Thomas479 - Kommentare
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Alle Kommentare von Thomas479
Zunächst mal eine Serienmörder-Story und Handlung, wie man sie zu genüge kennt. Und doch ist es anders, durch das Land, in dem "Holy Spider" spielt. Fast genauso schockierend wie die teils heftigen Tötungsszenen ist der Umgang mit dieser Gewaltserie, sowohl bei den Behörden, als auch in der Bevölkerung. Natürlich ist es ein Thema und doch herrscht eine gewisse Gleichgültigkeit, als ob man nichts dagegen machen kann. Ein gutes Beispiel ist ein Dialog in der ersten Hälfte des Films, in dem das Thema "DNA-Abgleich" thematisiert und gleich abgeschmettert wird. Das öffentliche Leben geht halt weiter, Abläufe sowie eigene Moralvorstellungen werden nicht in Frage gestellt. Unvorstellbar für uns, dass bei einer solchen Mordserie keine Maßnahmen und Vorkehrungen getroffen werden und die Frauen weiterhin Abend für Abend auf der Straße stehen.
Im letzten Drittel des Films, bei dem ohne zuviel zu verraten eine Gerichtsverhandlung im Mittelpunkt steht, wird der Zuschauer dann so richtig durchgeschüttelt. Neben der Beantwortung der Frage der Reue und Schuldfähigkeit des Täters werden wir mit der öffentlichen Meinung und Warnehmung konfrontiert. Und man kann sich nicht sicher sein kann, ob am Ende ein Schuldspruch erfolgt und ob das Urteil auch vollzogen wird. Das Ganze mündet in einer Schlußszene, die wie ein Schlag in die Magengrube ist und den Betrachter unabhängig vom Urteil beinahe fassungslos zurücklässt ist. Ein Michael Haneke hätte das nicht besser filmen können.
"Holy Spider" ist sehr sehenswert, zunächst wie ein eher konventioneller, wenn auch recht heftiger Serienmörder-Film, der dann aber Schicht für Schicht freigräbt und Dinge zur Sprache und zum Vorschein bringt, die für uns beinahe unvorstellbar sind. Dabei geht der Regisseur gar nicht so sehr in die Tiefe, aber es reicht, um den Zuschauer nachhaltig zu verstören.
Blieb das erste Mal seit langer Zeit nach einem Kinobesuch mal wieder etwas ratlos zurück. Was soll ich jetzt davon halten? Das war also der hochgelobte, gefeierte und Cannes-prämierte Streifen "Anora". Grundsätzlich toll gefilmt, visuell ein Traum, mit tollem Cast, vor tollen Kulissen, prallen hier zwei Welten aufeinander. Das ist vor allem in der ersten Hälfte furios. Doch dann fehlt mir ein wenig Struktur und Klarheit. Es werden verschiedene Genres verwurstelt. Für ein Drama fehlt jedoch trotz einiger ruhiger Szenen ein wenig die Tiefe. Es gibt zwar einige Lacher und man hat oft ein Grinsen im Gesicht, die ganz große Komik ist aber nicht vorhanden.
In der zweiten Hälfte steht dann die titelgebende Anora im Vordergrund, während der Sohn aus reichem Haus zwar das "Objekt der Begierde" bleibt, aber erstmal von der Bildfläche verschwindet. Dabei war das Zusammenspiel grandios und man hätte sich mehr gemeinsame Leinwandzeit mit Anora und Wanja gewünscht. Das zeigt aber immerhin auch, wo und auf wem der Schwerpunkt von Sean Baker liegt. Das ist auch konsequent. Es wird sich jetzt munter geprügelt, einiges Inventar kaputt gemacht und ununterbrochen geflucht, aber irgendwie ist das auch ermüdend. Man wartet darauf, dass nochmal irgendwas außergewöhnliches passiert. Tut es dann auch, als die Eltern von Wanja auftauchen. Aber erst und ausgerechnet mit der Schlußszene setzt Baker nochmal ein fettes Ausrufezeichen. Sowas hätte man sich in den 138 Minuten öfter gewünscht.
Ein wichtiger Film, auf den man sich unbedingt mal einlassen und sich anschauen sollte. Ja, ich weiß, das schreibt man öfters, aber selten traf es so zu, wie hier. Teils ist es markerschütternd, was hier durch das gesprochene Wort über die Leinwand kommt. Es braucht aber auch ein wenig Geduld. Es ist ja auch eine Mini-Serie fürs Fernsehen im Gespräch, da bin ich mal gespannt. Die Frage ist allerdings, ob man bei einer Serie und dieser Thematik bis zum Ende durchhält. Im Kino bleibt man evtl. eher bis zum Ende sitzen. Eigentlich kann man diesen Film gar nicht in Punkten bewerten, ich tue es trotzdem.
Obwohl im Film die Grausamkeiten jener Zeit fast gänzlich ausgespart bzw. nur angedeutet werden und die Handlanger teils ungewohnt empathisch rüberkommen ist "In Liebe, Eure Hilde" sehr erschütternd und geht an die Nieren. Es dauert zu Beginn ein wenig bis man Zugang findet, aber dann kann man sich den Geschehnissen nicht mehr entziehen. Bemerkenswert ist die antizyklische Erzählweise, die für diese Thematik sehr ungewöhnlich ist. Aber dieses Konzept geht voll auf. Liv Lisa Fries als Hilde ist übrigens überragend.
Nach über 20 Jahren mal wieder gesichtet. "Der englische Patient" ist und bleibt einer meiner Lieblingsfilme. Die tragische, verschachtelte Story, in großartigen Bildern erzählt, mit einem prägnanten, zurückhaltenden Soundtrack. Der Cast war damals in großen Teilen noch eher nicht so bekannt und liefert bis in die kleinste Nebenrolle grandios ab. Der Film ist gut gealtert. Ich kann verstehen, dass manche mit der Erzählweise ihre Probleme haben und hatten. Wer den Film zum ersten Mal sieht könnte Schwierigkeiten haben die ganzen Zeisprünge genau zuzuordnen, weil es oft keine Zeit- und Ortsangaben gibt. Das Tempo ist darüber hinaus sehr unterschiedlich, teils wird die Handlung schnell voran getrieben, dann wiederum gibt es sehr lange Einstellungen und Dialoge. Dazu wurde schon 1997 über den Hauptdarsteller Ralph Fiennes diskuiert. Seine Figur im Film ist nicht der klassische Sympathieträger und tragische Held, wie man sich das vielleicht in solchen Filmen wünscht. Genauso legt er ihn in seinem Spiel an, ambivalent, gerade in der ersten Hälfte fast schon arrogant und vor allem unnahbar. Ralph Fiennes ist die ideale Besetzung, er macht es den Zuschauern nicht leicht. Wenn sowas einer kann, dann er. "Nicht leicht machen", das trifft auf den ganzen Film zu. Ob die ganzen Auszeichnungen und Preise verdient sind lasse ich mal dahingestellt. Unverdient sind sie nicht, Vergleiche zu anderen Filmen in dem Oscar-Jahr und zu heute halte ich für schwierig. Man traf damals jedenfalls einen Nerv, sowohl bei Kritikern, als auch Publikum. "Der englische Patient" ist für mich ganz großes Kino und vor allem für das Kino und die Leinwand gemacht.
Entspannter Wohlfühlfilm, passend zum Herbst, hätte auch gut für Weihnachten gepasst. Prima zum entschleunigen. Mit einem großartigen Christoph Maria Herbst, der in dieser Rolle so richtig aufgeht und einer tollen Jungdarstellerin an seiner Seite. Es geht um Bücher und wer gerne liest hat es hier ein wenig leichter. Aber auch "Nicht-Leser" kommen durchaus auf ihre Kosten. Man kann sich dem Charme und der Nostalgie sowie der im Kern universellen Geschichte nicht wirklich entziehen. Dabei ist der Film keineswegs kitschig und es wird auch nur ganz wenig auf die Tränendrüse gedrückt. Dazu kommen tolle Kulissen, die toll in Szene gesetzt sind. Wer den Film mag sollte mal nach Kornelimünster fahren oder ins benachbarte Monschau, da fühlt man sich mitten im Film.
Ein bisschen tiefer in den Menschen Herrhausen hätte man schon einsteigen können. Wo kam er eigentlich her? Ein bisschen weniger RAF bzw. Geheimdienste, das hätte man straffen können und mehr Spielzeit für und rund um den namensgebenden Hauptprotagonisten. Ansonsten ist diese Serie extrem spannend und geschichtlich hochinteressant. Großartige Bilder, immer wieder mal unterlegt mit Originalaufnahmen und ein toller Sound lassen die Wendezeit lebendig werden. Oliver Masucci spielt einmal mehr überragend, allein dafür lohnt eine Sichtung. Seine Vorstandskollegen haben dagegen keine Chance und bleiben ein wenig farblos. Dennoch eine mehr als empfehlenswerte Produktion.
Nach rund 27 Jahren mal wieder gesichtet. "Casino" ist ein Brett, die 3 Stunden Laufzeit vergehen schnell. Handwerklich und inszenatorisch ist der Film ein Meisterwerk, kaum zu übertreffen. Man muss schon ein bisschen konzentriert bleiben, nicht wegen der Story an sich, die im Grunde sogar recht einfach ist und die man so oder so ähnlich in anderen Variationen schon gesehen hat. Es sind die vielen Personen, die Schauplätze, die Schnitte, die Voice-Off-Stimmen. Martin Scorsese schafft es meisterlich alle Fäden in der Hand zu halten, die Übergänge zu inszenieren und seinen Cast zur Hochform zu treiben. Robert de Niro ist überragend, er verschmilzt mit seinem Charakter, Joe Pesci könnte nicht besser an seiner Seite agieren und Sharon Stone geht ebenfalls in ihrer Rolle auf. Die einzige kleine Schwäche ist in der zweiten Hälfte vor dem Finale, als sich die Handlung etwas mehr auf die private Ebene konzentriert. Letztendlich ist dieser Part wichtig für die Story an sich, nach dem hohen Tempo voher ist das aber ein kleiner Bruch. Genau das hatte ich von der Erstsichtung auch noch im Kopf. Letztendlich ist "Casino" aber ein zeitloses Meisterwerk, grandios erzählt, in grandiosen Bildern und mit einem grandiosen Cast. Die knapp 3 Stunden gehen bis auf kleine Längen in der zweiten Hälfte schnell vorbei und sollten einen nicht abhalten.
Gefällt mir persönlich besser als Teil 1. "Beetlejuice Beetlejuice" hat ein hohes Tempo, ist herrlich absurd und durchgeknallt und hat Schauwerte am laufenden Band. Mag sein, dass Teil 1 noch etwas mehr Charme hatte, aber die Fortsetzung hat eine höhere Gag-Quote und ein irrwitziges Tempo. Finde es bemerkenswert, dass das Thema so gelungen aus den 1980er Jahren ins Jahr 2024 transportiert und weiter gesponnen wurde. Mag sein, dass es für manche wie eine Reizüberflutung wirkt. Aber die Kreativität und den Spaß den alle Beteiligten haben ist bemerkenswert, gerade für eine Fortsetzung. Das Kino bräuchte mehr von diesem Ideenreichtum, anstatt dem nächsten Alien-Film vom Reißbrett.
Schräge 80e Komödie, der man das Alter zwar anmerkt, die aber gut gealtert ist. Tim Burton tobt sich hier aus und es macht Spaß und es ist kurzweilig. Wo Burton drauf steht, ist auch Burton drin, auch schon zu der Zeit, daher ist der Film alles, aber nicht koventionell.
Kann man sich angucken. Was wirklich neues oder kreatives gibt es nicht. Die Atmosphäre kommt gut rüber und es gibt gerade in der zweiten Hälfte einige gelungene Schock- und Ekeleffekte. Leider wird die Alien-Reihe nicht wirklich vorangetrieben, der Film wirkt über weite Strecken sehr beliebig, wie ein Horror-Streifen vom Reißbrett.
Starker Cop-Thriller, mit einem überragenden Al Pacino. Vor allem die Atmosphäre der Stadt kommt sensationell rüber. Obwohl der Film 50 Jahre + x auf dem Buckel hat, hat er nicht viel Staub angesetzt. Mal abgesehen davon, dass das Ende zu Beginn schon ein wenig vorweg genommen, ehe es dann auf Anfang geht, wird die Story chronologisch erzählt. "Serpico" konzentriert sich ganz auf seine Geschichte, ganz schnörkellos und fast ohne unnötige Einschübe. Das wirkt in der heutigen Zeit für manche vielleicht ein wenig "oldschool".
Perfekt inszenierter Psychothriller mit einem überragenden Michael Douglas. "Falling Down" ist außerdem gut gealtert. Der Film ist schnörkellos, ohne unnötige Spielereien und auf den Punkt. Heutzutage sind Stilmittel oft wichtiger als Inhalt. Das muss nicht schlecht sein, aber nutzt sich mit der Zeit auch ab und dann darf es etwas mehr Substanz sein. Hier stehen der Hauptprotagonist und seine Lebensumstände im Fokus und werden entsprechend in Szene gesetzt.
Bildgewaltig und episch ist "Horizon", leider auch ein wenig zerfasert. Trotz 3h Laufzeit hat man kurioserweise das Gefühl, dass für manche Entwicklungen die Zeit fehlte. Das Hauptproblem: der Film wird als Western vermarktet. Dieser erste Teil ist aber nur zu Beginn und gegen Ende ein klassischer Western. Über weite Strecken ist "Horizon" ein dialogreiches Historiendrama, das im Westen angesiedelt ist und einige Stilmittel übernimmt. Was (noch) nicht ist, kann ja noch werden. Sehenswert ist "Horizon" allemal, für solche Bilder geht man ins Kino, auch wenn es dramaturgisch leicht holprig zu geht.
Schauspielerisch brilliant. Allein für Julianne More und Nathalie Portman lohnt der Kinobesuch. Die Story hat genügend Zündstoff, den großen Knall sollte man aber nicht mehr erwarten. Den hatte es bereits gegeben und um den dreht sich die eigentliche Handlung. Drama? Ja, aber mit einigem an schwarzem Humor, den man oft gar nicht so kommen sieht.
Abstruse Action-Komödie, mit Thriller-Elementen, der aber richtig Spaß macht, wenn man sich darauf einlässt. Man sollte nicht alles und jede Wendung hinterfragen. Zu Beginn dauert es auch ein wenig, bis sich die Story entwickelt. Ryan Gosling und Emily Blunt haben richtig Spaß und auch in den weiteren Rollen ist der Film klasse besetzt. Dazu die tollen Kulissen, Australien hat man auch nicht so oft auf der Leinwand als Hintergrund, allein deshalb lohnt sich schon ein Kinobesuch. Ähnlich wie der gerade gestartete "Bad Boys 4" ein passender Sommerfilm, wobei ich diesen hier klar besser finde.
Ist ein guter Sommerfilm, nicht mehr, aber auch nicht weniger. Die Story ist gar nicht mal so schlecht, Miami als Kulisse geht sowieso immer. Die Action-Szenen sind schon heftig und so überdreht und übertrieben, dass es fast schon wieder gut ist. Leider wirkt es aber mit der Zeit auch ziemlich ermüdend, weil es kaum Überraschungen oder irgendwelche Kniffe gibt. Will Smith und Martin Lawrence nimmt man ihren Spaß ab, aber die Zeit ist halt nicht stehen geblieben und dass sieht man ihnen an. Es macht durchaus Spaß den beiden zuzuschauen, aber es wirkt in großen Teilen wie schon mal gesehen und oft auch etwas zu sehr gewollt. Diese Art der "Buddy-Filme" hat es in den letzten Jahren einfach zu oft gegeben und sie wurden zu oft kopiert. Auch wenn es irgendwie schade ist, aber vielleicht ist es auch an der Zeit einen Deckel auf die Reihe zu machen. Oder man versucht nochmal was neues und neue Elemente reinzubringen. Aber ob das mit Smith und Lawrence noch funktioniert, da habe ich dann doch meine Zweifel.
"Das Lehrerzimmer" ist tatsächlich mehr Thriller als Drama, auch wenn das deutsche Schulsystem übrigens eher wenig subtil in die Mangel genommen wird. Recht minimalistisch und trotzdem effektiv geht Regisseur Ilker Catak vor, stellt die überragende Leonie Benesch in den Mittelpunkt, die den Film alleine trägt. Dabei wird ihre Hauptfigur keineswegs eindimensional und als Heldin dargestellt, sondern als angreifbare Person, die irgendwann selbst an sich zweifelt und mir ihr der Zuschauer. Leider wirken ihre Gegenparts im Lehrerzimmer teils schon etwas klischeehaft. Die Kinder- und Jugenddarsteller überzeugen dagegen durch die Bank. Einige dramaturgische Zuspitzungen wirken etwas zu konstruiert, dienen aber der Handlung. Das relativ offene Ende wurde öfters mal kritisiert, ich finde es aber durchaus passend, bis auf eine Szene mit zwei Polizisten, auf die ich hier nicht näher eingehen möchte. "Das Lehrerzimmer" ist ein sehenswertes Kino aus Deutschland, das ich nicht unbedingt als Meilenstein des deutschen Films bezeichnen würde, aber auf jeden Fall als ein Highlight der letzten Jahre. Als Beitrag für den Oscar finde ich so im Nachhinein auch etwas übertrieben. Allerdings hat der Film international wohl ein gutes Standing.
Bescheuerter Filmtitel. Merkwürdig auch, dass der Film heimlich, still und leise bei Amazon seine Premiere feierte. Irgendwie scheint George Clooney nicht mehr so richtig zu ziehen, zuletzt bei "The Tender Bar" war es ähnlich. Dabei hat "The Boys in the Boat" alle Zutaten für ein emotionales Filmerlebnis und schlecht ist der Film auch nicht geworden. Irgendwie fehlt aber das gewisse Etwas. Schöne Bilder, akzeptable Darsteller, netter Sound, aber die Story plätschert so vor sich hin. Überraschungsarm, sogar das Finale. Irgendwie hat man das alles schon mal gesehen, nur dass es dieses Mal im Rudersport spielt. Die Ausgangslage mit dem Jungen aus ärmlichen Verhältnissen vor dem Hintergrund Olympia 1936 hätte richtig was hergegeben. Leider wird das Potnezial nicht genutzt, was gerade bei einem Mann wie Clooney überrascht. Der Film wirkt wie eine Pflichtarbeit. Für einen netten Abend oder einfach mal nebenbei ganz o.k.
"Wege zum Ruhm" hatte ich schon lange auf meiner Liste, jetzt war es endlich soweit. Der Film ist ein kleines Meisterwerk, gut gealtert und zeitlos. Bemerkenswert finde ich, dass so ein Streifen in der damaligen Zeit entstehen konnte. Die entsprechenden Reaktionen gab es dann ja auch, wie man nachlesen kann. Stanley Kubrick konzentiert sich auf das Wesentliche, der Film hat eine Laufzeit von knapp unter 90 Minuten, vielleicht bekam er auch nicht mehr eingeräumt. Ich mag ja lange Filme, aber vielleicht sollte sich mancher Filmemacher mal anschauen, wie es auch anders geht. Wenn es einen "Anti-Kriegsfilm" geben sollte, dann ist es "Wege zum Ruhm". Mit einfachsten Mitteln wird hier ungeschönt die Grausamkeit des Krieges dokumentiert, sowohl in den Stellungen bzw. auf dem Schlachtfeld, als auch in den Kommandozentralen. Das kann keinen kalt lassen. Die schauspielerischen Leistungen sind durch die Bank gut, herausragend ist sicher Kirk Douglas, der einfach alles überstrahlt.
Toller, sehenswerter, emotionaler Animationsfilm. War gespannt, wie das fuunktioniert, so ohne Dialoge, aber es klappt ganz wunderbar. Am besten ganz unbedarft ins Kino gehen und den Film auf sich wirken lassen.
Toller, sehenswerter, emotionaler Animationsfilm. War gespannt, wie das fuunktioniert, so ohne Dialoge, aber es klappt ganz wunderbar. Am besten ganz unbedarft ins Kino gehen und den Film auf sich wirken lassen.
Toller, sehenswerter, emotionaler Animationsfilm. War gespannt, wie das fuunktioniert, so ohne Dialoge, aber es klappt ganz wunderbar. Am besten ganz unbedarft ins Kino gehen und den Film auf sich wirken lassen.
Toll, dass solche Filme zustande kommen. "Der Junge, dem die Welt gehört" ist wirklich mal was ganz anderes und sicher nicht für die breite Masse. Gerade zu Beginn hat es etwas gedauert bis ich drin war, aber dann war es wie ein Sog, dem man sich nicht entziehen konnte. Klar gibt es immer wieder Filme, die aus dem Rahmen und aus dem Raster fallen. Aber hier ist es irgendwie anders. Dieses Rätselhafte und sich den Sehgewohnheiten entziehen macht unheimlich viel Spaß und irgendwie will man die Lösung aller Fragen gar nicht auf dem Silbertablett serviert bekommen. Dieses "Offenlassen", dieses spekulieren, bis lange nach dem Film, was man da jetzt gesehen hat und was es denn zu bedeuten hat, hat selten so viel Freude bedeutet wie hier. Einen großen Anteil daran haben natürlich auch die tollen Schwarz-Weiß-Bilder, die wunderbaren Kulissen und natürlich der Soundtrack. Es ist sicher kein perfekter Film, aber er ist einfach wunderschön lustig-traurig-melancholisch-mystisch. Eigentlich möchte ich ihn gar nicht bewerten und ihn einfach so stehen lassen. Aber ich tue es trotzdem.
Ein Alterswerk von Michael Haneke. Ja, wahrscheinlich gibt es von mir dazu auch einen gewissen "Haneke-Bonus". "Happy End" kommt nicht ganz an seine großen Meisterwerke vergangener Jahre ran. Trotzdem sind auch seine "schwächeren" Filme immer noch über dem Durchschnitt, wenn man mit dem Regisseur grundsätzlich was anfangen kann. "Happy End" wirkt zahmer als vieles andere von Michael Haneke. Es fehlt das zugespitzte, das verstörende, das offensichtlich provokante. Allerdings werde ich den Verdacht nicht los, dass der Regisseur hier bewusst drauf verzichtet hat.
Es ist ja nicht so, dass hier nichts passiert. Die Story wirkt zunächst etwas zäh und geschwätzig es besteht die Gefahr, dass einen die Geschehnisse nicht so wirklich berühren. Doch nach und nach legt Haneke verschiedene Schichten frei und ausgerechnet die jüngste im Ensemble, die kleine Eve, ist dabei die treibende Kraft. Sie sorgt auch für zumindest kleine, nachhaltige Schockmomente. Ansonsten sind die üblichen Haneke-Elemente vorhanden: wenig Musik, eine gewisse Strenge, die Kameraperspektiven aus einer gewissen Entfernung und damit einhergehend für den Zuschauer nicht zu verstehende Konversationen. Was aus meiner Sicht nicht richtig zu Ende gestrickt wurde war die "Ausländer-Thematik" zum Finale hin. Kaum war die Schublade aufgemacht, war sie schon wieder zu. Hier wurde Potenzial verschenkt, vielleicht hätte er diese Strang ganz rausnehmen sollen.
Sehr interessant fand ich gegen Ende eine Verbindung zum Vorgänger "Liebe", den ich zwar bei der Sichtung von "Happy End" immer wieder im Kopf hatte, aber die so nicht habe kommen sehen. Das Ende an sich ist konsequent und bitter, auch wenn es natürlich wie erwartet offen bleibt. Fazit: "Happy End" ist kein Meilenstein von Michael Haneke, aber für Fans des Regisseurs auf jeden Fall interessant. Und wer weiß, ob noch ein weiterer Film folgt.