cpt. chaos - Kommentare

Alle Kommentare von cpt. chaos

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    Kurz vor Beginn der Dreharbeiten wurde Pearl Harbor von den Japanern in Grund und Boden bombardiert, woraufhin bekanntlich die U.S.A. ihre Truppen in den Krieg schickten. Trotz dem die amerikanische Bevölkerung den Japanern seinerzeit alles andere als wohlgesonnen gegenüberstand, inszenierte Regie-Legende John Huston, der mit seinem Lieblingsdarsteller Humphrey Bogart noch die Klassiker „Die Spur des Falken“, „Der Schatz der Sierra Madre“, „Gangster in Key Largo“ und „African Queen“ drehte, keinen reißerischen Spionage-Thriller. Zwar sind die nach Gut und Böse getrennten Rollen relativ eindeutig den amerikanischen sowie asiatischen Darstellern zugeordnet, dennoch ließ sich Houston nicht auf übelste Weise, vor den Karren der Propaganda-Maschinerie spannen, wie etwa diverse zahlreiche andere Filme, die während des Krieges abgedreht wurden, wofür ihm nachträglich ein großes Lob gebührt.

    Abgesehen von der verhältnismäßig turbulenten letzten Viertelstunde, die allerdings von einem verzichtbaren Ende gekrönt wird, bei dem Bogart in bester Superhelden-Manier die westliche Welt mit dem MG in der Hand quasi im Alleingang vor dem Untergang bewahrt, ist dieser Film, bis auf wenige Ausnahmen, insgesamt ziemlich belanglos geraten.

    In weiteren Rollen sind übrigens zum einen Sydney Greenstreet als auch Mary Astor zu sehen, welche beide bereits ein Jahr zuvor gemeinsam mit Bogart in „Die Spur des Falken“ vor der Kamera standen. Greenstreet drehte zusammen mit Bogart kurze Zeit später sogar noch „Casablanca“.

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      über Arrival

      Amy Adams, Jeremy Renner und Forest Whitaker - zugegebenermaßen nicht die schlechteste Ansammlung vor der Kamera - sind die Stars dieses allseits hochgelobten SciFi-Streifens von Regisseur Denis Villeneuve (u.a. „Incendies - Die Frau, die singt“, „Prisoners“ und „Sicario“). Sehr zäh gestaltet sich bereits der Aufbau bis hin zur ersten Kontaktaufnahme mit den tentakelartigen Wesen aus dem All. Dennoch keinesfalls uninteressant. Zwischendurch werden Visionen eingestreut, welche man zunächst nicht so recht einzuordnen vermag. Allerdings entwickelt sich das Zinnober um die Alien-Kontaktaufnahme in der Folge nicht so recht - jedenfalls nicht ansatzweise so, wie ich es mir erhofft habe. Wie man aber anhand der Bewertungen sieht, hat der Film unendlich viele Menschen glücklich gemacht, was mich durchaus freut, auch wenn es mich schon ein wenig verwundert.

      Im Nachhinein nach Interpretationen zu suchen, mag manch einem recht verheißungsvoll erscheinen, und gewiss ist es auch mal durchaus interessant, einen Film abschließend unterschiedlich zu deuten und hierüber womöglich angeregt zu debattieren. Mein Fall ist es ehrlich gestanden nicht unbedingt. Jedenfalls ist „Arrival“ für meinen Geschmack weit entfernt von einem Film, dem ich meine Empfehlung aussprechen, geschweige denn diesen mir nochmals ansehen würde.

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        Sieh an, nun sind also auch die Coen-Brothers bei Netflix vertreten!

        Auch wenn ich diesen Netflix-Produktionen, aufgrund einiger recht ernüchternder Filmabende, komplett abschwören wollte, habe ich mich nochmal zu einer Ausnahme hinreißen lassen, da ich der Ansicht war, dass sich die Coen-Brothers dies, angesichts ihrer überdurchschnittlichen filmischen Vita, fraglos verdient hätten. Nun ja, also von den sechs Western-Episoden, die hier präsentiert werden, fand ich die ersten beiden noch ziemlich unterhaltsam, während es danach, trotz teils namhafter Besetzung (Liam Neeson sowie Brendan Gleeson, der in Historienfilmen immer eine Bank ist) und opulenter Landschaftsaufnahmen, zwischen langweilig bis unbedeutend schwankt. Alles in allem nicht die reinste Zeitvergeudung, aber durchgängig gute Unterhaltung fühlt sich dann doch anders an.

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          Joel Schumacher (u.a. „Falling Down“, „Die Jury“, „Der Klient“), eigentlich eher bekannt für Unterhaltung mit einem überschaubaren Härtegrad, nimmt den geneigten Zuschauer an die Hand und geleitet ihn hinab in die Tiefen der verdammt kranken Welt des Snuff-Film-Milieus. Hier lässt er Nicolas Cage als ermittelnden Privatdetektiv von der Leine, der sich unter freundlicher Mithilfe eines gewissen Joaquin Phoenix mit Peter Stormare als Dino Velvet, dem unvergesslichen James Gandolfini und einem perversen Masken-Mann alias „The Machine“ anlegt.

          Während die ehelichen Gespräche und Telefonate zwischen Nicolas Cage und seiner Filmpartnerin nicht gerade sonderlich gelungen sind, geht jedoch vor allem auf der Zielgerade echt die Post ab – eine satte Dreiviertelstunde, die es in sich hat und auch selbst nach all den Jahren voll zu überzeugen versteht!

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            Dieser ansonsten so wertgeschätzte französische Filmbeitrag, der mit einem Hauch von Film noir versehen ist, konnte leider lediglich am Anfang mein Interesse wecken, welches sich jedoch trotz einiger guter Ansätze relativ zügig wieder verflüchtigte. Die vorzeigbare Grundidee ist für meinen Geschmack viel zu pomadig vorgetragen und wird durch die fehlende Präsenz ausdrucksstarker Schauspieler nicht gerade aufgewertet. Somit blieb auch meinerseits die erforderliche Bindung zu den Charakteren aus, zumal ich einige dargestellte Verhaltensweisen nur als schwer bzw. lediglich bedingt nachvollziehbar empfand. Letztendlich fühlte sich die im Grunde überschaubare Laufzeit für mich ein gutes Stück länger an, sodass unterm Strich eine recht derbe Enttäuschung blieb, was übrigens nicht auf eine ursprünglich zu hohe Erwartungshaltung zurückgeht.

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              Vor seiner steilen politischen Karriere zum US-Präsidenten, arbeitet 1832 in Illinois ein gewisser Abraham Lincoln (Henry Ford – solide, aber längst nicht so überzeugend wie in späteren Rollen) als Rechtsanwalt und verteidigt zwei des Mordes angeklagte Brüder vor Gericht.

              Was sich zunächst interessant anhören mag und womöglich vorrangig Geschichtsinteressierte ansprechen dürfte, entpuppt sich als nicht übermäßig unterhaltend. Einige Szenen sind wirklich hübsch inszeniert, aber letztendlich wird dieser aus dem Jahre 1939 stammende Film von Regie-Legende John Ford recht unspektakulär vorgetragenen. Etwas arg nervig, geradezu aufdringlich, präsentiert sich dabei zuweilen der Score, der während einiger Szenen sehr in den Vordergrund gerückt wird und damit alles erdrückt. Alles in allem leider nicht die meinerseits ursprünglich erhoffte noch unentdeckte Filmperle.

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                Ein gutes halbes Dutzend amerikanischer Soldaten soll entlang des Westwalls Kompaniestärke simulieren, um so die zahlenmäßig weit überlegene gegenüberstehende Einheit der Wehrmacht in Schach zu halten. Was sich wie Nonsens anhört, entpuppt sich schnell auch als solcher. Hier mutiert der Kriegsschauplatz zu einem unverfänglichen Cowboy & Indianer mit abenteuerlichen Sommercamp-Flair. Don Siegels Streifen erinnert daher auch eher an eine unfreiwillig komische Komödie als an einen ernst zu nehmenden Kriegsfilm.

                Das etwas unpassend eingefügte Archivmaterial ist noch verzeihlich; dass die offensichtlich hoffnungslos unterforderten James Coburn und Steve McQueen jedoch schauspielerisch nicht recht zur Geltung kommen und letztgenannter auch noch zu allem Überfluss auf heroische Weise den Heldentod sterben darf, passt dann schlussendlich zum trostlosen Bild, welches dieser unspektakuläre Kriegsfilm hinterlässt.

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                  Ein paar Lacher sind zweifellos dabei, wenn allem voran Stifler voll aufdreht. Lässt sich daher für die einmalige anspruchslose Unterhaltung durchwinken, sofern man resistent gegen Fäkalhumor ist. Ansonsten bleibt jedoch festzuhalten, dass die Filmreihe sowie die Figuren schon reichlich ausgelutscht sind (scheiß unbeabsichtigte Doppeldeutigkeit), was im Grunde bereits nach dem zweiten Teil der Fall war.

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                    Robert De Niro und Michelle Pfeiffer befinden sich mitsamt ihrer entzückenden Sprösslinge im Zeugenschutzprogramm und müssen dafür regelmäßig den Aufenthaltsort wechseln. Aktuell verschlägt es sie in die Normandie. Tja, als einstiger Mafiosi, der ausgepackt hat, hat man halt nicht mehr ganz so viele Freunde. Und die, die es mal waren, trachten nunmehr nach dem Leben sämtlicher Familienmitglieder. Da darf dann auch schon mal der Auftakt zu dieser Komödie etwas krasser ausfallen, als es sonst vielleicht im Allgemeinen üblich ist. Wobei sich der für dieses Genre ungewöhnliche Härtegrad selbst im weiteren Verlauf nicht legt. Eben alles recht makaber, was hier so abgeht!

                    Zum Brüllen komisch ist „Malavita“ zwar nicht unbedingt, aber so eigenartig sich diese blutige Komödie nun letztendlich präsentiert, wird hier unterm Strich mehr richtig als falsch gemacht, sodass es aufgerundet zu sechs Zähler langt, zumal mir De Niro seit Langem endlich mal wieder ganz gut gefallen hat. Offenbar kein großes Kunststück, denn schließlich schlüpft er in die Rolle, die ihm seit jeher am besten liegt, nämlich in die eines Mafiosi.

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                      Nach dem bleihaltigen Einstieg geht’s zunächst noch ein wenig spaßig zu, bevor der Streifen, der mit Kevin Costner in der Hauptrolle besetzt ist, schließlich drei Gänge zurückschaltet und damit unwiderruflich abschmiert. Bei dem von Luc Besson reichlich eigenartig inszenierten Thriller, der zuweilen gar ein wenig affig wirkt, kommt die Action-Komponente definitiv zu kurz. Stattdessen wird auf plumpe Weise ein unausgegorener Familienkonflikt in den Vordergrund gerückt, wofür es jedoch in den weiteren Rollen an der geeigneten Besetzung mangelt. Handwerklich im Grunde ganz okay, aber unterm Strich absolut verzichtbare Filmkost, sodass mit reichlich Wohlwollen vier Zähler zu Buche schlagen. Der Nächste, bitte!

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                        über Wunder

                        Schön, zugleich traurig, aber auch ungemein Mut machend: Das ist „Wunder“ – einfach wundervoll!

                        „Auggie“ leidet an einem Gen-Defekt, weshalb sein Gesicht nach zahlreichen Operationen entstellt ist. Etwas, was in der Welt eines Schülers gnadenlos bestraft wird. Bislang wurde er daheim von seiner Mutter (Julia Roberts mit einer weiteren prima Vorstellung!) unterrichtet, doch nun naht sein erster Schultag und damit unzählige Konfrontationen, die er zu meistern hat.

                        „Wenn sie dich anstarren, lass sie einfach starren. Wer etwas ganz Besonderes ist, muss sich nicht verstecken!“

                        Respektvoll wird mit dem heiklen Thema umgegangen, und dennoch macht es irgendwie Spaß „Auggie“ dabei zuzusehen, wie er seinen schwierigen Alltag bewältigt. Während man soeben noch rührselig mit einer Träne gekämpft hat, möchte man im nächsten Moment am liebsten voll dazwischenhauen, wenn die abgefuckten Kids den kleinen, toughen Kerl bis aufs übelste mobben. Noch geiler sind dann allerdings deren uneinsichtigen Eltern - frei nach dem Motto: Mein Kind könnte doch keiner Fliege etwas zu leiden tun. Und wenn dann doch, gibt es am Betragen des eigenen Sprosses gefälligst nichts auszusetzen. Kritik von außen unerwünscht! Eben ganz wie im richtigen Leben… Auch hier würde man allzu gerne mal den einen oder anderen, weit über den Wolken schwebenden Mitbürger, gelegentlich kräftig schütteln.

                        „Auggie kann nicht ändern wie er aussieht. Vielleicht können wir ja ändern, wie wir sehen.“

                        Und dann diese unendlich vielen tiefsinnigen, emotionalen oder einfach nur schönen Dialoge. Manch einer mag das womöglich kitschig finden; ich fand das einfach nur schön! Na klar gibt es auch hier und da einige Tränenzieher-Momente, die sich aber im überschaubaren Rahmen halten.

                        „Sei gütig, denn alle Menschen, denen du begegnest, kämpfen einen schweren Kampf. Und wenn man erkennen will, wie Menschen sind, braucht man nichts weiter zu tun als hinzusehen.“

                        Selten kommt es vor, dass mich eine Geschichte von Anfang an voll mitnimmt und mich bis zum Ende bei sich behält; „Wunder“ hat dies mit Leichtigkeit geschafft. Die verschiedenen Erzählperspektiven bilden mit den astreinen Darstellerleistungen schließlich das i-Tüpfelchen und verleihen „Wunder“ einen speziellen Touch, die das Feelgood-Movie auf ein höheres Level hieven. In diesem Zusammenhang seien abschließend die vielen Jungdarsteller, insbesondere der Hauptakteur Jacob Tremblay (vielen sicherlich bereits aus „Raum“ bekannt), nochmals Julia Roberts und selbst Owen Wilson genannt. Letzterer ist gewiss nicht als großer Charakterdarsteller bekannt und wird wohl auch nie einer werden, aber im Rahmen seiner limitierten Möglichkeiten hat er mich dennoch äußerst positiv überrascht, da man ihm sinnigerweise eine Rolle überlassen hat, die bestens zu ihm passt und somit in schauspielerischer Hinsicht das Optimum aus ich ihn herausholt. Und das meine ich in keinster Weise abwertend.

                        „Hast du schon mal an 'ne Schönheits-Operation gedacht?“
                        „Haha, die hab' ich schon hinter mir. Es ist harte Arbeit, so gut auszusehen!“

                        „Wunder“ ist so vieles, vor allem aber ein großer Mutmacher. Dafür acht Punkte, die vom ganzen Herzen kommen!

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                          Dieser von Regie-Ikone John Ford gedrehte Kavallerie-Western, der mit William „Tabletten-August“ Holden und John Wayne in den Hauptrollen eigentlich recht ordentlich besetzt ist, beruht, wie ausdrücklich im Vorspann drauf hingewiesen, auf wahren Begebenheiten. Was nun aber letztendlich an diesem aufsehenerregenden Trip durchs Feindesland so dermaßen erzählenswert sein mag, vermag dieser Film allerdings nicht zu vermitteln. Dabei hätten neben dem geschichtlichen Aspekt auch die angedeuteten Reibereien zwischen Wayne und Holden sicherlich reichlich Potenzial gehabt, wirken jedoch durch die halbherzigen Figurenzeichnungen zu keiner Zeit formvollendet.

                          Bedauerlicherweise ist auch das Ende des Films, bei dem der raubeinige „Duke“ noch auf die Schnelle eine Liebeserklärung an das holde Weib abgibt, ziemlich abrupt geraten, was allerdings einen zugleich traurigen als auch im Grunde recht lobenswerten Hintergrund hat: John Ford ließ die Dreharbeiten nach dem Tod eines Stuntmans regelrecht einstellen, sodass das vorgesehene Finale nicht mehr abgedreht wurde.

                          Wie dem auch sei, „Der letzte Befehl“ des vierfachen Oscar-Preisträger John Ford bleibt weit hinter meinen ursprünglichen Erwartungen zurück, zählt er doch für diverse Western-Liebhaber zu den besseren Filmen der Western-Legende John Wayne, was ich für meinen Teil keinesfalls bestätigen kann.

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                            Während die Erstverfilmung „Im Netz der Leidenschaft“ aus dem Jahr 1946 mit Lana Turner in der Rolle des weiblichen Vamps zumindest während der ersten Filmhälfte teils starke Film noir-Momente für sich verbuchen konnte, danach dann leider wegen zahlreicher unnötiger Wendungen zunehmend uninteressanter wurde, schleppt sich das Remake bereits von Anfang an der Ziellinie behäbig entgegen. Daran vermögen selbst die Präsenz von Jessica Lange und insbesondere Jack Nicholson etwas zu ändern, wenngleich beide schauspielerisch grundsolide Arbeit abliefern. Jedoch wird hier die erotische Komponente in den Vordergrund gerückt und der Spannungsanteil deutlich gedrosselt, was letztendlich dazu führte, dass ich mich mitunter regelrecht durch den Streifen quälte.

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                              cpt. chaos 28.11.2018, 17:41 Geändert 04.10.2020, 16:04

                              Meine Güte, was war das denn wohl? Scott Derrickson, der in der Folge immerhin Filme wie „Sinister“, „Erlöse uns von dem Bösen“ und „Doctor Strange“ servierte (letzteren habe ich zwar noch nicht gesehen, aber meine Frau meint, dass der ganz gut sei, was natürlich noch zu überprüfen bleibt...), präsentierte 2008 dieses Remake zu dem gleichnamigen SciFi-Klassiker aus dem Jahr 1951. Und ausgerechnet eine meiner Lieblingsschauspielerinnen, Katy Bates, gibt sich dafür her, um in diesem lächerlichen und obendrein arschlangweiligen Weltuntergangsszenario in die Rolle der US-Verteidigungsministerin zu schlüpfen. Auch macht hier Keanu Reeves keine glückliche Figur; das aber man nur so am Rande. Und ab dafür!

                              Darf man sich getrost schenken!

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                                Erich Kästner, der bereits für das meinerseits hochgeschätzte „Das fliegende Klassenzimmer“ die Romanvorlage lieferte, diente auch in diesem Fall als literarischer Wegbereiter. Nach dem Motto: „Kleider machen Leute“, macht Multimillionär (Paul Dahlke) auf armer Schlucker, während im Gegenzug ein abgebrannter junger Kerl für den wohlhabenden Sack gehalten wird. Und am Ende wird dann noch in Form einer Liebesgeschichte auf die Schnelle etwas fürs Herz geboten – einmal tief in die Augen geschaut, und schon wird geheiratet. Tja, und im Hintergrund rieselt stimmungsvoll der Schnee… Ach, früher war doch einfach alles besser!

                                Die auf heiter getrimmte Komödie befindet sich für meinen Geschmack bewertungsmäßig mit „Das doppelte Lottchen“ und „Emil und die Detektive“ auf einem Level. Und das ist nicht positiv gemeint! In den biederen 50ern mag das massenhaft Anklang gefunden haben, hat aber trotz aller Nostalgie, die man bei solch alten Filmen grundsätzlich als Plus anführen mag, nichts Charmantes an sich. Streckenweise einfach nur fürchterlich albern und zuweilen gar ungemein kitschig. Leider absolut nicht mein Fall!

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                                  Die stimmigen Kulissen, hübsch hergerichteten Settings und tollen Landschaftsaufnahmen bilden den Rahmen für dieses beleihaltige Western-Spektakel, welches mit diversen namhaften Darstellern überdurchschnittlich gut besetzt ist (u.a. der noch vor seinem großen Leinwanddurchbruch stehende Kevin Costner als schießwütiger Jungspund, Danny Glover, Kevin Kline, Scott Glenn, Brian Dennehy, John Gleese und Jeff Goldblum). Zu einer Zeit, nämlich 1985, als das staubige Genre wohl endgültig zu Grabe getragen schien, wurde „Silverado“ produziert. Angereichert mit einigen kernigen Sprüchen und unzähligen Shootouts, macht der Western zeitweise richtig Spaß und lässt das Ganze weitestgehend relativ kurzweilig wirken.

                                  Dafür gibt es von mir sechs Schüsse aus der Hüfte, mit einem dicken Plus dahinter. ;)

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                                    Jonah Hill birgt ganz ohne Frage ein gewisses Unterhaltungspotenzial und wertet durch sein Mitwirken so manchen Film auf, wie auch diesen. Aber eben leider nicht so, wie ich es mir ursprünglich erhofft hatte. Dabei kann man diesem komödiantischen Blick aufs blutige Waffengeschäft noch nicht einmal absprechen, dass es hier verhältnismäßig kurzweilig zugeht. Letztendlich findet sich jedoch nichts Nachhaltiges im Gepäck, damit man sich veranlasst sehen könnte, um eine Empfehlung auszusprechen. Ganz anders verhält es sich bspw. bei dem thematisch artverwandten, aber weitaus satirischer ausgerichteten „Lord of War“.

                                    Für eine reine Satire kommt „War Dogs“ daher auch einfach zu schwachbrüstig um die Ecke; für ein Feel-Good-Movie, in dessen Richtung das Ganze dann doch schon eher abdriftet, ist die Thematik für meinen Geschmack allerdings reichlich ungeeignet. Irgendwie weder Fisch noch Fleisch.

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                                      Mit „Wind River“ erwartet den geneigten Zuschauer ein atmosphärischer Thriller, der das muckelig-warme Wohnzimmer innerhalb kürzester Zeit in eine Gefriertruhe verwandelt. Hier spürt man förmlich die eisige Kälte, die den Film die gesamte Zeit über umgibt.

                                      „Wölfe töten nicht Rehe, die kein Glück haben; sie töten die schwachen.“

                                      An vorderster Front ermitteln Jeremy Renner, Graham Greene (den meisten wohl aus „Der mit dem Wolf tanzt“ und „Stirb langsam 3“ bekannt) sowie die hübsch anzusehende Elizabeth Olsen in einem Mordfall innerhalb eines trostlosen Indianer-Reservats, in dem die Hoffnungslosigkeit stets präsent ist. Lange Zeit nicht übermäßig spannend - zumindest nicht so, wie man es sich womöglich von einem reinrassigen Thriller durchweg erhofft -, dafür aber tiefgründig und mit gutem Schauspiel versehen.

                                      „Wind River“ hat mich nun zwar auf Anhieb nicht völlig geflasht zurückgelassen, dennoch werde ich ganz gewiss irgendwann nochmal einen Blick riskieren. Vor allem das Ende hat mir wirklich richtig gut gefallen.

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                                        Wow, der bleihaltige Einstieg ist wirklich mehr als gelungen. Das dürfte ein Film für mich sein! Dachte ich jedenfalls…

                                        Kaum betritt allerdings Gerard Butler die Bühne (scheiß Rolle als Unsympath des Jahres gepaart mit dürftigem Schauspiel), schmiert der Film auch schon wieder mächtig ab und pendelt sich fortan irgendwo im undurchsichtigen Dickicht der mittelprächtigen Streifen ein. Richtig beknackt ist der Showdown, als sich die Spezialeinheit inmitten eines fetten Staus einen Schusswechsel mit den Bad Boys liefert, der zu allem Überfluss von den Cops provoziert wird. Okay, diese „Heat“-Light-Version ist ja man bloß auch nur ein Film. Während mich das bei Streifen, die ohnehin den Hang zur mächtigen Übertreibung haben (bspw. „Die Hard“), nicht im Geringsten juckt, kann ich mich ansonsten an sowas schon mal echt stören.
                                        Nun denn, „Criminal Squad“ geht nicht als Meilenstein in die Filmgeschichte ein und vermutlich kann ich mich in spätestens zwei, drei Jahren schon gar nicht mehr an das Teil erinnern – also Schwamm drüber, denn fürs einmalige Filmvergnügen geht der Streifen durch.

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                                          Heftiger Streifen, der eine zweifelhafte Botschaft hinterlässt, denn hiermit werden sämtliche krass in Szene gesetzte Foltermethoden gebilligt und gleichzeitig auf eine doch recht erschreckende Art und Weise legitimiert. Der Thrill bleibt während der nicht enden wollenden Verhöre komplett auf der Strecke. Stattdessen wird Sadismus in Reinkultur geboten. Dabei darf sich Samuel L. Jackson, der in die Rolle des Verhörspezialisten „H“ schlüpft, voll austoben. Lediglich im letzten Filmdrittel, des ansonsten weitestgehend schwach vorgetragenen Plots, kommt so etwas wie Spannung auf, was mir insgesamt so gerade eben noch fünf Zähler wert ist.

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                                            Man gut, dass die Fortsetzung im Vergleich zum unmittelbaren Vorgänger nicht ganz so fiese reizüberflutet daherkommt, was bei den heutigen CGI-geprägten Produktionen inzwischen meine größte Sorge ist, die sich leider nicht selten auf übelste Weise bestätigt. Mitunter geht es in diesem neuen Dino-Abenteuer sogar ein wenig witzig zu, sodass dieser Streifen direkt einen gewissen Unterhaltungswert besitzt. Und ja, die prähistorischen Viecher sehen auch ganz manierlich aus, wenngleich selbst der erste Teil, welcher mittlerweile 25 (FÜNFUNDZWANZIG!!!) Jahre mehr auf dem Buckel hat, sich in dieser Hinsicht hinter dem Neuaufguss keinesfalls verstecken braucht! Abschließend bleibt festzuhalten: Kann man sich einmalig antun - stellt aber gewiss keine Pflichtveranstaltung dar!

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                                              Inszenatorisch ist hier reichlich Luft nach oben. Da wird es zuweilen auch schon mal ein wenig unfreiwillig komisch, wie bspw. Arnies Ausstieg aus dem abhebenden Flugzeug. Und selbst für einen Streifen dieses Genres, ist der Plot, um es vorsichtig zu umschreiben, nicht gerade erste Sahne. Der fast immerzu präsente Score macht da leider keine Ausnahme, so aufdringlich wie er in den Vordergrund gerückt wird – also so toll klingt es dann nun auch wieder nicht aus den Boxen.

                                              Es fehlt halt an allen Ecken und Enden das nötige Fingerspitzengefühl, um sich vom riesengroßen Action-Brei qualitativ abzuheben. Aber nun gut, ist halt ein Actioner, der mit diversen bekannten Gesichtern des 80er-Kinos bestückt ist, denen allesamt nie so recht der Durchbruch gelang. Nicht schön, aber laut. Und vor allem immer noch besser als „Der City-Hai“.

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                                                April 1945: Der Zweite Weltkrieg steht kurz vor dem Ende, doch findet das Sterben weiterhin unvermindert statt. Etliche Soldaten versuchen sich in den letzten Wochen des Krieges nach Hause durchzuschlagen, so wie auch damals mein Opa, den ich selbst leider nie kennengelernt habe. Zigtausende von ihnen werden als Deserteure hingerichtet, um der „Wehrkraftzersetzung“ Einhalt zu gebieten. Willi Herold befindet sich ebenfalls auf der Flucht, entkommt jedoch den Feldjägern im Dickicht eines Waldes und damit nur knapp den sicheren Tod. Durch eine Schicksalsfügung gerät er an die Uniform eines Hauptmanns, welche er sich überzieht. Mit zunehmender Selbstgefälligkeit und Arroganz, wächst er in die Uniform und der damit einhergehenden Macht hinein.

                                                „Keine Sorge, jeder… jeder kriegt was er verdient!“

                                                Dieser Film, von dem ich rein gar nichts erwartet habe, entfaltet eine regelrechte Sogwirkung, die in erster Linie auf das überzeugende Schauspiel zumeist völlig unverbrauchter Gesichter zurückzuführen ist. Angesichts des verhältnismäßig geringen Budgets von rund 5,8 Millionen Euro, ist die atmosphärische Inszenierung als geradezu grandios zu bezeichnen, für die sich Robert Schwentke verantwortlich zeigte, unter dessen Regie immerhin schon finanzielle Großprojekte wie u.a. „Flightplan“, „R.E.D.“ und „R.I.P.D.“ entstanden. Die optische Darstellung der s/w-Bilder ist ähnlich stark beeindruckend wie bei Steven Spielbergs Meisterwerk „Schindlers Liste“.

                                                Dass es sich bei Willi Herold um einen Kriegsverbrecher handelte, der hier nicht bloß rein fiktiv sein Unwesen treibt, sondern die Gräueltaten tatsächlich verübte, macht den Film umso schwerer verdaulich. Was die blutige „Maskerade“ anbelangt, ist „Der Hauptmann“ so etwas wie die grausame Variante zu „Der Hauptmann von Köpenick“. Einzig der satirische Abspann, der vielmehr an „Er ist wieder da“ erinnert, will hier so gar nicht passen und wirkt somit leider reichlich deplatziert.

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                                                  cpt. chaos 05.11.2018, 17:30 Geändert 05.11.2018, 17:31

                                                  Aufgrund der überschaubaren Laufzeit und einer gewissen Kurzweil, die man „American Ultra“ durchaus attestieren darf, kann man hier ruhig mal einen Blick riskieren. Jesse Eisenberg und Kirsten Stewart leben sich mit teils richtig blutigen Kills aus. In diesem Zusammenhang sei sodann auch der innovative „Bratpfannen-Trick“ erwähnt.

                                                  In der Gesamtsumme letztendlich aber doch deutlich zu wenig, sodass es gewiss kein Vergehen darstellt, wenn man diesen etwas eigenartigen Streifen unbeachtet links liegen lassen sollte.

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                                                    cpt. chaos 05.11.2018, 17:14 Geändert 14.02.2022, 11:39

                                                    Sonntag, 03.10.1993: Während sich hierzulande die Deutsche Einheit zum dritten Mal jährt, was mit einem Feiertag gebührend gefeiert wird, sterben im blutigen Bürgerkrieg in Somalia massenhaft Menschen. Die auf einer wahren Begebenheit beruhende Geschichte, wurde von keinem Geringeren als Ridley Scott verfilmt, der sich hier ganz massiv austobt.

                                                    Für die Charakterzeichnungen der einzelnen Figuren nahm er sich hingegen nicht übermäßig viel Zeit. Lediglich Tom Sizemore kommt, was das anbelangt, etwas besser weg, da er in die Rolle schlüpft, in der er sich vermutlich am wohlsten fühlt; er spielt den alten Haudegen, der den zahlreichen jungen Hüpfern zur Seite gestellt wird - wie immer natürlich mit einem viel zu losen Mundwerk ausgestattet, das er nicht so recht im Zaum halten kann.

                                                    Des Weiteren finden sich reichlich viele Jungstars unter den Army Rangers und Delta Force wieder, so wie etwa Josh Hartnett, Ewan McGregor und Orlando Bloom, aber eben auch diverse alte Säcke mit ihren markanten Gesichtern wie bspw. Sam Shepard, William Fichtner, Jeremy Piven und Eric Bana, der ebenfalls mit einer guten Vorstellung heraussticht.

                                                    Die Handlung gestaltet sich äußerst übersichtlich, da sich nach bereits etwa einer halben Stunde alles und ausschließlich auf die Kampfhandlungen konzentriert. Die heftigen Feuergefechte werden dabei durch eine exzellente Kameraarbeit geradezu authentisch eingefangen und machen „Black Hawk Down“, trotz fehlenden Tiefgangs, für mich immer wieder aufs Neue zu einem wirklich stark beeindruckenden Kriegsfilm.

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