ZeddaZogenau - Kommentare

Alle Kommentare von ZeddaZogenau

  • 8

    Grandioser Fernseh-Klassiker aus den Achtzigern mit Stefanie Powers und Fabio Testi

    Zum 80. Geburtstag von ItaloCinema-Star Fabio Testi (geboren am 02.08.1941) sei an diesen phantastischen Fernseh-Zweiteiler erinnert, der am 27. Mai 1985 zum ersten Mal auf NBC ausgestrahlt wurde und dann ab Weihnachten 1986 nach und nach in den Dritten Programmen in Deutschland gesendet wurde.
    Erzählt wird die Geschichte von Zwillingsschwestern (Stefanie Powers), die von ihrem jeweiligen Leben angeödet sind und kurzerhand die Rollen tauschen. Dabei könnten ihre Leben unterschiedlicher kaum sein. Stephanie Roberts ist Mutter zweier halbwüchsiger Kinder und die Ehefrau eines ihrer Meinung etwas langweiligen Hochschullehrers (Barry Bostwick), während Sabrina Longworth als Londoner Galeristin nebenbei den europäischen Jet-Set unsicher macht. Dann die Überraschung: Beide Frauen blühen in dem jeweils anderen Leben auf. Wer die stürmischen Liebes- und Partyszenen der lebenshungrigen Stephanie (alias Sabrina) mit ihrem Vorzeige-LatinLover Carlo Ferraro (natürlich Poliziottesco-Urgestein Fabio Testi in einer Paraderolle!) gesehen hat, wird die dazugehörige Musik der unvergesslichen Pointer Sisters mit ihrem großartigen Smash-Hit "I´m So Excited" niemals vergessen können. Das war Fernsehen auf dem absoluten Höhepunkt! Die NBC erreichte mit diesem Zweiteiler die höchste Einschaltquote seit 8 Jahren! Und auch im deutschen Sprachraum waren die Abenteuer der beiden Zwillinge, die leider nicht für beide glücklich endeten, der absolute Kult.
    In weiteren Rollen konnte man die unverwüstliche Gina Lollobrigida (eingeflogen vom FalconCrest-Set, auf dem Weg zum legendären Jury-Vorsitz der Berlinale 1986) und den wunderbaren Jeremy Brett (1933-1995), der neben Audrey Hepburn in "Krieg und Frieden" (1956) und "My Fair Lady" (1964) zwei zauberhafte Nebenrollen absolvierte, bewundern. Großartig!!!

    Heute ist allerdings der Ehrentag des famosen Fabio Testi, der sich vom Stuntman zu einem der beliebtesten Schauspieler des ItaloCinema der 1970er und 1980er Jahre entwickelt hat. Herzlichen Glückwunsch!!!

    7
    • 7

      Eher konventionell erzähltes Historiendrama, das aber durch die Sichtweise als moderne Christuserzählung einen interessanten Akzent setzt. Ist natürlich auch der richtige Film zur passenden Zeit! Überragend sind die beiden Hauptdarsteller Daniel Kaluuya und Lakeith Stanfield, die beide Oscar-würdig sind. Statt beide als Nebendarsteller anzusehen, wäre die Aufteilung in Haupt- UND Nebendarsteller sinnvoller gewesen. So konnte lediglich Daniel Kaluuya mit einem verdienten Oscar bedacht werden. Auch der Oscar für den Song "Fight For You" von H.E.R. geht absolut in Ordnung. Empfehlenswert!

      10
      • 5

        Überbordendes MonsterAllStars-Spektakel, bei dem die ansehnliche Schauspielerriege zu Stichwortgebern degradiert wird. Die Kämpfe zwischen Kong und Godzilla sind allerdings durchaus sehenswert, wenn auch aufgrund der Massivität auf Dauer ermüdend. Das Mädchen (Kaylee Hottle), das sich so gut mit Kong versteht, entspricht der Niedlichkeit des Kindchen-Schemas so sehr, dass es schon wieder gruselig wird. Sehne mich nach den Originalfilmen aus den Dreißigern (King Kong und die weiße Frau) und Fünfzigern (Godzilla) zurück. Damals hatten die Monster noch ihren Sitz im (politischen) Leben, heute haben wir schon zu viele kleine Godzillas und Kongs im Alltag. :-)

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        • 6
          ZeddaZogenau 31.07.2021, 15:50 Geändert 31.07.2021, 16:40

          Die französisch-thailändische Ko-Produktion erzählt eine Geschichte, die das Nacherzählen nicht wert ist. Sehr sehenswert sind aber der Hauptdarsteller Jon Foo und seine beeindruckenden Kampfkünste. Der im Jahre 1982 in London geborene Schauspieler, Kampfkünstler und Stuntman chinesisch-irischer Herkunft liefert eine atemberaubende Kampfszene nach der anderen ab. Und dabei geht es sehr rau und lakonisch zu. Da brechen die Knochen! Da fließen die Tränen! Besonders die Kämpfe in der U-Bahn und im Fitnessstudio wissen zu begeistern, als der etwas gefühlsarme Held gleich mehrere Schurken auf einmal plattmacht. Diese Gefühlskälte ist es auch, die zu einigen extrem fiesen Sprüchen führt. Wie beim Märchen von einem, der auszog, das Fürchten zu lernen. Auch der von Jon Foo gespielte Held wird das im furiosen End-Fight zu spüren bekommen. Ultracool und hammerhart! Für Fans des Genres!

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          • 6

            Der Titel "Die Todesfäuste des Karatetigers" gefällt mir für diese im Jahre 1980 in Ko-Produktion zwischen Hong Kong, Italien und den USA entstandene KungFu-KlopperKaskade viel besser.
            Bruceploitation-Star Brucele prügelt sich konsequent durch eine hanebüchene Handlung, in der es um die Formel für ein Super-Medikament geht, das die Menschen steril macht. Ach so! Von Malaga geht es über Hong Kong bis nach Macao. An Bruceles Seite steht Oberschlawiner Richard Harrison, der als CIA-Agent durch sämtliche Betten tobt und auch außerhalb der Schlafzimmer gern mit freiem Oberkörper auftritt. Die beiden Helden bekommen es mit Terroristen und einer Verbrecherbande zu tun. Dadurch gerät vor allem Brucele in Kloppereien mit unterschiedlichen Gegnern.
            Bolo Yeung, der chinesische Herkules, wird von Brad Harris als obercooler Bodyguard plattgemacht. In einer besonders bizarren Szene schmettert der tschechische Frauenschwarm Josef Laufer nicht eines seiner schmalzigen Lieder, sondern lässt seine mächtig in Form gebrachte Brustmuskulatur eindrucksvoll tanzen, was natürlich sofort vom braven Brucele bestraft wird. Brad Harris wird seine ultracoole Sonnenbrille zum Verhängnis. Dafür bekommt der wackere Brucele mit Jang Lee Hwang aber einen ebenbürtigen Gegner fürs große Finale...
            Ein herrlicher Trash-Spaß für alle Fans des Bruceploitation-Genres!

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            • 7

              Im wahren Leben führt Scarlett Johansson ihren Kampf als "Black Widow" weiter. Gerade hat sie den Disney-Konzern verklagt, der es gewagt hatte, den Film nicht nur im Kino, sondern auch im Streaming zu vermarkten. Bleibt zu hoffen, dass es Miss Johansson nicht nur um einige Millionen mehr, sondern um die Sache des Kinovergnügens selbst geht. :-)
              Im Film vermöbelt sie keine Mickymäuse, sondern wahnsinnig gewordene Altkader aus der untergegangenen Sowjetunion. Das ist auch unterhaltsam anzusehen, auch dank einer famos aufspielenden Florence Pugh.
              Die Regie wurde von der vielversprechenden Cate Shortland übernommen. Die im Jahre 1968 geborene Australierin kann nach ihren erfolgreichen Filmen "Lore" (2012) mit Saskia Rosendahl und "Berlin Syndrom" (2017) mit Max Riemelt ja fast schon als deutsche Regisseurin durchgehen. :-)
              Empfehlenswwert auch für solche Filmfans, die Superhelden-Filme nicht so mögen!

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              • 6

                Seit "The Raid" und dem verdienten Aufstieg von Iko Uwais zur Martial-Arts-Ikone sind Actionfilme aus Indonesien schwer angesagt. Auch wenn "Message Man" natürlich kein Meisterwerk ist, braucht er sich als action flick wahrlich nicht zu verstecken. Die Kampfszenen sind zahlreich und durchaus hartgesotten.
                In der Titelrolle agiert der 1978 in Südafrika geborene Paul O`Brien. Aufgewachsen in Australien ist er dort seit Jahren ein etablierter Schauspieler in Theater, Film und Fernsehen. Der Film profitiert von den interessanten Aufnahmen aus Indonesien, die man "The Raid" zum Trotz noch immer zu selten zu sehen bekommt. Und die Action stimmt auch, wie gesagt!

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                • 6 .5

                  Als im Jahre 2005 der Trailer zu diesem Film im Kino lief, konnte man gar nicht fassen, dass dieser Film aus Russland kommen sollte. Solche Tricks! Solche Effekte! Das war die Zeit, als in der Popmusik ein russisches Frauen-Duo namens t.A.T.u. mit schriller Mucke weltweit für Furore sorgte. Zwei Jahre zuvor hatten die beiden Als-ob-Lesbierinnen auch den Eurovision Song Contest nachhaltig aufgemischt und für Russland immerhin den dritten Platz erreicht. Russland war schwer angesagt in jenen Tagen!
                  Sieht man den Film heute, funktioniert er immer noch als vielschichtige Parabel auf die wilden Umbruchjahre der Jelzin-Ära in den Neunzigern. Ziemlich wüst für westliche Sehgewohnheiten, aber extrem faszinierend!

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                  • 7

                    Sehenswerter Action-Thriller von Guy Ritchie, Neuverfilmung des französischen Originals "Cash Truck- Der Tod fährt mit" aus dem Jahre 2004 mit Albert Dupontel und Oscar-Preisträger Jean Dujardin. In dieser aktuellen Fassung überzeugt Jason Statham mal wieder als taffer Typ, diesmal aber mit psychologischem Tiefgang und im Geldtransporter-Milieu. An seiner Seite agieren ebenfalls stark: Holt Mc Callany, Josh Hartnett, Scott Eastwood und Niamh Algar als durchsetzungsstarke Waffenlady. Herrlich ranzige Bilder vom Moloch LA! Sehenswert!

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                    • 7

                      Schwarzwaldfahrt aus Liebeskummer? - Deutsche Filmkomödie mit Heinz Erhardt und Christine Kaufmann

                      Endlich Urlaub! Der schon etwas in die Jahre gekommene Gottlieb Sänger (Heinz Erhardt), Archivar beim trendigen Zeitblick Magazin im schönen Hamburg, freut sich wie Bolle auf seinen Wanderurlaub im Schwarzwald. Im Zug wird ihm jedoch durch eine reizende ältere Dame (Käthe Haack) deren frühreife Enkelin in Obhut gegeben. Und diese Kiki Cornelius (Christine Kaufmann) hat es faustdick hinter den Ohren. Statt ins Internat weiterzureisen, heftet sie sich an die Fersen des eingefleischten Junggesellen, dessen erholsamer Wanderurlaub nun von einer Komplikation in die nächste gerät. Kiki zieht alle Register, verspielt das ganze Geld im Kasino, gabelt zwei junge Studenten (Michael Lenz und der Sänger Peter Wegen) auf und nimmt es mit der Wahrheit nicht so ganz genau. Zwischenzeitlich schickt der arglose Gottlieb seinem Kumpel Hiss (Werner Finck), Redakteur beim Zeitblick, seine Fotos, auf denen natürlich auch die bezaubernde Kiki zu sehen ist, zum Entwickeln. Der benutzt die Aufnahmen, um daraus eine ganze Serie über den "letzten Fußgänger" zu stricken, die prompt wie eine Bombe einschlägt und zum Verkaufserfolg für das marode Magazin wird. Damit fangen die Probleme für Gottlieb und die kleine Göre aber erst an...

                      Was für ein turbulenter Spaß! Mit Witz und eingängigem Gesang, wunderschönen Bildern aus dem Schwarzwald und harmlosen Missverständnissen atmet dieser im Jahre 1960 herausgebrachte Film noch ganz den Geist der 1950er Jahre. Entstanden ist der vergnügliche Streifen unter der Regie von Wilhelm Thiele in den Filmstudios von Göttingen. In einer Szene sieht man Heinz Erhardt die Treppenstraße in der trubeligen Nachbarstadt Kassel herunterlaufen.
                      Mit Christine Kaufmann (1945-2017) hat der Komödien-Star eine in jenen Tagen vielbeschäftigte Kollegin an seiner Seite. Im Jahr zuvor spielte sie mit 14 Jahren! die bezaubernde Geliebte von Muskelgott Steve Reeves (1926-2000) in "Die letzten Tage von Pompeji". Ein Jahr nach der Wanderung mit Heinz Erhardt gab sie die Ehefrau des deutschen Blondschopfs Joachim Hansen in "Via Mala". Danach war sie reif für Hollywood und die folgenreiche Ehe mit Tony Curtis (1925-2010).
                      Als Kikis vertrauensdusselige Oma ist übrigens Käthe Haack (1897-1986) zu sehen, die in der herausragenden Film-Fassung von "Emil und die Detektive" (1931) die Mutter des Titelhelden spielte.
                      Obligatorisch ist der Auftritt der grandiosen Trude Herr (1927-1991) als kesse Rheinländerin im Zug. Mit Heinz Erhardt hatte das kölsche Urgestein bereits für "Drillinge an Bord" und "Natürlich die Autofahrer" (beide 1959) vor der Kamera gestanden. Als die alten Erhardt-Filme im Jahre 1984 im Fernsehen gezeigt wurden und (für die Fernsehmacher) überraschenderweise Quotenrekorde ablieferten, profitierte besonders Trude Herr (Heinz Erhardt war leider bereits fünf Jahre davor nach langer Leidenszeit verstorben) von der erneuten Popularität. Unvergesslich bleibt ihr der Gesundheit geschuldete Umzug auf die Fidschi-Inseln im Sommer 1987, den die eingefleischte Kölnerin mit ihrer Abschiedshymne "Niemals geht man so ganz" zelebrierte. Noch heute Gänsehaut!

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                      • 5 .5

                        Ein "Herrenmensch" entdeckt die Dinge des Lebens- Deutsch-spanischer Kriegsfilm mit Joachim Hansen und Marianne Koch

                        Womit hat man es hier zu tun? Ist das nur Geschichtsklitterung? Oder sogar Kriegsverherrlichung? Oder einfach nur strunzdoof und naiv?

                        Erzählt wird die Geschichte des Piloten Jochen Marseille, der es durch zahlreiche Abschüsse von anderen Piloten während des Zweiten Weltkriegs im NS-Regime zu einiger Berühmtheit gebracht hatte. Der attraktive Schauspieler Joachim Hansen (1930-2007) stellt ihn als hyperaktiven Kindsmann dar, der einfach mal auf der Autobahn landet, um die Leute nach dem Weg zu fragen. Als einen Luftikus, der ständig Ärger mit den Vorgesetzten kriegt, aus dem ihn sein Kumpel Robert Franke (Hansjörg Felmy) wieder raushauen muss. Im Wüstenlager zur Zeit des Krieges ist der Berliner Strahlemann, der so erfolgreich andere Flugzeuge abschießt und anderen Fliegern den Tod bringt, für seine Kameraden (u. a. Horst Frank) einfach ein dufter Kumpel. Selbst seinen farbigen Diener Mathias (Roberto Blanco), der doch eigentlich eher ein Sklave ist, behandelt er mit Herzlichkeit. Dieser Supertyp mit ADHS-Problematik ist nicht mal durch einen weisen Billardspieler (Erich Ponto) in Paris zu beirren. Und bei einem Besuch in seiner alten Schule, gibt er in Gegenwart des Direx (Siegfried Schürenberg) eben nicht wieinsgeheim erhofft den Paul Bäumer, sondern erzählt ganz brav vom Wüstensand. Fehlt nur noch die Autogrammstunde...
                        Erst die holde Marianne Koch als Junglehrerin Brigitte kann den smarten Vollstrecker ein bisschen für die schönen Dinge des Lebens entflammen, aber da ist es schon zu spät. So viel Dummheit darf einfach nicht belohnt werden!

                        Die Regie führte Alfred Weidenmann, das Drehbuch schrieb Herbert Reinecker. Premiere war am 13. August 1957 in Hannover. Die durchaus beeindruckenden Luftaufnahmen entstanden mit Unterstützung der spanischen Luftwaffe. Die Außenaufnahmen in Berlin, München, Rom, Sevilla und auf den Kanaren sind außerordentlich gut gelungen. Die Wüstenszenen wurden in Polen gedreht, auf der größten Sanddüne Europas.

                        Für die jungen Schauspieler Joachim Hansen, Hansjörg Felmy und Horst Frank bedeutete dieser Film den Durchbruch. Und das war gut so! Kam doch dadurch ein neuer Ton und ein verändertes Körperspiel auf die deutschen Leinwände. Trotzdem muss man bei diesem Film unwillkürlich an den Film im Film "Stolz der Nation" aus "Inglourious Basterds" (2009) denken. Daniel Brühl in der Rolle des Frederick Zoller als unheimlicher Wiedergänger von Joachim Hansen und Jochen Marseille. Ein bisschen gruselig ist es schon!

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                        • 3

                          Dieser kanadische Mystery-Katastrophenfilm, der in Rumänien gedreht wurde, ist völlig verunglückt. Interessant ist lediglich, dass der Schweizer Schauspieler und Stuntman Daniel Bernhardt (1965 im Kanton Bern geboren) die Hauptrolle spielt. Eine lausige Story, schlechte Tricks und miserable Schauspielleistungen zeichnen diesen Film aus. Etwas positiver fallen die 1982 geborene bildschöne Anya Lahiri, die im Jahre 1999 mit ihrer Band Precious beim Eurovision Song Contest in Jerusalem für das Vereinigte Königreich auftrat, und der markante Caspar Zafer, der mit einigen Kumpels den Weltrekord im Ozeanrudern (über einen Teil des Pazifiks!) hält, auf. Keine Empfehlung!

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                          • 5

                            An diesem amerikanisch-kanadischen Actionfilm, der gleich auf DVD veröffentlicht wurde, ist lediglich die Besetzung halbwegs interessant. Als Held agiert der im Jahre 1972 geborene Sohn von ItaloFilmstar Antonio Sabato (1943-2021). Antonio Sabato jr. hatte sich vom sexy Unterwäsche-Model zum vielbeschäftigten Schauspieler in Low-Budget-Streifen entwickelt.
                            Als Vater des verwöhnten Töchterchens, das vom Helden gerettet werden muss, ist Kevin Dobson (1943-2020) zu sehen, der Hauptrollen in den beliebten Fernsehserien "Kojak - Einsatz in Manhattan" und "Unter der Sonne Kaliforniens" hatte. John Beck, der hier einen General spielt, kennt man auch aus "Flamingo Road" und "Dallas".

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                            • 6

                              Liebesgrüße aus Beirut: EuroSpy-Abenteuer mit Frederick Stafford

                              Wenn man sich an die furchtbare Explosion im vergangenen August erinnert, kann man diesen Film nicht ohne einen Kloß im Hals sehen. Denn auch hier soll das mondäne Beirut durch eine Bombe in Schutt und Asche gelegt werden. Verhindern soll das Richard Blake, der Interpol-Agent 505. Gespielt wird der Superheld von Frederick Stafford (1928-1979), der hier erst in seinem zweiten Film zu sehen ist. Entdeckt wurde der gutaussehende Geschäftsmann auf seiner Hochzeitsfeier mit dem österreichischen Filmstar Marianne Hold. Kein Witz! In "Topas" sollte es der Charmeur noch bis zum Hitchcock-Hauptdarsteller bringen. So eine unverhoffte Bilderbuch-Karriere nötigt Respekt ab.

                              Vom Beginn seiner Ankunft im Libanon an ist der Interpol-Agent auf der Hut und lässt gleich erstmal einen ahnungslosen Touristen (Harald Leipnitz) als Zielscheibe für etwaige Kontrahenten fungieren. Zusammen mit Assi Bobby O`Toole (Chris Howland) und der attraktiven Fotografin Denise (Genevieve Cluny) versucht er die Hintermänner des drohenden Anschlags zu identifizieren. Dabei kreuzen ein neugieriges Zimmermädchen (sexy und kess: Renate Ewert), ein zwielichtiger Araber (Willy Birgel! Genau der! Der Typ aus dem "Blaufuchs" (1938) mit Zarah Leander) und eine üppig gebaute Nachtclub-Sirene (Gisella Arden) seinen von vielen Faustkämpfen gezeichneten Weg. Auch ein Inspektor Bernard (Pierre Richard) von der örtlichen Polizei ermittelt in der Sache. Zwischendurch geht es mit der Geliebten zu den römischen Ruinen von Baalbeck. Ein bisschen Sightseeing gehört schließlich dazu!

                              Produziert wurde der Spaß von Wolf C. Hartwig (der natürlich auch von der EuroSpy-Erfolgswelle profitieren wollte) und dem italienischen Produzenten Mario Siciliano.
                              Für die bezaubernde Renate Ewert (1933-1966) sollte dies der letzte Film werden. Sie wurde von ihrer Freundin Susanne Cramer in ihrer Münchner Wohnung tot aufgefunden.

                              Dieser Film ist sicher nicht das gelungenste Beispiel der EuroSpy-Welle. Er ist aber wegen Hauptdarsteller Frederick Stafford und den schönen Aufnahmen von Beirut und Umgebung durchaus sehenswert. Passable Unterhaltung ist garantiert!

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                              • 7
                                ZeddaZogenau 26.07.2021, 06:40 Geändert 26.07.2021, 06:42
                                über Cocoon

                                Als Don Ameche (1908-1993) im Frühjahr 1986 einen Oscar für die beste Nebenrolle (und natürlich auch für seine herausragenden dance skills) in diesem Film erhielt, war das die verdiente Krönung einer langen Karriere im Showbiz. So stand er schon im Jahre 1955 mit der großartigen Hildegard Knef im mega-erfolgreichen Ninotschka-Musical "Silk Stockings" am New Yorker Broadway auf der Bühne. Auch für Hilde hätte man sich damals so eine weltweit beachtete Auszeichnung gewünscht. Immerhin konnte man sie dann im Herbst 1987 im Berliner Theater des Westens als Fräulein Schneider in "Cabaret" bewundern. Im deutschsprachigen Raum geht man nicht gnädig mit seinen Stars um.
                                Zurück zum bezaubernden Außerirdischen-Märchen von Erfolgsregisseur Ron Howard, das schon damals Sci-Fi mit den Problemen einer alternden Gesellschaft unterhaltsam zu verbinden wusste. Neben dem überragenden Don Ameche gibt es ein Wiedersehen mit (den auch im wahren Leben verheirateten) Jessica Tandy (Oscar 1990 für "Miss Daisy und ihr Chauffeur") und Hume Cronyn. Ebenfalls dabei sind Maureen Stapleton (Oscar 1982 für "Reds") und der liebenswerte Wilford Brimley. Als junges Liebespaar fungieren sympathisch und sexy wie gewohnt: Tahnee Welch und Steve Guttenberg. In kleineren Rollen agieren Linda Harrison (Planet der Affen) und Barret Oliver, der im Vorjahr als Bastian Balthasar Bux in "Die unendliche Geschichte" (1984) begeistert hatte. Als besonderes Schmankerl ist noch zu erwähnen, dass der junge und gutaussehende Außerirdische von Tyrone Power jun. gespielt wurde, dessen weltberühmter Vater zwei Monate vor seiner Geburt gestorben war. Auch seine berühmte Halbschwester, die Schlagersängerin Romina Power, lernte der junge Tyrone erst nach diesem Film kennen.
                                Ein liebenswerter und durch die Thematik sehr besonderer Film, der auch nach 36 Jahren (auch wenn die Tricks mittlerweile veraltet sind) noch gut funktioniert.

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                                • 5

                                  Wer den Ehemann von Bollywood-SuperStar Priyanka Chopra ("Dostana - Echte Freunde" mit John Abraham und Abhishek Bachchan) in seiner ersten Film-Hauptrolle erleben will, ist hier goldrichtig. Nick Jonas, der begnadete Sänger der Jonas Brothers, ist seit fast zwei Jahrzehnten ein Profi im Showbiz und weiß ganz genau, was bei seinem Publikum gut ankommt. Hier spielt er einen jugendlichen Schwerenöter, der durch die wunderschöne Frau (atemberaubend: Isabel Lucas) des schwerreichen Nachbarn (Dermot Mulroney) in arge Bedrängnis kommt. Im Grunde ist das Ganze eine Pubertierenden-Version von "Frau ohne Gewissen", nur halt nicht annähernd so gut. Aber der smarte Nick Jonas und die bezaubernde australische Schauspielerin Isabel Lucas machen ihre Sache schon recht gut und sind dabei sehr nett anzusehen. Keine Angst, das ist ein amerikanischer Film für Teenager! Bleibt alles züchtig unter der Bettdecke! :-)
                                  Toll ist auch das Wiedersehen mit bewährten Stars wie Dermot Mulroney und Paul Sorvino. Das können die Amerikaner einfach zu gut: aus einem fluffigen Nichts einen ansehbaren Film zu machen. Trotz der attraktiven Stars und der schönen Drehorte um Raleigh in North Carolina bleibt dieser Film allerdings nicht allzu lange im Gedächtnis. Schauspielerisch gesehen hat Priyanka also kaum Konkurrenz im eigenen Hause zu fürchten, gesanglich aber schon, wie auch das Musikvideo zum Comeback-Song "Sucker" der Jonas Brothers eindrucksvoll zeigt. :-)

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                                  • 7 .5

                                    Als der südafrikanische Schriftsteller J. M. Coetzee im Herbst 2003 den Literaturnobelpreis erhielt, war er im deutschsprachigen Raum noch so etwas wie ein Geheimtipp. Seine wohl wichtigsten Werke "Warten auf die Barbaren" (1980) und "Leben und Zeit des Michael K." (1983) lagen schon seit vielen Jahren als deutsche Übersetzungen in den Buchhandlungen vor, aber erst die Besprechung seines im Jahre 2008 mit John Malkovich verfilmten Romans "Schande" (1999) im legendären "Literarischen Quartett" mit Marcel Reich-Ranicki setzten Coetzee als Autor im deutschsprachigen Raum durch.
                                    Nun ist - knapp 40 Jahre nach ihrer Entstehung - Coetzees zeitlose Parabel über den Kolonialismus und alle weiteren Zwangssysteme mit beachtlichem Erfolg verfilmt worden. Eine kluge Regie (Ciro Guerra), ein herausragendes Drehbuch (Coetzee himself!), wunderschöne Bilder (Dreharbeiten in Marokko) und eine traumhafte Besetzung (Mark Rylance, Johnny Depp, Robert Pattinson) machen den Film zu einem besonderen Ereignis. Besonders gut hat mir das Wiedersehen mit der wunderbaren Greta Scacchi (, die Anfang der 1990er Jahre mit ihrer atemberaubenden Sinnlichkeit viele große Kinofilme bereichert hat) in der kleinen Rolle der Köchin gefallen. Es ist phantastisch, dass sich auch Superstars wie Johnny Depp und Robert Pattinson heutzutage trauen, großartige Rollen zu interpretieren, auch wenn sie erahnen können, dass diese ihrem Strahlemann-Image wenig zuträglich sein könnten.
                                    Coetzees Werke sind in Inhalt und Form nahezu einzigartig und unerreicht, dadurch auch nicht für jeden zugänglich. Wer einen etwas leichteren Zugang in die Gedankenwelt dieses großartigen Schriftstellers bekommen will, dem sei sein Buch "Sommer des Lebens" (2008) empfohlen.

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                                    • 6
                                      ZeddaZogenau 24.07.2021, 17:46 Geändert 24.07.2021, 18:02

                                      Britischer Abenteuerfilm mit Steve Cochran und Hildegard Knef

                                      Im Zuge der erfolgreichen Abenteuerfilm-Welle konnte auch der britische Schmuddelfilm-Produzent Harry Alan Towers (1920-2009) der Versuchung des vermeintlich leichten Kassenerfolgs nicht widerstehen. Auf der Grundlage eines uninspirierten Drehbuchs versammelte er vor durchaus beeindruckender Naturkulisse etliche Stars, die nur leider nicht so recht wussten, was sie hier eigentlich spielen sollten.
                                      Na egal, es geht wie immer um Mord, Drogen, Entführung und Zwangsprostitution. Ein kerniger Bruchpilot (Steve Cochran) wird für undurchsichtige Flugtransporte engagiert. Eine geheimnisvolle Witwe (Hildegard Knef) führt mit einem Verwalter (Martin Benson) die illegalen Geschäfte ihres verstorbenen Mannes weiter. Eine bildschöne Sängerin (Vivi Bach) muss erkennen, dass auch sexuelle Dienstleistungen zu ihrem Stellenprofil gehören. Und ein smarter Inspektor (Paul Hubschmid) aus Lissabon ist schon zur Stelle, um die Schuldigen hinter Schloss und Riegel zu bringen.
                                      Dazwischen gibt es Gesangseinlagen von La Neff (Das geht beim ersten Mal vorbei) und der drolligen Vivi (Hey You). In weiteren Rollen sind Maria Rohm (seit 1964 mit dem Produzenten Harry Alan Towers verheiratet) und Dietmar Schönherr (Ehemann von Vivi Bach) zu sehen. Bleibt ja alles in der Familie!
                                      Die Aufnahmen aus Mosambik sind wirklich schön anzusehen. Der Showdown findet allerdings an den Victoria-Fällen statt, die in Sambia liegen. Naja, ist halt auch Afrika ! :-(
                                      Hildegarde Neff, wie sie international genannt wurde, trägt Kleider von Pierre Balmain (1914-1982), der auch schon Marlene Dietrich (Reise ins Ungewisse, 1951) und Lilli Palmer (Julia, Du bist zauberhaft, 1961) ausstatten durfte. Ansonsten hat Hilde kaum was zu tun. Zwischenzeitlich verschwindet sie bis kurz vor Schluss komplett von der Bildfläche. Naja, Hauptsache ist, dass die Gage pünktlich bezahlt wurde!
                                      Für Hauptdarsteller Steve Cochran (1917-1965), der in "Der Schrei" (1957) so überzeugend einen Arbeiter in der Lebenskrise gespielt hatte, sollte dieser Film der letzte werden. Im Jahre 1965 starb er auf seiner vor Guatemala kreuzenden Jacht eines natürlichen Todes. Pikant war dabei, dass er drei mexikanische Frauen an Bord hatte, die das Schiff nicht manövrieren konnten und mit der Leiche des Filmstars dahindümpelten, bis sie zehn Tage später gefunden werden konnten. Der Schriftsteller Paul Auster hat diese unfassbare Episode in seinem Roman "Sunset Park" (2010) verewigt. Sachen gibt`s!!!

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                                        Unterhaltsamer Actionfilm über einen ultracoolen CIA-Agenten (Tom Hopper), der quasi im Alleingang einen Militärputsch irgendwo in Osteuropa verhindert. Der in Irland gedrehte Film besticht durch gute Action-Szenen, eine nicht wirklich ernstzunehmende Handlung und einen sympathischen Hauptdarsteller, dem man aber auch das Kampfschwein abnimmt.
                                        Der 1985 in England geborene Tom Hopper lässt hier durchaus seine Muskeln spielen. Man kennt ihn vor allem aus den Serien "Black Sails" (als Billy Bones) und "Game Of Thrones" (als Dickon Tarly). Er war aber auch in Filmen wie "Northmen: A Viking Saga" (2014) und "Terminator: Dark Fate" (2019) dabei.

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                                          über Bigger

                                          Durchaus sehenswerte Filmbiographie über einen Pionier des Kraftsports. Der in Montreal geborene Joe Weider (1919-2013) wurde durch Fachzeitschriften wie "Muscle & Fitness" zu einem Wegbereiter der Bodybuilding-Bewegung, durch die auch Bodybuilder der ersten Stunde wie Steve Reeves (im Film von Jared Motyl dargestellt) und Reg Park (Billy Reilich) zu Filmstars in italienischen Sandalenfilmen werden konnten. Mit der Erfindung des Wettbewerbs Mr. Olympia, den ein gewisser Arnold Schwarzenegger (Calum Von Moger) mehrfach gewinnen konnte, steigerte Weider seine Bekanntheit und die Vermarktung des Bodybuilding noch weiter. In den Hauptrollen als Ehepaar Weider überzeugen Tyler Hoechlin (The Domestics) und Julianne Hough.

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                                            ZeddaZogenau 23.07.2021, 18:22 Geändert 23.07.2021, 18:31

                                            Erster Teil der Trilogie um den Agenten 3S3 mit Giorgio Ardisson

                                            Nach seiner besonders schlüpfrigen Episode im erotischen Episodenfilm "Erotica" (1962) führte Sergio Sollima (1921-2015) zum ersten Mal in einem Langfilm Regie. Vorher war er Drehbuchautor z. B. bei den Brad-Harris-Sandalenfilmen "Die Irrfahrten des Herkules" (1961) und "Samson - Befreier der Versklavten" (1962) gewesen. Sollimas berühmteste Werke sollten "Brutale Stadt" (1970) mit Charles Bronson und "Revolver - Die perfekte Erpressung" (1973) mit Oliver Reed und Fabio Testi werden.

                                            Mit der Erfindung von Walter Ross, dem Agenten 3S3 (3. Agent aus der 3. Spezialeinheit), knüpfte Sollima an die erfolgreichen James-Bond-Filme an und wurde zu einem Mitbegründer der EuroSpy-Welle.
                                            Hauptdarsteller wurde der italienische Schauspieler Giorgio Ardisson (1931-2014), den man bisher aus Sandalenfilmen wie "Vampire gegen Herakles" (1961) kannte. Die durchtrainierte Sportskanone konnte viele Kampfszenen selbst drehen und bekam zwischenzeitlich den Spitznamen des "italienischen James Bond".

                                            Im ersten Einsatz geht es für 3S3 gleich gut los. Sein Auto wird von zwei Brummifahrern quasi wie ein Sandwich zerdrückt. Natürlich kann der Held heil entkommen. Von da an erlebt Agent 3S3 Abenteuer in Beirut, Wien, Rom und Spanien. Er ist hinter einer geheimnisvollen Verbrecherorganisation her, die natürlich vor nichts zurückschreckt. Er trifft auf wunderschöne Frauen (Seyna Seyn, Liliane Fernani und Barbara Simon/Bruna Smionato), die seinem Charme natürlich nicht widerstehen können. Er verprügelt mit Wonne andere Männer (so Sal Borgese und Pietro Torrisi in einer Wiener Bar), bis er auf den bulligen Dakar (1920-2004, war auch neben Steve Reeves in "Die schwarzen Piraten von Malaysia" dabei) als seinen härtesten Kontrahenten trifft. Das wohlverdiente Happy End mit der schönen Barbara Simon ist natürlich durch einen weiteren Einsatz in Gefahr. Der Held muss halt weiterziehen. In weiteren Rollen sieht man Jose Marco, Georges Riviere, Fernando Sancho, Jeff Cameron und Franco Andrei.

                                            Der Agenten-Thriller wird hier keineswegs neu erfunden. man merkt auch, dass dieser Film quasi die vergnügliche B-Seite zu den aufwändigen James-Bond-Produktionen ist. Dafür sind die Kämpfe gut, die Schauplätze vielseitig und der enorme Frauenverschleiß ist herrlich schlüpfrig. Sergio Sollima hatte in seinem Langfilm-Debüt vieles richtig gemacht und wurde mit einer Fortsetzung belohnt.

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                                              Durchaus beeindruckender Kriegsfilm über einen in absolut aussichtsloser Lage mitten im afghanischen Hindukusch platzierten Außenposten, der dann natürlich auch prompt von den Taliban angegriffen wird. Man kann es kaum glauben, wer beim US-Militär eine solch eklatante Fehlplanung veranlassen konnte. Die Geschichte beruht auf dem Tatsachenbericht des weltweit bekannten CNN-Moderators Jake Tapper. Interessant ist auch die Besetzung mit Scott Eastwood, Orlando Bloom und Caleb Landry Jones, der erst vor sechs Tagen bei den Filmfestspielen in Cannes für seinen neuen Film "Nitram" mit der Silbernen Palme ausgezeichnet wurde. Ansonsten zeigt der Film auch viele bereits bekannte Klischees, die für Kriegsfilme dieser Art oft typisch sind. Wer Kriegsfilme mag, wird hier nicht enttäuscht.

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                                                Beziehungs-Krimi aus dem deutsch-polnischen Grenzgebiet

                                                In dieser sehr gelungenen Polizeiruf-Folge geht es um eine Kindesentführung im Dazwischenland (Grenzgebiet kann man es eigentlich nicht mehr nennen) von Polen und Deutschland. Nach einer Viertelstunde ist das entführte Baby wieder da, aber dann geht es erst richtig los...
                                                Sehr berührender Fall! In Erinnerung bleiben die Großaufnahmen des entführten Babys, das scheinbar planlos durch die Gegend transportiert wird, und die Luftaufnahmen eines großen Verkehrskreisels irgendwo zwischen Frankfurt an der Oder und Gorzow Wielkopolski (ehemals: Landsberg an der Warthe). Beide Aufnahmen versinnbildlichen die Gefühle der Verlorenheit und die Unkenntnis, welcher Weg denn nun eingeschlagen werden sollte.
                                                Ganz herausragend sind die Darsteller des polnischen Ehepaares Anna und Bartosz. Die 1979 in Warschau geborene Agnieszka Grochowska spielt eine nach außen ganz ruhige und beherrschte Frau, deren zerrissenes Gefühlsleben aber in jeder Szene deutlich wird. Sie wurde auf der Berlinale 2007 bereits als SHOOTING STAR ausgezeichnet und gehörte schon zur internationalen Besetzung der Bestseller-Verfilmung "Kind 44" (2015) nach dem Roman von Tom Rob Smith. Piotr Stramowski (1987 ebenfalls in Warschau geboren) ist in Polen durch die actiongeladenen Filme von Regisseur Patryk Vega schon ein ziemlicher Star. Hier spielt er einen kernigen Brummifahrer mit dicken Muskeln und üppigem Brusthaar, der im Innern aber doch eher hilflos und sehr verletzlich ist. Ganz großes Kino!

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                                                  ZeddaZogenau 22.07.2021, 09:34 Geändert 22.07.2021, 13:57

                                                  Ein verdienter Action-Star zu Gast im Tuscany Valley

                                                  Die CBS-Familienserie FALCON CREST hat schon immer die besten Cliffhanger aufgeboten. Besonders in der dritten Staffel war daran kein Mangel. Gefühlt fünf Folgen lang zitterten sich die Zuschauer von einem Schockmoment zum nächsten, bis es dann endgültig zu einer vollkommen unerwarteten Katastrophe kam.
                                                  Kurz vor Abschluss dieser herausragenden Staffel der Weintrauben-Saga FALCON CREST kam es dann noch zu einer spektakulären Besetzung einer prägnanten Nebenrolle. Zwei Jahrzehnte lang war der sympathische Muskelmann Brad Harris (1933-2017) mit Filmen wie "Die Irrfahrten des Herkules", "Kommissar X" und "Zwei Schlitzohren in der gelben Hölle" zu einem Action-Star des europäischen Kinos geworden. Nach dem Niedergang der vor allem in Rom beheimateten europäischen Filmindustrie zu Beginn der 1980er Jahre ging Brad Harris von München aus ins heimatliche Kalifornien zurück, um dort in Los Angeles weiter (vor allem Fernsehserien) drehen zu können. So kam es dazu, dass er von seinem alten Regie-Spezi Michael Preece, den er schon während seiner Armeedienstzeit in der Nähe von München gegen Ende der 1950er Jahre bei Dreharbeiten für Armee-Werbespots kennengelernt hatte, in einzelnen Serienepisoden besetzt wurde.
                                                  So kam es weiterhin dazu, dass Brad Harris in der Episode "The Avenger / Die Abrechnung" (CBS-Erstausstrahlung: 11.05.1984) zum ersten Mal in der kleinen Rolle des Deputy Duffy zu sehen war. Dieser Part hat es aber durchaus in sich. Es ist nämlich dieser Deputy Duffy, der durch einen Schuss in das Brunnenhaus, in dem die geistig verwirrte Julia Channing Cumson (Abby Dalton) gerade ihre intrigante Mutter Angela Gioberti Channing Erickson (Jane Wyman) mit einer Waffe bedroht, eine folgenreiche Katastrophe auslöst.
                                                  Ganz großes Kino mit einem unverhofften Wiedersehen einer Leinwandlegende auch des deutschen Action-Kinos (Die Diamantenhölle am Mekong / Heißer Hafen Hong Kong und viele andere)!

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                                                    ZeddaZogenau 22.07.2021, 09:12 Geändert 21.01.2023, 09:08

                                                    Die Geburt einer Kult-Serie

                                                    Im Herbst 1974 begann im ZDF eine jahrzehntelange Erfolgsgeschichte: Die Krimi-Serie DERRICK mit Horst Tappert und Fritz Wepper begeisterte schon mit ihren ersten Folgen und wurde auch international ein unglaublicher Verkaufsschlager. Die ersten drei Episoden sind auch absolute Spitze und bieten erstklassige Filmstars aus der Vergangenheit in den tragenden Rollen.
                                                    In der ersten Episode WALDWEG glänzt Wolfgang Kieling (HITCHCOCK-Sternchen in DER ZERRISSENE VORHANG), in der dritten mit dem Titel STIFTUNGSFEST (vom großen Helmut Käutner (OSCAR-Nominierung für DER HAUPTMANN VON KÖPENICK) inszeniert) Siegfried Lowitz. Den Vogel schießt aber die zweite Episode namens JOHANNA ab. In der Titelrolle begeistert der phantastische Weltstar Lilli Palmer (1914-1986 / GOLDEN-GLOBE-Nominierungen für BEI MIR NICHT und PETER DER GROSSE). An ihrer Seite sind Helmut Lohner (Das Wirtshaus im Spessart) und die bezaubernde Helga Anders (Mädchen: Mit Gewalt) zu sehen.
                                                    Angucken lohnt sich noch immer!!!

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