TommyDeVito - Kommentare

Alle Kommentare von TommyDeVito

  • TommyDeVito 01.12.2015, 13:27 Geändert 01.12.2015, 13:36

    "Laut Slashfilm deutet die Verwendung des englischen „biggest“ darauf hin, dass Spielberg mit dieser Aussage eher auf den finanziellen Erfolg als auf die Qualität des Films anspielt"
    Und das konntet ihr zu Beginn des Artikels nicht gleich klarstellen/so formulieren?
    Was auch immer, deshalb mache ich mir noch lange nicht vor Freude in die Hosen. Dass der Film viel Geld einspielen wird, ist sowieso schon sicher und einzig die Apokalypse könnte dies noch ändern. Und wie ihr ja selber schreibt, ist Spielberg ein guter Freund von Lucas, Kennedy und Abrams, natürlich lobt er da. Ich kann mich noch daran erinnern wie der ausführende Produzent von Transformers (Spielberg) irgendeinen grottigen Blockbuster verteidigte und sagte "ich mochte den, war doch gar nicht soo schlecht". Er ist für mich, um seinem Urteil über so etwas zu vertrauen, wie manche Filme von ihm einfach ein bisschen zu nett und will sowieso fast immer das Gute sehen. Sobald ein Scorsese z.B. den lobt, höre bzw. lese ich genauer (hin).
    Ich erwarte weiterhin einen guten Blockbuster von Abrams, aber sollte er mit dem siebten Sternenkrieg wirklich einen der...sagen wir mal FÜNF besten Filme DES JAHRES gedreht haben, wäre ich dann doch überrascht.

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      TommyDeVito 30.11.2015, 21:14 Geändert 30.11.2015, 21:15

      "Ein Feel-Good-Film voller Hoffnung und Optimismus" - so heisst es auf dem DVD-Cover. Scheint so, als hätte ich den Film nicht verstanden... Bin ich zu doof? Oder bin ich zu pessimistisch, habe hier den positiven Momenten zu wenig Beachtung geschenkt und somit einen anderen Film gesehen als die meisten? Oder vielleicht ist doch der Kritiker, der das verfasst hat, schlicht und einfach im falschen Film gewesen oder hat sogar den falschen Beruf gewählt (Geologie wäre auch eine Option gewesen)? Whatever, auf jeden Fall hat mir zum ersten Mal ein Mike Leigh-Film richtig gut gefallen. Sehr feinfühliger, gewohnt humorvoller, grossartig gespielter und passenderweise ruhig erzählter Film mit einer meines Erachtens aussergewöhnlich gut gelungenen Charakterzeichnung. Ich fand's toll und ging mir ans Herz. Danke Mike.
      Übrigens: David Bradley hat mir in einigen seiner ersten Szenen im Film ziemlich Angst gemacht ^^...kommt wohl davon, wenn man mit Rollen wie Walder Frey und Argus Filch assoziiert wird.

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        TommyDeVito 27.11.2015, 22:46 Geändert 27.11.2015, 22:59

        Nachdem Drehbuchautorin Melissa Mathison diesen Monat leider verstorben ist, musste ich mir noch einmal den auf ihrem Drehbuch basierenden "E.T." ansehen - einen meiner allerliebsten Lieblings-Filme (ein ganz dickes, dickes ♥) und eines der zeitlosesten Kino-Märchen.

        Und wiederum bin ich genau so verzückt wie beim letzten Mal. Spielberg erzählt hier die Geschichte der Freundschaft zwischen dem friedlich gesonnenen Ausserirdischen, dem kleinen Elliott und seinen Geschwistern (...aber das sollte man wohl nicht erklären müssen :)).
        Ähnlich wie in anderen grossartigen Werken, die aus der unschuldigen, naiven und neugierigen Sicht von Kindern erzählt werden (z.B. "Der Geist des Bienenstocks" oder "Mein Nachbar Totoro"), präsentiert Spielberg das Geschehen fast durchgehend durch die Augen/Sicht der Kinder. Dabei geht er sogar soweit, dass die meisten Erwachsenen den Grossteil der Laufzeit gar nicht erst wirklich gezeigt werden. Wir sehen ihre Beine und Hüften und Objekte, die daran befestigt sind, sind unsere einzigen Hinweise darauf, was ihre Motive sind/sein könnten oder welche Person wir betrachten (bspw. der immer wieder auftauchende ominöse Mann mit dem Schlüsselbund, dessen Gesicht erst gegen Ende zu sehen ist). Ansonsten ist hier der Einsatz von Licht und Schatten ebenso - wie schon im früheren Spielberg-Klassiker über den Kontakt mit Ausserirdischen "Close Encounters of the third Kind" - genial und dient auch (u.a.) diesem Zweck. Wir sehen Silhouetten, scheinbar gesichtslose Gestalten, die allesamt ziemlich bedrohlich wirken. Jedoch war Spielberg schon immer jemand, der in seinen Filmen eine grundsätzlich eher optimistische oder zumindest hoffnungsvolle Welt darstellen wollte und so wendet sich natürlich auch hier alles zum Guten. Einige der Erwachsenen entdecken das "neugierige Kind" in ihnen selber wieder und das schliesslich folgende glückliche Hollywood-Ende ist jedes Mal unvergleichlich schön.

        Teilweise setzt Spielberg auch Aufnahmen von langen Schatten ein, welche sicher nicht ohne Grund an Spielbergs vorherigen Film "Jäger des verlorenen Schatzes" erinnern (wow, die beiden Klassiker stammen aus den Jahren 1981 und 82, was für ein filmischer Doppelschlag!). Denn auch hier erwartet uns ein charmantes, teilweise unheimliches und ganz sicher auch ein sehr bewegendes Abenteuer.

        Was ebenso hervorgehoben muss, ist der Humor, wofür "E.T." vielleicht nicht unbedingt bekannt ist, aber ich finde, das ist einer von Spielbergs lustigsten Filmen überhaupt. Alleine die Sequenz, in der der niedliche "man from the moon" es sich zu Hause gemütlich macht, während Elliott in der Schule erstmals seine Verbindung zu dem hochintelligenten Wesen feststellen muss (oder darf, denkt man an den Kuss ;)), ist famos. Auch die popkulturellen Anspielungen, von denen besonders viele an Spielbergs Kumpel George Lucas und seine kleine Weltraumoper angelehnt sind (damals waren es noch drei Teile, wohl der Hauptunterschied zu damals :D), sind alles andere als ein billiges Mittel, um das Publikum zu beeinflussen à la "oh, das kenne ich doch, wie cool!". Das gibt es zwar auch, aber das ist alles andere als einfache Manipulation oder störend. Das Kind im Yoda-Kostüm, das Blicke austauscht mit dem als Geist verkleideten E.T. zaubert mir jedes Mal ein Lächeln aufs Gesicht.

        Und dann wären da noch die mitreissende Musik von John Williams - immer noch mein persönlicher Favorit von ihm - und die starken Kinderdarsteller. Was Henry Thomas hier in seiner (glaube ich) erst zweiten Rolle zeigt, ist ganz gross und gehört für mich zu den beeindruckendsten Leistungen eines Kinderdarstellers überhaupt. Wer das auf Youtube zu findende Vorsprechen mit Thomas noch nicht gesehen hat, sollte sich das unbedingt mal ansehen, herrlich :): https://www.youtube.com/watch?v=tA5giyG8E7g. "E.T." ist pure Kinomagie und meines Erachtens immer noch Steven Spielbergs grösster Film. Ich mag seine Filme nicht immer, vor allem wenn er mich hin und wieder mit historischen Dramen langweilt ("Empire of the Sun"), irritiert ("Saving Private Ryan") oder durch fragwürdige Inszenierung (ich denke an die Slapstick-Einlagen im thematisch düsteren "The Color Purple") enttäuscht. Aber dann gibt es auch Filme wie "Jurassic Park", "E.T." oder sogar "Catch me if you can", was für mich immer wieder beweist:
        Der Mann ist einfach ein grandioser Geschichtenerzähler. Und dafür werde ich ihn immer bewundern.

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        • TommyDeVito 27.11.2015, 16:53 Geändert 27.11.2015, 17:25

          "Von Scarface über Lebowski, zu M, zu Anchorman, von dem grandiosen Carol über Chinatown zu Sullivans Reisen. Lasst uns Komplexität zurückbringen"
          ich mag "Scarface" zwar nicht und "Anchorman" dagegen schon, aber letzteren mit diesen Klassikern, Kultfilmen und dem hochgelobten "Carol" zu nennen, ist schon recht absurd...

          • TommyDeVito 27.11.2015, 16:35 Geändert 27.11.2015, 17:37

            Kathleen Kennedy und das Mickey Mouse-Studio werden vermutlich bald auf die Idee kommen einen Spin-Off-Meta-Star-Wars-Film basierend darauf zu drehen - mit dem Titel "Star Wars spin-offs chapter 5: Cinema Wars" oder so etwas in der Art. Ich sehe schon: $$$.

            • TommyDeVito 27.11.2015, 12:20 Geändert 27.11.2015, 12:21

              Dass der Film ein PG-13-Rating bekommen würde, war in etwa so voraussehbar wie die "überraschende" Wendung in "Empire strikes back" (aus der Sicht eines Zuschauers heute, nicht damals).

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                TommyDeVito 26.11.2015, 21:22 Geändert 26.11.2015, 21:26

                Meine Güte war das geil :D! Kannte bisher von Jacques Tati noch keinen Film, nachdem ich aber immer wieder davon gehört und gelesen hatte, wie sehr David Lynch (einer meiner Lieblingsregisseure) den Herrn Tati (einer seiner Lieblingsregisseure) verehrt, musste ich da einfach mal reinschauen. Und "Playtime" ist sehr amüsant und teilweise abgedreht, auch wenn der Film relativ langsam beginnt.

                In der ersten Hälfte schafft es Tati die aus damaliger Sicht wohl futuristische, heute aber eher modern wirkende - was zeigt, wie gut gealtert dieses Werk ist - Technik, die (langweilige und einheitliche) Architektur, das gleichsam durch Hektik, aber auch Warten geprägte Alltagsleben und das Zusammentreffen verschiedener Kulturen und Sprachen aufs Korn zu nehmen. Das macht er beispielweise durch eine einzigartige Verwendung versch. Geräusche, womit das Lob Lynchs schon einmal verständlich wird, da dieser ja ebenso dafür bekannt ist (wenn auch auf eine ganz andere, viel verstörendere Art). Tati beginnt gleichzeitig schon früh damit verschiedenste lustige Situationen und einzigartige Charaktere einzuführen, woraus im Verlaufe des Films unzählige Running Gags werden. Genau diese werden in der weitaus temporeicheren, zum Teil schon fast anarchistischen zweiten Hälfte schon fast unübersichtlich, denn er zeigt hier häufig viele Leute und Details in der selben Einstellung, da weiss man auch kaum mehr, wo man hinschauen sollte. Das ist einerseits ein bisschen anstrengend, aber auch brillant, denn ein bisschen so wie in einem richtig guten Zucker/Abrahams-Film wird man hier auch im Hintergrund witzige Momente erkennen können - eine Zweitsichtung würde diesem Film kaum "schaden". Nur mit dem Unterschied, dass Tatis Vision sicherlich insgesamt weitaus cleverer und natürlich sozialkritischer ist, als die häufig überaus albernen, z.T. unter die Gürtellinie zielenden (und vor allem fast nur auf Lacher abzielende) Gags aus z.B. "Airplane!".

                Die aberwitzige längste Sequenz des Films findet in einem Hotel statt. Gäste werden schon empfangen, während im Hintergrund noch über die Einrichtung beraten wird. Na, so muss das heute sein, schon etwas Neues anfangen, bevor die letzte Arbeit überhaupt fertig ist! Die Dame an der Rezeption raucht und staubsagt den wohl noch dreckigen Boden, als die ersten Gäste eintreffen und die Kellner, welche später für unzählige Schmunzler sorgen, sind alles andere als "bien preparé". Und das ist nur der Anfang, schliesslich endet das Ganze in einem grandios inszenierten Chaos. Dass Tati es noch schafft hier die versch. Charaktere immer wieder zu zeigen ohne selber die Übersicht zu verlieren, gleichzeitig die vorher angesprochenen Running Gags weiterführt (ohne dass diese an Witz verlieren) und dies so präsentiert, dass es eine wahre Freude ist zuzuschauen, ist bemerkenswert. Dank der sympathischen von Tati gespielten Figur "Monsieur Hulot" (wir werden uns sicher bald wiedersehen, Mr.) gibt es sogar noch eine kleine charmante, romantische "Nebengeschichte". Wunderbare Komödie und Truffaut hatte recht, als er diesen Film als "von einem anderen Planeten" beschrieb.

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                • TommyDeVito 26.11.2015, 19:37 Geändert 26.11.2015, 20:08

                  Vor etwa einer Woche habe ich mir eine tolle, wie immer passionierte Rede/Vortrag von Martin Scorsese rund um das Thema Film aus dem Jahre 2013 angeschaut. Als ich in den letzten Tagen - wie üblich - dann immer diese ganzen Artikel über Box Office-Zahlen, Spekulationen ("Wird Star Wars VII zum Start alle Rekorde brechen?" usw.) und viele weitere Sachen zum kommerziellen Erfolg bestimmter Hollywoodfilme durchgelesen habe, da kamen mir wieder Scorseses Worte in den Sinn. Er hatte in der Rede zwar noch deutlich mehr zu sagen (siehe hier: https://www.youtube.com/watch?v=sQ3YGZ8Xs_E), aber ich denke die folgenden Sätzen treffen ziemlich gut, was an dem ganzen "Box Office-Geplauder" problematisch ist (und damit will ich natürlich auch nicht "moviepilot" kritisieren, ist ja - leider - mittlerweile normal, dass es so ist und wird von jeder Filmseite erwartet):

                  „In 1952 the British film magazine „Sight and Sound“ started conducting a poll. They do it every ten years now. They asked film people from around the world (directors, writers, producers, critics…) to list what they thought were the ten greatest films of all time. And then they tallied the results and they published them. In 1952 number one became Vittorio de Sica’s great neorealist picture “Bicycle Thieves”. Ten years later in ’62, Orson Welles’ “Citizen Kane” was at the top of the list…number one. It stayed there for the next forty years. Now, “Kane” is a masterpiece, of course, it was released in ’41 with a lot of fanfare and while it wasn’t a great, you know, financial success, it was generally regarded as a milestone in the art of cinema. Rediscovered in the 50s by my generation. On television, actually. And considered one of the greatest films ever made. Still is. It’s also regarded as an essentially American film about drive, ambition, failure and again…uh, like “Vertigo”, time. Now, as I said, “Citizen Kane” was no. 1 for forty years.

                  Until last year, 2012, when it was displaced by a movie that sort of just came and went in 1958 and that came very, very close to being lost to us forever and that’s “Vertigo”. And by the way, so did “Citizen Kane”, uh, because the original negative was burned in a fire in the mid-70s in L.A. So, my point is that, not only do we have to preserve everything, but most importantly we can’t afford to let ourselves be guided by cultural standards. Particularly now. I mean there was a time when the average person wasn’t even aware of box office grosses. But since the 80s, it’s become kind of a sport and really a form of judgement. It culturally trivializes film. And for young people today, that’s what they know. Who made the most money, who was the most popular. Who is the most popular now as opposed to last year, last month, last week. And all the cycles of popularity are down to a matter of hours, minutes, seconds… And the work that’s been created out of seriousness and real passion is lumped together with the work that really hasn’t.”
                  Well said, Marty. Well said!

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                  • TommyDeVito 26.11.2015, 15:49 Geändert 26.11.2015, 15:58

                    Habe vor ca. 2 Jahren den letzten und allgemein als stärksten Teil der Prequel-Trilogie geltenden "Revenge of the Sith" (nochmals) angeschaut und fand sogar den eher schwach, diese bunte CGI-Ästhetik verhindert einfach, dass ich mich auch nur im entferntesten für irgendeinen Charakter interessiere und selbst die in den Prequels gelobte Action ist deswegen kaum mitreissend... Aber gut, vorgestern mal wieder "Star Wars" gesehen und der hat mich auch nicht gerade umgehauen, obwohl es da natürlich tolle Einzelmomente gibt. Jetzt traue ich mich nicht einmal mehr an "Empire strikes back" heran, wenn sogar das Original auf mich mittlerweile so lahm wirkt. Schätze bin wohl kein Star Wars-Fan :D, trotzdem freue ich mich irgendwie auf den neuen Film, liegt wahrscheinlich an J.J.

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                    • TommyDeVito 26.11.2015, 15:07 Geändert 26.11.2015, 15:08

                      "Die wirkliche Kraft der Hochleistungsrechner steckt in den Umgebungs- und Naturgrafiken. Die sehen schlicht und ergreifend atemberaubend aus, kratzen relativ konstant am Fotorealismus und lassen die cartoonigen Figuren im direkten Kontrast fast schon etwas zu surreal wirken."
                      Hm, schade, dass sie anscheinend solche cartoonigen, niedlichen Figuren verwenden, das hat mich teilweise schon ein bisschen in "Inside out" gestört. Nicht dass sie komplett ihren Stil ändern müssen, aber das klingt so als wäre das nicht wirklich etwas für ein erwachsenes Publikum...Wo ist ein neues Projekt à la "Wall-e" oder "Up" wenn man es braucht... Naja, wird trotzdem sicher ganz nett sein.

                      • TommyDeVito 22.11.2015, 10:44 Geändert 22.11.2015, 10:53

                        https://www.youtube.com/watch?v=UWEjxkkB8Xs
                        Wer Keaton mag (oder auch wer ihn/seine Werke noch nicht kennt ;)), sollte sich dieses Video anschauen. Toll.

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                        • TommyDeVito 22.11.2015, 09:42 Geändert 22.11.2015, 09:57

                          "Gilliam muss dabei nicht nur Regie geführt, sondern auch das Drehbuch geliefert haben"
                          Hä? Aber Gilliam hat bei "the Meaning of Life" doch gar nicht Regie geführt (oder?), sondern nur Terry Jones. EDIT: So heisst es auf (der englischsprachigen) Wikipedia, aber nicht hier, hm... Ach so, liegt wohl an dem "The Crimson Permenant Assurance"-Teil (?) und den Animationen. Bin jetzt etwas verwirrt (auf verschiedensten Seiten heisst es einmal Jones habe Regie geführt, auf anderen dann wieder beide zusammen, ich dachte immer nur bei "The Holy Grail" hätten die beiden Terrys Regie geführt)...
                          Und schade, dass durch die mindestens 1000 Bewertungen "The Adventures of Baron Munchausen" wegfällt, ist weit besser als "Parnassus".
                          Ansonsten schön, dass ihr ihm einen Artikel gewidmet habt, alles Gute Terry und ich hoffe irgendwann klappt es mit dem "Don Quixote"-Film, denn ein solcher filmischer Windmühlen-Kampf muss belohnt werden (hoffentlich mit einem Spätkarriere-Meisterwerk...man darf ja wohl noch träumen :))

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                          • TommyDeVito 20.11.2015, 23:15 Geändert 20.11.2015, 23:28

                            Ich weiss, wir sind hier auf einer Film- und nicht einer Musikseite. Aber Bowie ist natürlich in erster Linie ein Songwriter/Sänger und nicht nur gelegentlich (ein ganz ordentlicher) Schauspieler und ich bin ein grosser Fan vom "Thin White Duke". Sein neuer Song "Blackstar" und das dazugehörige Video finde ich faszinierend, höre/schaue ich gerade rauf und runter und das beweist wieder einmal, wie sich der Mann ständig weiterentwickeln und/oder neu erfinden kann - auch wenn er bald auf die 70 zugeht. Dazu ist das Video herrlich abgedreht, die Maske erinnert stark an die, welche Cronenberg in "Nightbreed" trug. Gäbe es in Hollywood mehr Leute, die eine solche unerschöpfliche Kreativität besitzen - oder die sie zumindest ab und zu wiederfinden, denkt man an manch ein schwaches Bowie-Album - dann müssten wir in letzter Zeit - oder eigentlich in den letzten Jahren - nicht ständig von Remakes (u.a. von "Memento" und "La Dolce Vita") oder endlosen Plänen zu nie endenden Filmreihen lesen (womit ich wieder beim Film angekommen bin :D). ->(https://www.youtube.com/watch?v=kszLwBaC4Sw)

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                            • TommyDeVito 20.11.2015, 13:34 Geändert 20.11.2015, 13:34

                              Ihr schreibt er sei "der Meister der wilden Montage" und genau deshalb klingt ein Animationsfilm von ihm so vielversprechend für mich. Da hat er noch weitere Möglichkeiten für seine vielen einzigartigen und häufig natürlich auch lustigen visuellen Ideen zur Verfügung als in einem Live-Action-Film. Und bei anderen Regisseuren mit einzigartigem visuellen Stil (z.B. Tim Burton oder Wes Anderson) hat ein Ausflug in den Animationsbereich auch geklappt. Ich bin gespannt darauf und hoffe dieses mal klappt es für Wright, erst einmal freue ich mich natürlich auf "Baby driver" - wusste gar nicht, dass Spacey da dabei ist, cool :)

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                              • TommyDeVito 19.11.2015, 23:53 Geändert 19.11.2015, 23:56

                                Habe gerade "The Look of Silence" gesehen. "The Act of Killing" habe ich bereits vor einiger Zeit gesehen. Ich bewundere arte dafür, diese beiden Werke hintereinander auszustrahlen, aber ist schon ziemlich heftig gleich zweimal in Folge mit dieser erschütternden Realität konfrontiert zu werden. Also ich könnte das nicht. Mein Respekt für diejenigen, die gerade am Weiterschauen sind :). Und natürlich mein Respekt für Joshua Oppenheimer und eines der wichtigsten filmischen Projekte - obwohl ich beide Filme nur einzeln schauen kann, gehören sie zusammen - der letzten Jahre...nein, wohl eher überhaupt.

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                                • TommyDeVito 17.11.2015, 16:54 Geändert 17.11.2015, 16:58

                                  Diese Beschreibung klingt interessant und die Beteiligten sind natürlich talentiert, aber mich irritiert weiterhin, dass (wahrscheinlich) durch den neuen Film die Mehrdeutigkeit des ersten Films kaputt gemacht wird (entweder es wird die Frage ob Deckard ein Replikant ist mit "ja" beantwortet - wie Scott es ziemlich sicher will - und dann müssen sie eine an den Haaren herbeigezogene Ausrede dafür finden, dass Deckard noch lebt oder er ist ein Mensch und der Interpretationsspielraum im Original-Film wird damit ebenso deutlich verringert...). Und Scott kommt mit der "Auteur"-Aussage wie ein Kontrollfreak rüber (zusätzlich zum gestoppten Alien-Projekt von Blomkamp), scheint mit "The Martian" wieder ordentlich an Selbstvertrauen gewonnen zu haben (oder er ist einfach generell sehr von sich überzeugt...)

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                                  • TommyDeVito 17.11.2015, 10:53 Geändert 17.11.2015, 11:01

                                    "...hatte auch bereits ein Remake des Klassikers La dolce vita - Das süße Lebenangekündigt, so The Filmstage."
                                    Memento halte ich eher für ein interessantes filmisches Experiment als einen grossartigen Film (so sehe ich das nach einer etwas enttäuschenden Zweitsichtung), aber ein Remake von "La dolce vita"??? Da kann man sich auch gleich an ein Remake von "Vertigo", "Citizen Kane" oder "der Pate" heranwagen, die beiden Gründer der Firma leiden wohl an Grössenwahn...

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                                    • TommyDeVito 17.11.2015, 10:33 Geändert 17.11.2015, 10:34

                                      Erst dieses Jahr habe ich ein grösseres Interesse für Dokumentationen entwickelt und Morris war dafür massgeblich verantwortlich, dass ich erkannt habe, wie interessant, (manchmal) humorvoll, mutig und faszinierend Dokus sein können - davor sah ich diese eher als langweilige, filmisch eher wenig kreative Informationssammlungen an. Diese Woche hat das TV-Programm ja ordentlich was zu bieten, was Dokus angeht :). "The fog of war" ist ein starker Film und McNamara könnte ich ewig lang zuhören, am meisten freue mich aber am Donnerstag (glaube ich) auf "The Look of silence".

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                                      • TommyDeVito 16.11.2015, 17:56 Geändert 16.11.2015, 18:02

                                        "A comedy's a film whose #1 goal is to make people laugh. If that wasn't the filmmakers' top goal, it's not a comedy"
                                        -Paul Feig
                                        Hm, ist natürlich schon so, dass man als Filmemacher zum Ziel hat einen Film zu drehen, der auch tatsächlich LUSTIG ist, wenn man eine Komödie macht. Aber solche verallgemeinernden Aussagen und Bestimmungen von angeblichen Regeln und/oder Voraussetzungen, die ein Film des Genres/der Machart/des Themas/des Budgets...X haben muss, ist schon problematisch. Daraus werden auch gleich viele Leute wiederum schliessen - höchstwahrscheinlich auch Feig - dass Komödien nur (oder zumindest vor allem) aufgrund der Anzahl Lacher bewertet werden sollten (und mit Lachern ist dann meistens ein lautes Lachen gemeint, bzw. bestenfalls "Schenkelklopfer", wie eine Frau, die in die Hosen kackt, ist es nicht so Herr Feig?). Dementsprechend wäre "Superbad" vielleicht ein besserer Film als "Dr. Strangelove" (letzterer ist ein genialer Film, aber zum Grossteil meines Erachtens eher amüsant und witzig) und die früheren Slapstick-lastigen, albernen, etwas anarchischeren Woody Allen-Werke wie "Take the Money and run" oder "Sleeper" wären dann wohl ziemlich sicher besser als z.B. ernstere spätere Filme wie "Manhattan"... Ein ähnliches (aber etwas kleineres) Problem habe ich damit, wenn die Qualität von Horrorfilmen einzig dadurch bestimmt wird, wie "unheimlich" oder angsteinflössend sie sind.
                                        Und wie "Strackymandias" unter mir geschrieben hat, was ist denn mit Filmen, die Humor mit ernsteren Tönen kombinieren wollen, sind die dann gescheitert, wenn sie nicht durchgängig lustig sind?

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                                          TommyDeVito 14.11.2015, 22:25 Geändert 14.11.2015, 22:42

                                          Oh je... War wahrscheinlich keine gute Idee diesen Film anzusehen. Bisher haben mir zwar die Werke von Alan Parker ("The Wall", "Angel Heart" oder "Mississippi Burning") durchaus gefallen (zumindest bei der bisher einzigen jeweiligen Sichtung vor Jahren), aber ein Drehbuch von Oliver Stone unter der Regie eines anderen Filmemachers unterlegt mit Musik von Giorgio Moroder?...das konnte wohl nicht gut gehen. "Scarface" ist nämlich mein absoluter Hassfilm und es wird mir wohl immer ein Rätsel sein, was andere daran finden.
                                          Ganz soo schlecht ist "Midnight Express" zwar nicht, aber auch hier lösen die vielen hohen Wertungen, das Lob von Seiten der Kritiker und die Preise (Oscar-Auszeichnungen für Moroder und Stone!) bei mir Verwunderung aus.

                                          Aber erst einmal ein paar wenige positive Worte:
                                          Alan Parkers Inszenierung ist eigentlich ganz gut. Er schafft es die furchtbare Situation, die schlimme, unmenschliche Behandlung und die dreckige Atmosphäre stimmig rüberzubringen, während die Ausbruchsversuche auch ordentlich umgesetzt sind. Sowohl in der ersten, als auch letzten Szene - auch durch die Verwendung eines Herzschlages, als "musikalische" Suspense-Begleitung - schafft Parker es Spannung aufzubauen.

                                          Davon abgesehen, kann mich hier aber nur wenig überzeugen. Schauspielerisch beeindruckt mich einzig der wie so häufig stark aufspielende John Hurt. Hauptdarsteller Brad Davis' hölzernes Schauspiel, die Abwechslung zwischen den wenigen Gesichtsausdrücken und Stimmungen ("desillusioniert", "wütend", "traurig" und "verwirrt") erinnerte mich dagegen vor allem an das begrenzte schauspielerische "Repertoire" eines Channing Tatum (und das ist natürlich nicht unbedingt positiv gemeint). Letzterer hat meines Erachtens aber zumindest einen gewissen Charme und manchmal auch Ausstrahlung (ernsthaft! :D) und er kann bestenfalls sogar neben (besseren/begabteren) Darstellern wie Mark Ruffalo und deren (vergleichsweise) nuancierten Charakteren bestehen (im Film "Foxcatcher"). An die anderen Insassen in "Midnight Express" kann ich mich sogar schon kaum mehr erinnern, was für mich nicht gerade für vielschichtige oder gelungene Charakterzeichnung spricht. Erst recht nicht erinnern, kann ich mich an die türkischen Insassen, welche - ebenso wie die Gefängniswärter, Anwälte usw. - alle als unmenschliche, hässliche Arschlöcher rüberkommen.

                                          Und das ist der Kritikpunkt, der dem Film (absolut zurecht!) angekreidet wird. Oliver Stone hat sich hier deutliche Freiheiten mit der - wie es zu Filmbeginn immer betont werden muss - wahren Geschichte erlaubt. Die Botschaft der Vorlage wird dadurch nicht richtig vermittelt: "The message of "Midnight Express' isn't 'Don't go to Turkey,' it's 'Don't be an idiot like I was, and try to smuggle drugs.'", so der echte Billy Hayes. Und auch Oliver Stone hat sich Jahre später für die einseitige, überaus negative Darstellung der Türkei ("you are all pigs!") bei einem Besuch entschuldigt. Das soll natürlich nicht heissen, dass der Umgang mit den Gefangenen nicht tatsächlich brutal und unmenschlich wahr, aber deswegen muss ja nicht gleich ein ganzes Volk verunglimpft werden.
                                          Selbst wenn man bereit ist, dies zu verzeihen, auch dann halte ich das Drehbuch nicht für besonders gelungen. Viele Szenen sollen wohl ziemlich drastisch oder realistisch sein, kommen für mich grösstenteils aber so überzeichnet und z.T. sogar fast unfreiwillig komisch - erinnert auch deshalb an "Scarface" - rüber, dass ich mir ein Grinsen hier und da nicht verkneifen konnte. Das gilt im Übrigen auch für die homosexuellen Untertöne, welche besonders in einer Szene absolut lächerli... ach, seht selbst:
                                          https://www.youtube.com/watch?v=OWzJZ83Wud4
                                          WHAT...THE...FUCK??
                                          Ist ja nichts dagegen einzuwenden, Anziehung zum gleichen Geschlecht in einem Gefängnisfilm mal einmal nicht nur mit brutalen (Vergewaltigungs-)Szenen oder geschmacklosen/derben Witzen zu zeigen, aber DAS? Ausserdem hat der echte Hayes diese Angebote nicht abgelehnt ("He did engage in consensual sex while in prison, but the film depicts Hayes gently rejecting the advances of a fellow prisoner")... Stone bevorzugt aber wie gesagt Gewaltszenen und einige davon kommen eben auch ziemlich reisserisch rüber und verfehlen somit ebenso ihre (beabsichtigte) Wirkung.
                                          Übrig bleibt noch die schrecklich gealterte Musik von Moroder, dessen Synthesizer-Gedudel mich in "Scarface" bereits enerviert hat (sorry für die ständige Erwähnung, ich kann meinen Hass für Tony Montana einfach nicht zurückhalten).

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                                          • TommyDeVito 14.11.2015, 20:49 Geändert 14.11.2015, 20:54

                                            Meine Mutter schaut zwar manchmal Filme und ich schaffe es in seltenen Filmen auch sie dazu zu bringen, mit mir etwas anzusehen, wobei sie (überraschenderweise) auch mal Gefallen an eher "anspruchsvolleren" Werken findet (z.B. "There Will be blood" mochte sie). Jedoch hat sie generell die Einstellung "Filme sind Unterhaltung, das ist keine Kunst", was mich ziemlich nervt und die (wenigen) Filme, die sie für besonders "tiefgründig" und gelungen hält, das sind dann Werke wie "Ziemlich beste Freunde"... Ich kann mich auch daran erinnern, wie sie den Oscar-prämierten "No Country for old men" - bereits nachdem der Film ausgezeichnet wurde - sehen wollte und nachdem sie das auch tat, kommentierte sie den Film nur mit "das war viel zu brutal".
                                            Oder man schaut sich zu Hause "Szenen einer Ehe" an und dann kommt die Mutti und sagt: "Hör doch mal auf mit dem Filmeschauen, lies doch lieber mal ein Buch, da kannst Du was lernen und Dich weiterbilden!" Anschliessend wird einem irgendein Esoterik-Buch oder 08/15-Krimi-Roman empfohlen. Jaja, ist natürlich Bergman vorzuziehen...
                                            Um also die Frage zu beantworten, ob meine Eltern und ich den selben Filmgeschmack haben:
                                            https://www.youtube.com/watch?v=xoMgnJDXd3k

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                                            • TommyDeVito 13.11.2015, 18:32 Geändert 13.11.2015, 18:44

                                              Joe Pesci war nicht nur George Carlins persönlicher Gott, kann besser und schöner fluchen ("Fuck my mother? That's what you fucking tell me? You motherfucker you!") als jeder andere Mensch auf dem Planeten und ist ein hervorragender Schauspieler, aber er ist anscheinend auch ein talentierter Rapper und ein wahrer "wise guy":
                                              https://www.youtube.com/watch?v=QOhHqIv6gAM
                                              Er ist halt "more man than you'll ever be" :D
                                              "Bonus": Der beste Scherzanruf überhaupt:
                                              https://www.youtube.com/watch?v=yLULSZXkMWs

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                                                TommyDeVito 13.11.2015, 17:47 Geändert 13.11.2015, 18:18

                                                Kontra:
                                                -Witze über verschiedene phallusförmige Gemüsesorten und Nonnen, die sich selbige nicht zwischen die Beine schieben wollen (sonst kommt man nicht in den Himmel!), perverse kranke (und nicht kranke) alte Frauen, notgeile, sexistische Chefs, unsägliche Klischees, nervige Plattitüden, viel zu helle Webefilm-Ästhetik unterlegt mit unerträglicher "Wohlfühl"-Radiomusik und ein grottenschlechter Schnitt (soll dieses sprunghafte, permanente "Hin- und Hergeschneide" etwa eine Hommage an Godard und an die Nouvelle Vague sein oder versucht man hier schlicht, Augenkrebs und Kopfweh zu verursachen?) und und und...
                                                Pro:
                                                -Der Film ist zwar mit 139 Minuten VIEEEEEEEEEL zu lang, aber trotzdem ist er irgendwann zu Ende.
                                                -Hallervorden zeigt, wie ich finde, in einigen wenigen Szenen - wenn einmal nicht mit einem Gewehr herumgeschossen (jemand könnte erschossen werden, so lustig und niedlich!), lahme Kriegswitze gemacht (die Russen kommen! hihiihihihihihihi), Feuerwerk angezündet oder rumgefurzt (das habe ich gehört!) wird - durchaus, dass er in einem ernsteren Film zum Thema überzeugen könnte, aber leider geht das alles im üblichen Klamauk verloren.

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                                                • Ein düsteres Del Toro Stop-Motion-Märchen klingt definitiv interessanter als ein Realfilm mit Downey Jr. Würde ich sehr gerne sehen, aber wie bei so vielen seiner Projekte, wird wohl gar nie überhaupt gedreht.

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                                                  • TommyDeVito 12.11.2015, 22:06 Geändert 12.11.2015, 22:33

                                                    Schöne Liste - und jap, ich gebe gerne zu, dass ich Listen liebe :) - auch wenn ich weder die allgemeine Begeisterung für "The Usual Suspects", noch die für die "Kill Bill"-Filme verstehen kann. Ja, selbst Vito Corleone hielt ich in Teil 1 (im Gegensatz zu der jüngeren Version in Teil 2) nie für einen besonders interessanten Charakter, da interessieren/faszinieren mich z.B. sein Sohn Michael oder Tom Hagen deutlich mehr (und das Gleiche gilt auch für das deutlich "natürlichere" Schauspiel von Pacino und Duvall). Ist aber natürlich grandios, ohne Frage ;). Hoffentlich kommen da noch mehr solche Listen, denn, wie gesagt, lese ich solche auch gerne.

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