gut hätte ich es allerdings nur gefunden, wenn es eben auch wahr gewesen wäre. Immerhin waren die realen Zeitzeugeninterviews größtenteils interessant, sodass ich die alberne Umrahmung verschmerzen kann. Mir persönlich hat außerdem die Fokussierung auf das Springsteen-Konzert nicht so gefallen. Die anderen Konzerte (besonders das von Depeche Mode) kamen für meinen Geschmack etwas zu kurz. Trotzallem ist gerade der geschichtliche Kontext gut transportiert worden und der Film ist sowohl für Musikliebhaber als auch "Ostalgiker" wärmstens zu empfehlen.

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          • Warum hab ich bisher noch nichts in diese wunderbare Tonne geworfen? Naja, hole ich jetzt mal ganz schnell nach, wenn ich darf:

            1. die "Herr der Ringe"-Trilogie, weil ich sie einfach doof finde
            2. sämtliche Tom Hanks Filme (wenn du unbedingt einen Film eintragen möchtest, nimm bitte "Forrest Gump" stellvertretend für seine Filmographie), weil seine egomanisch-egozentrische Filmauswahl absolut nervt
            3. "Bloodsport": als Paradebeispiel für Gewaltverherrlichung

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            • 6 .5

              Bereits Gabriel García Márquez' Roman konnte mich nicht vollauf begeistern (wie es seine großen Romane "Hundert Jahre Einsamkeit" oder auch "Die Liebe in den Zeiten der Cholera" schafften). Allzu offensichtlich ist die Tatsache, dass sich der Autor von einem (wie ich persönlich finde) grandiosen Buch namens "Die schlafenden Schönen" vom japanischen Literaturnobelpreisträger Yasunari Kawabata inspirieren ließ. Gut; García Márquez macht auch keinen Hehl darum: Er zitiert bereits als Einleitung aus eben jenem Roman. Auch wenn García Márquez' karibische Variante durchaus andere Schwerpunkte setzt, so steht im Zentrum beider Werke der Rückblick eines alten Mannes auf sein Leben; mit all seinen Niederlagen, Versäumnissen und Schuldgefühlen. Nun hat mich Kawabata aber erheblich mehr überzeugt und bei Márquez haftet soetwas wie das Gegenteil von Altersweisheit an. Ich würde allerdings niemals so weit gehen und von "Altherrenphantasien" sprechen wollen.

              Die mexikanische Verfilmung unter der Regie des Dänen Henning Carlsen versucht nun das wundervolle Thema auf einem eher fragmentarischen Ansatz anzugehen, was durchaus dem Film zugute kommt. Allerdings erscheinen mir da einige Szenen etwas zu stark angedeutet. Ich bezweifle, dass Zuschauer, die den Roman nicht gelesen haben, sämtliche Beweggründe und Handlungen vollständig nachvollziehen können. Dass nun Carlsen so etwas wie das filmischen Pendant zum Magischen Realismus in sein Werk hineinzaubern möchte, erscheint mir ebenfalls etwas fragwürdig. Zumal es dies in der Vorlage ja nun überhaupt nicht gab, obwohl es sicherlich etwas García-Márquez-Typisches darstellt.

              Mein Fazit: Alles in allem ein interessanter Film, der jedoch ebenso wie seine Vorlage gewisse Schwächen hat. Mein Tip: Lieber zunächst (oder ergänzend) "Die schlafenden Schönen" von Kawabata lesen.

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              • 0

                "Battlefield Earth" ist tatsächlich einer der schlechtesten Filme aller Zeiten...

                Rein formell ist das Machwerk schon ziemlich mies. Kurz und knapp: Die Story ist albern. Die Effekte sind billig. Die Kostüme, das Make-up und das Set Design sind lächerlich. Spannung (oder wenigstens Interesse) kommt zu keinem Zeitpunkt auf. Und was Kameraarbeit und Regie betrifft ist der Film einfach nur unglaublich schlecht.

                Schauspielerisch ist hier ebenso wenig geboten. Wenn man bei diesem Klamauk überhaupt von Schauspiel reden kann... Besonders Barry Pepper wirkt oftmals wie ein Amateur. Dass Leute wie Travolta und Preston hier mitmischen ist ja naheliegend, aber Forest Whitaker? Naja, er hat dem Film aber auch nicht geholfen...

                Abschließend - und für mich im Grunde genommen allerdings ausschlaggebend für die 0-Punkte-Bewertung - lehne ich den Scientology-Hintergrund ab. Das macht für mich dieses Werk absolut nicht tolerierbar. Hubbards Jünger sind mit das Schlimmste was unsere Gesellschaft an widerlichen Auswüchsen hervorgebracht hat. Auch wenn es sich hier lediglich um eine Verfilmung eines seiner miesen Sci-Fi-Schundromane handelt und im Film (zumindest soweit ich das beurteilen kann) kaum Scientology-Psychosekten-Gehirnwasch-Aufdringlichkeiten finden lassen, so basiert die ganze Geschichte trotzallem auf der Weltanschauung und Ideenwelt ihres Begründers.

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                • 6

                  "Himizu" ist im Grunde genommen eine interessante Studie über die japanische Psyche und Gesellschaft. Im Zuge der 11.März-Katastrophe versuchten sich eine Vielzahl an japanischen Filmemachern an der Aufarbeitung der nationalen Tragödie. Für sie projeziert sich ein kompliziertes Geflächt aus nicht-eingestehbarer Schuld sowie hoffnungs- und auswegloser Lähmung auf ein einschneidendes Ereignis wie es die Flutkatastrophe 2011 eines war. Leider kann es eine solche, sich selbst belügende Gesellschaft niemals von selbst schaffen, ihre Probleme zu lösen und sich vom nationalen Trauma frei machen. Dies thematisiert "Himizu" tatsächlich und dafür bekommt der Film auch von mir eine Menge Pluspunkte.

                  Leider übertüncht Sion Sono (wie er es immer wieder in seinen Filmen tut) diese Problematik mit merkwürdigen Charakteren und obskuren Nebenhandlungssträngen, sodass es mir als Zuschauer zum Beispiel schwer fiel, mich wirklich mit der Hauptfigur zu identifizieren und den Film als Ganzes zu mögen.

                  Ich habe es vielleicht an anderer Stelle bereits geschrieben, aber Sono ist für mich einfach weiterhin fragwürdig. Er scheint durchaus ein Talent für intelligente Ideen zu besitzen, deren Substanz jedoch fast ausnahmslos von einem ästhetischem Stil konterkariert wird, für den ich nicht empfänglich bin. Was manche Fans als "schräg" oder "genial" empfinden, ist für mich einfach öberflächlich und störend. Schade!

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                  • 4

                    Ein Monumentalfilm zum Thema Boxeraufstand in China mit Charlton Heston und David Niven in den Hauptrollen unter der Regie von Nicholas Ray. Klingt gut? Leider nein!

                    Enttäuschenderweise bekommt man hier lediglich Geschichtsverklärung und Nationalismusdenken präsentiert. Imperialismuskritik erwartet man leider größtenteils vergebens und die geschichtlichen Begebenheiten wurden nahezu ausschließlich auf Schlachten reduziert. Dass dazu noch sämtliche wichtigen chinesischen Figuren von englischsprachigen Darstellern verkörpert werden, macht das Ganze noch schlimmer. Man bekommt ja noch nicht einmal ein paar schöne Bilder aus Peking vor's Auge, weil in (zugegeben stellenweise beeindruckenden) Kulissenbauten in Spanien gefilmt wurde.

                    Wenn man noch etwas Positives hervorheben möchte, so wären da das Schauspiel des David Niven, die Musik von Dimitri Tiomkin sowie die chinesischen Köstüme zu erwähnen. Jedoch konnte nichts davon mein Interesse an diesem Film steigern und ich langweilte mich schon sehr.

                    Der Einfluss von Nicholas Ray kann letztendlich auch nicht wirklich groß gewesen sein. Während der Dreharbeiten brach der alkoholkranke "Rebel Without a Cause"-Regisseur zusammen, sodass der Film von zweite-Reihe-Filmemachern Andrew Marton und Guy Green beendet werden musste. So kam leider nur ein mittelmäßiger Studiofilm zustande. Ray drehte übrigens danach keine Hollywood-Filme mehr.

                    Bezeichnenderweise ist "55 Days at Peking" einer von lediglich zwei westlichen Spielfilmen zum Thema Boxeraufstand. Der deutsche Abenteuerfilm "Alarm in Peking" von 1937 ist jedoch arg propagandistisch, behandelt das Thema nur am Rande und ist aufgrunddessen wohl ebenso nicht zu empfehlen.

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                    • Tony Leung ist auch mein Lieblingsschauspieler. Auch für mich ist er das Aushängeschild des chinesischen Kinos. Allerdings begründet sich diese Stellung für mich mit seinen Rollen aus Wong Kar-wai Filmen wie "In the Mood for Love" oder "Chungking Express". Aber natürlich kann Tony so viel mehr als Drama. Er kann auch Action oder Thriller. "Infernal Affairs" ist da selbstredend das Paradebeispiel...

                      Einfach immer wieder schön, dass es auch anderen Personen wie mir ergeht und man das Wunderbare am asiatischen Kino und an Darstellern wie Tony Leung erkennt. Danke schön...

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                      • 5 .5

                        Bei aller Sympathie meinerseits gegenüber der Intention bezüglich der speziellen Problematik und dem chinesischen Film im allgemeinen, konnte mich "Spring Fever" nicht vollauf überzeugen. Allzu überdramatisiert kommt eine Geschichte daher, die vielleicht etwas weniger gebraucht hätte. Auch Kleinigkeiten mit großer Wirkung haben mir nicht wirklich gefallen. Der Grundton ist zwar schön traurig, aber irgendwie gewollt. Die musikalische Unterlegung kommt stellenweise etwas zu eintönig und deplaziert daher. Die "beste" Szene war eigentlich direkt die allererste... Dass der vielleicht etwas lang geratete Film 2009 in Cannes eine Auszeichnung für das beste Drehbuch erhielt, erstaunt mich allerdings schon etwas. Insbesondere wenn man weiss, das neben "Das weiße Band" auch Filme wie "Un Prophète", "Antichrist", "Fish Tank", "Bak-Jwi - Thirst" oder "Map of the Sounds of Tokyo" im Wettbewerb standen.

                        Schade! Da hatte ich mir etwas mehr von versprochen. Insbesondere weil mir "Suzhou River" von Regisseur Lou Ye wirklich gefallen hatte. Immerhin bleibt sich der Chinese treu: Er dreht einen Film nach dem anderen, der der chinesischen Obrigkeit überhaupt nicht gefallen dürfte. In dieser Tradition steht insbesondere auch sein Werk "Summer Palace", nachdem ihm eigentlich seine Arbeitserlaubnis für fünf Jahre entzogen wurde. Auch nach "Suzhou River" wurde ihm bereits ein Verbot auferlegt.

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                        • 4

                          "A Perfect Getaway" ist ein Film, der auf einer cool klingenden Idee basiert, die jedoch in der filmischen Umsetzung (zumindest für mich) einfach nicht funktionieren will. Und im Grunde ist diese eine einzelne Idee auch einfach zu dünn für einen ganzen Film...

                          Außerdem gab es zwischendurch und vermehrt zum Ende hin auch einfach zu viele albern miese Szenen. Paradebeispiel: das hanebüchene "Verfolgungsrennen" im nervig-stressigen Splitscreen.

                          Timothy Olyphant mag ich seit "Damages" ja ganz gerne; auch hier passte er wirklich gut in die Rolle. Aber Steve Zahn ist und bleibt für mich einfach die klassische Knalltüte, die er in "Out of Sight" verkörperte. So konnte er mich hier in dieser speziellen Rolle überhaupt nicht überzeugen.

                          Insgesamt also erheblich mehr Minus- als Pluspunkte. Und die letzte halbe Stunde ist für mich einfach nur albern...

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                          • Der neue Film von Hirokazu Kore-eda steht bei mir ganz oben auf der Liste... Davon erwarte ich ehrlich gesagt ziemlich viel... Auch wenn ich erst zwei Filme vom Japaner kenne ("Still Walking" und "Nobody Knows"), ist er irgendwie schon soetwas wie einer meiner aktuellen Favoriten. Die Verknüpfung der Filmsprache, die nicht zuletzt an meinen Lieblingsfilmemacher Yasujirō‎ Ozu erinnert, mit Thematiken der modernen japanischen Gesellschaft spricht mich extrem an...

                            • 6

                              In meinen Augen ist das Drehbuch von "Contre toi" durchaus interessant, nur läßt die Umsetzung etwas zu wünschen übrig. Eine wirkliche Atmosphäre will nicht recht aufkommen. Was wirklich schade ist, weil ich solch kammerspielartigen Zweipersonen-Auseinandersetzungen wirklich faszinierend finden kann. Was nur leider eben in diesem Fall nicht genügend zur Geltung kommt. Daran kann auch die unbestreitbar gute Darstellerin Kristin Scott Thomas nichts ändern.

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                              • Ich habe sowohl "Man of Steel" als auch "Iron Man 3" gesehen... aber nicht in 3D. Solange ich die Wahl habe, geh ich einfach in die herkömmliche Vorstellung.

                                Wir als Kinogänger haben die Macht... uns gegen die 3D-Abzocke zu wehren.

                                Und nebenbei: Wenn das 3D in irgendeiner Form eine relevante Rolle für einen Film spielt, so kann ich es akzeptieren. Bisher war das für mich leider nur bei "Pina" der Fall.

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                                • 7

                                  Es wäre wirklich schön, wenn man beim Wort Godzilla an diesen ersten aller Godzilla-Filme denken würde. Das Original von Ishiro Honda hebt sich von der Vielzahl der erheblich schwächeren Nachfolgern ab, die teilweise sogar ins Lächerliche abdrifteten.

                                  "Godzilla" ist nicht wirklich ein reiner Monster-zerstört-Tokyo-Film. Vielmehr ist seine politische Botschaft offensichtlich: Pazifismus und Verantwortung. Die Atombombe wird absolut kritisiert und der verantwortungsvolle Umgang mit Waffen wird gefordert. Godzilla ist einfach kein boshaftes Wesen. Ähnlich wie King Kong wird die Riesenechse aufgrund menschlicher Intervention zu seinem Zerstörungsakt gedrängt.

                                  Der Film entstand in einer Zeit kurz nach dem Abzug der amerikanischen Besatzung. Trotzdem verfällt "Godzilla" (im Gegensatz zu einigen anderen japanischen Filmen aus der Zeit) nicht in eine oberflächliche US-Dämonisierung. Die USA wird nicht einmal erwähnt, obwohl ja klar ist, wer in den 50er Jahren die Atombombentests im Pazifik zu verantworten hatte.

                                  Die Tricktechnik empfand ich als annehmbar hinsichtlich des Entstehungsjahres. An manchen Stellen fallen die Miniaturisierungen etwas auf, aber im Großen und Ganzen kann ich damit sehr gut leben. Auch die Schwarz-Weiß-Bilder und die generelle Atmosphäre des Filmes haben mir gut gefallen.

                                  Und mit Takashi Shimura ist sogar ein herausragender Schauspieler zu bewundern. Neben einer ganzen Reihe von Kurosawa-Filmen lassen sich Perlen wie "Japan's Longest Day" in seiner Filmographie finden.

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                                  • 5 .5

                                    Trotz Penélope Cruz und Javier Bardem ist "Jamón, jamón" leider nur ein mittelmäßiger Film. Die Handlung bietet wenig Neues oder gar Interessantes und ist allzu vorhersehbar. Das Ganze ist schon recht albern und altbacken. Und die vielen Klischees rund um Machos und Prostituierte gehen teilweise sogar auf die Nerven. Lediglich der nächtliche Stierkampf sowie das Ende heben sich etwas vom Rest ab. Ich war etwas enttäuscht...

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                                    • 8

                                      "Hit & Miss" ist eine außergewöhnliche Miniserie. Aber in meinen Augen nicht ausschließlich wegen der Grundidee, auf die diese Serie reduziert werden könnte. Klar, alles dreht sich um die transsexuelle Auftragskillerin Mia. Aber für mich ist diese vielschichtige Serie immer dann am stärksten, wenn sie sich auf die Personen konzentriert. Außerdem sollte man die weiteren Figuren nicht vergessen. Die Miniserie bietet eine ganze Reihe an interessanten Charakteren, die jeder für sich faszinierende Geschichten zu erzählen haben.

                                      Und Mia kann man auch nicht einfach auf ihren "Beruf" oder ihre Transsexualität herunterbrechen. Für mich ist sie in erster Linie eine Soziopathin, die aufgrund gewisser Umstände erlernen muss mit anderen Menschen zu leben und sogar Verantwortung für sie zu übernehmen. Von Zeit zu Zeit bricht ihre dunkle Seite hervor und verleiht der ansonsten sehr sympathischen Figur ihre Schattierungen und Ecken. Aber ich meine damit nicht ihren Job. Tatsächlich finde ich die Auftragskiller-Storyelemente stellenweise etwas störend. Irgendwie wären sie für mich nicht unbedingt nötig gewesen und sind vielleicht etwas zu typisch UK-Gangster-Klischee (insbesondere was die Figur Eddie betrifft). Aber ich kann darüber hinwegsehen, weil solche Szenen die soziopathische Seite in Mias Persönlichkeit deutlich machen.

                                      Im Grunde ist Mia keine tragische Figur wegen ihrer Transsexualität. Das ist einfach nur ein Aspekt. Trotzdem finden sich in der Serie dann auch wundervolle Momente, die sich mit dieser Thematik auseinandersetzen.

                                      Abschließend will auch noch betonen, wie toll Chloe Sevigny in dieser Rolle ist. Das ist eigentlich fast unnötig zu erwähnen... Ich finde sie ja eigentlich immer großartig. Aber es gibt in "Hit & Miss" einige unvergessliche Momente, die mich einfach umgehauen haben.

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                                      • 1
                                        • Der erste Regisseur in dieser Liste, den ich wirklich schätze als Filmemacher, rangiert auf Platz 54... Mehr will ich zu dieser Auflistung nicht sagen!

                                          • Na immerhin schon 4 Filme von dieser Liste gesehen... 4 von 39 ;)

                                            Besonders interessiert bin ich zunächst an "Tropfen auf heisse Steine", "Die zwei Gesichter einer Frau" (ich dachte lange Zeit, dass ich den schon hätte) und "Berlin Alexanderplatz", welchen ich beschämenderweise immer noch nicht gesehen hab...

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                                            • Ich bin mal mit Hong Sang-soo Fahrstuhl gefahren... Leider ist der nicht stecken geblieben.

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                                              • Aus der obigen Top 10 hab ich lediglich die Sopranos und The Wire gesehen... Mit dem Rest kann ich nicht viel anfangen. Meine Top 10 sähe vielleicht so aus:

                                                1.Six Feet Under
                                                2.Twin Peaks
                                                3.Sopranos
                                                4.The Wire
                                                5.New Genesis Evangelion
                                                6.Damages
                                                7.Dexter
                                                8.Weeds
                                                9.Krieg der Welten (80er Jahre)
                                                10. V (80er Jahre)

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                                                • Tja, hab bisher nur 2 Filme von dieser Liste gesehen. "Das Turiner Pferd" (10 Punkte) und "Das Süße Jenseits" (7,5 Punkte). "Vierundzwanzig Augen", "Die Frau in den Dünen" und "Europa" hab ich immerhin schonmal auf DVD hier. Also sind's vielleicht schon bald 5...

                                                  Ansonstens interessieren mich natürlich die japanischen Filme sowie "Die Müßiggänger" oder die Abbas-Kiarostami-Filmographie.

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                                                    Deine Plätze 7 bis 9 würden für mich übrigens auch auf eine ähnliche Liste gehören... Vielleicht mit etwas abweichenden Begründungen.

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