stuforcedyou - Kommentare

Alle Kommentare von stuforcedyou

  • 7 .5

    Der Film, der die wahre Geschichte erzählt wie der kalifornischen Chardonnay zu seinem Ruhm kam, ist leichte Unterhaltung mit feinem Witz ("Sie sind ein Arschloch“ – „Nein, ich bin Brite"), einer schönen, sommerlichen Kulisse und unbeschwerten Darstellern. Um diese Unbeschwertheit jedoch genießen zu können, sollten man die Film im englischen sehen, denn "Bottle Shock", der trotz Stars wie Alan Rickman, Bill Pullman oder dem neuen Cpt. Kirk Chris Pine keinen großen Verleih in Deutschland fand, leidet unter seiner wirklich grottigen Synchronisation. Da wirken Streitgespräche schon mal wie Nachmittagstalkshows und der trockene Witz will auch nie so richtig überspringen. Im Original gibt es diese Probleme nicht und der liebenswürdige, wenn auch etwas zu ausufernd erzählte Film macht Laune und ist neben dem meisterhaften "Sideways" einer der besten Filme in dem der Wein die eigentliche Hauptrolle spielt.

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    • 8
      über Julia

      Das Tilda Swinton eine großartige Schauspielerin ist, sollte man wissen und "Julia" von Erick Zonca liefert dafür erneut einen Beweis. Leider erzählt Zonca die moralische und tiefgründige Geschichte vor allem in der ersten Hälfte viel zu zäh und ausschweifend. So erlaubt der Film zwar einen längeren Blick auf Titelfigur Julia, zerstört so aber auch den Erzählfluss des Filmes, der mit wechselnden visuellen Look die momentane Situation treffend darstellt auch wenn diese optischen Wechsel manchmal verstörend wirken, was wiederum zum Charakter Julia und ihren Entscheidungen passt. Zum Glück für die ambitionierte Geschichte und deren Machart kriegt der Film spätestens dann die Kurve als Julia nach Mexiko kommt. Dann verstärkt sich der Thriller-Anteil des Films, er wird noch packender und lässt so Tilda Swinton noch mehr Raum um ihr Talent darzubieten.
      Alles in allem ist "Julia" ein anspruchsvoller, vielschichtiger Film, der sicher nichts für die seichte Unterhaltung für Zwischendurch ist, aber der Film benötigt zu viel Zeit und macht es dem Zuschauer nicht immer einfach in die Welt der Julia Harris einzutauchen. Wer also anspruchsvolle Filme mag und sich gerne in diese hineinarbeitet macht mit "Julia" nichts falsch und Tilda Swinton ist eh eine Klasse für sich.

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      • Selbst wenn Janis Joplin, Maria Callas und Bette Davis aus ihren Gräbern steigen würden um in COUGAR TOWN mitzuspielen, würde es die Serie kaum retten können. Habe die erste Folge gerade eben so durchgestanden und gestern bei Folge 2 war nach fünf Minuten Sense. Kaum zu glauben dass SCRUBS-Schöpfer Bill Lawrence die Serie konzipiert hat.

        • 8

          Der britische Regisseur Sam Mendes setzt zum Thema Golfkrieg nicht die rosarote, sondern die satirische Brille auf, ohne aber die Brisanz eines bzw. des einen Krieges aus dem Fokus zu verlieren. Viel mehr öffnet die Satire die ab und an auch zur Farce und Parodie wird, die Wege zur ungeschönten Wahrheit und die besteht aus Soldaten, die so darauf gedrillt wurden irakische Feinde zu erschießen, dass sie es nicht verkraften, dass die modernen Jets und Panzer ihre Arbeit verrichten. Dies klingt alles zynisch und tatsächlich kann man "Jarhead" als solchen Angriff auf die Kriegsmaschine ansehen, doch wer genau hinsieht oder besser gesagt wer nicht total blind ist, wird immer wieder Szenen finden die klar machen, dass hinter dem Zynismus ein klare Anklage gegen den Krieg steht. Geformt aus Wut, Witz und Hilflosigkeit.

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          • 7

            Obwohl die Story einen verschachtelten Gedächtnis-Thriller a la "Memento" erwarten lässt, ist "The Lookout" eher ein etwas altmodischer aber nichtsdestotrotz spannender Thriller, der mit Joseph Gordon- Levitt und Jeff Daniels zwei umwerfend gute Darsteller zu bieten hat. Levitt der u.a. in "Brick" gerade zu brillierte ist wohl einer der besten jungen Schauspieltalente der letzten Jahre und Jeff Daniels, ein alter Hase, kehrt langsam aber sich wieder zurück zum großen Kino, nicht unbedingt das Kino des großen Budgets, dafür aber das Kino er großen Rollen und dies passt zu ihm einfach perfekt. Ein nicht zu vergessene Eigenschaft des Films ist außerdem die gekonnten Genreabstecher raus aus dem Thriller und rein ins Drama, ohne dass der Film seinen Drive verliert, eher im Gegenteil, die dramatischen Szenen gehören zum besten des Films. "Die Regeln der Gewalt" ist gewiss kein Film für die Ewigkeit, aber ein Thriller für einen spannenden Abend vor dem Fernseher und mehr will dieser kleine aber feine Film auch nicht sein.

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            • 4

              Actionfilme wie "Crank" oder "Wanted" vertrauen nicht auf eine gute Geschichte, sondern alleine auf ihre anarchistische Rasanz. "The Tournament" schlägt in die selbe Kerbe, doch hier will sich die heraufbeschworenen Anarchie nicht richtig festmachen. Irgendwann sieht und fühlt sich der Actionfilm von Scott Mann an wie ein harter, aber dennoch recht konventioneller Tumult, der zumindest ein paar wirklich eindrucksvolle, handgemachte Actionszenen zu bieten hat. Freunde der etwas härteren Gangart sollten mit "The Tournament" glücklich werden. Anhänger des modernen Action-Dadaismus werden aber eher etwas enttäuscht zurückgelassen, denn Scott Manns Film verpasst einfach zu viele Chancen um wirklich als sonderbar durchzugehen.

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              • 1

                Das einstige Wunderkind aus Hollywood M. Night Shyamalan, steht spätestens seit dem Mega- Flop "The Lady in the Water" mit dem Rücken zur Wand. "The Happening" trägt nicht gerade dazu bei, dass er diese Position verlassen kann. Sein Film über den unsichtbaren, unerwarteten und radikalen Angriff auf die Menschheit wird als ethisch-ökologische Hochglanzbotschaft aufgezogen. Das besitzt keinerlei Dynamik und die Darsteller enttäuschen größtenteils, vor allem Hauptdarstellerin Zooey Deschanel nervt mit dümmlichen Hundeblick und öden Beziehungsgeschwafel, während Mark Wahlberg brav alle vom Film gegebenen Stichwörter erklärt und in einer Szene sogar mit einer Plastikpflanze spricht. Die beklemmende Atmosphäre die M. Night Shyamalan mit „The Happening" erzeugen wollte, bleibt dabei fast komplett aus. Nur einmal kurz, dann wenn die kleine Gruppe rund um die Hauptdarsteller vor einem barrikadierten Haus steht, kommt kurzzeitig dieses flaue Magengefühl, was allerdings wenig später wieder verpufft. Es bleibt zu hoffen, das der "The sixth Sense" Regisseur die Kurve kriegt, er hätte es verdient als guter Regisseur in die Historie einzugehen, nicht aber als vergessenes Wunderkind mit zwei, drei Hits und vermehrten Leerlauf.

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                • 8

                  Sachlich, nüchtern und überaus erschütternd schildert die Dokumentation von Errol Morris die schrecklichen Ereignisse in Abu Ghraib. Dabei konzentriert sich der Film komplett nur auf Interviews, die er mit optisch gelungenen Spielszenen verbindet. Dies wäre allerdings nicht wirklich nötig, den die Äußerungen und Schilderungen der Soldaten stehen für sich. Dabei dämonisiert die Dokumentation die Täter nicht, sondern versucht ein differenziertes Bild von ihnen aus diversen Teilen der Geschehnisse zu aufzubauen. So erfährt man von dem enormen psychologischen Stress, geheimen Verhören von Geheimdiensten, privaten Schicksalsschlägen und undurchsichtigen, geheimen Befehlen. Diese Umstände benutzt der Film allerdings nicht um die Taten zu beschönigen oder gar zu entschuldigen, er versucht aber die Frage nach dem Warum neu zu interpretieren sowie auszulegen.
                  "Standard Operating Procedure" ist eine wirklich sehenswerte Dokumentation, die allerdings auch viel Aufmerksamkeit und Konzentration vom Zuschauer einfordert und die echten Videoaufnahmen von Nötigungen an Gefangenen sind gewiss nicht für jedermann geeignet. Es sind aber gerade eben diese Szenen die, die Wichtigkeit dieses dokumentarischen Films unterstreicht und gleichzeitig doch einen ambivalenten Gesamteindruck hinterlässt, denn diesen realen Bildern haftet der bittere Geschmack des Voyeurismus an.

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                  • 6 .5

                    Über 16 Jahre war es ruhig um die Figur des Rocky Balboa, warum Stallone ihn nun wieder zurück auf die Leinwand bringt, ist nach kommerziellen und qualitativen Flops wie "Get Carter", "Driven" oder "Avenging Angelo" mehr als Offensichtlich: Stallones Stern ist im Sinkflug, also muss seine alte Figur des Rocky her um den Sinkflug aufzuhalten. Der sechste Teil der Reihe schafft es sogar wieder ein positives Bild von Darsteller, Autor und Regisseur Stallone zu erzeugen, denn "Rocky Balboa" benötigt weder billige Schauwerte (Rocky III+IV), noch Seifenoperdramatik (Rocky II + V), vielmehr erzählt Stallone äußerst nah und ungefiltert die Geschichte des ewigen Underdogs, der mit den Jahren und diversen Schicksalsschlägen reifer und ruhiger geworden ist. Diesen alten Rocky zeigt Stallone äußerst lebensnah, was man von seinem Gegner Mason Dixon nicht behaupten kann, der Versuch auch den Charakter des Gegners zu beleuchten ist halbherzig und äußerst uninteressant geraten, genauso wie der finale Kampf."RockyBalboa" ist ein netter Film, jeder der den ersten Teil der Reihe mochte, sollte dem letzten Teil eine Chance geben, er macht zwar auch viele Fehler aber er ist liebenwert, also genau so wie sein Hauptcharakter.

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                    • 3

                      Nach seinem überaus spannenden und beklemmenden Debüt "Hard Candy" liefert Regisseur David Slade mit "30 Days of Night" einen blutigen Vampirfilm dessen Handlungselement der Isolation an den John Carpenter Klassiker "Assault- Anschlag bei Nacht" erinnert, ohne nur entfernt dessen elektrisierende Spannung zu erzeugen, viel mehr konzentriert sich der Film auf diverse blutige Grausamkeiten gepaart mit ein paar äußerst berechenbaren Schockeffekten und den typischen Schicksalsschlägen und Debatten zwischen den langweilig konzipierten Charakteren. Dies macht aus dem von Sam Raimi produzierten Film einen überaus armen Horror-Thriller, in dem wesentlich mehr gesteckt hätte alles bloßes Blutvergießen, aber anstatt sich etwas mühe im Spannungsaufbau und bei den Figuren zu machen, steckten die Macher von "30 Days of Night" wohl all ihre Fertigkeiten in ein wildes Blutbad, dem nach gut der Hälfte die Puste aber nicht das Kunstblut ausgeht.

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                      • 2

                        Komödienspezialist Harold Ramis inszenierte Klassiker wie "Reine Nervensache" oder "Und täglich grüßt das Murmeltier" und war an Kulterfolgen wie etwa "Ghostbusters" beteiligt. Von dieser erfolgreichen Vergangenheit merkt man bei seinem "Year One" aber eher wenig.
                        Die immerhin charmante-müllige Gaga-Geschichte von den Steinzeitlern Zed und Oh verkommt zu einer niveau- und pointenlosen Kalauerrevue, die zwar durchaus den ein oder anderen Lacher zu bieten hat, aber die meiste Zeit lediglich das Nervenkostüm des Zuschauers strapaziert. So energetisch Jack Black auch sein mag, der Kugelblitz verkommt immer mehr zur bloßen Marionette. Selbst Gummigesicht Jim Carrey gelingt ab und an der Absprung in ein anderes Genre bzw. in eine andere darstellerische Richtung, doch bei Black scheint dies in weite Ferne gerückt. Schade, denn in Peter Jacksons "King Kong" bewies er dass er auch Abseits der gängigen Black-Mechanismen hervorragend funktionieren kann. Sei’s drum. Echte Black-Fans bekommen mit „Year One“ ihren kurzzeitigen Gagrausch, immerhin frisst ihr Star hier Scheiße und darf mal wieder das Großmaul mimen. Zuschauer die genug davon haben und einen guten Gag von bloßer Kalauerei unterscheiden können, sollten sich „Year One“ getrost schenken.

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                        • 7 .5

                          "Dead Man's Shoes" ist eine bittere Studie über Rache und Gewalt die von Regisseur Shane Meadows auf den ersten Blick in bekannte Formen gepresst wurde. Aber Meadows bricht immer die gängigen Klischees die, die Thematik mit sich bringt. So fahren die "Schurken" in einer Ente und gehen vor Angst schon mal gemeinsam aufs Klo. Diese und andere Szenen und Einstellungen wirken äußerst befremdlich, machen die Absurdität von Rache aber deutlich, dazu kommt das Racheengel Richard ein überaus sanftmütiges Gesicht hat, was seinen perfiden Racheplan und dessen professionelle und eiskalte Ausführung um so erschreckender macht. Was "Dead Man's Shoes" aber fehlt, ist das letzte bisschen Kraft. Am Ende hat man zwar einen guten und auch intelligenten Film gesehen, doch seine Aussage verblasst zu schnell, was einfach daran liegt dass der Film viel zu wenig Zeit aufwendet um sich den Figuren zu widmen. So bleibt der Blickwinkel zu monoton, zu einseitig. Für ein packendes Thriller-Drama der intelligenten Sorte hat es aber allemal gereicht.

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                          • 2

                            Ein knallbuntes Actionbonbon bietet die fünfte Batman-Verfilmung. War Schumachers "Batman Forever" noch einigermaßen erträglich gleicht dieser Film einem LSD-Rausch zwischen bunten Neonröhren, Pappmaché, Gummianzügen und schlechten Darstellern.
                            Der Film spendiert dem Zuschauer keine Pause, immer wieder wird gekämpft oder etwas hochgejagt. Doch spätestens nach 30 Minuten wiederholt sich alles und die Langeweile setzt ein - unaufhaltsam. Der Film hätte jedoch gute Chancen als 1a Parodie aufs Genre zu funktionieren, leider schafft er dies nicht und dass aus einem einfachen Grund: Die Macher waren zu sehr von der Qualität des Films überzeugt, was für eine Fehleinschätzung.

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                            • 3

                              "Batman Forever" überrollt einen mit einem dröhnenden Sound und marktschreierischen Bildern, doch auf schweißtreibendes Actionkino wartet man ebenso vergeblich wie auf eine düstere Großstadtgeschichte. Ein buntes, harmloses und vor allem spannungsarmes Ausstattungsspektakel.

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                              • 8 .5

                                Erneut düster und etwas morbide kommt Teil zwei daher. Tim Burton fehlt diesmal allerdings Jack Nicholsen, den dieser überspielte mit seinem größenwahnsinnigen Spiel die Schwächen von Teil eins gekonnt. So fallen einem hier diverser dramaturgische Schwächen auf, sowie Burtons Hang dem Look mehr Zeit und Respekt zu zollen als den Figuren und der Geschichte. "Batmans Rückkehr" ist aber immer noch ein sehenswertes Superhelden-Spektakel.

                                • 7 .5
                                  über Batman

                                  Der Moloch, der Held, der Schurke und der Look des Films sind schön düster und morbide und so verzeiht man es gerne, dass Burton mit der Geschichte schludert und dass Nicholsen alles und jeden mit seinem (gespielten?) Wahnsinn niederwalzt. "Batman" ist perfekt designtes Unterhaltungs-Kino, ein waschechtes Kind der 1990er.

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                                  • 4

                                    Unzählige Schüler mussten das Buch "Die Welle" von Morton Rhue in der Schule lesen, so auch der Autor dieser Zeilen. Ron Jones, der für die reale Welle verantwortlich war, bemängelte schon immer dass die Buchversion nicht besonders geglückt sei. Die Verfilmung von Regisseur Dennis Gansel ist weit aus besser als das Buch, doch richtig überzeugend ist diese Variation auch nicht. Das Problem liegt nicht in der recht dynamischen Inszenierung sondern viel mehr in den eher grob skizzierten Charakteren. Die wirken über weite Strecken fast so monoton und langweilig wie die Klischeegeschwängerten Figuren im Buch. Gerade der tragische Knalleffekt am Ende schmeckt deshalb viel zu sehr nach purer, berechnender Effekthascherei. Die Macher wollten damit wohl einen gut gemeinten Kommentar zu den Amokläufen in den Schulen dieser Welt abgeben. Das Ergebnis ist aber zum größten Teil zu banal und plakativ. Ein weiteres Manko ist, dass die gezeigte Schule mit ihren strahlendweißen Wänden und den großen, scheinbar immer sauberen Fenstern mehr den Eindruck eines mondänes Atelier erweckt, so wirkt der Film trotz gewisser wirklichkeitsnaher Bezüge viel zu weit entfernt von der Wahrheit. Noch ein Grund warum "Die Welle" trotz großer Bemühungen nicht wirklich fesselt. Schade.

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                                    • 3 .5

                                      In "Der Pate 2" waren sie nie gemeinsam zu sehen und im Action-Klassiker "Heat" gab es nur zwei gemeinsame Szenen, aber dank "Kurzer Prozess" kann man nun endlich die lebenden Schauspiellegenden DeNiro und Pacino Einahnhalbstunden gemeinsam sehen. Doch die Freude währt nur kurz, denn die zwei Ausnahmetalente, von denen böse Zungen behaupten sie ruhen sich seit einigen Jahren auf ihrem Legendenstatus aus, haben sich einen ganz schön schwachen Thriller für ihr großes Zusammenkommen ausgesucht. Der Film vom "Grüne Tomaten" - Regisseur Jon Avnet erzählt seine monotone Geschichte ohne sonderliche Höhepunkte in seiner Thematik, seinem Spannungsaufbau und auch in der Darstellung seiner Figuren. Legendenstatus hin oder her, aber weder Robert DeNiro noch Al Pacino spielen wirklich überzeugend. Sie spiegeln quasi die Lustlosigkeit des Scripts wider und es kommt einem wirklich so vor, als ob sie sich auf ihrem Status ausruhen - leider.

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                                      • 7 .5

                                        Autor und Regisseur Wayne Kramer präsentiert mit seiner zweiten Regiearbeit eine absurd-spannende Mischung aus stilistischen Gangsterthriller und einem morbiden Trip quer durch die finstere Nacht einer Großstadt die Kramer wie einen modernen, tödlichen Märchenwald aussehen lässt. Auf den Straßen lauern aggressive Kriminelle wie hungrige Wölfe und in den schönsten Wohnanlagen hausen die hinterhältigsten Hexen die sich nach dem Fleisch von Kindern verzehren. Aus dieser schrägen wie stimmigen Komposition bezieht "Running Scared" all seine Kraft und macht den Thriller zu einem wirklich sehenswerten Film, auch wenn unter Schale kein besonders einfallsreicher Film steckt, doch dafür versteht es die Regie die Handlung am laufen zu halten und hat sogar noch Zeit für einige Intermezzos.

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                                        • 7 .5

                                          Die gefühlte drei millionste Variante der Körperfresser ist ein äußerst ansprechender Horror-Thriller der B-Movie Fraktion. Hier etwas Action, dort etwas Ekel, und hin und wieder etwas trockener Witz. Dies nutzt der Film zu seinem Vorteil um so eine spaßige und stimmige Atmosphäre zu erzeugen, irgendwo zwischen 1980er-Action und klassischen Sci-Fi Horror der s/w Zeiten. Sicherlich ist "The Hidden" nie so gut wie seine großen Vorbilder, aber seine geradlinige und kompakte Inszenierung bringen dem Film einen nicht zu unterschätzenden Unterhaltungswert ein.

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                                          • 0

                                            Der Level des Krawalls erreicht im Abschluss der Trilogie, die besser keine sein sollte, ihr unbändiges Maximum. Das die Geschichte schon längst von einem EMP-Stoss niedergemacht wurde und die Symboliken nur noch lieblos und wirr dahinsiechen ist den Machern ebenso egal wie die Substanz ihres Film, die bereits beim zweiten Teil gen Null war. Die Actionszenen sind dabei genau so nervtötend wie bei "Matrix Reloaded", lediglich der Endkampf bietet hier und da ein paar nette Akzente, die aber auch nicht vereiteln können, dass die Wachowski es geschafft haben, mit fester Hand ihren eigenen Mythos kaputt zu trampeln. Der Rest der bleibt ist Selbstverliebtes CGI-Chaos, Hausfrauen-Esoterik und die Erinnerung wie toll alles 1999 mit dem ersten Film begonnen hat.

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                                            • 0 .5

                                              Zu viel Erfolg kann übel enden. "Matrix Revolutions" ist dafür ein sehr gutes Beispiel. War der Erstling noch voll gestopft mit innovativen Ideen, kurzweiligen Actionszenen und einer sehr spannenden Story, so ist das Sequel das krasse Gegenteil. Der Film wirkt müde und von sich selbst gelangweilt. Die Gespräche sind voll gestopft mit 08/15 Esoterik die mehr Zeit und Raum in Anspruch nimmt als es dem Film gut tut. Dazu wirken die Effekte wirken viel zu künstlich, dass man glaubt man schaut bei einem Videospiel zu.
                                              "Matrix Reloaded" ist eine große, sehr große, ja sogar verdammt große Enttäuschung. Ein filmischer Flop mit einem vorprogrammiertem Erfolg an den Kassen. Liebe den Vorgänger noch einmal sehen!

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                                              • 8 .5
                                                über Matrix

                                                Die Gebrüder Wachowski schaffen es, das eigentlich Fast-Komplexe der Geschichte so zu verpacken, dass man "Matrix" auch nur einfach als explosive Actionrevue genießen kann. Macht man Augen und Ohren aber richtig auf, erkennt man eigentlich überall Symboliken, Metaphern und Anspielungen auf philosophische und auch theologische Fragen. Im Kern ist "Matrix" daher ein filmischer Zwitter. Eine Fusion zwischen unterhaltsamen, futuristischem Krawall und erwärmenden Sinnesfragen. Eine Kombination die auch ordentlich in die Hose gehen könnte, doch dank der technischen Perfektion des Films, die in Hinblick auf die Auflösung der Matrix nicht einer gewissen Ironie entbehrt, und der Liebe zu den Details ist "Matrix" der Film geworden, der das Action und Sci-Fi Genre mit einer vitalen Frische ins neue Jahrtausend brachte. Zu dumm nur dass diese Frische von denselben Machern vier Jahre später in den miserablen Fortsetzungen wieder zerstört wurde

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                                                • 9

                                                  Regie-Legende Sidney Lumet, der mit Filmen wie "Die zwölf Geschworenen", "Network" oder "Hundstage" Hollywood um einige Schätze bereicherte kehrte mit "Tödliche Entscheidung" zurück auf den Regiestuhl. Das Ergebnis ist ein dramatischer Thriller über Habsucht, Moral und Vergeltung, der in der ersten Hälfte noch etwas unmotiviert und reizlos wirkt, in der zweiten Hälfte und mit dem Auftreten von Albert Finney als Vater aber einen gehörigen qualitativen Schub erhält. "Before the Devils Knows You´re Dead", so der Originaltitel, ist gewiss nicht Lumets bester und wird einigen wegen seiner unchronologischen Erzählweise vor den Kopf stoßen, aber ein recht gelungener Thriller mit Starbesetzung und großem dramatischen Tamtam ist dem Altmeister durchaus gelungen.

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                                                  • 8

                                                    Warum die Uncut-Fassung immer noch auf dem Index ist, bleibt mir ein Rätsel. Eine SPIO- bzw. FSK 18-Plakette wäre ausreichend. So läuft „Scarface“ nur als despotisch zensierte Fassung im TV, mit schlechten Zooms und Schnitten, die teils grobe Logiklöcher zur folge haben. So schändet man einen Klassiker.

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