Dachsman - Kommentare

Alle Kommentare von Dachsman

  • 5 .5

    Harmloses, spaßiges Familienkino (und damit im Ki.Ka oder im Frühprogramm der Öffis wahrscheinlich besser aufgehoben). Wobei Familie tatsächlich eher als "Eltern mit max. 12 Jahre alten Kindern" zu verstehen ist.
    Demnach wahrscheinlich wirklich recht nahe an dem dran, was die Serie war. Von diesem Standpunkt aus also wirklich recht gut gelungen.
    Aber, meine Güte, das sieht wirklich so aus, wie das, was man wohl gemeinhin als "Deutsch" bezeichnet. Laienschauspieler (gewollt, als Teil der zugkräftigen Marketing-Kampagne; fair enough, im Rahmen dessen sind sie aber sogar ganz ok), billige Sets und Kulissen, denen man ihre Künstlichkeit auf 10km Entfernung ansieht - Herr Herbig, kleiner Tipp: der Wellengang auf hoher See unterscheidet sich ein wenig von dem auf einem großen See - und zum Fremdschämen schlechte CGI-Effekte.
    Das sich Herbig in raabscher Rampensaumanier dann auch gleich noch eine komplett nutzlose, eigene Rolle in den Film schreiben musste, enttäuscht gleich noch mehr.
    Für Ältere eher in den Szenen lustig, die die Serie mehr oder weniger geschickt karikieren. Ansonsten aber tatsächlich ein Kinderfilm.
    Recht lustig und gut geeignet für Kinder, angemessener Umgang mit dem Quellmaterial, man hat schon schlimmeres gesehen.

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    • 7

      Allzu ernst sollte man "Hellsing" nicht nehmen. Primär guckt man sich den Anime wegen seiner vollkommen überzogenen Gewaltexzesse an und wegen seiner, so blöd es klingt, Coolness. Das ist natürlich Style over Substance, aber macht genau deswegen so unglaublich Spaß. Geredet wird grundsätzlich nur in pathetischen Monologen, Schwüren oder Punchlines und auch ansonsten wird ordentlich auf den Putz gehauen (SPOILER: Bodycount am Ende der Serie: 3000 Vatikanische Ritter, 1000 Nazivampire, der komplette Hauptcast bis auf 4-5 Ausnahmen).
      Das die Serie dabei in Japan noch populärer ist als hier dürfte an ihrem exotischen Charme liegen. London, Vampire, Zeppeline, dürfte ähnlich faszinierend wirken wie die "Journey to the West"-Anleihen in "Dragonball" auf europäische Zuschauer.
      Laut, überzogen, atmosphärisch und bluttriefend bis zum letzten. Ich fand's sehr unterhaltsam.

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      • 9

        Schöne, altmodische Abenteuer/Schatzsucher-Geschichte, in der Tradition von "Indiana Jones" und zu Teilen auch "James Bond" (wobei "Darkwing Duck" da sicherlich näher dran war). Nur eben mit Enten. Schöne Sache das, für kleine und große Jungs genau das richtig. Bis heute recht ansehliche Hintergründe und Animationen.
        Harmlos, witzig, spaßig.

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        • 7
          über Naruto

          Wahrscheinlich das, was man am ehsten als "Guilty Pleasure" bezeichnen würde. Ich gebe es zu, ich mag "Naruto" dann doch ganz gerne. Auch wenn Kishimoto lange kein so begnadeter Mangaka wie Oda ist, sich immer wieder in seiner Geschichte verheddert und selbst der mit Abstand schlimmste Fanboy von allen ist.
          "Naruto" macht Spaß. Ich mag die Welt und die Charaktere, die Kämpfe sind spannend und flüssig animiert. Einzig Kishimotos Hang seine beiden Lieblinge Naruto und Sasuke über Gebühr zu handeln und keiner anderen Figur annähernd so viel Platz einräumt wie den beiden stört. Und wenn man offen zu gibt, dass man manche Charaktere nur als reine Filler erdacht hat, dann spricht das auch nicht gerade für ein besonderes Talent als Autor.
          Außerdem muss man festhalten, dass die Motivation für manche Figuren Sasuke hinterher zu weinen langsam einfach nur noch absurd wirkt. Ja, ich weiß, dass das eine Serie ist, die sich (in Japan) hauptsächlich an jüngere richtet. Aber ehrlich, der Kerl hat mehrere Menschen umgebracht und will nicht aufhören, ganz im Gegenteil. Da könnte man doch langsam denken, dass er vielleicht doch nicht so ganz knorke ist. Und das man in dem Falle vielleicht doch in Betracht ziehen könnte, dass man eventl. darüber nachdenken sollte ihn zumindestens aufzuhalten.
          Klingt jetzt sicher alles negativer als es ist. Wie gesagt, ein recht sehenswerter Shounin. Gibt sicherlich bessere, kann man dennoch gucken.

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          • 5 .5

            Den Grundgedanken und den Weltentwurf fand ich in der Serie schon sehr reizvoll und da verbucht der Film auch einige Pluspunkte. Wirkt alles recht stimmig, hat einige nette Ideen (leider sieht man nur recht wenige Drachen, was bei einem/r Film/Serie die "Drachenjäger" heißt irgendwo enttäuschend ist, das kreative Design der Biester war ja auch dort ein großer Pluspunkt) und macht als Kinderfilm gar nichtmal so viel falsch.
            Dort wo die computergenerierten Landschaften und Drachen wirklich gut aussehen, da bewegen sich die menschlichen Figuren recht nah am uncanny valley.
            Was richtig daneben gegangen ist, sind die Charakter der Hauptcharaktere. Zum einen wird für die Kenner der Serie zu viel geändert und nochmal erklärt, Nichtkenner werden aber auch arg im Regen stehen gelassen. Mal ganz davon abgesehen, dass sie die Helden stellenweise schlicht unsympathisch verhalten und der Humor ein ums andere mal übers Ziel hinaus schießt. Witze die bei "Ren & Stimpy" lustig sind brauche ich nicht unbedingt bei "DuckTales".
            Für die kleinsten.

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            • Man könnte groß und breit darüber lamentieren, was Oliver Pocher für eine Person ist. Könnte man. Aber nichts demonstriert die Unprofessionalität und Überheblichkeit dieses Würstchens besser auf den Punkt als dieses Video:

              http://www.youtube.com/watch?v=tvxvFLAeMJE

              (Keine Ponies diesmal, keine Sorge)

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              • http://www.youtube.com/watch?v=wrPte1uijDw

                Denkt mal drüber nach!

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                • 6

                  Die Darsteller passen alle, der Pathos sitzt, die Bilder, die Sets, die Kostüme, das sieht alles wunderbar aus und versprüht schön den Charme der ausgehenden 40er und 50er Jahre. Wunderbar trashiges Ambiente, welches die Story mit der angebrachten Selbstironie rüberbringt. Das wären alles die Steilvorlagen aus der doch recht schwierigen Vorlage eine verdammt unterhaltsamen Film zu machen.
                  Da ist es dann um so bedauerlicher, dass der Film nie in die Pötte kommt und immer mit angezogener Handbremse fährt. Zwei Stunden sind viel zu lang. Den Captain zuerst als Werbefigur zu nutzen hatte seinen Reiz und war lustig. Hätte aber auch ersatzlos gestrichen werden können. Hatte auf die Figur eh keine großen Auswirkungen und wird dann auch nie wieder erwähnt. Die Zeit die man damit gewonnen hätte, hätte man wunderbar für längere Actionszenen verwenden können. Die machen nämlich, wenn sie vorkommen, verdammt viel Spaß, sind aber immer viel zu schnell vorbei. Trauriger Höhepunkt ist dabei die finale Auseinandersetzung mit Red Skull. 40 Minuten auf die Fresse hauen und das war's.
                  Und wo wir gerade bei überflüssig sind: 3D. Bietet hier wirklich 0,garkeinen Mehrwert. Nichtmal die im Trailer so explizit ausgespielte Schildwurfszene wirkt wirklich.
                  Schade, eigentlich. Wie bei "Thor" sehr viel verpasste Chancen. Ich hatte wirklich meinen Spaß im Kino, aber der Film plätschert letztendlich die ganzen 123 Minuten ohne Höhepunkt vor sich. Red Skull ist zu keinem Zeitpunkt eine Bedrohung. Er soll wohl ein Meisterstratege sein, trotzdem wird sein Plan ohne größere Probleme ausgehebelt und seine Männer fallen wie die Fliegen.
                  Für einen DVD-Abend ist das zwar durchaus ganz ansprechend, ich hätte mir aber trotzdem mehr gewünscht.
                  Damit wären jetzt alle Weichen für die "Avengers" gestellt. Ein bisschen enttäuschend, dass alle Filme die direkt darauf vorbereiten sollten (Thor, Captain America, Iron Man 2, Der unglaubliche Hulk) eher nur solala geworden sind. Auf der anderen Seite hat man jetzt das Vorgeplänkel aus dem Weg geschafft und kann denn bald direkt in die Action einsteigen. Ich freue mich. Potential ist vorhanden und wirklich schlecht war von den Filmen, die ich gesehen habe, keiner.

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                  • 5

                    Achja, die 90er. Verrückte Zeit. Damals, da hatte der Tag noch Struktur. Diese Struktur nannte man Fernsehzeitung. Nach der Schule erstmal was gegessen, dann Anime auf RTLII, dann Pause (Spielen gegangen, Hausaufgaben gemacht), dann die Vorabendserie und dann die Cartoons auf SuperRTL (damals wurde aus der SuperCrimeTime die SuperToonTime!). Schön. Die Zeit müsste eigentlich mal wieder kommen.
                    Da hat es auch nicht gestört, dass die Idee eigentlich reichlich martialisch ist. Kinder ziehen los und veranstalten moderne Hahnenkämpfe. Mit dem kleinen Zusatz, dass selbst die Hähne im Pokemon-Universum Feuerspucken und Kung-Fu konnten.
                    Harmloser Monster-of-the-Week-Kram. Für die Kleinen.

                    Warum ist Digimon hier eigentlich nicht gelistet?

                    • Stefan Raab ist in meinen Augen wohl einer der wenigen großen Entertainer und kreativen Köpfe, die wir im Deutschen Fernsehen noch haben. So ehrlich sollte man sein. Viele von den Ideen, die er in den letzten Jahren hatte haben sich nicht umsonst als Glücksgriffe heraus gestellt. "Schlag den Raab", der "Bundesvision Songcontest" (bald wieder, ich freue mich!) oder seine diversen musikalischen Ausflüge. Das was er als Show bei "Eurovision Songcontest" abgezogen hat, hatte wenigstens mal internationales Showpotential. Das der Rest nicht unbedingt außerordentlich spannend war ist dem Konzept an sich geschuldet.
                      Da kann man ihm auch seine Rampensauattitüden verzeihen. Er wirkt ansonsten doch recht sympathisch und professionell.
                      Man sollte aber trotzdem so fair bleiben zu sagen, dass "TV Total" das letzte Mal vor ca. 100 Jahren lustig war. Banale Gespräche mit den Gästen, lahme Stand-Up, wenig Esprit oder Humor. Nee, Stefan, mach lieber wieder was anderes. Oder das besser. Das du's kannst wissen wir ja.

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                      • Vom Konzept her genau so widerlich wie "Die Alm" (und nein, ich meine nicht das Madenessen).
                        Was mich aber wirklich stutzig macht, wieso es so großen Anklang findet. Ich meine, wenn ich mal meine Ressentiments beiseite lege, dann ist das immer noch eine verdammt langweilige Angelegenheit. Ich meine, es hat schon seinen Grund, wieso Fernsehen so gut wie immer geskriptet ist. aus dem Stehgreif wirklich unterhaltsames zu improvisieren, da gehört schon einiges an Talent und Ausstrahlung zu. An so einer Aufgabe sind schon andere gescheitert. Es schon bezeichnend, dass am Ende des Tages alle von Sonja und Dirk sprechen und man sich an die Kandidaten des letzten Dschungelcamps schon heute niemand mehr erinnert.
                        Auch dieses mal war es wieder verdammt uninteressant. Was qualifiziert die Promis für die Teilnahme? Eine hat sich nackig gemacht, einer hat mal in einer WG gewohnt, diverse andere sind mal zu einem Casting gegangen. Ja, das sind Leute mit ereignisreichen Leben, denen hört man gerne zu.
                        Vielleicht sollte man demnächst den Klemptner oder eine Programmplanerin aus dem Pro7- Verlagsgebäude fragen, ob sie nichtmal in den Dschungel möchte. Die dürften bekannter sein und würden sich wohl auch bei den Prüfungen nicht so anstellen. Werden immer hin jeden Tag mit viel mehr Scheiße konfrontiert.

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                        • 5

                          Manchmal, wenn ich diese Filme sehe, dann denke ich: "Vielleicht ist das eine Art Drohung, von Disney. Wie die Kinder und die ganzen niedlichen Fantasy-Tiere, zielgruppengerecht mit lustigen Sprüchen und total puztig, da skrupellos und recht cool in den Krieg ziehen und die Menschen platt machen. Vielleicht ist das quasi die Prophezeiung von Disney, die diese ganzen Blagen und Kreaturen schon in ihren Hochburgen haben und nur darauf warten los zu schlagen."
                          Dann erinnert mich das an die "South Park"-Folge, mit den Jonas Brothers. Und an "Des Fuehrers Face". Und dann sehe ich mir die Schlachtszenen nochmal an.
                          Und dann habe ich Angst.
                          Große Angst.

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                          • 7

                            Der Titel ist, zum Glück, muss man ja eigentlich sagen, Etikettenschwindel. Michael Bay hat wenig mit dem Film zu tun. Und der ist dann auch wirklich erstaunlich gut geraten.
                            Die Farbgebung der Bilder und die Kameraarbeit sind verdammt gut. Sepiafarben haben selten so bedrohlich-schön ausgesehen wie hier.
                            Vorallem aber ist das, und das ist wahrscheinlich mit das wichtigste, unglaublich spannend. Nispel treibt den Puls kontinuierlich weiter nach oben. Hier wird noch gelitten. Das ist dreckig, schmutzig und tut weh, fern ab von SAW-Sadismen. Die Kamera hält dann drauf, wenn es nötig ist. Trotz ihres Baukasten-Charakters leidet man mit den Figuren und mehrere Mal krallen sich die Fingernägel in die Armlehne (ekelhafte Szene, btw). Es sind nicht allerdings nicht nur die heftigen Gewaltausbrüche, die dem Film seine Güte verleihen, sondern das ständige Gefühl der Bedrohung. Leatherface' Kettensägenrattern verfolgt einen bis in die eigenen Träume und eine kurze Teestunde entwickelt fast schon "Shining"-artigen Mindfuck (auch wenn ich selber gerade die Stirn runzele, die beiden Filme jetzt zu vergleichen).
                            Einzige die nervigen Dialoge zu Beginn des Filmes erfordern einiges an Durchhaltevermögen.
                            Dennoch:
                            Chapeau, ich bin überrascht und beeindruckt.
                            Eine Empfehlung.

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                            • Ballert.

                              Danke an meine Fürsprecher, danke an die Redaktion für die tolle Aktion, Glückwunsch an die anderen Gewinner, danke an die anderen Autor für viele schöne Texte.

                              Wo ist das Buffet?

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                                Der deutscheste aller deutschen Zeigefingerfilme. Figurenschablonen vom Fließband und, wenn ich das richtig verstehe, auch ziemlich homophob.
                                Hanebüchener Unsinn, bei einem eigentlich brisanten Thema. Der typische Stoff, den 40jährige Deutschlehrer einer gelangweilten Gymnasialklasse zeigen.

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                                  Der Titel umschreibt ziemlich treffend den kompletten Inhalt. Western mit Aliens als Antagonisten, das klingt zwar reichlich extravagant folgt letztendlich aber bekannten Genrepfaden und nutzt dabei bekannte Klischees und Stereotypen.
                                  Das kann man machen, "Iron Man", vom selben Regiesseur, folgt schließlich einem ähnlichen Konzept und für einen klassischen Western bin ich immer zu haben. Das Problem: "Iron Man" hatte eine gehörige Portion Selbstironie, die das absurde Storygerüst trugen und klassische Western sollten irgendwie auch gut sein, um zu fesseln. "Cowboys & Aliens" geht beides völlig ab.
                                  Daniel Craig ist kein Robert Downey Jr. und ansonsten konnte man keine Schauspieler für die anderen wichtigen Rollen verpflichten. Und Craig hat eigentlich auch nicht viel zu tun, aber an dem möchte ich nicht rummeckern, der macht einen sehr guten Job, was allerdings auch daran liegen dürfte, dass seine Rolle lediglich raubeinige, wortkarge, physische Präsenz erfordert. Dennoch, wie gesagt, die hat er.
                                  Wenn sich Olivia Wilde allerdings weiter auf eine Karriere vor der Kamera spekuliert sollte sie sich dringend die Hupen vergrößern lassen. Wenn sie nur halb so gut rumstöhnen kann wie ihre Synchronsprecherin sehe ich da aber keine Probleme.
                                  Harrison Fords, weit gehend nutzlose, Rolle hat genau einen guten Moment. Und der ist, wenn Ford gegen Ende kurz sein Indiana Solo grinsen aufsetzt. Das kann ich aber schlecht dem Film anrechnen. Was ich der deutschen Version des Filmes aber negativ anrechnen kann ist die Synchronstimme, die etwa so klingt, als wollte Bonnie Tyler eine möglichst überzogene Clint Eastwood-Imitation versuchen.
                                  Der Bengel, dessen Karriere mit Shyamalans Aang begonnen hat, bleibt weiterhin hauptsächlich durch die Größe seiner Nasenlöcher in Erinnerung, ein paar Comic Relief-Charaktere gibt es auch noch, ein paar Red Shirts, Paul Dano wird den ganzen Film über ins Off verbannt.
                                  Aber der Hund war niedlich.
                                  Ansonsten, austauschbare Figuren, ereignisloser Plot, okaye Action, kein wirklich inspirierter Moment, vollkommen generisches Alien-Design, einige nette Anspielungen auf den ein oder anderen Spielberg-Film und eine überraschende, aber angenehm passende Härte.
                                  Ich hatte schon nichts erwartet und wollte nur einen schmissigen Mainstream-Western. Die ersten zehn Minuten haben mich fast glauben gemacht, ich würde das auch bekommen, bis das ganze in beliebiger Langeweile versumpft.
                                  Eine kleine Anekdote zum Schluss: Hinter mir meinte ein Mitschauer zu seiner Begleitung "Ey, wenn der Film wirklich so schlecht wird, wie ich vermute, dann hau ich dich nacher. Nur so symbolisch." Ich wollte am Ende nicht wirklich in der Haut des Angesprochenen stecken.

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                                    Ich war mit meinem ersten (eigentlich zweiten, habe ja schon vor Veröffentlichung ordentlich rumgestänkert) Kommentar zu "Prevolution" nicht so wirklich zufrieden. Es war einfach eine sehr ambivalente Mischung aus Gefühlen, die ich nach dem Sehen hatte, demnach versuche ich es jetzt nochmal. Wird natürlich ein wenig redundant und unverbunden, aber schlimmer kann es nicht mehr werden.
                                    Die wichtigste Frage, die man sich nach einem Kinobesuch immer stellen sollte ist doch eigentlich nur folgenden: Hatte ich Spaß?
                                    Auf welche Art man Spaß haben kann ist da ganz unterschiedlich. "Spiel mir das Lied vom Tod" macht auf andere Art und Weise "Spaß" wie "Star Wars" oder "Stalker". Aber, wenn wir uns auf diese weit gefasste Definition einlassen, Spaß muss man gehabt haben. Das Gefühl, dass es sich gelohnt hat hier her gekommen zu sein.
                                    Also, hatte ich "Spaß" mit "Prevolution". Ja, doch. Den hatte ich.
                                    ABER...
                                    Der Film erkauft sich seinen Unterhaltungswert auf recht einfache Weise. Er nutzt eigentlich nur Archetypen und setzt bei seinen tierischen Hauptdarstellern doch sehr plumpe auf den "Oh, wie süß!"-Faktor. Das ist per se auch nichts schlimmes. Blockbuster-Kino. "Star Wars" war auch nicht besser, eben so wenig wie "Jurassic Park" oder "Zurück in die Zukunft" und heutzutage ist ein unterhaltsamer Blockbuster mit emotionalem Output und denkwürdigen Szenen ja schon eine Besonderheit.
                                    ABER...
                                    "Prevolution" steht, und das ist das nächste Problem, der Film steht nunmal in der Tradition der "Planet of the Apes"-Filme (ok, wirklich gut war nur der erste und an den hat dann gleich mal keiner angeknüpft, dem reiht sich "Prevolution" eigentlich recht gut ins Franchise ein und ist wahrscheinlich auch einer der gelungensten Teile, aber gut, ich schweife ab). Und demnach wird da schon ein bisschen mehr erwartet als plattes Blockbuster-Kino.
                                    Und da hat es der Film auch nicht geschafft meine Befürchtungen zu zerschlagen. Lustigerweise hat er sie auch nur teilweise erfüllt, weil die versprochene Vorgeschichte des Untergangs der Menschheit mal ganz flott auf den zweiten Teil verschoben worden ist. Und ansonsten stellen sich mir immer noch zwei Fragen:
                                    1. War es jetzt wirklich so wichtig für den ersten Teil, dass mir nochmal erzählt wird, wie sich die Menschen gegenseitig platt machen und den Planeten noch dazu? Oder ist das nicht in etwa ähnlich wichtig wie unser Wissen, dass Darth Vader eigentlich Jake Lloyd ist und früher Star eines Bravo-Photoromans war?
                                    2. Wieso muss die Vorgeschichte so verwässert werden? "Planet of the Apes" war doch recht deutlich. Menschen zetteln Atomkrieg an, verrecken alle, Affenzivilisation erhebt sich. Der Mensch ist des Menschen Wolf. Einfach, aber immer noch treffend. Jetzt wird daraus auf einmal: Der Affe ist des Menschen Wolf? Fair enough, Menschenaffe.
                                    Ansonsten sind es viele kleine Pros und Contras. Die computergenerierten Affen sieht man ihre Künstlichkeit deutlich an, ihre Gestik und Mimik hingegen ist großartig. Die Story mag platt sein und gerade am Anfang nervt das pseudowissenschaftliche Blabla, doch deutlich, zumal der ganze Subplot um Franco, seine Freundin und seine Vater eh nicht wirklich zu was führt. Auf der anderen Seite ist die Story um Caesar bewegend, die Action schmissig und der Pathos sitzt. Und das was für den zweiten Teil angeteasert wird fände ich unter einem anderen Franchise auch sehr interessant (Stichwort Koba. Klischeehaft, aber gut). Aber dann ist da immer noch dieser Name. Prevolution, ja, da war Frank aus dem Marketing ganz clever. Und "Rise of the Planet of the Apes" ist auch nicht viel besser.
                                    Alles in allem, viel zu langer Text, aber ich hoffe, dass mein Zwigespaltenes Verhältnis zum Film ein wenig verständlicher ist.
                                    Bleibt nur die Frage nach der Wertung. Die muss ja sein. Also, ist das jetzt ein toller Blockbuster oder nur ein weiteres Zucken eines toten und langsam stinkenden Franchise? Ist der Film gut, oder nicht?
                                    Nun, lasst es mich mit den Wort der größten nordischen Poet aller Zeiten sagen:
                                    Und so streiten sich die beiden um mein Gewissen.
                                    Und ob ihr glaubt oder nicht, mir geht es echt beschissen.
                                    Und während sich Engel und Teufel anschreien,
                                    entscheide ich mich für Ja!, Nein!, ich meine...
                                    Jein!

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                                      über Mulan

                                      Neue Wertung, neuer Kommentar.
                                      Ich halte "Mulan" immer noch für einen der schwächeren Disney-Filmen. Er hat gelungene Elemente (die ganze Sidekicks, einige Songs, das Szenario), so ganz stimmt die Mischung aber nicht, stellenweise übertreibt man es mit dem Comic-Relief und die Opulenz, die die guten Disney-Filme ausgezeichnet hat, fehlen.
                                      Das mag eine bewusste Entscheidung gewesen sein, mir erschließt sich aber nicht ganz wieso. Sicher, dieser Ansatz stieß nie überall auf Gegenliebe, aber allen kann man es eh nie recht machen. Aber Disney waren immer gut darin pompösen Kitsch zu machen und der Zielgruppe hat es gefallen. Warum also sich so verbiegen?
                                      Gerade das alte China hätte wunderbar dafür herhalten können. Das das dann nichts mehr mit der Realität zu tun hätte? Ja, stimmt. Wer mit solchen Erwartungen an den Film gegangen ist, dem ist eh nicht mehr zu helfen.
                                      Schmissige Songs, recht sympathische, wenn auch etwas flache Charakter, eine nette Geschichte.
                                      Doch, geht in Ordnung.

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                                        • 5 .5

                                          Recht mittelprächtige und überladene Mischung aus "Family Guy" und "South Park". Und sich über konservative Klischeeamerikaner lustig machen ist schlicht langweilig, weil die Herausforderung fehlt. Man weiß, dass die komplette Zielgruppe hinter einem steht und frenetisch applaudieren wird, wenn man mal wieder sagt, dass Bush total doof ist. "South Park" hat immer auch mal wieder den "eigenen Leuten" ans Bein gepisst, wenn es notwendig war und auch bei den "Simpsons" war Lisa ein Charakter mit Schwächen und Fehlern. Bei "American Dad" sind die Sympathien ganz klar verteilt.
                                          Hayley ist die gute, Stan ein naiver, tumber Tölpel, der am Ende schön, die "richtigen" Werte lernen muss.
                                          Öde.

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                                          • Lag das an der Synchro, dass die Folge, die ich letztens gesehen habe so exorbitant unlustig war?

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                                            • Einer der mit weitem (!) Abstand zynischsten Filme, die ich kenne (was mir jetzt nach ca. 15 Jahren seit der letzten Sichtung erst auffällt). Das ist alles schön, zwar kitischig, aber auch irgendwie bewegend, ganz lustig und locker leicht. Das Problem ist auch gar, dass als Szenario der Holocaust verwendet wird, es ist eine vollkommen gängige Praxis schimme Katastrophen als Szenario für Unterhaltungsmedien zu nutzen. Das heißt natürlich sicherlich nicht, dass man das nicht kritisieren dürfe, aber sich dann allein an einem Film aufzuhängen wäre unfair und inkonsquent.
                                              Was man dem Film aber durchaus vorworfen kann ist, dass man das Gefühl nicht los wird, dass er den Zuschauer eben so behandelt wie Guido Giosué (der schauspielerisch übrigens nur ein wenig über Jake Lloyd agiert) behandelt. Zwischentöne, in denen der Schrecken des Arbeitslagers gezeigt werden fehlen. Der Holocaust als Spiel, der Film endet mit dem Triumphgeschrei "Wir haben gewonnen!". Das die Liebe eines Vaters die Nazigreuel überwinden können, das ist eine kraftvolle Botschaft, die allerdings bitter schmeckt, wenn man vorher das klägliche Häuflein KZ-Überlebender die Straße runterschlurfen gesehen hat, unterlegt mit fröhlicher Musik.
                                              Das größte Problem ist einfach, dass der Ton des Filmes im Vergleich zwischen erster und zweiter Hälfte schlicht nicht wirklich merklich umschwingt. Es gibt vereinzelt starke Bilder und Szenen (der Leichenberg, das Wiedersehen mit dem Doktor), aber mehr als eine ganz nette Liebesgeschichte ist der Film nicht (und selbst als solcher wird die Suspension of Disbelief ganz schön strapaziert).

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                                              • 6

                                                Alles sehr fluffig, recht amüsant. Gute gespielt, keine Frage. Locker-leichte Unterhaltung.
                                                Das kann aber auch nur bedingt verschleiern, dass sich Woody Allen (in meiner Wahrnehmung) seit jetzt bald 6 Jahren vollkommen um die eigene Achse dreht. Britische Mittel- oder Oberschicht, intellektuell, jung gut aussehend und deren Probleme. Die bewährte Rezeptur funktioniert mal mehr (Match Point) mal weniger (Vicky Cristina Barcelona) gut und den Vorwurf der "verfilmten Altherrenphantasie" muss sich Herr Allen einfach gefallen lassen.
                                                So ist auch "You'll meet a tall dark stranger" gelungen, aber irgendwie auch herzlich egal. Kurz gekaut, schnell verdaut und [für immer] vergessen (um mal die Berliner Schnauze zu Wort kommen zu lassen). Die titelgebende Vorhersage, die Wahrsagerin und Gemma Jones ist dabei Comedy, dafür aber auch recht lustig, auch wenn das ganze eher Sitcom-Charme versprüht, wobei man hier wohl davon ausgehen kann, dass der Charakter als Comic-Relief angelegt ist. Was man von der Posse, in die sich Anthony Hopkins reinstürzen muss (leider!) nicht behaupten kann. Das hätte, wenn überhaupt, wirklich höchstens als reine Karrikatur funktioniert. Der Rest ist recht egal, wie oben geschrieben, Dienst nach Vorschrift. Das ist nicht schlecht, aber eben auch nicht sonderlich aufregend.
                                                Schließen wir diese kleine Review mit einem heiteren Spaß:
                                                Tja, Herr Allen, da sind sie momentan wohl nur der zweitbeste Woody im Filmgeschäft. Ha, ha, ha...

                                                • 8

                                                  Eine unfassbar geniale Wucht. Kein verkopfter Kunstfilm, sondern spannendes Unterhaltungskino mit Botschaft. Eine faire Abhandlung über Religion (ich würde fast schon eher sagen: Glaube) und eine erschreckende und traurige, wie auch optimistische Darstellung der Geschehnisse und eine stille Meditation über Verantwortung und Zusammenhalt.
                                                  Ein wunderbarer Cast spielt sympathische und sehr menschliche Figuren, deren Schicksal uns nicht egal ist (ich wusste nicht, dass der Film auf wahren Begebenheit beruht, was das ganze nochmal einen ganzen Zacken spannender gemacht hat), mit denen wir mit leiden, mitfiebern aber auch lachen können.
                                                  Einzige Schwäche sind ein paar kleinere Durchhänger gegen Ende und es wäre schön noch ein wenig mehr vom Alltag der moslimischen Gesellschaft im Dorf zu sehen, aber das sind kleine Fehler, die das positive Gesamtbild kaum stören.

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                                                  • 6 .5

                                                    Konventionelles und reichlich vorhersehbares Roadmovie, vor der Kulisse der südamerikanischen Slums. Kennt man, tut nicht weh, Liebesgeschichte gibt es auch, alles wie gehabt. Also quasi nochmal "Slumdog Millionare" ohne Oscars.
                                                    Unterhaltsam, aber wenig erhellend.

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