Chloe.Price - Kommentare
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Alle Kommentare von Chloe.Price
Auch wenn ich mich durchaus als großer Fan seiner letzten Filme sehe, ist es ein unbeschreiblich gutes Gefühl, Tarantino zu seinen Wurzeln zurückkehren zu sehen.
Endlich wieder Innenaufnahmen von Automobilen ♥
Wenn hier Filme wie Bad Teacher, Die Schlümpfe, Total Recall (2012), Herz aus Stahl, King Arthur, Kick-Ass 2, Der Lorax usw. aufgelistet sind, kann ich euch allen raten, der Headline nicht zu vertrauen und sie alle zu verpassen. ;)
Bester Film (10 Nominierungen)
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--- A Beautiful Day
--- Call Me By Your Name
--- Bad Times at the El Royale
--- Your Name
--- Suspiria
--- Three Billboards Outside Ebbing, Missouri
--- Leave No Trace
--- A Quiet Place
--- A Star is Born
--- Der seidene Faden
Beste Regie (10 Nominierungen)
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--- Paul Thomas Anderson (Der seidene Faden)
--- Luca Guadagino (Call Me By Your Name & Suspiria)
--- Lynne Ramsay (A Beautiful Day)
--- Wes Anderson (Isle of Dogs)
--- Joachim Trier (Thelma)
--- Guillermo Del Toro (Shape of Water)
--- Ari Aster (Hereditary)
--- Sean Baker (Florida Project)
--- Martin McDonagh (Three Billboards Outside Ebbing, Missouri)
--- Drew Goddard (Bad Times at the El Royale)
Bestes Drehbuch (10 Nominierungen)
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--- Paul Thomas Anderson (Der seidene Faden)
--- Martin McDonagh (Three Billboards Outside Ebbing, Missouri)
--- James Ivory (Call Me By Your Name)
--- Spike Lee, Charlie Wachtel, David Rabinowitz, Kevin Willmott (Blackkklansman)
--- Lynne Ramsay (A Beautiful Day)
--- Debra Granik, Anne Rosselini (Leave No Trace)
--- Joachim Trier, Eskil Vogt (Thelma)
--- Sean Baker (Florida Project)
--- Steven Rogers (I, Tonya)
--- Ari Aster (Hereditary)
Bester Darsteller (10 Nominierungen)
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--- Daniel Day-Lewis (Der seidene Faden)
--- Rami Malek (Bohemian Rhapsody)
--- Matt Dillon (The House that Jack built)
--- Timothée Chalamet (Call Me By Your Name)
--- Joaquin Phoenix (A Beautiful Day)
--- Bradley Cooper (A Star is Born)
--- Ben Foster (Leave No Trace)
--- James Franco (The Disaster Artist)
--- John Krasinski (A Quiet Place)
--- Sam Rockwell (Three Billboards Outside Ebbing, Missouri)
Beste Darstellerin (10 Nominierungen)
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--- Vicky Krieps (Der seidene Faden)
--- Toni Colette (Hereditary)
--- Brooklyn Prince (The Florida Project)
--- Saoirse Ronan (Lady Bird)
--- Tilda Swinton (Suspiria)
--- Frances McDormand (Three Billboards Outside Ebbing, Missouri)
--- Lady Gaga (A Star is Born)
--- Thomasin McKenzie (Leave No Trace)
--- Elli Harboe (Thelma)
--- Margot Robbie (I, Tonya)
Kreativster/Ambitioniertester Film (5 Nominierungen)
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--- Suspiria
--- Isle of Dogs
--- The House that Jack built
--- Bad Times at the El Royale
--- Shape of Water
Bester Independentfilm (5 Nominierungen)
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--- Call Me By Your Name
--- Thelma
--- Leave No Trace
--- Florida Project
--- Loving Vincent
Bester Animationsfilm (5 Nominierungen)
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--- Loving Vincent
--- Mary und die Blume der Hexen
--- Isle of Dogs
--- Your Name
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Bestes Design (5 Nominierungen)
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--- Bad Times at the El Royale
--- Suspiria
--- Isle of Dogs
--- Der seidene Faden
--- Greatest Showman
Bester Ton (5 Nominierungen)
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--- A Quiet Place
--- Leave No Trace
--- Shape of Water
--- Aufbruch zum Mond
--- Mission Impossible: Fallout
Beste Musik (5 Nominierungen)
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--- Greatest Showman
--- Suspiria
--- Blackkklansman
--- Your Name
--- Isle of Dogs
Bester Schnitt (5 Nominierungen)
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--- Suspiria
--- Greatest Showman
--- I, Tonya
--- Upgrade
--- Mission Impossible: Fallout
Beste Effekte (5 Nominierungen)
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--- Christopher Robin
--- Suspiria
--- Shape of Water
--- Upgrade
--- Aufbruch zum Mond
Beste Kamera (5 Nominierungen)
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--- Upgrade
--- Mission Impossible: Fallout
--- Bad Times at the El Royale
--- A Beautiful Day
--- Isle of Dogs
Größte Enttäuschung (5 Nominierungen)
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--- Auslöschung
--- Ready Player One
--- Aufbruch zum Mond
--- Black Panther
--- Solo - A Star Wars Story
Beste Serie (5 Nominierungen)
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--- Twin Peaks - The Return
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Bester Seriendarsteller (5 Nominierungen)
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--- Kyle MacLachlan (Twin Peaks: The Return)
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Beste Seriendarstellerin (5 Nominierungen)
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--- Laura Dern (Twin Peaks: The Return)
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Beste Produktion (5 Nominierungen)
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COLETTE wird nicht zum reinen Faktenfilm reduziert, sondern macht genau das, was ein richtiges Biopic tun sollte: eine wahre Geschichte ins visuelle Medium übertragen, ohne dem Zuschauer das Gefühl zu geben, dass jedes Ereignis von einer Liste abgehakt wurde. Ich gebe mich schuldig und sage, dass ich noch nie von dieser Frau gehört habe. Ebenso wusste ich vor dem Kinobesuch nicht, dass dieser Film auf einer wahren Geschichte basieren würde. Aber das hat sich in diesem Fall gelohnt, da es mir möglich war, dieses Werk nur als das zu betrachten was es ist: ein Film. Und ein richtig guter auch noch dazu.
Ich habe keine Ahnung wie viel von dem, was mir fast zwei Stunden lang gezeigt wurde, der Wahrheit entspricht, aber genau genommen, ist mir das ziemlich egal. Wenn man die Fakten wissen will, liest man sich eine Wikipedia Seite durch. Filme sind fürs Kino geschaffen. Gut, ich halte historische Akkuratesse zwar nicht für komplett unwichtig, aber ein Künstler sollte sich nicht komplett darauf stützen. Ein Kunstwerk sollte dessen Sichtweisen sowie Ideen reflektieren. Darauf wird beinahe schon augenzwinkernd im Film angesprochen als der ehrgeizige Schriftsteller Willy seine Frau davon überzeugt, ein Buch über ihre Lebensgeschichte zu schreiben und sie davon überzeugt, dass sie sich nicht ausschließlich auf die Fakten konzentrieren sollte. Und wie ein Künstler mit seiner eigenen Kunst verbunden ist, wird in diesem Film fesselnd beleuchtet.
Es hätte nicht viel gebraucht, damit COLETTE zu einem plakativen Feministenfilm mutiert wäre, doch meistert er es, die Probleme weiblicher Autoren in Szene zu setzen, ohne die Gesamtsituation in Gut und Böse einzuteilen. Die selbstsüchtigen Handlungen ihres Ehemannes werden zwar nicht gerechtfertigt, doch ist er weit mehr als ein simplifizierter Antagonist. Das Duell zwischen diesen beiden Liebhabern ist was diesen Film antreibt, was dem guten Drehbuch und dem großartigen Schauspiel zu verdanken ist. Keira Knightley und Dominic West geben ihren Charakteren so viel Tiefe und jedes Mal wenn sie miteinander interagieren, überzeugen sie auf jeder Linie. Auch wenn ihre Beziehung ohne Frage ziemlich toxisch ist und hauptsächlich durch Colettes Erfolg noch intakt bleibt, gibt der Film den beiden eine Chance, weit mehr zu sein als zwei Streithähne. Sie sind nicht gut füreinander, aber auf eine sehr verschrobene Art brauchen sie einander. Ihre Arbeit sowie der resultierende Erfolg mag zwar schlechte Auswirkungen auf ihr Liebesleben gehabt haben, dennoch sind ihre Gefühle keineswegs komplett verzischt. Manche Situationen im Leben sind nicht so einfach zu erklären, wie man denkt. Dadurch werden nicht nur die Charaktere dreidimensionaler, sondern die Geschichte insgesamt auch viel spannender. Das zeigt, dass selbst eine einfache Geschichte über einen Ehemann, der den Erfolg seiner talentierten Frau auskostet, spannender sein kann, als jeder aufgeblasene Actionfilm, wenn ein Künstler Ahnung von seiner Kunst hat.
Dass Filme wie COLETTE von der Academy zu Unrecht übersehen wurden, brauche ich wohl nicht mehr zu erwähnen. Nachdem ein Marvel-Film für den besten Film nominiert wurde, wurde mein letztes bisschen Vertrauen in die Oscars regelrecht erschüttert. Aber das ist mir egal: dieser Film ist eine kleine, verlorene Perle und verdient es, von jedermann gesehen zu werden.
An die Academy:
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You're welcome!
M. Night Shyamalan mag zwar nicht einer der besten Regisseure sein, aber dafür einer der faszinierendsten und das auf verschiedene Weisen. Ich kenne nur wenige Filmemacher, die auf qualitativer Ebene eine so vielfältige Filmographie haben. Von oscarnominierten Klassikern zu den wahrscheinlich meistgehassten Filmen des letzten Jahrzehnts, dieser Mann hatte in seiner Karriere im wahren Sinne des Wortes seine Höhen und Tiefen. Doch konnte er er nach einer exponentiellen Abwärtsspirale wieder das Ruder herumreißen und das Publikum wieder für sich gewinnen. Und nach allem was man von GLASS gehört hat, könnte man glauben, dass das Pech sich wieder an ihm gehaftet hat. Oder?
Ich will eins klarstellen: GLASS ist kein rundum gelungener Film (aber wenn wir darüber nachdenken, hatten selbst die besten Shyamalan Filme ihre Macken). Als Abschluss einer unerwarteten Trilogie versucht der Film Neuzugänger mit dem Unbreakable-Universum vertraut zu machen. Das führt dann zu einiger forcierter Exposition, die in vielen Fällen ziemlich auf die Nerven geht. Aber nachdem die Kritiker den Film regelrecht zerrissen haben, war ich doch überrascht, was für ein solides Produkt am Ende herausgekommen ist. Trotz mancher erzählerischer Schwächen ist der Film technisch, inszenatorisch, optisch und schauspielerisch viel zu gut, um nur ansatzweise mit den größten Fehlschlägen von Shyamalan verglichen zu werden. Nachdem Shyamalans Stil in seiner Blütezeit ganz klar von dem anderer Regisseure inspiriert war (insbesondere Hitchcock), hat er jetzt meiner Meinung nach endgültig seine eigene Handschrift gefunden. Seine Liebe für dieses Projekt ist in jedem Frame wiederzufinden. Aber macht das gleich einen guten Film?
Was positiv hervorzuheben ist, dass Shyamalan es tatsächlich überraschend gut hingekriegt hat, die Welten von Unbreakable und Split zu verbinden, obwohl sie vom Ton her zwei komplett unterschiedliche Tiere sind. Auch wenn McAvoy mit einer weiteren herrlich abgedrehten Performance für den nötigen Humor sorgt, überschattet dieser nicht die seriösen Momente dieses Superhelden-Dramas. Zudem spielt der Regisseur mit den Erwartungen der heutigen Comicverfilmungskonsumenten, indem er ihnen genau das abliefert, was sie sehen wollen und dennoch wiederum auch nicht. Statt sich den Sehgewohnheiten der Massen zu unterstellen, bleibt Shyamalan den semi-realistischen Regeln von Unbreakable treu und reduziert die Action auf ein Minimum, um mehr Platz für die Charaktere zu lassen. Gegen Ende spürt man schon förmlich wie der Film den Fans von epischen Finalen den Mittelfinger zeigt. Das wird die Massen sicher spalten, aber ich finde es genau richtig, da die Trilogie dadurch ihre Identität nicht verliert. Zwar finden nicht alle Handlungsstränge ein zufriedenstellendes Ende, aber insgesamt funktioniert dieser Film als Abschluss viel besser als er es eigentlich verdient hätte. Es ist immer wieder schön, wenn ein Herzensprojekt seinen Weg auf die große Leinwand findet, vor allem wenn es fast zwei Jahrzehnte für die Vollendung gebraucht hat.
Nicht ohne Probleme, aber viel besser als sein Ruf: GLASS sollte jedem Shyamalan Fan da draußen eine interessante Filmerfahrung geben. Wird sicher in keiner Topliste landen, aber einen Blick ist er definitiv wert. Auch wenn ich manche Kritik absolut nachvollziehen kann, würde ich nicht so weit gehen, dass es mit Shyamalans Karriere wieder bergab geht. Im Gegenteil, ich glaube, es könnte uns in Zukunft eine Renaissance erwarten und ich bin ziemlich gespannt darauf. Ob gut oder schlecht, Shyamalan weiß immer zu faszinieren.
Wenn ich darüber nachdenke, hätte dieser Film eigentlich nicht funktionieren sollen.
Schon allein die Idee, eine Geschichte nach dem Happy End zu erzählen, lässt meine Alarmglocken schlagen. Trotz all seiner satirischen Elemente war der Überraschungshit SHREK immer noch wie ein Märchen konstruiert und wie man es bei ihnen gewohnt ist, ist jeder am Ende glücklich und zufrieden, auch wenn die Rollen etwas vertauscht wurden (das “Monster” findet die Liebe seines Lebens etc.). Was gibt es da noch zu erzählen? Das ist wie als würde man erfahren, was Cinderella getrieben hat, nachdem sie den silbernen Tanzschuh anprobiert hat. Die zum großen Teil furchtbaren Disney Sequels haben mehrere Male bewiesen, dass man es am besten dann enden lassen sollte, wenn es am schönsten ist. SHREK 2 hätte ziemlich leicht ein weiteres seelenloses Produkt der geldgierigen Fortsetzungsindustrie werden können, die roten Flaggen waren schon aufgestellt, als der Film überhaupt angekündigt wurde. Aber zu der großen Überraschung aller, mich eingeschlossen, wurde uns eine würdige Fortsetzung abgeliefert, die nicht nur an den Vorgänger rankommt, sondern ihn meiner Meinung nach sogar übertrifft. Sei es die Comedy, die Inszenierung, die Geschichte, die Charaktere, dieser Film setzt allem, was das Original aufgebaut hat, eine Schippe drauf. Weswegen ich umso bestürzter bin, wenn ich sehe, dass der Kritiker- sowie Communityschnitt hier auf Moviepilot so weit unten ist, wie als wäre es irgendein x-beliebiges Fließband-Animationsprodukt. Und das kann ich nicht einfach so stehen lassen!
SHREK 2 ist zwar kein perfekter Film, dafür aber ein perfektes Sequel. Dieser Film erfüllt nahezu jedes Kriterium, was eine gute Fortsetzung tun soll. Die Motive des Originals werden sinnvoll erweitert, ohne dass es sich repetitiv anfühlt. Die Botschaft, dass man sich selbst für das was man ist, akzeptieren soll, wird hier weiter vertieft ohne dass es angetackert oder forciert wirkt. Im Gegenteil, es fühlt sich im Kontext der Geschichte und der Charaktere sogar essentiell an, herauszufinden, was passiert ist, nachdem das Märchenbuch geschlossen wurde. Es werden genau auf die Fragen Antwort gegeben, die es verdient haben, beantwortet zu werden. Der Oger Shrek mag zwar die Liebe seines Lebens gefunden haben, doch wurde er noch nicht von der Gesellschaft akzeptiert. Was für Konsequenzen hat das auf sein Liebesleben mit Fiona? Wie lebt Fiona mit der Tatsache, dass sie ihr Leben als Prinzessin für ein “Monstrum” aus dem Sumpf geopfert hat? Und wer waren überhaupt ihre Eltern, die sie in diesem Turm gesperrt haben? Und wie würden sie mit dieser Neuigkeit leben? Und noch viel wichtiger: wie wird Shrek damit umgehen? All das und noch viel mehr wird in dieser Geschichte ausgebaut. Und das macht sie indem sie die Märchenwelt erweitert und uns neue Schauplätze präsentiert, die wir im Vorgänger noch nicht gesehen haben. Das hilft diesem Film einen frischen Anstrich zu geben. Dafür sorgen auch die neuen Charaktere. Die diabolische Gute Fee, der selbstverliebte Prince Charming (eine weitere schöne Verdrehung der Rollenklischees), der Gestiefelte Kater, der König und die Königin, jeder ist so memorabel wie die Protagonisten selbst. Die persönlichen Konflikte, die jeder in dieser Geschichte durchmacht, sind absolut nachvollziehbar und selbst die, die keine haben (wie die witzigen Sidekicks) machen Laune und tragen einiges zum Plot bei.
Und wie auch der Vorgänger zeigt SHREK 2 Disney den Mittelfinger und zieht nahezu jedes Märchenklischee durch den Kakao. Das wird durch einige clever eingesetzte Popkulturreferenzen komplementiert. Normalerweise hasse ich in Filmen solche Anspielungen insbesondere bei Kinderfilmen, aber hier nehmen sie den jungen oder unerfahrenen Zuschauern kein bisschen die Erfahrung weg im Vergleich zu Filmen wie Deadpool, wo sich jeder Filmanalphabet innerhalb von fünf Minuten verliert. Als Kind kann man den Abenteuern von Shrek und Esel weiterhin problemlos folgen, während die Erwachsenen hier und da ein paar Details erkennen, die jungen Augen entglitten wären (ich spreche aus Erfahrung, da ich den Film als kleines Kind im Kino gesehen habe). Und das macht diesen Film meiner Meinung nach so großartig: seine Detailverliebtheit. In jedem Frame, in jeder Ecke gibt es etwas Neues zu entdecken. Kreative Ideen sprudeln aus allen Rohren. Das erkennt man vor allem am Humor, sei er visuell oder auditiv. SHREK 2 ist eine großartige Komödie. Die Wortwitze, der Slapstick, die visuellen Gags, alles davon trifft ins Schwarze. Selbst der Fäkalhumor (wenn auch nur spärlich eingesetzt) hat mich lauthals lachen lassen, das zeigt, wie gut die Pointen geschrieben sind.
Doch was die SHREK-Filme so gut macht, ist, dass sie trotz all der Comedy nicht das Drama aus den Augen verlieren. Auf einen lustigen Moment kann innerhalb weniger Sekunden ein spannender oder ein trauriger folgen und es fühlt sich trotzdem nicht so an, als würde der Film einen inkonsistenten Ton haben. Das wird besonders im großen Finale klar (der schon ganz allein den Film zu einen der besten Animationsfilme macht). Trotz einiger guten Pointen wird die Spannung aufrecht erhalten, was der grandiosen Inszenierung und der hervorragenden Musicaleinlage von Jennifer Saunders zu verdanken ist (der Soundtrack des Films passt wie Arsch auf Eimer). Und so ausgelutscht die Botschaft der inneren Schönheit auch sein mag, hat schon der Erstling einen guten Weg gefunden, sie anders zu verpacken, damit sie einigermaßen frisch und neu wirkt. Und genau dasselbe tut die Fortsetzung auf eine Weise, die wahrscheinlich sogar Erwachsene zum Weinen gebracht hätte.
Was bleibt mir zu sagen? Es ist einfach ein wirklich guter Film, weit besser als er es verdient hätte, zu sein und er hätte hier auf MP meiner Meinung nach mehr Anerkennung verdient. Vielleicht übersehe ich ja etwas, das mir die ziemlich niedrige Punktzahl der Kritiker und Community erklären könnte, aber es gibt eine Sache, die mich davon überzeugt, dass das kein x-beliebiger Animationsfilm ist, der Jahr für Jahr rauskommt: dieser Film geht Risiken ein. Wenn man zu 50% der Zeit Shrek nicht in seinem normalen Körper sieht und mich der Film immer noch an den Eiern hat, dann zeugt das von Talent, guter Animation (die überraschend gut gealtert ist) und gutem Writing. So wie ich von diesem Film rede, könnte man glauben, dass ich ihn als großes Meisterwerk sehe. So weit würde ich zwar nicht gehen, aber ich würde euch empfehlen, ihn ein weiteres Mal anzuschauen, um eure Erinnerungen an den Film zu erfrischen, da ich die teils durchschnittlichen Bewertungen nicht nachvollziehen kann. Auch wenn ich ein sehr großes Herz für emotionale Achterbahnfahrten der Animationsindustrie wie WALL-E oder OBEN habe, kann ich nicht über Filme wie SHREK 2 hinwegsehen, nur weil sie sich weniger ernst nehmen oder als Satire angelegt sind. Äußerlich mag dieser Film ziemlich albern und infantil wirken, doch unter der Oberfläche befindet sich das wahre Wunder dieses Films.
Es sind 15 Jahre vergangen und er hat immer noch denselben Effekt auf mich wie der mächtigste Liebestrank.
"And this is how creativity dies ... with thunderous applause."
(Ja, so weit ist es gekommen, Disney, ich habe die Prequels zitiert. Wobei ich sie mir jetzt viel lieber anschauen würde, da sie wenigstens versucht haben, neues Territorium zu betreten, anstatt uns dasselbe immer und immer wieder zu geben. Disneys "König der Löwen" ist schon ein zeitloser Klassiker, es gibt keinen Grund, genau denselben Film nochmal zu machen. Aber der Nostalgie wegen werden sicher zahllose Leute in die Kinos stürmen, sodass das Studio ermutigt wird, in Zukunft jedes Disney-Produkt in Live Action zu verfilmen, bis ihnen dann keine Option mehr bleibt als die Remakes zu remaken.)
Ich habe überhaupt nichts gegen Synchronfassungen, im Gegenteil, wir Deutsche können uns rühmen, dass unsere Synchronsprecher hervorragende Arbeit leisten. Trotzdem ziehe ich zum größten Teil die Originalfassungen vor (hauptsächlich Englisch), da viele der Dialoge, Witze und Anspielungen einfach viel besser funktionieren. Aber wenn ich die Untertitel einschalte, dann nur auf Englisch, weil es mir darum geht, das, was die Person sagt, zu verstehen und nicht was es auf Deutsch bedeutet. Sollte ich aber einen Film ansehen, dessen Originalton eine Sprache ist, die ich kein bisschen verstehe, dann wechsle ich zu der Synchronfassung, weil ich keinen Zweck darin sehe, die Untertitel zu lesen, wenn ich nicht die Emotionen hinter einem bestimmten Satz heraushören kann. Wie soll ich erkennen, wann jemand zum Beispiel einen sarkastischen Unterton hat? Das ist aber nur meine Art, Filme zu schauen und jeder kann für sich selbst entscheiden, wie er sie erleben möchte.
Es ist nicht so, dass GRINDELWALDS VERBRECHEN irgendwas wirklich Schlechtes hervorgebracht hat, ganz im Gegenteil, es ist nicht der Mangel an guten Ideen, der den Film so runterzieht, sondern das Gesamtpaket. Ganz egal, was man vom ersten PHANTASTISCHE TIERWESEN halten mag, er hat im Vergleich zu so vielen anderen Sequels oder Prequels, die Jahr für Jahr produziert werden, nicht versucht, in die Fußstapfen des Originals zu treten. Anstatt auf halbherzigen Fanservice, forcierte Cameos oder Anspielungen zu setzen, hat er stattdessen seine eigene, kleine Geschichte erzählt. Diesen Film konnte sich jeder ansehen, man brauchte nicht mal die Harry Potter Filme zu kennen, um zu verstehen, was vor sich geht. Im Vergleich zu so vielen anderen Franchises war dieser Film eine der wenigen Ausnahmen, die wirklich versucht hat, als eigenständige Geschichte zu funktionieren. Daher ist es umso bedauerlicher, dass die Filmemacher bei dieser Fortsetzung das absolute Gegenteil gemacht haben.
Ob Harry Potter-Kenner oder nicht, viele dürften es schwer haben, dem Film zu folgen. Nicht nur besteht das Risiko, dass sie aufgrund der unglaublich hohen Zahl an Charakteren den Überblick verlieren, sondern auch dass ihnen die vielen Easter Eggs der Harry Potter-Saga entgleiten, die in diesem Film zum Großteil eine zentrale Rolle spielen und daher weit mehr sind als eine Prise Fanservice für das Publikum. Aber selbst die Kenner werden sich nach dem Film fragen, was nun der Zweck von dieser Nebenhandlung oder diesem Charakter war (hust SPOILER Nicolas Flamel SPOILER ENDE hust hust). Während der Vorgänger noch ziemlich simpel erzählt war, ist GRINDELWALDS VERBRECHEN bis zum Rand mit Subplots gefüllt. Es passiert so viel auf einmal und letzten Endes trotzdem gar nichts. Wenn ich darüber nachdenke, hat man am Ende fast nichts erreicht. Niemand hat etwas dazugelernt, es ist nichts Bedeutendes passiert und fast jeder befindet sich am selben Platz, wo er angefangen hat. Es fühlt sich eher an, als würde der Film einen weit interessanteren Film anteasen, anstatt selbst als Film zu funktionieren. Und als wäre das alles nicht schon genug, werden bestimmte Charaktere grundlos zurückgebracht, die eigentlich schon ein perfektes Ende im Vorgänger gefunden haben. Es werden auch zahlreiche neue Charaktere eingeführt, die den Film gnadenlos in die Länge ziehen, obwohl ihre Anwesenheit so irrelevant wie uninteressant ist. Man könnte problemlos 50% aller Charaktere streichen und es würde ungelogen keinen Unterschied machen. Absolut keinen! Und das ist mein voller Ernst. Selbst die uns bekannten Charaktere werden wegen dem Überfluss an Plot in die Ecke gezwängt und zu Statisten in ihrem eigenen Film reduziert. Das geht dann so weit, dass wir uns bei mehr als nur einer Person fragen, was sie in dieser Geschichte zu suchen hatten. Wenn die einzigen persönlichen Konflikte eines Charakters nur auf Beziehungsprobleme und Liebesdrama reduziert werden, dann ist es wirklich unverständlich, was für einen Zweck sie in all dem erfüllen.
Wenn man aber über die katastrophale Erzählung hinwegsieht, erkennt man das große Potenzial, das hinter so vielen Ideen gesteckt hätte. Unter anderem wird das besondere Verhältnis zwischen Dumbledore und Grindelwald beleuchtet (ein großes Lob an Law und Depp, die mich in ihren Rollen völlig überzeugt haben), zudem wird auch die Zaubererwelt sinnvoll erweitert, was für interessante Schauwerte sorgt und viel Platz für neue Ideen hält. Somit ist das größte Problem des Films letzten Endes das verlorene Potenzial. Viele interessante Einfälle werden eingepflanzt, doch können wir uns nicht mit ansehen, wie sie im Laufe der Geschichte erblühen. Da müssen wir erst auf den dritten Teil warten, um zu sehen, was mit all dem angefangen wird. Dadurch zementiert sich diese Fortsetzung als schamloser Setupfilm. Sie ist wie eine brüchige Brücke, die zu festerem Boden führen soll. Es wird viel gezaubert, aber die wahre Magie aus diesem Universum vermisst man hier schmerzlich. Als großer Harry Potter-Fan hoffe ich natürlich, dass es wieder bergauf geht, aber ich werde auch nicht zulassen, dass mich eine rosa Fanbrille davon abhält, meine klare Meinung abzugeben. Das beste Lob, das ich einem Film geben kann, ist das ich ihn mir ein zweites Mal ansehen würde. Doch das gewähre ich diesem Film leider nicht.
Ruhen Sie in Frieden. :(
EXCELSIOR!
Vielleicht habe ich ja was verpasst, aber mir ist es ziemlich neu, dass scheinbar einige über das Ende von Breaking Bad noch streiten. Gut, bei so einer beliebten Serie gibt es ganz sicher die eine oder andere Person, die vielleicht nicht glücklich war, aber im Vergleich zu den anderen Kandidaten in dieser Liste, ist mir jetzt nichts aufgefallen, was ansatzweise die Fangemeinde enttäuschen könnte. Das war das einzig konsequente und logische Finale für die lange Reise des Walter White, es ist genau das, worauf man all die Zeit lang hingebaut hat.
Keine Ahnung, aber für mich war es so perfekt wie eine Serie nur enden kann. Etwas anderes hätte ich nicht gewollt.
Sehr guter Kommentar.
Ein Kritikpunkt, den ich aber nie nachvollziehen werde, ist, warum so viele Leute immer noch behaupten, dass die Serie keine Antworten geben würde. Ich habe sie mir erst kürzlich ein weiteres Mal angesehen und war verblüfft, wie viele Fragen letzten Endes doch beantwortet worden sind. Ich finde es fast schon beschämend, wie viele Leute sich noch heute wegen dem Eisbären aus den ersten Episoden den Kopf zerbrechen, während diese Frage in der Serie schon mehrere Male beantwortet wurde. Gut, ein paar Fragen sind am Ende tatsächlich noch offen, aber es war mir eigentlich total egal, da der Fokus der Serie immer auf den Charakteren lag. Diese ganzen Geheimnisse und Mystery-Elemente waren für mich nur die Kirsche auf der Sahnetorte. Mich haben die persönlichen Konflikte viel mehr interessiert, als jede mögliche Antwort auf ein bestimmtes Rätsel. Um ehrlich zu sein, bin ich sogar froh, dass nicht jede Frage beantwortet wurde, denn was für einen Grund hätte man dann, die Serie nochmal anzuschauen, wenn alle Antworten auf dem Silbertablett serviert worden sind? Selbst wenn, es ist eine MYSTERY-Serie und meiner Meinung nach hat sie schon öfter den Vorhang gelüftet, als es notwendig war.
Es ist mir ganz egal, ob jemand nun die Richtung, die die Serie ab der zweiten Hälfte einschlägt, gefällt oder nicht. Jedem seine Meinung. Aber ich kann es mir nicht mehr anhören, wenn sich jemand über die angeblichen fehlenden Antworten beklagt. Da frage ich mich, ob sie während der Serie überhaupt aufgepasst haben. Es macht aber einen Unterschied, wenn die Leute mit den gegebenen Antworten unzufrieden sind, denn das ist alles rein subjektiv und das respektiere ich.
Natürliche ziehe ich einen atmosphärischen Horrorfilm jedem möglichen Jumpscarefest vor.
Es gibt heutzutage nur wenige Filme, die mich so innerlich verängstigen wie das erste Drittel von David Lynchs "Lost Highway" und das ist nicht mal ein Horrorfilm. Jedoch würde ich auf Jumpscares nicht komplett verzichten, wenn sie gut eingesetzt werden.
Wenn man sie gar nicht erst kommen sieht, funktionieren sie meiner Meinung nach am besten, wie oben schon erwähnt bei den Enden von Carrie und Freitag der 13. Beide Filme lassen uns im Glauben, dass der Horror vorbei ist, sodass wir uns entspannt zurücklehnen und wieder Luft holen können. Doch dann werden wir plötzlich aus unserer Komfortzone gerissen, als Carries Hand aus dem Grab kommt oder Jason aus dem Wasser springt. Diese bösen Überraschungen geben mir dadurch ein unwohles Gefühl im Magen, wenn ich an sie zurückdenke.
Aber ja, sonst stimme ich dem Artikel zu: das moderne Horrorkino ist infiziert von billig eingesetzten Jumpscares und es muss ein Ende finden.
Es gibt einen guten Grund, warum so vielen Kinogängern zuerst BROKEBACK MOUNTAIN in den Kopf kommt, wenn sie an LGBT-Filme denken. Die Szene, wo sich Jake Gyllenhaal und Heath Ledger in den Bergen umarmen, hat sich so stark in die Köpfe der Menschen verankert, dass man es fast schon als das Erkennungsbild des LGBT-Kinos ansehen kann. Auch wenn es schon vorher Geschichten über homosexuelle Pärchen im Kino zu bewundern gab, haben wenige so ein Zeichen gesetzt wie Ang Lees Film aus dem Jahr 2005. Er war einer der vielen Auslöser für den Popularitätsanstieg von LGBT-Geschichten in unserer modernen Filmlandschaft. Und auch wenn sich über die Jahre vieles gebessert zu haben scheint, gibt es selbst heute Proteste gegen die Darstellung solcher Liebesgeschichten, weshalb es damals ziemlich mutig von Lee war, einen solchen Film gedreht zu haben.
Was diesen Film so besonders macht, ist dass er sich echt anfühlt. Statt irgendwelche an den Haaren herbeigezogenen Konflikte einzubauen, verlässt er sich auf einer naturalistischen Erzählung, die uns ein Gefühl dafür gibt, wie es ist, in der Haut dieser jungen Männer zu stecken. Es ist bemerkenswert, wie viel Zeit sich Ang Lee für den Aufbau ihrer Beziehung lässt. Fast 45 Minuten lang begleiten wir Jack Twist und Ennis Del Mar, wie sie auf die Schafe in Brokeback Mountain aufpassen und sich im Laufe der Zeit näher kommen. Sie erleben keine großen Abenteuer noch rennen sie in irgendwelche großen Gefahren rein (das Näheste, was einem Konflikt gleich kommt, ist dass Ennis vom Pferd fällt, nachdem es sich von einem Bären erschreckt hat) und doch kommt uns nie Langeweile auf. Die wunderschönen Bilder ergänzen sich hervorragend mit den Interaktionen unserer beiden Protagonisten. Jeder Dialogaustausch ist so spannend wie ein Ritt auf einem Ochsen und wir wünschten uns fast schon, dass die beiden für immer auf dem Berg bleiben und glücklich werden würden. Doch der Traum kann nicht ewig gelebt werden und unsere Hoffnungsblase zerplatzt, sobald sich ihre Wege trennen und sie zurück zu ihrem normalen Leben zurückkehren.
Was darauf folgt, ist der Grund, warum es so schwer ist, BROKEBACK MOUNTAIN anzuschauen. Auch wenn der Film uns hin und wieder ein paar glückliche Momente abliefert, ist der Rest des Films durchzogen von Melancholie. Wir trauern um das Leben, das Jack und Ennis hätten führen können. Auch wenn sie beide eine Frau heiraten und Kinder kriegen, spüren wir doch eine Leere in ihren Leben, wann auch immer sie voneinander getrennt sind. Beide Schauspieler kriegen es hervorragend hin, diese Gefühle mit ein paar Blicken und einigen gut eingesetzten Worten, rüberzubringen. Wir hoffen auf ein Happy End, wir betteln förmlich, dass Ennis einwilligt, ein neues Leben mit Jack zu starten. Wir wünschten, wir könnten die Zeit zurückdrehen, um Ennis davon zu überzeugen, in den Wagen mit Jack zu steigen. Auch wenn manche über einen fehlenden Plot meckern würden, tut BROKEBACK MOUNTAIN genau das, was Filme tun sollten: uns mitfühlen lassen. Bis zum Ende der Geschichte können wir unsere Augen nicht vom Bildschirm wegbewegen, so sehr es auch schmerzen mag. Dass uns das klassische Hollywoodende verwehrt wird, ist genau das, was diesen Film so einzigartig macht. So schön die Liebe auch sein mag, sie kann uns im echten Leben auch innerlich zerreißen, wenn sie kann.
Hiermit wünsche ich noch alles Gute an dem großen Meister Ang Lee persönlich und danke ihm dafür, dass er mir diese Erfahrung ermöglichen konnte.
Dass Gyllenhaal nicht für einen Oscar nominiert wurde, ist fast schon so kriminell wie alles, was sein Charakter Lou Bloom in diesem Film tut.
Unter dem charmanten Lächeln brodelt die krankhafte Obsession eines kapitalistischen Psychopathen, der alles für einen perfekten Shot riskiert. Und das bringt Jake auf eine beeindruckend subtile Art und Weise rüber, sodass sein Nervenzusammenbruch im Mittelteil umso erschreckender wirkt. Er meistert den Spagat zwischen Wahnsinn und durchkalkuliertem Scharfsinn mit einer schönen Prise Charisma, die ihn selbst in seinen schlimmsten Momenten sympathisch machen. Und das nicht weil der Film seine Taten relativiert, sondern weil sich in jedem von uns ein Lou Bloom verbirgt, der Anerkennung verlangt und für seine Arbeit alles gibt. Selbst wenn wir nicht über Leichen gehen, können wir seine Motivation, so krank sie auch sein mag, nachvollziehen. Meiner Meinung nach hat die Kombination von Dan Gilroys Drehbuch mit der tadellosen Performance von Gyllenhaal einer der eindrucksvollsten Charaktere des 21. Jahrhunderts geschaffen, der es verdient, mehr gewürdigt zu werden.
Kleine Warnung an alle:
Dieser Trailer ist richtig gut, verrät aber ziemlich viel vom Plot.
Wer noch einigermaßen überrascht werden möchte, sollte diesen hier am besten meiden.
Gern geschehen.
Auch wenn ich schon einige Male geweint habe, als ich mir einen Film angesehen habe, kommt es heutzutage immer seltener vor, dass bei mir im Kino die Dämme brechen. Natürlich passiert es hin und wieder, dass ich mit den Charakteren mitgefühlt habe, aber selten hat das einen Punkt erreicht, wo ich das Gefühl hatte, als hätte der Film ein emotionales Loch in meiner Magengrube hinterlassen.
Doch A STAR IS BORN hat mich daran erinnert, dass es immer noch wahres Gefühlskino da draußen gibt. Ich würde am liebsten eine Review schreiben, wo ich genau darauf eingehe, wie technisch gut der Film umgesetzt wurde und so weiter, aber dieses Mal lasse ich nur meine Gefühle sprechen, so kitschig das auch klingen mag.
Und das mache ich, indem ich zwei der emotionalsten Momente des Films analysiere, die beide auf unterschiedliche Weise meine Gefühle geweckt haben.
(GROßE SPOILERWARNUNG!)
1. Der Moment, wo Jack und Ally zum ersten Mal auf der Bühne stehen. Ich weiß nicht, warum mich das so mitgenommen hat, aber es war ein unglaublich zufriedenstellendes Gefühl, dass Ally endlich den Mut aufbringen konnte, vor einem großen Publikum zu singen. Nachdem die Beziehung der beiden so schön aufgebaut wurde, ist das im wörtlichen und übertragenen Sinne ihr Moment im Rampenlicht. Und der Song "Shallow", fantastisch gesungen von Bradley Cooper und Lady Gaga, tut sein Übriges, um die Herzen der Zuschauer für sich zu gewinnen. Ich hatte Gänsehaut und Freudentränen gab es reichlich.
2. Das Ende. Hier beweist wieder ein Film, dass weniger manchmal mehr sein kann. Statt dass wir genau sehen, wie sich Jack das Leben nimmt, wird es so subtil angedeutet, dass manch einer im Kino erst nicht realisiert haben mag, was passiert ist, nachdem er das Garagentor geschlossen hat. Doch selbst die, die es nicht sofort kapiert haben, werden sofort erkennen, dass irgendwas Schlimmes passiert ist. Und als dann Ally wieder vor der Bühne steht und ein Lied zum Andenken an ihn singt, dürfte wohl niemand hinterher das Kino verlassen haben, ohne wenigstens eine Träne vergossen zu haben.
(SPOILER ENDE)
Das alles hätte so leicht ins Kitschige ausarten können, doch gelingt es Cooper eine perfekte Balance aus tragischen und glücklichen Momenten zu finden, sodass sich jeder emotionale Moment verdient anfühlt. Viele mögen behaupten, dass der Film zu lang wäre, aber wäre dann das Endergebnis genau so emotional gewesen, hätte man ihn um eine halbe Stunde gekürzt? Nein, wäre er nicht. Jeder Moment baut auf den nächsten auf, sodass wir das volle Ausmaß an Emotionen verspüren. Und ich kann mich nicht erinnern, wann ich das letzte Mal das Kino mit einer solchen Leere in meinem Herzen verlassen habe.
Bradley Coopers Regiedebüt beeindruckt auf ganzer Linie. Der Film lässt uns die wahre Magie der Musik nicht nur hautnah miterleben, er lässt sie uns fühlen. Was bleibt mir noch groß zu sagen, als dass ihr den Film unbedingt auf der großen Leinwand ansehen müsst. A STAR IS BORN ist ein funkelnder Stern im Himmel, der nicht erlöschen wird und es verdient, von allen bewundert zu werden.
Ein Anime Hardcore Fan weniger in der Redaktion.
Das tut fast schon so weh wie die Realverfilmung von Dragonball.
Geh mit Goku, mein Freund!
Rohe Gewalt und die verstörenden Verbrechen von Psychopathen zu zeigen, ist absolut tolerabel, aber WEHE, man sieht einen Penis!
Etwas, ... das wir fast alle haben ... und jeder eine Vorstellung hat, wie es aussieht ...
Hey, kommt es mir nur so vor oder ist diese Art von Zensur absoluter Blödsinn?
Weil Batman sie gerettet hat.
(Sorry, ich konnte nicht widerstehen)
Keine Bewertungen von den Moviepilot Kritikern und nur wenige von der Community? Nur wenige Tickets wurden verkauft?
Meine lieben Kinder, uns steht eine blühende Zukunft bevor!
Meine Meinung über die 10 Kinofilme, die ihr 2018 im Kino gesehen haben müsst:
10. Jurassic World 2
Eine schlecht geschriebene, langweilige CGI-Orgie, die an ihrer eigenen Gigantomanie zu ersticken droht und zudem J.A. Bayonas Talent verschwendet hat. Die nervigen Charaktere machen dieses Erlebnis sogar noch unerträglicher als es ohnehin schon ist. Wo das Original es noch hingekriegt hat, die Dinos einigermaßen glaubhaft in Szene zu setzen (und ich rede nicht nur von den visuellen Effekten), werden sie in diesem Film zu Schachfiguren für große Actionszenen reduziert. Der Titel "Das gefallene Königreich" beschreibt den Film perfekt. Braucht man nicht anzuschauen.
9. Call Me By Your Name
Sehr gute Wahl, auch wenn ich ihn weiter höher gesetzt hätte. Definitiv anschauen.
8. Mission Impossible 6: Fallout
Einer der besseren Blockbuster dieses Jahres. Ich brauche eigentlich nichts mehr über die grandiosen Actionszenen zu schreiben, da schon alles gesagt wurde, was hätte gesagt werden können. Die Handlung und die Charaktere funktionieren gut, sind aber jetzt nicht so außergewöhnlich, dass ich den Film auch als ein großes Meisterwerk ansehen würde. Dennoch macht die gesellschaftspolitische Botschaft den Film zu weit mehr als ein weiteres Fließband-Actionprodukt.
7. Ready Player One
Was genau ist dieser Film ohne seine zahlreichen Popkulturreferenzen? Auch wenn ich nichts gegen ein bisschen Nostalgie habe, erwarte ich zumindest etwas Substanz. Im Laufe der Geschichte bringt der Film seine Botschaft durcheinander, da er auf der einen Hand behauptet, dass man die Popkultur als heilig ansehen sollte und auf der anderen dann aussagt, dass nicht jedermanns Geschmack respektiert werden darf. Wenn man "Batman" oder "Alien" cool findet, liegt man genau richtig, aber wenn man "Verrückt nach Mary" oder "Nancy Drew" mag, wird man ins Lächerliche gezogen. Was aber noch bedauerlicher ist, dass dieser Film mit seinem Konzept ein visueller Augenschmaus hätte sein können, das Endergebnis aber genau so uninteressant ist wie die Charaktere oder die Geschichte.
6. Shape of Water
Es überrascht nicht, dass der Gewinner des "Besten Films" auf dieser Liste vertreten ist, aber unverdient ist es keinesfalls. Hätte der Film auf seine Schwarz-Weiß Malerei, was die Charaktere betrifft, verzichtet, hätte der Film ein gutes Stück besser sein können (Michael Shannon geht als Karikatur des bösen, weißen Manns überhaupt nicht), ist aber dennoch ein visuell eindruckvolles Kunstwerk mit Herz und Seele.
5. Hereditary
Auch wenn er nicht die Größe von Filmen wie It Follows oder Get Out erreicht, ist der Hype um diesen Horrorfilm definitiv berechtigt. Grob betrachtet ist die Geschichte keineswegs neu, aber die Bilder sowie die unkonventionelle Inszenierung des Horrors sorgen dafür, dass sich dieser Film von halbherzigen Produkten wie Slender Man deutlich abhebt.
4. Greatest Showman
Mich verbindet eine ziemliche Hassliebe mit diesem Film. Mir ist bewusst, dass der Film ziemlich klischeebelastet ist, nicht sehr originell erzählt ist und rein gar nichts mit der wahren Geschichte von P.T. Barnum zu tun hat, aber dafür habe ich ein zu großes Herz für Musicals. Und die Musicalszenen dieses Films sind mit Abstand einige der besten, die ich je gesehen habe. Es sind schon neun Monate vergangen und ich summe die Songs immer noch vor mich hin. Und es sind nicht nur die Songs, auch die Inszenierung dieser Musicalszenen ist erste Sahne. Man erkennt die Mühe in jedem einzelnen Frame. Wer hier aber eine tiefgründige, gut erzählte Geschichte erwartet, sollte sich von dem Film fernhalten.
3. Der seidene Faden
Paul Thomas Anderson und Daniel Day-Lewis - mehr braucht man nicht zu sagen. Für solche Filme geht man ins Kino.
2. Infinity War
Die Marvel-Schinken waren immer meine Fast-Food-Filme. Mir ist bewusst, dass sie nicht wirklich gut sind, aber dennoch habe ich hin und wieder eine Schwäche für sie. Trotzdem würde es nicht stimmen, wenn ich sagen würde, dass alle positiven Stimmen falsch liegen. Er ist jetzt nichts Herausragendes, aber der Film funktioniert für sein nerdiges Publikum. Zwar kommt er an die inszenatorische Stärke des diesjährigen Mission Impossible Films keineswegs ran, aber für kleine Comicliebhaber wie mich ist das ein durchaus unterhaltsamer Blockbuster. Jedoch hat er nichts in einer Top 10 verloren, nicht mal in einer Top 20.
1. Deadpool 2
Während der erste Teil ziemlich uninspiriert, uninteressant und nicht wirklich witzig war, ist der zweite Teil ein gutes Stück besser. Sei es zum Beispiel die Geschichte, die zwar einigen klassischen Superheldentropes folgt, aber im Vergleich zum ersten Teil zumindest versucht, etwas anderes damit zu machen oder an der Action, dem Humor usw. - dass ein anderer Regisseur das Ruder übernommen hat, hat im Vergleich zu den meisten Filmen im MCU definitiv einen Unterschied gemacht. Leider reicht das nicht aus, damit dieser Film ein Platz in dieser Liste verdient hätte. Aufgrund seiner vielen Popkulturreferenzen und Querverweise auf andere Superheldenfilme ist der Film nur auf ein bestimmtes Publikum gerichtet und wird dadurch die Zeit nicht überdauern. Wie die meisten Superheldenfilme wird dieser auch schnell vergessen sein.
Meine Empfehlungen:
Your Name
Thelma
Three Billboards Outside Ebbing, Missouri
A Beautiful Day
A Quiet Place
Isle Of Dogs
I, Tonya
Leave No Trace
BlacKkKlansman
usw.
Manchmal bin ich traurig, wie sehr der einst gute Ruf von Kinderfilmen über die Jahre in den Dreck gedrückt wurde. Ich erinnere mich noch an eine Zeit, wo sie nicht nur lehrreich waren, sondern sich auch nicht gescheut haben, ernste Themen anzusprechen. Als Kind hatte ich bei diesen Filmen viele Male Angst, manchmal war ich den Tränen nahe und es kam häufig vor, dass ich über das Gesehene lange nachgedacht habe. Doch irgendwann muss wohl jemand gesagt haben “Ach, es sind doch nur dumme Kinder, was müssen die schon dazulernen?”, was dann eine Welle strohdummer, lauter, nervtötender Kinderfilme ausgelöst hat. Nicht nur wurden sie ohne Herz und Mühe produziert, sie hielten ihr junges Publikum auch noch für Vollidioten. Natürlich gab es hin und wieder ein paar Ausnahmen, aber für jemandem wie ich, der der Meinung ist, dass die neue Generation etwas dazulernen sollte, was außerhalb ihrer Komfortzone ist, ist es einfach nur schmerzhaft mit anzusehen, wie viel uninspirierten Müll sie ansehen müssen.
Deswegen kommt so ein Film wie CHRISTOPHER ROBIN gelegen, da viele Zuschauer der Nostalgie wegen ins Kino gehen werden und ihre kleinen Knaben mit anschleppen werden für ein harmloses, einfach zu verarbeitendes Abenteuer - doch weit gefehlt. Trotz des FSK 0 Ratings ist der neue Film aus dem Hause Disney keineswegs der übliche Gute Laune-Quark aus der Dose. In Wahrheit ist es sogar eine Geschichte, von der erwachsene Zuschauer mehr abgewinnen können als die jüngeren. Der Beweis? Während meines Kinobesuchs waren die älteren Zuschauer von den Themen, die der Film anspricht, äußerst fasziniert, während die Kinder verwirrt waren, warum es nicht der übliche laute Blödsinn war, der das Kino heutzutage verpestet. Denn lasst euch nicht von dem freundlich aussehenden Cover täuschen, da dies zum großen Teil eine sehr schwermütige Geschichte ist. Christopher Robin ist erwachsen geworden und hat trotz seiner Familie, um die er sich kümmert, jegliche Freude an seinem Leben verloren. Diese Stimmung wird durch den Hundert-Morgen-Wald visualisiert, der seit seiner Abwesenheit alle Farben verloren hat. Doch als sein alter Freund, Winnie Puuh, ihm wieder über den Weg läuft, bietet sich ihm nicht nur die Gelegenheit, wieder glücklich zu sein, sondern auch wieder einmal ein Kind zu sein. Es ist nicht nur erfrischend zu sehen, dass es nicht einer dieser Kinderfilme ist, der den jungen Zuschauern einreden will, wie einfach und sorglos das Leben doch ist, sondern dass er uns auch die Botschaft nicht ins Gesicht schmiert. Subtile Kinderfilme, gibt es das heute noch?
Doch so trist die Stimmung des Films auch sein kann, er kommt nicht ohne ein paar Lacher aus. Und dieser wirkt keinesfalls forciert oder deplatziert, sondern fügt sich gut ein, ohne die ernste Atmosphäre zu ruinieren. Unsere geliebten Charaktere aus dem Hundert-Morgen-Wald sehen unglaublich überzeugend aus, man hat wirklich das Gefühl, als würden sie mit den Schauspielern interagieren. Gute visuelle Effekte erkennt man daran, dass sie einem überhaupt nicht auffallen - eine Regel, die Hollywood vergessen zu haben scheint. Ihre Anwesenheit dürfte selbst Nicht-Puuh Fans ein warmes Gefühl im Herzen geben (jaja, der Satz ist ziemlich kitschig), da es einfach so viel Freude macht, all diese Wesen mit ihren verschiedenen Persönlichkeiten interagieren zu sehen. Es ist ganz egal, ob man sich mit dem Puuh-Universum auskennt oder nicht, jeder dürfte sich daran erinnern, wie es war, mit seinen Lieblingskuscheltieren zu spielen. Dieser Film handelt von den kleinen Freuden, die unser Leben bereichern und sei es etwas so Kleines und Unbedeutendes wie ein kleiner, roter Ballon, der wie eine Erinnerung dafür dient, wie es war, jung zu sein.
Was CHRISTOPHER ROBIN aber so gut macht, ist dass er nicht versucht, Profit von unserer Nostalgie zu machen (im Vergleich zu einigen anderen Disney Remakes *hust*), sondern sich wie ein notwendige und sinnvolle Erweiterung der Geschichte anfühlt. Viele von uns sind mit Winnie Puuh aufgewachsen und irgendwann kommt die Zeit, wo wir auf unsere Kindheit zurückblicken und die schönen Erinnerungen wieder aufkommen, da das Kind in uns niemals sterben wird. Manche werden den Ton des Films nicht mögen, was die gemischte Rezeption vielleicht erklären mag, aber viel lieber sehe ich mir etwas an, das einigermaßen neu ist und Herz hat als ein seelenloser Abklatsch wie das Remake von DIE SCHÖNE UND DAS BIEST.
Feuert Anthony Hopkins, ich will einen echten Kannibalen als Hannibal Lecter!
Castet einen richtigen Mann mit dissoziativer Identitätsstörung als Norman Bates!
Schneidet dem Schauspieler von Varys aus Game of Thrones seine edelsten Teile ab, damit er von einem echten Eunuchen gespielt wird!
Holt euch eine Person, die wirklich im Rollstuhl sitzt, für die Rolle des Charles Xavier!
Hackt Johnny Depp die Hände ab, damit er wirklich nur Scherenhände hat!
Am liebsten würde ich jetzt einen langen verärgerten Kommentar schreiben, aber da mein IQ aufgrund dieser unfassbaren Dummheit auf Twitter gesunken ist und ich jetzt im Krankenhaus gelandet bin wegen eines zu kräftigen Facepalms, lasse ich es einfach bleiben.