BenAffenleck - Kommentare
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Alle Kommentare von BenAffenleck
42 J.v.G (Jahre vor Gru) treten 3 kleine Tic-Tacs eine Reise um die halbe Weltkugel an, um einen neuen Evil-Meister zu finden. Leider haben sie Stiefel an, die noch ein wenig zu groß wirken, und erst „Jahrzehnte“ später in ICH – EINFACH UNVERBESSERLICH so richtig passen wollen. So schieben sich Kevin, Stuart und Bob mit so manchen Blasen und Schwielen an den Füßen Richtung Abspann.
Die MINIONS sind die Krone der Schöpfung, die die Evolution bereits aus Verzweiflung aufgegeben hat. Ich muss wirklich zugeben, dass ich Fan von den knuddelig-schusseligen Kerlchen bin, die mir immer wieder ein fettes Grinsen ins Gesicht zaubern. War ich im Kino vom ersten eigenen Film, den sie auf ihren kleinen gelben Schultern tragen müssen, noch ein wenig enttäuscht, habe ich ihn seitdem schon einige Male über die heimelige Leinwand gejagt, und jedes Mal eine verdammt gute Zeit gehabt. Die Story gewinnt natürlich keinen Innovationspreis, für etliche Lacher, schräge Charaktere und Situationskomik ist aber auf jeden Fall gesorgt.
Vielleicht sollte ich mir doch langsam Sorgen machen, dass mich die MINIONS immer noch nicht nerven. Egal, passt schon . . .
Dallas, Texas, 1985. Ron Woodroof (Matthew McConaughey) ist ein echter Kerl. Jede Menge Frauen, Alkohol und zwischendurch der RItt auf einem Bullen: Woodroof wird allen texanischen Klischees gerecht. Während eines Krankenhausaufenthalts wird bei ihm HIV (“Rock-Schwanzlutscher-Hudson-Blödsinn”) diagnostiziert und eine niederschmetternde Prognose gestellt, nach der er nur noch 30 Tage zu leben hat. Doch so schnell gibt der Lebemann nicht bei, und landet schließlich auf der Suche nach besseren Medikamenten in Mexiko. Aus der Not macht er eine Tugend, schmuggelt die effektiveren Medikamente schließlich in die USA ein und vertickt sie mithilfe der drogensüchtigen Transexuellen Rayon (Jared Leto) im eigens dafür aufgezogenen DALLAS BUYERS CLUB...
Nach einer (wie immer nur größtenteils) wahren Geschichte zeigt dieses berührende Drama die wundersame Wandlung des Cowboys Ron Woodroof, der durch sein Schicksal seine homophoben Vorurteile überwindet und darüber seine Menschlichkeit findet. Mit ihren eindringlichen Performances spielten sich McC und Jared Leto in einen wahren Preis-Rausch, der ihnen unter anderem jeweils einen Oscar als auch einen Golden Globe einbrachte. Ganz nebenbei gefällt Jean-Marc Vallées Charakterstudie auch als Porträt der 80er-Jahre-Aids-Hysterie und verfügt trotz aller Tragik über frechen Humor
Somit bin ich sehr froh, nach der Zweitsichtung zugeben zu können, dass DALLAS BUYERS CLUB ein bewegendes, grandios gespieltes Tatsachen-Drama über Homophobie, unbändigen Lebenswillen und die gierigen Klauen der Pharmaindustrie ist, das einem trotz allem den Glauben an das Gute im Menschen zurückgibt. Ganz stark . . .
Diese Worte widme ich meinem Buddy VelvetK, der mit seinen wunderbaren Kommentaren zu Filmen und dem täglichen Drumherum dafür sorgt, das Gesehene auch noch mal von einer anderen Seite zu beleuchten und den Blick immer geschärft zu lassen. "Es macht keinen Sinn über vergossene Milch zu klagen." Danke dafür!
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James Stevens (Anthony Hopkins) ist in den dreißiger Jahren des vorigen Jahrhunderts der Butler von Darlington Hall, einem riesigen Anwesen in England. Dort managt er einen Haushalt mit Dutzenden von Angestellten wie ein kleines, perfekt funktionierendes Unternehmen und kümmert sich völlig selbstlos über Dekaden um die nie endenden Belange der mit der Zeit wechselnden Hausherren und verschiedenster Gesellschaften. Mitte der 50er Jahre erhält Stevens einen Brief von der ehemaligen Haushälterin, Miss Kenton (Emma Thompson), worauf er sich auf den Weg macht, diese möglicherweise für Darlington Hall zurückgewinnen zu können. Nach und nach erfährt man, das dies nicht nur aus beruflichem Interesse geschieht…
James Ivory sog mich mit diesem ruhigen und eindringlichen Film über das Leben eines loyalen englischen Butlers in eine Welt, die ich so vorher nicht kannte. Größtenteils in Rückblenden erzählt, verbinden sich die inszenatorisch brillant und detailliert gesetzten Farbkleckse zu einem stimmungsvollen Gemälde einer unterdrückten Liebe, unangebrachter Loyalität und ideologischen Irrglaubens vor, während und nach des 2. Weltkriegs. Dieses Drama, bei dem sogar hier und da feiner Humor durchschimmert, ist mehr als eine kitschfreie Liebesgeschichte oder ein schön ausgestatteter Kostümfilme, sondern erzählt auch schlüssig von den Hintergründen der britischen Appeasement-Politik kurz vor Beginn des Zweiten Weltkriegs und der Faszination, die der Nationalsozialismus in Deutschland bei einem kleinen Teil der britischen Elite auslöste.
Die präzise gezeichneten Figuren wurden durch ihre Schauspieler vorbildlich zum Leben erweckt. Anthony Hopkins spielt einfach unübertroffen mit seiner ihm so anvertrauten Aura der Unberührbarkeit und einer geheimnisvollen Stärke. Hopkins und die wunderbare Emma Thompson verleihen ihren Charakteren durch ihr nuanciertes, nie zu aufdringliches Spiel viel Tiefe. Die Oscar-Nominierungen für die besten Hauptrollen waren hier das Mindeste. Desweiteren stellt sich James Fox als fehlgeleiteter aber aufrichtiger Lord Darlington als Idealbesetzung eines englischen Landlords heraus. Die Nebenrollen wurden mit Christopher Reeves, Ben Chaplin, dem kurz vor dem Durchbruch stehenden Hugh Grant und der damals noch sehr jungen Lena Headey aus zumindest heutiger Sicht namhaft besetzt.
Auch dank der formalen Stärken hätte diese wunderbare Roman-Verfilmung einige der 8 möglichen Oscars verdient gehabt, blieb aber 1994 gegen SCHINDLERS LISTE und DAS PIANO absolut chancenlos. Kameramann Tony Pierce-Roberts sorgt für prächtige Bilder der malerischen englischen Landschaft und diverser für die Innen- und Außenaufnahmen benötigter Landsitze, während Richard Robbins das Gesehene mit einem zauberhaften Score unterlegt. Auch die pompöse Ausstattung und die Kostüme zeugen von einer großen Liebe zum Detail und machen die filmische Illusion perfekt.
Ohne als großes Rührstück zu verkleben, kommen die großen Emotionen, tiefe Wahrheiten und Tragik nicht bleischwer daher. Am Ende ist es lediglich nur eine Berührung zweier Hände, die meinen Blick verschwimmen, mich schwer schlucken lässt und gleichzeitig Wärme spendet. Nur ein ruhiges Drama über einen Butler, und doch ein auf 134 Minuten runter gebrochenes Leben voller Würde und Hingabe, aber auch verpasster Chancen. Und die ganz bittere Erkenntnis, dass all das in eine Streichholzschachtel passt, WAS VOM TAGE ÜBRIGBLIEB . . .
Die Einladung zur ersten Kuss-Party in Verbindung mit völliger Ahnungslosigkeit und noch fehlender Lebenserfahrung in Sachen Mädchen, küssen, Sexspielzeug, Drogen und Alkohol lässt drei prä-pubertäre GOOD BOYS eine sau komische Schneise der Verwüstung durch ihre Heimatstadt ziehen und von einer Katastrophe in die nächste stolpern...
GOOD BOYS hat alles, was eine gelungene Komödie braucht: Deftigen Humor, ein grandioses Hauptdarsteller-Trio und jede Menge Herz. Warum das Ergebnis dann doch nicht über ‘solide’ hinaus kommt, kann ich mir auch nicht erklären . . .
Dank der beiden Altstars Nicholson/Freeman ist die melancholische Todesballade DAS BESTE KOMMT ZUM SCHLUSS durchaus eine Sichtung wert, obwohl die Entertainment-Infusion eher langsam durchläuft. Schwermütige Dialoge in Verbindung mit etwas Humor und gutem Schauspiel machen halt noch keinen rundum gelungenen Film . . .
Is there anybody going to listen to my story
All about the girl who came to stay?
She's the kind of girl you want so much it makes you sorry
Still you don't regret a single day
Oh girl ... girl
- The Beatles -
Ein junger Mann sitzt am Strand, blickt sehnsuchtsvoll aufs Meer, dreht seinen Körper langsam zur Kamera und fragt uns in einer herzzerreißenden Version von `Girl´ durch die vierte Wand, ob da irgendwer ist, der sich seine Geschichte über ein Mädchen anhört, das kam um zu bleiben. Sein Name ist Jude, und der Name jenes besungenen Mädchens lautet Lucy. Schmerzvolle Liebe, getrennt durch einen Ozean. Dieses Bild verblasst mit den anrollenden Wellen, die die chaotischen Klänge von `Helter Skelter’ und Bilder von Aufruhr und Gewalt mit sich bringen. Der Vorhang hebt sich, die Magie beginnt…
Julie Taymor hat mit ACROSS THE UNIVERSE ein so wunderbares und geradezu bezauberndes Musical erschaffen, dass es einen teils zu Tränen rührt und in anderen Momenten um den Couchtisch twisten and shouten lässt. Anhand von über 30 Liedern der Beatles, die (in diesem Fall zum Glück) allesamt von den Darstellern auf teils völlig andere Art und Weise neu eingesungen wurden, hangelt sich die Story durch die zweite Hälfte der turbulenten 60er Jahre und entwirft ein politisch-kulturelles Panorama einer vergangenen Ära, ohne aus einem gewissen universellen Rahmen zu fallen. ACROSS THE UNIVERSE erzählt von Freundschaft, Rock`n´Roll, Liebe und Verlust, von Rassenunruhen, Demonstrationen und dem Krieg in Vietnam. Durch die Augen von (Hey)Jude, Lucy(in the sky with diamonds), Max(well’s Silver Hammer), (Sexy)Sadie, (Dear)Prudence und die Beatles Songs nimmt man an einem Trip teil , einer regelrechte Magical Mystery Tour des inszenatorischen Einfallsreichtum, zu dem man gerne im bewusstseinserweiternden Zustand zusteigen darf. Ein Erlebnis sondergleichen und eine Fundgrube an Anspielungen und Zitaten, abgeschöpft aus der unglaublichen Bandgeschichte und weit über 200 Songs der Fab Four, zu dem sich sogar noch Cameos von Bono, Joe Cocker und Salma Hayek gesellen, und selbst Janis Joplin und Jimi Hendrix noch sinnvoll in die Geschichte rein passen. Was will man als Classic Rock und Film-Fan mehr?
Ein großes Lob muss ich zudem für den Cast von ACROSS THE UNIVERSE aussprechen, der sich 2007 aus überwiegend unbekannten oder noch unverbrauchten Gesichtern zusammensetzte. Schauspieler/innen die schon in Bands waren, Schauspieler/innen die erst singen erlernen mussten und Musiker, die sich hier als Schauspieler/innen versuchten und das ganz großartig machten.
Maßgeschneidert im Takt der unsterblichen Beatles Lieder drehte Julie Taymor ein filmisches Musical der Extraklasse, dass mich jedes Mal in über 2 Stunden Laufzeit über Berge und durch Täler voller Ehrfurcht, Begeisterung und Gänsehaut zieht . . .
“Gewalt erzeugt Gegengewalt - hat man Dir das nicht erklärt?
Oder hast Du da auch, wie so oft, einfach nicht genau zugehört?”
- Die Ärzte -
In DEATH SENTENCE sieht Kevin Schinken rot, und mutiert vom Biedermann zum Charles Bronson, während der Holzhammer ordentlich die Dellen aus der Logik-Karosserie dengelt. Und trotzdem ist James Wan nach SAW ein weiterer starker und vor allem mitreißender Genre-Beitrag gelungen, der alles andere als Schonkost bietet, mit Emotionen und Leiden nicht geizt und somit ordentlich unter die Haut geht.
Nach etwas über einer Stunde verliert DEATH SENTENCE seine Bodenhaftung (sofern diese überhaupt vorhanden war), und zeigt einen hier durchweg großartigen Kevin Bacon in blanker Raserei aber auch fernab jeglicher filmischer Glaubwürdigkeit. Dank des unbestreitbar visuellen Könnens seines Regisseurs ist das Gezeigte immer noch unangenehm unterhaltsam und mit einigen derben Gewaltszenen bestückt. Vor allem die gute Kameraführung erzeugt in den urbanen Settings einen ungemeinen Sog und lässt diesen eigentlich alten Hut in modernem Düster-Glanz erstrahlen.
Ein harter Revenge-Reißer, der im Rahmen seiner (Un)Glaubwürdigkeit zumindest sauber inszeniert wurde und auch auf der Besetzungsliste keinerlei Ausfälle hat. Charlie Bronson hätte seine Freude daran gehabt . . .
Ein Fernsehteam dreht eine Reportage in einem Kernkraftwerk und wird dort Zeuge einer Beinahe-Katastrophe, die verbotenerweise heimlich gefilmt wird. Die Fernsehanstalt weigert sich allerdings, das Material auszustrahlen. Durch hartnäckige Recherche einer Fernsehreporterin (Jane Fonda) stellt sich bald heraus, dass das Kernkraftwerk aufgrund von sicherheitsrelevanten Einsparungen eine tickende Zeitbombe ist…
James Bridges drehte 1979 diesen Nuklear-Thriller mit politischer Schlagseite, der schon wenige Tage nach Kinostart von der Realität eingeholt wurde, als es im Kernkraftwerk von Harrisburg in Pennsylvania/USA zu einem Reaktorunglück kam, während die Geister von Tschernobyl und Fukushima noch nicht geweckt wurden.
DAS CHINA SYNDROM ist zwar ruhig inszeniert, verfügt aber über genug Substanz um beim Zuschauer ein gewisses Unbehagen auszulösen und den Nuklear-Skeptikern genug Futter zu liefern. Jane Fonda und Michael Douglas (der auch produzierte) spielen wirklich gut, stehen aber ganz klar im Schatten von Jack Lemmons Können, der hier den zweifelnden Technikchef des Kernkraftwerkes spielt. Fonda und Lemmon waren für ihre Rollen beide Oscar nominiert.
Absolut sehenswerter, hervorragend gespielter und kritischer Film zum Thema Atomkraft . . .
Das bewährte Konzept des Vorgängers wird solide aufgebläht, mit neuen Figuren angereichert und kippt nur ab und an in nervigen Klamauk . . .
Nach den zwar perfekt animierten aber äußerst verkopften Pixar Filmen der letzten Dekade zeigt uns DIE MITCHELLS GEGEN DIE MASCHINEN, wie man endlich mal wieder einen richtig guten Animationsfilm macht. CONNECTED wäre zwar der bessere Titel gewesen, womit er auch beide Erzählstränge perfekt in nur einem Wort vereint hätte, was Netflix diesem weiteren Kino-Opfer der Pandemie aber scheinbar nicht gönnte. Sei’s drum.
Das Regie/Drehbuch-Duo Mike Rianda und Jeff Rowe konnte mich schon mit der Serie WILLKOMMEN IN GRAVITY FALLS angenehm überraschen, legt mit seinem ersten langen Animationsfilm sogleich ein Meisterstück ab, in dem sich eine herrlich schräge und dysfunktionale Familie mit ihrem pummeligen Kult-Mops Monchi auf einen Road-Trip macht, und sich plötzlich inmitten der Robo-Kalypse wiederfindet. Mit einem Feuerwerk aus visuellen Spielereien, großartigen Ideen und popkulturellen Referenzen stimmt DIE MITCHELLS eine Ode an die Familie an, die in ihren besten Momenten zwischen Zusammenhalt und dem Abnabelungsprozess der “erwachsenen” Tochter absolut rührend ist.
Ein wirklich rasanter, actionreicher und ungemein herzlicher Road-Trip der kunterbunten Art . . .
Sich dem Gesetz der Fortsetzung beugend, schiebt Guy Ritchie mit SHERLOCK HOLMES - SPIEL IM SCHATTEN in Sachen Abwechslung, Tempo, Action & Humor noch ein paar Kohlen nach. Um einiges kurzweiliger als der etwas überbewertete Vorgänger...
Eine postapokalyptische Comedy-Romance mit Schatten spendenden Monstern und einem Selbstfindungs-Road-Trip ohne Straße bekommt man bei LOVE AND MONSTERS. Grenzenloser Jubel kam hier nicht auf, solide Unterhaltung ist aber garantiert . . .
MEET THE PARENTS ist an einem gut temperierten Familienabend immer noch eine sichere Nummer. Teils umwerfend komisch, wie Ben Stillers famose Hilflosigkeit auf Robert De Niros misstrauische Kaltschnäuzigkeit trifft, während er die Charakterrollen seiner großen Kinomomente persifliert. Bei der ‘Puff The Magic Dragon’-Szene im Auto könnte ich mich immer noch wegschmeißen.
Mal Liebenswürdig, hier und da sogar etwas bissig und mit einem ausgezeichneten Timing versehen ist das hier schon ein gut besetztes Comedy-Feuerwerk, welches geschmacklich relativ wenige Fehlzündungen hat...
Ein fetter Russel Crowe wälzt sich mit ordentlich 'Road Rage' und noch mehr psychischer Instabilität alles andere als zimperlich durch UNHINGED, New Orleans und das Leben einer jungen Mutter. Etliches passt hier erst nach 8 Bier halbwegs zusammen, wird aber bis zum DUELL spannend und eiskalt serviert...
Auch die Zweitsichtung von JOKER unterstreicht noch mal die Klasse dieses großartig gefilmten und gespielten Gegenentwurfs zum ermüdenden Superhelden-Bombast. 122 Minuten Wahnsinn im Angesicht sozialer Verrohung und Vereinsamung...
Für ein Regiedebüt aus deutschen Landen ist die Komödie über eine Gruppe wild zusammengewürfelter Menschen mit und ohne Behinderung, die sich auf einen geradezu chaotischen Road-Trip Richtung Schweiz macht, absolut solide Kost. Schauspielerisch wirklich klasse, überzeugen DIE GOLDFISCHE somit nicht nur mit treffsicheren Humor sondern auch dem Herz am rechten Fleck...
BenAffenleck guckt … Danny Boyle
YESTERDAY (2019)
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Die ‘Beatles’ sind, waren und bleiben die beste Band aller Zeiten. Punkt! Zumindest in meiner Welt.
In der Welt von YESTERDAY sieht das anders aus: Nach einem weltweiten Stromausfall ist der bestenfalls drittklassige Singer/Songwriter Jack Malick (Himesh Patel) der einzige Mensch, der sich an die Songs der ‘Fab Four’ erinnern kann. Um der größte Musiker der Welt zu werden, macht sich Jack auf den Weg nach Los Angeles…
Ein richtig starker Film oder eine durchweg gelungene Beatles-Hommage ist YESTERDAY leider nicht geworden. Dabei standen die Zeichen eigentlich auf Sturm, denn das ‘Was-wäre-wenn-die-Beatles-nie-existiert-hätten’-Szenario ist eine fantastische Idee. Ausnahmeregisseur Danny Boyle und Drehbuchgenie Richard Curtis fanden für dieses spannende Experiment zusammen und erschufen einen Wohlfühlfilm mit extrem positiver Grundstimmung, der allerdings keinerlei Ausreißer nach oben hat.
Da hat mir vor Jahren ACROSS THE UNIVERSE wesentlich besser gefallen. Der wird zwar ab der Hälfte sehr psychedelisch, hat sich aber wenigstens was getraut und sorgte dann teils genialer Neu-Interpretationen etlicher Beatles-Klassiker schon zu Beginn für Gänsehaut . . .
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Walter Hills derbe Buddy-Action-Komödie NUR 48 STUNDEN überzeugt mit guter Chemie zwischen Nick Nolte (der maulige Stinkstiefel) und Eddie Murphy (die lockere Quasselstrippe), harter und handgemachter Action so wie der faszinierend-schäbigen 80er-Großstadt-Atmosphäre San Franciscos. On Top (und heutzutage fast schon etwas befremdlich) fliegen hier mindestens so viele rassistische und sexistische Sprüche durch die Gegend, wie Brustkörbe zerreißende Projektile...
"Wenn du erwachsen wirst, stirbt dein Herz."
Das war also der BREAKFAST CLUB, einer d-e-r Kultfilme der 80er Jahre. Ich habe ihn jetzt zum zweiten Mal gesehen, bin nicht mehr ganz so enttäuscht wie nach der ersten Sichtung, aber auch immer noch nicht begeistert.
Natürlich sind es zeitlose Themen und Probleme, die John Hughes Film dort anspricht. Die Schauspieler sind gut. Der Soundtrack ist spitze. Aber das Gesamtpaket überzeugt mich einfach nicht, vieles wirkt fast peinlich aufgesetzt, die Schauspieler sind (und wirken) mitunter schon viel zu alt. Wahrscheinlich hätte ich auch schon als Teenager einen Samstag mit dem Club auf der Strafbank verbringen müssen, um das noch heute abfeiern zu können.
Mir gehen am Montag der Schlaukopf, der Muskelprotz, die Ausgeflippte, die Prinzessin und der Rebell immer noch ziemlich am Arsch vorbei. Bedauerlich, dass mein Herz hierfür dann doch schon vor Jahren gestorben ist . . .
BenAffenleck guckt … Danny Boyle
T2 TRAINSPOTTING (2017)
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Lose auf Irvine Welshs Fortsetzungsroman ‘Porno’ basierend konnte mich T2 TRAINSPOTTING angenehm überraschen, da hier nicht krampfhaft versucht wurde, alles auf Kult zu bürsten, obwohl Kamera, Schnitt und die Songauswahl das durchaus hergeben.
20 Jahre nach der alles verschlingenden Drogenparty laden Danny Boyle (Regie) und John Hodge (Drehbuch) die Originalbesetzung zum Klassentreffen nach Edinburgh ein. Dabei umweht T2 ein ordentlicher Hauch Nostalgie, Melancholie und sogar eine Art von Verbundenheit, denn nicht nur unsere ‘Helden’ von einst sind nun alles andere als gefestigte Mittvierziger. Auch dem Zuschauer wird gnadenlos vor den Latz geknallt, wie schnell 20 Jahre um sind, wenn man nur ‘mal eben kurz’ was anderes gemacht hat.
Dank etlicher Selbstzitate, rabenschwarzem Humor und einigen einfach nur urkomischen Szenen ist das hier aber kein Fest der Tränen, sondern versprüht Richtung Ende vielleicht schon so etwas wie vorsichtigen Optimismus, zumindest in dem eng gesteckten Rahmen der 4 Hauptcharaktere.
‘Choose life’ oder ‘Lust for life’ laufen womöglich doch auf das Gleiche hinaus. So gesehen eine ziemlich ehrliche Fortsetzung . . .
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BenAffenleck guckt … Danny Boyle
STEVE JOBS (2015)
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“Hallo”
Der 2011 verstorbene Apple-Gründer STEVE JOBS ist aufgrund seiner visionären Visionen und seines unaufhaltsamen Forschergeistes der Technologie-Messias des 20. Jahrhunderts. Doch hinter diesem Genie steckte wie so oft ein schwieriger und von inneren und äußeren Konflikten getriebener Mann, mit dem das zwischenmenschliche Miteinander nahezu unmöglich war, was am meisten seine Tochter Lisa zu spüren bekam…
Danny Boyles Verfilmung der offiziellen Biografie nimmt sich wenig des vielumjubelten Genies, sondern überwiegend des Kotzbrockens an. Ohne mich mit “der Materie” auszukennen bringt es zumindest der Film so rüber, als ob Steve Jobs alles andere als ein großer Erfinder und Konstrukteur war, sondern mit egoistischer Beharrlichkeit und geradezu brutaler Willensstärke andere zu Höchstleistungen trieb, um sich dann selbst den Lorbeerkranz aufsetzen zu können.
Bei der Inszenierung geht Boyle ungewöhnliche Wege, hielt sich mit seinen üblichen visuellen Trademarks zurück und drehte ein nicht typisches Biopic, sondern gliederte den Film in drei klare Akte, welche dann zumindest einen völlig eigenen jeweils zeitgemäßen Look verpasst bekamen.
Mitunter wirkt STEVE JOBS wie ein Theaterstück, mit langen Dialogen und heftigen Wortduellen, die mit Erinnerungsflashbacks verflochten werden und hinter den Kulissen von Produktpräsentationen stattfinden. Diese Reduzierung der Schauplätze ist das ungewöhnliche an diesem Biopic, macht es aber auch gerade dadurch interessant.
Die Gratwanderung zwischen Star und Soziopath wagt dabei Michael Fassbender, der eine sensationelle Performance abliefert, obwohl er nach Absagen von Leo DiCaprio und Christian Bale lediglich der ‘Notnagel’ war.
Auch Kate Winslet beweist in dieser wortgewaltigen Charakterstudie ein weiteres Mal ihre schauspielerische Extraklasse und bekommt in den Nebenrollen noch gekonnte Unterstützung von Jeff Daniels und Seth Rogen.
Das Gute an so einer Director-Werkschau ist ja, das man dann auch mal Filme einlegt, die man schon ewig lange vor sich her schiebt. Im Fall von STEVE JOBS hatte ich bisher nie Lust auf den Film, weil mich der Stoff fast überhaupt nicht interessierte. Dabei ist der Film wirklich sehenswert, aber nur am Ende so richtig packend und das auch lediglich aufgrund einer persönlichen Weiterentwicklung Steve Jobs, die nach dem vorher gesehenen schwer zu glauben ist. Für den mutigen Weg der Inszenierung und das grandiose Schauspiel müsste ich eigentlich 7,0 Zähler geben, im Vergleich zu Danny Boyles anderen Filmen fühlte sich das hier aber nur nach einer 6,0 an . . .
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Geschickt kombiniert THE GANGSTER, THE COP, THE DEVIL bekannte filmische Standards aus Buddy-Actioner, Gangsterfilm und Serienkiller-Thriller zu einem erstklassig inszenierten Film-Happen aus der souveränen südkoreanischen Küche, dem lediglich die wirklich großen Momente fehlen...
Die Fortsetzung zu ACE VENTURA ist schon übler Klamauk. Jim Carrey spielt so weit drüber, dass es schon nervt. Dem gegenüber stehen einige herausragende Gags. Nach der Nashorn-Szene braucht man eigentlich nie wieder eine Komödie sehen...
Gregory Peck trägt in der Western-Charakterstudie DER SCHARFSCHÜTZE nicht nur die Last eines äußerst fragwürdigen Schnurrbarts. Als legendärer Revolverheld ist es nicht leicht, die Schießeisen an den Nagel zu hängen, wenn man immer wieder von nach Ruhm und Anerkennung suchenden Rotzlöffeln herausgefordert wird.
Ein relativ unbekannter s/w Western der etwas anderen Art, veredelt mit solidem Schauspiel und einem souveränen Ende, das noch etwas nachhallt...
BenAffenleck guckt … Danny Boyle
TRANCE (2013)
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In den 3 Jahren zwischen 127 HOURS und TRANCE lag Danny Boyle nicht auf der faulen Haut, sondern kehrte erst einmal zu seinen Theater-Wurzeln zurück und brachte 2011 zusammen mit Benedict Cumberbatch und Jonny Lee Miller den Horrorklassiker FRANKENSTEIN von Mary Shelley auf die Bretter, die die Welt bedeuten.
Ein Jahr später erschuf er als kreativer Leiter eine innovative, extravagante und frenetisch umjubelte Eröffnungsfeier für die Olympischen Sommerspiele in London, die den Titel THE ISLES OF WONDER trug und ihn fast zu Sir Danny Boyle machte. Den Ritterschlag lehnte er allerdings ab, um lieber ein gleichberechtigter Staatsbürger zu bleiben :-)
Danach suchten Boyle und seinem Team wieder Erholung in einem richtigen Spielfilm, trommelten James McAvoy, Rosario Dawson und Vincent Cassel für die Hauptrollen zusammen, und erschufen mit TRANCE - GEFÄHRLICHE ERINNERUNG ein geradezu hypnotisches Kinopuzzle mit grandioser Bildsprache, zu dem man gar nicht zu viel verraten sollte. Der Film beginnt als Heist-Movie, und mutiert dann von einer Räuberpistole zu einem packenden Psychothriller, gesponnen aus einem fiebertraum-artigen Geflecht aus Betrug, Gewalt, Verlangen und Vergessen.
Ich persönlich empfand die trippelbödige Story in keinster Weise verwirrend, schon bei der damaligen Erstsichtung nicht. Vielmehr sorgt die ab und zu vorherrschende Ungewissheit, auf welchem der Böden man gerade steht, für einen faszinierenden Sog, der nach dem erlösenden Ende für einen atemberaubenden Film sorgte.
Der Versuchung, sich einmal in TRANCE zu begeben, sollte man umgehend nachgeben. Hervorragende Darsteller, eine stylische Inszenierung und eine Fahrt im wilden Twister sind das Eintrittsgeld allemal wert.
Und jetzt wach auf . . .
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