stuforcedyou - Kommentare
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Alle Kommentare von stuforcedyou
"xXx" möchte der größte Agentenfilm aller Zeiten sein. Darum gibt es wahnsinnig viele Fortbewegungsmittel, die bei wahnsinnig vielen Duellen wahnsinnig viel Krach machen. Wenn es mal keine Verfolgungsjagd gibt, dürfen "Schlampen" mit wahnsinnig wenig an durch verruchte Kulissen wackeln. Dieses Grundrezept ist fast so alt wie der Actionfilm selbst, wird hier aber durch eine penetrante, dumme Story, langweilige Figuren und aufgesetztem, coolen Gehabe ins absurd- lächerlich gedrängt. Ein Film, der soooo cool ist, dass er einen kalt lässt.
Kurzweiliger Anti- Kriegsfilm der ohne richtige Kriegszenen auskommt und im Stil der dänischen Dogma Filme inszeniert wurde was die authentische Kraft des Films erhöht. Der Film gibt dabei eine überaus intelligente Geschichte über Freund- und Feindschaften wieder und zeigt wohl als erster Film überhaupt die Angst der jungen Männer davor nicht nur im Krieg getötet zu werden, sondern dass man aus ihnen Tötungsmaschine macht. Regisseur Joel Schumacher trifft dabei fast immer den richtigen dramaturgischen Ton und findet Bilder voller Aussagekraft. Einer der wenigen Filmen aus Hollywood zum Thema Krieg und Militär, die den Mut haben ihre kritische Meinung beizubehalten.
Ein grandioser Poet. Ich würde gerne mehr schreiben, aber ich bi vom Werk dieses Mannes einfach zu beeindruckt. "Wie haben sie das gemacht Mr. Park?"
Der Abschluss von Park Chan-Wooks Trilogie über Vergebung und Vergeltung ist ein intelligenter, spannender und überaus vielschichtiger Film. Keine leichte Kost und teilweise auch sehr langatmig, doch die Poesie die Park Chan-Wook aus all der psychischen und physischen Grausamkeit bezieht, ist wie bei »Old Boy« die treibende Kraft, die den Film zu einem pulsierenden Erlebnis macht, fern von den schnelllebigen Dramen der großen Studios.
Das Beste an »Lady Vengeance« ist sein Schlussakt, der (leider) immer aktuell bleiben wird. Man könnte dem Film vorwerfen zu plakativ die letzten 30 Minuten darzustellen, doch es passt zum Gesamtkonzept und wenn man sich näher mit den Figuren und ihrer Situation beschäftigt ergibt alles einen Kreislauf, bei dem der Sinn von Gerechtigkeit ab absurdum geführt wird.
»Lady Vengeance« ist ein starker Film aber gewiss nicht für Zuschauer geeignet die es am liebsten haben, wenn Ihnen ein Film eine einfache Lösung anbietet, davon ist »Lady Vengeance« meilenweit entfernt und dass ist gut so.
Der erfolgreichste Film des Jahres 2008 ist ein wirklich schwungvolles Musical dass nicht nur voll gestopft ist mit den größten Hits von ABBA sondern auch die liebenswürdige Ehrlichkeit besitzt sich selbst nicht all zu ernst zu nehmen was vor allem bei den Gesangspart der Darsteller auffällt. Wer Musical im allgemeinen mag wird "Mamma Mia!" lieben und die, die Musicals lieber verschmähen (wie der Schreiber dieses Textes) müssen anerkennen dass der von Tom Hanks produzierte Spaß das Musicalgenre zwar nicht neu definiert aber zumindest viel dynamische Kurzweil bietet und dass man bei "Mamma Mia!" in ziemlich jeder Szene merkt mit wie viel Spaß die Macher das Musical angegangen sind. Außerdem schafft es der Film selbst am grausten Tag sommerliche Stimmung ins Wohnzimmer zu zaubern. Also können auch Musical- Hasser einen Blick riskieren auch wenn „Mamma Mia!“ sie gewiss nicht zu Fans machen wird.
Mit romantischen Komödien kennt sich Garry Marshall aus. Immerhin inszenierte er mit „Pretty Woman“ einer der erfolgreichsten und meistzitierten Romanzen der Neuzeit.
Für den Episodenfilm „Valentinstag“ holte sich Marshall nicht nur ein paar Stars ins Boot, sondern eine ganze Armee. So ist zumindest sicher, dass jede Episode des Films genügend Aufmerksamkeit erhält. Außerdem deckt der Film somit sämtliche Generationen ab. Teenager freuen sich über Taylor Lautner, während ältere Semester sich über ein wieder sehen mit Shirley MacClaine freuen können.
Doch trotz Stars in Massen und einer optisch hübschen Inszenierung bleibt „Valentinstag“ größtenteils kalte, romantische Massenware. Die wenigen Versuche des Films, etwas frischen Wind ins Genre zu bringen, wirken zu bemüht und oft auch etwas herzlos. Dank gut aufgelegter Schauspieler, werden aber Romantiker mit Hollywood-Faible zwei Stunden gut, wenn auch ohne Besonderheiten, unterhalten. Wem dass ausreicht, viel Spaß damit.
Regisseur Ron Howard ist für Hollywood-Unterhaltung mit historischem Kern bekannt. Zu seinen Erfolgen zählen neben den eher unmotivierten Dan Brown Verfilmungen auch "Apollo 13" und "A Beautiful Mind", beides Filme die mit dekorativen, dramaturgischen Schauwerten sowie bekannten Namen auf der Besetzungsliste aufmöbliert wurden.
"Frost / Nixon", die Verfilmung des gleichnamigen britischen Theaterstücks, ist nüchternes aber überaus packendes Kino, dass nicht mit großen Stars und Effekten arbeitet sondern mit Worten und Gesten und dies dramaturgisch in so einer Perfektion, dass die Rededuelle, nicht nur die zwischen David Frost und Richard Nixon, spannender und intensiver sind als so manche Schießerei oder Serienmörderhatz. Hilfreich dabei sind die Darsteller.
Michael Sheen (Frost) und Frank Langella (Nixon), die bereits auf der Theaterbühne von London ihre Rollen spielten, machen jedes Zwinkern, jede Schweißperle und jedes Räuspern zum spannenden Ereignis und gleichzeitig gelinkt es dem Film beide Hauptfiguren so zu gestalten, dass sie beide aus ihrem historischen Käfig ausbrechen können.
So entwickelt sich am Ende sogar Mitgefühl für Richard Nixon, dem ewigen Feindbild der Demokraten, während der scheinbar nur Ruhmsuchende David Frost auch eine Extraportion Profil in Form von innerer Unsicherheit und eines sich langsam entwickelten Kämpferherzens.
Natürlich muss man als Zuschauer der trockenen Geschichte offen gegenüber stehen um die Qualitäten dieses Werk richtig schätzen zu können, ansonsten würde man die alten Schauwerte schon irgendwie vermissen und dies obwohl in einem Film von diesem Format dafür keinerlei Platz wäre.
Bereits mit "Jumper" versuchte man Superheldenkräfte auf Film zu bannen, ohne dass die Geschichte auf einem Comic basiert. Genau wie "Jumper" scheitert aber auch "Push" an dieser Aufgabe.
Der Film von Paul McGuigan ("Gangster No.1", "Lucky Number Slevin") braucht viel zu lange bis er alles ge- und erklärt hat und dann kommt auch schon der Showdown, der ganz klar erkennen lässt, dass "Push" wohl eigentlich als großer Fortsetzungsfilm geplant war. Zu dumm für die Produzenten dass der Film floppte und in Deutschland sogar nur auf DVD heraus kam. Aber im Kino hätte "Push" eh nicht viel verloren gehabt, denn obwohl seine Actionszenen gewiss ein paar nette Ansätze haben, so undynamisch wirken sie im Gesamtpaket, ebenso wie die stereotypen Helden und die blassen Schurken.
Der zweite britische Film von Woody Allen nach dem sehr guten »Match Point«, ist leider nicht so gelungen. Die Geschichte ist ja noch ganz ulkig, aber für einen Krimi zu spannungslos. Der typische Allen- Humor passt hier nicht ins Konzept, genauso wenig wie Hollywood- Püppchen Scarlett Johansson und während bei »Match Point« das Ende so etwas wie der Zuckerguss auf dem Kuchen war, so ist es hier nur noch ein Anzeichen, dass Woody Allen sich keine große Mühe gemacht hat.
Das britische, preisgekrönte Drama ist ohne Zweifel zutiefst bewegend und emotional. Wenn sich Jack mit seinem Bewährungshelfer Terry trifft dann erreicht "Boy A" dramatische, ökonomische Spitzen. Die zwei Männer sprechen nämlich mit jedem einzelnen Blick und mit jeder Geste. Dies erzeugt zum einen erzählerisch Spannung und zum anderen eine packend-triste Atmosphäre, die den Film in seiner Traurigkeit stärkt.
"Boy A" enthält jedoch auch Hoffnung. Auch hier ist es die Kommunikation die dem Film förderlich zur Seite steht. Wenn Jack endlich einen Freund und die erste Liebe findet und er nach 14 Jahren wieder Liebe Geborgenheit, Vertrauen und Zärtlichkeit erfährt, dann präsentiert der Film dies so anrührend wie nüchtern, dass man mit Jack mit leidet, wenn ihm zum einen die Schatten seiner Vergangenheit sowie Unsicherheit eines für ihn noch unbekannten Lebens plagen.
Leider macht "Boy A" aber auch viele Fehler: Die Geschichte braucht zu lange um ihre wichtigen Wendungen in Gang zu bringen, einige Szenen wirken wie zu beliebig und kitschig und der Film versucht Jacks Verbrechen, dass er als Kind beging, viel zu platt zu entschuldigen. "Boy A" ist nichtsdestoweniger ein wirklich herzzerreißendes Drama geworden und das harte, offene Ende stellt den Zuschauer vor eine Frage, die so mancher bestimmt lieber vom Film beantwortet haben will. Vom dramatischen Standpunkt ist das Ende aber überaus gelungen, wie der Rest der Films.
Über fünf Jahre arbeitete John Woo, Hongkongs erfolgreichster und bekanntester Regisseur, an seinem neuen Werk. Das Ergebnis, dass in China in zwei Teilen und mit einer Gesamtlauflänge von über fünf Stunden lief, ist ein bildgewaltiger, historischer Film geworden, in dem klar die epochalen Schlachten im Fokus stehen. Darüber hinaus ist der Aufwand den Woo und sein Team hier darbieten atemberaubend. Jede Rüstung, jedes Schwert und jede Geste wirken glaubwürdig und ziehen einen komplett in die kolossale Produktion.
Doch „Red Cliff“ kann nicht immer überzeugen. Zwischen den Schlachten gibt es immer wieder Trägheiten, die zwar etwas Ruhe zwischen den Schlachten bieten, aber qualitativ eher durchschnittlich sind: Die Beziehungen der Figuren untereinander kommen z.B. arg holzschnittartig daher.
Die These, das die westliche Schnittfassung (rund 150 Minuten kürzer), sich nur die Rosinen herausgepickt hat, bleibt dennoch bestehen, immerhin wurde "Red Cliff" zum erfolgreichsten Film aller Zeiten in China und läutete dort zusammen mit "The Warlords" einen neuen Trend von historischen Schlachtepen ein, die den Krieg nicht wie etwa in "Hero" in poetische Bilder tauchen, sondern ihn im Dreck und Blut präsentieren. Fans von östlicher Ästhetik brauchen aber keinen historischen "Saving Privat Ryan" zu fürchten, denn auch das schlechte dieser Welt wird von Woo in anmutsvolle Bilder gepackt.
Für Fans von actionreichen Epen sollte "Red Cliff" daher ein absolutes Muss sein und die, die dachten John Woo wäre nach seinem Aufstieg („Face/Off“) und Fall („Paycheck“) in Hollywood am Ende seiner Karriere oder gar seines Talents angelangt, werden eines besseren gelehrt. Willkommen daheim John Woo.
Dokumentationen über die Polemik des Michael Moore sind vielzählig vertreten, aber nur wenige schaffen den Sprung über den Ozean nach Europa. "Michael Moore hates America" hat es geschafft und ist wie sein filmischer Kollege "Manufacturing Dissent" genau so zwieträchtig wenn es darum geht Moores Leben zu beleuchten und seine Thesen zu hinterfragen. Die Doku von Michael Wilson, die übrigens von der NRA mitfinanziert wurde, versucht dabei noch ihre eigenen Polemik vor dem Zuschauer zu entschuldigen was ähnlich langweilig geraten ist, wie Wilsons gesamte Arbeit die hier zu sehen ist. Ja, Michael Moore ist ein Meinungsmacher und ja, seine Filme sind nicht dass was man ehrliche Dokumentationen nennen kann, aber mit Wilsons „Aufklärungsfilm“ verhält es sich genau so. Wer solche Filme, egal ob von Moore oder Wilson, ansieht ohne selbst nachzudenken und das gezeigte zu hinterfragen ist selbst schuld.
Das Original macht Spaß, wenn man 12 ist.
Zwar etwas langatmig aber dafür auch sehr informativ und teilweise auch recht bewegend. Dazu kann man sich auf diverse prominente und talentierte Filmemacher sowie deren Statements freuen.
Selten wurde Spannung so unspektakulär und trotzdem so unterhaltsam auf Zelluloid gebannt. Woody Allen, der endlich New York einmal den Rücken gekehrt hat und in England drehte, präsentiert mit »Match Point« ein gediegenes Krimi- Drama um Liebe, Glück und Habgier, getragen von tollen Darstellern und der edelen, versnobten Welt der englischen High Society. »Match Point« ist ohne Zweifel einer der besten Woody Allen Filme der letzten zehn Jahre.
Das Spielfilmdebüt des Oscar-prämierten Regisseurs Martin McDonagh ist ein herrlich zynischer, unmoralischer und schwarzhumoriger Film der mit europäischen Esprit und amerikanischer Härte beste Unterhaltung bietet.
Der Film der neben einigen herrlich schrägen Dialogen auch überdrehte Aktionen, finsteren in Humor getränkten Pessimismus und einige trockene Albernheiten bietet ist dazu noch Schauspielkino per Excellence. Während Brendan Gleeson den liebenwürdigen Ken mit Bravour spielt macht Ralph Fiennes als Dauerfluchender Killerboss mit Prinzipien eine so gute Figur dass man sich fragt warum Fiennes vorher nie solche Rolle gespielt hat.
Der eigentliche Star ist allerdings Brügge selbst. Der Film versteht es die Stadt so herrlich einzufangen dass man entweder sofort von ihr Begeistert ist oder dass man sie wie die Figur des Ray (ebenfalls toll: Colin Farrell) einfach nur zum kotzen findet.
Kurz um: "Brügge sehen... und sterben?" ist ein echter Geheimtipp, ein herrlicher Spaß der etwas böseren Sorte.
Normalerweise ist Michael Bays Produktionsfirma Platinum Dunes für ihre meist verkorksten Remakes von Horrorklassikern bekannt. Mit "Horsemen" versucht sich die Firma nun an einen eigenständigen Thriller und hat hierfür den schwedischen Videoclipregisseur Jonas Akerlund verpflichtet dessen Spielfilmdebüt die wenig zimperliche Drogengroteske "Spun" war, die zu Recht Kultstatus genießt. Von Akerlunds wilder, exzessiver Bildersprache bleibt bei "Horsemen" nicht viel übrig.
Der Film ist ein handelsüblicher Psycho-Thriller, der so ziemlich jedes Klischee des Genres bedient und dies meist so blasiert, dass der Film bis auf zwei, drei Ausnahmen nicht sonderlich überraschend ausgefallen ist. Im Terrain der Serienkillerfilme sticht "Horsemen" neben Glanzlichtern wie "Sieben", "Das Schweigen der Lämmer" oder den grandiosen süd-koreanischen "The Chaser" also nicht besonders hervor und dass der Schluss dazu noch seltsam abrupt abgehandelt wird, fast so als hätten die Macher selbst die Schnauze voll von den ganzen angestaubten Psycho-Thriller Elementen die sie ohne sonderlichen Esprit genutzt haben, macht das Ganze nicht besser.
Natürlich ist es schon unfair einen Film immer mit den großen Größen eines Genres zu vergleichen, andererseits wer will schon ein ranziges Fischbrötchen wenn er stattdessen frischen Lachs haben kann?
Das literarische Standardwerk über die RAF vom ehemaligen Spiegel- Chefredakteur Stefan Aust wurde von Regisseur Uli Edel in wirklich packende Bilder gepackt. Dabei versucht der Film auch die Schattenseite der Figuren zu beleuchten, was ihm nicht immer gelingt. Zu oft wirken Ensslin und Baader wie Bonnie und Clyde, zu oft siegt die Faszination der Gewalt, nicht die Faszination der Rebellion. Was dem "Baader-Meinhof-Komplex" letztlich das Genick bricht ist zum einen seine Nachlässigkeit mit den Opfern der RAF. Die Tode der RAF- Mitglieder werden oft zelebriert wie in einem Hollywood- Showdown, während die Opfer der RAF eher wie seelenlose Puppen niedergemäht werden. Der zweite große Laster ist, dass der Film zwar wirklich alles versucht um historisch korrekt zu sein, doch es sind einfach zu viele Figuren und Ereignisse für 140 Minuten Film. So rast der "Der Baader-Meinhof-Komplex" nach gut einer Stunden wie ein tollwütiger Windhund von einem signifikanten Ereignis zu nächsten, wechselt seine Charaktere im gefühlten Minutentakt und recht bald wird diese Form der Erzählung stressig.
Bereits zu Beginn, wenn die jungen Frauen duschen und die schüchterne und verschlossenen Carrie ihre erste Regelblutung hat, gelingt DePalma ein grandioser Moment des Horrors, den die junge Sissy Spacek verkörpert Carrie so zerbrechlich und mysteriös, dass man all ihren Peinigern das schlimmste wünscht. Das Besondere was DePalma schafft, ist es gegen Ende den am Anfang erweckten Beschützerinstinkt in Angst umzuwandeln, denn am Ende ist Carrie nicht mehr der verlorene Schatten ihrer Mutter, sondern ein Monster, diese Wandlung gelingt dem Film famos. Ist Carrie dann an einem vorüber gezogen hinterlässt einen mehr als bleibenden Eindruck und hatte man zu Beginn geglaubt das verängstigende, bleiches Wesen das blutend unter der Dusche sitzt und von seiner Schulkameradinnen ausgelacht wird, würde einem im Gedächtnis bleiben so ist es am Ende doch der Todesengel Carrie und ihr markerschütternde Blick der den Tod bringt. Wem dieser Horroranteil nicht liegt sollte dann zu Todd Schlondz "Willkommen in Tollhaus" aus dem Jahre 1996 greifen, dieses Drama lässt seine gebeutelte Heldin komplett ohne besondere Kräfte los - armes Ding.
Legere, mit bösem wie hintergründigen Humor ausgestattete Serie, deren ursprüngliche Pilotfolge nur 200$ gekostet haben soll. Die Macher verstehen es witzige wie unvorhersehbare Geschichten zu konstruieren und verzichten dabei auf moralische Keulen sowie auf handelübliche Problemlösungen. Bei „It’s always sunny in Philadelphia“ werden die Probleme, die serientraditionell auch immer die Thematiken einer Episode sind, niemals vollkommen gelöst. Dies unterstreicht den boshaften aber niemals unseriösen Ton dieser tollen Serie.
Diese wilde, hemmungslose und rasende Mixtur aus Italo-Western, Eastern und klassischen Schatzkartenabenteuer spielt mit den Facetten des jeweiligen Genre und rezitiert mit sichtbarer Freude die großen Vorbilder wie etwa "Zwei glorreiche Halunken". Regisseur Kim-Jee woon zelebriert diesen Kindergeburtstag der Filmstile mit hervorstechender Kraft und dem Willen wirklich auch den allerletzten Tropfen dieses Cocktails zu nutzen. Das ergibt grandiose Actionszenen, schöne Bauten und Bilder und exzessive Figuren die aufeinanderprallen.
"The Good, the Bad, the Weird" geht bei all diesem großen Tamtam jedoch des Öfteren die Puste aus. Dann versackt der Film in seinem eigenen Genresumpf und braucht einige Zeit um wieder festen Boden unter den Füßen zu spüren. Zuschauer die abseits von alteingesessenen Traditionen nach Action suchen und Fans von wilden Stilbrüchen und -Vereinigungen sollten diese südkoreanische Kampfansage an den Standard eine (verdiente) Chance geben.
Die Mangas, Trickfilme, Videospiele und was es sonst noch von "Dragonball" so gibt, sind seit Jahren eine schier unerschöpfliche Geldquelle für die Macher und für die Fans ein ewiger Grund Geld auszugeben.
Der erste (und hoffentlich letzte) Realfilm rund um die Namensgebenden Dragonballs, dem jungen Kämpfer Goku und dem finsteren Lord Piccolo ist ähnliche bunt und energisch wie die Trickserie und dabei genau so nervtötend. Die Geschichte, die ohne besondere Vorkommnisse wie etwa Schwung oder Spannung auskommt, wird schnell heruntergerattert um Platz für kindische Kämpfe und unmotivierte Effekte zu machen. Kaum zu glauben dass sich die chinesische Schauspielgröße Chow Yun Fat für solch einen filmischen Krampf zur Verfügung gestellt hat und wirklich schade dass der junge, talentierte Justin Chatwin in solch einem hohlen Film die Hauptrolle spielt. Vielleicht können Fans des Produkts "Dragonball" etwas mit der Verfilmung anfangen, zumindest wenn sie keine Ansprüche an den Film stellen, alle anderen können derweil nur mit dem Kopfschütteln und sich fragen welcher finstere, mächtige und gefährliche Bösewicht sich Piccolo nennt?!
Ric O'Barry, einst Tiertrainer bei der legendären Serie "Flipper", hat sich die Rettung von gefangnen Delfinen zum Lebensinhalt gemacht. Mit klaren Fakten und einer gehörigen Portion Mut und Wut im Bauch geht er seinen Weg und macht sich damit durchaus große Feinde.
"Die Bucht" begleitet O'Barry und sein mehrköpfiges Team bei dem Versuch das Massaker in der so genannten Todesbucht zu filmen, dabei kommt teils Ausrüstung zum Einsatz, das große Filmstudios oder das Militär einsetzen. In ihrer Zusammensetzung und in der sauberen wie perfekt durchgeplanten Durchführung erinnert der Einsatz der Delfinfreunde durchaus an "Ocean’s' Eleven", wenn sich in der Dokumentation die Überzeichnung freilich auf ein gesundes, realistisches Minimum begrenzen.
"Die Bucht" ist ein engagierter Film, der noch engagierte Leute zeigt, die für etwas Gutes und gegen ein großes Unrecht kämpfen, an der Speerspitze Ric O'Barry. Dass ist eben dieser O'Barry ist, der früher Delfine zu Flipper gemacht hat, der nun in teils riskantern Guerilla-Aktionen gefangen Delfine befreit, ist einer schöner Beweis dafür, dass Menschen sich ändern können.
Die preisgekrönte Doku, die u.a. dieses Jahr einen Oscar bekam, ist ein spannender wie interessanter Film, der mit harten Fakten, sachlichen Erklärungen aber auch persönlichen Statements deutlich macht dass Ric O'Barry und sein Team keine einfache Aufgabe zu bewältigen haben, aber dass sie das richtige tun.
Chance vertan. Mehr kann man zu Paul Weitz lustlos abgekurbelte Satire nicht sagen. Weitz hat es geschafft in über 100 Minuten diverse satirische Vorlagen einzubauen, so sieht der Vize Präsident wie ein Zwillingsbruder von echten amerikanischen Vize Dick Cheney aus und die Kulissen ähneln denen von »American Idol« (in BRD: »Deutschland sucht den Superstar«) sehr, doch keine einzige Vorlage wird verwandelt, immer wenn der Film Biss zeigen könnte, macht er entweder eine neue Vorlage, die er nicht verwandeln kann oder versucht sich in ernsthaft- dramatischen Zwischentönen, die man aber getrost als filmischen Ballast ansehen kann. »American Dreamz« hätte eine großartige Satire werden können, doch mehr als eine lustlose Komödie ohne Charme und Witz ist dabei nicht heraus gekommen.
»Jumper« hätte genügend Potenzial ein neues Zugpferd des Action- bzw. Sci-Fi Genre zu werden, doch der Film von Doug Liman fehlt es an dem nötigen Etwas. Da wäre zum einen die lieblos zusammengeschusterte Geschichte, die dem Zuschauer weder die standardmäßige, zweitklassige Lovestory erspart, noch die eigentliche Motivation für den Kampf zwischen Jumper und Paladinen aufklärt. Ein weiteres Manko ist die Figur des Griffin (Jaime Bell) dessen Bedeutsamkeit zunächst unglaublich wichtig erscheint am Ende bleibt die Figur aber ein bloßer Stichwortgeber und die anfänglichen Hoffnungen das Held David (Hayden Christensen) zusammen mit Griffin gegen Bösewicht Roland (Samuel L. Jackson) zu Felde ziehen, werden ebenso wenig erfüllt wie die Aufklärung der Beziehung von David zu seiner Mutter (Diane Lane). Sehr schade den »Jumper« hätte wirklich etwas ganz großes werden können, so hat er zwar durchaus irrwitzige Actionszenen zu bieten, richtig spannend und vollends unterhaltsam ist er aber nicht.