dbeutner - Kommentare
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Alle Kommentare von dbeutner
In der ersten Hälfte kommt noch ein bisschen Tragik durch, der Konflikt, in dem sich der Pater befindet, aber letztlich wird der nur kurz beleuchtet. Er bleibt Hintergrundthema, aber nicht Dreh- und Angelpunkt der Geschichte. Ich hatte mir inhaltlich deutlich mehr versprochen, und wurde dann vor allem mit reichlich Blutspringbrunnen genervt.
Gelesen hatte ich vorher: Geeignet insbesondere für Leute, die sonst nix mit Vampirfilmen anfangen können. Kann das so nicht unterschreiben.
Auf der Haben-Seite sind gute SchauspielerInnen und erlesene Bilder. Aber das reicht nicht, um davon irgendwie angetan zu sein...
Dass ich "Hunger" nur einen Tag zuvor gesehen habe, war wirklich reiner Zufall - die Filme passen überhaupt nicht zusammen, und dennoch würde ein DoubleFeature "Hunger / Durst" sicherlich nicht einer gewissen Komik entbehren... ;-)
Lorion42' Kommentar bringt im ersten Absatz den Inhalt gut auf den Punkt, das hätte ich sonst fast genauso geschrieben. Und dennoch möchte ich mit dem Film weniger hart ins Gericht gehen. Gerade mit wenigen Tagen Abstand entwickle ich vor dem Film doch einen gewissen Respekt. Vielleicht liegt's aber auch an der Ausgangssituation des Betrachters, was er mit dem Film und seiner sehr eigenen und gegen den Strich gebürsteten Dramaturgie anfangen kann.
Man erfährt so gut wie nichts über den Irland-Konflikt. Wenn man den Film also als irisch-spezifischen Film sehen möchte, sollte man einen guten Grundstock von Basiswissen mitbringen. Verfüge ich nur in Ansätzen drüber. Aber doch so viel, dass ich den Film zumindest einordnen konnte.
Als Knastfilm ist er in seiner Härte und Unnachgiebigkeit wiederum etwas zu überspitzt, um Generalität in Anspruch zu nehmen - so wie die Härte und Unnachgiebigkeit des Irlandkonflikts eben "etwas überspitzt" sind. Dennoch ist das Thema Entmenschlichung von Gefangenen schon gut auf den Punkt gebracht, und das hat natürlich durchaus gewisse aktuelle und vergleichende Züge. Auch wenn die interne Entwicklung und Diskussion zum Hungerstreik nicht thematisiert wird (was ich tatsächlich als Schwachpunkt empfinde, auch wenn der Film sehr bewusst Lücken lässt, geradezu riesige Lücken ihn auszumachen scheinen) - so wird doch der "Alltag" ausreichend beschrieben, um einen solchen Entschluss nachvollziehen zu können - abseits jeder politischen "Verblendung".
Beeindruckend die eingespielten Statements von Margaret Thatcher - die auch ohne den Film schon ausreichend brutal, höhnisch, achundwasweißichalles sind. Aber im Film kommt das dann durchaus besonders dicke.
Kurzum: Der Film hat mich mehr beschäftigt, als ich es zunächst erwartet hätte. Kein Spaß, ganz sicher nicht, extrem gewalttätig - aber tja, darum geht's ja. Wer also ein Faible dafür hat, sich mit Knast, Repression, Entmenschlichung und Widerstand zu beschäftigen, für den ist es schon irgendwo ein MustSee. Ein außergewöhnliches, und vielleicht kein "tolles". Aber ein Film, der sich seinen Standpunkt erspielt.
Den ganzen (Pseudo-)Romanzen-Teil hätte man sicherlich wegschneiden / aus dem Drehbuch ausradieren sollen, der ist wirklich dünn und behäbig. Aber der Rest - macht Spaß. Sicherlich, das ganze ist deutlich mehr auf Komödie und lustig, tw. albern gebürstet als auf ätzende Satire. Und letztere Variante hätte meinen Geschmack auch noch mehr befriedigt, mit böserem schwärzeren Humor und zynischer Überspitzung. Aber wen interessiert schon, was man draus hätte machen können - das was hier gemacht wurde, trifft zumindest auf den fruchtbaren Boden des "ach wie schön, dass immerhin ein paar Leute in Hollywood Humor und gleichzeitig ein ausreichend distanziertes Verhältnis zur Weltpolitik haben". Wenn man die Erwartungshaltung dabei belässt - kann man an dem Streifen durchaus seine Freude haben.
Nett, aber verpasstes Potential. Bin mir nicht sicher, wie ich Slaters Performance bewerten soll. Die Maske war einerseits radikal (der "schöne" Slater war darin nicht mehr zu erkennen), andererseits auch arg billig (allein die Brille).
Inhaltlich kann sich der Film leider nicht so recht entscheiden. Es gibt ernsthafte Anflüge (die einen Amok laufenden Menschen "erklären" wollen), die aber sehr sehr oberflächlich sind. Die Romanze hat mein Herz nicht erreicht, die Komödie nur selten zu einem Schmunzeln geführt, und grotesk wurde der Film auch nur an sehr wenigen Stellen. An jeder Ecke "lauert" das Potential geradezu, was dem Film auch durchgehend eine gewisse Spannung gibt - die aber fast nie eingelöst wird.
Wer sich für eine trockene Darstellung eines "Amokläufers" interessiert: "Warum läuft Herr R. Amok" von Fassbinder - natürlich anders, aber stringent, eigen, groß!
Immer wieder ermutigend, welche Freiheit sich israelische Filme nehmen, auf eine liebevolle Art kritisch dem eigenen Land zu begegnen und den festgefahrenen Denkmustern eine Absage zu erteilen. Geklaut von "alter.native": "Allein schon die Hauptdarstellerin, die ihre Würde zwischen allen Fronten bewahrt, macht ihn sehenswert." Zustimmung.
Was fehlt? Da wird eine Liebesgeschichte angerissen, die dann sehr abrupt abgeschnitten wird. Die Frau des Verteidigungsministers äußert ihre Kritik so wohlerzogen, dass es schon schmerzt. Und schließlich: Doron Tavory ist mit der Rolle des israelischen Verteidigungsministers mehr als überfordert und füllt diese einfach nicht aus. Selbst echte israelische Verteidigungsminister dürften durchgehend bessere Schauspieler sein (was kein Kompliment sein soll).
Aber dennoch: Sehr nette Grundidee, und schon für den sympathischen Ansatz und diverse weitere Charaktere, die grundsympathisch sind, einiges an Punkten...
Da muss ich mich wohl als Banause outen ;-) Nein, so weit will ich dann doch nicht gehen, sondern dem Film doch einiges vorhalten, was meines Erachtens wirklich kritikwürdig ist. Das fängt damit an, dass der Film ganz leise im Abspann verrät, was man doch im Film spürt, dass es nämlich eine konkrete Buchvorlage gab (La vie rêvée de Séraphine de Senlis). Das ist an und für sich ja nichts Schlimmes, aber wie sonst selten hat der Film sich von Thema zu Thema gehangelt, Hintergründe ausgelassen, Dinge angedeutet, Erklärungen komplett verweigert -- in einer Art, dass ich empfand: Da fehlt etwas; nein, nicht nur etwas, sondern ganz schön viel sogar. "Unrund". Oft geht einem das ja eher so, wenn man die Buchvorlage kennt, und dann einzelne Dinge in einer Verfilmung vermisst. Das ist dann aber ein sehr subjektiv störendes Element. Geht es aber so weit, dass auch Menschen, die das Buch nicht kennen, das Gefühl haben, dass nur Fragmente präsentiert werden, aber der rote Faden, die Hintergründe, fehlen - dann wird es ein Problem des Films, nicht der ZuschauerInnen. Diesen Vorwurf möchte ich unbedingt erheben.
Zum Schnitt bzw. dem langweiligsten ständigen Ausblenden seit der Erfindung des Kinos habe ich mich unten in einer Antwort ja schon geäußert. Hat mich während der Vorführung wirklich kribbelig gemacht. Wie in den schlechtesten Dokus, nur dass dort auf auf der Tonspur doch noch das ganze lecker verkauft wird. Wurde es hier nicht.
Und schauspielerisch: Yolande Moreau spielt sicherlich gut, auch wenn ich die Inszenzierung mitunter als etwas arg platt empfand (der Vorwurf geht aber sicherlich an die Regie, nicht an die Darstellerin; Beispiel: die Baumumarmung). Ulrich Tukur spielt annehmbar, aber das war's auch schon - und dann muss man allerdings immer wieder wieder Anne Bennent als Schwester aushalten - kann mir vorstellen, dass sie sich im Theater gut macht, aber im Film empfand ich sie zumindest in einzelnen Szenen als echte Zumutung.
Alles in allem: Schade. Denn das Thema ist mit Sicherheit total interessant - und hätte mE eine liebevollere, feinere Umsetzung verlangt.
Während mich die erste Episode - sie ist immerhin die etwas kürzere - so gar nicht berührt hat, und ich schon fürchtete, mich durch den Film eher quälen zu müssen, überraschte die zweite Episode um so mehr, mit sehr viel mehr Gefühl, und vor allem: Einer Faye Wong mit kurzen Haaren, die beweist, dass auch Chinesinnen sich nur die Haare abschneiden müssen, um richtig gut auszusehen (jaja, Polizist 223 würde sagen, ich stehe auf Männer, aber das ist gelogen).
http://www.artechock.de/film/text/kritik/c/chexpr.htm ist zuzustimmen, dass die Episoden - nach meinem Geschmack vor allem die zweite - je zu einem ganzen Film ausgebaut hätten werden können, dann mit etwas mehr Entwicklung. Die zweite Episode steht ja eh im Verdacht, Inspiration für Amélie gewesen zu sein; so oder so hat sie ihre ganze eigene Art von Romantik.
Max. 7 für die erste, mind. 8 für die zweite Episode - da habe ich dann mal den Durchschnitt gebildet...
PS: Selten wurde wohl eine asiatische Person mit so viel Herz dargestellt wie der Imbissbudenbesitzer.
Nette Grundidee, die auch in der ersten Hälfte noch viele mögliche individuelle Wege, mit der Situation umzugehen, beleuchtet; insofern interessante Psychostudie. Wohingegen ich sehr große Schwierigkeiten damit habe, ernsthafte Sozialkritik zu entdecken - ich glaube, das interpretiert ein europäisches Auge da höchstens rein, aber das würde so ein Auge auch in jeden japanischen "Schulfilm" reininterpretieren.
Das Ende ist nicht wirklich überraschend (hatte mit einem ganz besonderen Coup gerechnet und wurde doch eher platt enttäuscht). Takeshi Kitano ist natürlich gut, das ist er halt. Die gesamte zweite Hälfte gefällt sich aber immer mehr darin, "Kettenmorde" zu inszenieren - da gibt es dann keine große Psychostudie mehr, da muss der Film einfach ob seiner vielen SchülerInnen am Anfang entsprechend viele Tote produzieren.
Nichtsdestotrotz spannend und in der ersten Hälfte auch einigermaßen intelligent.
Tornatore inszenierte diese Geschichte mit leichter Hand, eine immerwährende Frühlingsstimmung entspricht dem Alter des Renato, viel Phantasie spielt eine Rolle; die Dramatik der Geschichte wird langsam, fast linear zugespitzt, um dann zum Ende hin rel. plötzlich zu erupieren. Die Präsentation aus der Sichtweise des Jungen erklärt auch gerade, warum die Figur der Malèna so verschlossen bleibt - alles andere hätte die Perspektive verlassen müssen, hätte letztlich den "Zauber" zerstört, daher kann ich entsprechende Kritik nicht im Ansatz nachvollziehen.
Wenn sich Monica Belluci die Haare abschneidet oder am Ende noch weiter abgeschnitten bekommt, fange sogar ich an, sie ein klein wenig attraktiv zu finden. Mein insofern vielleicht etwas verschrobener Geschmack war an dieser Stelle sicherlich etwas hinderlich, so in die Geschichte einzutauchen, wie es wohl gedacht war (und wie Tornatore den Film vermutlich selbst sieht ;-)).
Schön inszenziert, mit einem tollen Giuseppe Sulfaro als Renato und einer ordentlichen Portion Kritik an sizilianisch-kleinbürgerlichen Verhältnissen. Von der Stimmung her Cinema Paradiso nicht ganz unähnlich.
Eine sehr merkwürdige Produktion - das Drehbuch ist eher armselig, ein paar ganze große Peinlichkeiten werden noch untergebracht, ansonsten vor allem witz- und überraschungsfrei. Dazu dann ein Cast, der extrem aufhorchen lässt: Samuel L. Jackson und Milla Jovovich, aber auch Grace Zabriskie (Lynch). Doug Hutchison ist mir persönlich ansonsten nicht bekannt, was ich aber auch feiere. Jovovich, in "The Million Dollar Hotel" völlig überragend, agiert hier knapp über der Nulllinie. Und Jackson - reißt es noch ein bisschen raus, der kann einfach nicht schlecht sein; gefordert wird er aber überhaupt nicht.
Kurzum: Gute bis sehr gute SchauspielerInnen brechen unter einem eher unterirdischen Drehbuch und der Regie eines offensichtlich die letzten Lebenskräfte aushauchenden Bob Rafelson (Wenn der Postmann zweimal klingelt; Blood & Wine) zusammen.
Wenn die Coen-Brüder die DarstellerInnen-B-Riege zur A-Riege machen, mit ihrem feinen Gespür für szenischen Humor, der bis auf den letzten Krümel ausgekostet wird, und dem ganzen eine Note der Kaballa aufsetzen - dann haben wir A Serious Man.
Großartige SchauspielerInnen bzw. eine vor allem großartige Inszenierung derselben, sehr subtiler Humor, der von ausgefeiltesten Gesten und Haltungen unterstrichen wird, ein Leben in Paradoxien und der vollkommen offen bleibenden Sinnfrage von all dem, was dem guten Mann da zustößt.
Die Coen-Brüder erzählen in diesem Film also vor allem kleine, mehr oder minder in sich abgeschlossene Geschichten, die wiederum in ihrer Art sich gegenseitig referenzieren. Zugleich steckt in dieser Beschreibung auch der Nachteil der ganzen Sache: Es bleibt recht fragmentarisch, die Story lebt etwas zu sehr von ihren Höhepunkten, und kleine Längen gibt es entsprechend zwischendurch auch. Dennoch: Starkes Kino.
Jon Favreau mal wieder sehr sympathisch. Ein geschwätziger Film mit angenehmem Rhythmus. Wäre dem Werben um "die Neue" etwas mehr Raum gegeben worden, diese dann noch menschlich attraktiv und das Ende runder - hätte es ein großer Wurf werden können. So bleibt es vor allem ein Spaß, mit der Möglichkeit, etwas mitzuleiden.
Die deutsche DVD-Fassung kommt ohne O-Ton daher - daher lieber einen UK-Import genießen.
"wenig bekannten, aber ernstzunehmenden Schauspielern" - also Iben Hjejle ist dem dänisch orientierten Publikum (und inzwischen auch zunehmend international, zB in "Defiance") doch ziemlich bekannt. Und ja - sehr ernst zu nehmen.
Nach von Triers "Geister" ist aber für mich zum Geisterthema alles gesagt worden - ernster ist nicht unbedingt besser. Der Trailer spricht mich überhaupt nicht an, was ich etwas bedaure, da ich insofern diesen Streifen mit Iben Hjejle wohl eher auslassen werde.
Im Gegensatz zu den meisten anderen Filmen von Greenaway sehr viel handlungsärmer. Insofern fast (!) leichte Kost, da man zB nicht wie in "Prosperos Bücher" die Aufmerksamkeit ständig auf 100% haben muss. Sehr szenisch erzählt, im Stil am ehesten vielleicht noch mit "Die Bettlektüre" zu vergleichen. Meine Greenaway-Favoriten sind aber gerade eher die dichteren, dramatischeren Werke.
Dennoch: Alle, die Greenaway bewundern, werden auch hier auf ihre Kosten kommen. Zu empfehlen sei noch die Einleitung von Greenaway selbst vor dem Film.
"teorirum" hat ziemlich weit unten mir die Worte vorweg aus dem Mund genommen. Lese hier mehrfach "Mindfuck" - naja, also ab und zu muss man das Gesehene in den Kontext einordnen, die Personen und ihre Konstellationen verfolgen, von "Mindfuck" ist das aber doch noch etwas entfernt. Was ich nicht kritisieren will - gerade dieser Teil des Spiels mit den Konstellationen hat mir eher sehr gut gefallen.
Aber: Das macht noch keinen guten Gesamtfilm aus. Ich will allerdings auch gar nicht sagen, dass er schlecht ist, aber ich bekomme das Gefühl nicht los, dass Kaufman uns nach "Adaption" zum zweiten Mal mehr mit seinen eigenen Problemen konfrontiert, als dass er wirklich etwas zu erzählen gehabt hätte. Drehbücher schreiben zu selbst-therapeutischen Zwecken - wer's mag...
Im ersten Drittel noch originell und mit erfrischender Absurdität, dann zieht es sich aber. Sicherlich ein interessanter Film seiner Zeit. Polanski selbst ist allerdings später in jeder Hinsicht - als Regisseur und Darsteller - stärker. Und verglichen mit "Der diskrete Charme der Bourgeoisie", immerhin im selben Jahr gedreht, ist "Was?" als Gesellschaftssatire /-groteske doch sehr unbissig.
In der ersten Dreiviertelstunde messerscharf, schauspielerisch sind Taylor und Burton durchgehend brilliant. Das Tempo wird dann aber deutlich zurückgefahren, sobald der Raum weiter wird (insb. im Garten, die gesamte Szene finde ich eher unpassend), ist die "bedrohliche Lage" weniger zu spüren. Zum Ende hin rel. enttäuschend, da der Kern der Geschichte und dessen Auflösung einfach etwas konstruiert wirken; das nimmt in der Retrospektive auch dem Anfang ein wenig Gehalt.
Die Grundkonstellation hat eine Menge Potential, das leider bei weitem nicht ausgeschöpft wird. Der Humor bleibt sehr leise, teilweise lakonisch. Schon nett anzusehen, aber doch ein wenig enttäuschend am Ende, dass weder Komödie noch Drama noch Romanze noch... wirklich ausgespielt wurden.
Ich empfand Bronagh Gallagher als furchtbar anstrengend, aber sie stirbt ja irgenwann. Der Plot nimmt erst nach einem Drittel Fahrt auf, wenn die schottischen Männer hinzukommen - dann fängt es auch an, Spaß zu machen. Iben Hjejle ist allerdings durchgehend gut - der Film kommt halt nicht an viele andere mit ihr heran, und so hat sie nicht ganz so viel Raum, zu überzeugen.
Alles in allem netter Film mit etwas zähem Anfang, der sich entwickelt, aber auch in seinen größten Momenten nicht wirklich großartig wird. Aber in Ordnung.
PS: Vorhersage waren 10 Punkte, was Anlass zur Überprüfung des Algorithmus geben sollte...
Einer der ganz seltenen Fälle, wo ich sagen würde: Nicht unsympathisch, gerne würde ich nen Wein mit ihm trinken - und auch die Rechnung übernehmen, wenn er mir dafür verspricht, NIE WIEDER sich als Schauspieler zu versuchen.
Wer meint, der Film sei "langatmig" oder "fad", hat vermutlich mehr ein grundsätzliches Problem mit lakonischen (so lakonisch ist O'Horten gar nicht - deutlich weniger als etwa Kitchen Stories!) oder ruhigen, liebevoll und langsam erzählten Filmen als speziell mit diesem Film.
Eigentlich ist in den positiven Kommentaren alles gesagt, ich kann es nur wiederholen und halte mich entsprechend kurz: Ruhig, warmherzig, leicht skurril und mit einem leisen, aber sehr trockenen, mehr "grauen" als "schwarzen" Humor. Und: Tolle Bilder!
Einer "Naher Osten"-Film, wie es sie zwar nicht viele, aber doch immer wieder gibt: Unverbrauchte, gute Schauspieler, ein ernstes Thema - "Anliegen" kann man es schon nennen. Und das ganze eingebettet in Ruhe und Staub :-)
Vermutlich einer der wichtigsten Filme zum Thema Selbstmord.
Sicherlich ein "besonderer" Cronenberg, gemäßigt, und eigentlich nur eine einzige Szene, die den Zuschauer ganz kurz psychisch foltert bzw. die Folter ankündigt, es dann aber doch sein lässt. Also relativ ruhig alles.
Die Rahmenhandlung ist über weite Strecken unbedeutend; dem Publikum wird die Aufgabe mitgegeben zu grübeln, was wohl in der Haupt-(Vergangenheits-)Story Schlimmes passiert ist, dass so ein psychisch gebrochener Mann dabei herausgekommen ist. Mehr nicht. Und das ist sehr wenig für eine doch recht viel Raum einnehmende Rahmenhandlung. Fiennes mag ich ja. Aber ihm wurde hier nichts abverlangt. Krank drein schauen und Murmeln - dafür finde ich Fiennes echt "überbesetzt". Na klar macht er das gut. Aber es bringt die Sache nicht voran, man staunt nicht ob schauspielerischer Leistungen, man freut sich nicht über die Spannung - die ist nämlich nur dadurch da (oder auch nicht), dass zunächst alles so nebulös ist.
Und nach über einer Stunde bekommt dann die Rahmenhandlung auch ihren "Psycho-Einschlag" - spätestens in dem Moment ahnt man aber die "Auflösung", die dann am Ende gerade deshalb keine mehr ist.
Das ganze fühlt sich dann an wie 20-30 Minuten Lynch-Kino, nur ohne echte Wirrungen, sondern eigentlich - furchtbar - straight. Am Ende hat man eigentlich ein Kindheitsdrama gesehen, "aufgepeppt" durch scheinbare Mystik. Das alles ist nicht schlecht, und die Tragödie ist ja schon interessant - aber es fühlt sich doch sehr gewollt an, sehr konstruiert - und dafür dann schon wieder zu einfach.
Satirisch, zynisch, sarkastisch. Eine durchweg klasse Besetzung. Hat leider später zwei drei kleinere Längen - man könnte die rausschneiden und durch einige der Outtakes ersetzen; zum Teil sehr unverständlich, warum diese nicht verwendet wurden, geben diese dem Storyverlauf doch mitunter mehr Sinn (oder sind einfach sehr komisch).
Das Ende ist mir zu klebrig. Da wird einerseits versucht, die "Alle sind doch hoffentlich gut"-Mentalität der Masse zu befriedigen, andererseits bleibt er böse, um Leute wie mich zu befriedigen. Das war sehr halbgar. Und auch hierfür gibt es einen Outtake, der dieses Ende sehr viel besser vermittelt.
Für mich der beste Fassbinder (basierend auf Simulacron-3 von Daniel F. Galouye). In gewisser Weise Vorgänger von Matrix, nur ohne großen Technik-SchnickSchnack, sondern mit Fassbinder-Ruhe, Fassbinder-SchauspielerInnen (die bis an die Schmerzgrenze gut spielen) und dem Fassbinder-Gefühl.
War fast nie im Fernsehen zu sehen (zuletzt 2002!), vielleicht, weil er so lang ist (zwei Teile), oder weil er eben mehr Kopf erfordert als Matrix-Action. Ein direktes Remake gibt es übrigens auch: "The Thirteenth Floor" mit Armin Mueller-Stahl - der war OK, kommt aber laaange nicht an das Original heran.
Und das Beste: Seit 18.02.2010 auf DVD erhältlich!