ZeddaZogenau - Kommentare

Alle Kommentare von ZeddaZogenau

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    ZeddaZogenau 25.10.2021, 22:19 Geändert 10.03.2022, 11:28

    Seitdem ich als Kind Debbie Reynolds im Film "Das war der Wilde Westen" (1962) "A Home in the Meadow" singen gehört habe, geht mir das Lied kaum aus dem Kopf. Umso schöner, dass auch Oscar-Preisträgerin Frances McDormand dieses Lied anstimmt. Was für ein grandioser Film! Und ja, beide Filme korrespondieren miteinander. Handeln sie doch vom Manifest Destiny, der Frontier und dem unbändigen Freiheitsdrang Amerikas. Ähnlich wie Fern (zum Niederknien: Frances McDormand) einem Bison in freier Natur begegnet, können wir im Rothaargebirge inzwischen auch wieder Wisente erleben. Das ist die schöne Seite. Regisseurin Chloe Zhao verschweigt aber auch die Schattenseiten nicht. Und führen nicht auch schon viele Europäer ein Leben dieser Art? Ein Menetekel ist sicherlich Ferns alljährlicher Abstecher zu Amazon, immer in der Zeit zwischen Thanksgiving und Neujahr! Da können wir alle sehen, was sich in den letzten zwanzig Jahren in unser aller Leben verändert hat. Und was in Sachen Lebens- und Arbeitsbedingungen vielleicht auch auf uns bald zukommt.
    Ein großartiger Film mit einer zu Recht inzwischen dreifach mit dem Oscar ausgezeichneten Schauspielerin, die auch den Weitblick gehabt hat, diesen ungemein wichtigen Film zu produzieren. Wie herrlich, dieses Juwel im Kino erlebt zu haben!!!

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      Seltene Peplum-Perle mit Roland Carey und Massimo Girotti

      Nach seinem Einsatz als Stuntman für Burt Lancaster in "Trapez" und einem Ausflug in den deutschen Heimatfilm ("Die Landärztin") war der attraktive Schweizer Schauspieler Roland Carey (1933-2019) reif für Hauptrollen in den Sandalenfilmen der römischen Filmindustrie. Leider schlug dieser Film von 1960, der auch erst ab dem 06.03.1964 in die west-deutschen Kinos kam, nicht so richtig ein. Regisseur Riccardo Freda (1909-1999) distanzierte sich später auch aus ungenannten Gründen von seinem eigenen Werk. Elemente aus den Jason- und Odysseus-Epen wurden allzu unvorteilhaft vermischt.

      Jason (Roland Carey), der König von Thessalien, macht sich mit seinem Mentor (Massimo Girotti, 1918-2003) und seinen Argonauten auf den Weg nach Kolchis, um das Goldene Vlies zu suchen. Seine Ehefrau Creusa (Ziva Rodann, 1933 in Haifa geboren) bleibt allein zurück und muss sich der aufdringlichen Avancen von Adrastus (Alberto Farnese) erwehren. Die Argonauten (darunter: Raf Baldassarre und der körperlich sehr beeindruckende griechische Bodybuilder Takis Kavouras) erleben so einige Abenteuer im Kampf mit Monstern und wunderschönen Frauen. Auf der Insel der schönen Königin Gaia (Nadia Sanders) erleben die Männer ihr blaues Wunder. Vor allem der liebeskranke Jüngling Euristeus (Luciano Marin) tut sich da hervor. Letztlich gelingt es Jason, dem roten Giganten das Goldene Vlies zu entwenden. Glücklich kehren die Männer ins heimatliche Thessalien zurück, wo sie sich aber noch gegen Adrastus und seine Männer zur Wehr setzen müssen. Da bleiben Opfer nicht aus...

      Für Action ist in diesem Film gesorgt, aber es fehlt der nötige Zusammenhalt. Die Story ist zu dünn, und bis auf den großartigen Massimo Girotti ("Ossessione" (1943), "Der letzte Tango von Paris" (1972)) können das die Schauspieler nicht ausgleichen. Auch Roland Carey bleibt allzu blass und kann lediglich mit seinem überragenden Aussehen punkten. Mit der ganz großen Karriere wurde es für ihn dann in Rom auch nichts, aber einige Filme hat er dann schon noch gemacht.
      Trotzdem: Nicht nur für Genre-Fans ein durchaus vergnüglicher Zeitvertreib!

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        ZeddaZogenau 25.10.2021, 12:34 Geändert 25.10.2021, 12:39

        Italienischer Abenteuerfilm mit John Derek und Ingeborg Schöner

        Eine Burg in Italien zur Zeit des Kaisers Karl V.: Ein junger Mann namens Vasco (Raf Mattioli, 1936-1960) dringt ein, weil er dort den ruchlosen Mörder seiner Eltern vermutet. Er findet ihn auch in Gestalt von Carmona (Alberto Farnese), der sich früher Ugo van Berg nannte und jetzt Sicherheitschef der Burg ist. Vasco wird kurzerhand überwältigt und in den Folterkeller gesteckt. Carmona möchte schließlich die schöne Angela (Ingeborg Schöner) zur Frau haben. Ihr Erbonkel, der Baron von Camerlata (Camillo Pilotto), hat allerdings gerade andere Sorgen, muss er doch die Infantin Caterina (Gianna Maria Canale), eine Schwester des mächtigen Karl V. (Paul Muller), beköstigen. Und das bei den horrenden Preisen! Angela wiederum hat sich schon längst in den schmucken Paolo Di Valverde (John Derek) verguckt, der heimlich ein Doppelleben als Piratenkapitän Nadir El Krim führt. Und außerdem - genau wie sein kleiner Bruder, von dem er nichts ahnt - auf der Suche nach dem Mörder seiner Eltern ist.
        Alles klar? Vorhersehbar und verwirrend zugleich ist dieser trotzdem ganz unterhaltsame Mumpitz. Viele Kämpfe und viel Wortwitz runden das kurzweilige Vergnügen ab.
        Nach seinem kurzen Auftritt in "Die zehn Gebote" (1956) bekam Frauenschwarm John Derek (1926-1998) in Bella Italia die Gelegenheit, Hauptrollen zu spielen. Laut IMDb ist dieser Streifen übrigens schon 1957 erschienen. John Derek, der 25 Jahre danach vor allem als Regisseur seiner vierten Ehefrau Bo Derek in Erscheinung trat, trägt sein Hemd grundsätzlich bis zum Bauchnabel offen, und als Piratenkapitän befehligt er seine halbnackten Männer in einem knallroten Kostüm mit Stiefeln bis weit übers Knie. Au weia! Aber der Mann kann das tragen. ;-)
        Als herziger Love Interest ist die 1935 geborene Wiesbadenerin Ingeborg Schöner dabei, die noch einige Filme in der römischen Filmindustrie drehen sollte. Später war sie vor allem als langjähriger Star der Krimiserie "SoKo München (früher 5113)" populär.
        Der Schweizer Schauspieler Paul Muller (1923 in Neuchatel geboren) übertrifft sich als Kaiser Karl V. mal wieder selbst. Keiner kann die Großkopferten so gut darstellen wie dieser Schauspieler, der später auch in einigen DERRICK- Folgen dabei war.
        Eine kleine Entdeckung war für mich Raf Mattioli in der Rolle des kleinen Bruders Vasco. Der junge Schauspieler starb während der Premiere des Films "Die Bacchantinnen" (1960) viel zu früh einen krankheitsbedingten Tod.
        In gewohnten Rollen sind Gianni Rizzo (als verschmitzter Graf) und Raf Baldassarre (als braungebrannter und muskelbepackter Korsar) zu sehen.
        Kein Überflieger, aber für anderthalb Stunden gute Unterhaltung ist gesorgt. Und der Film ist eine schöne Erinnerung an die internationale Karriere der großartigen Ingeborg Schöner, die bis zu seinem Tod mit dem Schauspieler/Regisseur Georg Marischka verheiratet war.

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          ZeddaZogenau 24.10.2021, 09:20 Geändert 06.11.2021, 07:47

          Kriegsmelodram mit Ruth Leuwerik und Hansjörg Felmy

          Knapp ein Jahr nach seiner Oscar-Nominierung für "Helden" (1958) mit Liselotte Pulver und O. W. Fischer brachte Regisseur Franz Peter Wirth diesen Film im Münchner Gloria-Palast zur Uraufführung. Produziert hatte die Divina-Film der großartigen Ilse Kubaschewski, die Dreharbeiten hatten in den Bavaria-Studios in Geiselgasteig und im irischen Galway stattgefunden. Als ich im Jahre 1991 in Galway, an der irischen Westküste gelegen, gewesen bin, hatte die Stadt noch immer das Flair, das auch im Film zum Ausdruck kommt.
          Ein deutscher U-Boot-Kapitän landet im Jahre 1943 quasi als Schiffbrüchiger an der Westküste des neutralen Irlands und versucht an Land Hilfe zu bekommen. Dabei gibt er sich als Schweizer aus, um weitere Komplikationen zu vermeiden. Die gibt es dann allerdings doch. Er verliebt sich in eine Amerikanerin (Ruth Leuwerik), deren Mann bei einem Angriff der Deutschen getötet wurde. Deren Verehrer (Hannes Messemer, schon wieder mal die zweite Geige!), ein amerikanischer Offizier, schöpft Verdacht. Wie wird sich die umworbene Frau verhalten? Gelingt es dem deutschen Kapitän (aus dem schönen Hannover!), seiner Mannschaft zu helfen?
          Fragen über Fragen! Man merkt schon, dass die Handlung nicht eben sehr glaubwürdig ist. Aber goldig gespielt! Ruth Leuwerik ("Liebling der Götter") fährt ein Pferdegespann und führt einen Dorfladen mit Disney-Figuren an der Wand. Und Hansjörg Felmy spielt wie gewohnt kraftvoll und sensibel, und ist dadurch schon ein ganz anderer Typ Mann, als man ihn sonst im deutschen Nachkriegsfilm gewohnt war.
          In weiteren Rollen überzeugen Mady Rahl ("Nacht fiel über Gotenhafen") mit rotgefärbten Haaren (Irland eben!) Karl Lieffen und Wolfgang Völz (Käpt`n Blaubär) als Polizist.
          Ganz sicher nicht der beste Film von Ruth Leuwerik, dem Superstar der deutschen Filmindustrie der 1950er Jahre, aber ihre überragende Leinwand-Präsenz macht auch einen schwächeren Streifen noch zu einem großen Vergnügen.

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            Heimatfilm mit Marianne Koch und Rudolf Prack

            Dieser unverwüstliche Klassiker wurde im Jahre 1958 von Erfolgsregisseur Paul May (1909-1976) gedreht, der auch schon "08/15" gedreht hatte, "Und ewig singen die Wälder" und "Via Mala" noch drehen sollte. Produziert wurde durch die Divina-Film der unvergleichlichen Ilse Kubaschewski, die den Film auch gleich durch ihren Gloria-Filmverleih vermarkten ließ. Gedreht wurde im wunderschönen Neubeuern, das heute zum Landkreis Rosenheim gehört.
            Eine junge Landärztin (Marianne Koch, die gerade erst ihren 90. Geburtstag gefeiert hat) führt eine Praxis am Tegernsee und muss sich gegen viele Widerstände durchsetzen. Dabei findet sie natürlich auch die große Liebe in Gestalt des Tierarzt-Kollegen (Rudolf Prack, 1905-1981). Das Ganze ist sehr vorhersehbar, aber ungemein vergnüglich und herrlich anzusehen.
            Interessant ist die Besetzung der weiteren Rollen. Als patente Arzthelferin ist die wunderbare Margarete Haagen (1889-1966) zu sehen. Erst mit 50 Jahren ist diese großartige Schauspielerin zum Film gekommen. Als Oma Jantzen aus den "Immenhof"-Filmen bleibt die gebürtige Nürnbergerin unvergessen.
            Als ungewollt Schwangere ist die bildschöne Maria Perschy (1938-2004) dabei. Die österreichische Schauspielerin startete in den 1960er Jahren auch international durch. So spielte sie im Jahre 1963 an der Seite von Rock Hudson in "Ein Goldfisch an der Leine".
            Den hormongesteuerten Kindsvater spielt der Schweizer Schauspieler Roland Carey (1933-2019), der vielleicht die größte Entdeckung des Films ist. Der breitschultrige Akrobat hatte schon als Double von Burt Lancaster in "Trapez" Filmluft geschnuppert. Der in Lausanne geborene Roland Carey war aber auch ausgebildeter Schauspieler. Ab 1960 drehte er - dank seiner überragenden Physis - Sandalenfilme in Rom ("Das Schwert des roten Giganten"). Leider ist er etwas in Vergessenheit geraten.
            Als Kölsche Jung ist der legendäre Volksschauspieler Willy Millowitsch (1909-1999) dabei, der noch in den 1980er Jahren durch die Übertragung von Stücken aus seinem Millowitsch-Theater im Fernsehen enorm populär war. Seine Beerdigung im Jahre 1999 hatte in Köln quasi das Ausmaß eines Staatsbegräbnisses.
            Und dann ist da die Hauptdarstellerin selbst! Es ist ja bekannt, dass Marianne Koch im zweiten Leben tatsächlich als Ärztin praktiziert hat. Weniger bekannt ist aber, dass sie gemeinsam mit Clint Eastwood durch "Für eine Handvoll Dollar" (1964) die Ära der Spaghetti-Western gestartet hat. Hut ab vor dieser wunderbaren Schauspielerin!

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              Im Gefolge des Überraschungserfolgs "Deep Blue Sea" (1999), der immer noch sehr sehenswert ist, entstand dieser weniger ambitionierte Nachklapp im preiswerten Bulgarien. Antonio Sabato jun. geht mit einer zusammengewürfelten Crew auf die Jagd nach dem legendären Ur-Hai Megalodon. Der jung-dynamische Meeresforscher (Sabato jun. mit Langhaar-Frise, wie sie Nerds um die Jahrtausendwende getragen haben) trägt ein traumatisches Erlebnis aus der Kindheit mit sich herum und kann sich allen Schwierigkeiten zum Trotz nun dem Endkampf mit dem monströsen Ur-Fisch stellen.
              Als ehemaliges Unterwäsche-Model darf Antonio Sabato jun. natürlich auch mal sein Hemdchen ausziehen und die Bauchmuskeln präsentieren, das Charisma seines Vaters Antonio Sabato erreicht er aber nicht.
              Mehr Charisma hat da der Megalodon, der durchaus furchterregend seine Zähne fletschen darf. Der Rest der Crew besteht aus Christian Toulali, Grand L. Bush und der sehr blonden Heather Marie Marsden, die aber allesamt nicht über stereotype Darstellungen hinausragen. Kann man mal gucken, wenn man Hai-Horror mag!

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                ZeddaZogenau 22.10.2021, 08:36 Geändert 22.10.2021, 08:38
                über Petla

                Das polnische (Genre-)Kino hat in den letzten Jahren deutliche Akzente gesetzt. Der Oscar für den Film "Ida" zeigt dies am deutlichsten. Im Genre-Bereich hat sich in den letzten Jahren vor allem der Regisseur Patryk Vega mit seinen schrillen und provozierenden Filmen hervorgetan, die auch vor heftigen Sex- und Gewaltszenen nicht zurückschrecken.
                Im vorliegenden Film geht es um einen Provinzpolizisten (Antoni Krolikowski) aus einer Anti-Korruptions-Einheit, der durch zufällige Umstände zum Bordellchef und dann nach und nach zum Mafiaboss der Vorkarpaten aufsteigt. Der Film ist wie eine schrille Satire inszeniert, die öfter mal die Tonart wechselt. Komödienhafte Einlagen wechseln sich mit deftigem Sex und harten Action-Szenen ab. Bemerkenswert ist zum Beispiel, wie der korrupte Polizist mit einem seiner härtesten Gegner (Piotr Stramowski, bekannt aus "Polizeiruf 110: Das Beste für mein Kind") umspringt, der nun wahrlich auch kein Waisenknabe ist. Heftig und krass!
                Der Film zeigt eine durch und durch korrupte und hemmungslose Gesellschaft, und das mit provozierenden Bildern! Wenn doch auch das deutsche Genre-Kino so mutig und kompromisslos wäre!
                Als umtriebige Staatsanwältin ist Katarzyna Warnke dabei, im wahren Leben die Ehefrau von Piotr Stramowski.
                Dieser Film ist sicher nicht jedermanns Geschmack, aber er gibt einen Einblick, warum das polnische Kino in diesen Tagen so spannend ist. Dieser Film geht dahin, wo es weh tut. Und ist selbst in seinem partiellen Scheitern noch überaus interessant.

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                • 5

                  Noch einmal sollte es für Produzent Wolf C. Hartwig und seine Rapid Film nach HongKong gehen, um dort einen der bewährten Reißer zu drehen. Doch nach mehr als einem Jahrzehnt der Erfolge mit den German Adventure Flicks war jetzt die Luft spürbar raus. Zwar waren Drehbuchautor Herbert Reinecker und Regisseur Jürgen Roland auch wieder mit dabei, doch auch sie konnten diesen verkorksten Film nicht retten. Hauptdarsteller Joachim Fuchsberger (1927-2014) war inzwischen schon zu betagt für die geruhsamen Faustkämpfe und inzwischen peinlichen Anmachsprüche. Man nahm ihm die Rolle einfach nicht mehr ab. Auch die übrige Besetzung (Li Paelz, Arthur Brauss, der Schönling Jimmy Shaw) sah zwar noch ganz passabel aus, vermochte aber nicht in Erinnerung zu bleiben. Ganz schlimm: Veronique Vendell, die neue Lebensgefährtin des Produzenten. Da war eine Dorothee Parker doch aus ganz anderem Holz geschnitzt gewesen. Tempi Passati! Die Zeit der HongKong-Reißer war einfach vorbei. Die richtigen Hits wurden jetzt von den Filmstudios aus HongKong mit ihren eigenen Geschichten selbst produziert. Der Erfolg hält - mit Unterbrechungen - bis heute an.

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                    Achtung SPOILER!!! Achtung SPOILER!!! Achtung SPOILER!!!

                    Dieser Fernsehfilm wurde am 15.12.1982 zum ersten Mal im amerikanischen Fernsehen ausgestrahlt. Er nähert sich sehr effektvoll und zugleich sensibel einem sehr schwierigen Thema.
                    Joanne Tilford (Lindsay Wagner) kehrt nach sechs jahren in der Psychiatrie zu ihrer Familie zurück. Ihr liebevoller Ehemann (Gerald McRaney, bekannt aus "Simon & Simon" und "Die unendliche Geschichte") leidet unter Herzproblemen und möchte sie allmählich wieder in das Familienleben integrieren. Alle anderen - auch ihre beiden Kinder - reagieren mit heftiger Abwehr auf Joannes Rückkehr. Die junge Frau weiß nicht, wie sie auf diese Ablehnung reagieren soll. Erst nach und nach wird ihr das Ausmaß einer furchtbaren Familientragödie bewusst.
                    Dieser Fernsehfilm ist mir in guter Erinnerung geblieben. Als ich ihn das erste Mal irgendwann in den Achtzigern im deutschen Fernsehen sah, kannte ich das Phänomen des erweiterten Selbstmords noch nicht.
                    Guter Film - wichtiges Thema!

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                    • 5 .5

                      Charmanter Screwball-Comedy-Aufguss, in dem der herrlich frisierte Dallas-Star Victoria Principal eine attraktive, aber enthaltsame Meeresbiologin namens Dr. Diana Dawson spielt, die auf einen notorischen Frauenverschleißer (Gil Gerard) trifft. Was da wohl passieren wird!?!
                      Als dieser Film am 02.10.1982 im amerikanischen Fernsehen zu sehen war, befand sich Victoria Principal auf dem Höhepunkt ihrer Popularität als Pamela Barnes Ewing. In jenem Jahr war sie privat noch mit dem äußerst attraktiven Sänger Andy Gibb (1958-1988) liiert, der seine Hemden aus Prinzip bis zum Bauchnabel offen ließ, aber anders als seine ebenfalls erfolgreichen Brüder (die BeeGees) schon bald seiner Drogensucht zum Opfer fallen sollte.
                      Im vorliegenden Fernsehfilm sind in weiteren Rollen Robert Webber, Markie Post (gelegentlich auch bei "Ein Colt für alle Fälle" dabei) und die junge Sharon Stone zu sehen.
                      Victoria Principal als Doris Day der Achtziger! Schön anzusehen, aber wahrlich kein Meisterwerk!

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                        ZeddaZogenau 21.10.2021, 10:45 Geändert 21.11.2021, 19:50

                        Anzüglicher Fernsehfilm mit Donna Mills und James Brolin

                        Als dieser Film am 28.09.1986 im amerikanischen Fernsehen ausgestrahlt wurde, befand sich die 1940 geborene Donna Mills auf dem Höhepunkt ihres Fernsehschaffens. Ihre Abby Fairgate Cunningham Ewing aus der PrimeTimeSoap "Unter der Sonne Kaliforniens" war trotz ihrer üblen Lügen und notorischen Intrigen (gerade erst hatte sie in der Serie ihre Verantwortung für die Entführung von Valenes Zwillingen abgeschüttelt und sich wie ein Phönix aus der Asche neu erfunden) beim US-Publikum unfassbar beliebt. Da passte es natürlich ins Bild, dass man sie hier eine brave Hausfrau spielen ließ, die quasi über Nacht ihre nymphomanen Tendenzen entdeckt und dann auch volle Pulle auslebt. Natürlich einigermaßen sittsam, damit die Fernsehzuschauer nicht allzu sehr verschreckt wurden! Als ihr gehörnter Ehemann ist James Brolin zu sehen, der in jenen Tagen als Parade-Womanizer in der Serie "Hotel" unterwegs war. In weiteren Rollen agieren Cicely Tyson, Mitchell Anderson und Michael Greene. Außerdem ist mit Veronica Cartwright (Die Vögel, Alien) auch die ungekrönte Königin der Horror-Klassiker mit an Bord.
                        Interessante Erinnerung an die Achtziger mit damaligen Fernseh-Stars!

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                          ZeddaZogenau 21.10.2021, 10:22 Geändert 21.10.2021, 10:25

                          Ein exzentrischer Millionär ist gestorben, das Testament wird verlesen, eine Alleinerbin (Carol Lynley) bestimmt. Aber Vorsicht! Sie erbt nur, wenn sie die kommende Nacht überlebt oder nicht verrückt wird. Und nun setzt das bewährte Prinzip der "Zehn kleinen Jägermeister" (Ein Hoch auf die Jägermeister City Wolfenbüttel!!!) ein - die allmähliche Dezimierung der Anwesenden beginnt. Dieser Film ist vor allem wegen der erlesenen Besetzung ein großer Spaß! Michael Callan, Peter Mc Enery und ein famos aufspielender Edward Fox (Der Schakal) bei den Gentlemen, Golden-Globe-Preisträgerin Olivia Hussey (Romeo und Julia von Franco Zeffirelli), das legendäre Bond-Girl Honor Blackman (Goldfinger) und Oscar-Preisträgerin Wendy Hiller als Testamentsvollstreckerin bei den "Ladyischen" (um es mal mit der größten Sprachpanscherin Jil Sander zu sagen ;D). Zum Schluss wird es noch richtig böse! Herrlich und very british, indeeed!

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                          • 6 .5

                            Dieser Western gehört zu einer Reihe von Filmen, die Regisseur Budd Boetticher mit Randolph Scott in den jeweiligen Hauptrollen gedreht hat. Scott mischt hier eine gar nicht so feine Hochzeitsgesellschaft auf, weil er den smarten Bräutigam (John Carroll) für den Selbstmord seiner Frau verantwortlich macht. Das ganze Westernstädtchen wird in die Auseinandersetzung mit hineingezogen. Als "tugendhafte" Frau ist Karen Steele zu sehen, als "verdorbene" Valerie French. Noah Beery spielt den Kumpel des Helden, der dem verbissenen Rächer mehr als einmal ins Gewissen redet. Als redlicher Doktor ist John Archer dabei. Die Musik stammt wieder vom deutschstämmigen Komponisten Heinz Roemheld. Etwas schwächer und bemüht gefälliger als die späteren Boetticher-Scott-Kollabos, die mit etwas mehr Zynismus aufwarten können.

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                            • 5

                              Mittelprächtiger Serienkiller-Horrorstreifen mit bewährter Besetzung

                              In Portland geht ein richtig fieser Serienkiller (John Jarratt, bekannt aus Wolf Creek) um. In seinem jüngsten Opfer (Scream-Queen Danielle Harris) findet er aber eine absolut ebenbürtige Gegnerin. Bleibt abzuwarten, wer von beiden am Ende die Oberhand gewinnt!
                              Casper Van Dien (Starship Troopers) gibt solide den schmucken Polizeiermittler. Rae Dawn Chong (Phantom-Kommando), die man zur Zeit als legendäre Vorzimmerdame von US-Präsident Clinton in der Monica-Lewinsky-Serie "Impeachment: American Crime Story 3" bewundern kann, spielt hier die taffe Ermittler-Kollegin.
                              Das Besondere an diesem Film ist aber der allerletzte Leinwand-Auftritt von Action-Legende Brad Harris (1933-2017): Ganz kurz ist er als fordernder Polizeichef zu sehen. Außerdem hat Brad Harris den Streifen mitproduziert.
                              Kann man sich kurz vor Halloween durchaus mal ansehen.

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                              • 8 .5

                                Dieser herausragende Horror-Klassiker von RKO entstand in der sogenannten Pre-Code-Phase, also bevor 1934 der Hays-Code für Hollywood-Filme eingeführt wurde. Filme aus dieser Zeit (Tarzan, King Kong, Freaks, Der kleine Caesar) konnten sich in Thematik und Darstellung viel mehr trauen, als dass nach 1934 im dann eher prüden Hollywood-Mainstream-Kino möglich war.
                                Der durchgeknallte Graf Zaroff (herausragend: Leslie Banks (1890-1952)) hetzt zwei junge Schiffbrüchige (Joel McCrea (1905-1990) und Fay Wray (1907-2004)) in einer Menschenjagd durch den Dschungel, der auch zur Kulisse von "King Kong und die weiße Frau" (ebenfalls mit "Scream Queen" Fay Wray) werden sollte. Kameraführung und Inszenierung sind auch nach fast neunzig Jahren noch immer sehenswert und erstaunlich mitreißend. Großartig!
                                Der Film spielt auch eine große Rolle in David Finchers "Zodiac" (2007), der eine der besten Abhandlungen über das so erstaunlich beliebte Serienkiller-Genre geworden ist.

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                                • 8

                                  Jean Gabin als Kommissar Maigret - ein Krimi-Klassiker nach Georges Simenon

                                  Eine verarmte Landadlige (Valentine Tessier) hat einen Drohbrief erhalten und bittet Maigret (Jean Gabin), den sie seit seinen Jugendtagen kennt, um Hilfe. Tatsächlich kommt sie - kurz nachdem sie in der Messe das Aschenkreuz empfangen hat - unter mysteriösen Umständen ums Leben. Was nun folgt, ist ein bitterböser Einblick in die Abgründe von la France profonde. Nahezu jeder im Umfeld der Gräfin hat selbstsüchtig von ihrem nun schon fast dahingeschmolzenen Vermögen profitiert: der Sohn (Michel Auclair), der Pfarrer (Michel Vitold), der Arzt (Paul Frankeur), der Verwalter (Camille Guerini), der Sekretär (Robert Hirsch), dem auch sexuelle Gefälligkeiten nachgesagt werden. Dabei steht nicht nur die Suche nach dem Täter im Vordergrund, zu klären ist überhaupt erst einmal, wie es zum vorzeitigen Ableben der zeitlebens grundgütigen Gräfin kommen konnte. Schon ein Meisterschriftsteller wie Georges Simenon hat gewusst, welch perfide Macht Fake News haben können! Das macht diesen Autor, der immer wieder neu zu entdecken ist, einfach aus!
                                  Jean Gabin als Maigret ist einfach großartig! Die zwei weiteren Verfilmungen mit ihm in der Rolle des Pariser Kommissars sind vorgemerkt! Positiv aufgefallen ist auch der junge Serge Rousseau (1930-2007) in einer Nebenrolle. Man kennt den Schauspieler als Bräutigam von Julie Kohler (Jeanne Moreau) in "Die Braut trug schwarz", der früh im Film erschossen wird, für den dann ein beispielloser Rachefeldzug gestartet wird.
                                  Unbedingt sehenswert!

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                                    ZeddaZogenau 19.10.2021, 06:10 Geändert 19.10.2021, 06:15

                                    Ein junges Mädchen (Suzanne Lindon) aus Paris ist gelangweilt von Gleichaltrigen und (tag)träumt sich in eine Seelenverwandtschaft mit einem fast zwanzig Jahre älteren Schauspieler (Arnaud Valois, bekannt aus "120 BPM") hinein. Was schlüpfrig oder allzu abgedroschen wirken könnte, ist federleicht, poetisch und an manchen Stellen erstaunlich witzig inszeniert. Die im Jahre 2000 geborene Suzanne Lindon, Tochter der Schauspiel-Stars Sandrine Kiberlain und Vincent Lindon, erweist sich als wahres Multi-Talent: Drehbuch, Regie, Hauptrolle und dann singt sie auch noch das Titellied "Seize Printemps". Nabelschau? Protektion durch berühmte Eltern? Keineswegs! Man muss wohl ehrlich zugeben, dass sich hier eine künstlerische Stimme verlauten lässt, von der in Zukunft noch einiges zu erwarten ist. Selbstironisch und ernst zugleich geht Suzanne Lindon ihr Thema an und findet wunderschöne Bilder für Emotionen, die kaum in Worte zu fassen sind. Gleichzeitig ist ihr ein schöner Paris-Film gelungen, der die Megacity als bisweilen weltabgewandten Kokon zeigt.` Das Theatre de l`Atelier, das im Film eine große Rolle spielt, befindet sich am Montmartre.´ Sehr tröstlich ist übrigens, dass auch junge Pariserinnen und Pariser noch immer zu den EuroDance-Klängen eines Dr. Alban am besten abfeiern können! Sehenswert!

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                                      ZeddaZogenau 17.10.2021, 11:31 Geändert 21.11.2021, 19:53

                                      Ein Giallo von Oliver Hirschbiegel als Fernseh-Experiment

                                      Am 15. Dezember 1991 kam es bei ARD und ZDF zu einem bemerkenswerten Experiment. Ab 21 Uhr zeigten beide Sender zeitgleich einen ungewöhnlich harten Thriller, der in zwei unterschiedlichen Fassungen ausgestrahlt wurde. Nach einem gemeinsamen Beginn folgte Fassung 1 den Geschehnissen aus Sicht der weiblichen Hauptfigur (Mapi Galan), während in Fassung 2 die männliche Hauptfigur (Nils Tavernier) im Mittelpunkt stand. Der Zuschauer sollte selbstständig zwischen den zwei Fassungen hin- und herschalten, ohne in Gefahr zu geraten, den Anschluss zu verpassen. Es ging um einen wahnsinnigen Lustmörder im Milieu der Fernsehindustrie. Und es ging richtig zur Sache. Mir sind einige heftige Sex- und Gewalt-Szenen in Erinnerung geblieben, die damals noch nicht zum Standard der Fernsehunterhaltung gehörten. Beide Fassungen waren eher in der Manier eines Giallos gehalten, was damals noch nicht zu meinen Lieblingsgenres gehörte.
                                      Oliver Hirschbiegel, der ein Jahrzehnt später mit "Das Experiment" und "Der Untergang" sogar sehr erfolgreich ins Kino gelangte, setzte hier als Regisseur bereits eine beachtliche Duftmarke, die leider allzu schnell in Vergessenheit geraten ist. Die Zuschauer verteilten ihre Gunst gerecht (jeweils 6,5 Millionen) auf beide Sender und sorgten somit für eine insgesamt ganz gute Einschaltquote. Ich kann mich erinnern, dass ich nach einer ersten Phase des Rumzappens bei einer der beiden Fassungen geblieben bin.
                                      In weiteren Rollen waren Michael Byrne, Malgoscha Gebel, Ralf Zacher, Paulus Manker und die unvergessene Brigitte Mira (Angst essen Seele auf) zu sehen. Ein weiteres Experiment dieser Art hat es meines Wissens nicht mehr gegeben.

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                                        Spannender Fernseh-Zweiteiler mit Thekla Carola Wied und Peter Sattmann

                                        Zum Osterfest 1994 bescherte Sat1 dem Publikum diese spannende und originelle Geschichte aus der Spätphase der DDR. In jenen Tagen der ersten Hälfte der 1990er Jahre hatten die Privatsender RTL und Sat1 die Marktführerschaft von den Öffis übernommen und mühten sich, anspruchsvolle Programme zu produzieren. In diesem Fall ist das ganz hervorragend gelungen.

                                        DDR 1984: Vera (Thekla Carola Wied) und Jürgen Färber (Peter Sattmann) machen mit ihren beiden Kindern Urlaub im Ost-Harz. Angeregt durch die frische Waldluft überkommt die Eheleute die Fleischeslust. Während die Kleinen im Wald spielen, geht es im Trabi bei einem Quickie ordentlich zur Sache. Plötzlich ist Sohn Mischa wie vom Erdboden verschluckt. Jede Suche zwecklos! Voller Verzweiflung gerät das Ehepaar nun in die Fänge der DDR-Behörden, die die Färbers schon bald dazu drängen, den verschwundenen Jungen für tot zu erklären. Doch Vera Färber gibt nicht auf...

                                        Spannend und hochemotional wird hier ein authentischer Fall nacherzählt, der das damals noch nicht so bekannte Thema der Zwangsadoptionen in der DDR zum Tagesgespräch machte. Besonders Thekla Carola Wied überzeugte in einer sehr dramatischen Rolle, die ihr so einiges abverlangte. In weiteren Rollen sind Heinz Hoenig, Elsa Grube-Deister und Jaecki Schwarz zu sehen. Regie führte Frank Guthke, Das Drehbuch stammt nach einer Vorlage von Ines Veith von Klaus Poche.
                                        Sehr sehenswert und auch nach fast dreißig Jahren unvergessen!

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                                          ZeddaZogenau 17.10.2021, 05:49 Geändert 17.10.2021, 05:50
                                          über Mandara

                                          Legendäre Mystery-Serie mit Horst Frank

                                          In der Vorweihnachtszeit 1983 lief diese bemerkenswerte Mystery-Jugendserie von Franz Josef Gottlieb (Der schwarze Abt) in zwölf Teilen im Nachmittagsprogramm des ZDF. Am Strand des fiktiven Nordseedorfes Breemster landen Schiffbrüchige, unter ihnen der junge Shabu (Stefan Ernst). Da Strandpiraten hinter einer wertvollen Götterstatue in seinem Besitz her sind, wird er von Apothekerstochter Eltje (Christina Kubinek) und ihrem Kumpel Hendrik (Florian Jentsch) in Sicherheit gebracht. Hinter der Statue, die die geheimnisvolle Göttin Mandara darstellt, ist inzwischen auch der unheimliche Professor Hass (Horst Frank in einer Paraderolle!!!) her, der in Wirklichkeit ein skrupelloser Dämon ist. Eltje gerät immer mehr in den Bann von Mandara und wird unfreiwillig zu deren Priesterin. Dadurch erhält sie die Gabe, durch die Berührung mit ihrer bloßen Hand einen anderen Menschen töten zu können. Kann Eltje diesen verhängnisvollen Fluch wieder loswerden oder reißt sie mit Hilfe von Mandara ihr geliebtes Küstendorf ins endgültige Verderben?
                                          Spannend, hochdramatisch und wirklich krass! Das war noch Jugendfernsehen vom Feinsten! Drehbuchautor Justus Pfaue hat sich damit selbst übertroffen. Unvergessen, wie Eltje mit ihrer Hand des Todes ein Duett mit ihrer verhassten Klavierlehrerin (Anita Kupsch) spielen muss. Spannung pur!
                                          In weiteren Rollen sieht man Hans Clarin als Küster, Julia Biedermann als Zimmermädchen und Rainer Hunold als Pastor. Gedreht wurde in Berlin und auf der Nordseeinsel Sylt. Schaurig schön!!!

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                                            ZeddaZogenau 17.10.2021, 05:16 Geändert 17.10.2021, 05:53

                                            Zweiteiliger Thriller mit Gudrun Landgrebe und Nathaniel Parker

                                            In den 1990er Jahren war das deutsche Fernsehen noch für einige positive Überraschungen gut. So bescherte die ARD im November 1994 dem geneigten Publikum diesen erotisch aufgeladenen Thriller von Adolf Winkelmann.
                                            Die Künstlerin Inga (Gudrun Landgrebe) befindet sich gerade auf der Autobahn bei Hannover, als direkt daneben ein Flugzeug abstürzt. Scheinbar hat niemand diesen Crash überlebt. Ohne zu zögern nimmt sie aber doch einen jungen Mann (Nathaniel Parker) in ihrem Auto mit, der sich ihr als "No Man" vorstellt und offenbar dem Inferno entkommen ist. Inga nimmt ihn mit in ihr Ferienhaus im südfranzösischen Biarritz, wo sie ein paar schöne Tage mit dem gutgebauten Schönling verbringt. Doch so langsam kommen ihr Zweifel, was wirklich mit ihrer omnipotenten Zufallsbekanntschaft los ist. Zumal plötzlich ihre missratene Tochter Laura (Janna Marangosoff), die sich zwischenzeitlich auch von dem Prachtkerl beglücken ließ, verschwunden ist. In Barcelona hofft Inga endgültig Antworten zu finden...
                                            Eine glaubwürdige Handlung? Fehlanzeige! Und doch war dieser sehr besondere Zweiteiler so ungewöhnlich, dass er im Gedächtnis geblieben ist. Zwischen den beiden im Erotik-Drama versierten Stars Gudrun Landgrebe (Die flambierte Frau) und Nathaniel Parker (Sargasso Sea, später sollte er als "Inspektor Lynley" durchstarten) funkte es einfach gewaltig. Dazu ein Plot über internationalen Terrorismus und Auftragsmord - so etwas kannte man im genreentwöhnten deutschsprachigen Raum gar nicht mehr. Sehr faszinierend!
                                            Im Barcelona-Teil der Handlung gab es ein Wiedersehen mit der bezaubernden Mapi Galan, die drei Jahre zuvor im TV-Experiment "Mörderische Entscheidung" von Oliver Hirschbiegel dabei war.

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                                              ZeddaZogenau 17.10.2021, 04:39 Geändert 17.10.2021, 10:18

                                              Als Anfang der 1980er Jahre die Filme der Dudu-Reihe im Ferienprogramm des ZDF liefen, war das immer eine große Sache. Dieser total misslungene fünfte und letzte Teil verschafft Dudu bereits nach einer Viertelstunde den verdienten Gnadenschuss der Verschrottung. Danach geht es aber noch uninspiriert auf Lanzarote weiter. Regisseur Rudolf Zehetgruber konnte mit Sal Borgese, Herbert Fux und Fernando Sancho noch einmal die erste Garde des italo-europäischen Trashfilms auf die Kanaren locken. Aber selbst der Auftritt von Action-Legende Brad Harris als Oberschurke Don Fernando kann diesen Schundfilm nicht retten. Manche Kindheitserinnerungen sollten besser nicht aufgefrischt werden.

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                                                ZeddaZogenau 17.10.2021, 04:21 Geändert 17.10.2021, 04:24

                                                In diesem überraschend gelungenen B-Movie geht es um eine ehemalige Afghanistan-Einheit (Wesley Snipes, Anne Heche, Wrestling-Star Seth Rollins, Kyle Clements, Morgan Roberts und Eyas Younis), die eine Mission in einer Tempel genannten Anlage zu absolvieren hat, die wie ein überdimensionierter Lügendetektor funktioniert. Da dort etwas nicht stimmt, hat das Team sein durch ein Familiendrama traumatisiertes Mastermind (Dave Annable), das die als Verhöranlagen für Terroristen genutzten Tempel mitentwickelt hat, erneut rekrutiert. Schon bald stoßen die Elitekämpfer auf die Leichen der bisher dort arbeitenden Besatzung. Als sie im Verhörtank einen alten Bekannten aus Afghanistan (Mo Gallini) entdecken, wird endgültig klar, dass sie es mit etwas ganz Sonderbarem zu tun haben...
                                                Hier werden Action- und Horror-Elemente durchaus effektiv miteinander vermischt. Dabei wird eine enorme Spannung aufgebaut. An der US-Kinokasse (nur $ 50.000 Umsatz) und bei den Kommentaren hier war der Film nicht sehr erfolgreich, aber soooo schlecht ist der Film nicht. Die Tricks sind sicherlich auf B-Film-Niveau, die Charaktere bleiben oberflächlich. Bei der Durchsuchung werden viele Türen auf und zu gemacht, was für Actionfans sicher ermüdend ist, den Spannungsaufbau aber durchaus befördert. Schockmomente garantiert! Und auch die Kampfszenen können sich durchaus sehen lassen.
                                                Produziert wurde der Film von Kiss-Sänger Gene Simmons (auch in einer kleinen Rolle als Verdächtiger dabei) und den WWE Studios. Dadurch war auch WWE-Superstar Seth Rollins alias Colby Lopez dabei, der neben seiner voluminösen Waffe auch seine prächtigen Muskeln spazieren führen kann, seine Sache aber durchaus gut macht. Die Action-Horror-Kombi wartet am Ende mit einem nicht unintelligenten Twist auf, der nach den Erfahrungen der letzten Monate durchaus prophetische Züge hat. Mehr soll dazu natürlich nicht verraten werden. Kann man sich durchaus ansehen!

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                                                  ZDF-Literaturverfilmung mit Marie Bäumer und Florian Stetten

                                                  Als der Göttinger Steidl Verlag im Jahre 1995 den fast vergessenen Roman "Wellen" (1911) von Eduard von Keyserling neuverlegte, landete er einen großen Coup und setzte einen großartigen Autor, den man getrost mit Theodor Fontane vergleichen kann, erneut durch. Zehn Jahre später produzierte die umtriebige Regina Ziegler, die mit dem erotischen Kurzfilm "Der flämische Meister" (Regie: Susan Seidelman / mit der baldigen Oscar-Preisträgerin Mira Sorvino in der Hauptrolle) im Jahre 1994 fast den Oscar gewonnen hätte, diese sehenswerte Verfilmung.
                                                  Baron und Baronin von Buttlär (Matthias Habich und Sunnyi Melles) befinden sich mit ihrer Familie zur Sommerfrische an der Ostsee. Dort treffen sie auf die gefallene Gräfin (Dor)alice (Marie Bäumer), die inzwischen mit einem bürgerlichen Maler (Sebastian Blomberg) verheiratet ist. In der Ehe der bildschönen Adligen kriselt es bereits gewaltig. Der zupackende Maler fährt lieber mit den Fischern auf die nicht immer liebliche Ostsee hinaus. Da lässt sich die ätherische Schöne auf eine Liebschaft mit einem strammen Jungburschen (Florian Stetten) ein, der eigentlich eine Tochter der Buttlärs heiraten soll und in seiner fordernden Person schon auf die kommenden Schrecken des Ersten und Zweiten Weltkriegs verweist. Die Tragödie nimmt ihren Lauf...
                                                  Wunderschöne Literaturverfilmung, die die vergehende Blüte des fin de siecle in der wilhelminischen Ausprägung zelebriert. Als Generalin ist auch die wunderbare Monica Bleibtreu zu sehen. Regie führte Vivian Naefe. Mit etwas mehr inszenatorischem Mut hätte ein solcher Stoff zu einem deutschsprachigen Pendant der James-Ivory-Verfilmungen werden können.

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                                                    Romantische Komödie des Fernsehsenders ABC mit Mark Harmon und Kirstie Alley

                                                    Dieses "Movie Of The Week", das am 20.01.1986 von ABC ausgestrahlt wurde, hat es in den 1980er Jahren nur wegen der attraktiven und damals sehr bekannten Darsteller ins deutsche Fernsehprogramm gebracht. Mark Harmon, der durch die kurzlebige NBC-PrimeTimeSoap "Flamingo Road" populär geworden war, spielt hier einen gutaussehenden Pool-Reiniger, der mit seinen reichen Auftraggeberinnen gleich reihenweise ins Bett geht und das Leben unter Kaliforniens Sonne auch sonst zu genießen weiß. Erst als er die wohlhabende Künstlerin Jamie kennenlernt, die von Kirstie Alley (die phantastische Virgilia Hazard Grady aus der ABC-Miniserie "Fackeln im Sturm") gespielt wird, ändert der potente Charmebolzen sein umtriebiges Lotterleben. Inhaltlich also nix Dolles! Nur wegen der Stars in ganz jungen Jahren eventuell beachtenswert!
                                                    In einer Nebenrolle ist der älter (also Anfang 20!) gewordene Matthew Labyorteaux zu sehen, den man vor allem als jugendlichen Andrew aus der bezaubernden Familienserie "Unsere kleine Farm" mit Michael Landon und Melissa Gilbert kennt.

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