Codebreaker - Kommentare
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Alle Kommentare von Codebreaker
Jonathan Banks macht auch mit? Gleich noch ein Grund mehr sich auf Teil 2 zu freuen.
Von Danny Boyle kannte ich bisher bereits THE BEACH, 127 HOURS und 28 DAYS LATER, allesamt Filme die mir recht gut gefallen haben, ohne, dass sie mich jetzt besonders umgehauen haben. Was nun TRANCE anging, so waren meine Erwartungen nicht all zu hoch, wenn ich hier und da auch wirklich Gutes gehört habe. Ich wusste nicht so recht, was genau ich denn vom Film erwarten sollte. Was mir dann geliefert wurde, war wiederum unglaublich und sehr beeindruckend.
Denn TRANCE ist ein Film, bei dem man zu keiner Zeit wirklich sicher ist, was man nun glauben darf. Nie weiß man woran man ist, stets muss man fürchten, dass wieder irgendwas passiert, womit man nicht gerechnet hätte. Dabei beginnt TRANCE ganz einfach, wirkt schon fast wie ein relativ gewöhnlicher Gangsterfilm. Immer mehr wird dann jedoch klar, dass es genau das NICHT ist. Es folgen überraschende Wendungen nacheinander, der Zuschauer wird wieder und wieder vor den Kopf gestoßen, man weiß nicht, wo man hier bei TRANCE ist, man fühlt sich fast selbst in Trance...
Man wird ständig an der Nase herum geführt, der Film spielt nahezu mit einem und das ist ein Punkt, der mir hier sehr gefallen hat. Stets bleibt es spannend und intensiv. Der Film zieht den Zuschauer so richtig in seinen Bann und lässt ihn erst so richtig mit dem Abspann wieder los. Ja stellenweise kamen mir diverse Erscheinungen in der Geschichte etwas arg gestellt und konstruiert vor, nur um von der nächsten Überraschung wieder logisch erklärt zu werden. Dabei wirkt der Film auch die gesamte Zeit über fesselnd, ja fast schon hypnotisch: das liegt zum einen natürlich an dieser Geschichte, die gar nicht langweilig werden KANN, weil eben immer etwas entscheidendes passiert, aber andererseits liegt es auch an den Bildern, die farbenfroh und magisch erscheinen und die musikalische Untermalung, die den Zuschauer ebenfalls hypnotisiert und bannt. Ja, wenn man sich einmal auf TRANCE eingelassen hat, dann ist man in Trance, dann bekommt man erst einmal eine intelligente Geschichte geboten, die sich stets wieder ändert, die stets in eine andere Richtung schlägt. Auch wenn ich nicht viel erwartet habe, aufgeschnappt, dass man wohl mit einem Twist rechnen kann, habe ich schon, dass man dann aber einen so wendungsreichen Film geliefert bekommt, bei dem man sich fast nie sicher sein kann, was denn nun genau Realität oder Fantasie ist, das hätte ich nicht erwartet.
Ein weiterer großer Pluspunkt ist hier vor allem das großartige Dreiergespann bestehend aus James McAvoy, Rosario Dawson und Vincent Cassel. Alle drei funktionieren zusammen wunderbar, es fühlt sich an, als ob sie alle auf einem Niveau wären, alle sind auf ihre Art, immer und überall, präsent und auch hier weiß man nie, wer genau denn nun Täter und wer Opfer ist. James McAvoy spielt den, immer verzweifelter werdenden, fast schon wahnsinnigen und dennoch irgendwo sympathischen Simon ziemlich beeindruckend und dann haben wir da auch noch Vincent Cassel, ausdrucksstark, charismatisch und allgegenwärtig, als ob er alles unter Kontrolle hat und dennoch ebenfalls mit Problemen zu kämpfen hat. Und dann haben wir da auch noch Rosario Dawson, die ebenfalls so toll spielt. Stark, erotisch, sexy und dennoch unscheinbar, klug und beeindruckend. Zudem wird man nicht schlau aus ihr, aber so kann man den Film als Ganzes auch beschreiben.
Was bleibt also abschließend zu sagen? TRANCE ist ein starker Film, der eine starke Wirkung hat und den Zuschauer schnell in seinen Bann zieht und dann mit ihm macht, was er will. Man wird immer wieder vor den Kopf gestoßen und überrascht, die Schauspieler sind brillant und auch der Sound und die Bilder stimmt. Wie gesagt, hier und da wirkt das vielleicht etwas unglaubwürdig und konstruiert, hier und da kann man bei genauerer Überlegung bestimmt aufstoßen, aber so sehr habe ich mich daran jetzt nicht gestört. Toller Film, durchaus eine Empfehlung, sollte man mal gesehen haben. Für mich persönlich auch eine kleine Überraschung.
Einer der ersten wirklichen Horrorfilme überhaupt. Einer aus der Epoche der großen Monsterfilme, à la DRACULA, DIE MUMIE und DER WOLFSMENSCH. Einer der ersten Verfilmungen des Stoffes. FRANKENSTEIN.
Ich LIEBE Horrorfilme eigentlich. In den vergangenen Wochen und Monaten habe ich mich kaum mit dem Genre beschäftigt, aber im Endeffekt habe ich es ihm zu verdanken, mich heute überhaupt für Filme zu interessieren. Deshalb habe ich zur Zeit echt Lust mal wieder in diesem Genre unterwegs zu sein, deshalb habe ich nun FRANKENSTEIN gesehen, ein Film von 1931. Ziemlich alt, aber vielleicht gerade deshalb so "besonders". Das Schwarz/Weiß, die alte Kulisse, diese theatralische Ausstattung, diese "einfachen" Kostüme, dieses Feeling was bei Filmen dieses Alters aufkommt, ist einfach ganz toll. Zugegeben und das muss ich ehrlich sagen, besonders gruselig sind diese Filme nicht. Filme wie DRACULA, eben dieser FRANKENSTEIN oder DIE MASKE DES FU MANCHU, jagen mir keine Angst ein, übertragen aber ein Gefühl von Nostalgie, welches ich einfach gerne spüre. Nicht auf eine "Diesen Film habe ich als Kind geliebt und sehe ihn nun wieder" - Art und Weise, sondern vielmehr auf eine Art, dass man hier Horrorfilme der ersten Jahre zu Gesicht bekommt. Damals, das kann ich mir vorstellen, hatten die Menschen bestimmt Angst. Gerade ein Boris Karloff als Monster kann einen da schon das Fürchten lehren, heutzutage ist man natürlich in Sachen Gore, Effekten und Kostümen "besseres" gewohnt, sodass das heute nicht mehr ganz so funkt.
Was bleibt hier zu sagen? Ein recht kurzer Film, sodass nie wirklich zähe Momente aufkommen. Dazu noch schön atmosphärisch und dann hat man auch noch ganz klassische Horrorelemente wie diese unheimliche Burg, bei Nacht und Unwetter, auf einem einsamen Berg, wohin nur ein enger Weg führt. Dann noch den (gar nicht so) verrückten Wissenschaftler, das Monster, die wütende Masse, die holde Maid und zeitlose Themen wie "Wie weit darf der Mensch bei seinen Experimenten gehen?" und "Muss man der Masse blind folgen oder sollte man sich vorerst selbst Gedanken zum Thema machen?" und vieles mehr. Auch die Schauspieler sind ziemlich gut, zumindest Colin Clive, der stellenweise wirklich verrückt (überzeugend) wirkt.
Definitiv ein toller, schauriger Gruselfilm, mit toller Atmosphäre und diesem ganz speziellen Feeling. Definitiv eine Empfehlung für alle die, die eben auf die Klassiker des Horrorgenres stehen. Man muss aber sagen, bei dem was im Vergleich über die Jahre aufkam, bleibt der Film dann etwas zurück. So toll sich diese Filme auch anfühlen, im Endeffekt sind sie heutzutage leider nicht mehr besonders gruselig und eine große Wirkung üben sie auch nicht auf mich aus. Dennoch: gelungen.
Kann dir da ebenfalls nur zustimmen. Ich bin, wie du, auch einer, der die Superheldenfilme per se nicht verteufelt. Gerade die Marvel-Verfilmungen verlaufen zwar oft nach dem gleichen Schema, als reine Unterhaltung finde ich das aber durchaus in Ordnung. Allerdings nervt es einfach, dass man es so dermaßen übertreibt und jeder noch so unwichtige Superheld 5 Teile + Neuverfilmung bekommt. Hach, die schaffen es noch, dass irgendwann jeder diese Filme satt hat.
Schön geschrieben!
QUENTIN TARANTINO #9 - QUENTIN TARANTINO
Damit war es das also, die Quentin Tarantino-Werkschau. Was hat sie mir speziell gebracht? Ich habe nun auch den letzten, bisher ungesehenen, Tarantino-Film endlich gesichtet, ich habe zwei seiner Filme zu Lieblingsfilmen aufgestuft, ich habe Filme wie PULP FICTION und KILL BILL als VIEL besser empfunden als nach den ersten Sichtungen, ich habe einen besseren Überblick über den Regisseur und sein Werk bekommen, da ich nun alle Filme innerhalb so kurzer Zeit gesehen habe. Was bleibt da nun zu sagen? Nichts, außer: DANKE!
Danke, für die Offenbarung in Sachen "Trinkgeld geben" und für die einzig wahre Interpretation von "Like a Virgin",
danke für die bunteste Gangstertruppe aller Zeiten,
danke für diese einmalige Szene, die ich ab sofort immer mit "Stuck in the Middle with you" verbinden werde,
danke für RESERVOIR DOGS,
danke für über Burger quatschende, die Bibel zitierende, mordende, witzige Frisuren habende, obercoolen Gangster Jules und Vincent,
danke für PULP FICTION,
danke für einen gelangweilten, einstigen Paradegangster,
danke für einen furchteinflößenden (stellenweise) Samuel Jackson,
danke für JACKIE BROWN,
danke für die brutalste Braut aller Zeiten,
danke für einen DER Bösewichte aller Zeiten, für einen ziemlich beeindruckenden Zeitgenossen, der ganz oben auf der Liste steht,
danke für KILL BILL,
danke für weitere Frauenpower PUR,
danke für Stuntman Mike,
danke für DEATH PROOF,
danke für den genialsten, sympathischsten, smartesten, witzigsten und dennoch furchteinflößenden Nazi bzws. Nicht-Nazi,
danke für viele, viele Deutsche in einem Tarantino-Film,
danke für INGLOURIOUS BASTERDS,
danke für Dr. King Schultz, der Django in die Freiheit verhilft,
danke für eines der diabolischsten und fiesesten Duos aller Zeiten, Candie und Stephen,
danke, für einen furchteinflößenden und aberwitzigen Samuel Jackson, erneut,
danke für DJANGO UNCHAINED,
danke für tolle Dialoge, geniale Figuren und stets einen SUPER Soundtrack,
danke für stundenlange Unterhaltung,
danke für Drehbücher zu Filmen wie TRUE ROMANCE und FROM DUSK TILL DAWN,
danke für so viele unvergessliche Szenen/Momente,
danke dafür, dass es viele geniale Filme, heute ohne dich vielleicht nicht geben würde (Lucky#Slevin, Brügge sehen...und sterben?, Snatch,...),
danke für deine Detailverliebtheit und deine Anspielungen in deinen Filmen,
danke für all deine Filme,
DANKE FÜR ALLES!!!
Genug rumgeschleimt, bevor einige ausholen: ich weiß, der allerallerbeste Regisseur ist er bestimmt nicht, er wird sehr oft höher gelobt als er eigentlich ist und vielleicht ist er auch in gewissen Weisen "überschätzt". Oft wird das gesagt und bestimmt ist auch was dran, ich definitiv, habe vor allem durch diese neuerliche Werkschau seiner Filme, eines für mich festgelegt: einer meiner absoluten Lieblingsregisseure, wenn nicht sogar die Nummer 1 (obwohl das gewagt ist). Ich mag seine Filme, habe jedes Mal Spaß dabei. Ich genieße sie und liebe die Figuren, die Dialoge, die Anspielungen, den Soundtrack. Ich freue mich schon wahnsinnig auf weitere Filme. Wie gesagt, er mag nicht Gott sein, ich persönlich finde ich trotzdem GENIAL!
QUENTIN TARANTINO #8 - DJANGO UNCHAINED
Die erste Sichtung erfolgte im Kino und bracht 8,5 Punkte mit sich. Bei der zweiten Sichtung änderte sich punktemäßig nichts und nun, nun kann ich einfach nicht anders. Nach der dritten Sichtung und somit dem ersten Mal im Originalton, muss ich diesen Film einfach zum Lieblingsfilm ernennen. Damit ist DJANGO UNCHAINED nun nach RESERVOIR DOGS und INGLOURIOUS BASTERDS mein dritter Lieblingsfilm von Quentin Tarantino. Und leider endet diese Werkschau von ihm nun auch mit diesem Film hier. Wie bei INGLOURIOUS BASTERDS, gilt auch hier: SPOILER!
Es fällt mir echt etwas schwer einen geeigneten Einstieg zu DJANGO UNCHAINED zu finden, denn irgendwie kann man so viel über diesen Film sagen und gleichermaßen bedarf der Film eigentlich auch nur weniger Worte. Diese Ode an den Western, diese Geschichte über die Sklaverei, dieser Rachefilm, diese, wiedereinmal, gelungene Satire, dieser Film, ist einfach wieder unglaublich genial. Sowohl was den Aspekt "Unterhaltung" angeht, wie auch vielen anderen Punkten die hier drin stecken: tolle Schauspieler, grandiose Dialoge, viele bunte Figuren, eine wunderschöne Landschaft bzw. Setting, ein extrem cooler Score, die Bilder stimmen und natürlich ist auch die Geschichte in ihrem gesamten Ausmaß spitze.
Doch langsam, wo fangen wir nun an? In DJANGO UNCHAINED geht es, wer hätte es anders gedacht, um Django. Der Sklaven, der "Gefesselten", der Nigger ohne Freiheit. Doch dann wird er befreit, durch die Hilfe des deutschen Kopfgeldjägers Dr. King Schultz. Beide tun sich zusammen, werden Freunde und wollen gemeinsam Broomhilda befreien, Djangos Geliebte. Dabei kann man den Film als vieles bezeichnen, als Buddy-Movie, als Road-Movie, natürlich als Western, in erster Linie ist es aber die Geschichte eines Mannes, der in Ketten ist und sich dieser befreien will. Django, anfangs sind die Ketten noch sichtbar, Schultz befreit ihn davon, doch ist er danach wirklich frei? Eigentlich nicht, er ist immer noch unscheinbar, steht im Schatten seines "Meisters", ist auf ihn angewiesen. Wirklich glänzen kann er nicht, lediglich ab und an schafft er es mal selbst etwas beizutragen. Natürlich sind Schultz und er "Freunde", natürlich ist Django augenscheinlich frei, aber irgendwie wirkt er die ganze Zeit über als ein eher farbloser Charakter, der im Hintergrund agiert. Die ganze Zeit über wirkt Schultz wie die Hauptfigur. Erst als dieser dann stirbt, als er sozusagen die Bühne räumt, kann Django glänzen, erst dann kann er sich entfalten, erst dann ist er wirklich "unchained". Erst dann räumt er auf, metzelt vor sich hin und schafft es letztendlich auch seine Broomhilda zu befreien. Und eines ist sicher, dann legt er richtig los. Hier sieht man ersteinmal, wie klasse diese Figur, die im Großteil des Filmes so unscheinbar wirkt, eigentlich ist.
"Seventy-six years, Stephen. How many niggers you think you seen come and go? Seven thousand? Eight thousand? Nine thousand? Nine thousand nine hundred and ninety nine? Every single word that came out of Calvin Candie's mouth was nothing but horseshit, but he was right about one thing: I am that one nigger in ten thousand."
Und das hat Jamie Foxx auch toll rüber gebracht, erst unsicher, zurückhaltend und beeinflusst, durch Schultz geprägt und als dieser dann weg ist explodiert er förmlich. Das soll natürlich nicht bedeuten, dass Django bis zu diesem Punkt "schwach" war, was mich direkt zum Thema bringt: diese ganze Rassismus-Seite.
Wie schon bei INGLOURIOUS BASTERDS, da waren es die Nazis, wird auch dieses Thema von verschiedenen Seiten betrachtet. Natürlich, wir sehen hier wie die Schwarzen verachtet werden, was sie ertragen müssen, wie hart ihr Leben ist. So hart, dass sie sogar gegeneinander kämpfen, wobei sie vielleicht nur eine Woche länger überleben. Wir sehen wie erstaunt die Menschen sind, sobald sie einen "Nigger" auf einem Pferd sehen. Wir sehen den Ku-Klux-Klan. ABER wir sehen auch, dass Rassismus nicht unbedingt von Weißen gehen aus bzw. dass es oft auch einfach eine Sache der Macht ist. Wie man damit umgeht, wenn man welche hat. Am besten dargestellt durch die Figur "Stephen", auch Django zählt hier mit rein.
"You niggas gon' understand something about me! I'm worse than any of these white men here! You get the molasses out your ass, and you keep your goddamn eyeballs off me!"
Mal zu den Figuren: wieder mal haben wir hier eine Vielzahl grandioser Figuren. Zu Django habe ich bereits alles gesagt. Dr. King Schultz wirkt stellenweise leider wie ein "Schatten" von Hans Landa, obwohl er eigentlich etwas anderes ist. Das hier ist kein Opportunist, keiner der nur an sich denkt und das tut was für IHN das Beste ist, sonder das hier ist ein guter Mensch. Einer, der einem Gefangenen, einem Sklaven in die Freiheit verhilft. Dann haben wir dieses unheimliche, diabolische, furchteinflößende Gespann aus Calvin Candie und Stephen. Ich finde die Beiden müssen zusammen sein, allein sind Beide nicht der Rede wert. Candie scheint teilweise nicht sonderlich klug, er überstürzt vieles, er denkt oft nicht nach und scheint auch, wie gesagt, nicht der Hellste (wie man bspw. bei dem Gespräch über Alexandre Dumas merkt). Er ist ein Sadist, einer der gerne spielt, vor allem mit seinem Opfer, aber nicht mehr. Stephen hingegen ist ein, von Macht zerfressener, schlauer und furchteinflößender Kerl. Was will er aber machen? Er ist im Endeffekt auch nur ein "Nigger". Er ist der Verstand des Duos und Calvin ist dann der, der das ausführt. Gemeinsam sind die Beiden unglaublich geniale Bösewichte.
Im Übrigen sind die Schauspieler dabei auch klasse. Die Rolle mag auf Waltz zugeschnitten sein, deshalb hätte der Oscar vielleicht auch nicht unbedingt sein müssen (wenn ich mich auch für ihn gefreut habe), viel mehr hätte diesen Samuel Jackson bekommen sollen, denn was der hier als Stephen abliefert ist aller erste Sahne! So furchteinflößend, so abgedreht, so überzeugend. Auch Leonardo DiCaprio beweist wieder, was für ein toller Schauspieler er ist.
Was mich bisher bei jeder Sichtung etwas gestört hat, war dieser abrupte Bruch gegen Ende des Filmes. Wir haben einen Showdown, Schultz und Candie sterben und Django räumt schon etwas auf, dann wird aber die Luft rausgelassen und Django scheint besiegt. Irgendwie wirkte das immer unglaubwürdig und unnötig, als wolle man den Film nur strecken. Aber so ist es nicht. Diese Sequenz MUSS da sein, dann das ist der Moment, in dem Django selbst glänzen kann, in dem er eben entfesselt ist. Hier agiert er nun vollkommen allein. Man merkt, dass Tarantino hier viel rausschneiden musste, mit mehr Zeit wäre das vielleicht etwas glaubhafter gewesen, aber so wie es gemacht wurde, war es schon gut.
Bevor ich hier noch weiter ausufere: DJANGO UNCHAINED ist ein genialer Film, der vieles aussagt, der tolle Figuren hat und super unterhält. Und bestimmt ist er auch der Lustigste Tarantino. Ich kann wie gesagt nicht anders, ich habe diesen Film nun drei Mal gesehen und könnte ihn sofort wieder sehen. Wenn ein Film so etwas schafft, dann muss das etwas bedeuten. Toller Film, wieder Mal und der Beweis, dass Tarantino, für mich, einfach einer meiner liebsten Regisseure ist.
Irgendwie klingt das echt interessant. Leo ist sowieso einer meiner Lieblinge und auch Jonah Hill mag ich eigentlich, vor allem freut es mich, wenn er einige ernste Rollen annimmt. Bin mal gespannt, was man da so erwarten darf.
Verdammt sympathischer Typ. Hat für HIMYM bei mir sowieso immer einen Stein im Brett und auch so sehe ich ihn gerne. Allerdings war seine Filmauswahl bisher nicht sonderlich der Rede wert, ich hoffe doch stark, dass sich das noch ändern wird.
QUENTIN TARANTINO #7 - INGLOURIOUS BASTERDS
So langsam nähert sich die Werkschau von Quentin Tarantino dem Ende. Ein finales Fazit folgt natürlich auch noch, aber vorab muss ich hier erstmal sagen, dass mir erst bei dieser Werkschau so richtig klar wird, wie schwer es ist die Tarantino-Filme in eine Reihenfolge zu bringen. Alle sind sie klasse, alle haben sie etwas, woran man sich noch lange erinnern wird. Auch wenn das wahrscheinlich jeder zweite Filmfan sagt, aber Tarantino ist definitiv einer meiner liebsten Regisseure überhaupt, das war mir schon immer klar, das hat sich jetzt nochmal bestätigt. Und heute geht es um meinen, scheinbar, liebsten Film von ihm, nämlich einen meiner Lieblingsfilme, überhaupt - INGLOURIOUS BASTERDS.
Und da ich hier weit ausholen will und werde, sei vor Spoilern gewarnt.
Was ist INGLOURIOUS BASTERDS eigentlich?
Eine (Kriegs)Satire? Eine Geschichte über der den zweiten Weltkrieg? Ein Märchen? Ein Film?
Es ist alles davon und vielleicht sogar noch viel mehr. Tarantino hat es hier geschafft, die enorme Wirksamkeit die der Film als Medium inne hat, zu offenbaren. Das ist wahrscheinlich ein gern genutztes Argument, wenn man IB beschreibt, aber es ist nun mal einfach so. Tarantino schafft es mit Hilfe eines Filmes, die Weltgeschichte kolossal zu verändern. Natürlich nicht "in echt", natürlich ändert sich nichts wirklich an den tatsächlichen geschichtlichen Ereignissen, aber für 154 Minuten endete der Krieg eben auf die hier dargestellte Art und Weise. Für 154 Minuten sieht es so aus, als wären Hitler, Goebbels und diverse andere hohe NS-Tiere in einem Kino gestorben, verbrannt, explodiert und erschossen wurden. Und auch hier sieht man, wie quasi das Kino der Grund für den Tod all dieser Menschen ist. Wie es ein Kino geschafft hat, sie alle umzubringen. Wie ein Kino der Friedhof für diese bösartigen Menschen wurde. Tarantino zeigt was das Kino, was der Film schaffen kann. Nicht nur bloße Unterhaltung, sicherlich auch nicht die speziellste Filmkunst, aber Berge versetzend, Geschichte schreibend und wenn es nur für 154 Minuten ist.
Ein weiterer Punkt weshalb ich IB liebe, ist, wie sollte es anders sein, Hans Landa. Christoph Waltz ist ein grandioser Darsteller, hat zurecht sämtliche Preise abgeräumt und seitdem er hier entdeckt wurde bzw. ich ihn hier entdeckt habe, mag ich ihn auch sehr und werde ihn weiter verfolgen, aber ich will jetzt hauptsächlich auf die ROLLE eingehen, auf Hans Landa und nicht Christoph Waltz. Landa ist wohl eine der genialsten, am besten durchdachten und klügsten Rollen der letzten Jahre. Eine grandiose Figur, nicht nur im Tarantino-Universum, sondern allgemein. Er ist kein Nazi, er ist ein Opportunist. Er tut das, was für IHN das Beste ist. Er ist ein Detektiv, er ist wahrscheinlich der Beste im Juden jagen, deshalb auch der Judenjäger. Er ist schlau genug um diesen Vorteil für sich zu nutzen, sich unter das Regime zu stellen, diesen Dienst nachzugehen. So überlebt er nicht nur im Regime, so gehört er sogar zu den "hohen" Tieren. Als er dann aber einsieht, dass er eigentlich auf der Seite der "Verlierer" steht, wechselt er die Seiten, windet er sich raus, schafft er es sich durchzumogeln um im Endeffekt, wieder, aus der Sache heil rauszukommen. Zudem ist er eigentlich ein witziger, scheinbar sympathischer Geselle, der innerhalb kürzester Zeit zu einem furchterregenden Monster wird. Er durchschaut seine Gegner oder vielleicht besser, Opfer, schnellstmöglichst und dann spielt er mit ihnen. Auch wenn er schon lange weiß, dass sein Gegenüber der Feind ist, so sagt er nur das Nötigste, lässt sein Gegenüber sich in Sicherheit wiegen, kurz bevor die nämlich auf die Fragen Landas keine Antwort mehr wissen und die Maskerade zu fallen droht, hört er auf zu Fragen, damit diese denken sie seien sicher. Landa ist ein übler Zeitgenosse, er ist verdammt schlau und auch verdammt furchteinregend. Kommen wir doch nochmal kurz zu Waltz, wie gesagt, er wurde schon oft genug gelobt, aber er hat das auch einfach genial gemacht. Innerhalb von wenigen Sekunden, schafft er es vom "sympathischen Nazi, der ja scheinbar ganz nett ist" zum "kompromisslosen, furchteinflößenden, scheinbar unbesiegbaren Judenjäger" zu werden. Alleine seine Mimik, seine Stimme, alles unglaublich genial.
Weiterhin hält INGLOURIOUS BASTERDS den Zuschauern den Spiegel vors Gesicht. Wir sitzen in unserem Sessel, sehen dabei zu wie wiederum Hitler in einem Kino sitzt und sich köstlich amüsiert, wie in "Stolz der Nation" zahlreiche Staatsfeinde sterben. Wir denken uns nur, was dass doch für ein mieser Drecksack ist, nur um dann Sekunden später selbst daran Freude zu haben, wie einem Hitler ins Gesicht geschossen wird. Ich habe das mal irgendwo in einem Kommentar hier gelesen und es stimmt. Tarantino zeigt damit, auch wenn die Behauptung vielleicht gewagt ist, dass jeder ein wenig schadenfroh und sadistisch veranlagt ist. Wobei wir schon beim nächsten Punkt sind, IB bedient sich nicht gezielter "Schuldzuweisungen" bzw. natürlich waren die Nazis im Prinzip "die Bösen", allerdings gibt es hier auch nicht wirklich irgendwelche durch und durch "gute" Figuren. Die Amerikaner, die in Klischees denken, für die alle Deutsche Sauerkrautsandwich-fressende Nazis sind. Sie stecken alle Deutschen in einen Topf, alle sind sie Nazis, daran, dass einige nur dazu Gezwungen wurden, wird gar nicht gedacht. Oder Shosanna Dreyfus, die zwar ein Grund für den Tod der Nazis ist, die aber auch viele, viele Menschen ermordet. Niemand ist wirklich gut, Rache ist nicht wirklich gut. All das steht fest und dennoch, ist der Ausgang des Filmes, im Prinzip ein guter.
Bevor mein Kommentar jetzt noch länger wird: INGLOURIOUS BASTERDS ist, objektiv, bestimmt keiner der besten Filme aller Zeiten. Es gibt durchaus Szenen, in denen die Luft etwas draußen ist. Ebenso, hat der Film seine Ecken und Kanten, aber ich persönlich, liebe ihn trotzdem. Ich habe ihn jetzt schon, ungelogen, bestimmt 6 Mal gesehen und mich nie wirklich gelangweilt. Zudem ist das ein Tarantino-Film durch und durch - eine grandiose Eröffnungssequenz, Dialoge wie sie nur von Tarantino sein können, hier sogar in der Form, dass man mitunter die Spannung schmecken kann, dass ein Fehler reicht und so kommt es ja dann auch, weshalb die Situation explodiert. Und natürlich auch zahlreiche, kultige Figuren. Aldo Raine, der Bärenjude, Hugo Stiglitz, natürlich Hans Landa und und und.
Wie gesagt, vielleicht nicht perfekt, objektiv gesehen, für mich persönlich alle Male.
QUENTIN TARANTINO #6 - DEATH PROOF
Nach dem grandiosen Werk KILL BILL und einigen Jahren Luft dazwischen, kam dann der einzige Tarantino - Film, den ich bisher noch nicht gesehen habe, sprich, dies hier war die Erstsichtung dieses Streifens. PLANET TERROR kenne ich bisher auch noch nicht, kann da also keinerlei Vergleich ziehen, welcher GRINDHOUSE Part für mich der Bessere ist. Oft wird DEATH PROOF neben JACKIE BROWN ja als Tarantinos Schlechtester bezeichnet, da ich jetzt alle seiner Filme kenne, kann ich demzufolge diese Behauptung jetzt auch bestätigen bzw. abstreiten. Nunja, um es mal so zusagen, ich denke schon, dass das hier wohl der "Schlechteste" ist, schlecht, ist er deshalb trotzdem nicht.
Ich muss jedoch erstmal vorab sagen, dass ich wohl nicht das erwartet habe, was ich im Endeffekt bekam. Im Prinzip wusste ich gar nicht so recht was ich erwarten sollte. Der Film beginnt und geht in eine Richtung die sich schwer einordnen lässt. Wir sehen einige junge Menschen in einer Bar, die quatschen, die miteinander agieren, eben Männer und Frauen die das tun, was Männer und Frauen nun mal so tun. Und irgendwann kommt er dann schließlich, Stuntman Mike. Ein Typ, den man ebenso schwer einordnen kann wie den Film an sich bis zu dem Punkt. Er scheint nett, sieht etwas rustikal aus, aber man soll sich ja nicht von den äußeren Eindrücken leiten lassen. Er wirkt sympathisch, erkennt die Butterfly, bekommt den heißen Lapdance und irgendwann geht es dann los, weil er ja so nett ist, nimmt er auch gleich die hübsche Blondine von der Bar mit. Und dann offenbart sich schließlich, was der Film dann wirklich ist. Diese erste Episode war quasi das, was wir so oft in Slashern zu sehen bekommen: ein paar Opfer dienen als Beispiel um das Vorgehen des Täters zu verdeutlichen. Sie sind nur dafür da den Täter und sein Handeln vorzustellen. Nur anders als sonst, werden diese Figuren hier eingeführt, als Hauptfiguren präsentiert und dann irgendwann ausgetauscht, durch eine weitere Gruppe Mädels, bei der Stuntman Mike nun wieder zuschlagen will. Eine konkrete Story ist also nicht wirklich da, wir sehen hier ein paar Opfer von Stuntman Mike und da ebenfalls, die einen sind ihm schonungslos ausgeopfert, die anderen schaffen es dann sich zu wehren. Frauenpower Pur, taffe Mädels, die sich nicht gern von Stuntman Mike ficken lassen, sondern ihn lieber selbst ficken.
Wie gesagt, so recht gewusst worauf ich mich da einlasse, habe ich nicht und so kam es desöfteren vor (bspw. das Ende), dass ich echt keine Reaktion auf das Gesehene parat hatte, dass ich mir schlicht und einfach dachte: What the Fuck, wie man es so schön sagt. Diese recht substanz- und haltlose Story, diese derbe und dreckige Optik, fehlerbehaftet und arg skurril, die Wandlung vom krassen und psychopathischen Stuntman Mike zum weinerlichen Verlierer, das abrupte Ende. Ich dachte erst, dass man mich hier verarschen wollte, aber ebenso fällt natürlich auch die ganze Laufzeit über auf, dass sich der Film zu kenier Zeit ernst nimmt, das reinster Trash ist und dass das alles so natürlich gewollt ist. Die Frage, ob man damit klar kommt, muss sich jeder selbst beantworten. Ob es das ist, was man will, im Endeffekt muss ich aber dennoch sagen, so uninspiriert und unzufrieden mein Text bisher auch klang, DEATH PROOF hat mir verdammt viel Spaß gemacht.
Es handelt sich hier schließlich um einen Tarantino - Film, nicht, dass das bedeutet der Film ist schon von Haus aus gut, natürlich ist dem nicht so, man merkt das dem Film aber einfach die ganze Zeit über an. Tarantino macht nicht einfach nur ein Film in einem gewissen Genre, bei ihm wirkt das immer so, als würde er dieses Genre für diesen Film übernehmen und es komplett in seinem Stil nutzen. Wir haben wieder verdammt kultige und coole Dialoge bzw. Zitate, wir haben wieder reichlich ikonische Figuren, allen voran NATÜRLICH Stuntman Mike, der psychopatisch und bedrohlich einerseits, sympathisch und zuvorkommend aber andererseits wirkt und im Übrigen auch toll von Kurt Russell dargestellt wurde. Und dann haben wir eben auch dieses gewisse Feeling, was ich bei seinen Filmen immer habe, diese Coolness, diese Detailverliebtheit, diese Anspielungen, dieses ganz eigene Universum, was er geschaffen hat und immer weiter ausbaut.
Ich würde schon sagen, zumindest jetzt, nach der Erstsichtung, dass es sich bei DEATH PROOF um den schlechtesten Tarantino handelt, aber das bedeutet ja nicht zwangsläufig, dass der Film auch wirklich schlecht ist. Insgesamt hatte ich hier einfach viel Spaß, der Film hat mich erreicht und dann super funktioniert. Er hatte Stuntman Mike, der hatte Frauenpower, er hatte wieder den Tarantinostil, er war schlicht und ergreifend, verdammt cool!
QUENTIN TARANTINO #5 - KILL BILL VOL. 2
Gestern schrieb ich ja schon einiges zu KILL BILL, heute folgt nun also der Rest. Eigentlich echt etwas schade, dass der Film in diese beiden Hälften geteilt wurde, aber was solls. Vorab, auch wenn es quasi ein Film ist und ich da gar nicht groß sagen will, dass mir der eine besser als der andere gefallen hat, ist es dennoch so, dass ich VOL. 2 etwas mehr mag.
Und das hat vor allem einen Grund, aber zu dem komme ich erst etwas später.
Also, der Rachefeldzug geht weiter. In VOL. 1 wurde uns die Situation präsentiert und der erste wirklich große Schritt innerhalb dieser Rache wurde getätigt. Hier bekommen wir nun weitere Information zu der gesamten Situation. Die Ausgangssituation wird richtig klar präsentiert und nicht mehr nur "angedeutet", zudem sehen wir die Ausbildung von der Braut, wie sie quasi zu dem wurde, was sie im Endeffekt ist. Dann geht es weiter, sie "eliminiert" die beiden Verbliebenen, Budd und Elle Driver, bis sie im Endeffekt auf Bill trifft. Dabei ist VOL. 2 jetzt nicht mehr ganz so reich an Action, ebenso sehen wir Kiddo diesmal weniger körperlich, als viel mehr emotional an ihre Grenzen gehen. Dabei sieht das alles nach wie vor optisch richtig klasse aus und die erzählte Geschichte ist wieder intensiv, spannend und beeindruckend. Dem Zuschauer und auch den handelnden Figuren ist klar, dass es höchstwahrscheinlich so kommen wird, wie es eigentlich kommen muss.
"Diese Frau, verdient ihre Rache und, wir verdienen den Tod."
Was ich, wiedermal, besonders stark finde, sind die Figuren. Im Tarantino-Universum erscheint wirklich fast jede, noch so unwichtige oder nebensächliche, Figur interessant und cool, so, als ob sie fast alle noch einen Hintergrund haben, als ob sie alle durchdacht sind. Irgendwie finde ich beispielsweise Budd echt cool, auch wenn er es augenscheinlich eher weniger ist. Natürlich ist da auch noch Pai Mei, der heraussticht. Vor allem aber, hat mich eine Figur durch und durch beeindruckt. Vielleicht geht das nur mir so, Sinn und Zweck ist es im Endeffekt ja auch gar nicht, aber vor allem Bill ist derart faszinierend und beeindruckend, sodass jede Szene mit ihm, allein durch seine bloße Präsenz, besonders ist.
Das ist der Grund, weshalb Teil 2 mehr Reiz hat. Die Figur an sich und auch der Schauspieler David Carradine dahinter, übermitteln so eine starke Aura, dass alle Aufmerksamkeit auf diese Rolle gezogen wird. Alles ab dem Punkt, an dem Kiddo auf Bill trifft und erkennt, dass ihre Tochter noch lebt, ist in Sachen Intensität und Anspannung noch mal eine ganze Stufe stärker, als alles was wir vorher sahen. Wobei das jetzt nicht zwangsläufig an Bill liegt, aber er macht eben einen großen Teil dabei aus. Wie er über diese ganze Superheldenproblematik spricht, die Tatsache, dass die Braut ihn eigentlich gar nicht umbringen will, sie aber weiß, dass sie das tun MUSS, dieses emotionale Spiel. Das ist einfach unglaublich. Auch wenn wir hier nicht viel Action sehen, ist es vor allem diese Sequenz, die KILL BILL für mich ausmacht. Ich weiß nicht, eigentlich sollte es ja nicht wirklich ein Spoiler sein, dennoch mal kurz
SPOILER Die Art und Weise wie Bill dann letztendlich stirbt, ist wohl schlicht und einfach PERFEKT. Eine der besten Sterbeszenen überhaupt, für eine solch geniale Figur mehr als würdig. Ein grandioser Abgang, auch super erkennbar an der Reaktion von der Braut. SPOILER ENDE
Insgesamt ist KILL BILL wirklich eine unglaublich beeindruckende Geschichte über Rache. Dabei wird die "Rache" an sich nicht verschönigt, es wird nicht gesagt, dass Rache sein muss, im Endeffekt sehen wir ja, dass Kiddo selbst auch an der Rache leidet, aber für sich muss es eben sein. Sie braucht das, um mit der ganzen Sache abschließen zu können. Daraus sieht man auch wie kompromisslos, wie stark die Braut als Figur überhaupt ist. Voller Ideale, voller Überzeugung, voller Kraft für das einzustehen, was sie sich in den Kopf gesetzt hat. GRANDIOS gespielt von Uma Thurman, wie man hier vor allem in den emotionalen Momenten sieht. Aber wie gesagt, auch die Rolle des Bill ist faszinierend. Er wirkt wie ein Ehrenmann, ruhig, trocken, gelassen und charismatisch und das, obwohl man ihn eigentlich hassen sollte.
KILL BILL ist in der Tat das, was ich als ein Meisterwerk bezeichnen würde. Vielleicht nicht DER beste Film aller Zeiten, vielleicht auch nicht auf den weit vorn in einem Ranking, aber fast perfekt. In Punkto Story, Figuren, Soundtrack, Action, Drama, Dialogen und Optik. Alles wirkt hier durchdacht, keine Szene wirkt überflüssig, alles wirkt so wie es sein soll. Ein Film der immer wieder geht, der vielleicht DER Rachefilm schlechthin ist. Und vor allem ein weiterer Geniestreich von Quentin Tarantino. Ich habe mir jetzt einige Kommentare angeguckt und einige hören so auf, aber es ist auch ein guter Weg, einen Kommentar zu KILL BILL enden zu lassen. In dem Sinne also.
"Die Löwin hat ihr Junges wieder. Und im Dschungel ist alles im Lot."
QUENTIN TARANTINO #4 - KILL BILL VOL. 1
"Rache ist nie ein geradliniger Weg. Sie ist wie ein dichter Wald. Und in einem Wald kann man sich verirren. Man verirrt sich und weiß nicht, wie man hinein gekommen ist."
Nach drei verdammt coolen und verschiedenen Gangsterfilmen, nach 6 Jahren Abwesenheit, nachdem er sich bereits einen Namen gemacht hat, kommt Quentin Tarantino 2003 mit KILL BILL VOL. 1 zurück. Ich hatte eigentlich vor einen Kommentar zu beiden KILL BILL - Filmen zu schreiben, da es ja eigentlich auch nur ein Film ist/werden sollte, nachdem ich gestern aber VOL. 1 zum zweiten Mal sah, muss ich heute einfach schon was zu schreiben. Denn es ist folgendermaßen, als ich KILL BILL vor zwei Jahren zum ersten Mal sah, da war ich nicht wirklich so gepackt wie es viele andere sind. Erleuchtet worden bin ich nun bei der Zweitsichtung auch nicht, aber dennoch hat mir KILL BILL VOL. 1 diesmal deutlich besser gefallen. Diesmal hat er mich gepackt und euphorisch zurückgelassen.
Ich gehe ja bei meinen Kommentaren nie wirklich auf den Inhalt des Werkes ein, damit will ich heute auch nicht anfangen, gesagt werden soll nur, dass KILL BILL wahrscheinlich als einer DER Rachefilme schlechthin gilt. Das ist die Rache einer Frau an einer Gruppe von Menschen, die ihr quasi alles genommen haben. Alles, bis auf den Geist. Selbst der Körper war 4 lange Jahre kaputt, aber nicht ihr Geist. Sie hat durchgehalten, sie hat gekämpft und im Endeffekt ist sie auch wieder erwacht, erwacht um sich zu rächen. Angefangen bei Buck, der immer da war für einen Fuck, bis schließlich hin zu den eigentlichen Übeltätern.
KILL BILL ist nun natürlich etwas komplett anderes als die bisherigen Werke von Quentin Tarantino. Diesmal handeln nicht Gangster die sich über den Sinn des Trinkgeld geben oder den Namen eines Big Macs in anderen Ländern unterhalten. Diesmal bekommen wir es mit etwas anderem zu tun und dennoch merkt man den Tarantino dahinter jederzeit an. Etwas was ich an Tarantino liebe, ist die Leidenschaft die stets in seinen Filmen steckt. Die Detailverliebtheit, das Gefühl, dass hier Einer dahinter sitzt, der voll und ganz bei der Sache ist, der das was er macht, macht, weil er es liebt und auch tun will. Man spürt KILL BILL zu jederzeit diese Leidenschaft an. Alles wirkt hier durchdacht, besonders und ausgetüftelt. Man merkt, wie alles so sein soll, wie es ist und das ist nahezu grandios. Die Optik ist, vor allem natürlich in den Kampfszenen, wunderbar. Der Soundtrack ist spitzenmäßig (wie das aber bei Tarantino so häufig ist). Und die Geschichte ist ebenso komplett einzigartig. Es sind ja zwei Filme, die eigentlich einer sein sollten und dabei spürt man hier, wie die Geschichte langsam aufgebaut wird. Die Braut erwacht, sie rächt sich erst bei dem Arsch, der sich missbraucht hat und plant dann ganz gezielt, wie sie vorgeht um ihre komplette Rache zu erhalten. Dabei sehen wir in diesem ersten Teil erstmal "nur" die Rache an einer beteiligten Person, das ist noch nicht der große Showdown und dabei liegt stets eine Anspannung in der Luft, ein Gefühl, dass da noch etwas ganz großes Folgen soll. Hier bekommen wir einen Vorgeschmack, während die Braut einen Teil ihrer Rache schon bekommt.
Und dann haben wir natürlich auch wieder die vielen tollen Figuren. Angefangen bei der Braut, wie sollte es auch anders sein, über O-Ren Ishii und Hattori Hanzo, bis hin zu Bill, über den man das meiste natürlich erst in VOL. 2, aber dennoch, stimmen die Figuren hier allesamt. Ebenso die Dialoge und wieder auch viele Zitate, die einen nicht so schnell verlassen.
Wahrscheinlich werde ich mich dann morgen noch etwas genauer zum Gesamtwerk KILL BILL äußern, erstmal war mir es wichtig das alles loszuwerden. KILL BILL VOL. 1 hat mich diesmal voll und ganz gepackt, für sich gewonnen und nicht so schnell losgelassen. Ich war hier echt überrascht, wie gut der Film mir bei der Zweitsichtung gefallen hat. Bisher war ich eigentlich immer einer der wenigen Menschen, die Teil 2 mehr mochten, nun bin ich jedoch gespannt ob dem nach wie vor so ist. Ich bin gespannt!
QUENTIN TARANTINO #3 - JACKIE BROWN
Nach dem grandiosen RESERVOIR DOGS den ich jetzt zu meinen Lieblingsfilmen aufgestuft habe und PULP FICTION der als einer DER besten Filme aller Zeiten gilt, kommt nun natürlich JACKIE BROWN, der als einer schlechtesten Tarantinos gilt, wenn nicht sogar der Schlechteste. Kann und will ich jetzt gar nicht bestätigen oder abstreiten, da ich bis zum Zeitpunkt dieses Kommentars DEATH PROOF noch nicht gesehen habe. Was ich aber definitiv sagen kann, ist, dass JACKIE BROWN bei weitem nicht "schlecht" ist, auf gar keinen Fall.
Mit diesen drei beschriebenen Filmen, finde ich, hat es Tarantino geschafft dem "Gangster"-Genre irgendwie drei völlig verschiedene Seiten abzugewinnen. Während RESERVOIR DOGS irgendwie zynisch, sarkastisch, trocken und ernst erscheint, ist PULP FICTION eher Coolness PUR und JACKIE BROWN ist nun... ja was ist JACKIE BROWN eigentlich? Irgendwie ist mir vor allem eines aufgefallen, der Film wirkt durch und durch unterschätzt, denn eigentlich steckt hier so viel großartiges drin. Angefangen bei den Figuren: da gibt es nämlich Ordell Robbie, gespielt von Samuel Jackson. Mir kommt es so vor, als würde dieser Charakter lange nicht so viel Beachtung finden, wie er eigentlich verdient. Einerseits wirkt er unscheinbar, fast schon so, als könne man ihn nicht wirklich ernst nehmen, andereseits wiederum ist er beeindruckend, fast schon furchteinflößend, kalt und konsequent. SPOILER Gerade als er dann am Ende des Filmes tot, mit weit aufgerissenen Augen, da liegt, merkt man erstmal, was für eine Präsenz er eigentlich hatte. Was für ein Monster er war. SPOILER
Aber mal langsam. Irgendwie erscheint JACKIE BROWN als der "normalste" Tarantino. Er beginnt eigentlich recht chronologisch und von der Erzählweise auch nicht unbedingt spektakulär. Eben ein typischer Gangsterfilm. Aber dann offenbart sich, wie cool, abgefahren und interessant er dennoch ist. Jackie Brown selbst ist natürlich ebenso eine besondere Figur, die stets ihr eigenes Ding macht. Sie lässt sich nicht verarschen, sie tut was sie will und sie spielt im Endeffekt auch nur ihr Spiel mit allem und jeden. Wunderbar präsentiert von Pam Grier, die allein durch ihre Erscheinung eine ganz starke Ausstrahlung hat. Dazu kommen dann noch Robert De Niro, der hier so herrlich gelangweilt, müde und total gegen sein eigentliches Rollenbild gesetzt wirkt. Robert Forster der hier einer der sympathischsten Typen ist, der eine Stärke, ein Interesse präsentiert, der einfach nicht fehlen darf. Auch Michael Keaton wirkt hier recht cool. Aufgedreht, ambitioniert und willensstark, auch wenn er sicherlich nicht an die anderen Rollen hier ran kommt. Die Figuren, die die Schauspieler verkörpern sind dabei natürlich auch besonders, eben nicht nur irgendwelche 0815 Figuren ohne Hintergedanken. Ja selbst ein Beaumont Livingston, der eigentlich so unspektakulär und nebensächlich wirkt, scheint dann im Endeffekt ziemlich interessant, einfach dadurch wie seine Rolle hier reingeschrieben ist bzw. welche Bedeutung sie hier hat.
Und dann ist der Film natürlich wieder gespickt mit tollen Dialogen, die Situation die aus verschiedenen Perspektiven gezeigt wird ist cool, einer tollen Kamera, natürlich auch einem unglaublich starken Soundtrack vielen witzigen Stellen. Es ist schon irgendwie schade, dass JACKIE BROWN einen solch schlechten Ruf hat, denn dieser Film ist dennoch verdammt cool, hat tolle Figuren und man erkennt auch, dass er von Tarantino ist. Vielleicht macht es ihn aber auch gerade aus, dass er eben so unterschätzt und unscheinbar wirkt. Punkte wie Ordell, diese ganzen scheinbar uninteressanten und uninspirierten Nebenfiguren, dieser Ton des Filmes, der sich nicht wirklich einordnen lässt, all das macht JACKIE BROWN dennoch zu einem sehr guten Film, der mir nun auch beim zweiten Mal verdammt viel Spaß gemacht hat. Sicher, es ist kein RESERVOIR DOGS und auch kein PULP FICTION, dass die Beiden dann doch besser sind, das steht für mich fest, aber dennoch ist das bei weitem kein schlechter Film. Dennoch kann ich auch irgendwo verstehen, wenn man hierbei eher etwas abgeneigt ist, ich jedoch, bin es nicht.
QUENTIN TARANTINO #2 - PULP FICTION
DER Film aller Filme. Der beste Film aller Zeiten. Besser geht es nicht. Kino aller erster Klasse. Das Beste was es jemals gab.
Jaja, PULP FICTION ist wohl einer dieser Filme, wo mit Superlativen nur so um sich geschmissen wird, wo es Höchstwertungen gibt noch und nöcher. Den Film kennt und liebt eigentlich jeder. Kaum einer sagt hier wirklich etwas schlechtes drüber. Wenn man sich mit Filmen auseinandersetzt, kommt man einfach nicht um diesen hier drum herum. Das ist etwas ganz Besonderes und das gibt es auch kein zweites Mal. Obwohl man wiederum sagen muss, gibt es genügend Filme, ja wenn man so will sogar ein eigenes Genre, was es wahrscheinlich ohne PULP FICTION nicht geben würde.
Ich für meinen Teil habe mich damals, bevor ich PULP FICTION zum ersten Mal sehen sollte, mal wieder, von diesen ganzen Lobpreisungen leiten lassen und eben genau das erwartet, was es fast immer hieß: nicht nur "einen" der besten Filme aller Zeiten, sondern DEN besten Film. Und wie es nun schon öfters mal war, kann diese Erwartung unmöglich erfüllt werden. Schließlich gibt es genügend andere Filme, die ebenso hochgelobt werden - DER PATE, FIGHT CLUB, DIE VERURTEILTEN und und und. Und deshalb war ich eigentlich immer etwas "enttäuscht" von PULP FICTION. Natürlich soll das nicht heißen, dieser Film sei ein schlechter, die Wertung sagt ja auch etwas anderes, aber irgendwie habe ich eben immer "noch mehr" erwartet. Was ich einfach nicht bekam. So hatte ich es ja gestern in meinem Kommentar zu RESERVOIR DOGS auch schon angedeutet. Nachdem ich diesen Film dann ein drittes Mal und damit wieder zum ersten Mal auf Englisch, sah, muss ich jedoch sagen, dass er mir wirklich von Mal zu Mal NOCH besser gefällt. Aber dieser ganz gewisse Punkt, der diesen Film zu einem Lieblingsfilm macht, der ist noch nicht erreicht.
Ich denke es muss gar nicht mehr viel zu PULP FICTION gesagt werden. Dieser Film hat eigentlich alles was ein Film braucht um so einen Status zu erreichen oder besser gesagt um die Bezeichnung "einer der besten Filme aller Zeiten" zu verdienen. Diese komplett neue, unkonventionelle Erzählweise, die RESERVOIR DOGS bereits angedeutet hat, hat PULP FICTION nun perfektioniert. Hier ergibt alles erst nach dem Film einen Sinn, die gesamte Struktur, den Aufbau des Filmes erkennt man erst dann richtig an. Und das ist auch gut so, so bekommen doch einige Momente, die scheinbar recht "unbeeindruckend" erscheinen, eine komplett neue Wirkung bzw. Bedeutung, dazu vielleicht mal kurz ein
SPOILER (obwohl diesen Film eigentlich sowieso jeder kennt)
Der Tod von Vincent Vega beispielsweise, wirkt im ersten Augenblick eigentlich recht unspektakulär und fast schon etwas schlecht gemacht, wenn man aber danach sieht, wie er quasi gerade erst dem Tode entgangen ist, wie durch ein "fucking Miracle", wobei sein Partner dem Gangsterdasein quasi entsagt hat und die zweite Chance die er neu erhalten hat, wirklich nutzt, Vega dies aber nicht tut, so ergibt das schon einen Sinn. Gott bestraft ihn dafür, er hätte ebenfalls aussteigen können, wollte dies aber nicht und ist deshalb auch gestorben. Vielleicht mal so eine Interpretation, die mir so in den Sinn kam.
SPOILER
Worauf ich hinaus will: die Art und Weise wie PULP FICTION erzählt ist, ist allein schon ein Grund für die Genialität des Films. Hinzu kommt dann auch die Detailverliebtheit eines Tarantino, diese vielen, super durchdachten und ebenso tollen Figuren und natürlich auch die genialen Dialoge, die Alltagsdiskussionen im Gangsterleben, diese belanglosen Sachen, die ein Tarantino weit ausfährt und zerpflückt und selbstverständlich auch die Schauspieler, ebenso der Soundtrack, die witzigen Momente und auch die "Coolness", hier stimmt eigentlich alles. Und auch hier hat man Szenen, die einfach dieses gewisse Gefühl übermitteln, was nicht jeder Film schafft. Was eben nur ganz besondere Filme schaffen. Beispielsweise die Szene mit Vincent und Mia in der Bar, die Episode rund um die "Bonnie-Situation" und so weiter. Gerade da wird klar, wie groß PULP FICTION ist und wie gut sich das anfühlt.
Wenn ein Film also all das schafft, wenn man ihn sich anschauen kann und sich voll und ganz hineinsaugen lässt, wenn ein Film quasi Filmgeschichte schreibt und er Menschen dazu anregt ähnlich vorzugehen und dann ähnliche Filme zu machen, wenn ein Film so unglaublich viele Menschen, ob nun Kritiker oder Fans, gleichermaßen beeindruckt und ihnen diese Lobpreisungen und hohen Wertungen entlockt, wenn ein Film, allein mit seinem Titel, es schafft sofort jedem Filmfan ein Begriff zu sein, dann geht für mich eigentlich nicht mehr. Dann ist es das, was Filme ausmachen. Das ist quasi Tarantinos Geschenk an die Menschheit. Wenn mir vielleicht auch einige andere Filme von ihm etwas mehr, auf persönlicher Ebene, bedeuten, so ist es doch PULP FICTION mit dem er sich unsterblich gemacht hat. Viel mehr, kann ein Film, für mich, nicht schaffen.
QUENTIN TARANTINO #1 - RESERVOIR DOGS
Ich hatte vor einer Zeit mal begonnen eine Werkschau zu diesem großartigen Regisseur zu machen. Irgendwie habe ich das damals aus den Augen verloren, weshalb ich nun einfach nochmal damit beginnen will. Zudem passt auch dieser erste Film hier, damals bewertete ich ihn, nach der Zweitsichtung, mit 9. Nun sah ich ihn zum dritten Mal (und zudem zum ersten Mal auf Englisch) und erhebe ihn endlich dahin wo er hingehört, in meine Lieblingsfilmliste. Das wurde mal Zeit!
"Are you gonna bark all day little doggie? Or are you gonna bite?"
Das Spiel mit den Erwartungen ist ja immer so eine Sache. Sobald ein Film so hoch gelobt wird wie nur möglich, da erwarte ich eigentlich immer viel, zu viel. So viel, dass diese Erwartungen unmöglich erfüllt werden können. So war das bei mir, leider, bei PULP FICTION. Aber dazu äußere ich mich dann morgen. Nunja, jedenfalls habe ich da DEN besten Film überhaupt erwartet und das dann leider nicht bekommen, hier bei RESERVOIR DOGS war das jedoch anders herum. Hier war ich nicht drauf eingestellt, ich erwartete einen guten Film, ohne Frage, schließlich ist es ein Quentin Tarantino, aber ich erwartete nicht das, was ich im Endeffekt bekam. Für mich ist das hier eigentlich ein Film, der alles hat, was ich an Tarantino so liebe. Alles was seine Filme ausmacht, ist hier drin. Oder vielleicht, um es besser zu sagen, man sieht bei RESERVOIR DOGS, wohin die Reise eines Tarantino mal gehen wird. Er wirkt wie der kleine, wesentlich unscheinbarere und unbekanntere Bruder von PULP FICTION, für mich persönlich, hat dann aber doch dieser hier gewonnen.
Und dabei ist dieser Film eigentlich wirklich sehr "unscheinbar". Größtenteils spielt die Handlung nur an einem Ort, einer Lagerhalle. Nur wenn es wirklich nötig ist, sehen wir mal eine andere Szenerie. Dazu kommen eine Hand voll Schauspieler die im Mittelpunkt stehen, geniale Dialoge über Alltägliches, Belangloses und allgemein Dinge, über die niemand wirklich nachdenkt und eben schon diese unkonventionelle, überraschende Erzählweise. Es agieren abgedrehte Figuren, gespielt von noch abgedrehteren Darstellern. Eigentlich ist RESERVOIR DOGS so wenig und dennoch sagt er so viel aus, bietet so viel und hat mich jetzt drei Mal dermaßen beeindruckt.
Und das geht schon bei einer dermaßen coolen und faszinierenden Anfangssequenz los. HIER sieht man schon, wie ein Tarantino so vorgeht. Eine Gruppe von Gangster sitzt an einem Tisch und dabei legen sie die einzig wahre Interpretation von Madonnas "Like a Virgin" dar und philosophieren darüber inwieweit man Trinkgeld geben sollte oder nicht. Das wirkt einfach so cool, so geil, so lustig! Und im Endeffekt denkt man ja wirklich darüber nach, würde man sonst nicht machen, aber Tarantino macht es. So schlicht, so einfach und trotzdem (oder gerade deshalb) so genial!
Und dann haben wir eben diese, hier schon, schlau durchdachte Erzählweise. Unchronologisch, unkonventionell, neu, aber gerade deshalb so toll. Eine einfache Story über einen Überfall, so verworren erzählt und dann so vielsagend. So vielfältig! Hinzukommen dann viele erinnerungswürdige Szenen, Dialoge und ikonische Zitate. Jedes Mal funktioniert Michael Madsen als Mr. Blonde der zu "Stuck in the Middle with you" herumtänzelt und dabei diesen Gewaltakt vollführt super. Wieder und wieder finde ich es einfach extremst witzig wie Mr. Pink versucht seinen Namen zu tauschen. Gerade weil dieser Film eben eigentlich so wenig hat, wird deutlich, dass hier ALLES, jeder Satz, jede Szene so geil sitzt, so super funktioniert. Das ist einfach grandios. Und dann ist eben noch ein Faktor ganz wichtig: die Figuren. Ich würde sogar sagen, dass sie eben auf den ersten Blick schon fast farblos (Höhö) und "gewöhnlich" wirken, was aber eben nicht so ist. Mr. Pink zum Beispiel, mit Abstand meine Lieblingsfigur im Film, wie er anfangs dagegen argumentiert Trinkgeld zu geben oder eben der Psycho Mr. Blonde, dann noch der weise und eigentlich echt versöhnliche Mr. White und und und. Genial!
Und ich muss es einfach nochmal sagen, dieser Film wirkt nie langweilig, stets spannend und interessant, zudem einfach "cool". Der Soundtrack stimmt, durch bestimmte Szenen beißt er sich einfach in das Gedächtnis eines jeden Zuschauers und auch die Figuren stimmen. Was soll man anders sagen? Für mich sieht man hier einfach an, was einmal aus Tarantino wird. Alles was ihn, für mich, ausmacht: diese Dialoge, der Erzählstil, die tollen Figuren und so weiter, all das ist hier drin. Aber eben in einer kleinen Form, in einer kleinen Aufmachung, fast schon so als wolle er sich eigentlich noch zurückhalten, aber gerade da schafft er so ein Meisterwerk. Als ich RESERVOIR DOGS zum ersten Mal sah, hat er mir gefallen. Beim zweiten Mal, war mir dann schon klar, dass er irgendwann mal auf dieser Liste der Lieblingsfilme landen wird und jetzt, nach dem dritten Mal sehen, ist es schließlich soweit. Und eines ist sicher, diesen Film werde ich bestimmt noch oft sehen, sehr, sehr oft. Jeder der ihn nicht kennt, UNBEDINGT nachholen!
Es ist kaum mit Worten zu beschreiben, was EARTHLINGS für ein unglaublicher Film ist. "Unglaublich" ist hierbei keinesfalls positiv gemeint. Man kann eigentlich gar nicht so wirklich glauben, wie schockierend, beunruhigend und unfassbar schrecklich das ist, was dieser Film zeigt und das Schlimmste, das entspricht auch noch der Realität.
Trotzdem will ich hier keine hohe Wertung geben. Ehrlich gesagt, will ich hier gar keine Wertung geben. Denn so recht sicher bin ich mir eigentlich nicht, was genau ich von EARTHLINGS halte. Wie gesagt, dieser Film ist definitiv unglaublich schockierend. Er hat mich auf eine Art und Weise erreicht, wie das nur selten ein Film tut. Er hat mir quasi Angst gemacht, bei mir Emotionen vorgerufen, er hat mich gefesselt und ungläubig zurückgelassen. Wenn ein Film so etwas schafft, so sollte man meinen, ist das doch eine faszinierende Leistung. Einer der schrecklichsten Filme überhaupt, schrecklich, weil wir hier echten, wahren Horror bekommen.
Dennoch hat dieser Film etwas an sich, was ich nicht so recht einordnen kann, ja ich kann es nicht einmal beschreiben. Irgendwie wirkt das alles sehr einseitig, wobei man jetzt natürlich sagen muss - gibt es hier eine zweite, andere, positive Seite? Gibt es Beispiele von Menschen die Tiere auf eine "sanfte" Art umbringen? Gibt es da wirklich die "Guten", die hier eben doch sehr unterschlagen werden? Bestimmt, vielleicht auch nicht, was aber definitiv schade ist, ist, dass eben genau das nicht beleuchtet wird. Denn eigentlich sollte diese Frage, nach so einem Film, nicht so offen sein, wie sie es jetzt im Endeffekt ist. Zudem scheint EARTHLINGS den Zuschauer hier und da mit aller Macht von sich überzeugen zu wollen. Man nutzt alles was sich auch nur im Geringsten anbietet, um den Zuschauer zu schockieren und zu überzeugen. Vielleicht, dass dieser aufhört Fleisch zu essen oder Produkte zu kaufen, für die Tiere gestorben sind. Das beginnt bei altbewährten Problemen der Menschheit wie Rassismus und Sexismus, geht über den Holocaust und endet schließlich im gesamten Zusammenspiel von Natur, Mensch und Tier.
Insgesamt ist das eben ein unglaublich schwieriges, wie auch wichtiges Thema. Darf sich der Mensch herausnehmen Tiere umzubringen? Tiere vorzuführen und für Zwecke wie Unterhaltung zu missbrauchen? Ich will da jetzt gar nicht groß drüber diskutieren. So Dinge wie Stierkampf und Tiere zum Spaß bzw. zur Belustigung zu töten, das finde ich natürlich unbeschreiblich schlecht. Sowas macht mich natürlich traurig und wütend, sowas verstehe ich auch nicht. Aber wo fängt man da an und wo hört man da auf? Auch wenn ich das nicht mag, so war ich dennoch schon oft genug im Zoo. Und ich werde auch garantiert nicht aufhören Fleisch zu essen, auch wenn mir die Art und Weise wie die Tiere geschlachtet werden nicht gefällt. Selbstverständlich ist all das schlimm, aber oft kann und will man daran auch nichts ändern. Es geht schlichtweg oft auch gar nicht. Jeder der das alles rigoros durchzieht, vegan lebt und jegliche Art von Unterhaltung mit Tieren meidet, vor dem ziehe ich den Hut und der kann das selbstverständlich auch machen. Aber ich HASSE es, wenn eben diese Menschen mich, nur weil ich das eben nicht mache, als einen schlechten Menschen adeln, mich verdammen und mich fast schon dazu zwingen zu deren Haltung zu konvertieren. Und genau das, so wirkte es größtenteils, versucht dieser Film.
Wie gesagt, natürlich ist das alles schlimm und wie es auch im Film gesagt wird, würden die Wände solcher Schlachthäuser aus Glas bestehen, sprich, würde man das Übel sehen, so wäre meine Meinung auch eine andere, aber im Endeffekt ist es nun mal so, DASS ich es nicht sehe, dass ich davon nichts mitbekomme und in sofern kann und werde ich da auch nichts dran ändern. Sowieso, würde ich bestimmt hier und da mal ein kleines Detail übersehen, würde mir vielleicht doch mal ne Lederjacke kaufen und damit würde diese gesamte Einstellung in sich zusammenfallen und ich wäre der Heuchler, der ich dann eben nicht sein will. Also insofern, es tut mir leid EARTHLINGS, aber, so schrecklich das was du zeigst auch ist, ich kann dennoch meine Meinung, mein ganzes Leben nicht ändern.
Fazit: Ein erschreckender und brutaler Film, eine eindringliche, nachhaltige Erfahrung, die zwar an sich beeindruckend gemacht ist, die mir aber teilweise ZU manipulativ, zu gewollt wirkt. Sicher ein Film den man sehen muss, sicherlich ein Film den man durchaus auch "lieben" kann, aber mir persönlich, ist das einfach zu viel des Schlechten.
Als ich zum ersten Mal von NOW YOU SEE ME erfahren habe, da hatte ich doch eine gewisse Vorfreude auf den Streifen. Irgendwann ist er dann aus meinen Gedanken verschwunden, bis ich ihn neulich auf Sky wiederfand. Die Vorfreude was aus mir unbekannten Gründen nicht mehr so stark vorhanden, sehen wollte ich den Film natürlich dennoch und das habe ich jetzt auch getan.
Was bleibt nun zu sagen? NOW YOU SEE ME ist ein Film der viel Spaß macht. Er wirkt im Gesamtbild recht cool, was die Aufmachung und die Darsteller angeht. Ihm liegt eine recht interessante Geschichte zu Grunde und auch optisch wirkt er alles andere als "gewöhnlich". Der Film handelt von einer Gruppe von Magiern, die eine riesige Magieshow auf die Beine stellen wollen und genau das ist der Film dann auch. Er wirkt auf den ersten Blick ziemlich beeindruckend, faszinierend und cool, scheint auch sehr durchdacht und groß aufbereitet, wenn man dann aber mal hinter die Fassade schaut, ist von der Begeisterung nicht mehr viel zu sehen. Das soll jetzt nicht heißen, dass es sich hierbei um einen schlechten Film handelt, aber um einen der mehr vorgibt zu sein, als er tatsächlich ist. Im Großen und Ganzen ist die komplette Story ja nett gemeint und schön durchdacht, besonders logisch ist das aber größtenteils nicht.
Wie gesagt, eine tolle Show wird dennoch geboten, allerdings wirkt es eben auch oft sehr arg überladen. Wir haben quasi zwei Seiten dieses Szenarios, die Four Horsemen und das FBI und Konsorten. Dabei sind vor allem die Zauberer interessant, allerdings sind diese gar nicht so groß im Vordergrund. Wir begleiten hauptsächlich Dylan Rhodes und nur ab und an bekommen wir mal einen Eindruck von den Horsemen und das finde ich schade. So bleiben die vier Akteure doch recht blass, ebenso kommt nie wirklich ein Gefühl auf, wo man als Zuschauer merkt, dass das wirklich eine Gruppe ist, die sich mag, die zusammenhält. Kaum ist wird mal mehr von den einzelnen Charakteren bzw. der Gruppe an sich offenbart, so wird auch schon wieder weggeschalten. Es wirkt eben so, als ob man viel zu viel hat, was man irgendwie beleuchten muss und dabei eben den Überblick verliert.
Auch diese gesamte Story, dieser Masterplan hinter allem, wirkt dann im Endeffekt nicht sonderlich rund. Nicht wirklich nachvollziehbar, nicht unbedingt logisch. Natürlich wirkt es recht "cool" gemacht, natürlich scheint es gut inszeniert, aber wenn man genauer drüber nachdenkt, so war es schon fast wieder etwas vorhersehbar, so war es eben auch nicht so recht zufriedenstellend und überzeugend/faszinierend/beeindruckend wie es gewollt war.
Man hat hier natürlich einen Cast zusammengestellt, der sich gewaschen hat. Angefangen bei Jesse Eisenberg und Woody Harrelson, über Mark Ruffalo und Melanie Laurent, bis hin zu Morgan Freeman und Michael Caine. Richtig entfalten und glänzen konnte hier keiner, dafür war die Zeit einfach nicht da, wie gesagt, oft wirkte das gehetzt und nicht sonderlich flüssig.
Trotzdem war NOW YOU SEE ME ein recht unterhaltsamer, spaßiger und eben oberflächlich auch cooler Film. Keiner den man gesehen haben muss, keiner der besonders lange hängen bleiben wird, keiner der aus der Masse herausragt. Aber er wirkte trotzdem recht ambitioniert, hat vielleicht etwas zu viel gewollt und letztendlich war er ja trotzdem recht in Ordnung. Es wäre aber eben bestimmt auch mehr drin gewesen.
Oh, oh, ich werde mich wohl gleich sehr unbeliebt machen. Aber irgendwie muss ich einfach mal loswerden, was ich über Filme der Art von THE INTERNSHIP denke. Ich nutze hier den Originaltitel, da der Deutsche selten dämlich ist. Ich kann nicht anders. Gestern habe ich diesen Film gesehen, habe so gut wie NICHTS erwartet (was natürlich den vielen schlechten Wertungen hier zu schulden ist) und wurde dann doch überrascht. Aber langsam.
OBJEKTIV betrachtet, gebe ich allen recht. Da ist dieser Film von vorn bis hinten einfach nur schlecht. Selten wirklich lustig, Klischees und Stereotypen findet man soweit das Auge reicht und die Story an sich wirkt wie mit einem Baukasten für 0815 Komödien gebastelt. Die Figuren sind allesamt austauschbar, blass und die Schauspieler dahinter auch nicht wirklich erwähnenswert. Man hat den Film ziemlich schnell durchschaut und ihn wahrscheinlich auch innerhalb kurzer Zeit wieder vergessen. Das hier ist weder eine wirklich gute Komödie, noch ein guter Film. Er ist unnötig, die Welt hat diese, weiß der Geier wie vielte, neue Auflage einer solchen Geschichte definitiv nicht gebraucht. Der Film ist objektiv gesehen einfach schlecht. Das weiß ich, dessen bin ich mir bewusst. Das einzig wirklich positive hier dran ist wirklich, dass er einen Generationskonflikt andeutet. Das neue, moderne Zeitalter mit dem Smartphone, dem Internet, der heutigen Jugend gegen eine alte Armbanduhr, Verkäufer die von Haus zu Haus ziehen und eben einer älteren Generation. Aber wie gesagt, auch das wird leider nur angedeutet und hätte durchaus besser gemacht werden können.
SUBJEKTIV betrachtet, ist es aber ganz anders. Wenn ich mal auf die gesamten Punkte die ein guter Film braucht scheiße. Wenn ich mal sämtliche filmkünstlerische Ansprüche vergesse. Wenn ich einfach mal den Kopf ausschalte, nichts erwarte und mich einfach berieseln lassen will. Genau DANN funktioniert THE INTERNSHIP super. Und damit meine ich jetzt nicht speziell diesen Vertreter, sondern allgemein diese Filme. Aber eben genau dieser hier ist ein perfektes Beispiel. Mal angenommen es geht mir richtig schlecht aus was auch immer für Gründen. Mal angenommen ich bin so richtig schlecht drauf, komme an einem harten Tag nach der Schule/Arbeit nach Hause, bin kaputt, habe vielleicht sonst noch irgendwelche Probleme. Natürlich ist dann ein solcher Film kein Heilmittel, natürlich wird er die Probleme nicht verschwinden lassen, aber genau in so einer Situation will ich mich einfach nur in den Sessel hauen, den Kopf aus machen und irgendein nettes Filmchen laufen lassen, dass mich weder fordert, noch mich belehren will. Das nicht unbedingt anspruchsvoll ist, aber sich eben immernoch irgendwie gut anfühlt. Dann brauch ich keinen Kubrick, dann muss da kein 3 Stunden Film über die Grundfragen des Lebens sein, da will ich nicht unbedingt Filmkunst sehen die mich zum Nachdenken anregt, dann reicht es eben einfach mal zwei Männern dabei zu zusehen wie sie in einem Aussenseiterteam als Kleber für verschiedene Aussenseiter fungieren, diese zu einer Einheit zusammenziehen und dann, wer hätte es gedacht, den großen Sieg abräumen. Genau DAS ist dann das richtige, kitschige Momente hier, ein kleines Schmunzeln da. So vergesse ich wenigstens für zwei Stunden eben mal alles um mich herum, meine Probleme, den Stress des Tages. Vielleicht habe ich eine Stunde nach dem Film vergessen wie auch nur eine Figur im Film hieß, vielleicht ist der Film schon wieder komplett raus. Aber eben für diese zwei Stunden wurde ich unterhalten, hatte Spaß und fand die Figuren sympathisch, habe mit ihnen mitgefühlt, mitgelacht und in den "emotionalen" Momenten einfach ein Lächeln auf dem Gesicht gehabt.
Ich will da sicherlich auch nicht sagen, dass jeder Mensch so funktioniert. Es gibt auch wesentlich anspruchsvollere Filme die einen da aus dem Alltag rausholen können, natürlich, das ist mir auch bewusst. Auch ich brauche da manchmal in solchen Situationen mehr als nur einen 0815 Film, der sämtliche Genrekonventionen abfrühstückt, aber MANCHMAL und wenn es wirklich nur bestimmte Tage sind, da tut es einfach mal gut diese Art von Film zu sehen. Manchmal ist genau das DAS Richtige. Zumindest, geht das mir so. Warum ich das jetzt so ausführlich beschrieben habe? Weil es mir manchmal so vorkommt, als müsste man sich schon fast schuldig fühlen, bei solchen Filmen so zu empfinden, weil es ja ein schlechter Film ist und wenn man sowas mag, man gleich jegliche Glaubwürdigkeit verliert. Ich will auch nicht unbedingt sagen, dass THE INTERNSHIP sich hier am besten anbietet. Auch unter dieser Sichtweise ist der Film öfters mal einen Schlag gegen den Kopf wert gewesen. Aber dennoch war er ganz spaßig, ganz amüsant, ganz, schlicht und ergreifend, schön.
Objektiv betrachtet ist dieser Film also Quatsch, wenn ich aber danach gehe was ich während des Schauens empfunden habe, so wäre es hier eine Lüge würde ich eben nur 3 Punkte geben (was durchaus gerechtfertigt wäre). Wie gesagt, dieser Film ist weit entfernt davon ein wirklich "guter" zu sein, aber trotzdem hat er mich auf eine gewisse Weise erreicht, hat mir Spaß gemacht und vielleicht bin ich auch einfach nur sehr gut für dermaßen seichte Unterhaltung geeignet. Insgesamt wollte ich mit diesem Kommentar auch nur aussagen, dass das Alles für Filme dieser Art allgemein gilt.
Nun das Ende zum zweiten Mal gesehen und WIEDER hat es mich echt getroffen. Entgegen dem Großteil habe ich HOW I MET YOUR MOTHER seit Anfang an GELIEBT und das wird auch immer so bleiben. Aber dieses Ende hat mich schon damals schockiert und auch jetzt wieder, bin da echt fassungslos und auch ziemlich traurig drüber und dass die Folge dennoch ziemlich emotional war, ist nur ein Teil des Grundes.
Man hat die vergangenen Staffeln in Sachen Charakterentwicklung und Aufbau der Hochzeit (die im Übrigen die GESAMTE neunte Staffel ausmachte) komplett bedeutungslos gemacht, man hat am Ende einen Barney den man nur noch bemitleiden kann und die Mutter scheint Teds ewige "Nummer 2". Es tut mir fast schon weh dieses Ende.
Im Prinzip war, vor allem die letzte Szene, ja schon theoretisch gut inszeniert, aber dennoch, hätte das wirklich sein müssen? Hätte man hier nicht einfach das klischeehafte Märchenende wählen können, bei dem Ted&Tracy, Marshall&Lilly, Barney und Robin mit deren Kindern zu Thanksgiving an einem Tisch sitzen und gemeinsam lachen?
Für mich wird HIMYM IMMER einen besonderen Stellenwert haben. Ich werde diese Serie noch oft sehen, obwohl ich das bisher schon oft getan habe. Daran wird dieses Ende auch nichts ändern, aber dennoch ist es unglaublich schade. Wie gesagt, schon fast schmerzhaft. Vielleicht, blende ich einfach die zwei letzten Folgen aus.
Und nun, nach DER CLUB DER TOTEN DICHTER und GOOD WILL HUNTING habe ich mir einen weiteren Robin Williams Film angesehen, indem er eine eigentlich Robin Williams untypische Rolle spielt, ebenfalls bereits zum zweiten Mal.
Mit Christopher Nolan ist das ja so eine Sache. Wo ich damals begonnen habe mich für Filme zu interessieren, da habe ich den glaube ich für einen Gott gehalten. Als ich mich dann immer mehr informiert habe, was die Materie Film angeht, ist mir aufgefallen, wie negativ er doch öfters aufgenommen wird. Das soll jetzt nicht heißen ich bin auf den Zug aufgesprungen und verdamme Nolan jetzt, ich mag ihn und den Großteil seiner Filme nach wie vor, aber den so überschwänglich wie anfangs finde ich ihn nun auch nicht mehr. Wie dem auch sei, INSOMNIA war einer seiner "ersten" Filme und einer den ich recht spät erst gesehen habe (ich kenne auch noch nicht alle seiner Filme, sollte vielleicht dazu gesagt sein).
Als ich INSOMNIA zum ersten Mal sah, da fand ich ihn wahnsinnig spannend, fesselnd und beeindruckend, kurz und einfach sehr gut. Vieles hat gestimmt, die Atmosphäre, die Schauspieler und die Story an sich war ebenfalls sehr interessant. Der Film hat mich damals sozusagen in seinen Bann gezogen. Diese Begeisterung empfinde ich nun nach der Zweitsichtung allerdings nicht mehr, was jetzt nicht heißen soll, dass INSOMNIA ein "schlechter" Film sei.
Die Geschichte die hier erzählt wird, ist an sich keine schlechte. Detective Will Dormer verschlägt es gemeinsam mit seinem Partner nach Alaska. Dort sollen sie nun einen Mordfall rund um ein Mädchen aufklären, wobei die eigenen Probleme der Detectives immer und immer mehr in die gesamte Situation mit einfließen, bis sich das Alles gipfelt indem Dormer seinen Partner erschießt. Das ist dann mein erstes Problem. Irgendwie wirkte das auf mich so willkürlich, nicht überzeugend genug. Es war schon logisch eingebracht, aber für mich hatte das die ganze Zeit über so einen faden Beigeschmack, als ob es nicht wirklich glaubwürdig wäre. Aber, wichtig für den Verlauf des Filmes war es trotzdem. Schwierig zu beschreiben, was ich da meine. Auf jeden Fall gibt es da schließlich noch Walter Finch, gespielt von Robin Williams. Und auch dieser Charakter weiß mir nicht so recht zu gefallen. Einerseits ist er ein scheinbar berechnender "Bösewicht". Er plant alles genau, wirkt unscheinbar und klein, unauffällig und vielleicht gerade deshalb so bedrohlich, andererseits wirkt dieser Typ so, als kann man ihn gar nicht wirklich ernst nehmen. Gerade als sein Momentum ganz groß war, lässt man ihn wie eine Lachnummer dastehen, wie ein Feigling, ein Versager. Gewissermaßen soll die Rolle ja genau SO sein, aber auch das war nicht so recht überzeugend.
Aber dennoch schafft es INSOMNIA eine kalte, unbarmherzige Atmosphäre zu erzeugen, wozu vor allem das Setting und auch die Figuren beitragen. Die Müdigkeit, die bei Dormer immer und immer stärker wird, macht sich schon fast auf die Aura des Filmes bemerkbar. Die ist trist, grau, wie gesagt kalt, ungemütlich und eben müde. Das fand ich echt ziemlich gut. Und auch die Schauspieler waren allesamt super. Vor allem natürlich ein Al Pacino der seinen Charakter eben so müde spielt. Einerseits so selbstsicher, selbstbewusst, andererseits verzweifelt, obwohl er das nie zugeben würde. Dann natürlich Robin Williams, der den Charakter an sich auch mehr als glaubhaft rüberbringt. Es ist eben keine seiner gewohnten Rollen und dennoch schafft er es ihn überzeugend zu verkaufen, bedrohlich und dennoch gewöhnlich.
INSOMNIA ist wie gesagt kein schlechter Film. Ich muss aber sagen, dass er mir beim ersten Mal deutlich besser gefallen hat. An sich ist der Film also spannend, intensiv, toll gespielt und vor allem umgibt ihn eine kalte und triste Atmosphäre. Aber irgendwie gibt es hier dennoch einige kleine Punkte die mich dann etwas gestört haben und vor allem jetzt, als ich ihn erneut sah, hat er sich hier und da dann doch etwas gezogen. Aber trotzdem ein gelungener Film. Wer weiß, was irgendwann ein Mal die dritte Sichtung mit sich bringt.
Kommentar Nummer 302 wird geschrieben zu 300 2 bzw. 300: RISE OF AN EMPIRE!
Ich mag 300 eigentlich ziemlich gern. Auch wenn der ja oft von vielen Seiten kritisiert wird, ich finde den schlicht und ergreifend cool. Diese Optik, der ganze Flair, die Schauspieler, das Setting, die Geschichte, für mich jetzt sicherlich nicht DAS Meisterwerk, eben ein verdammt cooler Film. Dementsprechend war ich nun gespannt auf die Fortsetzung. Eines war ja schon mal klar, ein wichtiger Fakt, der eben zur Coolness des ersten Teiles beiträgt, war nicht mehr dabei - Gerard Butler als Leonidas. Aber gut, muss ja nicht heißen, dass der Film sogleich schlecht ist.
Und schlecht war er dann auch nicht. Wieder wurde ich gut unterhalten, wieder brachte der Film eine gewisse Coolness mit sich, wieder war die visuelle Seite gelungen, wieder waren die Kampfszenen (teilweise) echt brutal, hart und gut. Ebenso hat es mir gefallen, dass die Story quasi zeitgleich mit der aus dem Vorgänger spielt. Aber ansonsten? War da nicht viel.
Es kommt mir jetzt schon fast so vor, als ob ich den Film wieder vergessen habe. Wirklich hängen bleiben tut nämlich nur ein Punkt und das ist Eva Green. Der Hauptprotagonist auf der "guten Seite" ist weit von dem Charisma und der Präsenz entfernt, die Butler als Leonidas inne hatte. Hier fühlt man nie mit irgendjemandem mit, hier gibt es niemanden der einen so richtig beeindruckt, irgendwie war mir das hier alles so ziemlich egal. So richtig gefesselt hat der Film mich nicht, teilweise hat sich das sogar etwas gezogen. Und alles in allem hat das auch nicht wirklich "rund" gewirkt. Das hat ebenfalls im Vorgänger besser funktioniert.
Auch wenn das jetzt vielleicht etwas sehr schlecht klingt, wie gesagt, unterhalten wurde ich trotzdem. Cool fand ich denn Streifen hier und da auch. Wie gesagt, wieder hatte das diesen eigenen Style, wieder waren die Kampfszenen ganz gut. Aber hängen bleiben wird nicht viel, die Charaktere und die Story waren mir teilweise recht egal und es war schlichtweg nicht so packend wie 300. Aber, um es nochmal zu betonen, deshalb noch kein wirklich "schlechter" Film.
Habe mich sehr für Breaking Bad gefreut, bei jedem einzelnen Preis. Das ist doch mal ein schönes Ende für so eine grandiose Serie!
So, das ist nun mein 300. Kommentar. Grund genug um diesen Kommentar einem besonderen Film zu widmen. Keiner zu einem Lieblingsfilm (zumindest ist es NOCH keiner), aber zu einem Film den ich in den vergangen Tagen zum ersten Mal sah und der mich direkt umgehauen hat. Ansonsten würde jetzt Kommentar 300 vielleicht zu einem weniger beeindruckenderem Film erfolgen. Wie dem auch sei, jetzt soll es um EINER FLOG ÜBER DAS KUCKUCKSNEST gehen.
Es ist wie es oft bei derartigen Geschichten ist, eine kleinere Gruppe von Menschen wird unterdrückt. Unterdrückt von einer Person oder mehreren Menschen. Die Gruppe traut sich nicht gegen die Unterdrückung vorzugehen, es geht sogar soweit, dass diese Gruppe den Glauben an sich selbst verliert. Alles scheint hoffnungslos, alles scheint verloren. Doch dann. Dann kommt einer, der es tatsächlich wagt gegen die Unterdrückung vorzugehen, der der Gruppe diese fehlende Hoffnung, den Glauben an sich selbst, zurückzugeben. Einer, der verrückt genug ist etwas zu bewirken.
Hier sehen wir dieses Szenario in einer Irrenanstalt. Viele der Insassen sind scheinbar verrückt. Schwester Mildred Ratched hat sie alle schon dazu abgerichtet, dass diese sich nicht einmal trauen, offen zu zeigen, dass sie gern ein Baseballspiel sehen wollen. Schließlich kommt dieser McMurphy hinzu, der eigentlich gar nicht verrückt ist, hier also überhaupt nicht reingehört und schafft es den Insassen zu zeigen, dass diese ebenso wenig verrückt sind wie er. Sie haben es genauso verdient zu leben. Zu Leben, nicht, in irgendeiner Irrenanstalt fest zu sitzen und sich jeden Tag aufs Neue über die verschiedenen Probleme der Patienten auszustauschen, zu LEBEN!
Obwohl - ist dieser McMurphy wirklich NICHT verrückt? Vielleicht ist gerade der der Verrückteste. Er, der von außen kommt und sich sofort gegen das Regime von Schwester Ratched erhebt. Er, der versucht all diese Menschen um ihn herum zu ermutigen. Er, der ihnen zeigt, wie schön das Leben doch sein kann. Er, der verrückt genug ist all das zu versuchen, der dabei aber eine Art hat, die gar nicht auf den großen Helden schließen lässt. Er war im Gefängnis, er ist stets auf der Suche nach einer neuen Frau für eine Nacht und im Prinzip ist die ganze Situation auch nur ein Ablenkungsversuch für einen gekonnten Ausbruch. Er ist definitiv nicht die klassische Heldenfigur und dennoch ist gerade dieser Charakter so beeindruckend. Ein Freigeist, ein Revolutionär, ein wahrhaftig guter Mensch, der sich für alle Patienten einsetzt, der alle Patienten dazu ermutigt über die eigene Situation nachzudenken. Der ihnen zeigt wie schön das Leben doch sein kann. Und wenn es sich lediglich dabei belässt, ein imaginäres Baseballspiel selbst zu kommentieren.
Ich habe mich lange Zeit auf diesen Film hier gefreut, einfach, weil ich schon oft gehört habe, dass das wohl ein sehr guter sein soll. Und nun konnte ich mich davon selbst überzeugen. Im Grunde genommen ist die Geschichte, die hier erzählt wird, eine Bekannte, keine Neue. Aber das ist keinesfalls schlimm, denn die Verpackung ist einfach ganz große Klasse. McMurphy ist eine geniale Figur. Er ermutigt die Menschen, hilf ihnen dabei zu Leben und wehrt sich gegen das System. Dazu bringt er Leben, Freude, Hoffnung, LICHT an einen so eigentlich tristen, traurigen, dunklen Ort wie ein "Irrenanstalt", er allein sorgt schon dafür, dass dieser Film etwas ganz besonderes ist.
Hinzukommen dann natürlich die schauspielerischen Leistungen. Jack Nicholson ist einfach grandios! Das beweist er jedesmal aufs Neue. Diese Leidenschaft, diese Lebensfreude, dieser ständige Enthusiasmus etwas zu unternehmen, das merkt man alles zu jederzeit an. So überzeugend, so echt. Und dennoch kauft man ihm aber auch den Draufgänger ab, nach dem es am Anfang des Filmes aussieht. Jack hat schon so viele großartige Leistungen in seiner Karriere gezeigt, das hier, ist definitiv eine davon.
Und dann gibt es da natürlich auch noch Louise Fletcher, die eine so eiskalte, berechnende, böse Frau spielt, die die Unterdrückung ausübt, von der eben alles in erster Linie ausgeht. Auch sie ist überzeugend, erschreckend überzeugend.
Und eigentlich sind auch alle Nebendarsteller besonders, überzeugend und glaubhaft. Wie Irre eben so sein sollen.
Und zudem hat man hier mehrere Szenen, die einfach eine gewisse Magie ausstrahlen. Wo sich das was man da sieht einfach so wunderbar anfühlt. Wo mal kurz vergessen wird, dass das eigentlich "Verrückte" sind. Menschen die viele Probleme haben. Bspw. die Szene auf dem Boot, beim Angeln. Da vergisst man mal alles drum herum und genießt einfach nur den Moment, einfach nur das Leben.
EINER FLOG ÜBER DAS KUCKUCKSNEST ist oft mal ziemlich witzig, oft mal sehr schön, aber (v.a. gegen Ende) ziemlich traurig und tragisch. Er hat es geschafft mich, den Zuschauer, auf diese verschiedenen Ebenen zu erreichen, er hat mich in seinen Bann gezogen und erst beim Abspann wieder losgelassen. Er hat mich, schlicht und ergreifend, einfach umgehauen und dafür liebe ich Filme, dass sie eben genau das schaffen. Ich bin fest davon überzeugt, dass ich diesen Film nach der Zweitsichtung wohl mit dem Herzen versehen werde. Vielleicht denke ich dann auch noch etwas anders über ihn, weil mir vielleicht das ein oder andere mehr auffällt/durch den Kopf geht, bisher ist das aber ein unglaublicher Film, der etwas bei mir geschafft hat, was nicht viele Filme schaffen und dafür bekommt er auch, direkt bei der Erstsichtung, die Höchstwertung.
Erst übersehen, aber jetzt zum Glück gefunden: OZ ist drin und das freut mich, hätte sogar noch höher platziert sein dürfen.
Hach, wie viel schöne Filme hat Disney geliefert? Wie oft sah ich diese Filme als Kind und ließ mich von dieser Magie verzaubern? Ich habe es denke ich schon oft genug gesagt, dass ich die Disneyfilme einfach nach wie vor liebe. Ein neuerer Vertreter ist nun FROZEN der ja überall über den Klee gelobt wird.
Und gewissermaßen kann ich da auch zustimmen, das ist Disney durch und durch. Eine Geschichte, für Kinder verpackt, sodass sich diese verzaubern lassen können, durch und durch tolle und liebenswerte Charaktere, viele schöne Gesangseinlagen und eben der typische Ablauf, der aber auch durchaus funktioniert. Um nochmal genauer auf die Figuren einzugehen, wir haben hier wieder die Hauptfiguren, wir haben Sidekicks und wir haben ansatzweise böse Charaktere. Alles ergibt im Endeffekt einen durchaus schönen, unterhaltsamen und magischen Disneyfilm.
ABER, ja, leider gibt es ein aber, irgendwie konnte mich der Film dann nicht ganz so verzaubern, wie er es scheinbar mit vielen, vielen anderen getan hat. Wahrscheinlich fehlt mir einfach der Nostalgiebonus, vielleicht hat der Film an sich aber bei mir auch nicht wirklich gefruchtet, es ist einfach so, dass mich der Film nicht wirklich umgehauen hat. Er ist nett, er macht Spaß (v.a. Olaf fand ich klasse!) und bietet eigentlich vieles was man braucht und trotzdem hat es einfach nicht gepasst.
Etwas, was mir definitiv gefehlt hat, war ein "richtiger" Bösewicht. Wie gesagt, hier und da wurde es mal angedeutet, aber nie wirklich komplett durchgezogen. Hat es hier in die Geschichte gepasst? Vielleicht nicht unbedingt, aber irgendwie gehört ein Böser eben für mich dazu. Einer, den die Kinder hassen, einer, wo die Kinder mit den Helden mitfühlen können. Da hier kein richtig böser Faktor dabei war, kam mir nie wirklich das Gefühl auf, dass es irgendeine Bedrohung gibt vor der man sich fürchten muss. Es gab keine bedrohliche Note, so war es eben nur ein Spaß, ohne, dass man dabei je irgendwie gefühlt hat, dass es ja auch schlecht ausgehen könnte.
Mich hat FROZEN nicht dermaßen gepackt, er war spaßig, war auch magisch und hätte ich ihn als Kind gesehen würde ich ihn wahrscheinlich auch lieben. Das soll nicht heißen, dass man als "Erwachsener" nicht auch Spaß haben kann und sich verzaubern lassen kann, dass das geht sieht man ja bei zahlreichen Wertungen hier auf MP, aber bei mir hat das diesmal nicht geklappt. Die Figuren waren liebenswert, die Story magisch und spaßig verpackt und auch die Lieder waren nett (wobei ich auch nie wirklich dermaßen begeistert war, wie bei Songs aus den Filmen aus meiner Kindheit), aber irgendwie wirkte die Story manchmal etwas gehetzt, eine Bedrohung habe ich nie gespürt und ein richtiger, ernstzunehmender Bösewicht hat auch gefehlt. Nichts desto trotz aber ein schöner Disneyfilm.