Discostu - Kommentare

Alle Kommentare von Discostu

  • Ich hab ein wenig Angst, dass der Film sich im Endeffekt etwas auf den "guckt mal was für coole Sachen man im Traum machen kann"-Effekt ausruht, zumindest wirkt der Trailer etwas so. Aber bisher hat Nolan ja eigentlich immer Qualität abgeliefert. Ich bin gespannt.

    • 6

      Nachdem ich "Coffee and Cigarettes" und "Night on Earth" gesehen hatte und recht unterhaltsam fand, wollte ich nun auch diesen Jarmusch-Film einmal sehen. Leider hat er meinen Geschmack aber nicht so sehr getroffen. Das langsame Erzähltempo, die vielen Schwarzblenden und das meinem Empfinden nach zu oft wiederholte Gitarren-Theme (komponiert und gespielt von Neill Young) störten mich zu sehr. Irgendwie kam wenig Spannung auf, was ja nicht generell schlimm ist, der Film bewegte mich aber auch auf anderen Ebenen nicht und das konnten dann auch die großartigen Schauspieler, skurrilen Charaktere und hübschen Bilder nicht so richtig wieder ausgleichen.

      • 6

        Ein Film mit guten Schauspielern, Kameraarbeit und Musik. Das Script weiß aber nicht zu überzeugen. Die Grundstory ist wenig originell, die Charaktere größtenteils zu flach und sehr vieles zu dick aufgetragen. Es geht unter anderem um einen schlagenden Ehemann, einen zusammenbrechenden bigotten Pfarrer, einen sich nicht ernst genommenen fühlenden Mann mit geistiger Behinderung, einen seit Jahrzehnten gegängelten Dicken, die Liebeserklärung eines Rentners an eine Frau die er seit der Schule liebt usw. Der Film ist kurzum überladen mit vielen verschiedenen Themen, die alle nur kurz und oberflächlich behandelt werden, statt die Zeit zu nutzen, um die emotionale Wandlung der Hauptfigur(en) etwas glaubwürdiger darzustellen. Allgemein ist es auch eher wenig glaubwürdig, dass gleich zwei Männer einen Dirigenten töten wollen, obwohl er lediglich den Kirchenchor übernommen hat und dadurch bei der Bevölkerung beliebt wird. Gegen Ende wird das Ganze dann auch noch relativ kitschig.

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        • 9

          Kurz vor dem ersten Weltkrieg: Als sich in einem norddeutschen Dorf seltsame Unfälle und Gewalttaten häufen, versucht der Dorflehrer herauszufinden, wer dahinter steckt.

          Nein, "Das weiße Band" ist kein mittelmäßiger Krimi, denn die Aufklärung der Verbrechen steht hier ausnahmsweise einmal nicht im Vordergrund. Stattdessen beschreibt Haneke in seinem vielfach ausgezeichneten Film eine Dorfgemeinschaft zu Beginn des 20. Jahrhunderts, die von psychischer und physischer Gewalt der Männer gegenüber Kindern und Frauen geprägt ist. Viel ist darüber geschrieben und auch kritisiert worden, dass der Regisseur mit seinem Film andeutet, dass die strenge protestantische Erziehung, die Unterwerfung mit Gewalt erzeugt, ein auslösender Faktor dafür sei, dass die im Film gezeigten Kinder später die Zeit des Nationalsozialismus prägen sollten. Doch auf diese Message reduzieren lässt sich "Das weiße Band" keinesfalls.

          So spielt z.B. die Religion eine wichtige Rolle in Hanekes Film. Sie ist nicht nur eine Begründung für die vielen im Film gezeigten Grausamkeiten der Väter (z.B. Fesseln um Masturbation zu verhindern, abwertende Behandlung von Frauen), sondern wird auch an anderen Stellen thematisiert. So wird die Misshandlung eines Jungen mit Down-Syndrom auf einem Zettel mit einer Bibelstelle in Verbindung gebracht, in der die Sünden der Väter an ihren Nachkommen gerächt werden sollen. Auch dass ein Junge selber den Gürtel holen muss, mit dem er verprügelt werden soll, kann religiös gelesen werden, als Parallele zu Jesus, der sein eigenes Kreuz tragen musste. Doch auch andere Symboliken sind zu finden, so erinnert die Montag von dem Tanz des Erntedankfests mit einer gleichzeitig stattfindenden Zerstörung eines Kohlkopffeldes mit einer Sichel an das seit dem 14. Jahrhundert bekannte Motiv des Totentanzes.

          Durch die vielen inhaltlichen Leerstellen (Wer hat die Verbrechen begangen? Wer wusste davon und hat sie vertuscht? Warum versteckt sich der junge Sohn des Arztes, wenn dieser nach Hause kommt?) lädt der Film neben solch symbolischen Überlegungen auch zu inhaltlichen Spekulationen ein. Der Zuschauer ist gefordert, seine eigenen Antworten auf diese Fragen zu finden und bekommt nur so viel vorgesetzt, wie es unbedingt notwendig ist.

          Auf der technischen Seite ist neben den grandiosen schauspielerischen Leistungen, vor allem von den Kindern, auch die Kameraarbeit von Christian Berger deutlich hervorzuheben. Vor allem beim Thema Tod dominieren faszinierende statische Einstellungen, die durch das kontrastreiche Schwarz/Weiß beinahe wie Gemälde wirken. Diese verkommen jedoch nicht zum Selbstzweck sondern werden auch immer wieder durch eine überraschend mobile Kamera unterbrochen (z.B. beim Tanz am Erntedankfest). Der Verzicht auf Farbe ist nicht nur, wie einige meinen, eine Holzhammermethode, um dem Zuschauer klar zu machen, dass er hier einen Kunstfilm sieht. Stattdessen erfüllt er einige wichtige Funktionen: Da sich der Farbfilm zur der Zeit, in der die Geschichte spielt, noch noch nicht durchgesetzt hatte, erhalten Hanekes Bilder eine dokumentarische Wirkung, manche Einstellungen könnten tatsächlich fotografische Abbildungen aus dieser Zeit sein. Wie das Wort "farbenfroh" schon andeutet, haben Farben außerdem eine positive Wirkung auf den Zuschauer, weshalb der Verzicht auf diese die unangenehme Dorftristesse nochmals betont. Auch der Kampf gegen die Individualität, den die männlichen Figuren führen, wird repräsentiert, da die Dorfbewohner sich nicht durch bestimmte Farben an ihrer Kleidung voneinander abheben. Letztlich wird auch das Thema von "Gut und Böse", dass in "Das weiße Band" eine wichtige Rolle spielt, durch den Kontrast von schwarz und weiß repräsentiert.

          Trotz alledem ist Hanekes Film natürlich nicht perfekt. Vor allem im letzten Drittel hätte ein etwas schnelleres Vorrangehen in der Erzählung viel bewirken können, so stellt sich hier dann leider doch langsam eine gewisse Langatmigkeit ein. Insgesamt ist dem österreichischen Regisseur jedoch ein beeindruckendes Werk gelungen, dass sich auf viele Weisen lesen lässt und einen bleibenden Eindruck hinterlässt.

          • 6

            Der Film fasziniert vor allem durch seine dynamischen Aufnahmen des Läufers Johann Rettenberger, egal, ob er gerade einen Marathon oder von der Polizei davon läuft. Portraitiert wird ein Mann, dessen einziger Sinn im Leben es ist, an seine körperlichen Grenzen zu kommen, den Adrenalinrausch zu spüren – weshalb es auch lediglich aus den Komponenten Banküberfälle, Sport und Sex besteht. Eine Identifikationsfigur ist Rettenberger freilich nicht, weshalb die letzten Szenen seines Lebens auch kaum rühren können und vielleicht auch nicht wollen. Was aber vor allem den Genuss stört, sind kleinere und größere Logikfehler des Drehbuchs. Eine Suche im Wald ohne Hubschrauber, übertrieben dumme Polizisten, eine offensichtlich nicht existierende Autobahnpolizei, eine Fesselung an einen Stuhl bei der mit den Füßen begonnen wird, damit das Opfer die Arme frei hat um den Räuber anzustechen usw. wirken wie unbeholfene Versuche, die Handlung in die gewünschte Richtung zu bekommen.

            • 6 .5
              über Oben

              Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile, das kann leider auch negativ gemeint sein. Oben hat sehr viele schöne Teile: Einige sehr rührende Szenen. Einige sehr lustige Szenen. Eine wunderschöne Animation. Aber insgesamt kann der Film trotzdem nicht wirklich überzeugen, da er all dies nicht wirklich gut zusammensetzt, nicht wie aus einem Guss wirkt. Der Antagonist wird viel zu schnell vorgestellt, die Autoren konnten sich nicht entscheiden, ob die Hunde normale Hunde sein sollen oder nicht und irgendwie funktioniert der Film nicht so gut, wie man es ihm wünschen würde.

              • 7

                Die Unaufgeregtheit sowohl von der Regie als auch der Handlung tut meiner Meinung nach zwischen diesen ganzen Stress-Kamera-Wackel-Thrillern der letzten Jahre ziemlich gut. Nach alter Schule wird hier Spannung vor allem durch die Dialoge zwischen den Charakteren und die stetige Frage, welchem Geheimnis der namenlose Protagonist da wohl auf die Spur kommt, erzeugt. Das Drehbuch ist mit Liebe zum Detail geschrieben und die Auflösung am Ende macht Lust, den Film ein zweites mal zu sehen, um zu schauen, ob man von selber hätte darauf kommen können. Auch eine gute Portion Humor ist mit dabei und verhindert somit, dass durch das für die heutige Zeit ungewohnt gemächliche Erzähltempo Langeweile aufkommt. In manchen Szenen fiel dann aber leider doch etwas negativ auf, dass Polanski mit Action wenig am Hut hat (vor allem die Verfolgungsjagd und das Attentat sind da zu nennen). Das Ende bricht wunderbar mit den Erwartungen des Zuschauers. Insgesamt kein Meisterwerk, was Herr Polanski da abgeliefert hat, aber solide Unterhaltung.

                • 7

                  Schöner Film der Einblick in die Lebenswelt und Probleme von blinden Menschen bringt und gleichzeitig als nette romantische Komödie funktioniert. Vor allem die Kameraarbeit und das Sound-Editing können überzeugen. Leider funktioniert der Roadmovie-Charakter nicht besonders gut, da alle Russen von Deutschen gespielt werden und der Humor ist teilweise sehr deplatziert (in einer sehr emotionalen Szene wird die Mutter angepinkelt). Der Subplot über die ersten sexuellen Erfahrungen der Schwester hat irgendwie nichts mit der restlichen Handlung zu tun. Insgesamt also recht nett, aber nicht herausragend.

                  • 7

                    Ein Film der sich gegen die Unterdrückung und Bevormundung psychisch Kranker stellt, dabei aber sehr stereotyp in Darstellung der Krankheiten bleibt und Aspekte der Romanvorlage für eine glattere Dramaturgie opfert. So wird z.B. die Zweischneidigkeit der Figur des McMurpy aufgegeben, um ein einfacheres Gut-Böse-Schema zu erreichen. Deshalb hat mich der Film eher enttäuscht, trotz der guten Darsteller.

                    • 8

                      Komm und Sieh! geht das Thema des zweiten Weltkrieges aus einem ganz anderen Blickwinkel an, als die glattpolierten amerikanische Filme von Spielberg und Co. Hier soll vor allem die verstörenden und traumatisierenden Wirkungen von Krieg auf den Zuschauer übertragen werden, was durch die hervorragende schauspielerische Leistung, Soundeffekte und Kameraarbeit gut gelingt. Komm und Sieh! ist besonders stark in der ersten Hälfte und auch die Montage am Schluss beeindruckt. Die Verbrennung der Bevölkerung eines Dorfes und Darstellung der diese Tat begehenden Soldaten erinnerte mich dann aber doch wieder etwas zu sehr an andere Filme dieses Genres. Der Film hat zudem einige Längen und stellenweise etwas unpassend wirkende Symboliken (z.B. der Storch). Insgesamt aber ein interessanter, überdurchschnittlicher Ansatz zu dem Thema.

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                      • 8

                        Zwar konnten mich nicht alle Schauspieler restlos überzeugen und juristisch ist die Handlung wohl auch nicht haltbar, trotzdem ein sehr spannendes Kammerspiel, das man gesehen haben sollte.

                        • 7

                          Ein hübsch photographierter, liebevoll ausgestatteter Film über eine Familie in Ost-Berlin, der es schafft das Thema sehr lustig und unterhaltsam zu bearbeiten, ohne dabei der Ostalgie zu verfallen. Manchmal ist der Wechsel zwischen Tragik und Komödie dann aber doch zu schnell, so das man als Zuschauer nicht schnell genug "umschalten" kann.

                          • 6 .5

                            Technisch ist das ganze natürlich ganz große klasse, was Cameron hier abliefert, auch wenn ich den 3D-Effekt allgemein eher störend fand. Die Computeranimationen, das Design der Welt, die Kampfszenen etc. sehen wirklich großartig aus. Inhaltlich fand ich den Film zwar recht rasant und packend, aber mit vielen störenden Elementen. Neben dem Gefühl das alles irgendwie schon gesehen zu haben (Pocahontas meets Matrix?) war mir das ganze irgendwie zu schematisch und platt. Das böse Militär, das geldgierige Unternehmen, die guten Wissenschaftler. Die Lager sind von Anfang an klar, Überraschungen gibt es keine, auch nicht im sonstigen Storyverlauf. Allgemein leidet der Film an sehr schwachen Charakterisierungen (der Colonel wäre platter wohl kaum gegangen). Der ganze naturüberhöhend-spirituelle Komplex mit der Göttin und beseelten Tieren störte mich auch ziemlich. Trotz seiner (sehr vordergründigen) politischen Botschaft regt der Film auch nicht zum Nachdenken an, weil er die ökologische Thematik leider auf dem Niveau einer "Captain Planet"-Folge behandelt. Insgesamt also nettes Popcornkino, aber der Hype ist meiner Ansicht nach keinesfalls gerechtfertigt.

                            • 7

                              Agora überzeugend vor allem in seinen Bildern (sowohl Kameraarbeit als auch Bühnenbild) und der darstellerischen Leistung, hat aber deutlichen Schwächen im Drehbuch. Die Story hangelt sich von einer gewaltsamen Auseinandersetzung zur nächsten, Motive und historische Hintergründe werden nur sehr oberflächlich deutlich, vor allem die Christen sind doch recht stereotyp dargestellt. Hypatia ist in ihrem überzeugten Atheismus historisch für mich nicht glaubwürdig (da mag ich mich aber auch täuschen, bin kein Historiker) und scheint sich statt für die Konflikte um sie herum nur für die Astronomie zu interessieren, was sie für mich stellenweise sogar unsympathisch machte. Allgemein bekommt man den Eindruck, dass der Regisseur sich nicht entscheiden konnte, ob er einen Film über Astronomie oder religiöse Konflikte machen will (Aussagen in Interviews bestätigen dies). Auch die satellitenbildähnlichen Kamerafahrten wirkten auf mich unpassend. Insgesamt aber trotzdem recht unterhaltsam, vor allem die Figur des Davus ist in ihrer Zerrissenheit interessant und das Ende sehr dramatisch und berührend.

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                              • 8

                                2001 ist zweifelsohne ein wegweisender Science-Fiction-Film der durch Bild- und Tongewalt fesselt, und trotz seinem langsamen Erzähltempo auch durch die inhaltliche Unterschiedlichkeit seiner Kapitel gut unterhält. Lediglich das Ende wirkt etwas aufgesetzt, als wollte Kubrick zum Schluss noch einmal deutlich klarstellen, dass es sich hier um KUNST handelt.

                                • 6

                                  Nachdem ich bereits Rosemary's Baby eher enttäuschend fand, aber sehr viel gutes über diesen Film gehört hatte, wollte ich auch ihm einmal eine Chance geben. Überzeugen konnte mich Polanski aber auch mit diesem Film eher nicht. Seine Schauspielerische Leistung war sehr gut und auch optisch hat Der Mieter durch Kamerafahrten und Weitwinkelaufnahmen stellenweise einiges zu bieten. Während ein eher behäbiges Erzähltempo für Spielfilme dieser Zeit eher typisch ist, hatte dieser Film aber meiner Meinung nach sehr viele unnötige spannungshemmende Szenen. Immer wieder wird der sich aufbauende Spannungsbogen wieder abgebrochen, um eine weitere eher überflüssige Szene zu zeigen. Nach etwas 2/3 des Filmes war mir der weitere Verlauf klar. Trelkovski würde sich auch umbringen und als Simone Choule im Krankenhausbett aufwachen. Genau so ist es dann ja leider auch gekommen, weshalb auch der spannendere Teil für mich eher langweilig ausfiel. Ein Vergleich mit heutigen Filmen verbietet sich selbstverständlich, aber meiner Meinung nach kann "Der Mieter" auch mit zeitgenössischen Werken wie "Der Exorzist" keinesfalls mithalten.

                                  • 7
                                    über Stay

                                    Man kennt es ja bereits von Lynch-Filmen wie Mulholland Drive oder Inland Empire. Eine relativ konventionell beginnende Handlung wird immer verworrener und schnell sind weder die Hauptfiguren, noch der Zuschauer in der Lage, Realität und Fiktion auseinander zu halten.

                                    Das Konzept von Stay ist also sicherlich nicht neu, herausragend ist jedoch die technische Umsetzung. Schon die erste Szene, in der ein Autounfall durch an Karosserie befindlichen Kameras gezeigt wird und wir als Zuschauer gemeinsam mit dem Fahrzeug orientierungslos durch die Luft schleudern beeindruckt. Die assoziative Erzählung der Handlung wird dadurch verstärkt, dass ein Ortswechsel selten durch einen harten Schnitt geschieht, sondern durch eine Wandlung der Umgebung. Da ist eine durch das Bild gehende Person plötzlich eine andere an einem anderen Ort oder die nächste Szene beginnt als Reflektion in einem Alu-Luftballon. Nach 2/3 der Laufzeit sind diese Spielereien dann aber doch eher ermüdend als faszinierend.

                                    Die anfängliche Spannung des Filmes nimmt relativ schnell ab. Schon nach 20 Minuten ist klar, dass es sich bei dem Dargestellten nicht um eine objektive Erzählung der Wirklichkeit handelt. So beginnt man also nicht mehr wirklich mit den Figuren mitzufiebern sondern möchte lieber endlich wissen, was denn nun los ist. Hat der Psychiater eine Psychose? Ist dies ein Paralleluniversum? Die tatsächliche Auflösung der Geschehnisse zum Schluss ist dann zwar (zumindest für mich) unerwartet, aber doch eher trivial und etwas enttäuschend.

                                    Ein relativ durchwachsener Film, aber Optik, Soundkulisse und die guten schauspielerischen Leistungen machen Stay trotzdem zu einem unterhaltsamen Filmerlebnis. Zumindest wenn man mit solchen Filmen etwas anfangen kann.

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                                    • 7
                                      über Pi

                                      Auf der technischen Seite verbindet Pi gekonnt den visuellen Stil und die Mischung zwischen Traum und Realität von Lynch's Klassiker Eraserhead mit den schnellen Schnitten, dem elektronischen Soundtrack und der technologischen Thematik von Matrix und anderen Cyberpunk-Filmen. Auch die schauspielerische Leistung von Sean Gullette konnte mich überzeugen.

                                      Die Story eines an Kopfschmerzattacken leidenden Zahlentheoretikers, der mit nur wenigen sozialen Kontakten die meiste Zeit seines Lebens mit der Suche nach Mustern in der Börse und einer Art Weltformel ist, fand ich sehr spannend und gut umgesetzt. Die Storyentwicklung im letzten Drittel und vor allem die Auflösung empfand ich dann doch etwas unbefriedigend, aber insgesamt ein interessanter und sehenswerter Film

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                                      • 5 .5
                                        über Primer

                                        Ein minimalistischer und sehr komplexer Film über Abe und Aaron, die in ihrer Garage versehentlich eine Zeitmaschine erfinden. Die beiden beginnen mehrmals einige Stunden in die Vergangenheit zu reisen, um Gewinne durch Aktienkäufe einzufahren. Die anfänglichen Sicherheitsvorkehrungen, um kein Zeitparadoxon herzustellen, werden immer mehr ignoriert und heimlich weitere Zeitmaschinen hergestellt....

                                        Der Film nimmt sich nur wenig Zeit die Geschehnisse verständlich zu machen. Die verschiedenen Zeitlinien und Storytwists machten es für mich unmöglich, der Story zu folgen. Während die Hautpersonen anscheinend immer wissen, an welchem Zeitpunkt sie sich befinden und was für Klone gerade von ihnen herumlaufen, tappt man als Zuschauer meist im Dunkeln. Obwohl der Film versucht, die Erfindung einer Zeitmaschine realistischer darzustellen als frühere Werke, passiert eher das Gegenteil. Zu keinem Moment fällt ein Satz wie "Ich kann es nicht glauben! Wir haben Zeitreisen erfunden!" sondern es wird sofort dazu übergegangen die Maschine zu nutzen. Insgesamt eine nette Idee die meiner Meinung nach ungenügend umgesetzt wurde.

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                                        • 6
                                          über Hellboy

                                          Um es im Voraus zu sagen: Ich bin kein Comic-Fan. Für mich haben Comic-Verfilmungen deshalb auch nicht den Bonus, meine liebgewonnenen Charaktere endlich auf die Leindwand zu bringen. Für mich muss der Film einfach für sich genommen funktionieren. Christopher Nolan's Reboot des Batman-Franchises ist da das offensichtlichste Positivbeispiel. Hellboy hingegen konnte mich nicht wirklich überzeugen.

                                          Das Grundkonzept des Filmes ist absichtlich ziemlich trashig. Dies wird schon zu beginn klar, wenn im 2. Weltkrieg Nazis, wie sie klischeehafter nicht sein könnten, versuchen, mit einem Portal Dämonen in unsere Welt zu katapultieren. Trotz Intervention Amerikanischer Soldaten gelingt es ihnen: Ein kleines Teufelchen kommt hindurch und wird von Trevor Bruttenholm, einen Regierungsangestellten für paranormale Aktivitäten, adoptiert. Hellboy ist geboren.

                                          Das Konzept eines sarkastischen, oft übelgelaunten Superhelden fand ich recht erfrischend. Eine tiefere Charakterisierung, wie seine Sehnsucht, nicht von allen als Freak angesehen zu werden, wird jedoch leider nur kurz angedeutet. Auch sein Gewissenskonflikt am Ende des Filmes wird nicht sehr überzeugend rübergrbracht. Auch andere Charaktere bleiben zweidimensional und es fällt einem schwer, sich mit ihnen zu identifizieren. Auch die Story fällt recht flach, berechenbar und konventionell aus. Deshalb mangelt es auch sehr an Spannung.

                                          Der visuelle Stil ist sehr gelungen, vor allem Kostüme und Make-Up sind beeindruckend. Leider werden, ähnlich wie in Spider Man, CGI-Effekte zu häufig und offensichtlich erkennbar eingesetzt, was mich immer wieder von der Handlung abgelenkt hat. Hier wäre an manchen Stellen der höhere Aufwand von echten Stunts schöner gewesen, auch wenn die Möglichkeiten bei Kämpfen gegen schleimige Fabelwesen natürlich begrenzt sind. Aber wenn selbst die Autos animiert werden, wenn einer der Protagonisten auf die Straße rennt, ist es irgendwann zu viel.

                                          Was bleibt ist ein schick in Szene gesetzter, sich selbst nicht ganz ernst nehmender Comic-Film, der leider zu oberflächlich bleibt, um sich von anderen Vertretern des Genres abzuheben.

                                          • 6

                                            Auch wenn dieser Film als SciFi-Klassiker gilt, aus heutiger Sicht ist er eher uninteressant. Dies liegt nicht unbedingt an dem Thema, auch wenn es durch die Angst vor den Kommunismus beeinflusst scheint. Dass alle Bewohner einer Stadt zu bedrohlichen Unmenschen werden, kann uns bis heute an die Kinositze fesseln, z.B. in dem nicht tot zu kriegenden Zombie-Genre. Was jedoch enttäuscht, ist die Umsetzung. Das Drehbuch hat einige Schwächen, so konnte sich der Autor anscheinend nicht entscheiden, ob die Menschen nun durch Kopien ersetzt oder über Nacht selbst zu den emotionslosen Gestalten werden. Hinzu kommt ein behäbiges Erzähltempo, flache Charakterisierungen (inklusive der in dem für die Zeit typischen sexistischen Klischee der passiven, schwachen und nutzlosen Freundin des Hauptdarstellers) und eine inspirationslose Regie und Beleuchtung. Pluspunkte gibt es lediglich für die unumstritten starke Beeinflussung des Genres.

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                                            • 5 .5

                                              Von Ridley Scott gewohnt meisterhaft in Szene gesetzt ist dieser Film leider trotzdem nicht mehr als ein zweistündiges Gemetzel. Die US-Soldaten werden wie gewohnt mutig und heldenhaft dargestellt, inkl. dem üblichen "Wir lassen niemanden zurück"-Pathos während die Somalis lediglich als stereotype Filmbösewichte auftauchen. Die Hintergründe des Konfliktes werden lediglich in einigen Texttafeln am Anfang kurz angerissen. Insgesamt liefert einem dieser Film nichts, was nicht auch eine zweistündige Sitzung Battlefield am PC beinhalten würde.

                                              • 7 .5

                                                Ein schöner Film über Freundschaft und Hoffnung, der vor allem durch seine beiden Hauptdarsteller und Thomas Newman's Filmmusik überzeugt. Einige Mängel im Drehbuch wie z.B. die übertrieben bösartige und zweidimensional charakterisierte Gefängnisleitung mindern den Unterhaltungswert jedoch etwas. Insgesamt aber ein Film, den man gesehen haben sollte.

                                                • 6

                                                  Konnte schon das Original auf vielen Ebenen nicht überzeugen, ist auch dieses Remake nicht gerade das Gelbe vom Ei. Eine kreative Regie, gute Spezialeffekte und ein Soundtrack der gekonnt zwischen orchestraler und elektronischer Musik wechselt, hebt diesen Film positiv von Don Siegels Klassiker ab. Auch die Verwandlung von Elisabeth ist weniger widersprüchlich zur Handlung als die von Becky in "Die Dämonischen", auch wenn die Frage bleibt, wo das Double so schnell hergekommen ist. Allgemein bleibt das Drehbuch doch eher schwach. "Die Körperfresser kommen" ist 30 Minuten länger als das Original, ohne, dass wirklich mehr passieren würde. Durch überflüssige Szenen sackt die ohnehin recht flache Spannungskurve immer wieder ab. Das (auch für Kenner des Originals) überraschende Ende ist noch ein Pluspunkt aber insgesamt ist auch diese Version der Body Snatchers ein nur recht durchschnittlicher Film.

                                                  • 8

                                                    Ein ruhiger, melancholischer Film über das Leben und die Liebe mit tollen Schauspielern und einem schönen Soundtrack.