stuforcedyou - Kommentare

Alle Kommentare von stuforcedyou

  • 10

    Es gibt viele Filme die vom Aufstieg und Fall einer Persönlichkeit und/oder einer Dynastie handeln, was "Boogie Nights" von seinen Kollegen und Konkurrenten abhebt ist zum einen seine Vitalität und zum anderen sein cleverer Unwille sich einem erzählerischen Stil unterzuordnen. Klar, der Look der 70er und frühen 80er Jahre bestimmt die Optik und die Akustik, aber dass ist erzählerisch mal ernst, dann wieder zotig und dann wechselt es ins dramatische und trotz dieser Wechsel, die nicht zwanghaft an die Figuren gebunden sind, wirkt alles wie ein großes, perfekt skizziertes Gemälde, dass man sich immer wieder gerne ansieht, weil es so bunt, lebhaft und so einzigartig ist.

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    • 5

      Oliver Stone gilt als einer der größten und bekanntesten politischen Provokateure der USA. Der Regisseur von den mehrfach ausgezeichneten Filmen wie "Platoon", "JFK- Tatort Dallas" oder "Geboren am 4. Juli" sezierte schon immer mit Vorlieben die Politik der USA sowie den amerikanischen Traum. Dass gerade Stone ein Biopic über George W. Bush inszeniert ist da wenig überraschend ganz im Gegenteil zu Stones zahmer Inszenierung. Zwar zeigt Stone klar die Defizite eines der schlechtesten U.S.- Präsidenten auf, doch der verzichtet größtenteils auf satirische Schärfe und legt den Fixpunkt auf die Beziehung zwischen W. und seinem Vater sowie seiner Frau Laura. Stone erreicht es dabei, dass man mit dem Kriegsverbrecher und früheren Alkoholiker George W. Bush nicht als reine Witzfigur wahrnimmt sondern als naiven Texaner der über gewisse politische Talente verfügt, aber mit Vize Präsident Dick Cheney klar den falschen Berater an seiner Seite hatte und immer darauf bedacht war seinen übergroßen Vater zu beeindrucken. Auf die Dauer wird dass alles etwas trocken und es ist etwas unverständlich warum Oliver Stone kein Platz findet für Bushs Wahlkämpfe sowie seinen umstrittener Wahlsieg 2000 gegen Al Gore. Zugegeben "W." ist auch ohne diese Themen ein erzählerisches Schwergewicht und es ist den phantastischen Darstellern zu verdanken, dass "W." nicht an seinem eigenen Gewicht zerbricht, dennoch fühlt sich das Aussparen dieser Themen an wie eine unschöne Lücke, auch wenn man zugeben muss das der Film selbst ohne diese Inhalte vor lauter Gewicht des Öfteren krächzt.

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      • 2

        Musiklegende Bob Dylan inspirierte die Macher also zu diesem Film. Ein Film der jederzeit so tut als ob der künstlerisch hochwertig ist. Mal gibt es erlesene Bilder in schwarzweiß, dann wird’s mal kurz grobkörnig und dann kehrt die Pracht der Farben wieder zurück. Ähnlich sieht es mit der Hauptfigur aus. Klar dass soll Bob Dylan sein, das wird jeder Laie erkennen, nur wird die Hauptfigur, die von insgesamt sechs Darstellern gespielt, die jeweils eine andere Dylan Epoche darstellen. Dazu wirbelt der Film mit den Epochen um sich und kümmert sich nicht viel um Chronologie. Das klingt alles genauso überfrachtet wie es letzten Endes auf dem Bildschirm wirkt. »I'm Not There« ist viel zu bemüht darauf sich von der Masse abzuheben, dass die Macher die komplette filmische Harmonie aus den Augen verloren haben und so humpelt der Film von Szene zu Szene. Von einem Bob Dylan zum anderen und dass einzige was dieser krampfhaften Inszenierung zu gute kommt ist der erlesenen Soundtrack.

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        • Er ist zwar zu alt, aber ich würde definitiv Jaime Bell wählen

          • Toll, aber der Spoiler in der Subline ist gefährlich.

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            • 8

              Mitleid funktioniert immer. Nicht erst seit dem Super-Pädagogen, Finanzexperten und Renovierungsarmeen medial dafür sorgen, dass auch jeder kleinste Blickwinkel eines Haushalts be- und durchleuchtet wird. Wird sind alle bereits Zeugen geworden von solchen Gutmensch-Aktionen, ja vielleicht haben wir selbst solche Aktionen bereits durchgeführt, vielleicht sogar mit einer Kamera. Fakt ist das Elend bietet zum einen eine große Projektionsfläche und zum anderen eine enorme Anziehungskraft. Kein Wunder dass sich neben dem Fast-Food Mitleid der Privatsender auch kulturelle Medien sich dem Thema annehmen.

              Die Liste von Filmen, die dem Zuschauer eine arme Welt aufzeigen ist lang. Immer wieder versuchen Regisseure, Produzenten, Autoren, Darsteller und Kameraleute die Armseeligkeit in passende, bekannte Formen zu pressen. „Ex Drummer“ erfüllt diese Form im depressivsten Grau und doch ist der belgische Film von Koen Mortier mehr als nur ein weiterer Elendstourist. „Ex Drummer“ ist keine Reflexion über die untere Gesellschaft, es ist viel mehr eine gellende, finstere und bis ins Mark unangenehme Satire.

              „Ex Drummer“ besitzt einen außergewöhnlichen, visuellen Stil. Die Macher verstehen es wirklich wie man Bilder entwirft, die im Hirn kleben bleiben. Dafür setzt der Film auch auf Ekeleffekte und drastische, unverhüllte Einsichten auf die Morbidität der Gesellschaft. Abschrecken aber gleichzeitig dennoch anziehend – eine seltsame Mixtur die hier gut funktioniert. Allerdings wiederholt sich „Ex Drummer“ in seinen Extremen und visuellen Spielerei recht häufig. Während die Extreme auch nach dem dritten Mal wirksam sind, verlieren die schrägen Perspektiven an Reiz und lassen den Film länger wirken als er nicht. Des Weiteren stellt sich so schnell das Gefühl ein, dass alles viel zu zwanghaft auf künstlerisch hochwertig getrimmt wurde. Wobei hochwertig ein Wort ist, dass einem beim rüden und dreckigen „Ex Drummer“ eher selten in den Sinn kommt.

              „Ex Drummer“ ist ein Brocken von einem Film. Symbolisch, interpretativ, skandalös, grob, brutal und pervers. Aber seine hinter dieser ungehobelten und rauen Schale steckt eine wirklich gute Satire mit verspieltem Charakter, die allerdings aus dem grimmigen Zentrum erst einmal freigelegt werden muss. Dass ist nicht einfach und erfordert gewiss auch viel Sympathie gegenüber dem Film und seinen Stilmitteln, aber es lohnt sich. Denn „Ex Drummer“ erweist sich als tobender Angriff auf die gesellschaftliche Norm des Mitleids. Fast so als ob die Super-Nanny angekotzt würde.

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              • Talent? Wozu? Sie hat BPB. Die richtigen Beine, den richtigen Po und die richtigen Brüste. Na ja schlimmer als die Vorgänger kann's nicht werden.

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                  über Gamer

                  Die Macher der beiden "Crank"-Filme spielen in "Gamer" erneut mit optischen Spielereien. Das Ergebnis sind wieder schräge Kamerawinkel, irrwitzige Kamerafahrten und außergewöhnliche Perspektiven. Schön und gut, aber diese optischen Experimente unterhaltsam zu füllen ist den "Crank"-Regisseuren nicht geglückt. "Gamer" ist ein zäher Actionreißer voll mit herumwirbelnden, abgerissenen Körperteilen und diversen dargestellten Anzüglichkeiten die oft genug die Grenze zum Perversen ankratzen. Zum durchbrechen reicht es allerdings nicht, dafür ist dass alles viel zu straff durchorganisiert und zu gewollt. Den Pseudo-Versuch mit dem Film den aktuellen Trend von sozialen Netzwerken und Online-Spielen kritisch zu beleuchten, ist dabei so plump wie peinlich. So versucht "Gamer" nur seine eigene Leere sowie seine vollkommene Unsinnigkeit zu kaschieren. Äußerst erbärmlich. "Gamer" ist letztlich nicht mehr als eine krude Story, dargestellt von über-, bzw. unterforderten Darsteller. Spannend, unterhaltsam oder gar gehaltvoll ist dass nicht, dafür aber ziemlich dumm und gewiss für den ein oder anderen Darsteller ganz schön peinlich.

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                  • 9

                    Der Anfang des neuen Park Chan-wook Films ist mehr als gelungen. Nach einem wunderschönen Vorspann geben sich Witz, Grausamkeit, Liebe, Unsinn und Innovation die Klinke in die Hand. Diese Kombinationsgeflecht der inszenierten Extreme durchzieht auch den Rest des Films und es gibt viele tolle Momente, die »I'm a Cyborg, But That's OK« wohltuend von der Masse abhebt, Mittelteil wirkt das Zusammenspiel der Extreme zu angestrengt und immer wieder verliert sich der Film in Szenen die einfach zu voll gestopft sind mit langatmigen Füllmaterial, was auch daran liegt, dass man sich einfach satt gesehen hat, an den Farben, den Figuren und ihrer Phantasterei. Am Schluss doch, gelingt Park Chan-wook aber noch ein stiller Paukenschlag, der noch während der Abspann läuft irgendwie unharmonisch zum Rest wirkt, schließlich gab es sonst immer bunte Knalleffekte, doch dann dämmert es: Der größte und schönste Knalleffekt hat sich, während die Sinne im Rausch der schrägen Inszenierung verweilten, ganz uneitel aufgebaut und plötzlich war die Liebe einfach da und wer den Schluss gesehen hat, der wird hoffentlich verstehen das ein einschlagender Blitz eine enorme Kraft und Visualität besitzt, die Liebe hingegen ist einfach schöner, stärker und bildgewaltiger. Dass klingt überaus pathetisch, sogar kitschig ist aber die blanke Wahrheit und dass ist OK!

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                    • 9

                      Knapp zehn Jahre nachdem Chuck Palahniuks Debütroman "Fight Club" kongenial verfilmt wurde, wurde endlich auch Palahniuk Roman "Choke" auf Film gebannt. Auch hier ist das Ergebnis, trotz der einen oder anderen eher verhaltenden Minute, ein außergewöhnlicher Film, denn wie immer bei Palahniuks Geschichten geht es um unerfüllte Verlangen, Selbsterschaffende Isolation und die Suche nach Verborgenheit. Der sexsüchtige Victor, der sich mit seiner geisteskranken Mutter herumärgern muss, findet diese Geborgenheit indem in Bars und Restaurant sich absichtlich Essen in die Luftröhre steckt, damit ihn ein Fremder das Leben retten kann. Dies sorgt für beißende Satire, für bösen Witz und entlarvende Ehrlichkeit.
                      Regisseur Clark Gregg und sein Hauptdarsteller Sam Rockwell, der eigentlich fast immer grandios spielt, gelingt mit „Choke“ ein subversiver Trip, eine schwarzhumorige Reise in menschliche Abgründe und dies mit solch einem Esprit und einer Offenheit, dass einem das Lachen im Halse stecken bleiben könnte, wenn es nur nicht so verdammt witzig wäre. "Choke" ist hart, frech, skrupellos, einfach grandioses, amerikanisches Independent-Kino, das sich nicht so leicht in eine Schuhblade stecken lässt und vom frischen Wind der Einzigartigkeit umweht wird.

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                          • Ich gebe zu, ich mag James Franco, allerdings sollte sie den Planet der Affen in Frieden ruhen lassen.

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                            • 5

                              Die Horror- und Sci-Fi Filme des 50er Jahre wie etwa "Blob", "Der Schrecken vom Amazonas" oder die alten "Godzilla" Filme nutzt der Film von Dreamworks Animation um einen familientauglichen Abenteuer zu erzählen.
                              "Monsters vs. Aliens" bleibt dabei erstaunlich zahm, wie auch die letzten Dreamworks Animation Filme. Von der frischen Impertinenz des ersten "Shrek" scheint nicht mehr viel übrig zu sein. Schade, denn "Monsters vs. Aliens" schreit geradezu nach unkonventionellen Stilen und Gags, doch bis auf dass schöne Thema bleibt der Film zu stur auf der Bahn der animierten Sicherheit.
                              Sicherlich ist der Film immer noch charmant, aber es fehlt ihm an Persönlichkeit. Das Artifizielle der Computer die hinter dem Film stehen scheint sich auf diesen zu übertragen. Der Wahnwitz, den der Film vorgibt zu bedienen erweist sich über seine Laufzeit hinweg als durchorganisierte Abhakliste: Hier staunen, dort schmunzeln, dann etwas ernsthaftes. Dies funktioniert aber es wird auf die Dauer immer lustloser.
                              Spaß nach Plan. Wirklich schade um die wirklich großartige Chance auf dem Animationssektor mal wieder etwas anderes zu wagen.

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                              • 8
                                über Fanboys

                                Eine wirkliche Gaudi! "Fanboys" bietet waschechten "Star Wars"- Fans eine herrliche Story, die durchaus auch im dramatischen Aspekt eine nicht zu verleugnende Qualität besitzt und neben vielen grandiosen Gastauftritten auch ein Gespür für die passenden humoristische Untermalung hat. Besonders schön und witzig ist die uralte Rivalität zwischen "Star Wars" und "Star Trek" die hier in einigen saukomischen Momenten thematisiert wird. Wenn man die Fanbrille einmal abnimmt fällt es durchaus negativ ins Gewicht dass nicht alle Gags besonders hochwertig oder originell sind und so einige Hampeleien des Darstellers Dan Fogler wirken sehr antiquiert. Aber selbst mit diesen Makeln ist "Fanboys" selbst für "Star Wars" Neulinge ein großer Spaß, nur wer überhaupt keine Ahnung vom Sternenkrieg hat oder sich komplett der Crew der Enterprise verschworen hat, sollte mit diesem Film für Fans von Fans nicht viel anfangen können. Als Fan von Han Solo, Luke Skywalker und Darth Vader bleibt letztlich nur noch eines zu sagen: Vielen Dank für einen wirklich herzigen, erfrischenden und witzigen Film.

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                                • 2

                                  Die Unterschiede und Zwistigkeiten zwischen Mann und Frau haben längst die Ostfriesen-, Mantafahrer- und Blondinenwitze abgelöst. Mario Barth, der aktuell wohl bekannteste und erfolgreichste Komiker Deutschlands fährt gut auf dieser Humorschiene und füllt neben Stadien mit seinen Programmen auch die Säle der deutschen Lichtspielhäuser mit seinem Spielfilm "Männerherzen".

                                  Das Ergebnis ist so schematisch und überraschungsfrei wie seine Bühnenauftritte, werden aber zumindest temporär von einigen charmanten Figuren aufgepeppt. Michael Gwisdek ist so ein Beispiel. Er spielt den Vater von Hauptfigur Peter (Mario Barth) durchaus amüsant und auch Dieter Tappert (besser bekannt als lispelnder Paul Panzer) gewinnt einiges an Sympathie, obwohl seine schauspielerische Gabe arg beschränkt ist was man besonders an merkt, wenn er auch Mario Barth versuchen mit mühseligen Doppelrollen zu punkten.

                                  "Männersachen" ist ein Film für Barth Fans und immerhin hat Barth es so gut es geht vermieden Gags aus seinen Programmen für den Film zu recyceln, obwohl seine Gags irgendwie nie besonders neu und innovativ waren. Wer Barths TV-Shows, Auftritte, Bücher und Merchandise mag, erhält mit "Männersache" die ultimative Weiterführung der Marke Mario Barth. Wer sich fragt wie viel Film Mario Barth mit ollen Witz- und Klischeekamellen bestücken kann, der wird von "Männersachen" nur eine traurige Antwort erhalten: 95 Minuten.

                                  • 9

                                    Was für ein Film! Selten sind solche Filme die trotz großer Aufmachung es schaffen neben dem Bauch auch den Kopf zu bedienen. Christopher Nolans zweiter Batman ist ein Paradebeispiel wie man Big Budget Unterhaltung und intelligentes Kino mit Hintersinn zusammenschließt. Ein durch und durch ambitioniertes Werk dass mit diesen Ambition perfekt umgeht und so einen der besten Blockbuster der Filmgeschichte abliefert und es liegt zu einem großen Teil am genialen Spiel von Heath Ledger, aber auch an den interessanten politischen und gesellschaftlichen Reflexionen auf unsere heutige Zeit.

                                    "The Dark Knight" geht mit diesen Reflexionen so geschickt um, dass sie sich perfekt ins Gesamtgerüst des Film einpassen ohne dass sie etwas von ihrer Kraft und Aussage einbüßen müssen. Der einzige der einbüßen muss ist Batman selbst, der sich seinem größten Gegner stellen muss und der weiß genau wie man Batman leiden lässt und dies zelebriert der Joker mit einer diabolischen, psychopathischen, amoralischen und durch und durch unbezähmbaren Intensität, die sich durch den gesamten Film windet und den düsteren Film noch etwas finsterer und grimmiger macht.

                                    Man könnte noch so viel über dieses Meisterwerk sagen, z.B. dass der Film ein grandioses Vermächtnis von Ledger ist, dass er trotz seiner 150 Minuten nie langweilig wird, dass die handgemachten Actionszenen schier grandios ausgefallen sind oder dass diejenigen die wirklich glauben Schwächen in „The Dark Knight“ gefunden zu haben Erbsenzähler sind, aber im Endeffekt ist es alles nur Schall und Rauch.

                                    Was bleibt sind großartige Erinnerungen. Erinnerungen an einen genialen Unterhaltungsfilm mit viel Grips, Erinnerungen an einen viel zu früh verstorbenen Ausnahmedarsteller und Erinnerungen an einen kommerziell und vor allem qualitativen Erfolg eines Filmes der seinen übergroßen Hype und Erwartungen, die durch den sehr guten "Batman Begins" und den tragischen Tod von Heath Ledger geschürt wurde, gerecht wurde.

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                                      Das ist er also. Das ist also der Film über den deutschen Kannibalen Armin Meiwes, der kurz nach vor dem Kinostart verboten wurde, weil Meiwes gegen den Film klagte und Recht erhielt. Nun drei Jahre und diverse juristische Instanzen später kann man "Rohtenburg" nach dem er kurzzeitig auch in wenige Kinos lief, endlich auf DVD sehen. Und nun? Ist der Film von "The Hills have Eyes 2" Regisseur Martin Weisz wirklich die erwartete, kannibalistische Nabelschau? Taucht der Zuschauer ab in die dunkle Seele des Armin Meiwes, der hier Oliver Hartwin heißt?

                                      Der viel besprochene und diskutierte Film, dass muss festhalten, ist nur in dritter Instanz der erwartete Horrorfilm. Die Macher haben sich bemüht das Drama im Zentrum ihres Filmes zu behalten, dicht gefolgt vom Genre des Psycho-Thriller und eigentlich wäre dies die richtige Entscheidung, aber was hilft die beste Genrekonstruktion, wenn der Film steif, renitent bedeutungsvoll und lustlos gespielt daher kommt.
                                      "Rohtenburg" ist im Kontext zu seinem Skandal eigentlich nur ein lahmer Witz. Nicht etwa weil sich die Gewaltszenen in Grenzen halten, sondern weil der Film wie ein überforderter, altersschwacher Analyst an die plumpe Psychologie der Figuren heran geht und dabei nichts richtig zu fassen bekommt. Da gibt es die Trennung vom Vater, die versteckte Homosexualität, die psychisch kranke Mutter, die Gewaltphantasien, die Hänseleien in der Schule. Dass hat der echte Armin Meiwes alles so erlebt, will uns der Film glauben lassen, aber es fehlt ihm dabei die Glaubwürdigkeit. Alles wirkt wie eine pessimistische Telenovela für Psycho-Voyeure.

                                      "Rohtenburg" ist eine Karikatur eines sinnlosen Skandals. Er einzige richtige Skandal zum Film hatte Hauptdarsteller Thomas Kretschmann zu verantworten, als er nach dem Verbot des Films meinte, dass jemand der im Gefängnis sitzt ja eigentlich gar kein Recht haben sollte für seine Anliegen zu kämpfen. Mal schauen ob daraus auch ein nerviger, geistlos analysierender, auf Tatsachen beruhender Film entsteht.

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                                      • 7 .5

                                        Kabarettist Josef Hader und Regisseur Wolfgang Murnberger verfilmen mit "Der Knochenmann" nun den dritten Fall von Kommissar Brenner, der wie eh und je die Wiener Schmäh verkörpert wie kein anderer.

                                        "Der Knochenmann" ist ein lakonischer Krimi der mit schwarzen Humor angereichert wurde und stark an "Blood Simple" und "Fargo" von den Coen Brüdern erinnert, aber dass kann bei weitem keine Schwäche sein.

                                        Der dritte Brenner ist sicherlich kein Film für ein schnelllebiges Publikum, aber Freunde von gepflegter Morbidität und Anhänger der ruhigen Erzählform bekommen mit der dritten Brenner- Verfilmung eine gepflegte, urige Krimikomödie der etwas böseren Sorte.

                                        • 3

                                          Der ewige Konflikt zwischen Pakistan und Indien und den verschiedenen Religionen und Kulturen nutzt der Film anfänglich für den wirklich spannenden und intensiven Aufbau einer Feindschaft. Dabei traut der Film sich auch beide Parteien zu beleuchten. Sehr ehrvoll, gleichzeitig aber auch extrem dick aufgetragen und nach gut einer Stunde verliert der Film seine interessanten Ansätze im Dickicht aus romantischen Liebeleien und einer Vielzahl von Figuren. "Mission Kashmir" hätte durchaus das Zeug gehabt, ein reißerischer, aber auch ehrlicher und vor allen vermittelnder Film zum Kashmir Konflikt zu sein, so bleibt es bei großen, indischen Gefühlskino mit viel Kitsch und zwischendurch etwas Action. Hier wurde eine wirklich große Chance vergeben.

                                          • 8

                                            Es hat schon etwas von einer Sensation, dass gerade Walt Disney einen David Lynch Film vertreibt, doch dieser Lynch ist anders. In ruhigen, melancholischen Bildern die ähnlich langsam wie der Rasenmäher von Alvin Straight ihren Reiz entfalten, erzählt David Lynch die wahre Geschichte des Alvin Straights, der kurz vor Drehbeginn verstarb. David Lynch, sonst für pessimistische, düstere und überaus komplexe Alptraumvisionen des amerikanischen Traums bekannt, verzichtet fast vollständig auf seinen gängigen Stil und lässt ihn nur kurz zu Beginn einmal aufflammen. "The Straight Story" ist ein bedächtiges, ein überaus liebenswerter und weiser Film, vielleicht das langsamste Road Movie aller Zeiten und definitiv David Lynchs ungewöhnlichste Werk mit einer klaren Botschaft, so antwortet Alvin Straight auf die Frage was dass schlimmste am älter werden ist mit den Worten: "Die Erinnerung an die Jugend". Er sagt dies aber mit Stolz und einem Lächeln.

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                                            • 9

                                              Mit ebenso bösen wie trockenen Witz und einem guten Gespür für das richtige Flair bietet das Regiedebüt von Drehbuchautor Shane Black eine überaus hinreißende Krimifarce, die auf den Spuren von Mike Hammer und Sam Spade wandelt und nebenbei mit viel Hingabe und Enthusiasmus die Traumfabrik Hollywood demaskiert ohne dabei Probleme mit der lockeren, spannenden sowie überaus ironischen Krimihandlung zu bekommen. Ein großes Vergnügen.

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                                              • 0

                                                Das Blut spritzt, die Knochen knacken und die Haut wird vom Körper gezerrt. In Sachen Gewalt ist der Film wohl einer der brutalsten Filme der letzten Zeit und lässt sogar "Hostel" weit hinter sich, jedoch konnte "Hostel" aus seiner Brutalität wenigstens noch Spannung erzeugen, was dieses lieblose Prequel zu keiner Zeit schafft. Es ist viel mehr eine art perverses Brutalitäten Best Of, ohne größere Überraschungen oder nennenswerte Eigenschaften.

                                                "The Beginning" zeigt dass, was seit Jahrzehnten in solchen lieblosen Horrormetzeleien Wirkung hat: Leichtbekleidete Frauen um die 20 in engen Kleidern, Kannibalismus, das alte Motiv vom missachteten und misshandelten Außenseiter, der zum Monstrum wird und natürlich Fleisch, Gedärme, Knochen inklusive Hautfetzen, am liebsten in stark lädierten Zustand. Schade, dass vom Original Film aus dem Jahre 1974 nichts mehr übrig geblieben ist, außer der Legende von Leatherface und seiner Kettensäge, das Pseudonym für blutig- brutalen Hinterwälder Horror ohne einen Funken Verstand.

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                                                  Kommen wir zuerst zu den Schwachpunkten dieses Meisterwerks: 1. Jessica Alba sieht zwar aus wie Nancy Callahan, aber gut schauspielern kann sie nicht (siehe "Fantastic Four"). In den gemeinsamen Dialogszenen mit Bruce Willis wird dies schmerzlich bewiesen. 2. Der Film ist brutal! Zart besaitete sollten ihnen meiden, unbedingt! Nun aber zu den positiven Aspekten der Filmgranate. "Sin City" ist düsteres, dreckiges, brutales Kino mit diversen Einstellungen die den Rahmen des Kinos sprengen und fast schon wie ein Gemälde der Pop Art wirken. Bilder wie der Suizid von Cop Hartigan oder der irre Blick von Jackie Boy sind nicht nur für die große Leinwand sondern vor allem für die Ewigkeit gemacht. "Sin City" ist aber kein Kunstwerk, sondern ruppiges Stück Filmgeschichte die das Genre der Comicverfilmung neu definiert und dazu alte Hasen wie Mickey Rourke und Bruce Willis sowie jungen Schauspielern wie Elijah Wood und Nick Stahl mit triumphale Rollen beschenkt. Willkommen in "Sin City", die perfekte Synthese aus Pop-Kultur und Film Noir!

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                                                    Dieses grobe Fast-Remake des Kinji Fukasaku Films „Battle Royale“ aus dem Jahre 2000 ist in fast allen Belangen ein ausdrucksloser Actionfilm dessen Kampfszenen fast genau so bedeutungslos ausgefallen sind wie die Leistungen der, nennen wir sie mal Darsteller.

                                                    Das bei einem Film von diesem Kaliber kein herausragender Ensemblefilm zu erwarten war, ist klar, dennoch quält Regisseur Scott Wiper den Zuschauer mit idiotischen Dialogen, einem Hauptdarsteller ohne Charisma und einer zermürbenden Gesellschaftskritik an der Gewaltgeilheit der heutigen Zeit. Dass der Film jene Satire nur zum Selbstzweck benutzt, um den Body Count mit einer sauberen Weste noch etwas mehr in die Höhe treiben macht aus „Die Todeskandidaten“ einen stumpfsinnigen Reißer, der auf dilettantische Art und Weise versucht eine Immunität der Gewalt zu erzeugen, doch dies ist so borniert, belanglos und bis zur Schmerzgrenze bescheuert, dass man hofft dass neben den Todeskandidaten auch die Macher dieser Actiongurke gleich mit auf die Insel gehen und nicht mehr zurückkehren.