Chloe.Price - Kommentare

Alle Kommentare von Chloe.Price

  • Bei mir wäre es DER MIT DEM WOLF TANZT.

    Diesen Film habe ich schon als Kind geliebt.
    Was unglaublich ist, da er vier Stunden dauert und ich trotzdem zu keiner Sekunde gelangweilt war.
    Meine Augen waren bei diesem Film immer an den Bildschirm gefesselt, ich wollte nichts von dem Film missen.
    Selbst heute beeindrucken mich die Bilder, selbst heute berührt mich die aufkeimende Freundschaft zwischen dem weißen Mann John Dunbar und den Indianern, selbst heute kriege ich nicht genug von diesem Film.

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    • Weil nicht jeder Trailer alles verraten muss und es nicht gerade schlecht ist, wenn wir zur Abwechslung mal nicht alles auf einem Silbertablett serviert bekommen?

      Kleine Randinfo: wisst ihr, was im Trailer von The Shining zu sehen war?
      Nicht mehr als ein Aufzug voll mit Blut und das hat gereicht um uns Zuschauer neugierig zu machen, worum es in dem Film geht.

      Ist es so schlimm, wenn wir mal hin und wieder überrascht werden?
      In den letzten Jahren war es oft genug der Fall, dass gewisse Trailer, die zu viel gezeigt haben, den Film ruiniert haben. Die Aufgabe eines Trailers ist es uns neugierig auf den Film zu machen und nicht die gesamte Handlung inklusive alle Überraschungen zu verraten.

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      • Bevor alle in Panik ausbrechen:
        Das Problem der meisten Michael Bay-Filme ist das Skript.
        Egal, wie sehr man ihn auch hassen mag, Bay weiß, wie man beeindruckende Bilder erschaffen kann und wenn man ihm ein gescheites Skript in die Hand drückt, könnte er das Ruder herumreißen und tatsächlich etwas Gutes hervorbringen.
        Ist zwar ne schwache Hoffnung, aber wenn mal bedenkt, was mit dem DCEU alles schief gegangen ist, ist Bay wirklich eines der kleineren Probleme.

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        • Die Serie ist tatsächlich wie ein Zombie:
          Schon lange tot, läuft aber immer noch weiter, ohne ein festes Ziel zu haben.
          Bitte seid gnädig und gibt der Serie endlich mal den Gnadenschuss.

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          • 6
            Chloe.Price 03.02.2018, 17:37 Geändert 03.02.2018, 17:38

            Es kommt heutzutage nicht mehr so oft vor, dass man von einem Animationsfilm behaupten kann, dass er ein visuelles Erlebnis abgeliefert hätte, wie man es nur selten erlebt hat, was äußerst verwunderlich ist, da es heutzutage Animationsfilme wie Sand am Meer gibt.
            Viel zu oft bekommen wir dieselben quietschbunten Animationen mit denselben quietschbunten, putzig aussehenden Charakteren zu sehen, die zwar nicht unbedingt hässlich anzusehen sind, aber dafür keinen besonderen Eindruck bei dem Betrachter hinterlassen, was dafür sorgt, dass diese Animationsfilme stilistisch keine Identität haben, die sie von so vielen anderen unterscheidet.
            Doch statt einige Schritte voraus zu gehen, geht LOVING VINCENT mit dem Look des Films einige Schritte zurück in die Vergangenheit - und das ist eine gute Sache!
            Dieser Film ist ein ästhetisch meisterhaftes Kunstwerk, wie man es nur selten im Kino erlebt hat. Man hat wirklich das Gefühl, dass die Bilder des großen Künstlers Vincent Van Gogh zum Leben erweckt wurden.
            Jedes Bild könnte man in einem Museum ausstellen und stundenlang betrachten, die impressionistische Handschrift des Künstlers ist zu jeder Sekunde spürbar.
            Was uns hier gezeigt wird, ist wortwörtlich wahre Kunst.
            Doch der visuelle Augenschmaus ist nicht das einzig Lobenswerte an dem Film.
            Auch wenn sich der Film hauptsächlich um das Rätsel von Van Goghs Selbstmord dreht, zeigt die Geschichte kein Interesse daran, den Charakter zu entmystifizieren, sondern bietet uns verschiedene Standpunkte, wie dieses eigenartige Genie sich dazu entschieden haben könnte, seinem Leben ein Ende zu bereiten.
            Wir lernen zwar etwas von ihm, doch der Film geht zum Glück nie zu weit, sodass wir ihn am Ende immer noch als das mysteriöse Individuum sehen, das er war.

            Wenn man sich auf LOVING VINCENT einlässt, wird einem eine einzigartige Seherfahrung zuteil, die man so schnell nicht vergessen wird. Und auch wenn manche sich über gewisse inhaltlichen Schwächen beklagen mögen, ist es das größte Kompliment überhaupt, wenn man einen Film dafür loben kann, etwas abgeliefert zu haben, das man noch nie zuvor gesehen hat.

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            • Chloe.Price 27.01.2018, 17:48 Geändert 28.01.2018, 11:19

              Bester Film

              Raw
              Baby Driver
              La La Land
              Sieben Minuten nach Mitternacht
              Nocturama
              Get Out
              Blade Runner 2049
              Dunkirk

              Beste Regie

              Edgar Wright (Baby Driver)
              Jordan Peele (Get Out)
              Denis Villeneuve (Blade Runner 2049)
              Christopher Nolan (Dunkirk)
              Ang Lee (Die irre Heldentour des Billy Lynn)
              David Mackenzie (Hell or High Water)
              Damien Chazelle (La La Land)
              Paul King (Paddington 2)

              Bestes Drehbuch

              Julia Ducournau (Raw)
              Bertrand Bonello (Nocturama)
              Patrick Ness & Siobhan Dowd (Sieben Minuten nach MItternacht)
              Jordan Peele (Get Out)
              Michael Green, Hampton Fancher & Philip K. Dick (Blade Runner 2049)
              Taylor Sheridan (Hell or High Water)
              Mike Carey (The Girl with all the Gifts)
              Robert D. Siegel (The Founder)
              James Mangold (Logan)

              Bester Darsteller

              Lewis MacDougall (Sieben Minuten nach Mitternacht)
              Joe Alwyn (Die irre Heldentour des Billy Lynn)
              Daniel Kaluuya (Get Out)
              Hugh Jackman (Logan)
              James McAvoy (Split)
              Michael Keaton (The Founder)

              Beste Darstellerin

              Emma Stone (La La Land)
              Garance Marillier (Raw)
              Dafne Keen (Logan)
              Allison Williams (Get Out)
              Jennifer Lawrence (mother!)

              Kreativster/Ambitioniertester Film

              Raw
              Baby Driver
              Sieben Minuten nach Mitternacht

              Bester Independentfilm

              Raw
              Loving Vincent
              Nocturama

              Bester Animationsfilm

              Loving Vincent
              Coco

              Bestes Design

              La La Land

              Bester Ton

              Dunkirk
              Baby Driver
              Blade Runner 2049

              Beste Musik

              Hans Zimmer (Dunkirk)
              John Williams (Star Wars Episode 8)

              Bester Schnitt

              Baby Driver
              Dunkirk
              Blade Runner 2049

              Beste Effekte

              Blade Runner 2049
              Planet der Affen: Survival
              Star Wars Episode 8

              Beste Kamera

              Dunkirk
              Baby Driver

              Beste Serie

              The Leftovers
              Stranger Things
              Game of Thrones

              Bester Seriendarsteller

              Justin Theroux (The Leftovers)
              Peter Dinklage (Game of Thrones)
              David Harbour (Stranger Things)

              Beste Seriendarstellerin

              Carrie Coon (The Leftovers)
              Millie Bobby Brown (Stranger Things)
              Lena Headey (Cersei Lannister)

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              • 3
                über Wunder

                Wenn ich darüber nachdenke, hätte WUNDER ziemlich leicht ein Film werden können, den ich abgrundtief gehasst hätte.
                Außenseiter-Geschichten sind meiner Ansicht nach ziemlich schwer zu schreiben, da es in vielen Fällen so ist, dass die „Beurteile ein Buch niemals nach seinem Einband“-Botschaft uns so aufgezwungen ins Gesicht geschmiert wird, dass der Film uns keine Chance gibt, selbst darauf zu kommen. Subtilität ist da nur selten aufzufinden. Es half auch nicht unbedingt, dass das Cover von WUNDER schlechte Erinnerungen an „Honig im Kopf“ in mir weckte.
                Obendrein sind meine meistgehassten Klischees viel zu oft in genau solchen Filmen aufzufinden.
                Da klingelten schon vor dem Release des Films meine Alarmglocken.
                WUNDER hätte nichts mehr als seichte Familienunterhaltung sein können, die unsere Gefühle manipuliert, doch zu meiner großen Überraschung hat dieser Film überraschend gut funktioniert.

                Was WUNDER von so vielen anderen Außenseiter-Geschichten abhebt, ist unter anderem dass der Film nicht nur auf den entstellten Jungen Auggie fokussiert, der mit den „Problemen“ seines Aussehens in der Außenwelt kämpfen muss, sondern auch auf die Menschen um ihn herum, sei es seine Familie, alte Bekannte oder Freunde. Selbst die Charaktere, von denen man erwartet, dass sie nichts anderes als eindimensionale Stereotypen sind (die man zu oft in Kinderfilmen auffindet), zeigen früher oder später eine Seite von sich, die man nicht erwartet hätte.
                Es gab im Film zu viele Male, wo ich mir Sorgen gemacht habe, dass der Film in dieselbe klischeebelastete Richtung abdriftet, die ich schon so oft gesehen habe und nicht ertragen kann, aber meine schlimmsten Befürchtungen trafen so gut wie nie zu.

                Stellt euch mal folgende Szenarien vor (KLEINE SPOILER VORAUS):
                Die Schwester des Protagonisten lernt einen Jungen kennen, der ein Einzelkind ist und sie behauptet, dass sie auch ein Einzelkind wäre. Und ich sehe es schon kommen, wie der Freund sie als Lügnerin entlarvt, es zum Streit zwischen den beiden kommt, die beiden sich trennen, in der Ecke sitzen und den Kopf hängen lassen, bis die beiden realisieren, dass sie Idioten waren und wieder zusammenkommen, aber nein. Dazu kam es nicht!
                Oder dass die beste Freundin der Schwester plötzlich nicht mehr mit ihr abhängen will und wie der Zufall es so will, werden beide für dieselbe Rolle bei einem Theaterstück ausgesucht. Was könnte wohl passieren? Die Freundin erhält eine Lektion, blamiert sich und die Schwester darf in ihrer Rolle strahlen, aber nein, auch dazu kam es nicht.
                Oder Auggie hört seinen vermeintlich besten Freund hinter seinem Rücken über ihn lästern, was ihm das Herz bricht. Geez, was könnte wohl passieren? Sicher war es ein Missverständnis und sein Freund hat in Wirklichkeit nicht über ihn gesprochen, aber nein, Fehlschlag.
                (SPOILER ENDE)

                Auch wenn der Film durchaus Gebrauch von manchen bekannten Klischees macht, nutzt er sie nicht auf die üblich nervige Art und Weise aus, sondern baut etwas ganz anderes darauf auf, sodass man das Gefühl hat, dass sie ganz frisch und neu wirken. Man hat den Eindruck als würde man zum ersten Mal diese Klischees hören. Was den Film aber noch so gut macht, ist, dass er sich real anfühlt. Nichts wirkt aufgespielt, nie hat man den Eindruck, dass der Film die Grenze von dem, was wirklich in solchen Situationen passieren würde, überschreitet. Jeder Schauspieler überzeugt in seiner Rolle und ergänzt sich hervorragend in die Geschichte. Alles an diesem Film funktioniert wie eines von vielen Puzzleteilen, das seinen Zweck erfüllt, um ein klares Bild von allem zu schaffen und ich mag Filme, die mir zu keinem Zeitpunkt das Gefühl geben, meine Zeit mit überflüssigen Szenen zu verschwenden. Vielleicht hätte man am Ende etwas früher abbrechen können, da ein paar kurze Szenen sich angefühlt haben, als hätte man sie spontan angehängt, aber sie haben mich nicht so sehr gestört und ich wurde immer noch gut unterhalten, weshalb das jetzt kein großes Drama ist.
                WUNDER hätte so leicht ein kitschiges Desaster werden können, aber letzten Endes ist er zu das geworden, was unter Cineasten eine eher abschreckende Bezeichnung für ein Film ist: ein richtig guter Feel-Good-Film, den sowohl Kinder als auch Erwachsene genießen können und der eine gute Botschaft enthält, die uns ohne Gefühlsmanipulation genau richtig beigebracht wird.
                Dass mir ein Film dieser Art so gut gefallen hat, ist schon ein kleines Wunder (kommt schon, dieser Spruch musste einfach sein).

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                • 7

                  Es kommt hin und wieder vor, dass man nicht in Worte fassen kann, wie unbeschreiblich gut ein Film ist, den man sich gerade angesehen hat. Das kann ein gutes Zeichen sein, da es bedeutet, dass der Film einen so großen Eindruck auf jemanden hinterlassen hat, was dazu führt, dass man erst lange überlegen muss, wie man seine Gefühle und Gedanken am besten ausdrücken soll.
                  THREE BILLBOARDS OUTSIDE EBBING MISSOURI hat das Potenzial, dass die Menschen in einigen Jahrzehnten diesen Film immer noch als eines der großen Meisterwerke des 21. Jahrhunderts in Erinnerung behalten.
                  Doch warum ist das so?
                  Natürlich könnte ich jetzt die hervorragenden Schauspielleistungen von jedem einzelnen Schauspieler in den Himmel loben oder erklären, wie sehr es mir gefallen hat, wie der Film den pechschwarzen Humor (“No more “cunts” in this house!” “So, that means you´re moving out?”) mit dem Drama ausbalanciert hat, doch ich finde, dass es bei weitem nicht genug ist.
                  Wie Martin McDonagh die Geschichte von der jähzornigen sowie unglücklichen Mutter Mildred Hayes erzählt, die aus Selbstjustiz drei Plakatwände mietet, um die Polizei auf deren Fehler der Vergangenheit und Gegenwart aufmerksam zu machen, die das Leben ihrer eigenen Tochter gekostet haben, hat etwas Faszinierendes an sich, so simpel die Prämisse auch klingen mag. Natürlich gab es schon einige Geschichten, wo es darum ging, wie sich ein Individuum gegen eine bestimmte Gruppe Menschen auflehnt und bis zum Ende für seine Sache kämpft, aber so wie McDonagh das inszeniert, haben wir wirklich nur selten gesehen. Auch wenn der Film den wahrscheinlich besten schwarzen Humor abliefert, den man seit langem gesehen hat, nimmt sich der Film trotz allem überraschend ernst. Und noch viel interessanter ist, dass es in dem Film keinen Charakter gibt, den man als den Guten oder den Bösen ansehen würde. Egal, wie viele Fehler jeder einzelne Charakter auch macht, keiner steht wirklich im Unrecht und hat einen nachvollziehbaren Standpunkt, für den es sich zu kämpfen lohnt, auch wenn diese Person manchmal etwas zu sehr die Grenze überschreiten kann.
                  Doch trotz der zynischen Fassade hat der Film Herz (wie nahezu jeder Charakter aus dem Film) und weiß, neben all den Lachtränen auch richtige Tränen über unsere Wangen rollen zu lassen, ohne zu melodramatisch oder kitschig zu werden.
                  Aber das wichtigste von allem ist, dass der Film Eindruck hinterlassen hat, etwas, was heutzutage gar nicht mehr so leicht zu finden ist, wenn nahezu jeder zweite Film ein halbherziges Produkt ist, das man innerhalb weniger Stunden sofort wieder vergisst.
                  Doch an THREE BILLBOARDS OUTSIDE EBBING MISSOURI werde ich mich noch lange erinnern, nicht nur weil die Geschichte toll erzählt ist, nicht nur weil jeder Charakter überzeugt, nicht nur weil jede Pointe ins Schwarze trifft, nicht nur weil es bei der Dramaturgie nichts zu bemängeln gibt, sondern weil er mich zum Denken gebracht hat.
                  Wenn weitere große Regisseure solche Filme ins Kino bringen, können wir uns sicher sein, dass die Filmkunst noch nicht ausgestorben ist.

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                  • Chloe.Price 26.01.2018, 10:24 Geändert 26.01.2018, 10:26

                    Mannomann, wie man sich über solche Kleinigkeiten aufregen kann.
                    Jetzt frage ich mich, wie das Internet reagiert hätte, wenn Tim Burtons "Batman" heutzutage in die Kinos gekommen wäre.
                    Das Design der Charaktere ist anders, Michael Keaton (der nicht wie der klassische Bruce Wayne aussieht) spielt den dunklen Ritter, die Originstory wurde etwas verändert und es wurde ein schwarzer Schauspieler ausgesucht, um einen weißen Charakter aus den Comics zu spielen (Billy Dee Williams als Harvey Dent).
                    Ich will mir nicht ausmalen, was für ne wahnsinnige Hasswelle das im Internet ausgelöst hätte. Im Internet verhält sich der Wahnsinn tatsächlich wie mit der Schwerkraft. Es reicht nur ein kleiner Schubser. :)

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                    • Keine Nominierung für James Franco als Bester Hauptdarsteller?
                      YOU´RE TEARING ME APART, ACADEMY!

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                      • 4
                        Chloe.Price 22.01.2018, 13:04 Geändert 22.01.2018, 13:05

                        Bevor ich mit meinem Kommentar anfange, will ich noch eins loswerden:
                        Politik und Geschichte waren nie wirklich meine größten Interessen, weshalb ich sehr überrascht war, wie sehr mich der Film letzten Endes packen konnte.

                        Der größte Pluspunkt von DIE DUNKELSTE STUNDE ist der Protagonist.
                        Gary Oldman ist als Winston Churchill nicht mehr wieder zu erkennen (und das ist nicht nur dem herausragendem Make-up zu verdanken). Der Film schafft es ziemlich gut, dass wir unseren Gefühlen ihm gegenüber ziemlich unsicher sind. In manchen Szenen ist Churchill absolut liebenswert, in anderen will man ihn am liebsten ohrfeigen, was dafür sorgt, dass wir nie genau wissen, ob wir ihn nun siegen oder verlieren sehen wollen.
                        Jedes Bild lässt uns den Druck spüren, der sich zu der Zeit in Großbritannien ausgebreitet hat, jedoch ist der Film kein einziges Depressionsdrama und balanciert die düstere Stimmung mit einigen humorvollen Szenen aus, die aber zu keinem Zeitpunkt den ernsten Ton kaputt machen.
                        Ich weiß nicht wie historisch korrekt der Film ist, aber das ist mir egal. Denn für jemand, der absolut blind in den Film gegangen ist, muss ich sagen, dass ich großen Gefallen an der Geschichte gefunden habe, auch wenn ich nicht wirklich das Verlangen habe, diesen Film in meiner DVD-Sammlung zu ergänzen, aber der Film hat es zumindest so weit gebracht, dass ich gesagt habe: "Ich war froh, ihn gesehen zu haben", deswegen werden sehr wahrscheinlich die Liebhaber von Politikdramen ihre Freude mit dem Film haben.

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                        • Jennifer Lawrence?
                          Versteht mich nicht falsch, sie war nicht in jeder Rolle gut (wie die Goldene Himbeere ihre leblose Performance in X-Men: Apocalypse ignorieren konnte, ist mir ein Rätsel) und ja, sie ist als Schauspielerin etwas overhyped, aber in "mother!" war sie definitiv nicht so schlecht, dass sie eine Goldene Himbeere verdient hätte.

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                          • ?
                            über Hot Dog

                            https://youtu.be/0-QmEQ_SLMM

                            Wer Wolfgang Schmitt Jr. so richtig in Feierlaune sehen will, da "Hot Dog" seinen Worten nach scheinbar dafür verantwortlich wäre, dass es mit den deutschen Blödelkomödien endlich vorbei ist, der sollte unbedingt einen Blick darauf werfen.
                            Unter anderem sieht man ihn auch noch meme-würdige Grimassen schneiden.
                            So haben wir ihn nur selten erlebt! :)

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                            • 5 .5
                              Chloe.Price 19.01.2018, 13:28 Geändert 19.01.2018, 14:26

                              Würde ich eine Handvoll Regisseure auswählen, die meiner Meinung nach die interessantesten Liebesfilme gedreht haben, wäre unter ihnen mit Sicherheit Woody Allen. Es ist bemerkenswert, wie er trotz seines hohen Alters immer noch leidenschaftlich seine endlos wirkende Filmographie erweitert. Manche seiner Filme werden selbst heute als große Meisterwerke angesehen, manch andere eher nicht. Und in welche Kategorie fällt sein neuester Film WONDER WHEEL?
                              Um ehrlich zu sein, habe ich keine Ahnung.

                              Auch wenn mir bewusst ist, dass die Geschichte nicht sehr originell ist, trägt unter anderem Kate Winslets grandiose Performance als die unglücklich verliebte, gestresste Mutter den Film. So wunderschön auch der Film anzusehen ist, der visuelle Augenschmaus täuscht, denn tief im Inneren ist WONDER WHEEL eine zutiefst deprimierende Geschichte über die psychischen Einflüsse, die durch Enttäuschung, Liebeskummer, Stress und Schuldgefühle ausgelöst werden, die in einem äußerst bösen Ende konsequent auf eine bedeutende Entscheidung auslaufen, die zur Show stellt, wie ein Mensch im schlimmsten Fall seine Gefühle über seine Menschlichkeit stellt. Oft genug wusste Woody, wie er uns die schönsten und hässlichen Seiten des Verliebtseins zeigen konnte und dieser Film ist dabei keine Ausnahme.

                              Es ist bemerkenswert, wie Woody selbst nach so vielen Jahrzehnten immer noch seinem Stil treu bleibt und auf große Filme, die an Hollywood-Gigantomanie leiden, verzichtet und lieber auf kleinere Filme fokussiert, die keine zu lange Laufzeit haben, nicht zu kompliziert gestrickt sind und mit einem nicht zu rapidem Tempo erzählt werden. Dieser Minimalismus in seinen Filmen macht auch deren Charme aus, eine Eigenschaft, die vor allem bei dem heutigen Publikum leider nicht mehr so beliebt ist. Doch es gibt selbst in seinen nicht so beliebten Filmen wie WONDER WHEEL oder CAFÉ SOCIETY etwas, das ich so anziehend finde, auch wenn ich selbst weiß, dass das mir vor Augen geboten wurde, nicht das Rad neu erfunden hat (hihi, versteht ihr, Rad?). Mir ist bewusst, dass mich dieses Jahr höchstwahrscheinlich bessere Filme erwarten werden, aber selbst wenn Woody mich nicht umhaut, gibt es immer dieses gewisse Etwas in seinen Filmen, das mich hinterher immer sagen lässt, dass ich froh war, diesen Film gesehen zu haben.

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                              • Chloe.Price 18.01.2018, 11:49 Geändert 18.01.2018, 11:50

                                Schon allein als ich den Trailer im Kino gesehen habe, wollte ich am liebsten mein Popcorn gegen die Leinwand schmeißen.
                                Ich weiß, dass es langsam ein Klischee geworden ist, Til Schweiger Filme zu hassen, aber ich kann bei bestem Willen nicht sagen, wie man so
                                unlustigen Schund verteidigen könnte.
                                Solche Filme sind der Grund, warum der Ruf des deutschen Kinos immer schlechter wird und es ist jetzt schon zu erwarten, dass die Kinokassen sich füllen werden, damit es die Macher ermutigt, noch mehr von diesen Filmen rauszuhauen.
                                Das deutsche Kino verdient wirklich besseres.

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                                • Ich bin zwar nicht immer dagegen, wenn etwas Licht in die Dunkelheit gebracht wird, aber muss heutzutage nahezu alles entmystifiziert werden?
                                  Ist es manchmal nicht besser, wenn man nicht immer alles erklärt bekommt und man vieles einfach der eigenen Fantasie überlässt statt dass wir jede Frage beantwortet kriegen (Stichwort: Medichlorianer)?
                                  Vergleichen wir mal mit einer anderen Harrison Ford-Rolle: Deckard aus Blade Runner.
                                  Nahezu jeder Regisseur hätte in der Fortsetzung "Blade Runner 2049" die Frage beantwortet, ob nun Deckard ein Replikant ist oder nicht und ich war so erleichtert, dass es nicht dazu kam.
                                  Wenn Filme uns Fragen stellen lassen, bringt uns das immer wieder zu ihnen zurück.
                                  Welchen Zweck hätte es noch diese Filme anzusehen, wenn uns jede erdenkliche Antwort auf dem Präsentierteller serviert wird?

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                                      Chloe.Price 04.01.2018, 11:31 Geändert 04.01.2018, 11:32

                                      GREATEST SHOWMAN ist das, was herausgekommen wäre, hätten Damien Chazelle und Baz Luhrmann ein Kind gezeugt – und das meine ich auf eine gute Art und Weise!
                                      Auch wenn ich schon viele grandiose Musicals gesehen habe und es letztes Jahr schon eins gab, das wieder mein Herz für das Musical geweckt hatte, wünschte ich mir wieder eines, bei dem man das Gefühl hatte, als würde die Leinwand förmlich beben.
                                      Und das hat dieser Film erreicht.
                                      Diesen Film anzusehen war für mich als würde ich nonstop mit der Achterbahn fahren, während über meinem Kopf das Feuerwerk den Himmel in ein knallbuntes Paradies verwandeln würde – es war für mich ein unwiderstehliches, eindrucksvolles Erlebnis, das ein Fest für meine Augen war und zugleich meine Gefühle auf eine Reise geschickt hatte.
                                      Doch bei diesem Musical müsst ihr nicht nur eure Ohren spitzen, sondern auch die Augen aufreißen: jede Gesangseinlage, jede Tanzszene, jedes Bild strotzt nur vor Energie, Leben, ästhetisch eindrucksvoller Farbenpracht und perfekter Inszenierung. Nicht ein Bild will man missen, nicht ein Song will man überspringen, man will das volle Programm, wie wenn man bei eine der besten Zirkusattraktionen der Welt ist. Und da liefert der Film in jeder Hinsicht ab.
                                      Wer eine historisch korrekte Verfilmung der Geschichte des größten Zirkusdirektors überhaupt sehen will, wird enttäuscht sein, doch wer sich auf den Stil einlässt und sich der überdrehten, romantisierten Seite des Musicals hingibt, dem wird eine Kinoerfahrung zuteil, die er definitiv nicht verpassen sollte.
                                      „The noblest art is that of making others happy“ sagte P.T. Barnum.
                                      Auch wenn es mir ein Rätsel ist, was manche Kritiker an diesem Film auszusetzen haben, kann ich zufrieden sagen, dass dieser Film es geschafft hat, mich glücklich zu machen und mich daran zu erinnern, warum ich Musicals, Musik und Filme so liebe.
                                      Nehmt Platz, Vorhang auf und genießt die Show!

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                                      • Wo sind "Raw", "Baby Driver", "Sieben Minuten nach Mitternacht", "Nocturama" usw.?
                                        Jetzt ist es mir nicht möglich, zu entscheiden.

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                                        • Das ist unter anderem der Grund, warum DIE LETZTEN JEDI in meinen Augen so ein guter Film ist. Er ist weit davon entfernt, ein perfekter Film zu sein, versteht mich nicht falsch und natürlich hat der Film auch seine Probleme.
                                          Auch wenn ich Episode 7 durchaus zu schätzen wusste, konnte ich verstehen, wenn jemand mir sagte, dass er den Film nicht mochte, sei es wegen der Handlung, die zu sehr an die Geschichte der Originaltrilogie erinnern würde oder dass der Film wenige Risiken eingeht, um dem größtmöglichen Publikum zu gefallen.
                                          Ich hatte während DIE LETZTEN JEDI die ganze Zeit über das Gefühl gehabt, als würde der Film sich trauen, Risiken einzugehen und er wusste mich oft genug mit seinen Entscheidungen zu überraschen, was sogar dazu führte, dass ich nicht wusste, in welche Richtung der Film gehen würde, was ziemlich selten bei Blockbustern vorkommt.

                                          Die Entscheidung, (ACHTUNG SPOILER!!!) dass Reys Eltern nicht teil von etwas viel Größerem waren und Rey nichts weiter ist als ein weiterer kleiner Fisch in dieser großen Galaxis (SPOILER ENDE!!!) ist nicht nur eine clevere Lösung, die mit den Erwartungen der Fans spielt, sondern lässt diese Star Wars Filme umso glaubwürdiger wirken. Dass das viele Fans enttäuscht hat, ist verständlich, weil es auch beabsichtigt war, dass die Fans genau wie die Protagonistin enttäuscht sein sollten. Wie Rey haben wir alle spekuliert, wer jetzt genau ihre Eltern sind und was für eine bedeutende Rolle sie in all dem spielt. Deswegen fühlen wir ihren Schmerz und ihre Enttäuschung, da unsere Erwartungen nicht erfüllt wurden. Und das ist in meinen Augen auch gut so! Nicht alles muss verbunden sein, nicht alles muss einen höheren Sinn haben, nicht jeder ist prädestiniert, etwas Großes zu vollbringen.
                                          Muss man den Film jetzt gleich mögen, weil er sich traut, Entscheidungen zu treffen, die wir nicht haben kommen sehen? Nein. Wenn ein Film derartige Risiken eingeht, ist es äußerst unwahrscheinlich, dass jeder damit zufrieden sein wird (siehe Audience Score auf Rotten Tomatoes). Ich jedoch war äußerst glücklich darüber, dass dieser Film ganz neue Wege einschlug und er aufgrund seiner unerwarteten Augenblicke einen weit bleibenden Eindruck hinterlassen hat als ein weiteres Filmprodukt, wo man die ganze Geschichte in wenigen Minuten vorhersagen kann.
                                          Dennoch zeige ich nicht mit dem Finger auf all die Leute, die nichts mit dem Film anfangen konnten und die die getroffenen Entscheidungen als Katastrophe ansehen.
                                          Es ist Star Wars und jeder wird für sich entscheiden können, ob ein Film nun ein weiterer Stern am Himmel ist oder er es verdient, in ein schwarzes Loch geworfen zu werden.

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                                          • Chloe.Price 08.12.2017, 17:48 Geändert 08.12.2017, 18:37

                                            Warner und DC, ihr braucht nur eines zu ändern:
                                            erzählt gute Geschichten mit gut geschriebenen, interessanten Charakteren ohne dass irgendwelche Studioheinis eingreifen und die Suppe versalzen.
                                            Kurz gesagt: gebt uns einfach gute Filme!
                                            WONDER WOMAN war ein Schritt in die richtige Richtung.
                                            Folgt diesem Weg oder eure Beliebtheit wird schneller fallen als die Flying Graysons vor den Augen ihres Kindes (Ein bisschen schwarzer Humor für die Comicfans da draußen. ;)).

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                                            • Chloe.Price 04.12.2017, 12:10 Geändert 04.12.2017, 12:47

                                              Einem Artikel so einen Titel zu geben, ist genau so sicher, wie wenn man in einem Raum voller Sprengstoff ein Streichholz anzünden würde.

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                                                über Coco

                                                Es war einmal ein Kind namens Pixar.
                                                Er nahm sich vor, gute Kindergeschichten zu erzählen. Viele wussten am Anfang nicht, was man von ihm halten sollte oder ob man überhaupt Vertrauen in seine Ideen setzen sollte.
                                                Doch als er seine allererste Geschichte erzählte, waren alle aus dem Häuschen.
                                                Es kam heraus, dass nicht nur Kinder, sondern auch Erwachsene von seinen Ideen begeistert waren. Doch konnte dieses Kind es schaffen, es zu weit mehr zu bringen oder war es nur ein One-Hit Wonder? Doch alle Zweifel waren fort, als er eine gute Geschichte nach der anderen erzählte. Auch wenn nicht jede Idee von dem Kind gleich Gold war, waren die Kinder und Erwachsenen erstaunt, wie er sich immer wieder neue Ideen ausdenken konnte, um jede Geschichte einzigartig zu machen. Nicht nur waren seine Geschichten unterhaltsam, sie waren auch lehrreich und schafften es auch ältere Generationen zum Weinen zu bringen.
                                                Pixars Geschichten schienen für alle Menschen geschaffen zu sein. Die Kinder waren glücklich und die Erwachsenen fühlten sich ernst genommen.
                                                Doch nachdem Pixar mit seiner rührenden Geschichte über einen alten Mann, der Abenteuer erleben wollte, sein Publikum schon in den ersten zehn Minuten zum Weinen gebracht hatte, kam der Zeitpunkt, wo sich Pixar entschieden hat, weniger neue Geschichten zu erzählen und viel mehr den Fokus auf Fortsetzungen legte.
                                                Auch wenn die Kinder gut unterhalten worden sind, fehlte anderen Zuschauern das gewisse Etwas, das die Geschichten von Pixar so besonders machte. Auch wenn eine Fortsetzung zwei der ersten Geschichten, die er erzählt hatte, zu einem zufriedenstellenden Schluss brachte (bis er sich entschieden hat, in Zukunft die Geschichte doch noch fortzusetzen), wollten seine ehemaligen Zuhörer wieder neue Ideen, da sie es nicht für notwendig hielten, dass er seine abgeschlossenen Geschichten sinnlos weiter erzählt. Auch die wenigen neuen Ideen für seine Geschichten hatten nicht den Charme, die sie früher mal hatten.
                                                Doch nach ein paar Jahren gab es wieder einen Hoffnungsschimmer. Pixar hatte sich etwas ausgedacht, dass wieder die Gefühle in seine Zuhörer weckte ... mit einer Geschichte über Gefühle. Dann ging es für zwei Jahre wieder etwas bergab mit seinen Ideen, aber die Zuschauer wussten, dass wieder ein Tag kommen würde, wo er sich nicht nur etwas Neues ausdenkt, sondern er es auch wieder schaffen würde, die Herzen der Kinder und Erwachsenen zu berühren.
                                                Und ich kann erfreut sagen, dass Pixar es tatsächlich wieder gelungen ist!

                                                COCO ist nicht nur ein Fest für die Augen, es ist ein ganz neues Erlebnis der Marke Pixar.
                                                Obwohl das Fundament der Geschichte auf einigen Klischees aufgebaut ist, die mich bei den meisten Filmen nerven würden, funktionieren sie in diesem Film richtig gut, da der Film weiß, wie er mit diesen Klischees umgehen soll. Die Charaktere sind sympathisch und memorabel, die Geschichte gut erzählt und das wichtigste von allem: der Film hat mich was fühlen lassen! COCO lebt nicht nur von seinen guten Ideen, er bringt auch noch viel Leben in das Reich der Toten.
                                                Und worüber ich mich am meisten freue, ist, dass der Film mir in Erinnerung geblieben ist!
                                                Würde dieser Film ins Reich der Toten kommen, müsste er sich keine Sorgen machen, dass ihn jemand vergessen würde.
                                                Das ist ein Film, der nicht nur unsere Herzen erobern wird, er bleibt wie all die geliebten Menschen, die von uns gegangen sind, an unserer Seite und verlässt uns nicht mehr.

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                                                  Naja, sehen wir es positiv:

                                                  JUSTICE LEAGUE war die letzte Schaufel, die alle an den Haaren herbeigezogenen Vorwürfe von dem sinnlosen Civil War vs. BvS - Krieg vom letzten Jahr begraben hat.
                                                  Angeblich würden die Kritiker humorvolle, lockere Filme vorziehen und düstere Filme in den Dreck ziehen.
                                                  Doch wie sich mit SUICIDE SQUAD herausgestellt hat, haben die Witze und der lockere Ton nicht "geholfen". Dann schwebten Gerüchte über eine DC-Verschwörung. Marvel würde angeblich die Kritiker bezahlen, damit sie ihre Filme loben und es bei DC nicht tun - es wurde wirklich lächerlich.
                                                  Als dann LOGAN in die Kinos kam, kam die große Überraschung:
                                                  Ein düsteres Charakterdrama in Form eines Superheldenfilms wurde in den Himmel gelobt, das gibt es doch nicht! Ist ja nicht so, dass Nolans Batmantrilogie von allen geliebt wird.
                                                  Und das war noch nicht alles: WONDER WOMAN, ein DC-Film, erhielt auch viel Lob, obwohl der Film weder zu düster oder zu witzig war.
                                                  Wie kommt es dann, dass JUSTICE LEAGUE schlecht ankommt?

                                                  Ich kläre mal dieses unfassbar komplizierte Rätsel auf:
                                                  Es spielt keine Rolle, ob nun ein Film düster oder witzig ist, es kommt nur darauf an, ob er gut ist. Warner Bros hat mit JUSTICE LEAGUE versucht, aus den "Fehlern" der Vergangenheit zu lernen (mehr Humor, macht den Film nicht zu lang, Snyders künstlerische Freiheit muss noch mehr eingeschränkt werden, macht es mehr wie Marvel), während das nie die Probleme waren.
                                                  Mir ist es komplett wurscht, ob JUSTICE LEAGUE nun so düster wie LOGAN oder so witzig wie AVENGERS ist:
                                                  Alles was ich sehen will, ist ein guter Film.
                                                  Bleib dein eigenes Ding, DC! Mach es einfach nur gut!

                                                  Das wollte ich schon so lange loswerden.

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                                                    Trotz meiner Probleme, die ich mit Man of Steel und Batman v. Superman habe, muss ich wenigstens zugeben, dass Zack Snyder bei diesen Filmen zumindest eine Vision hatte, die er zum Leben erwecken wollte. Ich erkannte in jedem Bild seinen Ehrgeiz, etwas Großartiges auf die Beine zu stellen. Die Resultate waren vielleicht nicht das, was die meisten erwartet haben, doch es lässt sich zumindest sagen, dass Zack es wirklich versucht hat. JUSTICE LEAGUE ist was dabei herauskommt, wenn ein Studio versucht, einen Film so einfach und massenkompatibel wie möglich zu machen – ohne dass die kleinste Spur einer künstlerischen Vision aufzufinden ist.
                                                    Auch wenn Superheldenfilme ziemlich selten künstlerisch wertvoll sind, ist das, was uns hier geboten wird, selbst für Superheldenfilmstandards äußerst ungeschickt erzählt und gedreht und hinterlässt überhaupt keinen Eindruck.

                                                    Auch wenn der Film weit davon entfernt ist, ein Desaster wie Suicide Squad zu sein, ist der Film vor allem in der ersten Hälfte eine richtige Cut-astrophe. Wenn man sich mit ansieht, wie schnell der Film von einer Szene zur nächsten springt, hat man hinterher nicht nur das Gefühl, dass der Film unfokussiert ist, er fühlt sich zum Großteil nicht wie ein Film an.
                                                    Die erste Filmhälfte ist nichts anderes als eine lange Aneinanderreihung von verschiedenen Szenen, die vom Ton und der Geschichte her ziemlich oft gar nicht zusammenhängen und so schnell abgehakt werden, dass man glauben könnte, dass das Drehbuch zum Teil aus einer langen Checkliste bestand.
                                                    Schnelle Einführung der Charaktere? Check. Exposition an jeder Ecke? Check. Fanservice? Check. Schneide mal dorthin, schneide mal dahin, führe diesen Charakter schnell ein, lass es mal hin und wieder ein bisschen krachen, damit es nicht langweilig wird, ach, wirf noch diesen Charakter aus den Comics rein, obwohl er der Geschichte nichts bringt (Jim Gordon), ist doch egal, wenn das alles wie ein einziges Durcheinander wirkt, wir wollen einfach so schnell wie möglich die Justice League vereinen.

                                                    Doch wenn dem Film eines geglückt ist, dann sind es die Interaktionen zwischen den verschiedenen Superhelden. Jeder Schauspieler funktioniert gut in seiner Rolle und ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass ich ihre Gruppenszenen nicht mochte. Jedoch gibt es auch da ein Problem:
                                                    auch wenn die Charaktere ganz unterhaltsam sind, wissen wir gar nicht, wer sie sind.
                                                    Patty Jenkins WONDER WOMAN hat einen großartigen Job gemacht, die Protagonistin einzuführen, damit wir als Zuschauer genau verstehen, wer sie ist, warum sie so ist, was sie motiviert und warum es ihr möglich ist, sich zu ändern. Das haben sie dann mit einer guten Story und vielen guten Charakteren verpackt. Das Resultat: Nicht nur war WONDER WOMAN der beste DC-Film seit langem, nicht nur war er einer der besten Solofilme, er war auch einer der besten Superheldenfilme der letzten Jahre.
                                                    Wenn man sich in JUSTICE LEAGUE jedoch all diese aufgezwungenen Dialoge anhören muss, die uns erklären, wer die Charaktere sind, statt es uns einfach zu zeigen, wird dem Zuschauer umso mehr klar, dass es besser gewesen wäre, diesen Charakteren einen eigenen Solofilm zu geben, bevor man sie als Team vereint. Dass sich die Macher dagegen entschieden haben, sorgt dafür, dass der Film überfüllt ist und er uns keinen Augenblick zum Atmen gibt.

                                                    Und gerade deswegen weil dieser Film so voll ist, gibt es zu wenige Momente, wo die Charaktere sich Schritt für Schritt als Gruppe vereinen. Auch wenn ich riskiere, einen Kommentarkrieg auszulösen, nenne ich als Beispiel THE AVENGERS. Der Film ist definitiv nicht perfekt, aber er war gut darin, die inneren Konflikte jedes einzelnen Charakters gut genug zu etablieren, dass wir ihre Motivationen verstehen konnten und es daher auch Sinn gab, dass sie am Anfang nicht miteinander klarkommen würden. Deswegen hat es sich gegen Ende so verdient und großartig angefühlt, als sie im Kreis stehen und bereit sind, die Welt zu retten. Das war mehr als nur ein memorabler, cooler Shot, das war der Moment, wo all diese Charaktere endlich zu einem Team wurden und man sich einfach nur dachte: „Fuck yeah, The Avengers!“.
                                                    So einen Moment sucht man vergeblich in JUSTICE LEAGUE. Sie kämpfen alle nur und sorgen für viel Zerstörung, doch der Teamgeist ist nicht zu spüren. Und das ist der vermutlich größte Fehler, den der Film hätte machen können. Alles wirkt so gerushed, das führt dazu, dass wir nichts bei dem Film fühlen. Die Wiederbelebung von Superman hätte uns emotional treffen sollen und man hätte so viel aus dieser Geschichte machen können, doch die wird so schnell beiseite geschoben, damit Henry Cavill so schnell wie möglich im Finale auftritt. Das ist lahm und Superman hätte mehr verdient.

                                                    Es hilft auch nicht, dass das Finale nicht nur wegen der schlechten visuellen Effekte enttäuscht und man zu keiner Sekunde das Gefühl hat, als würde etwas auf dem Spiel stehen. Der Schurke Steppenwolf ist so furchtbar eindimensional, das selbst die meisten Marvel Schurken ihn auslachen würden. Das größte Verbrechen, das dieser Film begangen hat, war es Zack Snyders Namen an diesen optisch hässlichen Clusterfuck dranzuhängen, denn ganz egal wie viele Leute seine Filme auch hassen mögen, auch sie dürften erkennen, dass dies nicht ein Werk ist, wo er sein Herz reingesteckt hat.
                                                    Ich hoffe nur, dass die kommenden DC-Filme mehr wie WONDER WOMAN werden, denn wenn nicht, sehe ich für das DCEU schwarz.

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