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Alle Kommentare von Ecto1
Ob es ein Fehler war, einen Tag bevor ich für 'The Creator' ins Kino gehe, noch 'Saving Private Ryan' im Heimkino anzuschauen? Nach dem noch immer bombastischen Erlebnis von Steven Spielberg, welches immerhin nun schon 25 Jahr auf dem Buckel hat, wirkte 'The Creator' irgendwie sehr austauschbar und langweilig, obwohl er wirklich verdammt hübsch gefilmt worden ist.
Aber auch die Charaktere blieben mehrheitlich blass und deren Schicksal war mir sowas von egal, ganz im Gegensatz zur Truppe von Tom Hanks, die mich emotional bis zum Ende abholen konnte. In 'The Creator' wirkt alles so beliebig, so selbstverständlich. Ich konnte weder für die Androiden und schon gar nicht für die Roboter die sich durch das Bild bewegen, Gefühle entwickeln. Der Film wirft auch gar nie philosophische Fragen auf, sondern man wird vor vollendete Tatsachen gestellt und mit der Brechstange, in Form von Vietnamkrieg-ähnlichen Bildern, dazu gezwungen, nun etwas zu fühlen. Aber ich fühlte höchstens die 130 Minuten Laufzeit, die sich dann doch etwas in die Länge gezogen haben.
Auch als grosser SciFi Fan, war mir das alles zu wenig und am Ende nur ein schöner Bildschirmschoner. Gareth Edwards mag schöne Filme machen, aber ohne überzeugendes Drehbuch, ist dies am Ende auch nur eine Hülle in der sich die Schauspieler bewegen.
Ich werde wohl auch nie ein Fan von John David Washington, selbst wenn seine Stimme wie die seines Vaters klingt. Er hat weder dessen Charme noch das Charisma und kann irgendwie keine Variationen in seinem Schauspiel zeigen. Aber die Fussstapfen sind auch zu gross um sie jemals ausfüllen zu können.
'The Creator' ist hübsche Langeweile, gut Inszenierte Belanglosigkeit und interessante Gleichgültigkeit, wo selbst das versteckte Potenzial nicht richtig durchschimmern mag. Bei seiner Thematik prallt er gegen seine grossen Vorbilder wie ein Fahrzeug gegen eine Wand. Ich wüsste viele Filme die man an seiner Stelle vorziehen sollte. 'Ex Machina' z.B, oder 'Blade Runner'. Ja sogar 'I Robot' mit Will Smith, liefert hier ordentlicher ab wenn es um Gefühl geht.
Ich würde sogar 'Elysium', einen Film den ich damals als eher durchschnittlich empfunden habe, lieber noch einmal im Kino sehen, als dieses erschreckend schöne, aber auch erschreckend leere Machwerk.
Die apokalyptischen Trilogie von John Carpenter, welche mit 'The Thing' im Jahr 1982 begonnen und durch 'Prince of Darkness' 1987 fortgesetzt wurde, findet hier ihren Abschluss. Inhaltlich haben die Filme nicht wirklich viel gemeinsam und es zieht sich auch kein roter Faden durch.
Was aber offensichtlich ist, sind die H.P. Lovecraft Referenzen. Und 'In the Mouth of Madness' spielt auch auf Lovecrafts Werk "At the Mountain of Madness" an, in dem in der Antarktis unheimliches gefunden wird, womit sich der Kreis mit 'The Thing' wieder schliesst.
Hier bekommt man einen gut besetzten psychologischen Horror Trip, der auf recht interessante Weise mit Realitäten zu spielen weis. Stark besetzt mit Sam Neill und Jürgen Prochnow in jeweils passenden Rollen, ist 'In the Mouth of Madness' eine Liebeserklärung an die grossen Horror Autoren der letzten 100 Jahre und referenziert dabei vor allem Lovecraft, aber auch Stephen King, dem man diese Art von Geschichte auch zuschreiben könnte.
Leider macht der Film etwas zu wenig aus der spannenden Ausgangslage und Drehbuchautor Michael De Luca (Freddy's Dead, Judge Dredd 1995) hätte hier besser noch etwas Feinarbeit mit Carpenter investiert, sowie evtl. noch 10 Seiten mehr Fleisch an den Knochen geklatscht. Das Budget von knapp 8 Millionen USD, hat der Film auch nur knapp wieder eingespielt und die damaligen Kritiken waren oft durchschnittlich.
Fast 30 Jahre später hat 'In the Mouth of Madness' aber wohl Kultstatus unter Horror- oder ganz sicher Carpenter Fans, ist es doch im Grunde ein äusserts ambitioniertes, kreatives Werk und der Stoff war sicher nicht einfach zu verfilmen.
Ich würde ihn jetzt nicht zu einem reinen guilty Pleasure herabstufen, dazu ist er dann doch zu gut und interessant. Was man ganz sicher sagen kann ist, dass er aussergewöhnlich ist, und in jede Horror Collection gehört.
Muss es immer Horror- und Gewalt sein im Horroctober? Nein, denn einer der besten und schönsten Halloween Filme, ist gleichzeitig auch einer der besten Filme aller Zeiten!
Auch nach über 40 Jahren hat 'E.T. the Extra-Terrestrial' für mich nichts an Faszination verloren, da er eine perfekte Komposition an Emotionen darstellt. Auf einen Schlag war ich wieder ein Kind, welches von John Williams an der Hand genommen wird um mich durch die 80er Jahre Perspektive des jungen Spielbergs zu führen. Und im Gegensatz zu modernen retro-Filmen und Serien, welche nur Kopien der damaligen Zeit verkörpern, bekommt man hier noch den echten Stoff von damals auf die Sinne geballert.
Überrascht war ich wie düster 'E.T.' an mancher Stelle ist, was wiederum perfekt zur Halloween Zeit passt, die hier ja auch einen entscheidenden Platz bekommt, und wie hervorragend er auch in meinem Alter noch funktioniert. Was für ein Flash dass damals gewesen sein muss, als man das Ding vor über 40 Jahren das erste Mal über den Schirm gejagt hat. Ich konnte mich jedenfalls nahe heran fühlen an diese Zeit und bei zwei Schlüsselszenen kullerte tatsächlich etwas Flüssigkeit über die Backen - ich bin ja auch nur ein Mensch.
'E.T.' verzeiht man dank seiner Qualitäten und der zeitlosen Geschichte auch die etwas angestaubten Flug-Einlagen, welche durch den pompös-schönen Soundtrack aber noch immer eine unglaubliche Kraft besitzen und für ikonische Szenen gesorgt haben die nun Teil der Popkultur sind. Und wenn das Ende unweigerlich da ist, das Tor sich schliesst und nur noch ein rotes Pulsieren des kleinen Besuchers durchscheint, kann man nur noch sagen: "Alles richtig gemacht, John & Steven, WOW!".
Ich kann mir nur schwer vorstellen, dass auch jemand der 'E.T." noch nie gesehen hat, vor allem ein jüngeres Publikum, hier völlig unberührt vor dem Schirm sitzen kann. Natürlich wird es Leute geben die ein solches Werk kritisieren, das Haar in der Suppe suchen, die gelangweilt sind weil das Erzähltempo eben nicht die Dynamik eines ADHS Social Media Kurzfilmes hat. Wer sich aber Zeit nimmt, den richtigen Moment erwischt, die Geschichte auf sich wirken lässt und sich dann von der Musik und Stimmung tragen lässt, erlebt unter Umständen etwas unvergleichliches, was Hollywood zu Recht den Namen "Traumfabrik" bescherte.
Ohne weiter auf Details einzugehen oder mit recherchierten Hintergrund Infos zu prahlen, möchte ich abschliessend nur noch sagen, dass der Film schlicht und einfach ein Meilenstein des Kinos ist, ein echtes Hollywood Meisterwerk, heute wohl mehr denn je.
PS:
Die damalige Jubiläums-Ausgabe, bei welcher Spielberg leider viele Verschlimmbesserungen - wohl im Rausch des George Lucas Fiebers – anbrachte, sollte man zwingend ignorieren und sich besser die original Kinoversion auf Blu-Ray holen. Seinen CGI E.T. kann sich der gute Herr gepflegt in den Hintern schieben und die zusätzlichen Szenen tragen praktisch nichts zur Geschichte bei.
Auf die Handlung von 'Thir13en Ghosts' möchte ich gar nicht gross eingehen, denn die passt auf einen Bierdeckel. Wenigstens bietet diese eine relativ spannende Ausgangslage, wo eine Familie mit dreizehn Geistern in einem Haus festsitzt.
Produziert u.a von Robert Zemeckis (Back to the Future), ist es ein Remake des Originals aus dem Jahr 1960, der noch als Grindhouse Release in die Kinos kam und einen 3D ähnlichen Effekt hatte, damit Kinogänger die Geister durch eine Brille sehen konnten. Solche Gimmicks bietet das Remake nicht, aber die Geister werden hier oft durchaus kreativ und zum Teil auch verstörend dargestellt.
Regisseur Steve Beck, der in den 80er Jahren noch bei Industrial Light & Magic beschäftigt war und dort an Filmen wie 'The Abyss' oder 'Indiana Jones and the Last Crusade' mitgearbeitet hat, durfte ein Jahr später mit 'Ghost Ship', noch einen ähnlichen, wenn auch billigeren, Edeltrash abliefern. Seitdem hat man nichts mehr von ihm gehört. Gruselig!
Speziell ist hier sicher die Location, ein Haus welches zu 90% aus Glaswänden und Türen besteht. Natürlich ist dies in etwa so wohnlich wie ein Nagelbrett in der Einkaufspassage, warum ich die Begeisterung der Familie auch nicht verstehen kann (verkauft die Bude einfach, wer will da schon wohnen), aber es ist zumindest einzigartig in einem Spukhaus Film.
Leider wären die Hintergrundgeschichten der Geister spannender als der eigentliche Plot, denn die ganze Geisterparty hier bleibt allgemein recht oberflächlich und das Finale kommt direkt aus der Trash Kiste. Daher geht der Film auch nicht weiter auf die Geister ein, sondern diese werden wie Figuren in einem Arcade Videospiel, nur kurz und knackig eingeführt.
'Thir13en Ghosts' ist für mich ein Guilty Pleasure und wurde zumindest optisch ansprechend inszeniert, was bei einem 45 Millionen Dollar Budget im Jahr 2001 auch zu erwarten war.
Fun Fact: James Gunn (Guardians of the Galaxy), war an Korrekturen des Drehbuches beteiligt, wurde aber in den Credits nicht erwähnt.
Der Klassiker unter den Halloween Filmen, nicht nur wegen des Titels. Gemäss John Carpenter von Anfang an konzipiert als reiner Halloween-Nacht-Horror, beruht die Inspiration unter anderem auch auf der urbanen Legende des Babysitter Mörders.
Gedreht wurde 'Halloween' 1978 innerhalb von 20 Tagen, mit einem Budget von knapp 300'000 USD (Was heute ca. 1,5 Millionen wären) und unter anderem mit Hilfe einer Panaglide, einem Klon der Steadicam, die 2 Jahre zuvor bei 'Rocky' erst das zweite mal für eine Filmproduktion eingesetzt worden war.
Natürlich hat 'Halloween' auch etwas Staub angesetzt, wirkt stellenweise recht harmlos, selbst wenn er Horror-Standards geschaffen hat und noch immer mit einem tollen, minimalistischen Gänsehaut Soundtrack daher kommt. Wenn man die Hintergründe zum Film näher betrachtet, dann sollte einem auch klar sein, dass dies selbst zu seiner Zeit ein richtiger low Budget Streifen war.
Dennoch schwebt immer eine gewisse Spannung in der Luft, obwohl weder viel Blut spritzt, noch wirklich viel gestorben wird. Hätte Alfred Hitchcock einen simplen Slasher als Kurzfilm umgesetzt, er wäre wohl ähnlich wie 'Halloween' geworden. Kühl und ruhig, mit einem langsamen Lauftempo inszeniert, bildet der Film ein tolles Anschauungswerk was Kamera und Inszenierung angeht.
Mit Michael Myers wurde damals auch auf Anhieb eine Ikone des Slasher-Genres geschaffen, welcher in bester Terminator Manier unaufhaltsam zu sein scheint und keinerlei Gewissen oder Reue kennt. Dass die emotionslose weisse Gummimaske, auf dem Gesicht von Captain Kirk (William Shatner) basiert, macht das Ganze irgendwie noch schön schauriger.
Nur könnte mancher neue Zuschauer (und vor allem ein jüngeres Publikum), auf die minimalistische, gemächliche und eher zurückhaltende Darstellung, wohl eher gelangweilt reagieren. Dennoch ist 'Halloween' eben ein waschechter Klassiker, der gerade zur im Titel genannten Kalender Periode, und an einem verregneten oder unterkühlten Herbsttag, mit von Blättern gesäumten Strassen, immer wieder gerne über meinen Schirm flimmert.
Der Zahn der Zeit konnte zumindest Michael Myers auch in seinem ersten Ausflug nach Haddonfield, nichts anhaben. Ist er doch durch seine fast schon ferngesteuerte aber höchst geradlinige und unaufhaltsam wirkende Art sich zu bewegen, nach wie vor eine der wohl unheimlichsten Horror Figuren und der wohl bekannteste Messer-Killer der letzten 40 Jahre neben Ghostface.
Mit 'The Mist' bekommt man eine anständige King Verfilmung mit netter Atmosphäre geboten, welche eine gute Mischung aus CGI und praktischen Effekten, sowie originellem Monster Design mit Lovecraft Charakter liefert.
Der Aspekt mit dem religiösem Wahn, welcher wie eine Seuche umhergeht wenn der Mensch an die Grenzen seines rationalen Denkens kommt, hat mir besonders gut gefallen und hätte gerne noch etwas drastischer verarbeitet werden können.
Manche Figur hält sich etwas zu sehr an das Drehbuch und wirkt daher nicht völlig glaubwürdig in ihrem Handeln. Auch bildet sich keine echte Gruppendynamik, sondern der Film teilt relativ schnell in schwarz und weiss auf.
Der geheimnisvolle Nebel, der sich wie ein eigener Raum über die ganze Stadt legt, dient dabei in der ersten Hälfte nur als Kulisse und schürt die Angst vor dem Unbekannten. Spätestens wenn sich Personen der Gruppe weiter hinein wagen, verliert das grosse Unbekannte etwas seinen Reiz, ohne sich jedoch zu sehr zu offenbaren , was eigentlich ganz nett ist, denn man hätte hier auch plumpes Monster Kino machen können.
Das Finale ist dann wiederum sehr konsequent, wenn auch fast schon zu hoffnungslos und eine viel zu rasch beschlossene Sache. Hier hätte es gerne noch etwas drastischer, aussichtsloser und zermürbender inszeniert werden können, was dem Ganzen noch mehr Kraft und Glaubwürdigkeit gegeben hätte. Dennoch irgendwie mitten in die Fresse und auf seine Art aussergewöhnlich.
Als gelungene Mischung aus Desaster-, Mystery- sowie Dramafilm, funktioniert 'The Mist' eigentlich ganz gut, auch wenn er Inhaltlich grösstenteils nur an der Oberfläche des möglichen kratzt.
Gemäss vielen Meinungen eine Mischung aus 'Alien' und 'The Thing', kann 'Leviathan' jedoch bei weitem keinem der beiden das Wasser reichen. Herausragend ist hier vor allem der Cast, der neben Peter Weller (Robocop) in der Hauptrolle, aus bekannten Nebendarstellern der 80er und 90er Jahre besteht. Die Truppe bewegt sich dabei in toll gemachten Kulissen und recht gut umgesetzten Unterwasser Szenen, durch einen faden Aufguss ähnlicher Ausgangslagen.
Das Drehbuch stammt zwar von zwei Autoren, die schon an 'Blade Runner', sowie 'Die Hard' mitgearbeitet haben, vermag aber irgendwie keinen Drive zu entwickeln und der Plot dümpelt so vor sich hin, auch wenn es nie wirklich langweilig wird. Dass Regisseur George P. Csomatos (Rambo 2) bei einem Budget von nur knapp 20 Millionen, hier im Jahr 1989 nicht über B-Movie Creature Effekte hinauskommt, macht den Film für mich nicht zwingend besser, auch wenn es sicher Fans dieser Art von Gummipuppen-Ästhetik gibt. Mir war dies stellenweise schlicht und einfach zu billig und dies obwohl hier das Team von Stan Winston (Terminator, The Thing, Jurassic Park etc.) verantwortlich war.
Gerad im letzten Akt wirkt 'Leviathan' wie aus der Zeit gefallen und könnte auch ein Monster-Film aus den 50er oder 60er Jahren sein. Dies ist etwas schade, denn das Production Design wirkt sonst durchaus hochwertig und gepaart mit dem tollen Cast, hätte man hier mehr herausholen können als einen Unterwasser-Abklatsch von 'The Thing'. Gerade wenn man bedenkt, dass James Camerons 'The Abyss', der auch im Jahr 1989 erscheinen ist, "nur" etwa doppelt so viel gekostet hat und gegen 'Leviathan' in vielen Belangen wie aus der Zukunft wirkt.
Als amüsanter B-Movie mit starkem Trash Anteil im letzten Drittel, kann der schon Spass machen. Und aus filmhistorischer Sicht ist es äusserst spannend, wer alles an 'Leviathan' beschäftigt gewesen ist und auch dass der Film in Italien gedreht wurde.
Aber ich habe wieder bemerkt warum ein vermeintlicher Kult-Klassiker der 80er Jahre, bis jetzt an mir vorbeigeflogen ist. Er ist eben, bei allen positiven Seiten, einfach nicht so gut, gerade wenn man ihn noch mit 'Alien' in den Ring schickt. Der ist 10 Jahre älter, hat nur halb so viel gekostet und setzt seine Gummipuppen effektiver und dezenter, dafür aber auch wirkungsvoller in Szene. Schade!
'Deep Rising' ist ein äusserst trashiges und stellenweise nicht zimperliches Monster-/Horror-Vergnügen, welches sich aber zum Glück meistens überhaupt nicht ernst zu nehmen scheint, was den Film auf seine Art aussergewöhnlich macht.
Es grenzt fast an ein Wunder dass diese Produktion damals eine Kino Auswertung bekommen hat, wo er leider wie die Protagonisten hier, baden gegangen ist. Stolze 45 Millionen Dollar durfte man für diesen Spass verbraten. Und dieses doch beträchtliche Budget für diese Art von Film, sieht man 'Deep Rising' nach wie vor an, denn das Production Design ist superb und daher auch ganz gut gealtert, auch wenn das damalige CGI natürlich nicht mehr ganz taufrisch ist. Jedoch kriegt man auch genug praktische Effekte zu sehen die richtig gut sind!
Ein herrlicher Cast welcher nicht einen vernünftigen Satz sprechen kann, sondern sich mehrheitlich mit One-Linern zufrieden gibt, bewegt sich durch atmosphärisch gut gemachte Sets, die gespickt mit guten Effekten sind, welche an den richtigen Stellen auch nicht am Blut sparen. Die grösste Schwäche ist hier nur die idiotische Story, welche wohl auf dem Bierdeckel einer Sauftour zusammengekritzelt worden ist und 'Deep Rising' als Gesamtpaket zum absoluten Edel-Trash macht.
Regisseur Stephen Sommers war übrigens auch für das Drehbuch verantwortlich und lieferte danach mit 'The Mummy' einen der Kinohits aus dem Jahr 1999 ab. Jedoch ist er dem Big Budget Trash Genre mehrheitlich treu geblieben, wenn man seine spätere Filmografie betrachtet, die von 'Van Helsing' mit Hugh Jackman bis 'G.I Joe: The Rise of Cobra geht'. Alles Filme die einiges teurer waren als 'Deep Rising' und erstaunlicherweise an den Kinokassen weit aus erfolgreicher.
Dieser Film hier kam wohl einfach zur falschen Zeit, oder es fehlte ihm schlicht an echter Star Power, was jedoch auch den Kostenrahmen gesprengt hätte. Und genau dieser Umstand macht den Film auch Jahre danach noch erfrischend.
Für mich und viele andere, ist 'Deep Rising' inzwischen und spätestens nach dem Heimvideo Release, einfach Kult und sollte - meiner Meinung nach - in keiner ernsthaften Filmsammlung fehlen.
Unter den vermeintlich schlechten Filmen der 90er Jahre, gehört dieser mit Sicherheit zu den unterhaltsamsten und besten!
'Appendage', klang irgendwie schon etwas sperrig für mich und ich wusste nicht was ich zu erwarten hatte. Am Ende war dass, was ich da zu sehen bekommen habe, ganz ok.
Der Film beginnt als harmloser Body-Horror mit Familien Zwist, macht danach den nass gewordenen Mogwai, wird direkt zum Gremlin und driftet im dritten Akt etwas stark ins Groteske ab, wo man das "Monster" gegen jede x beliebige Bedrohung, aus dem All, aus der Hölle, aus dem Arsch (Wer hat 'Bad Milo' gesehen?) austauschen könnte.
Etwas schade fand ich, dass aus der eigentlichen Prämisse und dem Spiel zwischen Protagonist und Antagonist, noch mehr hätte herausgeholt werden können, gerade was den psychologischen Aspekt angeht. Aber das Budget war wohl aufgebraucht.
Als Füllmaterial zu Halloween und da in gewissen Streaming Diensten direkt verfügbar, schaut man solch einen Film eben nebenbei mal weg, ohne das eigene Leben wirklich bereichert zu haben.
'Cold Creek Manor' gehört wohl in die Kategorie, (Horror-)Thriller für ein älteres Publikum. Warum der Film im deutschen Raum "das Haus am Fluss" heisst, wissen nur die Götter, denn ein Fluss ist mir da nicht aufgefallen, aber was solls.
Jedenfalls kriegt man hier die übliche "Leute aus der Grossstadt ziehen aufs Land und kriegen irgendwelche Probleme" Story. Ein Drehbuch vom Reissbrett, welches leider nur bedingt spannend ist, sowie einige doch etwas konstruiert wirkende Vorgänge welche diesem Thriller den nötigen Drive geben sollen.
Dennis Quaid und Sharon Stone waren 2003 leider auch keine echten Zugpferde mehr, auch wenn ich sie hier als Paar sehr gerne gesehen habe. Und beide versuchen immerhin diesen mit Klischees vollgepackten Film, glaubwürdig mit Leben zu füllen.
Leider habe ich den Film aber bereits einen Tag danach schon wieder vergessen.
'Cold Creek Manor' ist am Ende aber äussert seichte Thriller Kost von der Stange. Kann man sich anschauen, man verpasst aber mal gar nichts.
Wer ein wenig - guten - "Mom & Pop Horror-/Thrill" haben möchte, greift besser zum 3 Jahre vorher erschienen 'What Lies Beneath' von Robert Zemeckis.
'Dangerous Minds' passt nicht in den Halloween Monat? Aber sicher doch, denn der Film ist an manchen Stellen der reinste Horror!
Der hat nun bald 30 Jahre auf dem Buckel und wirkt mit seiner Ansammlung von Stereotypen wie aus der Zeit gefallen. Heutzutage würde man ihn wohl abfällig als "woke' bezeichnen. Ein akademischer Fiebertraum von hoffnungslosen Optimisten, wo man alle schulischen und bürokratischen Probleme, mit Shakespeare, Schokolade und Karate lösen kann.
Vieles hier wirkt so übertrieben kitschig, ist musste mich zwischendurch vergewissern dass ich keine Soap-Opera am laufen habe.
An anderer Stelle wiederum ist es so lächerlich, dass Schüler Lehrer bedrohen, mit sexistisch Kommentaren eindecken oder auch rassistisch beleidigen dürfen, aber sobald es in der Schule zu kleinsten Anzeichen einer Prügelei kommt, droht man mit Schulverweis, was für ein Witz!
Dass sich diese Sonderschüler am Ende mit Süssigkeiten, gut gemeinten Hausbesuchen, 200 Dollar Kredit und Poesie, in fleissige und motivierte Teenager verwandeln, ist dann irgendwie nur noch unfreiwillig komisch.
Natürlich spricht 'Dangerous Minds' wichtige Themen an, wie z.B das Versagen des schulischen Systems, der Überforderung der Lehrkräfte, die strikte Bürokratie, Disziplin durch Motivation oder Teenager Schwangerschaften. Jedoch ist das alles so oberflächlich, so voller Klischees, so eklig selbstverständlich, dass das Ende des Films wie ein schlechter Witz daherkommt. Drehbuch, Schnitt, Musik….es wirkt einfach alles etwas infantil, obwohl Coolio mit Gangstas Paradise natürlich den passenden Hit zu dieser Süssigkeiten Version sozialer Probleme, abgeliefert hat.
Als Anschauungswerk wie die (fast) perfekte Version einer schlechten Welt aussehen würde, und als zeithistorisches Dokument zu einer hoffnungsvollen Stimmung der 90er Jahre, passt der noch immer.
Wer es aber etwas härter, etwas erdiger, leider aber auch hoffnungsloser, dafür mit mehr Action haben möchte, der ist wohl beim um 8 Jahre älteren 'The Principal' mit James Belushi besser aufgehoben. Witztigerweise wirkt 'Dangerous Minds' an vielen Stellen wie ein Remake.
Wer sich aber eine richtig nihilistische Dosis geben möchte, greift direkt zu '187' mit Samuel L. Jackson, wo Hoffnung nur noch ein Wort ist und dafür Handlungen echte Konsequenzen haben, auf beiden Seiten.
Bei 'Dangerous Minds' gibt es am Ende keine Konsequenzen, sondern Schokolade.
PS: Die Persiflage 'High School High' mit Jon Lovitz ist unterhaltsamer und bietet vor allem auch den besseren Soundtrack!
Auch wenn der Film natürlich weniger Fleisch als das famose Buch am Knochen hat, ist es dennoch eine der besten King Verfilmungen und auch nach über 30 Jahren noch so schön schaurig wie damals.
Es ist wohl auch die Stephen King Verfilmung, die ich bis heute am gruseligsten finde, selbst wenn schon Killerclowns, verfluchten Hotels, Werwölfen, Terror Hunden, Autos aus der Hölle oder gequälten Teenagern mit übernatürlichen Kräften, auf mich losgelassen wurde.
Dies liegt wohl auch daran, dass hier vieles für den Zuschauer nachvollziehbar ist, auch wenn es recht harmlos mit einem toten Haustier beginnt. Der Verlust von geliebten Menschen, welche man, unmittelbar im Sturm des Schmerzes und falls es irgendwie möglich wäre, wohl mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln, wieder zurückholen würde. Die Tatsache dass sich das Leben, oder der Tod, leider nicht überlisten lässt und dass tot eben manchmal besser ist.
Obwohl wir uns beim Setting, King typisch in einer idyllischen Kleinstadt befinden, wabert relativ früh das Gefühl von Bedrohung und Unheil über der Geschichte und man spürt etwas bedrückendes, böses, was sich hier noch ereignen und in schmerzlichen und unheimlichen Ereignissen gipfeln wird.
Ob 'Pet Sematary' ein wirklich guter oder doch eher durchschnittlicher Horrorfilm ist, muss jeder für sich selber entscheiden. Mir ist in diesem Genre vor allem Atmosphäre, eine gewisse Glaubwürdigkeit und eine Prise Mystery wichtig. Hier liefert der Film für meinen Geschmack auf gutem Niveau ab. Auch ist es kein billiger Schocker, sondern er liefert genug Subtext und "show, don't tell" Momente, mit Raum zum nachdenken und reflektieren.
Natürlich hätte hier und da noch etwas Feinschliff geholfen, sowie für die Rolle des Vaters ein besserer Darsteller. Und gewisse Szenen haben eher den Look & Feel einer TV Produktion. Aber dass Hochglanz nicht unbedingt förderlich ist, zeigt eindrücklich das weniger gute Remake aus dem Jahr 2019.
Manche Nerds und Geeks streiten sich darüber, ob man ' Pet Sematary' sogar dem Zombie Genre zuordnen kann. Ich wäre da eher vorsichtig und sehe hier dann doch einen sehr klassischen, fast schon traditionellen Gruselstreifen, der zwar nicht mit den besten Vertretern des Genres, wie z.B 'The Fog', mithalten kann.
Aber der Film ist am Ende eigenständig und originell genug, um einfach als dass da zu stehen was er ist. Eine gute, aber bei weitem nicht perfekte, Stephen King Verfilmung.
Und manchmal reicht das eben schon um im Horror Genre zu gefallen.
Der Boogeyman hat es hier im gleichnamigen Film nicht einfach und kann einem fast ein wenig leid tun. Zu Beginn wird er als skrupelloser Kindermörder etabliert der unheimlich kichernd im Schrank lauert. Danach muss er sich mit der Rolle des Schreckgespenstes zufrieden geben, welches ein wenig durch das Haus spuken darf.
Es wird ihm nicht einmal die Befriedigung gegeben, einem kleinen Mädchen einen solchen Schock zu verpassen, dass dieses nicht mehr alleine im Zimmer schlafen möchte. Die Kleine ist härter im Nehmen und furchtloser, als die Ghostbusters persönlich.
Erst im Finale darf der Boogeyman dann noch einmal allen auf die Kappe hauen, aber für echte Konsequenzen ist er dann doch nicht verantwortlich. Eine Kreatur die als bösartig und tödlich verkauft wird, aber weder eine echte Motivation noch Geschichte bekommt. Und auch die restlichen Background Storys werden hier an den Haaren herbei gezogen ohne dass es für den Zuschaue nachvollziehbar ist. Dass sich Figuren dann noch unlogisch und unmenschlich (Telefongespräche werden z.B mitten in der Konversation einfach grundlos abgebrochen), oder nicht dem Alter entsprechen verhalten, hilft hier auch nicht weiter.
'The Boogeyman' wäre gerne ein guter "Monster unter dem Bett Film", scheitert aber am schlechten Drehbuch, was am Ende gruseliger ist als die eigentliche Story. Einzig das Sounddesign ist an manchen Stellen hervorragend gemacht.
Im direkten Vergleich mit dem ähnlich angelegten 'The Babadook', der vor über 9 Jahren für Schaudern sorgen konnte, ist dieser Boogeyman sowohl was die Stimmung als auch was die Logik angeht, zumindest in meinen Augen, eine ganze Klasse schlechter.
Ok, der war gut. Richtig gut! 'The Drop' ist einer dieser kleinen Filme die ich zwar schon lange auf dem Schirm hatte, aber nicht damit gerechnet hätte dass er mir so gut gefällt.
Dabei waren die Zeichen doch erkennbar. Das Drehbuch stammt von Dennis Lehane, der die Buchvorlagen für z.B 'Mystic River' oder 'Shutter Island' zu verantworten hat. Und Regisseur Michael R. Roskam lieferte mit 'Bullhead' bereits ein eindrückliches Spielfilmdebut ab.
Warum er seit 'The Drop' keine weiteren Hollywood Aufträge bekommen hat, erschliesst sich mir nicht ganz. Bei knapp 12 Millionen Budget hat man zwar "nur" 18 Millionen wieder eingespielt, aber gebt dem Mann doch noch eine Chance.
Prominent besetzt durch Tom Hardy, James Gandolfini (In seiner letzten Rolle) und Noomi Rapace, spielt die Handlung zwar in Brooklyn, aber der Film verzichtet auf die üblichen Touristen Spots und New York Romantik. Stattdessen geht es relativ intim durch wenige Sets und die Geschichte und Figuren stehen klar im Vordergrund. Auch wenn ich mit Tom Hardy zu Beginn des Filmes meine Mühe hatte und ihm den langjährigen Barkeeper bis zuletzt nicht abgenommen, sowie seine Art wie er den Charakter spielt als anstrengend empfunden habe, macht am Ende alles Sinn und seine Figur ist mir ans Herz gewachsen.
Nach knapp über 100 Minuten ist 'The Drop' in sich perfekt abgeschlossen und die letzte Einstellung war emotional etwas vom schönsten was ich seit langen in einem Film, welchen ich noch nicht gesehen hatte, erleben durfte. Natürlich erfindet man hier das Rad nicht neu und viele Sachen hat man so oder anders, oder auch besser, schon in anderen Filmen mit ähnlichem Setting gesehen. Aber 'The Drop' hat das Herz am rechten Fleck, ist äusserst stimmig inszeniert und integriert einen süssen Hund nicht als reine Requisite, sondern auf eine unspektakuläre aber herzerwärmende Art.
Wäre dieser Rohdiamant noch etwas mehr geschliffen, noch etwas raffinierter und ein wenig origineller was den Plot angeht, hätte er locker die Höchstwertung kassiert. Dennoch, unbedingt sehenswert!
Ich kann nicht unvoreingenommen an 'Big' herangehen, unmöglich. Ich bin mit dem Film gross geworden und er ist unweigerlich ein Teil meiner Kindheit, ein prägendes Machwerk, ein Klassiker, unverwüstlich und wohl leider bei neuen, jüngeren Generationen, schon fast vergessen.
Aber wie so oft mit Nostalgie, hat man eine verklärte Sicht und die Gedanken, baut Luftschlösser, welche dann beim erneuten betrachten in sich zusammenfallen. Bei 'Big' ist dies zum Glück nicht der Fall, denn dafür ist er einfach – noch immer – zu gut! Ich würde sogar sagen, solche Filme werden heutzutage gar nicht mehr gedreht, auch was den internationalen Erfolg angeht. 'Big' würde, wenn er jetzt aktuell wäre, wohl auf irgend einem Streaming Dienst in der Versenkung der Inflation landen.
Das Drehbuch stammt u.a von Anne Spielberg (Der Schwester des grossen Steven Spielberg), womit sich auch ein Kreis schliesst, denn der Name Spielberg hat wohl ganze Generationen über fast drei Jahrzehnte träumen und staunen lassen. Tom Hanks hatte mit dem Film seinen Durchbruch, kassierte einen Golden Globe als bester Hauptdarsteller und wurde für einen Oscar nominiert. Auch das Drehbuch wurde nominiert, musste sich damals aber 'Rain Man' geschlagen geben.
'Big' hat so viele Facetten, die mir erst viel später aufgefallen sind. Er verarbeitet Trennung, Erwachsenwerden, Freundschaft, Liebe, aber auch Passion. Vor allem hat es mich beeindruckt wie der Film es schafft, sich auf keine Seite zu schlagen. Es wäre ein leichtes gewesen, hier ein extrem kitschiges Finale hinzuklatschen, oder das Erwachsenen Leben völlig zu diffamieren. Aber es hätte dem Film nur geschadet, denn er findet die richtige Balance und hält einem dennoch den Spiegel vor das Gesicht.
Man sollte seine Kindheit, ja Jugend, geniessen, denn diese hat man nur einmal. Erwachsen wird man noch früh genug, was jedoch nichts schlechtes sein muss, denn auch diese Phase kann man nur einmal erleben. Die Kindheit wird aber nicht rein glorifiziert, denn Teenager zu sein ist ebenfalls kein Zuckerschlecken, was Elizabeth Perkins am Ende äusserst passend von sich gibt, in dem sie sagt: "Da war ich schon, das war hart genug".
Die Karriere von Josh Baskin (Tom Hanks) ist dabei natürlich reine Fiktion und wäre so überhaupt nicht möglich. Aber dieses naive macht ja auch den Reiz des Films aus, verpackt in einen typischen Karriere Streifen der 80er Jahre, wo man sprichwörtlich Kaviar kotzen könnte.
Fun Fact: David Moscow, der den jungen Josh spielen durfte, musste alle Szenen die Tom Hanks hatte ebenfalls spielen. Dies sollte Tom Hanks als Anschauungsmaterial dienen, damit er die Rolle (13 Jähriger im Körper eines Erwachsenen) glaubhafter umsetzen kann.
'Big' ist auf seine Art ein lustiger, leichter, auf den ersten Blick wohl sogar ein recht oberflächlicher Film. Auf den zweiten Blick erkennt man aber einige Raffinessen, die selbst in unscheinbaren Momenten durchscheinen und die den Film in meinen Augen zeitlos für ein breites Publikum machen.
Das Kind im Mann, bravourös auf die Leinwand gepackt mit einem gross aufspielenden Tom Hanks. Richtig grosse Gefühle liefert der Streifen zwar erst wenn man schon fast den Abspann kommen sieht. Dies dann aber eigentlich zur genau richtigen Zeit ohne das Humorlevel vorher zu sehr zu belasten.
Man nehme die Checkliste des Horror 1x1 und kann hier genüsslich Bullshit Bingo spielen:
- Unbehagliche, isolierte Umgebung – Check
- Monster unter dem Bett – Check
- Charaktere die sich dumm und nicht nachvollziehbar verhalten – Check
- Schüren falscher Erwartungen, sprich, ein Twist – Check
- Und natürlich….na ja, Titten! – Check
- Final Girl – Check
'Barbarian' erfindet das Rad bei weitem nicht neu, im Gegenteil. Aber dennoch ist er stimmig und stellenweise spannend inszeniert, auch weil er gerade zu Beginn mit den Erwartungen des Zuschauers spielt. Jedoch spult er am Ende auch nur das übliche Programm runter, welches man so schon in vielen Filmen dieser Art sehen durfte. Figuren verhalten sich absolut dämlich, oder drehen emotional und in ihrem Verhalten um 180 Grad, nur damit die Probleme sich vergrössern.
Chronologisch hätte ich persönlich den Film auch anders aufgebaut. Und der dritte Akt macht irgendwie gar keinen Sinn, zumindest aus logischer Sicht.
Wer aber einen kleinen Horror-/ Thriller Snack für Zwischendurch haben möchte, ist bei 'Barbarian' zumindest nicht falsch aufgehoben.
'No one will save you'! Jedenfalls nicht vor diesem durchschnittlichen Film, der zu Beginn immerhin noch vielversprechend beginnt.
Home Invasion mit Aliens, warum nicht. Leider entwickelt sich der Film im Verlauf nicht in eine extraterrestrische Version von 'You're Next', sondern in eine Stummfilmversion der Körperfresser.
Show, don't tell, wird hier auf die Spitze getrieben. Nur ist es für mich leider überhaupt nicht nachvollziehbar, wenn eine oder mehreren Personen, in einer solchen Situation, nicht mindestens ein 'Fuck' aus dem Mund entgleitet.
Ein Film den man so nebenbei wegschauen kann und der ein ekliges, unbehagliches aber auch unbefriedigendes Ende hat. Irgendwie frisch und doch belanglos.
Das Katz und Maus Spiel zwischen Dämonen und Bibelversen wirkt langsam ausgelutscht. War der erste 'Conjuring" noch ein audiovisuell beeindruckender Exorzisten-Porno, zuckt man hier nur noch müde mit den Schultern. Die Phrase von "beruht auf wahren Begebenheiten" wirkt irgendwie nur noch lächerlich, da hier masslos übertrieben und hemmungslos dazu gedichtet wird.
Wenn ich einen "Horror"-Film schaue. Alleine, im dunklen, mit Kopfhörern und wo mich jederzeit eine unserer beiden Katzen zu Tode erschrecken könnte. Ich aber nach 40 Minuten mit dem Einschlafen kämpfe und gelangweilt über mögliche Wochenend Aktivitäten nachdenke, dann kann dass was da über en Bildschirm flimmert, einfach nicht wirklich gut sein.
Johnny Depp als introvertierter, abgewichster Kettenraucher, der sich in halb Westeuropa, mit Hilfe dekadenter Arschlöcher, auf die Suche nach okkulten Schinken macht, und nach dem Sex mehr zu schwitzen scheint als ein Marathonläufer.
Durch exzessiven Alkohol Konsum wird sein Verstand im Laufe des Filmes so vernebelt, dass er mit einer blonden Martial Arts Expertin die Blutsbrüderschaft vollzieht, sich einer satanischen Sekte anschliesst, mit einem Rolls Royce durch einen Fluss zu fahren versucht und danach ein Chateau in Brand steckt.
Als er am Ende fertig mit sich selbst und der Welt ist, bekommt er die Einladung einer übersinnlichen Entzugsklinik, die ihre Pforten weiter geöffnet zu haben scheint, als eine Hexe ihre Beine zur Walpurgisnacht.
'The Ninth Gate' ist ein ruhiger, okkulter Thriller, der seine Spannung weniger aus Effekthascherei zieht, sondern aus der Frage, wann Johnny Depp die Zigaretten ausgehen!
Was Spannung und Dramatik angeht, weit weg von 'Rosemary’s Baby'. Aber ich mag diesen Bücherwurm Porno dennoch, auch wenn das Ende mit seinem Twist, ein ungeschliffener Rohdiamant ist.
History, Fantasy, Western, SciFi, Drama, Abenteuer, Action. Ein ganz schön dickes Paket was man uns hier mit 300 Millionen USD schnüren wollte. Dass dabei ein austauschbarer Film, mit unglaubwürdigen Charakteren und berechnendem, auf eine (zu) breite Zielgruppe ausgerichtetem Plot herausgekommen ist, ist schon fast tragisch. Taylor Kitsch hat das Charisma eines wütenden Teenagers und kann seine Figur unmöglich so gross aufblasen, dass sie den Film trotz aller Schwächen stemmen könnte.
Dass hier drei Drehbuchautoren am Werk waren, wovon mindestens einer (Mark Andrews) zu wenig Erfahrung in diesem Bereich hatte, sowie einer eher aus dem komödiantischen Bereich kommt (Regisseur Andrew Stanton), wirkt angesichts dieses gewaltigen Budgets (Wir reden hier von einem Film aus dem Jahr 2012) mutig von Disney. Wenn ich so viel Geld in eine Produktion stecke, dann schaue ich doch auch, dass ich hier die besten Leute bekomme. Aber man dachte sich wohl dass der Film mit seinem Stilmix, dem mehr oder weniger bekannten Namen sowie viel CGI Bombast, ein Selbstläufer wird. Nein!
'John Carter' kann an manchen Stellen ein vergnügliches Guilty Pleasure sein. Ein familientauglicher Pulp Roman als B-Movie, dem so viel Wasser ins Gehirn geblasen wurde, dass er unübersehbar über den Bildschirm torkelt. Leider holt einem die kunterbunte Inszenierung, die oft plump wirkende schauspielerische Leistung mancher Akteure, der fade forcierte Plot der nie richtig in Fahrt kommt, sowie das infantil inszenierte fischen nach Emotionen, immer wieder zurück auf den Boden der Realität.
Sobald man am gehetzt wirkenden Happy End angekommen ist (Ja ja, was für ein Spoiler bei einer Disney Produktion für die Masse), fühlt man sich schon fast an die Hochzeitsszene aus 'Spaceballs' erinnert, nur dass die den Quatsch hier ernst meinen.
Hauptsache die Tante heiratet nun, und wenn es der weisse Junge aus einer anderen Welt ist, der vor nicht einmal 24 Stunden hier angekommen ist. Man könnte im Strahl kotzen! Und ja, der Hund war süss und sollte ein Spin-Off bekommen, wo er die Verantwortlichen dieses Machwerks über den Haufen rennt und das Blut nur so spritzt!
Da der Präsident der USA nur verblödetes Personal hat, welches bei völlig untauglichem Wetter mit dem Auto fährt, muss Gerard Butler mit ansehen wie das weisse Haus neu dekoriert wird. Als dann einige der wichtigstes Sicherheitscodes der Welt, wie Süssigkeiten herumgereicht werden, ballert und kämpft sich Gerard Butler in bester John Wick Manier (Anm. der Film kam ein Jahr vor Baba Jaga ins Kino) und als Ein-Mann-Armee, zum Präsidenten durch, der bis zum Ende völlig ungeeignet für diesen Job wirkt.
'Olympus Has Fallen' ist ein richtig dummer Film, mit ganz viel richtig blödem Macho-Patriotismus und vor allem ganz vielen dummen Charakteren, die sich zwar knallhart und US amerikanisch abgebrüht geben, aber beim kleinsten Wiederstand einknicken. Regisseur Antoine Fuqua (Training Day), stellt hier in manchen Szenen einen Roland Emmerich mehr als in den Schatten. Die Ironie des Ganzen ist, dass Emmerich mit 'White House Down' im selben Jahr, einen doch recht ähnlichen Film abgeliefert hat.
Im direkten Vergleich macht mir 'Olympus' aber mehr Spass, da er nicht diesen typischen Hollywood Humor einstreut, der als Crowd Pleaser herhalten muss. Wo also Channing Tatum eher Familienunterhaltung abliefert, spritzt bei Gerard Butler nur so das Blut und es werden keine Gefangenen gemacht. Diese Härte und Schonungslosigkeit, retten den Film dann auch, trotz aller Dummheiten, vor dem Absturz.
Denn so plakativ, stereotypisch und oberflächlich hier auch alles ist, es weckt gewisse Emotionen im Testosteron Speicher und lässt einem freudig vor dem Bildschirm sitzen, wenn hier ein böser Bube nach dem anderen das zeitliche segnen muss. Wenn alle zu dumm für den Job sind, dann muss es eben mit Gewalt gerichtet werden.
Kein neuer 'Die Hard', dazu fehlt ihm die Raffinesse und der Charme. Aber ein waschechtes Guilty Pleasure, welches ich mir immer wieder gerne ansehe.
Was will man dazu auch noch schreiben......aber da ich dazu noch nichts geschrieben habe.......
John Travolta und Samuel L. Jackson, bedrohen Teenager wegen eines Cheeseburgers, schiessen jedem ins Gesicht der sich auf dem Rücksitz nicht ruhig verhält und träumen von Fussmassagen, nach welchen man direkt freiwillig aus dem Fenster springt.
Als die beiden erfahren, dass Harvey Keitel seinem Kumpel Quentin Tarantino die ganze Bettwäsche abkauft, während sie ein Auto reinigen müssen, lassen sie sich freiwillig mit dem Gartenschlauch abspritzen und mit billigen T-Shits ausstatten. Travolta gönnt sich danach ein Date mit Uma Thurman, fährt sie zu einem Drogendealer, rammt ihr eine Spritze ins Herz und lächelt zum Schluss über ihre schlechten Witze.
Fehlt noch Bruce Willis, der sich in einem billigen Motel mit einer dummen, französischen Puppe amüsiert und später eine Uhr abholt, welche Christopher Walken in seinem Arsch hatte. Nachdem Willis, Travolta wegen ein paar Pop-Tarts in der Toilette eingesperrt hat, kommt es zusammen mit Ving Rhames zur einzigen Sex Szene des Filmes, welche aber nur Willis wirklich befriedigt zurücklässt.
Erschöpft von den Ereignissen zu Beginn, gehen Travolta und Samuel L. Jackson erst einmal Frühstücken. Da kommt Tim Roth überraschend Spendengelder sammeln, was seine Freundin ganz hysterisch werden lässt. Er wirft einen Blick auf das Drehbuch von 'Pulp Fiction' (Was sich den ganzen Film über in einem Koffer befindet) und erkennt, dass er wohl nie mehr in einem solch geilen Scheiss mitspielen wird.
Nerviger Nerd als Antagonist, nerviger Nerd als Protagonist, dazwischen ein Benzin saufender Gerald Butler und ein wenig Arsch in engen Hosen. Diese Zutaten klatscht man in eine fragwürdige Geschichte mit schnellen Schnitten, wo mit echten Menschen gezockt wird.
Die grundsätzliche Idee von 'Gamer' ist gar nicht mal so falsch, aber die Ausführung war für meinen Geschmack zu hektisch und zu undurchsichtig. Wer auch nur einmal in seinem Leben ein Videospiel, oder wie hier einen Shooter, gespielt hat weis, dass es immer ein Ziel gibt. Hier wird von Save Zones gelabert, aber warum und wohin sich die dort über den Haufen schiessen, wird einfach nicht klar.
'Gamer' präsentiert sich so als ob dieses Game ein globales Phänomen ist und Millionen von Menschen begeistert. Als dann ein Server abgeschaltet wird, spricht man aber nur von hunderttausend die offline sind.......ja was denn nun?
Eine richtige Immersion wird auch nicht vermittelt, denn am Ende ist dies einfach eine Art Runnig Man Verschnitt wo irgendwelche Kiddies, oder fette eklige Säcke, Menschen über Bildschirme steuern, wie geil und wie unglaubwürdig. Die nervöse Inszenierung, welche das Regie Duo direkt aus seinen 'Crank' Filmen übernommen hat, hilft da auch nicht wirklich.
Dann lieber noch einmal 'Surrogates', welcher dann doch geiler ist wenn es um die eigentliche Thematik geht.
'The Purge' trifft auf Sozialbauten Romantik mit einer politischen Kritik von der Stange.
Dass der Film dennoch äusserst unterhaltsam war, liegt wohl daran, dass sich dies weniger wie The Purge anfühlt, sondern wie ein Gangster Film, bei dem der König der Strassen von Long Island in bester 'John Wick' oder 'The Raid' Manier, sein Viertel gegen rassistisch und politisch motivierte Arschlöcher verteidigt.
Gerade die zweite Hälfte des Filmes ist recht unterhaltsames Hirn-aus Kino und liefert einige nette Action Setpieces, auch wenn eine reine 'The Raid' trifft auf 'The Purge' Variation reizvoller gewesen wäre. Und man verpasst es, wie in der Reihe üblich, Zwischentöne zu zeigen und konzentriert sich einzig und alleine auf Extreme, wo man entweder Psychopath oder Opfer ist.
'The First Purge' ist ein dummer Film, der aber dank hübscher Bilder, sympathischen Darstellern und netter aber kurzer Badass Action, die Kohlen, zumindest für meinen Geschmack, gerade noch aus dem Feuer holt.
'Skycraper' ist die 'Die Hard' Version die jeder sehen möchte, wenn ihm 'Die Hard' zu anspruchsvoll war. Dwayne Johnson spielt hier sichtlich bemüht einen Mann mit einer Beinprothese. Dass er dabei manchmal vergisst zu humpeln, oder humpelt wo es nichts zu humpeln gibt, ist wohl dem knallharten Method Acting geschuldet.
Da seine eigene Produktionsfirma hier involviert war, legt er sich auch richtig ins Zeug. Nach einer nichts aussagenden Power Point Präsentation, mit Fakten die auch ein 12 Jähriger hätte herunterleiern können, sind alle davon überzeugt, dass Dwayne Johnson ein Tablet bekommen soll, mit dem man das ganze Gebäude in die Luft jagen könnte.
Als die Ereignisse eskalieren, beweist "The Rock" mal wieder recht schamlos, dass für ihn die Regeln der Physik nicht gelten und dass man mit Klebeband alles erreichen kann, man muss nur fest daran glauben. Schamlos sind auch die unzähligen Thriller Momente, die immer wieder nach dem selben Schema ablaufen. Jemand ist in Gefahr, es scheint aussichtslos. Die Person kommt auf eine Lösung, etwas geht schief, die Person ist wieder in Gefahr und rettet sich in der aller letzten Sekunde.
Eine K.I hätte hier ganz sicher kein schlechteres Drehbuch geschrieben, denn auch die Dialoge sind aus dem Kaugummi Automaten.
Die interessanteste Figur im ganzen Film, ist ein schwarzer Bodyguard, der doch tatsächlich Momente hat die hier irgendwie einen brauchbaren Film aufblitzen lassen. Aber er hatte eben auch nur eine Knarre und kein Klebeband dabei!
Als die Frau von Dwayne Johnson nach 90 Minuten Duct Tape Werbung die Schnauze voll hat, bläst sie dem ganzen Drama sprichwörtlich die Kerzen aus und wir können uns daran erfreuen, gerade wichtige Lebenszeit verbrannt zu haben. Immerhin war das Ganze so doof, dass es schon wieder unterhaltsam war, auch wenn sich ein Bruce Willis mit diesem Drehbuch vor 35 Jahren den Arsch abgewischt hätte.