Cellmorbasg - Kommentare
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Alle Kommentare von Cellmorbasg
Die Story ist sauber durchkomponiert mit einem wahrlich krönenden Höhe- und zugleich Endpunkt. Der Film ist zum einen sehr fesselnd was den Lebensweg von Camille Bliss betrifft und wartet zum anderen mit viel schwarzem Humor auf. Das ergibt eine kurzweilige Mischung an die keine Sekunde verschenkt ist.
Auf verschiedenen Zeitebenen wild durcheinander gewirbelt, findet immer wieder die gleiche Reise statt. Das es nicht langweilig wird, liegt an der Konzentration auf die beiden Hauptdarsteller, die ihren Figuren verschiedene Facetten geben, auch der Liebe zueinander. Ein unterhaltsamer, abwechslungsreicher Film der zuweilen amüsant und manchmal nachdenklich ist.
Was wie ein Märchen beginnt, wird zu einem erschütternden Porträt der Gewalt und nur allzu real. Wenn zum Ende der Bogen zum Märchen leicht zurückgeschlagen wird, kann das den Schauder nicht überdecken. Die grausame Welt hat ihre Unschuld verloren.
Ich habe sicher nicht alles verstanden, doch die Schönheit des Films umso mehr aufgesaugt. Die einzelnen Figuren, ihre Gegensätzlichkeiten, dazu die kontrastreichen Bilder, allein der Beginn am Meer, auch der Tod enthält eine zauberhafte Anziehungskraft. Immer wieder wechseln sich die aufgelockerte Atmosphäre der Gauklertruppe ab mit dem von schweren Gedanken eingenommenen Block und irgendwo dazwischen ist wohl der zynische Jöns einzuordnen.
---- Spoiler ----
Neben Schluss- und Endpunkt des Films ist die Niederlage Blocks beim Schachspiel eine der großen Szenen. Block lenkt den Blick desTodes ab, doch immer wenn man denkt, gleich dreht dieser sich um, scheint es weniger Block zu sein der ihn abhält, sondern er dreht sich absichtlich nicht um. Eine der vielen interessanten Szenen die noch weitere Sichtungen verdienen.
Eine große Rinderherde unterwegs durch ein noch größeres Land. Gegen diese atemberaubenden Bilder wird die Enge der nächtlichen Lager gesetzt die langsam zum Koller einiger Beteiligte führt. Die psychische Erfahrung dieser Reise wird sehr lebendig erzählt und die Kontraste insbesondere der beiden Hauptprotagonisten herausgearbeitet. Umso mehr ist es um das Ende schade, welches mit dem zuvor gezeigten nicht ansatzweise mithalten kann. Bei all den auch düsteren Erfahrungen verkommt das kindliche Balgen zu einem unnötig kitschigen Happy-End.
Thematisch beeindruckend, doch aufgrund der unglaubwürdigen Figur der Susanne Wallner leider nur eingeschränkt überzeugend umgesetzt. Die schwere Vergangenheit konnte ich ihr leider ebenso wenig abnehmen wie die aufkommende Liebe zu ihrem Mitbewohner. Sie ist nur Mittel um die Story voranzutreiben und wird der Situation die kreiert werden soll, entsprechend eingesetzt. Die Eigenständigkeit geht dabei verloren. Ansonsten aber legt der Film den Finger in die Wunde und ist damit für seine Zeit ein beachtenswertes Zeichen.
Der Rhythmus des Film mit seinen schnellen Schnitten und der Nachstellung eines Tages in der Großstadt Berlin ist sehr gelungen. Einzig die Laufzeit gerät hierbei zu lang, denn zumindest bei mir wurde es bei dieser Art mit der Aufmerksamkeit irgendwann zum Problem. Das der Film keinen Humor hätte, ist aber nicht wahr. Neben vielen einzelnen eindrucksvollen Bildern die vor allem auch als Zeitdokument unglaubliche Fasziantion besitzen, wird mir ein Schnitt besonders im Gedächtnis bleiben: ein Verkehrspolizist in Nahaufnahme dreht sich in Richtung Kamera, die Hand erhebend um so den Verkehr zu stoppen - Schnitt - mehrere kleine Figuren mit Wackelköpfen die für ein paar Momente unablässig mit dem Kopf nicken. Nie wurde die obrigkeitsstaatliche Hörigkeit besser auf die Schippe genommen. Für viele andere solcher bewusst markant gesetzter Schnitte müssen wohl noch ein paar Sichtungen folgen. Reizüberflutung.
Amado Mio... Ich habe einen Ohrwurm. Und nicht nur das, auch ein im Kopf festgesetztes Bild - Gilda! Tanzend, singend, verspottend, betrübt - egal, immer mit herausragender Figur. Der Rest des Films wird zur Staffage, dabei ist er nicht wenig interessant. Das Kasino als Brennpunkt zweier Verwicklungen, einer amurösen und einer kriminellen. Dazu auch die weiteren Rollen überzeugend besetzt und eine Story als Film noir gekleidet. Doch nichts ist, wie es scheint.
Eine solide Story mit einem überaus spannenden Thema herausragend auf die Leinwand gebracht. Sidney Lumet kristallisiert wieder einmal die zwischenmenschlichen Spannungen und Abgründe heraus die sich vielleicht nirgends besser zeigen als im Gemisch des Polizei- und Justizapparates.
Die malerischen Bilder sind unzweifelhaft schön, doch das Bild von Indien ist ebenso beschränkt, wie die Handlung überladen. So gehen die durchaus interessanten einzelnen Charaktere in dem Wirrwarr an Nebenhandlungen einfach unter. Die kurze Laufzeit verlangt einiges ab um dem ganzen zu folgen, nur um am Ende in ein auf die Briten reduziertes Finale zu münden. Die Exotik verkommt zur bloßen Deko für das übertriebene Schauspiel eines kleinen Dramas am Ende. Man wartet lange darauf, wo der Film eigentlich hin will und wenn man es erfährt ist man enttäuscht ob der liegen gelassenen Fäden die ungleich interessanter schienen als die kleine Geschichte einer krankhaften Fixierung.
Kleider machen Leute, in diesem Fall kommt noch die Hilfe von einem Stück Papier dazu. Eine kurzweilige Komödie die altbekanntes variiert und damit überzeugen kann, ehrlicherweise aber wohl bald wieder vergessen ist.
Zum ersten Mal Ingmar Bergman, das hat Lust auf mehr gemacht. Verletzte Menschen die nicht anders können als sich weiter zu verletzen. Liebe als Kraftprobe, die die Grenzen dessen auslotet, was ein Mensch aushalten kann. Ein erschütterndes Porträt einer Familie ohne Halt. Wunderbar eingefangen: die schwedische Mischung aus Wald und Seen, Häuser aus Holz mit dem nahen Gefühl ihrer Vergänglichkeit und Personen deren Mimik und Gestik von einem Leben erzählt.
Jede große Geschichte hat auch ein großes Ende verdient. Angesichts der historischen Dimension die die Rahmenhandlung mit der Geburt und dem Tod von Jesus vorgibt, scheint das gegeben. Doch nun weiß ich wieder, warum ich mich ausgerechnet an das Ende des Films nicht (zumindest nicht als deren Ende) erinnern konnte. Zu groß ist der Kontext als dass an dieser Stelle abgebrochen werden müsste und vor allem nicht in dieser Art und Weise: ein tränenrührendes Finale durch Wunderheilung. Der lange Leidensweg von Judah Ben Hur, der Zwist mit dem einstmaligen Freund, lösen sich in Wohlgefallen auf. Den vielen guten Wendungen nach der einen Katastrophe folgt auch das letzte Wunder. Man mag es ihm gönnen, aber auch wenn die Zeit schon weit vorangeschritten war, so hatte ich nicht das Gefühl, schon am Ende zu sein. Diese Kritik ist freilich nicht allein dem Film anzulasten, da er ja auf einer Vorlage beruht, und dennoch wirkte das Ende zu aufgesetzt, fügte sich nicht so schön ein in die kolossalen, stimmungsvollen Bilder. Das römische Imperium in voller Blüte und doch voller Abgründe.
Tja, manchmal heißt das einfach nur, nochmal besser hinzusehen. Die Behauptung der Film habe keine Haltung, ist schnell aufgestellt. Die Regisseurin selbst wird dafür in Anspruch genommen, doch das war es dann, eine wirkliche Begründung fehlt und es stellt sich die Frage ob der Film zu Ende gesehen wurde. Die letzte Szene offenbart die Haltung des Films endgültig. Zwar nicht zum ersten Mal, doch hier ganz deutlich und im Nachhinein den Rest interpretierend aufdeckend. Es ist eine Haltung die sich nicht nur kritisch zu der gesamten Jagd verhält, sondern deren Sinnlosigkeit offenbart. Damit ist noch keine Position zur Folter eingenommen, doch das ist auch müßig, eine Randfrage. Die Frage der Folter ist nämlich längst beantwortet. In dem Film von Barack Obama, in der Wirklichkeit von Recht und Gesetz die ausgehebelt werden mussten, um überhaupt Folter zu ermöglichen. Sie findet daher im rechts- und sowieso moralfreien Raum statt. Jene, die wie Maya noch Abscheu empfinden, blenden sie für die Erreichung des Zieles aus. Doch am Ende erweist sich das Ziel als Illusion und damit war die ganze Jagd für die Katz. Sie bringt weder persönliche Befriedigung, noch hat es die Welt ein Stück sicherer gemacht. Die Haltung des Films setzt viel tiefer an, als bei der Frage ob man foltern darf oder nicht um Terroristen zu fangen, sie stellt diese ganzen Operationen in Frage. Wenn das keine Haltung ist, was dann?
Das Maya kein eindimensionaler, unmenschlicher, kalter Charakter ist, versteht sich von selbst. Wer das nicht gesehen hat, sollte zunächst bei sich selbst die Temperatur überprüfen ;-)
Ein sehr schöner Film mit einer gelungenen Auswahl an Story, Charakteren und Schauplätzen. Viel mehr ist nicht zu sagen, dem Film fehlt es an nichts. Einzig das letzte Quäntchen für ein, zwei Punkte mehr.
Für mich war der Film schon im Vorfeld nicht von Django und Lincoln zu trennen und das hat sich so bestätigt: eine 2012er Amerika-Trilogie die ganz unterschiedliche, aber doch miteinander verknüpfte Einsichten gibt. Wie es schon in meinem Kommentar zu Lincoln anklang und für mich auch in diesem Film nur allzu deutlich hervorsticht, kann man seine Ideale nicht durchsetzen indem man sie bricht. Ein amerikanischer Präsident der die Sklaverei abschafft indem er den Frieden hinauszögert gleicht da einem Präsidenten der einen Mann töten lässt, weil dieser seinerseits tötete.
Der Film beginnt nur mit Ton. Im Jahr 2012 braucht es noch keine Bilder um den 11. September 2001 zu vergegenwärtigen. Dann beginnt auch schon die Jagd auf das Täternetzwerk und über ein paar Ecken auf den Hauptschuldigen. Dieser Teil der Films versprüht nicht ansatzweise so viel Kraft wie das große Finale. Jenes Finale dessen Wirkung wir schon damals in den Gesichtern im Situation Room des Weißen Hauses sehen konnten. Automatisch stellt sich dieses auch bei mir ein. Eine Mischung aus Anspannung, Skepsis und Abneigung ob des Anblicks dieser Bilder. Denn möge sich auch bei anderen noch Genugtuung dazu mischen, kann ich diese im Anblick der Frauen und Kinder nicht teilen. Der Krieg ist gewonnen, sagt der Präsident. Bin Laden ist tot, Afghanistan wird bald ohne westliche Kampfeinheiten auskommen. Diese sind schon in Mali. Der Krieg geht also weiter. Ein Krieg der nicht gewonnen werden kann. Nicht mit Einmärschen in andere Länder, nicht mit Drohnen und auch nicht mit der gezielten Tötung wie in diesem Fall. Dabei geht es nicht nur um Kollateralschäden die nie vermieden werden, sondern um die Unmöglichkeit dieses Perpetuum Mobile dadurch zum Stillstand zu bringen. So senkt sich die Düsternis und spiegelt sich in den Tränen von Maya. Die Rache hat ihre Wirkung verfehlt.
Bedenkt man den Lincoln-Mythos und frühere Filme Steven Spielbergs (allein der Vorgänger Gefährten) kommt dieser Film relativ frei von Pathos und Kitsch daher. Das Lincoln-Ideal wird zwar nicht dekonstruiert, aber es wird ihm auch nicht blind gefolgt. Überhaupt steckt zwar viel Lincoln in dem Film, aber er weist doch auch stark darüber hinaus und ist ein sehr gegenwärtiges politisches Werk. Die Parallelen müssen nicht mühsam konstruiert werden, sie drängen sich auf. Politische Ideale stehen dem Kompromiss gegenüber und dessen Durchsetzung erweist sich als unsauberes Geschäft. Vor allem aber wird die Frage verhandelt wann man Leben riskieren darf um etwas politisch durchzusetzen. Der Krieg für die Einheit der Nation, der Aufschub des Sieges für die Durchsetzung der Sklavenbefreiung. Auch Lincoln kommt hier mit schönen Reden nicht weiter. Er wird hier zwar schon zu Lebzeiten als (sprechendes) Denkmal gezeigt und weiß dieses Pfund zu nutzen. Doch folgen ihm seine Ratgeber nur widerwillig und es ist eine einsame Entscheidung die den Weg für den Verfassungszusatz freimacht. Eine Entscheidung die Leben kostet und verlogen wird. Alles im Sinne des höheren Wohlergehens, auf Kosten anderer eigener Grundsätze. So sieht man einen widersprüchlichen, mit sich ringenden Lincoln, glaubend um eine Notwendigkeit zu wissen, zurückschreckend vor den Auswirkungen.
Dabei ist nichts gewiss und erst recht handelt es sich nicht um Einbahnstraßen, wo eine Entscheidung den Weg für weitere vorgibt. So gehen 100 Jahre nach der Emanzipations-Proklamation ins Land und die Schwarzen sind noch immer nicht frei. Und es gehen weitere 50 Jahre ins Land und weitere Ungerechtigkeiten warten darauf beseitigt zu werden. Und so wie die Reise heute nicht zu Ende ist, wird sie auch in Zukunft nicht beendet sein. Das vergossene Blut aber bleibt und mahnt nicht zu weit zu gehen um das vermeintlich richtige zu tun. Nur innere Überzeugung wird die Dinge die im Kampf errungen wurden, auch im Frieden bewahren.
Heute ist diese Überzeugung da und Lincoln anerkannt, ein Mythos. Ein kleinster gemeinsamer Nenner in einer gespaltenen Nation mit neuen ungelösten Fragen. In diesen Fragen ist kein Krieg zu erwarten, doch der Krieg bleibt ein Mittel der Politik. Das Muster eines lohnenswerten, gerechten Krieges ist Teil des Selbstverständnisses geworden. Mit der Rhetorik der Verteidigung der Freiheit.
Die Problematik kriegerischen Sendungsbewusstseins wird in dem Film nur angerissen, Lincoln nicht vom Sockel gestürzt. Die Haltung zu dieser Frage gibt dieser Film nicht vor, nur den Denkanstoß sich selbst zu vergewissern welche Einschränkungen man bereit ist in Kauf zu nehmen für ein bisschen ungewissen Fortschritt. Ein unbestimmter, ruhiger und anregender Film.
Precious ist ein durchaus kraftvolles Werk. Das Leiden von Claireece geht zu Herzen und ihre Kraft sich aus dem Sumpf zu befreien, wirkt authentisch. Die Story dieses Sozialdramas kann aber nicht mit der Hauptdarstellerin und dem übrigen Cast mithalten. Die ein oder andere Szene ist großartig, doch zwischendrin ist es allzu belanglos und schematisch. Dagegen kann die unaufdringliche Inszenierung des ganzen wieder überzeugen.
Bis weit in die zweite Hälfte des Films ist die Mischung zwischen Politik und Sport, deren Verbindung die hier thematisiert wird, noch ausgeglichen, doch die letzte halbe Stunde frönt nur noch dem Sportfilm. So wird Zeit verspielt die der weiteren Betrachtung der Wirkung dieses Sportereignisses gehört hätte. Denn das Sportereignisse ein Land bewegen können, ist heutzutage keine Neuigkeit, wie sieht es aber mit der Langzeitwirkung aus. Konnte das Versprechen nicht nur für ein Spiel, sondern dauerhaft eingelöst werden?
Ansonsten aber ein guter Film, wenn auch zurück bleibend hinter den Vorgängern unter Eastwoods Regiearbeiten.
*Spoiler*
Ein Schaf im Wolfspelz - so ist auch dieser Film. Nach dem Trailer und den ersten beiden Szenen noch in froher Erwartung, war die Story von da an nur noch eine Weiterführung. Nichts weltbewegendes oder interessantes, sondern nur Vehikel um ein paar Figuren agieren zu lassen. Zu lieblos gerät deshalb auch die Einführung und Zusammenstellung der polizeilichen Aufmischtruppe. Doch nachdem dieser Pflichtteil erfüllt war, wurde wieder angeknüpft an den kampfträchtigen Einstieg und Fahrt aufgenommen. Zu gute kommt dem Film die Schauspielerriege der ich selbst in dieser Story gerne weiter zugesehen hätte. Und immerhin endet der Film nicht mit erfolgreichem Rachedurst, sondern der Durchsetzung des Rechts. Der mit Pathos durchzogene Beginn wird damit aufgewogen, auch wenn dessen Problematisierung weitgehend ausbleibt und man sich mit plakativen Aussagen zufrieden geben muss. Sehr unterhaltsam, aber sonst kaum der Rede wert.
*Spoiler*
Eine unaufgeregt erzählte Tragödie. Ein nüchterner Blick auf den Menschenhandel im 21. Jahrhundert. Ein Film der eine gewisse Schwere mit sich bringt, weil er sehr abweisend ist. Erst langsam gewinnt Lorna an Kontur und man hofft mit ihr. Die größte Tat ist nicht ihr Rettungsversuch von Claudy, sondern von sich selbst. So bricht ihr Schweigen, auch wenn sie diese Kraft wohl aus einer Wahnvorstellung zieht und so am Ende vielleicht auch sich selbst verliert. Doch durch das sehr offene Ende erfahren wir das nicht mehr und so kann man auch das Happy-End erträumen in dieser mit Abgründen gespickten Welt.
Christopher Plummer liefert hier eine eindringliche Performance als Sherlock Holmes. Für mich ist Basil Rathbone zwar immer noch der Sherlock Holmes schlechthin, doch der Film klebt glücklicherweise nicht an dieser Vorlage sondern geht eigene Wege. Das zeigt sich auch darin, dass Watson eigenständig agiert und eine tatkräftige Hilfe für Holmes ist. Sie zeigen sich als eingespieltes Team, wobei Holmes zwar seine Eigenheiten aufweist, aber auch sehr großes Mitgefühl zeigt. Holmes Tränen in den Augen bei der Erkenntnis der wahren Geschichte hinter der Tat sind herzerweichend. Die Story ist sorgfältig konstruiert und spannend aufbereitet. Die Verbindung von Holmes, Jack the Ripper und den Freimaurern zu einer Geschichte kann sich sehen lassen. Ein sehr gelungener Holmes-Film.
Das Grauen versteckt sich hinter den schönsten Fassaden, bis man es selbst nicht mehr erkennt. Verdrängung ist ein starker Begleiter. Manchmal schützend und zum guten, manchmal blendend und zum schlechten. Die versteckte Wahrheit zu finden, ist nicht leicht, ein gutes Ende nicht gewiss. Nur ein Ende, das kommt immer. Eine verstörende Mischung der Gefühle. Keine Helden, nur Schuldige.
Ein zärtlicher Film über die Flüchtigkeit der Liebe. Erhaben, da nicht gelebt, nur gedacht. Und zerbrechlich wie Glas als Erinnerung fortbestehend. Ein Traum.
Der Film punktet mit einer sehr starken Überzeichnung sowohl der Bilder selbst, als auch der Figuren und der Geschichte. Zudem ist dem Film auch Humor überhaupt nicht abzusprechen und ironisch ist er auch, aber das ganze ist andererseits von solcher Trostlosigkeit umgeben, das mir der Film schwer auf den Magen geschlagen ist.