Dachsman - Kommentare
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Alle Kommentare von Dachsman
Harrelson kann erzählen, was er will, aber dass er dieses Projekt noch in irgendeiner Weise ernst genommen hat, glaubt ihm doch keiner! Wer den Vorgänger anstrengend fand, dem dürfte bei dieser Knallchargen-Revue der Kopf platzen. Ich könnte mich jetzt ereifern, dass Radcliff komplett verschenkt ist, dass Caplan zwischen einem viel besseren und noch schlechteren Film zu pendeln scheint, dass der Rest wirklich überhaupt keinen Bock mehr hat. Im Kino habe ich mich eigentlich nur über die Lautstärke geärgert. Kaum, dass man seelig entschlummern möchte schreit wieder irgendwer rum. So geht's ja nun auch nicht, ihr Doofmänner!
Liebe Mutter, heute schreibe ich Dir einen langen Brief. Für einen kurzen fehlt mir die Zeit.
Ein Zu-Film: Zu melodramatisch, zu breitgelatscht, zu viele zu schlechte CGI-Effekte. Davon abgesehen aber mehr als ordentlich. Zu empfehlen.
Ich verstehe die krasse Ablehnung diesem Film gegenüber ehrlich gesagt nicht. Beziehungsweise, nein, das ist falsch. Ich könnte die Kritik an "Suicide Squad" schon nachvollziehen, denn er ist, aus Gründen, die noch zu klären sein werden, nicht sehr gelungen. Ich kann aber nicht nachvollziehen, wieso Zuschauer, die beispielsweise "Guardians Of The Galaxy" über den grünen Klee gelobt haben, diesen Film herunterputzen, als hätte er ihre Mutter beleidigt, ihren Hund gefressen und in ihren Vorgarten geschissen.
Das größte Problem von "Suicide Squad" sind tatsächlich seine Bruchstellen. Ich kann natürlich nicht sagen, welche Entscheidungen Ayer zu verantworten hat, welcher Film ihm ursprünglich vorschwebte und wo das Studio eingegriffen hat. Allerdings fühlt sich der momentan im Kino zu sehende Film an, wie Flickwerk. Spätestens nachdem Rick Flagg durch die Tür hoch oben im Wolkenkratzer tritt, sehen wir schlicht einen anderen Film, als noch zu Beginn. Die Witzigkeit nimmt ab und verändert sich, die visuellen Spielerein verschwinden und nicht mehr jede (und ich meine wirklich jede!) Szene ist mit einem anderen Radio-21-1Live-Song unterlegt.
Bei diesem Schnittmassaker, welches der Film offenbar durchlitten hat, sind allerdings auch Szenen verloren gegangen, die für das Verständnis der Handlung relevant sind. Warum die anfangs rein aus Eigeninteresse handelnden Mitglieder des titelgebenden Squads ab der zweiten Hälfte für einander einstehen, bleibt ein Rätsel. Als Franchise-Zwischenspiel bleibt außerdem das Problem, dass schlicht nichts passiert. Am Ende sind die Figuren quasi wieder da, wo sie angefangen haben. Wörtlich.
Das ist in der Hinsicht ärgerlich, weil irgendwo in "Suicide Squad" sogar ein unterhaltsamer Film steckt. Viola Davis ist gigantisch, Will Smith hat sein Starpotential lange nicht mehr so unter Beweis gestellt und Margot Robbie bekommt endlich die Chance ihr Starpotential unter Beweis zu stellen. Bleibenden Eindruck hinterlässt allerdings Jay Hernandez, als feuriges Herzstück des Ensembles. Ein Ensemble übrigens, in dem selbst Jay Courtney einen guten Job macht.
"Suicide Squad" ist tatsächlich näher am verstümmelten und verkannten "Fantastic 4" als am geleckten "Guardians Of The Galaxy". Wo letzterer nur auf Banalität setzt, ist hier im Design, in der Geschichte und in den Figuren zumindest ein Funken Eigenwilligkeit und Kreativität zu erkennen. Das heißt nicht, dass "Suicide Squad" am Ende nicht doch nur ein Blockbuster wäre (und vermutlich bricht ihm das schlussendlich das Genick), aber ein sehr viel angenehmerer als die Auswürfe, die wir dieses Jahr sonst erdulden mussten.
John Goodman als paranoider Redneck-Fritzel ist die halbe Miete. Ich kann mir nicht vorstellen, dass diese absurde Mischung aus Kammerspiel, Escape-Game und Monster-Movie ohne ihn funktioniert hätte. Winstead macht die meiste Zeit nur große Augen und Gallagher Jr. hat einen gebrochenen Arm. Der Film mag ein Flickwerk sein, profitiert aber davon, nicht alles auszuerzählen (wirklich subtil ist er allerdings auch nicht) und am Ende eben genau das zu liefern, was der Zuschauer zwar insgeheim gehofft, aber wahrscheinlich nicht erwartet hat. Kein großer Wurf, aber anschaubar. Die Kellerszene in "Krieg der Welten" ist trotzdem besser.
Eine Woche ist vergangen, seit die letzte Folge von "Six Feet Under" über meinen Fernseher flimmerte. Eine Woche danach bin ich immer noch aufgewühlt. Über drei Monate habe ich am Leben der Fishers und des sie umgebenden Mikrokosmos' teilgehabt. Ich habe gelacht und geweint. Ich war genervt und mitgerissen. Ich haben Figuren lieben gelernt, die ich beim ersten Treffen unausstehlich fand, und ich habe Schwächen und Eitelkeiten in Figuren erkannt, mit denen ich mich doch eigentlich identifiziert habe. Eine Woche später weiß ich noch immer nicht, was ich mit "Six Feet Under" anfangen soll. Ich kann die Serie nicht empfehlen, ich kann niemandem von der Serie abraten. Ich möchte die zahlreichen herzlichen und herzzerreißenden Momente bewahren und doch nie zurückkehren. "You can't take a picture of this..." Ich kann im Grunde kaum über "Six Feet Under" sprechen, selbst eine Woche danach nicht, vielleicht niemals. Vielleicht möchte ich das auch nicht. Ich glaube und fürchte, dass ich "Six Feet Under", wenn überhaupt, nur mit Menschen teilen kann, die diese Geschichte selbst erlebt haben. Mit all ihren Makel, mit all ihren gleißend hellen Momenten. "Better is one day in this life than all eternity in the world to come." Eine Woche später.
Es ist zwar schwer, diesem zweistündigen "In Memoriam" so böse zu sein, wie seinem Vorgänger, trotzdem hat mich "Beyond" nicht nur unendlich gelangweilt, sondern auch geärgert. Ich will weder eine "früher war alles besser"-Wehklagen anstimmen, noch die (vermeintliche) Qualität von Filmen an ihren Namen festmachen, aber die bisherigen Einträge in das Franchise lockten mit Titeln wie "Am Rande des Universum" oder "Das unentdeckte Land" und heute spuckt der Generator "Into Darkness", "Beyond" oder "Resurgence" aus. Bei aller Sympathie für J.J. Abrams, mittlerweile sind die Filme inhaltlich genauso bliebig und austauschbar.
Hätte im Schnittraum jemand eine Sequenz aus dem finalen Geprügel von "Into Darkness" in die abschließende Rauferei von diesem Film geschnitten, stehen die Chancen gut, dass ich es nicht gemerkt hätte. Das wäre vielleicht nur ein Tropfen auf den heißen Stein, wenn die Neuauflage von "Star Trek" nicht ungeniert und unverblümt zum dritten Mal die selbe Geschichte erzählen würde. Wie häufig sollen Kirk Jr. und naseweis Spock eigentlich noch mit ihrer Rolle hadern, nur um am Ende doch ein Raumschiff zu bauen und ins All zu fliegen? Den Status Quo aufrecht zu erhalten ist eine Sache. Den Status Quo aber als Errungenschaft darzustellen ist bestenfalls albern.
Die Figuren entwicklen sich nicht. Da können die Blau-, Gelb- und Rothemden noch so viele Aussprachen haben. Uhura und Sulu sind nur im Film, um Krall beim Grunzen und Raunen zuzuhören. Was dessen Problem eigentlich genau war, habe ich trotzdem nicht verstanden, aber gut. Blasser bleibt nur noch Sofia Boutellas groß angekündigte Albino-Amazone, deren Charakter über "Tote Familie" nie hinaus kommt.
Bliebe wenigstens die Hoffnung auf einen zünftigen Blockbuster, aber auch an der Stelle versagt "Beyond" fast vollständig. Verwackelte Prügeleinheiten und schwerelose Green-Screen-Akrobatik sind mir entschieden zu wenig. Die "Sabotage"-Schlussschlacht erinnert unangenehm an "Guardians Of The Galaxy" und wirkt in einem so kriegerischen aber auch betont bedeutungsschwangeren Film doppelt deplatziert. Dass die Enterprise am Ende gegen eine Welle aus animierten Sägenspännen zu kämpfen hat, war aber ohnehin eine seltsame Idee.
Ich weiß nicht, was ich mir gewünscht hätte. "Trek and The Furious" oder tatsächlich mal wieder eine Sci-Fi-Sternenreise. "Beyond" ist weder das eine noch das andere. Und das ist wahrscheinlich die größte Enttäuschung. Bei der nächsten Bruchlandung der Enterprise (dick auf allen Postern und Trailern angekündigt, haben wir noch nie gesehen!) muss ich nicht mehr an Bord sein.
Eine Liste ist eine Liste.
http://www.moviepilot.de/liste/lost-in-time-like-tears-in-rain-science-fiction-dachsman
Bin jedes Mal enttäuscht, wenn ich auf ein Gewinnspiel klicke und keinen Text von Vega finde. :'(
Mit Elfenbeingriff und hübschen Landschaftsbildern veredelte Räuberpistole aus der Wirtschafts-Mafia-Welt, in der Frauen noch wehklagen und Männer noch ehrenhaft sein dürfen. Unauffällig gespielt, unaufregend gemacht, uninteressant anzuschauen.
"This is a love story." Das meint der Film tatsächlich ernst. Der eine Fehler von "Deadpool" ist es, zu glauben, dass seine titelgebende Witzfigur ein Charakter wäre, der eine dramatische Geschichte tragen kann. Kann er nicht. Die Romanze zwischen Wade und Vanessa ist aufgesetzt, die Krebserkrankung faules Mittel zum Zweck. Der Versuch eine reine Comic-Relief-Figur zum Protagonisten zu machen, erinnert an die Fortsetzungen von "Fluch der Karibik". Der andere Fehler von "Deadpool" ist sein Humor. Die entfallenen Szenen auf der DVD zeigen, dass Hauptdarsteller und Fanboy Ryan Reynolds den "Merc with a Mouth" konsequent durchgezogen hat. Deadpool quasselt. Eine hohe Gagdichte wird bei geringer Trefferquote allerdings zur Nervenkostümzerreißprobe. Zu guter letzt scheint die Figur auch keiner so recht verstanden zu haben. Für einen Film, der selbst die Namensgebung der Figur erklären muss, irritieren die Brüche der vierten Wand. Die ausgespielte Foltersequenz ist, ebenso wie Sex-Montage, letztendlich reine Schaulust. Wade wird dadurch zu Deadpool. Von einem großmäuligen Söldner zu einem großmäuligen Söldner. Ein paar gelungene Einzelszenen retten der Hype gerade vor dem Totalausfall. Fortsetzung kann ohne mich statt finden.
Nichts gegen Jump-Scares, aber dass "Conjuring 2" seinen Zuschauern einfach alle fünf Minuten lauthals ins Gesicht brüllt, ist doch arg anstrengend. Ansonsten bietet Wan Dialoge aus der Hölle, Kostüme von Monty Python und eine Musikauswahl vom Classic Rock Radio. Ein sehr lauter, aber auch sehr lustiger Film.
Hitler zu dämonisieren würde das deutsche Volk entlasten, deswegen sei es wichtig, über ihn zu lachen, findet David Wnendt. Eine steile (wenngleich selbstverständlich nicht falsche) These, die der Regisseur in einem Interview zur Romanverfilmung „Er ist wieder da“ formuliert. Der Teufel steckt allerdings im Detail, wenn Hitler schon im Titel zu „Der, dessen Namen nicht genannt werden darf“ mystifiziert wird. Absurd klingen die Worte aber aus dem Mund des Mannes, der einen Film gedreht hat, der sich zwei Stunden darüber empört, dass Deutschland über Hitler lacht.
Ich habe das Buch schon nicht verstanden. Hitler ist wieder da, eineiert von Station zu Station und am Ende entsteht das vierte Reich wegen des Privatfernsehens. Das ist bedingt lustig. Trotzdem versichert jede Figur dem Leser stets, dass das alles sehr lustig ist. Dem komischen Potential der Prämisse traut Regisseur Wnendt auch nicht über den Weg, deswegen fängt er an Torten in Gesichter zu werfen. In einer Szene muss Adolf Hitler in eine türkische Wäscherei, um seine Uniform reinigen zu lassen. Am Ende zieht er seine Unterhose aus und wedelt damit vor der Kamera. Dann spuckt ihm jemand Wasser ins Gesicht. Schließlich fasst Hitler an einen Elektro-Zaun. In einem Interview verrät Hauptdarsteller Fabian Busch, dass alle Beteiligten die spontane Szene so lustig fanden, dass sie im Film bleiben musste.
Die Momente, in denen Passanten mit Oliver Masucci in Springerstiefeln und Seitenscheitel konfrontiert werden, lassen den Film dann mit Vollgas entgleisen. Ein bärtiger Stammtischphilosophe will die bärtigen Brandstifter aus Deutschland jagen, ein Suff-Kopf aus Oberinzestdorf macht den Hitlergruß, besoffene Schlandfans vermöbeln Andersdenkende. Der Rest der Bevölkerung ist eher belustigt über das Hitlerstilzchen, welches Wnendt durch die Republik schickt. Keine Ahnung, was die Aussage sein soll. Wahrscheinlich dieselbe wie im Buch „Ui, er hat ‚Heil‘ gesagt. Gewagt!“
Der Rest kommt direkt aus der tiefsten TV-Hölle. Ausgeleuchtet ist der Film wie der Vormittagstrash, gegen den seine Figuren so wettern. Fast jeder Handlungsstrang verliert sich irgendwo zwischen „Der Untergang“-Parodien und Blackfacing. Die Schauspieler interpretieren ihre Rollen mit jeder Szene neu. Am Ende fährt Hitler durch Berlin und kassiert erhobene Mittelfinger. „Damit kann man arbeiten“, raunt er aus dem Off. Um diese These zu stützen, greift Wnendt auf die Bilder aus Freital zurück. Die Szene, in der sein Hitler-Kasper von tatsächliche Neonazis krankenhausreif geprügelt wurde, hat da scheinbar schon wieder vergessen.
Bei den X-Men geht es jetzt also um gar nichts mehr. Botschaft angekommen, Bryan. Waren die nicht mal alle schwul? Habe ich wohl missverstanden. Jetzt geht es um die wichtigen Fragen. Dieser Logik-Fehler, dass James McAvoy Haare hat und Patrick Stewart ja nicht hat mich nämlich seit "First Class" gestört. Davon abgesehen hat mir dieser debile CGI-Zirkus aber mehr Freude gemacht, als "Civil War". Das heißt nicht, dass "Apocalypse" ein guter Film wäre, bei Gott nicht! Aber ein spaßiger Blockbuster, der gestande Schauspieler zum Grimassen schneiden vor grünen Laken verdammt und mit Trauma-Bewältigung in Auschwitz einmal nur haarscharf am Debakel vorbei schrammt. Die Quicksilber-Szenen haben sich nach dem vierten Mal trotzdem abgenutzt und das Wolverine-Cameo wirkt wie aus einem anderen Film. Zum Lachen verleiten Szenen, in denen die Statisten das offensichtlich für die dösenden Zuschauer in den letzten Reihen ausbuchstabieren Wir sehen: Einstürzende Wahrzeichen. Ein Wissenschaftler erklärt, dass das Magnetfeld der Erde zusammenbricht. Ein General raunt: Er will die Welt zerstören! Großartig. Dumm fickt eben doch ganz gut.
Grafik: Die Effekte von WarCraft The Beginning sind fast fotorealistisch! Dazu passen auch der stimmige Comic-Stil und die butterweichen Animationen. Bei den Texturen wäre aber mehr drin gewesen! Besonders die heiße Ork-Braut Garona wirkt sehr verwaschen. Die Umgebungen sind etwas detailarm geraten, dafür blitzt und glitzert ein Effektgewitter ruckelfrei über den Bildschirm. PhysX-Effekte wären aber trotzdem toll gewesen. Trotzdem hat Blizzard aus der angestaubten Engine noch einmal das Beste rausgeholt.
Sound: Die Vertonung ist gelungen. Die kurzen Sprachsampels haben alle besonders viel Hall, dadurch wirkt die farbenfrohe Fantasy-Schlachtplatte sehr episch. Auch die Effekte knallen sehr laut. Ein Fest für jede Dolby-Surround-Anlage. Die Musik klingt auch bombastisch und passt sich dynamisch an das Geschehen an, wiederholt sich aber häufig.
Balance: Als Tutorial-Kampagne ist WarCraft gelungen, auch wenn Newbies am Anfang von den vielen Fachwörtern verwirrt sein könnten. Die Bossgegner sind zwar alle recht einfach, dafür macht das Schnetzeln gegen Gegnerhorden Spaß. Allerdings sind die Paladine zu stark und die VR-Brille nimmt dem Spieler zu viele Aufgaben ab. Häufig konnten wir beim Test nicht zwischen Spielgeschehen und Cutscene unterscheiden. Freies Speichern ist leider nicht möglich.
Atmosphäre: Die Orcs atmen, wegen ihrer großen Zungen, die ganze Zeit durch den Mund. Das stört ein bisschen, ansonsten sehen die Muskelmänner aber furchteinflößend aus. Die Fanatsy-Welt von Azeroth ist schön gelungen, es gibt Burgen und Wälder und Berge. Ob die späteren Tier-2-Sets an den schmächtigen Menschen nicht doch albern aussehen, muss sich zeigen. Die Inszenierung ist aber fast filmreif! Häufig gibt es gigantische Landschaftsaufnahmen mit ganz vielen Figuren.
Bedienung: Die Steuerung mit Maus und Tastatur beziehungsweise Gamepad funktionierte mit dem vorliegenden Testmuster nicht.
Umfang: Zwei Stunden Spielzeit sind etwas mager. Hier legt Blizzard in den kommenden Wochen hoffentlich mit DLCs nach. Bisher sind nur Orks und Menschen spielbar. Fahrzeuge fehlen komplett.
Leveldesign: Es gibt abwechslungsreiche Schauplätze und tolle Farben! Allerdings motivieren die Levels kaum zum Entdecken. Meist bewegen wir uns durch einen Schlauch von Questziel zu Questziel. Hier wäre mehr Vielfalt schön gewesen. Meist führen wir nur Dialoge und töten danach eine bestimmte Anzahl von Gegner, bis es weitergeht.
KI: Die Computer-Gegner verhalten sich fast menschlich, allerdings fällt gerade bei den Orks auf, dass hier nur limitierte Bewegungen und Sprachdateien abgespielt werden. Zumindest bei den menschlichen Avataren hat man jedoch beinah ab und zu das Gefühl echte Schauspieler zu sehen.
Waffen & Extras: Es gibt Schwerter, Äxte und Hämmer in allen Formen und Farben. Cool! Vor allem die mächtigen Magier können sich sehen lassen und drehen eine verloren geglaubte Schlacht meist im letzten Moment. Besonders lustig sind die Zaubersprüche, die schwachköpfige Gegenspieler in Schafe verwandelt. Nach unserem Test zitierte ein Sitznachbar während der Credits einen der Verzauberten. Sein Kumpel fand das geil. Also so richtig, richtig geil, geil, geil.
Handlung: Es geht darum, dass Freundschaft wichtig ist und ein Captain auch mal einen für seine Jungs sowie Führer, Volk und Vaterland wegsteckt. Es gibt viele und lange Zwischensequenzen und coole Charaktere. Außerdem haben die Figuren Tiefgang und es gibt eine schöne Romanze. Die Frauenfiguren sind außerdem stark und können genauso gut zuhauen, wie ihre männlichen Kollegen.
Fazit: Actiongeladenes Fantasy-Spektakel mit geringem Umfang aber viel Tiefgang.
Spielspaß: 95%
Vielen Dank eine Woche voller konstant großartiger Texte und Gedanken. Besser geht Kulturjournalismus kaum. Ganz unironisch und ohne Übertreibung. Ich bin erfreut und beeindruckt - und nach dem Vorjahr nicht einmal überrascht.
Ich möchte Jenny als Jury-Präsidentin für Cannes 2017!
Wenn ich die Reaktionen zu den vorigen Negativkritiken richtig deute, dann freut sich ein bestimmter User jetzt besonders auf diese Filmkunst, richtig?
Ich finde es bezeichnend, dass User es offenbar für "tolerant" und "gleichberechtigt" halten, zu fordern, dass queere Filme doch zu den NORMALEN Filme gestellt werden sollen.
Ich kann nicht abstreiten, dass mich "Civil War" über weite Strecken gut unterhalten hat. Auch wenn das dritte Abenteuer der Avengers mit über zwei Stunden deutlich zu lang geraten ist, bereitet es Vergnügen die Kostümierten im Clinch zu sehen. Höhepunkt ist tatsächlich die Rollfeldrangelei, bei der sich vor allem die Neuzugänge als Spaßmacher hervor tun.
Trotzdem hat mich der Film mehr geärgert als "Dawn Of Justice". Es ist bemerkenswert, wie ungeniert Marvel und Disney am Ende die Hosen runterlassen. Da schwafeln die Figuren ständig von den schlimmen Kollateralschäden und werfen sich Drohungen an den Kopf, aber schlussendlich passiert nichts. Die Figuren entwickeln sich nicht, die Ausgangslage verändert sich nicht entscheidend, als Bauernopfer muss wieder eine Nebenfigur herhalten, deren Verletzungen ziemlich an den Haaren herbeigezogen wirken.
Das Franchise muss weitergehen und "Civil War" meidet die Veränderung wie der Teufel das Weihwasser. Das MCU ist mittlerweile kaum noch von einer überteuerten Serie zu unterscheiden, die zuverlässig jede Staffel auf einem sanften Cliffhanger enden lässt. Der Userscore auf Rottentomatoes geht unterdessen in den wichtigen drei Wochen nach Kinostart in die Höhe und in zwei Monaten läuft die Werbekampagne für "Doctor Strange" auf Hochtouren. Was mich allerdings am meisten ärgert: Ich werde wieder im Kino sitzen.
Gut gedacht, schlecht gemacht. Ich habe wenig Interesse, einen Großkonzern gegen den anderen auszuspielen. Für Snyders Film spricht trotzdem, dass DC scheinbar nicht glücklich ist. Allerdings, so viel Fairness muss sein, nicht nur, weil dieses stahlgraue Ungetüm eine künstlerische Vision ist, mit der weder spießige Comic-Pedanten noch ein Popcorn mampfendes Multiplex-Publikum etwas anzufangen weiß, sondern auch, weil dieser Übermenschen-Fetisch nicht unbedingt gelungen ist.
Es gibt Gutes in dieser Welt. Affleck als Batman, Irons als Alfred; die Dichotomie von Gotham als entvölkertes Labyrinth als nebligen Gassen und finsteren Lagerhallen gegenüber der matt glänzenden Geschäftswelt von Metropolis; die Idee die Anti-Helden auf emotionaler Ebene zusammen zu führen. Eine stringente Mythologie oder Erzählung macht Snyder daraus jedoch nicht. Daran trägt nur bedingt der Franchise-Anspruch schuld, der sich auf recht unbefriedigendes Andeutung beschränkt. Tonal gerät der Film aber immer wieder neben die Spur. Wenn zum finalen Schlagabtausch das Orchestergejammer den Rock-Riffs aus den frühen 2000ern Platz machen muss, ist schon alles verloren.
Am Ende finde ich es bemerkenswert, dass "Dawn Of Justice" deutlichere Parallelen zu "Fantastic 4" aufweist, denn zu "Civil War". Beide versuchen sich an eigenen Interpretationen ihres Quellmaterials. Beide scheitern daran nicht radikal genug damit zu brechen. Dementsprechend zieht Warner die Daumenschrauben von Snyder etwas fester. Ich hätte nie gedacht, dass ich das mal sagen würde aber: Schade.
In John Greens Buch geht es um das Vergessen. Genauer: Um das vergessen werden. Junge Menschen müssen mit der Erkenntnis leben lernen, dass sie nach ihrem Tod nichts hinterlassen können. Deswegen spielen sie Videospiele, in denen sie wieder und wieder den Heldentod sterben. Schauen Filme, in denen das Sterben der Helden die Welt zu einem besseren Ort macht. Löchern Autoren mit Fragen, wie Romanfiguren nach der letzten Seite weiterleben.
In Josh Boones Film geht es um hübsche Teenies, die zu fröhlichen Popsongs klinisch rein sterben. In den Händen von Kichererbse Woodley verkommt die Sauerstoffflasche zum Mode-Accessoire. Da verliert dementsprechend auch die - zugegeben: streitbare - Anne-Frank-Szene ihren narrativen Unterbau. Statt der bitteren Erkenntnis, dass nicht jedem ein Denkmal "vergönnt" ist, gibt es Beifall fürs Knutschen. Das filmische Pendant zum Auschwitz-Selfie.
Wäre so als Quasi-Nicholas-Sparks-Schmonzette eigentlich egal, ist in Anbetracht des Erfolgs aber enorm ärgerlich und in Kombination mit dem kalkulierten Indie-Kitsch unerträglich.
Der Schauplatz weckt Erinnerungen an "Edward mit den Scherenhänden". Die Coens betrachten ihre Kinderstube mit einer ähnlichen Mischung aus Nostalgie, Authentizität und Überzeichnung wie Burton. Die Brüdern betrachten die Vorstadt-Schickeria allerdings durch die Augen eines Außenseiters aus der Mitte der Gesellschaft. Dementsprechend steht am Ende keine Flucht ins Märchenschloss, sondern Rechnungen und Quittungen. Das Leben ist ungerecht und, falls jemand unsere Geschicke lenkt, hat er einen unangenehmen Humor. Im Gegensatz zu Spielberg, der seine Figuren ja ebenfalls durch diese Viertel streifen lässt, blicken die Kinderaugen von Joel und Ethan nicht staunend und gespannt auf die Erwachsenenwelt, sondern zugedröhnt. So wirklich verübeln kann man es ihnen nicht. Wobei die kindliche Perspektive die Sache der Brüdern nicht ist. Der ständige Wechsel vom Vater zum Sohn bremst die episodenhafte Erzählung aus, was bei dem gemächlichen Erzähltempo umso stärker auffällt. Kurz vor Ende hängt "A Serious Man" merklich durch, reißt das Ruder gerade noch rum. Gibt es eine höhere Form von Gerechtigkeit? "Who cares?", schleudert einer der Gelehrten dem rat- und rastlosen Larry (Paraderolle: Michael Stuhlbarg) entgegen. Wen interessiert's? Den da oben, falls es ihn gibt, offenbar am allerwenigsten.
Bei aller Liebe für Ellen Page und ihr Herzensprojekt, aber diese Gardinenpredigt ist nur schwer zu ertragen. In einer Szene tritt tatsächlich ein Priester ans Rednerpult und gibt einen Kommentar, der direkt aus den Schreibstuben vom öffentlich-rechtlichen Kabarett entsprungen scheint. Schlimmer ist nur noch der Auftritt von Steve Carrell, dessen clowneske Posse sich arg mit dem melodramatischen Krebssterben und Michael Shannons Wandlung vom Saulus zum Paulus beißt. Soll wahrscheinlich so, aber dem Film fehlt ein klarer Fokus, um die Handlungsstränge tonal in Gleichklang zu versetzen. Beschämend allerdings, dass in meiner Vorstellung erst das große Kichern und schließlich die Saalflucht einsetzten, weil sich zwei Frauen küssen. Große Empörung entstand nach der Vorstellung über den Altersunterschied und die "Klischeelesbe mit Hemd und Hose". Deswegen sollte man sich den Film also vielleicht doch ansehen.
Über das Leben mit den Toten hat Bernd Schaarmann, Bestatterkind, einen Film gedreht, den er selbst nicht überlebt hat. Die Uraufführung erlebte er nicht mehr. Nach etwa einer Stunde schwebt die Kamera gen Himmel, lässt den Blick dabei aber nicht von der Stadt der Toten. Es liegt nahe, dies als tatsächliche Sterbeszene des Regisseurs zu interpretieren, ob Schaarmann die Arbeiten an seiner Dokumentation abschließen konnte, ist nicht klar. Auffällig ist aber, dass der Film nach diesem Moment etwas zerfasert. Fairerweise muss aber gesagt sein, dass bereits davor der rote Faden die vier Episoden auf drei Kontinenten über Totenkult und Lebenswelt eher lose verbindet. Die Off-Erzählung aus der Ich-Perspektive von Schaarmann wirkt wie der, unfertige, Ansatz dem Geschehen eine Leitfigur zu geben, welche schließlich zum Teil in Bestatter Ricardo gefunden wird. Das ist allerdings Spekulation. Der Kerngedanke und die Auswahl der Akteure ist, trotz des zu ausladenden Ensembles, aufschlussreich.
Seit fünf Jahren geht Brandon Stanton durch New York, photographiert und interviewed die Menschen der Stadt. Mit Tom McCarthys Großstadtmärchen hat der Journalist direkt nichts zu tun. Trotzdem schaffen "Humans Of New York", Stantons Projekt-Blog, und "The Cobbler" in meinen Augen das selbe. Sie verorten sich in der Metropole und erzählen über beziehungsweise dokumentieren das Lebensgefühl eines Ortes, der bis heute Synonym für die Ankunft in Amerika steht. Im englischen Original spielt das Drehbuch dementsprechend mit dem Gleichklang der Worte "Soul" und "Sole". Der Seele der Stadt sind die Sohlen der Bewohner.
McCarthys Film vermengt unterschiedlichste Einflüsse (jüdische Tradition und Musik, politischen Aktivismus), Personen (eine Trans-Frau spielt eine tragende Rolle, ohne, dass es ständig thematisiert oder für explizite Witze missbraucht wird) und Genres. An dem leichtfüßigen Wechsel vom rührseligen Drama - welches Auge bleibt beim elterlichen Date bitte trocken? - zur grotesken Räuberpistole, die jede Möglichkeit ihrer phantastischen Prämisse ausprobiert, und wieder zurück, hat sich so mancher Zuschauer offenbar die Zähne ausgebissen. Die einen wollten lauter Lacher, weil Adam Sandler auf dem Plakat ist, die anderen wollten geradewegs in die Indie-Vorstadt mit ihren Akkustik-Gitarren und warmen Herbstfarben geführt werden.
Ich kann mir nicht erklären, wieso Kritiker und solche die sich dafür halten beziehungsweise es gerne wären, so böswillig gegenüber einem so gutmütigen Film sind. McCarthy - und Mitautor Paul Sado - lieben ihre Figuren. Und ich liebe diesen Film.