Cokecab19 - Kommentare

Alle Kommentare von Cokecab19

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    Star Wars Episode 9 glänzt vor allem dann, wenn er den Fuß etwas vom Gas nimmt – das geschieht nur leider viel zu wenig. Denn die meiste Zeit über hat The Rise of Skywalker so viel zu erzählen, dass er zu einer gehetzten Aneinanderreihung vieler Momente verkommt, die sich selten wie ein Ganzes anfühlen.

    Diese gehetzte, unstrukturierte Handlung macht es schwer, sich wirklich auf die Geschichte des Films einzulassen. Stattdessen sieht man oft nur dabei zu, wie nacheinander viele Dinge geschehen, bis das große Compilation-Video schließlich ein Ende findet.

    In dieser verworrenen Handlung versucht J.J. Abrams schließlich noch um jeden Preis seine eigene Vision der Figuren einzubringen – eine haltlose Vision, die der des Vorgängers komplett widerspricht und damit in einem verzweifelten Akt die im Vorgänger aufgebaute Lore ignoriert und dessen Erkenntnisse versucht zu revidieren – womit er auf ganzer Linie versagt. Schon ab der Einführung eines altbekannten Charakters schafft es dieser Versuch bis zum Ende des Films nie, sich glaubhaft in die Geschichte zu integrieren.

    Dafür schafft es der Film schließlich in der letzten halben Stunde, ab dem Finale auf Exegol, tatsächlich noch einmal ein Film mit einer übergeordneten Spannungskurve zu sein, dessen einzelne Szenen sich tatsächlich zu so etwas wie einer Einheit zusammenfügen. In diesen letzten Minuten scheint der Handlung das erste Mal eine Bedeutung innezuwohnen.

    Doch trotz der großen Struktur-Schwäche des Films sind seine einzelnen Momente unglaublich beeindruckend anzuschauen. Die Setpieces sind durchweg großartig – sei es der Abstecher auf den zerstörten Todesstern oder ein beeindruckend gefilmter Lichtschwertkampf der gleichzeitig an zwei verschiedenen Orten stattfindet.
    Auch weil die unglaublich guten VFX, im Gegensatz zu vielen Superheldenfilmen oder auch Abrams‘ ersten Star Wars Film, stets den Anspruch haben realistisch statt allzu effektvoll zu sein, wirken all seine Szenen immer auf eine gewisse Weise Bodenständig und dadurch noch beeindruckender.

    Technisch gehört der Film aber sowieso mit zu dem Besten, was dieses Jahr im Kino zu sehen war, und liefert durchgängig unglaublich schöne Bilder begleitet von einer tollen Musik von John Williams.

    Und trotz großer Schwächen in der Handlung sind es vor allem die tollen einzelnen Szenen, die den Film für mich vielleicht sogar zu dem besten Teil dieser eher durchwachsenen neuen Trilogie macht.

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    • Ich muss gestehen, dass mich der Trailer noch nicht wirklich abholt, aber ich hab trotzdem keine Zweifel daran, dass Nolan hier wahrscheinlich wieder ein bombastisch gutes Kunstwerk abliefern wird.

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      • Immerhin sieht er ein, dass er quasi Animationsfilme dreht.

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        • Die Serie hat ab ca. Staffel 4 angefangen, sich Handlungsmäßig komplett im Kreis zu drehen. Und jedes Mal, wenn man dachte, die Serie bringt neue, interessante Ansätze rein, hat sie sich schließlich doch wieder zu genau dem selben hin entwickelt, was sie einem schon hunderte Male vorher präsentiert hat. In Staffel 6 hat mich die Motivation weiterzuschauen dann endgültig verlassen.

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          • Ich mein, er hat schon mal in einem ziemlich guten Horror remake mitgewirkt.
            Nicht dass das was zu sagen hat, aber ich wär gespannt.

            • 7

              Ad Astra ist stellenweise so gut, dass es an den Stellen, an denen er es nicht ist, es richtig weh tut.

              Die Reise von Roy zum Rande unseres Sonnensystems auf der Suche nach seinem Vater ist eine zu großen Teilen unglaublich spannende und vor allem unglaublich schön anzusehende, aber auch eine sehr kalte und distanziert erzählte Reise. Selten war das Weltall in einem Film gleichzeitig so schön und so leer. Das macht Ad Astra zwar nicht zu einem emotionalen Film, aber zu einem, der einen in genau die Kälte und Leere hinein saugt, die seinen Protagonisten vereinnahmt.

              Das größte Problem, das der Film aber hat, ist vor allem sein zweiter Akt. Hier konfrontiert uns Ad Astra mit seiner Version der Zukunft, der es an kreativen Konzepten nicht mangelt, und die es prinzipiell Spaß macht, zu entdecken. Aber so interessant eine Verfolgungsjagd mit Outlaws auf dem Mond oder ein Abstecher zu einem norwegischen Schiff das ein Notsignal sendet auch sein mögen und uns Einblicke in die Welt gewähren, so irrelevant sind sie für die eigentliche Geschichte – fühlen sich fast an, wie eine Art Nebenmission in einem Spiel.

              Das sorgt dafür, dass sich der Film in seinem Mittelteil leider merklich in die Länge zieht und vor allem enttäuscht, wenn er einen mit entsprechenden Szenarios konfrontiert und eine wundern lässt, wohin sich all das wohl entwickeln wird, nur um danach festzustellen, dass man im Grunde wieder an dem selben Punkt steht, von dem man ursprünglich ausgegangen ist.

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              • 3
                • Ich kann anhand des Trailers erstaunlicherweise noch kein bisschen erkennen, ob mir der Film gefallen könnte oder nicht. Passiert selten.

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                  • Ich hab ohne große Vorahnung angefangen den Trailer zu schauen.
                    Je länger der Trailer lief, desto mehr habe ich mich über die merkwürdigen Kameraschwenks gewundert, und als irgendwann absolut keine Ausnahme mehr zwischen den Shots kam, die sich um irgendwas drehen oder an etwas hochschwenken, da erschien es schließlich - "From Director Michael Bay", und alles ergab auf einmal Sinn.

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                    • 8

                      Für alle, die an einer kleinen Zusammenfassung der bisherigen Reaktionen interessiert sind:
                      https://www.reddit.com/r/movies/comments/da8qul/the_irishman_review_thread/

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                      • Cokecab19 27.09.2019, 10:54 Geändert 27.09.2019, 10:54

                        Leute, ihr wisst schon, dass Lashana Lynch nicht James Bond spielt, sondern Nomi, und nur am Anfang des Films der Fokus auf ihr in der Position des Agenten 007 liegt, bevor James Bond wieder Teil der Handlung wird.

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                        • WIE kann es sein, dass meine Vorfreude grade noch größer wurde?
                          Wie, frage ich.
                          Ich dachte, sie wäre schon längst an dem Limit, das Vorfreude jemals erreichen kann.

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                          • Cokecab19 11.09.2019, 16:07 Geändert 11.09.2019, 16:08

                            Seit ich damals die ersten Bilder von dem Film gesehen habe, habe ich mich immernoch nicht mit dem Make-Up, Hair und Costume Design angefreundet. Sämtliche Figuren wirken auf mich wie frisch aus einem ziemlich trashigen B-Movie.

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                            • 7 .5

                              Auch wenn The Villainess direkt mit einer recht cool inszenierten, heftigen Actionszene startet, sollte das nicht auf den Rest des Films schließen lassen.

                              The Villainess ist nämlich mehr Agenten-Charakterdrama als Actionfilm und präsentiert uns nach der Eingangsszene eine packende und emotional erzählte Geschichte um eine Frau die sich, seit sie ein junges Mädchen ist, zwischen zwei Seiten gefangen findet.

                              So sind die Actionszenen fast das uninteressanteste des Films – auch weil sie zwar versuchen, stylish zu sein, dabei aber eher etwas anstrengend sind, was den ohne Zweifel gut gemachten Szenen leider ein bisschen von ihrer Wirkung nimmt. Weniger wacklige Tracking Shots und stattdessen etwas stabilere Einstellungen mit ein paar Schnitten hätten den Szenen gut getan.

                              Stattdessen ist eher die durch die Nähe zu ihrer Hauptfigur emotional erzählte Geschichte, die einen nie los lässt. Auch wenn sie doch oft etwas wirr erzählt ist, so dass es grade am Anfang etwas schwer fällt zu verstehen, was eigentlich vor sich geht, bis man dann mit der Zeit glaubt zu wissen, was aus welchem Grund passiert, nur um dann nochmal gar nicht mehr durchzublicken. Aber kurz bevor dann der Abspann einsetzt, ist man sich schließlich doch ziemlich sicher, alles was geschehen ist richtig einordnen zu können.

                              Aber bevor schließlich der Abspann einsetzt ist da noch die letzte Kampfszene des Films.
                              Klar, jeder Film braucht einen Endkampf, aber… braucht er das wirklich? [Achtung, Spoiler.]

                              Sie ist zwar durchgängig cool anzusehen. Aber: 15 Minuten weniger Film, 15 Minuten weniger Kampf und stattdessen ein kurzer, präziser Schuss in den Kopf hätten die Geschichte emotionaler, prägnanter und wuchtiger abgeschlossen. So ging die Action leider auf Kosten der Geschichte, und alle Gefühle, die der Film bis zu diesem Punkt aufgebaut hatte, verfliegen innerhalb der folgenden Minuten wieder, was etwas schade ist und einen, sobald schließlich die Credits laufen, in einem ansonsten verdammt guten Film leider doch etwas vermissen lässt.

                              [Eine Frage nebenbei: Welcher staatliche Geheimdienst lässt seine Agenten eigentlich absichtlich verbluten?]

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                              • Cokecab19 31.07.2019, 14:30 Geändert 31.07.2019, 14:30

                                Fuck. Ich war lange, lange, lange nicht mehr so gehyped.
                                Der Trailer sieht unglaublich gut aus. Definitiv mein meist erwarteter Film dieses Jahr.
                                Ich hoffe auch immernoch auf eine Kino-Veröffentlichung in Deutschland, nicht nur den USA.

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                                • 4 .5
                                  über 1922

                                  Viele von Kings Werken funktionieren für mich nur in geschriebener Form und nicht wirklich gut als Film.
                                  Das liegt vermutlich hauptsächlich am Aufbau von seinen Geschichten. Nicht, dass ein Film zwingend eine drei-Akt-Struktur benötigt - aber wenn King erst nach 2/3 seiner Geschichte auf den Kern der Handlung kommt, funktioniert das in seinen Büchern, weil der Kern der Geschichten eigentlich nicht die Handlung, sondern die Charaktere und seine Dekonstruktion dieser ist - das funktioniert aber hauptsächlich auch aufgrund von Kings Schreibweise und hat für mich, zumindest bei den Geschichten, die nach dieser Strukur aufgebaut sind, in Filmform bisher noch nicht wirklich gut funktioniert. Eine Ausnahme davon ist die Miniserie 11/22/63, die Kings Erzählstruktur tatsächlich ziemlich gut adaptiert bekommen hat.
                                  Bei 1922 ist das aber leider nicht der Fall. Die Geschichte fühlt sich als Film leider recht unstrukturiert und langweilig erzählt an.

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                                  • Ich glaube ich fand leider ungefähr 90 Prozent des Trailers ziemlich unlustig.

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                                    • Ich glaub, mit der momentanen Entwicklung im Streaming Markt, aka, immer mehr Konkurenz und immer teurere Preise um exklusivmaterial finanzieren zu können, damit man gegen die Konkurenz standhalten kann, werden sämtliche Streaming-anbieter erstmal zunehmends auf wackligem Boden stehen, bis die Kunden schließlich entscheiden, dass sie definitiv nicht ihr Geld bei fünf verschiedenen Streamingservices lassen und sowieso nicht immer bei mehr als einem Dienst nach Filmen schauen wollen. Und dann werden einige Anbieter pleite gehen und vermutlich zwei oder drei übrigen bleiben und ihren Inhalt zu moderaten Preisen anbieten.
                                      Das ist zumindest meine Vorhersage für die nächsten ca. 5 Jahre.

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                                      • Ich mein, wundert das jemanden?
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                                        Jemand ohne Wissen über den Stoff schreibt ein Drehbuch nach der Hollywoodformel, das Studio entfernt noch die letzten Reste aus dem Script, die nicht ganz in die Formel passen und gibt das Ganze dann an einen Regisseur weiter, der genauso wenig Ahnung von dem Stoff hat.
                                        Nicht immer, aber doch viel zu oft.

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                                          Cokecab19 16.07.2019, 00:46 Geändert 16.07.2019, 12:44

                                          Die erste Staffel Westworld ist ein kleines Meisterwerk für sich.

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                                          Wenn die Serie dann in die zweite Staffel übergeht, kommt das alles etwas ins stocken. Denn an diesem Punkt wirkt hat sie leider kaum noch Neues aufzudecken. Oder zumindest wenig von so großer Bedeutung und nichts, das das eigene Bild so sehr über den Haufen wirft, wie noch in der ersten Staffel. Und anderes wirkt dann manchmal wiederum ein bisschen weit hergeholt. Hier hilft es dann auch nicht, dass Jonathan Nolan und Lisa Joy nicht mehr stark involviert waren, wie noch in der ersten Staffel. Klar ist Staffel 2 immer noch gut, aber doch wirkt jede Handlung, jeder Twist, jede Entwicklung etwas weniger überzeugend und eindrucksvoll – alles ein bisschen weniger gut gefertigt als noch in Staffel 1.

                                          So tritt die Geschichte der zweiten Staffel teilweise einfach auf der Stelle und teilweise eskaliert die Story dann ein kleines bisschen zu sehr. Und schlussendlich habe ich die Befürchtung, dass mir die Richtung, in die sich die Geschichte entwickeln wird, die sich langsam wohl immer mehr der Handlung aus Futureworld zum Vorbild nimmt, nicht besonders gefallen wird und trauere schon ein bisschen meinen Hoffnungen hinterher, die ich nach der ersten Staffel an die Serie hatte.

                                          Aber damit halte ich mich jetzt noch zurück und warte in aller Ruhe darauf, was die dritte Staffel tatsächlich mit sich bringen wird.

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                                          • Oh Gott, bitte nicht.
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                                            Aber bitte - wenn am Ende nicht mal mehr die Hälfte des eigentllichen Werks steht, wie bei Suicide Squad oder Justice League, wer glaubt dann ernsthaft noch, dass das gut ausgehen kann? Ich hoffe jetzt einfach mal, Warner Brothers haben in den letzten Jahren durch ihre Fehler dazu gelernt.

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                                            • Okay. Dass It Follows ab 12 ist hat mich grade dezent umgehauen. Scheint tatsächlich nur am Zusatzmaterial der Blu-Ray zu liegen, dass vorne dick und fett FSK 16 steht.
                                              Die Frau in Schwarz hatte aber tatsächlich nur im Kino ne 12er Freigabe, für die Heimkinoauswertung hat der ne 16er bekommen.
                                              Dass The Others ab 12 ist war mir tatsächlich auch nicht klar - wie aber bei fast allen Filmen auf dieser Liste.
                                              Da merkt man mal, wie sehr man automatisch davon ausgeht, dass das Horrorgenre direkt einer hohen Freigabe gleich kommt.

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                                              • Schöne Neuerungen!
                                                Was das ganze perfekt machen würde, und was ich echt schon lange vermisse, wäre die Möglichkeit, die Filme auszublenden, die man schon bewertet hat.

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                                                  Wo schon der letzte Film als direkte Fortsetzung des Originals kaum noch wirklich Horror war, löst sich Leatherface nun komplett von dem Genre.
                                                  Er hat vielleicht ein paar der blutigeren Momente der gesamten Reihe, aber Horror im ursprünglichen, „gruseligen“ Sinn ist das hier nicht mehr.
                                                  Es ist mehr ein Charakterdrama in einem etwas blutigen Gewand.
                                                  Wir sind hier die ganze Zeit bei einer Gruppe von Jugendlichen, die aus der Psychiatrie ausbrechen und versuchen, in einer Welt zurechtzukommen, die nicht gerade einfach oder nett zu ihnen ist.
                                                  Umso mehr schmerzt es, am Ende sehen zu müssen, wie eine Figur, die einem im Verlauf des Films ans Herz wächst, am Ende die Entwicklung zu einer der größten Horror-Ikonen überhaupt durchmacht. Aber irgendwie versteht man es auch.
                                                  Das einzige, was der Film verpasst, ist, auch den Rest der Sawyer-Familie zu entwickeln.
                                                  Die sind allesamt schon direkt am Anfang des Films noch abgedrehter drauf, als schon im Original. Das ist ein bisschen schade.

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                                                  • Hm, eher nicht.
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