stuforcedyou - Kommentare
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Alle Kommentare von stuforcedyou
Dieser Film ist die beste Argumentation für Fantasy-Hasser. Die Story ist platt, die Effekte sind zweitklassig, die Schauspieler, spielen viel zu überzogen was wohl an den schlecht geschriebenen Charakteren liegt, oder an bloßer Lustlosigkeit und eine Fantasywelt, in der männliche Schurken mit neon- blauem Lippenstift geschminkt sind und sich kriegerische Zwerge ihren Gegnern mit Kung Fu erwehren, sind eh viel näher an der Parodie als es einem Film aus diesem Genre gut tut. Immerhin zeigt sich hier ein erneute Schwäche, denn selbst als unfreiwillige Parodie ist der Film ein großer Griff ins Klo.
Richard Linklater, der ehemalige Regierebell Hollywoods, teilt mit "Fast Food Nation" einen aggressiven und intelligenten Schlag gegen Fast Food Giganten und den American Dream aus. Zwar verliert Linklater, in seinem episodenhaften Fim recht oft den roten Faden, doch sein Film versteht es immer zu schockieren, aufzuklären und anzuklagen. Man könnte dem Film durchaus vorhalten alles zu vereinfachen und zu verteufeln, doch dafür gibt es (leider) keinen Grund, da Linklater diverse Gesellschaftsschichten vor die Kamera bringt und mehr als einmal auf Fakten zurückgreift. Guten Appetit!
Dwayne Johnson auch bekannt als The Rock, beweist auch in "Die Jagd zum magischen Berg" dass er in jeder noch so schwachen Geschichte ein Garant für wohltuenden Charme ist. So auch hier und dabei ist das Remake des 70er Abenteuers "Die Jagd zum Hexenberg" bei weiten nicht so übel, wie es die Geschichte vermuten lässt. Die Actionszenen sind gelungen, der eingestreute Humor ist nicht immer ganz frisch, hält den Film dafür aber nie zu lange auf und als Einstieg ins Action- bzw. Sci-Fi- Genre ist der Film auch für jüngere Zuschauer geeignet. Richtig gelungen ist "Die Jagd zum magischen Berg" zwar nicht, dafür fehlt dem Film dann doch noch der nötige Esprit und einige Verwunderungen, aber für Väter die mit ihren Söhnen einen netten Männernachmittag machen wollen ist der Film von Andy Fickman (ja, der heißt wirklich so) überaus geeignet.
Diese botschaftsträchtige Familienkomödie erzählt weder eine neue Geschichte, noch bemüht sich der Film besonders darum seine Altgedienten Klischees und Figuren eine neue Dynamik zu verleihen und so wäre »Daddy ohne Plan« eigentlich nur ein weiteres, amerikanisches Loblied auf heile Welt und Familienglück, aber Dwayne »The Rock« Johnson agiert mit jeder Menge Charisma, das sich auch auf den Rest des Films überträgt. Dies macht »Daddy ohne Plan« immer noch nicht zu einem filmischen Highlight und ändert auch nichts daran dass der Film nie über Schema F hinweg kommt, doch er rettet ihn vor einem Absturz in die absolute Belanglosigkeit.
Sensationell gespielt und der gefilmte Beweis, dass es universelle Spannung gibt, die selbst in hundert Jahren noch bestens funktioniert und nicht an den Zeitgeist gekoppelt ist. Ein psychologisch tiefgründige Aufzeichnung von aller feinsten Hass. Sehr Sehenswert.
Der Inhalt klingt mehr als nur drittklassig, doch »The Host« bietet, so lange man nicht von diversen Blockbustern schon abgestumpft ist, eine tragikomische Monsterhatz die dank tollen Charakteren, satirischen Seitenhieben und spannenden Horrorelemente an den Fernseher zu fesseln versteht. Da verzeiht man gerne die etwas holprige deutsche Synchronisation und die nicht ganz so gelungenen Effekte. Im Übrigen einer der wenigen Filme, dessen Hollywood-Remake ich gespannt gegenüber stehen. Hoffentlich verwässern sie es nicht.
Einer der erfolgreichsten Indie-Film aller Zeiten hat viel Aufsehen erregt. Zum einen weil der Film komplett in Aramäisch und Latein gedreht wurde und zum anderen wegen der enormen Brutalität. Doch Gibsons Werk, das zumindest technisch überaus gelungen ist, ist eigentlich nur ein Folterfilm. Würde man Jesus durch einen x-beliebigen Charakter ersetzen könnte der Film auch von Eli Roth ("Hostel") stammen. Das größte Versäumnis von Gibson ist also, dass er der Figur des Jesus keinen Charakter gibt. Jesus bleibt eine menschliche Hülle die über eine Stunde lang gedemütigt und gepeinigt wird. Leute die wegen ihres Glaubens ein Bindung zu diesen Jesus haben könnten evtl. in Tränen ausbrechen, Leute wie mich lässt dass kalt. Gibson hat mit "Die Passion Christi" nur ein zweistündiges, aufgeblasenes Blutvergießen gedreht. Die eigentliche religiöse Botschaft wird im Blut ersäuft. Ein aufgeblähter Torure-Porn im Christenlook.
Na klasse. Shia LaBoeuf als Hänsel, irgend ein Model als Gretel und die Hexe wird animiert un heißt es Film wahrscheinlich Uwe.
Der sechste Teil der neverending Story rund um Jigsaw, seine Komplizen und Opfern zeigt wie seine Vorgänger deutliche Verschleißerscheinungen. Die Reihe, die jedes Jahr an Halloween in den USA die Kinos dominierte, bekam mit "Saw VI" einen deutlichen Dämpfer verpasst. Der Low Budget Horror "Paranormal Activity" servierte den sechsten Teil an den Kinokassen eiskalt ab. Nun wollen die Produzenten der Reihe eine Frischzellenkur verpassen. Ob es wirklich dazu kommt, oder ob Teil 7 einfach nur dass selbe ist jedoch in 3D wird sich zeigen. Eins ist aber sicher: "Saw VI" und seine Vorgänger (abgesehen vom grandiosen ersten Teil) wären auch dreidimensional platte Blutorgien, die mit hanebüchenen Erklärungsversuchen die Taten von Jigsaw zu erklären und zu heroisieren. Auch in diesem Teil erscheint der, eigentlich seit Teil vier tote, Jigsaw Killer wieder als Held der Gerechtigkeit und des geknechteten, kleines Mannes. Sozusagen der Michael Moore des Splatterfilms. Dass ist so einfältig und voller Plattitüden, dass es fast schon wieder einen mülligen Charme besitzt, der aber bisher nie ausgereicht hat um die immer brutaler und sinnloser werdenden Filme sehenswert zu machen. "Saw VI" ist ein trauriges Beispiel dafür wie man einen erfolgreichen und guten Film so ausschlachten kann, bis außer Blut und Schreie nichts mehr übrig bleibt. Es ist so unbeschreiblich schade, dass aus einem so erfrischend anderem Horrorfilm in nur fünf Jahren eine so lieblose Fortsetzungsmaschinerie geworden ist.
Im Gegensatz zu seinem Vorgängern wirkt der fünfte Teil der Folter- Reihe einen winzigen Hauch zahmer und braver, was nicht heißen soll das Regisseur David Hackl, der mit Teil fünf, die Nachfolge von James Wan (Teil eins) und Darren Lynn Bousman (Teil zwei bis vier) antritt, auf aufgesetzte Splattereffekte verzichtet. So könnte sich der Film sich mehr um seine Geschichte konzentrieren, doch die ist nur billige Staffage aus der Retorte, denn all die ausgelegten falschen Fährten und das nutzen von verschiedenen Zeitebenen haben die Vorgänger allesamt bereits genutzt und radikal ausgeschlachtet, so dass für Teil fünf nur noch Leere übrig bleibt. Die Spannung wird erneut weder aus der Thrillerhandlung bezogen sondern nur aus der Folterszenen und dass diese mit billigen Rechtfertigungen, die auch noch in lächerliche Dialoge über Rehabilitation und Töten verpackt sind, macht aus "Saw V" einen richtig dümmlichen Reißer. Wenn man bedenkt wie grandios 2005 mit dem spannend- klaustrophobischen Erstling alles begonnen hat und wie tief die Serie dann sank könnte man sich fast die Produzenten auf die Folterbank des Jigsaw- Killers wünschen.
Klaustrophobische Atmosphäre? Nein! Wie in Teil zwei auch setzt »Saw 3« alles auf Blut und einige Überraschungen, die wie im Vorgänger auch wieder recht konstruiert wirken. Dafür ist »Saw 3« straffer erzählt und er ist um einges temporeicher. Dennoch ist »Saw 3« nicht mehr als eine Schlachtplatte oder Sinn und Verstand und die plumpen Ausreden der Autoren, warum Jigsaw foltert und mordet ist so dünn und dumm dass nur etwas Ironie den Film zu einer Parodie verwandelt hätte.
„Fall 39“ hatte einen langen Weg vor sich, bevor der nun in BRD auf DVD erschienen ist. Natürlich werfen Verschiebungen immer ein schlechtes Licht auf einen Film und bei „Fall 39“ scheint sich diese Regel erneut bewahrheitet zu haben.
In der ersten US-Arbeit des deutschen Christian Alvert gelingt es ihm zwar die technischen Aspekte eines Horror-Thrillers abzustecken, doch bei der Dramaturgie, bei den Emotionen und vor alle bei den Charakteren versagt er. Renee Zellweger als Super-Sozialarbeiterin wirkt dermaßen deplaziert und eindimensional dass man sich wünscht, das Böse gewinnt. Wie zweitklassig die Figur ist, sieht man alleine daran wie der Film sie vorstellt: Mit einem dicken Autoaufkleber und dem Wort Educate. Da möchte mal gleich schreien „we don’t need an education“. Selbst das Böse wirkt einfallslos. Anscheinend hat es „Das Dorf der Verdammten“, „Böse Saat“ und „Das Omen“ gesehen und sich einfach an deren Ideen und Stilmitteln bedient. Wäre es esser erzogen wurden, hätte es gewusst, das abschreiben keine Lösung ist,
Perfektes Ranking.
Ich warte schon so lange auf diesen Film. Bald isses endlich soweit.
Das Wörtchen Rückkehr im Titel eines Filmes suggeriert normalerweise eine Fortsetzung, doch in diesem Fall ist mit Rückkehr ein Remake gemeint, genauer gesagt das Remake des 1980er Actionfilms "Phantom-Commando" mit Arnold Schwarzenegger. Das russische (!) Remake gelingt etwas besonderes, es schafft die vom Original vorgelegte Plattheit noch zu unterbieten. Gilt das Original wegen dummer Sprüchen, dem marginalen darstellerischen Talent von Äkschn Arnie und der pergamentdünnen Story unter Trashfans als Schatz des Genres, so hat die russische Version durchaus das Potenzial auch von den Anhängern des schlechten Films Anerkennung zu erfahren, denn mit noch hölzernen Darstellern, einer Fülle von Fehlern und haarsträubender Dramaturgie besitzt "Phantom Commando - Die Rückkehr" die selben Zutaten wie das Original. Für Trashfans also ein echtes Muss, auch wenn die Originalversion des US-Originals wegen Schwarzeneggers Akzent immer noch klar in Sachen unfreiwilliger Komik auf dem Trashthron sitzt. Wer mit solchen Attitüden nichts anfangen kann, der sollte um dieses Stück filmischer Dummheit einen großen Bogen machen.
Nicht um "Zwei glorreiche Halunken", sondern um deren drei - den "Guten", den "Hässlichen" und den "Bösen" - geht es in Sergio Leones klassischem Italo-Western "Il Buono, il Brutto, il Cattivo", der den Abschluss der so genannten "Dollar-Trilogie" ("Per un pugno di dollari", "Per qualche dollaro in più") bildet. In Clint Eastwood, Eli Wallach und Lee van Cleef hat der Regisseur ein ebenso kontrastreiches wie überzeugendes Darsteller-Trio gefunden. Fernab der strahlenden Heldenepen, die John Ford und seine Hollywood-Kollegen in den 40er-und 50er-Jahren geschaffen haben, entwirft der augenzwinkernde Maestro Leone hier abermals einen Wilden Westen, der von Pragmatismus und Zynismus beherrscht wird und in dem nur bare Münze einen Wert hat. Leones Western ist dreckig, gemein, brutal und zynisch. Er gehört definitiv zum Besten was das Western- Genre hergibt. Kleiner Wermutstropfen: Die neuen Szenen der Langfassung, wurden teilweise von komplett anderen Sprechern synchronisiert.
Stanley Kubricks Verfilmung von William Thackerys Roman besticht zum einen durch seine Ausstattung die mit melancholischer Schönheit auch über diverse Längen hinweg tröstet und zum anderen durch seinen charmanten Humor der mit der Kraft der Satire und der wohl dosierten Parodie gezielte Schüsse auf die feudalen Lebe- und Ehrenmänner des 18. Jahrhunderts abgibt. Die Titelfigur ist dabei genau so viel Held wie Dummkopf, Glückpilz wie Schicksalsopfer, denn der Film verbleibt nicht nur in der Satire, er findet sich auch in die Gefilde des Dramas ein und zeigt große Gefühle mit großen Bildern. Ein beachtlicher Film. Um einiges zu lang und hin und wieder auch geblendet von seiner eigenen Schönheit, insgesamt aber ein überaus genüssliches Vergnügen.
Eine überaus sehenswerte Komödie präsentieren uns die Bayern hier, eine gelungene Mischung aus Volkstheater, schwarzem Humor und kindlich- naiven Charme. »Wer früher stirbt...« ist eine der wohl besten deutschen Komödien seit Jahren und der Beweis, dass 1.) der deutsche Film nicht Tod ist und 2.) immer noch für positive Überraschungen gut ist.
»Leroy« ist wie sein Titelheld: Frech, intelligent und fröhlich. Der Film spielt, dank reflektierendem Witz, mit den ganzen Klischees die in Leroys Welt aufeinander treffen ohne den Film in die Lächerlichkeit zu drängen. »Leroy« ist ein netter Film, mit sympathischen Darstellern und Mut zum frontalen Humorangriff auf das Thema der bornierten Ausländerfeindlichkeit ohne den direkten moralischen Zeigefinger zu sehr zu strapazieren.
Männer die auf Ziegen starren“ ist spaßig und seine satirischen Töne gegen den Krieg und dumpfen Patriotismus besitzt die nötige Schärfe. Überhaupt macht der Film Laune, da Langatmigkeiten erst gar nicht aufkommen lässt und mit einem McGregor, Bridges, Clooney und Spacey gleich vier Top-Stars in Petto hat, die mit sichtbarer Lust am Spiel agieren. Doch Heslovs Film, so gut und unterhaltsam er auch ist, hat eine große Schwäche. Neben dem ganzen Augenzwinkern, dem humorvollen torpedieren militärsicher Konventionen versucht der Film auch dramatische und ernste Töne einzubauen. Kurz gesagt: Der moralische Zeigefinger wird vom Film einige Mal arg weit in die Höhe gestreckt, was zur Folge hat, dass er immer wieder in stocken gerät. Ein komödantisch-dramaturgisches Stop-Motion Verfahren. Witzig ist der Film dennoch.
Regisseur Peter Hedges schenkte der Filmwelt als Drehbuchautor den Johnny Depp Klassiker »Gilbert Grape« und als Regisseur den kaum beachteten aber überaus hinreißenden New York Film »Pieces of April«. In seiner zweiten Regiearbeit zeigt Hedges wieder was er kann: Lebensnahe, sympathische und überaus menschliche Figuren und ihre Probleme zu zeigen. Größtes Problem von Titelfigur Dan ist die Liebe und der Film zeigt leichtfüßig wie sich der arme Witwer durch die Irrungen und Wirrungen der Liebe windet, weil er in die Freundin seines Bruders verliebt ist. Zugegeben »Dan- Mitten im Leben!« ist weder besonders originell noch besitzt der Film wirklich Substanz, aber die bereits erwähnten Figuren machen den einfachen Film zu einem charmanten, unaufgeregten Film, der erneut beweist dass Steve Carrell nicht nur in Komödien wie »Jungfrau (40), männlich sucht« oder »Get Smart« überzeugt sondern auch in kleinen Perlen wie dem großartigen »Little Miss Sunshine«. So gut wie dieser ist »Dan- Mitten im Leben!« zwar nicht aber er schlägt ein wenig in die gleiche Kerbe.
Dieser Frontalangriff auf Michael Moore (dargestellt vom Bruder des verstorbenen Komikers Chris Farley) hätte eine richtig schöne Parodie werden können, immerhin saß David Zucker auf dem Regiestuhl. Den Zuschauer erwarten hier jedoch nur verstaubte Kalauer, aufgepeppt mit ein paar prominenten Gästen. Besonders die Republikaner, die hier zumindest ihre erste gesellschaftspolitische Farce bekommen die für sie arbeitet, dürften enttäuscht sein. Da wird endlich mal zu 100% die politische Linke aufs Korn genommen und dass einzige was dabei raus kommt ist ein ungeschickt erzählter Film, bei dem sich 20 Minuten anfühlen wie zwei Stunden. Dass macht bei 80 Minuten einen gefühlt achtstündigen Comedykrampf ohne Höhen. Einzig ein Trainingsvideo für islamische Terroristen sorgt für Schmunzler, aber dass hat sich der Film aus der Gagsammlung "News Movie" geklaut.
Der größte Feind des Film-Batmans waren die Nippel in den Schumacher Filmen. Dass wären doch mal Schurken ;)
Die Filmwelten eines Tim Burton leben von jeher von ihrer Kreativität und Liebe zum Detail. Burton ist dafür bekannt Spezialeffekte aus dem Computer nur selten einzusetzen. Bei seiner Variante von Alice Abenteuern pfeift Burton aber auf seine alte Tugend und präsentiert ein Wunderland das ganz und gar aus den Rechnern stammt. Anscheinend fehlt Burton jedoch mit solchen großen, ambitionierten High Tech Welten die Erfahrung, denn sein Wunderland wirkt unangenehm lieb- und leblos. Unzählige Details sind zwar vorhanden, aber die Bilder wirken allesamt kalt. So hakt es hier bei einem ganz wichtigen Punkt: Der Atmosphäre.
Der größte Störfaktor ist jedoch die Titelheldin selbst. Newcomerin Mia Wasikowska watschelt als Alice wie eine depressive Barbie auf Valium durch den Film und verspürt den Charme einer Glühbirne. Oftmals ist es unfreiwillig komisch wie sie auf die diversen seltsamen Ereignisse und Figuren im Wunderland reagiert. Da wäre der Titel „Alice im Delirium“ wesentlich passender. Was den Rest der Figuren angeht, so kann vor allem Tim Burtons Muse und Ehefrau Helena Bonham Carter überzeugen. Als rote Königin mit Riesenschädel, die zur Entspannung ihre Füße gerne auf einen warmen Schweinebauch legt, gehören ihr die meisten (gewollt) witzigen Szenen. Die anderen Stars (Johnny Depp, Anne Hathaway) fallen im weiteren Wahnsinn des Wunderlandes nicht sonderlich auf und passen sich der biederen aber dennoch Durchgeknallten Erzählung an.
„Alice im Wunderland“ ist leider eine Enttäuschung und wenig wunderbar. Zwar saß eigentlich der richtige Regisseur am Film aber anscheinend hat sich Burton voll und ganz vom 3D-Fieber anstecken lassen. Schade, aber so verkommt sein Traumprojekt leider zur statischen wie seelenlosen Technikdemonstration.
Toller Artikel. Ich finde der Animationsfilm muss sich endlich damit abfinden, dass er keinen automatischen Event-Status mehr hat, wie vor 15 Jahren als "Toy Story" startete.