Ansi - Kommentare

Alle Kommentare von Ansi

  • 4 .5
    über The Eye

    "The Eye" ist Hollywoods spannungsbefreite und bescheiden inszenierte Remake-Antwort auf den unbekannten asiatischen Film "Gin gwai" (2002).

    Die Regisseure David Moreau und Xavier Palud, die schon zuvor gemeinsam mit dem französischen Horrorfilm "Them" in Erscheinung getreten sind, setzen dem Zuschauer mit "The Eye" einen Film vor, der auf jegliche Spannung verzichtet, Schockmomente ewig im Voraus ersichtlich macht und mit einer Story aufzutrumpfen versucht, welche sich zum Ende hin im Alleingang zerlegt und der Lächerlichkeit fröhnend ihren nicht existenten Sinnwert preisgibt.

    Ganze sechs Monate lernte Jessica Alba ("Sin City") extra für den Film Violine zu spielen. Da erscheint es fast logisch, dass ihr das gespielte Musizieren auch durchaus überzeugend gelingt. Über dies hinaus bestätigt sich Alba, immerhin durch James Camerons Serie "Dark Angel" bekannt geworden, als zwar sehr attraktive, aber durchaus verhalten talentierte Schauspielerin. Zu hölzern, emotionslos und unglaubwürdig gerät ihre Darstellung der Protagonistin Sydney Wells.

    "The Eye" ist insgesamt ein schwacher Film, der als Gruselstreifen insbesondere versagt, da das solide adaptierte Drehbuch nötige Spannungsspitzen und sehenswerte Momente einfach nicht vorsieht. Das Filmende, ganz im fragwürdigen Sinne der "Final Destination"-Reihe, ist schließlich des Guten zuviel und so hinterlässt der Film letztlich leider einen wenig zufriedenstellenden, aber erwartungsgemäßen Eindruck.

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    Schon gewusst: Ursprünglich planten die Paramount Pictures die Produktion des Films, als Hauptdarstellerin hatte man Renée Zellweger vorgesehen. Aus Kostengründen wurde der Film allerdings an Lions Gate übergeben und Zellweger wurde durch Jessica Alba ersetzt.
    Mit einem Budget von 12 Millionen Dollar und weltweiten Einnahmen von etwa 56 Millionen US-Dollar war der Film kommerziell durchaus solide.
    Eine Fortsetzung war seitens der Studios fest eingeplant, die Produktion wurde aber aufgrund der schlechten Kritiken zum ersten Film eingestellt. Die Bewertung von Rotten Tomatoes zu "The Eye" liegt zum Beispiel nur bei 22 Prozent.

    Spaß:
    Action:
    Spannung: *
    Gefühl:
    Anspruch:
    Kreativität:

    • 8

      Die Rolle an der Seite von Regielegende Martin Scorsese ("Casino"), die Robert De Niro ("Good Fellas – Drei Jahrzehnte in der Mafia") jahrzehntelang innehatte, wird nun schon zum vierten mal von Leonardo DiCaprio ("Zeiten des Aufruhrs") bekleidet. Persönlich kann man von dieser Konstellation halten was man mag, aber bisher schufen die beiden zusammen immer fraglos überzeugende Filme.

      Nicht anders verhält es sich auch mit Scorseses neustem Film "Shutter Island".
      Absolut routiniert und brilliant inszeniert Scorsese auch seinen neusten Film. Das Setting, jede einzelne Einstellung, die großartige Kameraarbeit und auch der atmosphärische Soundtrack zeugen von einem meisterhaften Talent. "Shutter Island" ist markant, bildgewaltig und teils fast übertrieben arrangiert, sodass der Zuschauer durch die pure Kraft der Bilder zeitweise fast erdrückt zu werden scheint - rückblickend ist dieser Gebrauch bekannter Gruselfilmstilmittel allerdings völlig einleuchtend und plausibel.

      Scorseses Film verlangt viel Aufmerksamkeit, um der Story in ihrer finalen Entfaltung, welche sich eine unaufklärbare Mehrdeutigkeit bewahrt, noch folgen zu können. Die Spielzeit von über zwei Stunden lässt nur kurze Verschnaufpausen zu und verringert den Anspruch des Films nicht ansatzweise.

      Wie anfangs erwähnt setzt der Film auf Leonardo DiCaprio als Hauptdarsteller. Die Rolle des US-Marshals Edward "Teddy" Daniels spielt DiCaprio gewohnt überzeugend, engagiert und glaubhaft. Ihm zur Seite stehen unter anderem Sir Ben Kingsley ("Schindlers Liste"), Michelle Williams ("Brokeback Mountain"), Ted Levine ("Das Schweigen der Lämmer") und Mark Ruffalo ("Wo die wilden Kerle wohnen").

      Insgesamt gesehen hat Martin Scorsese mit "Shutter Island" einen mehr als gelungenen und absolut sehenswerten Thriller geschaffen, der perfekt inszeniert wurde, mit einer abwechslungsreichen intelligenten Story begeistert und trotz seiner Komplexität nicht nur ausschließlich Cineasten überzeugen wird.

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      Schon gewusst: Auf dem original Filmplakat zu "Shutter Island" ist der Leuchtturm des Ostseebads Warnemünde bei Rostock zu sehen.
      Ursprünglich sollte der Film im Oktober 2009 in die Kinos kommen, Gerüchten nach hatten die Paramount Pictures nicht mehr genug Geld, um den Film im Jahr 2009 zu bewerben, außerdem war Leonardo DiCaprio aufgrund von Dreharbeiten unabkömmlich. So wurde der Film erst im Februar 2010 veröffentlicht.
      Mit Produktionskosten von etwa 80 Millionen Dollar und dem gegenüber stehenden Gesamteinnahmen von knapp 300 Millionen Dollar ist "Shutter Island" Scorseses insgesamt kommerziell erfolgreichster Film.

      Spaß:
      Action: *
      Spannung: ***
      Gefühl:
      Anspruch: **
      Kreativität: *

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      • Die ermüdenden Kritiken an den Filmen und der Person James Camerons sind keinesfalls ein neues Phänomen, aber durch den Riesenerfolg von "Avatar -Aufbruch nach Pandora" machte sich Cameron einmal mehr angreifbar.
        Von den Schelten seitens der pseudointellektuellen Kulturwächter einmal abgesehen, ist James Cameron nicht nur einer der verdientermaßen erfolgreichsten Filmemacher der Geschichte. Viele seiner Werke dienen in technischen wie auch inszenatorischen Fragen als unbestrittene Präferenz und gehören immer noch zu Aushängeschildern ihrer jeweiligen Genre. Dass bei so viel Innovationsdrang die Kreativität der Story leidet, diesen Vorwurf muss sich Cameron angesichts seiner letzten Werke durchaus gefallen lassen.
        Ob allerdings die aufdringlich verschrobene Berichterstattung eine objektive Auseinandersetzung mit Camerons Schaffen begünstigt, muss fraglos angezweifelt werden.
        "Der Neid ist die aufrichtigste Form der Anerkennung" sagte einst Wilhelm Busch. Den Neidern sieht sich Jim Cameron, welcher aufgrund seines Ehrgeizes, seiner Technikversessenheit und seiner perfektionistischen Arbeitsweise mit frecher Selbstverständlichkeit zum Unsympathen degradiert wird, schon lange ausgesetzt.
        Insgesamt bleibt festzuhalten, dass James Cameron in seinem Werken und Wirken natürlich polarisiert. Auf die Lektüre der oft sehr selbstgefälligen Kritiken an seiner Person kann aber zumeist verzichtet werden, da sich diese immer öfter als undifferenzierter Tratsch entpuppen.

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        • William H. Macy ist einfach ein großartiger Schauspieler. Auch wenn er das ein oder andere mal in eher bescheidenen Filmen mitspielte, so rettet er auch diese durch sein unaffektiertes Auftreten.
          Vielen Zuschauern leider ziemlich unbekannt, ist Macy einer der verlässlichsten und sympathischsten Schauspieler in Hollywood.
          Gratulation zum Geburtstag... ?;^)

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          • Gratulation zum Oscar für den besten männlichen Schauspieler in einer Nebenrolle, 2:48 Uhr...

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            • 6 .5

              Wer bei "Alice im Wunderland" einen typischen Tim Burton Film erwartet, wird wohl enttäuscht werden. Sowieso ist es nur schwer vorstellbar, dass dem Regisseur seitens Disney inszenatorisch freie Hand gelassen wurde.

              Die solide Story, grob angelehnt an die original Geschichte von Autor Lewis Carroll, ist nicht übermäßig kreativ, spielt unverholen mit bekannten Märchenmotiven, und trotzdem dient sie dem Film als unterhaltsames Grundgerüst.

              Auch in ihrer nunmehr siebten Zusammenarbeit darf die kreative Verbindung zwischen Regisseur Tim Burton ("Corpse Bride - Hochzeit mit einer Leiche") und Johnny Depp ("Sweeney Todd - Der teuflische Barbier aus der Fleet Street") als Glücksfall bezeichnet werden, da Depp einmal mehr zwingend in seiner Rolle aufzugehen scheint, so verschroben die Figur des Verrückten Hutmachers in diesem Fall auch sein mag. Eine Erwähnung soll aber auch Mia Wasikowska ("Unbeugsam - Defiance") als Alice und Burtons Lebensgefährtin Helena Bonham Carter ("Harry Potter und der Orden des Phönix"), welche die rote Königin Iraceneth einfach nur herrlich verkörpert, nicht verwehrt werden.

              Trotz dieser fraglos positiven Eigenschaften kann "Alice im Wunderland" nicht restlos überzeugen, da wichtige Faktoren fehlen, welche Burtons Filme bisher auszeichneten. Wo bleibt die gewohnt düstere Atmosphäre und was ist aus den wirklich verrückten kreativen Einfällen geworden, welche den Unterschied zu den kalkulierten Allerweltsfilmen machten. Um eine ungetrübte Familienfreundlichkeit zu wahren, war man sich allem Anschein nach nicht zu schade, dem Film ein markantes und unverwechselbares Profil zu nehmen.

              Burton, welcher bisher immer gekonnt die Verbindung zwischen Mainstream und Arthouse kultivierte, verkommt mit "Alice im Wunderland" zu einem eingeschränkten Auftragsregisseur, welcher leider allenfalls der Gigantomanie neuer 3D-Effekte und Computerwelten erliegt.

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              Schon gewusst: Der Film wurde nur mit 2D-Kameras gedreht. Erst in der Nachproduktion wurde der Streifen digital mit dem 3D-Effekt versehen - laut Aussage der Produzenten sei der Film aber von Anfang an als 3D-Film konzipiert gewesen.
              Die Filmbewertungsstelle Wiesbaden verlieh dem Film "Alice im Wunderland" das Prädikat Besonders wertvoll.
              Der Film verschlang zwar Produktionskosten von mehr als zweihundert Millionen Dollar, allerdings gehört der Film mit Einnahmen von über einer Milliarde US-Dollar zu den sechs finanziell erfolgreichsten Filmen überhaupt und gilt dementsprechend auch als Burtons kommerziell erfolgreichste Arbeit.

              Spaß: *
              Action: *
              Spannung:
              Gefühl:
              Anspruch:
              Kreativität: *

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              • Es ist ermüdend, wie James Cameron hier immer wieder zum Unsympathen degradiert wird... Man sollte sich lieber dezidiert mit seinen Filme auseinander setzen, die polarisieren schon genug.
                Die Wichtigkeit der Oscar-Verleihung wird sowieso überhöht.

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                • 6

                  Der Film "The Book of Eli" bietet einen Genremix aus Roadmovie, Endzeitfilm, Western, SciFi-Actionfilm und Bibelstreifen. Was sich aufgrund dieser kruden Mischung schon merkwürdig liest, wirkt auf der großen Leinwand kaum schlüssiger.

                  Eine postapokalyptische Welt wurde seit dem Computerspielmeilenstein "Fallout 3" wahrlich nie besser in Szene gesetzt. Das Setting ist markant und so überzeugend visualisiert, dass es zeitweise die sehr dürftige Story vergessen lässt. Nicht nur, dass sich der erwartete Storytwist leider viel zu früh abzeichnet, die gebotene Dramaturgie lebt zweifellos von den dynamisch in Szene gesetzten Kampfszenen. Gerade diese gut choreographierten Actionsequenzen bilden zum theistischen Storygrundgerüst einen unerklärlichen Widerspruch, der den Zuschauer letztlich ratlos ob der guten Botschaft zurücklässt.

                  Schauspielerisch bieten Denzel Washington ("Die Entführung der U-Bahn Pelham 123") und Gary Oldman ("Léon - Der Profi") routinierte Arbeit, welche aber selbstredent von beiden Ausnahmeschauspielern zu erwarten sein sollte. Mit netten Kurzauftritten warten über dies Multitalent Tom Waits ("Das Kabinett des Dr. Parnassus") und Sir Michael Gambon ("Harry Potter und der Gefangene von Askaban") auf.

                  Insgesamt gesehen ist dem Regisseurduo Albert und Allen Hughes mit "The Book of Eli" ein interessanter Film gelungen, der besonders aus seiner hervorragenden postapokalyptischen Atmosphäre zehrt. Leider ist die Story für einen fast zwei Stunden langen Film äußerst dürftig.

                  Aus der theistischen Motivik und Leitsetzung wird ganz offensichtlich kein Geheimnis gemacht, was jeder Zuschauer nach eigenem Gusto für sich bewerten darf - die finale Intention bleibt aber, besonders in Hinblick auf die blutigen Actionszenen, unklar, inkonsequent und durchaus fragwürdig.

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                  Schon gewusst: Die Brüder Allen und Albert Hughes führten beim Film "From Hell" aus dem Jahr 2001 Regie. Seitdem arbeiteten sie nicht mehr gemeinsam an einem Filmprojekt.
                  Der Film wurde Anfang 2009 im US-Bundesstaat New Mexico gedreht und beanspruchte ein Budget von etwa achtzig Millionen Dollar, die weltweiten Einnahmen werden offiziell mit ungefähr 150 Millionen US-Dollar beziffert.

                  Spaß:
                  Action: **
                  Spannung:
                  Gefühl:
                  Anspruch:
                  Kreativität:

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                  • 8 .5

                    Nicht erst seit "Juno" darf man auf die Qualität der Filme von Regisseur Jason Reitman vertrauen. Schon sein Erstlingswerk "Thank You for Smoking" war eine starbesetze intelligente Satire.

                    Reitmans neuster Film "Up in the Air" ist nicht weniger gelungen.

                    In Zeiten einer finanziell gebeutelten Weltwirtschaft berichtet der Film aus dem Leben des Unternehmensberaters Ryan Bingham, glänzend gespielt von George Clooney ("Burn After Reading - Wer verbrennt sich hier die Finger?"), der im Auftrag mutloser Chefs professionell Arbeitnehmer entlässt. Als ihm im Rahmen anstehender Modernisierungs- und Optimierungsabläufe eine junge Kollegin (Anna Kendrick, "Twilight - Bis(s) zum Morgengrauen") zur Seite gestellt wird, erkennt Bingham, dass es neben dem Beruf andere wichtige Dinge, wie zum Beispiel Familie, Liebe oder Treue, im wahren Leben gibt.

                    "Up in the Air" zeigt sich als gelungen dosierte Mischung aus Komödie und Drama, ohne zu übertreiben oder unglaubwürdig zu erscheinen. Wie von Reitman gewohnt, vertraut dieser lieber auf eine einfache aber effektive Inszenierung, die durch ruhige Bilder und einen, wie schon beim Film "Juno", atmosphärischen Soundtrack gefällt. Neben George Clooney hält der Film weitere schauspielerische Höhepunkte bereit: Zack Galifianakis ("Hangover"), Sam Elliott ("The Big Lebowski") und Jason Bateman ("Juno") seien an dieser Stelle mit ihren teils kurzen Auftritten nur beispielhaft erwähnt.

                    An Oscar- und Golden Globe- Nominierungen für "Up in the Air" wurde beileibe nicht gespart. Unabhängig davon zeigt der sensibel und intelligent inszenierte Film einen George Clooney in Bestform sowie eine erfrischend ehrliche und unaffektierte Story.

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                    Schon gewusst: Mit den Arbeiten am Drehbuch von "Up in the Air" begann Reitman bereits im Jahr 2002, da zu dieser Zeit niemand seinen Film "Thank You for Smoking" realisieren wollte. Nach den Dreharbeiten zu diesem Projekt wurde auch der Film "Juno" an Reitman herangetragen. Erst nach den dazugehörigen Dreharbeiten konnte er sich der Fertigstellung von "Up in the Air" widmen.
                    American Airlines war im Jahr 1981 die erste Fluggesellschaft, welche ein weitreichendes Bonusprogramm einführte, allerdings gibt es keine Belohnung für das Erreichen von 10 Millionen Flugmeilen. Schon mit einer Millionen Meilen erreicht man allerdings den höchsten verfügbaren Kundenstatus. Im Jahr 2005 verzeichnete das AAdvantage Programm über fünfzig Millionen Mitglieder und Kunden.

                    Spaß: *
                    Action:
                    Spannung:
                    Gefühl: **
                    Anspruch:
                    Kreativität:

                    • Männer tragen dem Anlass entsprechend natürlich einen Smoking und keinen Frack...!
                      --- Besserwisser Ende ;-) ---

                      • 5 .5

                        Im Moment setzt kaum ein großes Filmstudio in monetär bedeutsamer Weise auf neue Ideen und kluge Visionen fleißiger Filmschaffender. Lieber wird ein Sequel, ein Remake, ein Reboot oder, wie in diesem Fall, ein Prequel produziert - solide Erfolgsaussichten und nicht zu unterbietende Kreativität inklusive.

                        Folglich waren die Erwartungen an den Film "X-Men Origins: Wolverine" bemerkenswert gering. Dass der Streifen allerdings so unverholen dümmlich und vergessenswert ist, bleibt die bedenkliche primäre Erkenntnis.

                        Solide und absolut erbarmungslos spult Regisseur Gavin Hood ("Machtlos") alle ihm bekannten Versatzstücke eines lupenreinen Mainstream-Actionfilms ab.

                        Die tragische Kindheit, eine süßliche Liebesgeschichte, Gewissenskonflikte und ein krachender Endkampf: zusammengefasst ergibt das eine belanglos vorhersehbare Story, der nicht nur jedweder Unterhaltungswert fehlt, sondern die weder konsistente Erklärungen noch den gelungenen moralischen Unterton der X-Men-Trilogie zu bieten hat.

                        Selbst wer die sterile, oberflächliche, schemenhafte, emotionslose und wenig atmosphärische Machart verzeiht, dem wird mit "X-Men Origins: Wolverine" nicht mehr als ein von Anfang bis Ende dürftiges Produkt vorgelegt, welches überdies keinerlei erkennbaren Anspruch pflegt und nur durch erwartungsgemäß üppige Effekte als Actionvehikel überzeugen kann.

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                        Schon gewusst: Hugh Jackman kündigte bereits ein Fortsetzung des Films, in Zusammenarbeit mit 20th Century Fox, an. Der Film soll die Samurai-Geschichte Logans vor dem Weapon-X-Programm erzählen, ein Regisseur ist noch nicht bekannt gegeben worden, die Dreharbeiten beginnen voraussichtlich im Frühjahr 2011 in Japan.
                        Knapp einen Monat vor der offiziellen Veröffentlichung wurde im Internet ein so genannter Workprint, mit fehlenden Effekten und ungeschnittenen Szenen, verbreitet. Für weitreichendere Ermittlungen wurde das FBI eingeschaltet, allerdings konnte der Film bereits am ersten Tag schätzungsweise 75.000 Mal illegal heruntergeladen werden.

                        Spaß:
                        Action: **
                        Spannung:
                        Gefühl:
                        Anspruch:
                        Kreativität:

                        • 8 .5

                          Die fast durchweg positiven Kritiken, denen sich der Film "Tödliches Kommando - The Hurt Locker" ausgesetzt sieht, sind fraglos angemessen und nachvollziehbar.

                          Es ist schon beeindruckend wie spannungsgeladen der Film von Regisseurin Kathryn Bigelow die komplette Laufzeit über bleibt. Natürlich handelt es sich auch bei diesem Streifen nur um einen Actionfilm, welcher sich aber gekonnt, trotz Minibudgets, in diesem teils doch recht stupiden Genre beweist. Bigelow ("K-19 - Showdown in der Tiefe") legt großen Wert auf eine tolle und passende Optik, welche sich besonders durch eine gekonnte zweckmäßige Bildkomposition und eine dynamische Kameraführung auszeichnet.

                          Mit unerwarteter Leichtigkeit schafft der Film eine sofort präsente unangenehme Atmosphäre, welche von der stimmigen Filmmusik, den umfangreichen situationsspezifischen Einführungen und der fühlbar physischen wie psychischen Beunruhigung profitiert.

                          Der Cast besteht fast nur aus unbekannten, aber zugegebenermaßen äußerst fähigen, Schauspielern. Den paar bekannten Stars, wie Ralph Fiennes ("Der ewige Gärtner"), David Morse ("The Green Mile") oder Guy Pearce ("L.A. Confidential"), werden nur Kurzauftritte zuteil.

                          Der Film ist so präzise inszeniert, dass manchmal fast der Eindruck entsteht, es handele sich um eine Dokumentation. Diese Assoziation zerstreut Regisseurin Kathryn Bigelow allerdings ein ums andere mal gezielt, wenn die Protagonisten in eine dramaturgisch überzeichnete und somit wenig glaubhafte Situation entlassen werden.

                          Letztlich zeigt der Film "Tödliches Kommando - The Hurt Locker" mit seiner fast perfekten Inszenierung, dass die Lobeshymnen kaum übertrieben ausfallen. Die Story, basierend auf Erfahrungen eines freiberuflichen "embedded Journalist", ist in ihrer atmosphärischen Dramatik durchaus überzeugend, aber eben manchmal leider doch übertrieben worden. Mehr als lohnenswert ist der Film auch, da löblicherweise auf überflüssigen Patriotismus, Militärgloria und politische Phrasen verzichtet wird.

                          "Tödliches Kommando - The Hurt Locker", immerhin dieses Jahr mehrfach für Oscar und Golden Globe nominiert, ist große Filmunterhaltung, welche im deutschen Kino leider nicht viel mehr als eine Randerscheinung war.

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                          Schon gewusst: In ersten Ankündigungen zum Film wurden Schauspieler wie Willem Dafoe, Colin Farrell und Charlize Theron mit dem Projekt in Verbindung gebracht - alle genannten Künstler verzichteten allerdings auf eine Mitarbeit.
                          Im Vorfeld der Oscarverleihung machte Produzent Nicholas Chartier auf sich aufmerksam, da er Jurymitglieder per E-Mail kontaktierte und diese aufforderte nicht für James Camerons "Avatar – Aufbruch nach Pandora" zu stimmen. Daraufhin wurde Chartier von der Verleihung ausgeschlossen. Der Film gewann trotzdem sechs der begehrten Auszeichnungen, unter anderem als Bester Film, für die Beste Regie und das Beste Originaldrehbuch.

                          Spaß:
                          Action: **
                          Spannung: **
                          Gefühl: *
                          Anspruch:
                          Kreativität:

                          • Viele kritische Beobachter fragen sich seit Jahren, warum Mario Barth so überraschend viele Leute begeistert kann.
                            Dabei liegt die Erklärung wirklich auf der Hand.
                            Gefallen findet seine intellektuell beschnittene Zielgruppe nicht nur daran, dass der gelernte Elektroniker und ehrenamtliche Musterprolet Mario Barth alltäglich banales wiederkäut und als x-te DVD wiederveröffentlicht. Die größte Angst des zumeist simplen Publikums liegt darin, an falscher Stelle zu lachen oder die wenig geistreichen Pointen aufgrund mangelnden Verständnisses ganz zu verschlafen. Mario Barth zeigt allerdings Herz und tut seinen Fans und uns den überaus fragwürdigen Gefallen, immer am lautesten über seine eigenen unkreativen, unlustigen und plumpen Ergüsse zu lachen.
                            Jeder darf persönliche Schlussfolgerungen daraus ziehen, dass solch ein Künstler komplette Stadien füllen kann - kulturell beschämend ist es auf jedenfall.

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                            • 6 .5

                              Bis zum heutigen Tage wurden über zweihundert Verfilmungen der berühmten Romanfigur Sherlock Holmes, erfunden von Sir Arthur Conan Doyle, produziert. Als rüpelhafter und rabiater Actionstar war er in dieser schier unüberschaubaren Fülle an Filmen aber nie zu sehen. Was auf den ersten Blick etwas merkwürdig anmutet, entpuppt sich als kluge Modernisierung der literarischen Vorlage.

                              Das größte Potential des Films "Sherlock Holmes" bieten wohl die zwei Hauptdarsteller. Der jüngst Golden Globe prämierte Robert Downey Jr. ("Tropic Thunder") verkörpert Sherlock Holmes, der nicht nur geistig souverän daherkommt, sondern durch physische Stärke und Gelassenheit glänzt. Dass Jude Laws ("Breaking and Entering - Einbruch & Diebstahl") Dr. Watson als kongenialer Gegenpol positioniert ist, sorgt für die ein oder andere äußerst amüsante Fehde der beiden Protagonisten.

                              Was die Schauspieler qualitativ versprechen kann die Storyinszenierung leider nicht halten. Dass das Spannungsgebilde und die geplante Dramaturgie zeitweise versagen, ist nicht die Schuld der soliden Story. Der übertriebene Gebrauch von CGI-Sequenzen verdrängt nicht nur die tollen Darsteller zu Statisten, sondern lässt mit überzeugender Sicherheit das Interesse an der Story schwinden.

                              Regisseur Guy Ritchie ("Rock N Rolla") präsentiert mit seiner Verfilmung von Sherlock Holmes ganz sicher keinen schlechten Film, dazu sind Schauspieler und Setting zu gut, aber mehr als das gemeinhin erwartete Popcornkino bleibt nicht übrig.

                              So vergessenswert wie der Film letztlich leider bleiben dürfte, ist übrigens auch der uninspirierte und nicht weniger fade Soundtrack von Hans Zimmer geraten, der trotzdem mit einer von zwei Oscarnominierung bedacht wurde.

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                              Schon gewusst: Während der Dreharbeiten zu der bekannten Boxszene wurde Robert Downey Jr. von Schauspieler Robert Maillet so stark ins Gesicht geschlagen, dass dieser blutend zusammensackte. Die britische Bildzeitung The Sun berichtete sogar, Downey Jr. sei k.o. geschlagen worden.
                              Eine Fortsetzung zu "Sherlock Holmes" ist bereits beschlossene Sache, da die Arbeiten am Drehbuch bereits im März 2010 starteten. Neben Regisseur Guy Ritchie wurden auch Robert Downey Jr., Jude Law und Rachel McAdams ("State of Play – Stand der Dinge") verpflichtet. Der Film wird aller Voraussicht nach im Dezember 2011 erscheinen.

                              Spaß: *
                              Action: **
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                              Anspruch:
                              Kreativität:

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                              • 6

                                Es ist wahrlich beeindruckend, wie einvernehmlich ungeschoren der Film "Friendship!" die üblichen kritisierenden Instanzen in Deutschland passierte. Im deutschen Kinowinter wurde "Friendship!" zu der Überraschung an den Kinokassen. Dies zu ergründen fällt allerdings schwer.

                                Natürlich bietet der Film zahlreiche äußerst komische Momente, die insbesondere auf unterschiedlichste Sprach- und Missverständnisse zurückzuführen sind. Schauspielerisch gefallen Matthias Schweighöfer ("Marcel Reich Ranicki - Mein Leben") und Friedrich Mücke ("Mahler auf der Couch"), da sie ihre Rollen überzeugend und sympathisch spielen.

                                An Markus Gollers ("Planet B: Mask Under Mask") Film gefällt die Story hingegen weniger, da sie für ein Roadmovie stark konstruiert daher kommt und mit einem Finale aufwartet, welches absolut unglaubwürdig wirkt und in seiner romantisierten Dramatik weder zum seichten Charme noch zum sonstigen Kontext des Films passen mag.

                                Insgesamt gesehen bietet der Film "Friendship!" gute deutsche Komödienkost, die mit kreativen Einfällen glänz, bei der Story aber unübersehbar schwächelt und somit in knapp einhundertzehn Minuten Film die ein oder andere Minute Leerlauf nicht auffangen kann.

                                - - -

                                Schon gewusst: Der Film "Friendship!" wurde in Deutschland von mehr als 1,3 Millionen Zuschauern gesehen und blieb fünf Wochen in den Top Ten der deutschen Kinocharts.
                                Die Eltern der Filmfigur Tom werden von Michael und Gitta Schweighöfer, den echten Eltern Matthias Schweighöfers, dargestellt.
                                Der am Münchner Volkstheater tätige Schauspieler Friedrich Mücke erhielt im Jahr 2009 den Bayerischen Filmpreis als Bester Nachwuchsdarsteller.

                                Spaß: *
                                Action:
                                Spannung:
                                Gefühl: *
                                Anspruch:
                                Kreativität:

                                • Bei mir reicht es nur zum Lumpensammler...

                                  • Ich denke kaum, dass Tim Burton die Trailer zu seinen Filmen selber zusammenstellt. Außerdem erschöpft sich deren Aussagekraft und Intention immer all zu schnell.
                                    Nichtsdestoweniger bin ich gespannt, wie dieser Film letztlich gefällt.

                                    • 8 .5

                                      "Frühling, Sommer, Herbst und Tod", dieser Titel einer Novellensammlung von Stephen King dürfte nur echten Fans sofort geläufig sein. Wenn man allerdings die Filme betrachtet, welche dieser Sammlung entspringen, sollte jeder Filmkenner in Verzückung geraten. Frank Darabonts "Die Verurteilten" (1995), Bryan Singers "Der Musterschüler" und Rob Reiners "Stand By Me" (1986) finden hier ihren literarischen Ursprung.

                                      "Stand By Me - Das Geheimnis eines Sommers" erzählt eine wundervolle sensible Geschichte über Freundschaft und Kindheit. Geleitet vom kindlichen Abenteuersinn machen sich vier Freunde auf die Suche nach der Leiche eines verunfallten Jungens, um später als Helden gefeiert zu werden.

                                      Der im Jahr 1959 spielende Film ist so atmosphärisch schön, dass sich fast automatisch wehmütige Erinnerungen an die eigene Kindheit einstellen. Natürlich ist der Film romantisch und nicht weniger melancholisch, allerdings wird der Streifen zu keinem Zeitpunkt kitschig oder übertrieben.

                                      Eine der schönsten Stephen King Verfilmungen ist "Stand By Me - Das Geheimnis eines Sommers" allemal, da auch die tollen schauspielerischen Leistungen der vier Protagonisten ohne Frage zu überzeugen wissen, wobei besonderes Augenmerk dem sehr früh verstorbenen River Phoenix ("Sneakers - Die Lautlosen") gelten sollte. In ihren frühesten Rollen sind Kiefer Sutherland ("Die Jury") und John Cusack ("Being John Malkovich") zu sehen. Mit einem Kurzauftritt glänzt außerdem Oscarpreisträger Richard Dreyfuss ("Der weiße Hai").

                                      Insgesamt ist "Stand By Me - Das Geheimnis eines Sommers" ein gefühlvoller, idyllischer, verträumter und zutiefst ehrlicher Film, der immer wieder Erinnerungsemotionen an die eigene Kindheit aufkommen lässt.

                                      - - -

                                      Schon gewusst: Der Filmtitel bezieht sich auf das Lied "Stand by Me" von Soulsänger Ben E. King aus dem Jahr 1961 - der Song diente dem Film als Titellied und allgemeines Thema der Filmmusik.
                                      Der Film spielt in der fiktiven Kleinstadt Castle Rock. Diese Stadt ist aus Stephen Kings Castle-Rock-Zyklus bekannt, in den dazugehörigen Romanen kommen außerdem zahlreiche Charaktere des Films vor.
                                      Im Jahr 1987 gründete Regisseur Rob Reiner die US-amerikanische Filmgesellschaft Castle Rock Entertainment, in Anlehnung an den Erfolg seines Films "Stand By Me - Das Geheimnis eines Sommers" und die Romane Stephen Kings.

                                      Spaß: *
                                      Action:
                                      Spannung:
                                      Gefühl: ***
                                      Anspruch:
                                      Kreativität: *

                                      2
                                      • 7 .5

                                        Die Kultregisseure Ethan und Joel Coen bleiben sich treu: Nach dem Oscarerfolg "No Country for Old Men" und der starbesetzten Komödie "Burn After Reading" schufen die Coen-Brüder mit dem Film "A Serious Man" einen Streifen, der weniger massentauglich kaum sein könnte.

                                        Mit unbekannten Schauspielern, einem fast eintönig grauen Vorstadt-Setting und einem in Selbstmitleid verfallenen Helden, distanziert sich der Film konsequent vom Massengeschmack.

                                        Der Protagonist Larry Gopnik (Michael Stuhlbarg, "Der Mann, der niemals lebte"), ein überaus freundlicher jüdischer Physikprofessor, wird vom Unglück verfolgt: seine Frau möchte sich scheiden lassen, ein Student erpresst ihn und Diffamierungsbriefe gefährden seine Anstellung als Professor. Um eine Erklärung für sein Schicksal zu finden sucht er Hilfe bei drei Rabbis. Die Story erinnert an die biblische Hiob-Geschichte, wobei der geprüfte Gopnik, eigentlich ein gläubiger und rechtschaffender Mann, mit einer Erlösung nicht alsbald rechnen darf. Wie man es von den Regiebrüdern gewohnt ist, machen sie sich einen bösen Spaß daraus, dem Helden das Leben zu ruinieren.

                                        Selbstverständlich wird "A Serious Man" einen eher überschaubaren Zuschauerkreis ansprechen, wer die Filme der Coen-Brüder schätzt und auf intelligentes Kino für Erwachsene steht, wird allerdings seine uneingeschränkte Freude haben.

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                                        Schon gewusst: Laut Abspann sind die Coen-Brüder für die Regiearbeit, das Drehbuch und die Produktion verantwortlich, unter ihrem mittlerweile bekannten Pseudonym Roderick Jaynes übernahmen sie aber auch den Schnitt des Films.
                                        Mit einem überschaubaren Budget von rund sieben Millionen US-Dollar und Gesamteinnahmen von knapp 26 Millionen Dollar ist der Film "A Serious Man" aus finanzieller und kommerzieller Sicht durchaus zu vernachlässigen.
                                        Der Film erhielt jeweils eine Oscar-Nominierung als Bester Film und für das Beste Drehbuch, außerdem wird der Film in der amerikanischen Filmcommunity Rotten Tomatoes mit sehr guten 87 Prozent bewertet.
                                        Der Tornado am Ende des Films bezieht sich auf einen tatsächlichen Wirbelsturm, welcher im Jahr 1967 im südlichen Minnesota beobachtet wurde.

                                        Spaß: *
                                        Action:
                                        Spannung:
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                                        Anspruch: *
                                        Kreativität:

                                        2
                                        • 3 .5

                                          Der erste Teil der "Wrong Turn"-Reihe war ausgesprochen albern und dümmlich, was damals im Kino keinen wirklichen Erfolg brachte. Da sich der Film allerdings auf DVD ausgesprochen gut verkaufte, wurde ein zweiter Teil gedreht - zum aktuellen Zeitpunkt existiert sogar schon eine zweite Fortsetzung mit dem Titel "Wrong Turn 3: Left For Dead" als "Direct to DVD"-Produktion.

                                          "Wrong Turn 2: Dead End" bietet im Genre der Horrorfilme absolut nichts neues, allerdings ist der Film insgesamt viel unterhaltsamer und ironischer als manch übliche Genrestücke. Natürlich sind die Dialoge schlicht, die Schauspieler verhalten talentiert und die Story wenig anspruchsvoll, ungeachtet dieser plakativen Mängel lässt der Film aber überraschend wenig Leerlauf zu.

                                          Gleichwohl trüben manch grenzwertige Szenen den Gesamteindruck, da sie nur unzureichend und schwerlich ihren Weg in den atmosphärischen Aufbau des Filmes finden. Gelungene Anspielungen auf Jason Vorhees, dessen "Freitag der 13." Filme qualitativ sicherlich auf Augenhöhe begegnen, und "Battle Royale" sind hingegen gebührend zu honorieren.

                                          Letztlich bietet "Wrong Turn 2: Dead End" patente und wenig kreative Horrorunterhaltung, die ihrem Vorgänger in nichts nachsteht. Im direkten Vergleich mit großen Genrewerken, wie Wes Cravens "Nightmare - Mörderische Träume" oder Carpenters "Halloween - Die Nacht des Grauens", bleibt dem Film aber keine Chance, da die handwerklichen und dramaturgischen Mängel dann doch zu groß ausfallen.

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                                          Schon gewusst: Hauptdarstellerin Erica Leerhsen spielte schon in den Horrorfilmen "Blair Witch 2" und "Michael Bay’s Texas Chainsaw Massacre" mit. Außerdem absolvierte Leerhsen fast alle im Film zu sehenden Stunts selbst.
                                          Schauspieler Ken Kirzinger, hier in der Rolle des Po zu sehen, spielt die berühmte Figur des Serienmörders Jason Voorhees in den Filmen "Freddy Vs. Jason" und dem Remake von "Freitag der 13.".
                                          Auch "Wrong Turn 2: Dead End" gilt als annehmbarer finanzieller Erfolg, da die Produktionskosten nur bei etwa fünf Millionen Dollar lagen und der DVD-Verkauf durchaus hohe Gewinne einbrachte.

                                          Spaß: *
                                          Action:
                                          Spannung: *
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                                          Kreativität:

                                          2
                                          • 9

                                            Quentin Tarantino ist mit "Inglourious Basterds" wieder ein großartiger Film gelungen. Nachdem Tarantinos letztes Werk "Death Proof - Todsicher" unabhängig vom Grindhouse-Double-Feature gemeinhin weniger begeistern konnte, findet der von vielen Fans und Filmkennern als Kultregisseur gefeierte Filmemacher endlich zu alter Stärke zurück.

                                            In über zweieinhalb Stunden Laufzeit schildert der Film, in fünf Kapitel unterteilt, die Geschichte über den Rachefeldzug einer amerikanisch jüdischen Guerillagruppe und der französischen Résistance. Schon im Vorfeld meldeten die üblichen intellektuellen Instanzen Zweifel ob der erfundenen Story und Historie an, allerdings konnte der Film bei Erscheinen im August 2009 die meisten Kritiker milde stimmen.

                                            Tarantinos Film ist gewohnt dialoglastig, allerdings gestaltet sich dies zu keinem Zeitpunkt als Problem. Routiniert und mit festem Griff führt Quentin Tarantino durch den Film, sodass nie Langeweile aufkommen kann und die Story mit dem nötigen Tempo vorankommt.

                                            Schauspielerisch stiehlt Christoph Waltz ("Der Tanz mit dem Teufel - Die Entführung des Richard Oetker") allen Kollegen die Schau. Seine Interpretation des fiktiven Judenjägers Hans Lander ist beeindruckend facettenreich. Gekonnt jongliert er mit undurchsichtiger Emotionalität und kalter Gefühllosigkeit, durchbrochen von teils scharf kalkuliertem Humor. Dass der Cast von "Inglourious Basterds" dabei auch noch Hollywoodgrößen wie Brad Pitt ("Der seltsame Fall des Benjamin Button") und Diane Kruger beherbergt, gerät aufgrund Waltzs großartiger Leistung schnell in Vergessenheit. Natürlich weiß aber auch Brad Pitt zu überzeugen, der gewohnt lässig und fehlerfrei agiert. Einzig Diane Kruger ("Das Vermächtnis des geheimen Buches") enttäuscht mit ihrer gebotenen Leistung, da ihr Schauspiel übertrieben gekünstelt und unübersehbar affektiert daherkommt.

                                            Allerdings hat Quentin Tarantino wieder einen, in seiner Gesamtheit, herausragenden Film geschaffen, der mit tollen Schauspielern, passender Musik (unter anderem von Altmeister Ennio Morricone), detailliertem Setting und einer nicht wirklich ernst gemeinten Story unterhält.

                                            Mehrere Nominierungen zum Beispiel für den Golden Globe oder die Goldene Palme, aber auch der große finanzielle Erfolg als Tarantinos einträglichster Kinofilm bisher, sprechen ohne Frage für die unbestrittene Qualität von "Inglourious Basterds".

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                                            Schon gewusst: Da in Deutschland keine verfassungsfeindlichen Symbole publiziert werden dürfen, wurde das Hakenkreuz nachträglich aus Trailern, Postern und Merchandise entfernt.
                                            Der österreichische Schauspieler Christoph Waltz erhielt unter anderem den Darstellerpreis in Cannes, Oscar und GoldenGlobe als Bester Nebendarsteller und den Bambi in der Kategorie "Film International".
                                            Die deutsche Filmförderung steuerte durch Fonds über sieben Millionen Euro zu den gesamten Produktionskosten von etwa 70 Millionen US-Dollar bei.
                                            Bela B., der Schlagzeuger der Band "Die Ärzte" und selbsterklärter Tarantino-Fan, hat im Film einen Cameo-Auftritt als Platzanweiser.

                                            Spaß: **
                                            Action: **
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                                            Kreativität: **

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                                            • Conan O'Brien ist ein unglaublich lustiger und sehr intelligenter Komiker, der allerdings in Deutschland so gut wie unbekannt ist.
                                              Besonders Conans Umgang mit der momentanen Situation ist äußerst routiniert, auch wenn er vor harscher Kritik gegenüber den NBC-Verantwortlichen nicht zurückschreckt.
                                              Witziger als Jay Leno ist O'Brien allemal und so bleibt zu hoffen, dass er nach diesem impulsiv geführten Streit nicht als Verlierer dasteht.
                                              Letztlich kann dies alles aber auch einfach eine geniale PR-Idee sein, da die Programmpläne der NBC selbst international überraschend viel Aufsehen erregten.

                                              • 4 .5

                                                Rob Zombie beherrscht es einfach fabulös wenig Story, mittelprächtige Charaktere, übertrieben aussagelose Effekte und explizite Gewaltdarstellungen zu einem überlangen Film zu verwursten.

                                                Mit dem Anspruch einer psychologischen Ausarbeitung der Figur Michael Myers trat Rob Zombie schon bei seiner Neuverfilmung von John Carpenters Horrormeisterwerk "Halloween - Die Nacht des Grauens" an. Schon in "Halloween" verfehlte Zombie seine Zielsetzung und bot eher genretypische Durchschnittsware, die seinem Vorbild nicht ansatzweise gerecht wurde.

                                                Auch mit dem Film "Halloween II" bekleckert sich Zombie, bekannt für unterdurchschnittliche Streifen wie "Haus der 1000 Leichen", nicht übermäßig mit Ruhm. Der gebotene Film ist einfach langweilig, viel zu lang, spielt unübersehbar mit oberflächlichen Versatzstücken des Horrorgenre und allzu bekannten Stereotypen. Außerdem ist die postulierte Vielschichtigkeit der Charaktere mit bestem Willen nicht zu erkennen. Natürlich reicht der Streifen damit wiedermal nicht im geringsten an seine Originalvorlage heran - überhaupt bleibt weiterhin fraglich, ob es solch schlechter Neuverfilmungen überhaupt bedarf.

                                                - - -

                                                Schon gewusst: Regisseur und Rockmusiker Rob Zombie heißt eigentlich Robert Bartleh Cummings. 1985 wurde er Frontmann der Band "White Zombie", seit 1996 arbeitete er nur noch an Soloprojekten. Die Videoclips seiner Band dreht Zombie immer selbst, 2003 erschien seine erster kontrovers gehandelter Horrorfilm "Haus der 1000 Leichen".
                                                Die Schauspielerin Danielle Harris spielte bereits in den Filmen "Halloween 4 – Michael Myers kehrt zurück", "Halloween 5 – Die Rache des Michael Myers", Rob Zombies "Halloween" und jetzt in "Halloween II" mit.
                                                Rob Zombie gehört zusammen mit Regisseuren wie Eli Roth ("Hostel"), Alexandre Aja ("The Hills Have Eyes - Hügel der blutigen Augen") oder James Wan ("Saw") zum sogenannten Splat Pack, einer Zusammenstellung umtriebiger Horrorfilmregisseure - in Anlehnung an das bekannte Brat Pack (Emilio Estevez, Rob Lowe) aus den achtziger Jahren.

                                                Spaß:
                                                Action: *
                                                Spannung: *
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                                                Anspruch:
                                                Kreativität:

                                                • Dass Til Schweiger in Quentin Tarantinos "Inglourious Basterds" um keinen Preis einen Nazi verkörpern wollte sagt wohl alles über seine Persönlichkeit und Absichten aus. Das fast gezwungene sympathisieren zwischen Publikum und Protagonist ist unübersehbarer Bestandteil fast all seiner Filme, die sie teils so schwer ertragbar machen.
                                                  Dass seine Filme außerdem allzu oft zu Aushängeschildern des Deutschen Films stilisiert und verklärt werden ist nicht weniger als eine Ohrfeige für tolle deutsche Produktionen, wie z.B. "Das Leben der Anderen", "Crazy" oder "Sophie Scholl - Die letzten Tage".
                                                  Til Schweigers größtes Vermögen ist aber wohl, dass er ganz genau weiß, was sein nicht grade filmerfahrenes Publikum wünscht und sehen möchte. Das bringt Filme wie "Keinohrhasen" auf die Leinwand, die beim Publikum aufgrund überzeugender Massentauglichkeit und Profillosigkeit ausgezeichnet ankommen. Dass dazu ein Nachfolger produziert wird ist weder mutig noch kreativ, aber eine offensichtlich lohnende Investition.
                                                  In Hollywood versuchte sich Schweiger vergeblich und außerdem darf hinterfragt werden, ob er sich zum omnipräsenten Aushängeschild deutscher Schauspieler eignet... In diese Rolle gehören wohl eher Schauspieler wie Sebastian Koch oder der leider viel zu früh verstorbene Ulrich Mühe.

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                                                  • 7 .5

                                                    Das milliardenschwere "Harry Potter"-Franchise brachte bisher nur eine Verfilmung zum Vorschein, die seinem Status und der kulturellen Tragweite gerecht wurde. Die ersten Filme von Chris Columbus ("Harry Potter und der Stein der Weisen", "Harry Potter und die Kammer des Schreckens") waren kindlich kreativ und etwas langatmig. Alfonso Cuaróns "Harry Potter und der Gefangene von Azkaban" war nicht nur eine absolute Stilwende, sondern der bisher beste Teil. Die weiteren Fortsetzungen ("Harry Potter und der Feuerkelch", "Harry Potter und der Orden des Phönix") waren eher filmisch anspruchsloses und dürftiges Mittelmaß. Gemein war ihnen allen ein großer finanzieller Erfolg, der allerdings weder über einen bemühten und trotzdem wenig talentierten Daniel Radcliffe ("December Boys") noch über teils unerträgliche dramaturgische Schwächen hinwegsehen ließ.

                                                    Mit dem Streifen "Harry Potter und der Halbblutprinz" gelingt Regisseur David Yates, welcher bereits für den fünften Teil "Harry Potter und der Orden des Phönix" verantwortlich zeichnete und ebenfalls die Regie der letzten beiden Verfilmungen von "Harry Potter und die Heiligtümer des Todes" übernehmen wird, der zweite fast rundum gelungene Film im "Harry Potter"-Kanon.

                                                    David Yates inszeniert den gesamten Film äußerst patent, indem er der Erzählung ein düsteres und kaltes Setting verpasst, welches überzeugend auf die Story abgestimmt ist. Im Gegensatz zum Vorgängerfilm ist der Film fast durchgehend interessant und spannend. Es kann nicht verleugnet werden, dass der Roman als spannungsfördernder Übergang und Brücke verwendet wurde, um auf das baldige Ende, welches auch der Film gekonnt dramaturgisch herannahen lässt, hinzuführen. Auch schauspielerisch bietet der Film über die ganze Besetzung hinweg ansprechende Leistungen, wobei die großartigen Michael Gambon ("Der gute Hirte"), Alan Rickman ("Robin Hood - König der Diebe") und Maggie Smith ("Gosford Park") wie immer besondere Erwähnung verdienen. Tricktechnisch war dem Franchise nie ein Vorwurf zu machen, wobei die Animationen und Tricks in diesem Film besonders gelungen sind.

                                                    Finanziell erfolgreich war der aktuelle "Harry Potter" Film allemal, da er zum Beispiel bereits in der Premierennacht Einnahmen von über 22 Millionen Dollar zu verzeichnen hatte, welche ihn somit anfangs erfolgreicher machten als Christopher Nolans "The Dark Knight". Insgesamt generierte der Streifen Kinoeinnahmen von fast 930 Millionen Dollar.

                                                    Insgesamt gesehen zeigt "Harry Potter und der Halbblutprinz" dem Zuschauer eine unerwartet packende Story, gute Schauspieler, tolle Computereffekte und eine absolut überzeugende Inszenierung.

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                                                    Schon gewusst: Statt David Yates wurde ursprünglich Guillermo del Toro die Regie des Films angeboten. Dieser sagte allerdings ab, um den Film "Hellboy II - Die goldene Armee" zu drehen.
                                                    Schauspieler Robert Knox, welcher den Ravenclaw-Schüler Marcus Belbys spielte, wurde kurz nach Ende der Dreharbeiten in einem Stadtteil Londons auf offener Straße erstochen. Ihm wurde der Film gewidmet, außerdem erhielt er posthum die Tapferkeitsmedaille der Polizei North Kent. Während der Filmpremiere gedachten ihm die Schauspieler mit weißen Armbändern, auch Clive Owen, mit dem Knox in "King Arthur" zusammenspielte, erschien.
                                                    Im Rahmen von Unstimmigkeiten mit dem Drehbuch des Films gab Autorin Joanne K. Rowling bekannt, dass Albus Dumbledore homosexuell sei.

                                                    Spaß: *
                                                    Action: **
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                                                    Anspruch:
                                                    Kreativität:

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