DeDavid - Kommentare

Alle Kommentare von DeDavid

  • 8 .5

    Clint Eastwood. Der zynische Westernheld. Der jazzliebende Denker. Der virtuose Allrounder.
    Vierfach mit dem Academy Award ausgezeichnet ist "Million Dollar Baby" mehr als nur ein Boxerdrama unter vielen. Ausgezeichnete Darstellerleistungen, angeführt von Hilary Swank, eine ruhige Erzählweise, ausgelebte Emanzipation, subtile Charakterzeichnungen und Aspekte, die weit über eine Underdogstory hinausgehen verschaffen Eastwoods Spätwerk eine ansehliche Wertung und einen gerechtfertigten Beliebtheitsstatus.
    Trotz aller Klischees, wie der zerrüttete Familienhintergrund einiger Figuren und unumgänglichen Pathos dürfte "Million Dollar Baby" bei relativierter Betrachtung immer noch auf Inflationsfilmchen innerhalb des Boxsports wie etwa "Rocky" oder "Ali" erhobenen Hauptes hinabsehen dürfen.

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    • 8

      "You have a very nice little boy, madam. His safety will depend upon you, tonight."

      Suspense at its best! Wiedermal gelingt es dem Altmeister, seine Kollaboration mit James Stewart Früchte tragen zu lassen. Ebenso unschlagbar waren die Beiden in " Rope" (1948, dt. Titel "Cocktail für eine Leiche"), "Rear Window" (1954, dt. Titel "Das Fenster zum Hof") und natürlich in "Vertigo" (1958). Besagte Filme zählen auch allesamt zu meinen Lieblingswerken Hitchcocks.
      Die Szenerie in der Royal Albert Hall ist unbeschreiblich spannungserzeugend und fordert dem Rezipienten einiges an Geduld an.
      Unterschätzt!

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      • 10

        Der womöglich ästhetischste Film aller Zeiten und mein unangefochtener Lieblingsfilm.

        6
        • 6
          über Hair

          Das Musical, welches auf dem Woodstock-Festival Dauerschleife gelaufen wäre.
          Ein launiger Clash-of-Cultures, der sich zwar nicht mit musikalischen Prachtstücken wie "The Rocky Horror Picture Show" (Ab heute bin ich glücklicher Besitzer des offiziellen Soundtracks, nur so am Rande!) messen kann, jedoch einfach zum unbeschwerten Mittanzen anregt und das schaffen bei mir nur die wenigsten Filmmusicals.
          In diesem Sinne:

          "This is the dawning of the age of Aquarius
          The age of Aquarius, Aquarius, Aquarius"

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          • 3

            Ach, F***!
            Da investiere ich mein Blut und meine Tränen in eine zeitaufwendige Kritik, die mit zu meinen Längsten gezählt hätte, voller Stilblumen, Kalauer und Kinkerlitzchen, woraufhin mein Server abstürzt und eine Wiederherstellung der letzten Sitzung unmöglicht ist.
            Deshalb nochmal die Quintessenz meines Textes in Kurzform: Neben der zu stringenten Story und des unsäglich nervenden Nixen-Subplots verblassen nicht nur alle Akteure neben Johnny Depp, sondern sind auch noch ziemlich eindimensional. Zimmers Sound kann mich beim x-ten Runterdudeln nicht mehr begeistern. Nicht im Gerinsten.
            Ich hoffe, dass nun ein Schlusspunkt geplant wurde, ansonsten richtet sich die Piratensaga noch endgültig zugrunde.

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            • 8

              "I looked for you in my closet tonight. "

              Was 1986 als kontroverser Thriller galt, der die Massen spaltete, kann heute niemanden mehr schocken, da es nunmal zahlreichen neuen indizierten bis pervertierten (und schlechteren) Kram gibt.
              Doch "Blue Velvet" ist deswegen nicht schonungslos veraltet. Von Beginn an lässt sich Lynchs Unterschrift ausmachen, obwohl sein Durchbruchswerk weitaus stringenter und weniger verwirrend als seine sonstigen Filme funktioniert.
              Neben Kyle MacLachlan, der an erster Stelle mit seiner Rolle als Agent Dale Cooper in Lynchs gottesgleicher Serie "Twin Peaks" assoziiert werden dürfte, gibt es genug Symbolik, um damit eine mehrbändige Buchreihe zu füllen. Egal, ob die Tagtraumsequenzen, die den surrealen Touch bekräftigen oder die bewusste Einbringung von Farben, wie etwa der titelgebende "Blaue Samt". (Übrigens auch ein schöner Song!)
              Wie der junge Jeffrey wird der Rezipient in einen Sog aus SadoMaso-Praktiken, Gewalt, vulgären, leicht beschränktem Vokabular ("Fucker") und Entlarvung hineingerissen, aus dem eine Entziehung ohne nachzudenken mehr als schwierig ist.
              Sozusagen ein Lynch für Einsteiger in sein brillantes, zweiwertiges, unwirkliches Universum.

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              • 8

                "For me God is a disease."

                Berlin, Ende der 70er. Triste Betonbauten säumen die leeren Straßen. Nur hin und wieder sind ein paar niedergeschlagene Menschenseelen auszumachen. Boah, was bin ich froh, erst nach der Wiedervereinigung und nicht innerhalb Berlins geboren worden zu sein. Solch eine elende Stimmung schlägt ganz schön aufs Gemüt. Żuławskis vierte Regie zeichnet nicht nur ein Bild der deutschen Hauptstadt zu DDR-Zeiten, sondern erstellt ein allegorisches Psychogramm über den Trennungsschmerz mit allen Emotionen, die damit einhergehen. Irgendwo zwischen Arthouse, Grindhouse und
                empathischem Drama mit Horrorelementen lässt sich der atemberaubende Streifen einordnen.
                Denn die Atmosphäre lebt nicht nur von der kargen Kulisse. In erster Linie wäre da das unschlagbare Darstelleraufgebot, allen voran Sam Neill und Isabelle Adjani, welche im Nachhinein für einen Academy Award ausgezeichnet werden sollte. Ein César ist zwar schön und gut, doch wäre der Film zu seiner Zeit populärer gewesen, sie wäre die unangefochtene Spitzenkandidatin für den begehrten Filmpreis.
                Der Höhepunkt ist zweifellos erreicht, wenn Adjani in einem leeren U-Bahn-Gang mit ekstasischen Bewegungen, ordinären Suggestionen und Mark zerreißenden Schreien eine Fehlgeburt, inmitten blutiger und eitriger Pfützen erleidet. Einer der Momente, in denen der Rezipient spätestens jetzt von einer rauen Gänsehaut umhüllt wird.
                "Possession" mit all seinen zerrissenen, schizophrenen Figuren kann man nicht beschreiben, man muss ihn erleben und mitleiden.

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                • 7

                  "What blonde in the kitchen?" - "Wouldn't you like to know! Maybe it's Marilyn Monroe!"

                  Mit der kurzen aber effektvollen Filmszene, in der sich Monroes Kleid aufbauscht, schaffte sie es endgültig, eine Ikone für ihre Zeit und die Ewigkeit sowie ein Sexsymbol zu werden.
                  "The Seven Year Itch" ist eine kurzweilige Komödie mit Feel Good-Attitüde, die sich gut in Wilders hervorragende Filmografie einfügen lässt.

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                  • 4

                    Keinesweg verwunderlich, dass Teil Drei keine chronologische Fortführung seiner Vorgänger mehr ist, sondern ein Prequel. (In dem Sinne offensichtlich, denn was könnte nach Ende des zweiten Teils noch erzählt werden. Ich will mal nicht zu viel verraten. Spoiler sind widerlich!)
                    Da diesmal der Plot mitten in der eiskalten Wildnis Kanadas des frühen 19 Jahrhunderts angesiedelt ist, manifestiert sich in mir die Frage, wieso das Geschwisterpaar eigentlich noch attraktiver als bisher ist. Mal im Ernst, die beiden Grazien sehen aus, als ob sie gerade ihr Haar frisch shampooniert hätten, allerdings will ich mal nicht zu penibel sein...
                    Dramaturgisch trete nun einige stärkere Schwächen hervor, doch die Atmosphäre und Darsteller sind dürften weiterhin eine Referenz im Dschungel der Lykanthropenfilme wert.
                    Nur schade, dass sich die ursprüngliche Idee des Erstlings, Pupertät und Metamorphose zu verbinden, nur noch sehr marginal erkennen lässt.

                    • 5

                      Die Fortsetzung des Überraschungserfolgs "Ginger Snaps", aus dem Jahre 2000, greift größtenteils auf die Motive des Vorgängers zurück und bedient sich mal der genretypischen Konventionen, mal werden sie zurückgestoßen.
                      Durch die nur allzu logischen sporadischen Kurzauftritte Isabelles könnte der zweite Teil zur One-Woman-Show verkommen, wäre (!) da nicht die merkwürdig unbekannte Tatiana Maslany, die ungemein zum unheimlichen Feeling beiträgt.
                      Obwohl sich auch bittere (und weit hergeholte) Parallelen zu Magersuchtkliniken ziehen lassen und die Dramaturgie echt nicht von schlechte Eltern ist, bleibt "Ginger Snaps: Unleashed" leider wie schon der Erstling unter seinen Möglichkeiten.

                      • 6

                        Der vielleicht interessanteste Versuch, der jemals das Thema Lykanthropie als Sujet behandelte. Äquivalent zur irreversiblen Fortschreitung der Adoleszenz und des steigenden Hormonspiegels steht der Werwolfsmythos als allegorische Ergänzung dar, die den Schritt ins Erwachsenwerden trotz kleiner Stolperfallen mitträgt.

                        Außerdem sind die beiden Hauptdarstellerinnen Emily Perkins und Katharine Isabelle nicht nur überaus talentiert, sondern auch noch ziemlich scharf, so kommt das Auge des Rezipienten entgegen der leicht trashigen Aufmachung auf seine Kosten. :P

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                        • 7

                          Fans dieses Films gefiel auch:

                          - Jackass: The Movie
                          - Ballermann 6
                          - Saw V
                          - Voll Normaaal
                          - Saw IV

                          Traurig, aber wahr. Ich schätze nicht nur zufällig sind unter der Auswahl Teil Eins des primitven Clipabfalls, zwei Tom Gerhard-Filme und zwei Teile des ebenso mülligen Saw-Franchise dabei...

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                          • 3

                            Die vielleicht größte Marvelgurke, mit der ich jemals meine kostbare Zeit verschwendet habe. (Das lässt sich nur sagen, da ich bisher noch nicht mit "Catwoman" und "Ghost Rider" Vorlieb nehmen durfte. Mir graut es schon jetzt davor und dies ist keineswegs positiv konnotiert.)
                            Daredevil ist für mich schon immer einer der uninteressantesten Comicrächer gewesen und dank der lachhaften Verkörperung der Figuren, der sterilen Inszenierung und der Effekthascherei werde ich meine Meinung vorläufig nicht revidieren können.
                            Hin und wieder ebneten sich mir kurze Momente des Glücks. Als ich erkannt habe, dass der Akteur, der Kingpins Rolle Leben einhaucht der gleiche Typ ist, der den hünenhaften aber unschuldigen Schwarzen in "Green Mile" darstellt. (Michael Clarke Duncan, zur Info)
                            Oder der Score, der sich mit Titeln von Evanescence zeitweise echt hören lässt.
                            Doch ansonsten sieht es für die wirre Verfilmung sehr sehr düster aus. Und damit meine ich nicht das "düster", welches ein gewisser britisch-US-amerikanischer Regisseur zwei Jahre später mit der Wiederbelebung der Fledermaussaga neu definierte...

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                            • 6

                              Family Guy ist homophob, primitiv, innovationsarm, geschmacklos...einfach eine Klasse für sich, insofern halte ich alle Vergleiche mit einer bestimmten gelben Fernsehsippe für unangebracht.
                              Genauso abgestumpft sind die Gags, die in zusammenhanglosen Flashbacks oder platten One Liners an den Mann gebracht werden. Man muss mit MacFarlanes Kreation umgehen können und Sympathie für den Charakterkosmos hegen, damit Family Guy funktioniert. Doch gerade in Spielfilmlänge gestaltet sich die Aneinanderreihung von drei Episoden als etwas ermüdend, zumal eine richtige Story nur grob in ihren Konturen auszumachen ist.
                              Für Fans der Trickcomedy (Zu denen ich mit Abstrichen auch selber zähle) sicherlich eine kleine Offenbarung, für andere belanglos.

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                              • 5

                                Das elfte Gebot: Bewerte niemals einen Film, bevor er erschienen ist.

                                Sei's drum! Den über dreihundert Sündern wünsche ich viel Spass in der Hölle. :)

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                                • Wahrscheinlich einer der besten Rubrik-Beiträge, den ich jemals auf moviepilot gelesen habe.

                                  Zurück in die Zukunft. Ein unvergessliches Stück Science-Fiction-Kino, welches auch noch 2015 seine Berechtigung als solches beibehalten dürfte.

                                  • 8
                                    über Misery

                                    "Misery" zählt neben "The Shining" und "The Dead Zone" zu den gelungensten King-Verfilmungen überhaupt. Noch weitaus furchteinflößender als das intensive Spiel der beiden Hauptdarsteller ist allerdings für mich die Tatsache, dass Kathy Bates in der Rolle des psychopathischen Fans meiner ehemaligen Deutschlehrerin verblüffend ähnelt. Naja, sie hatte eher ein Faible für Katzen als für Schweine...an dieser Stelle noch ein ausdrückliches Lob für das Schwein Misery als sich selbst.

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                                    • 8

                                      "I don't give a fuck about your war - or your President!"

                                      Kurt Russel in der womöglich besten Rolle seiner Karriere. Die nihilistische Kämpfernatur Snake Plissken mit Augenklappe und Kobra-Tattoo passt so perfekt zu ihm wie die ultracoole Plotidee. Nicht umsonst war der Antiheld Vorbild für die Videospielfigur Solid Snake und der Film Vorreiter für das Genre des Cyberpunks und damit Anstoß für nachfolgende gigantische Werke wie "Blade Runner" und "Matrix".
                                      Zugegeben, die obsoleten Effekte reissen heute nicht mal mehr Nostalgiker vom Hocker, doch die karge Atmosphäre bleibt unübertroffen. In der dystopischen Zukunftvision Manhattans wimmelt es von marodierenden Wahnsinnigen, misstrauenden Bekannten und nebligen Seitengassen. Außerdem weiss ich nun, dass ich für meine geplante Reise nach New York unbedingt einen Schutanzug und Atemmaske mitnehmen sollte. Spästestens bei meinem Broadwaybesuch werden sie sich bewehren. :P

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                                      • 8

                                        Eines sollte im Vorhinein zu Tarantino gesagt werden: Ich halte ihn für einen wirklich begnadeten Regisseur, weniger für einen talentierten Schauspieler (Obwohl ich auch sagen muss, dass mir seine Auftritte in "Reservoir Dogs" und "From Dusk till Dawn" durchaus gefallen haben, womöglich auch, da diese jeweils mit seinem Filmtod gekrönt wurden), doch seine sechste Eigenregie erweckt zeitweise den Eindruck, als ob diese dem Rezipienten beweisen will, dass unter seiner Fuchtel jede noch so trashige Story verkauft werden kann. Ich habe von "Death Proof" nicht unbedingt nur positive Resonanzen gehört und daher den Film lange Zeit gemieden, doch irgendwie muss ich mein Bild von Tarantinos Gesamtwerk komplettieren und dazu gehört nunmal sein verlängerter Grinhouse-Beitrag.
                                        Es wäre sinnlos abzustreiten, dass "Death Proof" nicht seine Vorzüge hat. :P
                                        Damit meine ich nicht, dass die Girlies meine uneingeschränkte Sympathie haben, vielmehr beschränke ich mich in diesem Fall machohaft auf ihr äußeres. Kurt Russel, der finstere Lustmolch bekommt die blutige Vergeltung von emanzipierten Frauen zu spüren, wie es schon einige Charaktere in "Kill Bill Volume 1 & 2" und "Jackie Brown" vor ihm taten.
                                        Auffällig ist, dass Tarantinos mittlerweile bekannter Fußfetisch hier seinen geschmacklosen Höhepunkt findet, nicht nur zufällig sind in "Death Proof" mehr Extremitätenaufnahmen zu finden als in allen seinen anderen Werken zusammen.
                                        Die Spielereien des Films wie eine zehnminütige S/W-Sequenz, der Aged Look und fehlerhafte Tonpassagen sind pure Absicht und gefallen mir trotz ihrer artifiziellen Aufmachung. Man merkt dem Streifen seine Profilierung als Hommage an das Trashkino der 70/80er Jahre an, einen Dodge Charger, wie aus "Fluchtpunkt San Francisco" ist nur einer von zahlreichen Verweisen. Ebenso lassen sich Referenzen quer durch Tarantinos Filmographie finden, die Beste von ihnen war meiner Ansicht nach das erneute Wiedersehen mit dem bornierten Sherrif-Vater & Sohn-Duo aus "Kill Bill".

                                        Letzen Ende halte ich "Death Proof" für den schwächsten Tarantino, was nicht heissen soll, dass er unter dem Durchschnitt liegt. Fakt ist allerdings, "Jackie Brown" ist im Vergleich erschreckend unbekannt und hat mehr Beweihräucherung verdient, als diese halbgare Abspaltung des Exploitationkinos.

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                                          Shyamalan kann an an seine Erfolgsregie "The Sixth Sense" anknüpfen. "Twillight" ist ein Independent-Tipp. Adam Sandler spielt in einem Film mit, indem er nicht als Zotenkasper agiert.
                                          So unwahrscheinlich es auch klingen mag, doch die drittgenannte Utopie ist tatsächlich eingetroffen. Unter Andersons Fittiche, der sich mit seiner vierten Regiearbeit von seinen überlangen Meisterwerken abhebt, kann Sandler aus seiner festgeschriebenen Rolle des Pausenclowns ausbrechen und endlich sein sonst so geschickt verborgenes Potential unter Beweis stellen. Die Rolle des teils autistischen Barry, der unter seinen herrischen sieben (!) Schwestern und seiner ausgeprägten Kommunikationsschwäche leidet, und dabei in den weitläufigen Räumen stets etwas verloren wirkt, scheint ihm auf den Leib geschnitten worden zu sein. Er übermittelt seine Darstellung so tiefgründig und glaubhaft, dass man meinen könnte, eine ganz andere Person vor sich zu haben . Ihm gelingt dabei der knifflige Spagat zwischen Komik und Tragik, der in seiner Darbietung absolut angemessen ist.
                                          Alle anderen Akteure verblassen neben dem Guten, selbst Emily Watson ("Roter Drache") und Philip Seymour Hoffman ("Magnolia").
                                          Unterbrochen von einem Kriminal-Subplot, sporadischen Farbstrudeln und wahrnehmbaren Knistergeräuschen kann die romantische Komödie auf die meisten Genrebeiträge herabsehen und dass, obwohl Anderson sich hier auf unbekanntem Terrain bewegt. Diese Koryphäe ist nunmal ein Allrounder!

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                                          • 1

                                            Kennt ihr das? Wenn Freunde (*hust*) euch der Ohnmacht nahe vor Euphorie überschäumend von einem vermeintlichen youtupschen Meisterwerk erzählen, das sich bei persönlicher Betrachtung als totaler Bockmist erweist?
                                            Nicht zum erstem Mal wurden mir wie in diesem Fall 10 Minuten platter Leerlauf aufgezwungen...deshalb versuche ich möglichst systematisch, solchen Schund wieder zu verdrängen, zu meinem Bedauern mit wenig Erfolg.
                                            Wie kann ein parodistisches Lehrvideo unlustiger sein, als die durchaus Ernstgemeinten von der Fahrschule?
                                            Traurig aber wahr, was alles im Verlauf der Zeit Kultstatus erlangt hat.

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                                            • 6

                                              Ein typischer Fall, bei dem sich der englische Titel weitaus cooler anhört als die deutsche Variante. Ursprünglich als Ingenieur und sein Helferlein gedacht, wird erneut die Frage aufgeworfen, wer von beiden das eigentliche Genie ist. (Meiner Ansicht nach nutzt der gute Wallace seinen treuen Kameraden nämlich ziemlich ungeniert aus. Ein schöner Running Gag, der sich schon durch die Kurzfilme zog und auch hier verwendet wird)
                                              Ihre knapp fünfundzwanzigminütigen Minierlebnisse funktionieren jedoch noch weitaus besser. Dazu kommt, dass viele Ideen der Vorgänger geschickt "recycelt" wurden wie die Herde knuffiger Schaafe, die durch eine lebhafte Karnickelhorde ersetzt wird und Gromits wiederholter Showdown gegen einem Hund als Widersacher.
                                              Gelungen fand ich wiederum die Anspielungen auf "Watership Down" und "King Kong und die weiße Frau".
                                              Doch wer sich bereits mit den früheren Abenteuern des Knetfigurenduos anfreunden konnte, wird dies auch im Kinoauftritt beherzt schaffen.

                                              PS: Die Stop-Motion-Technik halte ich im allgemeinen für sehr brillant. Ein weiterer Vertreter ist der australische Film "Mary & Max". Auch absolut zu empfehlen!

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                                                über Platoon

                                                "She's a fucking human being, man"

                                                Antikriegsfilme gibt es wie Sand am Meer, doch nicht viele werden so kompromisslos zelebriert wie "Platoon". Ich kann Oliver Stone nicht gerade als einen meiner Lieblingsregisseure bezeichnen und sein Regiedebüt mit Charlie Sheen, der späteren Skandalnudel und Willem Dafoe in eine seiner ersten Rollen will mich auch nicht vollweg begeistern. Sicher, seine drastische Darstellung des Krieges, der Menschen zu Bestien mutieren und alle Reuegefühle im Keim ersticken lässt, besticht durch seinen Verzicht auf Euphemismen und ist wahrscheinlich realitätsnaher als viele andere Genrevertreter, doch genau darin liegt das Problem. Der Rezipient wird sich schon vorneweg das Geschehen in seinen Konturen vorstellen können, da fehlt bei Stones Panoptikum der Grausamkeiten einfach der Überraschungseffekt.
                                                Deshalb sind es in Summe lediglich sechs Punkte. Wäre der Jefferson Airplane Song "White Rabbit" wenigstens herausgehobener eingesetzt worden, würde ich dem harten Stoff einen zusätzlichen Punkt schenken. Andererseits kann ich die dezente Verwendung des psychedelischen Songs nachvollziehen, da die Authentizität des Films unter den unwirklichen Klängen gelitten hätte.

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                                                  Wenn "Life of Brian" für orthodoxe Christen Blasphemie ist, was ist dann erst "Erik the Viking" für die Heiden? Alle Götter Asgards entpuppen sich letzten Endes als hilflose Kinder...doch wie jeder weiss, sind die Anhänger dieser polytheistischen Glaubensrichtung oftmals nicht ganz so borniert wie Vertreter der Erstgenannten.
                                                  Die Regiearbeit des ehemaligen Pythons Terry Jones kann erwartungsgemäß nicht mit den Evergreens der britischen Komikertruppe mithalten, bietet jedoch einige nette Einfälle.

                                                  Übrigens, ein Anschautipp für heute abend. Auf Arte läuft um 20.15 Uhr "Die Ritter Der Kokosnuß", gefolgt von Teil Drei und Vier einer nett gemachten Dokuserie über die Pythons.

                                                  "Kennst du nicht Yesterday von den Beatles oder Ach du schöner Westerwald?"

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                                                    "I'll make him an offer he can't refuse."

                                                    Der Archetyp aller Mafiafilme. Weder Scorseses "GoodFellas", noch De Palmas "Scarface" können da in puncto Stilprägung und der erstklassigen Inszenierungsgüte mithalten.
                                                    Für mich persönlich ist Coppolas Adaption des Bestsellers womöglich die gelungenste Romanverfilmung aller Zeiten. Selbst bei 3 Stunden Laufzeit, die zudem wie im Flug vergehen, schaffte es der begnadete Regisseur die wirklich essentiellsten Handlungsstränge der Buchvorlage virtuos zu verknüpfen. Dass dabei nebensächliche Storyteile, wie das weitere Leben des renommierten Sängers Johnny Fontane und der Brautjungfer Lucy Mancini auf der Strecke bleiben, schadet dem Insgesamtwerk nicht, sondern sorgt dafür, dass die brillante Erzählweise nicht gestört wird.
                                                    Der melancholisch angehauchte Score und der großartige Cast müssen nicht weiter beweihräuchert werden, immerhin sollte man in seiner Kritik auch auf die negativen Aspekte eines Werks eingehen. Wenn sich jedoch wie in diesem Fall trotz tiefgreifender Sezierung nichts unzulängliches finden lässt, kann nur noch von einem Meilenstein der Filmgeschichte gesprochen werden.

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