EudoraFletcher68 - Kommentare
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Alle Kommentare von EudoraFletcher68
Hommage an all die unbekannten guten Sänger, die nie Erfolg hatten. Die gefühlvolle (Folk-)Musik finde ich sehr, sehr schön. Hab mir gleich den Soundtrack gekauft, was ich selten mache. Der Hauptprotagonist Llewyn (Oscar Isaac) ist ein desolater, mittelloser Folk-Sänger um die 30, kein Sympathieträger, wenn er nicht gerade singt. Er hat keine Wohnung und schläft bei Bekannten auf der Couch.
ANFANG HANDLNUNGSSPOILER
Als er die Wohnung seines letzten Wohltäters verlässt, läuft der Wohnungskater ins Treppenhaus. Da er keinen Schlüssel hat, nimmt er den Kater mit, der das überraschenderweise alles bereitwillig mitmacht. Erinnerte mich an „Bob the cat“ aber besser, weil hier eben kein untalentierter Ex-Junkie am Werk war. Man kann sich fragen, wer zuerst da war, da das Buch von Bob und „Inside Llewyn Davis“ aus demselben Jahr sind. Wie auch immer, der sonst eher verantwortungslose Llewyn fühlt sich dann doch für den Kater, der ihm, wenig überraschend, davon läuft, zuständig, versucht ihn wieder zu finden und seinem Besitzer zurück zu bringen. In einer Nebenrolle Adam Driver („Girls“, „Paterson“) als genauso erfolgloser Sänger. Adam Driver kann tatsächlich singen. Auch John Goodman taucht in einer Nebenrolle auf.
ENDE HANDLUNGSSPOILER
Mir hat der Film großen Spaß gemacht. Ich finde, den kann man öfter sehen. Er ist aber aus meiner Sicht eher untypisch für die Coen-Brüder: Keiner der üblichen Schauspieler außer die kleine Nebenrolle von Goodman, keine Gesellschaftskritik, keine offensichtlich erkennbare Detailverliebtheit. Und ganz offensichtlich haben die beiden keine Ahnung von Katzen (Milch ist für sie kein geeignetes Nahrungsmittel, sie fahren in der Regel nicht so gerne Auto und vor allem lassen sie sich selten so ohne weiteres durch die Stadt tragen).
https://boxd.it/3Maow
In den letzten Jahren scheint die Aufarbeitung der McCarthy-Zeit in Hollywood im Trend zu sein. Erst „Trumbo“, dann „Hail, Caesar“. Während „Trumbo“ ernsthaft die Geschichte eines Drehbuchautoren, der wegen seiner gesellschaftspolitischen Einstellung gedisst wurde erzählt, haben die Coen-Brüder eine Komödie über die Filmwelt in dieser Zeit gemacht und das Problem der Verfolgung politisch Andersdenkender auf ihre Weise untergebracht.
ANFANG HANDLUNGSSPOILER
Es geht um Eddie (Josh Brolin, „no country for old men“, „true grit“, MIB3, „Sicario“), der in einem Hollywood-Studio als Problemlöser angestellt ist. Man begleitet ihn durch verschiedene Sets, was schon mal ziemlich witzig ist. Wie die Produktion verschiedener Filme und zum Beispiel die Auswahl der Schauspieler dargestellt wird, fand ich recht gelungen. Mal wieder eine wunderbare Rolle für George Clooney als naiver, ungebildeter und bornierter amerikanischer Schauspieler, der sich zum Kommunismus bekehren lässt, einfach weil er keine eigene Meinung hat. Dass er im Film die Rolle des Cäsar hat, passt auch perfekt zu ihm. Überhaupt fand ich die Metaebene lustig: Schauspieler spielen ziemlich gut sehr schlechte Schauspieler – witzig. Die enthaltene Kritik an den Vertretern der verschiedenen Religionen ist gelungen, zumal ein großer Teil der Amerikaner religiöse Fundamentalisten sind, mindestens so übel wie muslimische Fanatiker. Eddie lädt vier Oberhäupter (Christ, Jude, russisch Orthodoxer und einen Moslem) ins Studio ein, um sich ihren Segen für einen Film über Christus abzuholen. Die daraus entstehende Diskussion ist super. Er selbst geht auch ständig zur Beichte. Was er dort hinterlässt und vor allem am Schluss von dort mitnimmt ist gut durchdacht. Die verschiedenen Charaktere sind wie immer bei den Coen-Brüdern skurril. Bei manchen habe ich mich gefragt, ob es die wirklich gebraucht hat, z.B. die Zwillingsjournalistinnen. Aber vielleicht ist das ein Insiderwitz und es gab/gibt solche Figuren ja tatsächlich. Oder vielleicht ist es auch nur so gemeint, dass die ganze Presse so gleich geschaltet ist, dass jeder Promijournalist ein Klon vom anderen ist und auch letztlich exakt dasselbe will und fragt. Wenn ich so weiter darüber nachdenke, finde ich die beiden doch ganz passend.
ENDE HANDLUNGSSPOILER
Analog zu „O brother where art though?“ wird wie nebenbei auf unterhaltsame Art der amerikanischen Gesellschaft ein bitterböser Spiegel vorgehalten. Nicht nur was die Bigotterie angeht, sondern auch bezogen auf gesellschaftliche Werte (es gibt keine, das einzige was zählt ist Geld, Macht und Erfolg).
Einer meiner Favoriten von den Coen-Brüdern. Die Charaktere sind allesamt fantastisch herausgearbeitet und genial gespielt. Angefangen vom ruhigen, fiesen und gnadenlosen Auftrags-Killer Anton mit der Pannefrisur und dem Wechsel zwischen ausdruckslosem Gesicht und Lächelmaske (Javier Bardem) über Josh Brolin als gewitzter Trailer-Park-Cowboy, der hofft, mit dem von ihm gefundenen Drogen-Geld ein neues Leben anfangen zu können und dabei ziemlich kreativ wird.
Besonders gefreut habe ich mich Tommy Lee Jones als Sheriff Bell, der schon so einiges erlebt hat, zu sehen. Gerret Dillahunt als etwas dusseliger Deputy und Woody Harrelson als Gegenspieler zu Anton sind ebenfalls gelungen. Die Figuren sind maßgeschneidert für die Schauspieler oder umgekehrt. Wie in den anderen Coen-Filmen muss man mitdenken und aufpassen, sonst blickt man nicht durch, was ja auch die Qualität des Films mit ausmacht.
Die Geschichte ist spannend obwohl langsam erzählt. Und im Original bringt's der texanische Dialekt total. So ähnlich wie in „Fargo“, wo viele Figuren auch den lokalen Dialekt sprechen, den ich da zum ersten Mal gehört hatte. Einige Fragen bleiben am Ende offen, zB man kann sich halt selbst zusammen reimen, was es mit dem Bolzen-Schussgerät auf sich hat. Der Film kommt fast ohne Musik aus, das ist zwar kein Alleinstellungsmerkmal aber dennoch positiv erwähnenswert.
https://boxd.it/2yXHq
https://boxd.it/ejGE8
George Clooney find ich ja am besten in Rollen wie hier als entflohener recht eitler Sträfling, der immer eine Antwort parat hat oder in BURN AFTER READING als schmieriger Frauenheld. Die Coen-Brüder haben einen perfekten Blick für ihn. Nicht umsonst hat er in vier (?) ihrer Filme mitgewirkt. Und er kann sogar richtig gut singen, mir hat´s jedenfalls ausgezeichnet gefallen. Aber ich mag auch Countrymusik.
ANFANG HANDLUNGSSPOILER
Es geht im Wesentlichen um drei entflohene Sträflinge in Mississippi um 1937, die zum einen hinter einer früheren Beute her sind, zum anderen schauen müssen, dass sie nicht wieder einfangen werden. Daraus wird dann ein skurriles Roadmovie. Ich saß jetzt nicht die ganze Zeit da und hab gebrüllt vor Lachen, aber geschmunzelt habe ich häufiger. Der Mississippi-Slang allein hört sich schon witzig an. Einen weiteren Pluspunkt kriegt der Film bei mir für die Landschaftsaufnahmen. Außerdem kann man die drei keinesfalls auf Hillbillys reduzieren, denn Clooneys Charakter ist ein sehr differenzierter Aufschneider mit einem Vokabular, das ich manchmal erstmal im Fremdwörterlexikon nachschauen musste. Zum Beispiel sagt er zu seiner Frau „Why, you lyin you constant succubus.“ Das ist definitiv kein Hillbilly-Vokabular. Das Gespräch in dem der Satz fällt, hat mir insgesamt sehr gut gefallen. Die Coen´sche Interpretation von Homers „Odysse“ find ich gelungen. Die Szene mit den Sirenen und dann der Kröte zum Beispiel – einfach nur Super!
ENDE HANDLUNGSSPOILER
Außerdem sehe ich es so, dass die Coen-Brüder mit dem Film der bigotten amerikanischen Gesellschaft einen recht verspielten Spiegel vorhalten: Die USA sind weltweit führend sowohl mit der Anzahl Inhaftierter als auch mit der Anzahl an Gefängnissen insgesamt (In denen überdurchschnittlich viele Schwarze sitzen) und beuten die Inhaftierten aus, heute genauso wie damals. Auch religiöser Fundamentalismus und Rassismus sind heute noch in vielen Schichten weit verbreitet. Und extrem fett sind sie eben auch.
Witzige und intelligente Geheimdienst-Komödie mit gut durchdachter sehr verwickelter Story, Liebe zum Detail und großartigen Schauspielern. Der Film ist anfangs ein wenig verwirrend und zwingt einen zur Aufmerksamkeit. Es beginnt in der CIA-Behörde (in der deutschen Synchronisation fälschlicherweise als FBI Hauptquartier übersetzt) in Langley.
ANFANG HANDLUNGSSPOILER
Ein Mann (John Malkovich, „von Mäusen und Menschen“, „being John Malkovich“, „R.E.D“) betritt einen typischen ungemütlichen Behörden-Raum ohne Fenster mit Neonlicht. Dort sitzen schon drei andere Anzüge. Vom augenscheinlichen Vorgesetzten wird er ganz freundlich/väterlich darüber informiert, dass er von einem Fall, dem „Schalter des Balkans“ abgezogen wird, sogar ganz aus „signit“ entfernt wurde. Mittlerweile weiß man, dass der Kerl Ozzie heißt. Er ist geschockt und versteht die Welt nicht mehr. Der Chef, Palmer (David Rasche; Fans von „Sledge Hammer“ werden ihn kennen und lieben) versucht ihn geduldig mit dem Tatsachen zu konfrontieren. Ein Kollege wirft ihm ein Alkoholproblem vor. Ozzie behauptet, es handle sich um eine Kreuzigung aus politischen Gründen und verlässt Tür knallen den Raum. Schnitt. Ozzie ist dabei sich einen Drink zuzubereiten. Seine Frau kommt nach Hause, er will ihr von seiner Degradierung berichten, aber sie hat nur den Käse für die abendliche Einladung im Kopf. Schnitt. Ozzie überreicht den Gästen Häppchen. Ein Kerl (George Clooney) macht ihm das Leben schwer mit einer Unterhaltung über seine Laktose-Intoleranz. Danach macht Ozzie einen sehr unfreundlichen Kommentar zu einer seiner Äußerungen. Man fragt sich warum, das erfährt man ihn der nächsten Szene, in der der Kerl, Harry, mit Ozzies Frau spricht und man erfährt, dass die beiden eine Affäre haben. Schnitt. Harry mit seiner Frau im Auto auf dem Heimweg. Schnitt. Ozzie und seine Frau machen sich bettfertig. Er verkauft ihr seine Degradierung als Kündigung seinerseits. Sie fragt wütend was er nun vorhat, er antwortet, dass er in die Beratung gehen oder seine Memoiren schreiben will. Er hat keinen richtigen Plan. Seine Frau ist anscheinend vermögend. Ihr Anwalt empfiehlt ihr, strategisch vorzugehen, da ihr Mann, als Mitarbeiter des Geheimdienstes ein geübter Verräter wäre. Ozzie derweil wirkt nicht wie ein Verräter und Agent, sondern liegt daheim, eher depressiv, auf der Couch und diktiert seine Memoiren. Er beginnt bei seinen Vorbildern, Russland-Spezialisten aus der Zeit des kalten Krieges. Dann wird noch ein anderer Erzählstrang eingeführt mit Linda (Frances McDormand, „Fargo“, „die Wonderboys“, „Olive Kitteridge“), die sich auf ihre Schönheits-OP vorbereitet und mit Chad (Brad Pitt) als Trainerin im Fitnesscenter arbeitet. Sie erfährt, dass die geplanten Eingriffe nicht von ihrer Krankenversicherung übernommen werden. Chad findet eine CD auf der sich geheime Infos von Ozzie befinden und findet aus Neugier heraus, von wem die cd stammt. Zuvor hat man mitbekommen, dass Ozzies Frau seine ganzen Dateien von seinem Rechner kopiert hat. Wahrscheinlich hat sie die CD im Fitness Studio verloren. Jedenfalls ruft Chad nachts von Lindas Wohnung aus bei Ozzie an, um eine Belohnung raus zu schlagen. So kommen die beiden Geschichten zusammen. Eine Weile fragt man sich, welche Rolle Harry, der Geliebte von Ozzies Frau, dabei eigentlich spielt, aber auch das klärt sich mit der Zeit auf.
ENDE HANDLUNGSSPOILER
Es entwickelt sich eine komisch-spannende Geheimdienststory mit Super Schauspielern, witzigen Charakteren, Spannung und dem Humor der Coen-Brüder, der mir so gut gefällt. Brad Pitt spielt seine Rolle als bildungsferner, infantiler Fitness-Trainer einfach genial! Und eine extrem lustige Frisur hat er auch noch. Hier finde ich ihn 1000 mal besser als in irgendwelchen Helden-Epen. George Clooney als sexbesessener Frauenheld und Ehebrecher ist ebenfalls toll! Als Zuschauer muss man mitdenken und kann nichts anderes nebenbei machen, sonst versteht man zuvor angedeutete Entwicklungen überhaupt gar nicht.
Nach der Zweitsichtung habe ich die Bewertung um einen Punkt nach unten korrigiert, so lustig finde ich "Burn after reading" dann doch nicht.
1. Wer war dein Lieblingsautor als Kind?
René Guillot, Fritz Steuben (Tecumseh der strahlende Stern), Tolkien, Astrid Lindgren, Goscinny / Sempé (der kleine Nick), Michael Ende
2. Welchen Film hast du als Kind am liebsten geschaut?
Lassie, Winnetou, Flipper.... Aber auch "the munsters"
3. Fährst du dieses Jahr in den Urlaub? Wenn ja, wohin?
1 Woche Malediven, 2 Wochen Ligurien und nochmal 2 Wochen Ligurien über Weihnachten
4. Welchen Film hast du öfter als einmal im Kino gesehen?
Rocky Horror Picture Show, Avatar (2x)
5. Wem hast du das letzte Kompliment gemacht?
Meine beste Freundin, dass sie super aussieht und schlau ist (aber sie glaubt es nicht).
6. Wem hast du heute etwas Gutes getan? Im Übrigen gibt es einen großen Unterschied zwischen "Gutes" tun (Almosen geben, jemanden verwöhnen etc.) und jemandem gut tun, was dem Betreffenden möglicherweise erstmal gar nicht so gefällt.
Der Tag ist noch jung, insoweit nur mir selbst.
7. Welcher Planet fasziniert dich am meisten?
Mich faszinieren keine Planeten. Allerdings die Vorstellung von Leben irgendwo anders durchaus.
8. Welchen Namen würdest du einem Stern geben?
pfffffffffffffffff
9. Was liest du gerade, außer diese Fragen hier?
Kochbuch: „Aroma gemüse“
10. Was ist das beste, was du je geschaffen hast?
Ich teile mein Leben nicht in solche Kategorien (gut/schlecht) ein bzw. solche Überlegungen stelle ich nicht an.
11. Hat dich heute schon etwas zum Lächeln gebracht? Wenn ja, was?
Die Frage nach meinem Lieblingsautor als Kind.
12. Was hast du heute gutes erlebt?
Ich bin ausgeschlafen aufgewacht. Der Kaffee schmeckt. Die Sonne scheint.
13. Einige der kommenden Filme schaffen es nicht ins Kino, sondern sind sofort auf Netflix verfügbar. Was ist deine Meinung dazu?
Ich geh eh nur 2 x im Jahr ins Kino. Insoweit bin ich genau das Zielpublikum dafür.
14. Was würdest du sofort tun, wenn du keine Angst vor Fehlern hättest?
Hier alles hinschmeißen, in ein Land in der Nähe des Äquators auswandern und dort ein Boutique-Ressort eröffnen (von welchem Geld allerdings ist die Frage).
15. Über welches Gesprächsthema könntest du dich stundenlang unterhalten?
Die Macht der Großkonzerne, die amerikanische/westliche Außenpolitik, die Umweltzerstörung und was man dagegen tun kann, bzw. wie man sich von all diesen negativen Gedanken wieder abgrenzen kann.
16. Wann hast du das letzte Mal darüber gesprochen?
Ist schon eine Zeitlang her, ich versuche andere Themen zu finden, die mich weniger deprimieren.
Es kann nicht schaden, zu wissen, dass GREEN ZONE auf dem sehr empfehlenswerten Sachbuch IMPERIAL LIFE IN THE EMERALD CITY des Enthüllungsjournalisten Rajiv Chandrasekaran beruht.
GREEN ZONE ist ein unterhaltsamer Politthriller, der manchmal etwas ins Durcheinander abgleitet, gehört zur minimal-Allgemeinbildung, für alle, die nicht lesen wollen.
Es geht um die von den Amerikanern in Bagdad besetzte „grüne Zone“, in der sich sowohl die Amerikaner als auch die irakische Übergangsregierung befanden. Anfangs werden die Hintergründe des Angriffskriegs auf den Irak gezeigt, nämlich dass das Gerücht von Massenvernichtungswaffen gezielt in Umlauf gebracht wurde, um den Krieg gegen den Irak zu rechtfertigen. Das amerikanische Militär hat dann vergeblich versucht, diese zu finden.
Der Film erzählt seine eigene Geschichte, die nichts mehr mit dem Buch zu tun hat, aber er verwendet viele Elemente aus dem Buch und zeigt die völlig irrwitzige Situation in der „Grünen Zone“, zB die von den Amis eingesetzte und von vorne herein zum Scheitern verurteilte Übergangsregierung, der Geheimdienst, der eine eigene Agenda verfolgt, sinnlose Aufträge, die das Militär unter Einsatz ihres Lebens ausführen musste, mangelnde Bereitschaft der Amerikaner, sich in die Situation der Irakis einzudenken. Oder wie die Einheimischen am verdursten sind, während hinter den Mauern der „Green zone“ die Amis im Pool plätschern...
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Gerade in der Situation mit dem IS und den ganzen Terroranschlägen empfiehlt sich dieser Film, weil er auf unterhaltsame Weise wertvolle Hintergrund-Infos liefert, wie es eventuell mit zu der Radikalisierung und dem Hass auf den Westen in einigen islamischen Staaten gekommen ist. Dass Trump gewählt wurde, passt sehr gut zum Thema finde ich. Da kann einem nur übel werden....
Die Schauspieler, vor allem Matt Damon und Brendan Gleeson machen ihre Sache gut, finde ich. Die Story ist halbwegs schlüssig und spannend. Teilweise starker Wackelkameraeffekt, das könnte den ein oder anderen stören, ich fand es nicht so schlimm.
https://boxd.it/h0Ene
Kevin Spacey als außerirdischer Psychiatriepatient Prot in Kombination mit Jeff Bridges als behandelnder Psychiater Dr. Powell sind wunderbar. Die Unterhaltung der beiden zu Beginn ist sehr schön, Prot erklärt, wo er her ist und wie er auf die Erde gekommen ist und Powell antwortet als Psychiater, der davon ausgeht, dass er einen psychotischen Patienten vor sich hat. Prot ist in seinem Verhalten ansonsten geordnet und unauffällig, er zeigt sonst keinerlei psychiatrische Symptome. Nach einiger Zeit ist Powell verunsichert und holt sich ein paar Fachfragen von einem befreundeten Astrophysiker, die er Prot stellt. Prots Antworten überraschen. Dann lädt Powell Prot zu sich nach Hause ein und bringt sich damit durcheinander. Mir hat das Zusammenspiel der beiden sehr gut gefallen und ich fand die Darstellung des Psychiaters und der Psychiatrie von wenigen Ausnahmen (Zu seiner Kollegin: „You need to regress him. Take him back into the past. Find out what happened....“ – das ist Blödsinn) abgesehen halbwegs korrekt dargestellt. Auch mit der Auflösung bin ich sehr einverstanden. Toller Film.
Allerdings: Remake des argentinischen HOMBRE MIRANDO AL SUDESTE von 1986, der immer noch ein ganzes Stück besser ist.
Spannend inszenierter komplexer Krimi mit sehr guter Besetzung. Für Fans von Sean Penn oder Clint Eastwood (Regie) sowieso ein Muss! Die Geschichte um einen Mord entwickelt sich langsam, aber keinesfalls langweilig.
Zuerst geht es um drei Jungs, Jimmy, Sean und Dave. Es wird angedeutet, dass Dave entführt und misshandelt wurde.
ANFANG HANDLUNGSSPOILER
Dann sieht man das Leben der erwachsenen mittlerweile ehemaligen Freunde. Eine Weile ist unklar wie das alles zusammen hängt. Sean Penn, wegen dem ich mir den Film überhaupt nur angeschaut habe, spielt den erwachsenen Jimmy, ein ehemaliger Straftäter und Vater einer 19jährigen, die sich in einen Jungen verliebt hat, von dem ihr Vater nichts wissen darf. Sie ist über Nacht nicht nach Hause gekommen. Ein Mord ist passiert, Laurence Fishburne spielt einen der ermittelnden Kommissare. Der erwachsene Sean (Kevin Bacon) ist der andere ermittelnde Kommissar. Also hat man einen ehemals Kriminellen, einen Kommissar und dann den erwachsenen, traumatisierten Dave (Tim Robbins), der verdächtig ist. Nach und nach kommt es erst zu allen möglichen Verwicklungen, folgenschweren Irrtümern und dann klärt sich das Geschehen auf. Man muss sehr aufpassen, dass man durchblickt. „Mystic river“ ist definitiv kein Film für nebenbei. Das Ende ist tragisch aber schlüssig.
ENDE HANDLUNGSSPOILER
Sean Penn spielt wie immer fantastisch und hat hier mal wieder eine Rolle, in der er sich ausleben kann.
Einziger Kritikpunkt, den ich habe, ist die Message: der Zweck heiligt die Mittel; im Zweifelsfall lieber den Falschen umbringen, als die eigenen Gefühle auszuhalten.
https://boxd.it/2u80W
Wir waren zu dritt im Kino, der Mann ist eingeschlafen und meinte, es handele sich um einen "Frauenfilm". Wir beiden Frauen waren ganz angetan.
„Grüße aus Fukushima“ ist auf jeden Fall schon mal nur etwas für Leute, die mit langsamen, atmosphärischen Filmen etwas anfangen können. Also ungeeignet für Adrenalinjunkies. Und man sollte sich in etwa im Klaren sein, was einen erwartet: Ein sw-Film, der in Fukushima spielt, in dem es um Begegnung und auch Trauerbearbeitung geht. Er hat auch ein bisschen etwas von einem Roadmovie, in der Hinsicht, dass sich da Menschen begegnen, die eine Zeitlang miteinander zu tun haben und vermutlich auch aufgrund der zeitlichen Begrenztheit intensive Nähe erleben.
Mich hat der Film trotz seiner Langsamkeit nicht gelangweilt.
Es kommt mir so vor, als hätte Doris Dörrie damit auch ein Statement gemacht, sozusagen einen Gegenpol zu den ganzen Blockbustern und immer schneller werdenden Actionfilmen gesetzt, so wie die Slow-Food Bewegung eine Antwort auf das ganze Junk- und fast-Food ist.
Mir hat kürzlich ein Physiker erzählt, dass „Avatar“ mehr eingespielt hat, als zB für die Kernfusions-Forschung insgesamt ausgegebenen wird. Das macht einen dann ja schon irgendwie nachdenklich....
Wie auch immer, ich finde „Grüße aus Fukushima“ sehenswert, vermute aber, dass hier eher ein intellektuelles Publikum angesprochen wird.
Allein schon wegen des wunderbaren Casts lohnt sich der Film schon:
James Gandolfini alias Tony Soprano aus “the Sopranos”, Gott hab ihn selig.... Susan Sarandon, fantastische Schauspielerin! (“Rocky Horror Picture Show”, “Atlantic City, USA”, “Dead man Walking”, “Thelma & Louise”), Kate Winslet (Mir persönlich ist sie zu glatt und daher nicht so interessant, außer in „der Gott des Gemetzels“). Steve Busceni, der ideale schmierige Kleinganove, (ua einige Tarantino-Filme, „Fargo“, „the big Lebowksy“ und „boardwalk Empire“).
ANFANG HANDLUNGSSPOILER
Das Ehepaar Nick (Gandolfini) und Kitty (Sarandon) hat Probleme, die Erotik ist nicht mehr das, was sie mal war, er betrügt sie mit einer Prostituierten, sie entdeckt seine pornografischen Gedichte, die er für diese geschrieben hat und sie streiten sich wunderbar! Sie regt sich auf, dass sie alles für ihn tut, sogar seine Nasen-Haare stutzt-und dann sowas! Leider ist mein Englisch bei dem Streit dann etwas an seine Grenzen gestoßen. Es gibt köstliche Dialoge (OV) darüber, zB wie Mann oder Frau sich selbst definieren oder als die rothaarige Prostituierte Nick am Telefon anmacht.
ENDE HANDLUNGSSPOILER
Mit der Zeit gibt es immer weniger Handlung und immer mehr Musik und Tanz, aber das macht nichts, weil das Geschehen einfach zum Schreien komisch ist. Bis es dann zum Ende hin abrupt sehr ernst, fast tragisch wird.
Es ist nicht nur eine absurde Familien-Komödie, es ist auch eine Art Musical, ich konnte es erst gar nicht glauben, als Gandolfini plötzlich anfängt zu singen! Köstlich! Ich vermute, dass manche der Gesangseinlagen sich auf ältere Musicals, wie zb „Grease“ beziehen, bin mir aber nicht sicher, da es schon so ewig her ist, dass ich die Originale gesehen habe. Jedenfalls sind es bekannte Lieder, die großteils nicht gesungen, sondern playbackmäßig eingespielt werden.
Aufgemerkt Fans von 1980er Filmen.
Am Anfang erschießt der Rahmenbauer Richard (Michael C. Hall) versehentlich einen Einbrecher, was ihn ziemlich mitnimmt. Er fährt dann bei der Beerdigung vorbei, wo ihn der Vater (Sam Shepard) des Getöteten anspricht. Der Dialog macht ihm Angst. Zuerst denkt man, er übertreibt es, aber dann wird schnell klar, dass die Familie des Einbrechers die Sache nicht auf sich sitzen lassen will. Hinzu kommt noch, dass der Dorfpolizist noch seine eigene Agenda hat. Für mich wurde „Cold in July“ im Verlauf immer besser. Erst dachte ich naja, passt schon und ab der Hälfte war ich gefesselt. Der Film ist spannend, die Schauspieler super, die Kamera auch und die Dynamik zwischen den 3 recht unterschiedlichen Hauptakteuren fand ich auch toll. Wenn man einen langsam erzählten Verwicklungskrimi im Milieu einer texanischen Kleinstadt der 1980er mit Sam Shepard und Don Johnson sehen will, kann man hier nichts falsch machen.
Die Idee, dass das was den Menschen ausmacht auf Chips gespeichert werden können und dann in eigens dafür geklonte Körper getan wird, ist einerseits interessant, wegen des Themas Unsterblichkeit, andererseits so originell auch wieder nicht. In "Supernatural" besetzen Dämonen und Engel seit 13 Jahren regelmäßig die Körper diverser Leute und nennen das dann ihr „vessel“ oder "meatsuit". Und da ist es auch toll denselben Charakter in verschiedenen Körpern schauspielerisch dargestellt zu sehen. Wie auch immer, das hier ist ein ganz anderes Setting. Man ist in der fernen Zukunft in einer dystopischen Welt. Das ist alles auch sehr hübsch gemacht. Ich habe allerdings lange gebraucht, bis ich mich mit den Protagonisten und der Geschichte der 1. Staffel angefreundet habe (das sehr persönliche Hotel von Kovacs fand ich super!) und da war sie dann leider auch schon vorbei. Schwierig finde ich, dass die Charaktere dann quasi endgültig die Körper wechseln, wenn man sich doch gerade an sie gewöhnt hat. Das soll wohl auch so sein, denn dann kann man ahnen, wie es wohl für die Figuren selbst ist, wenn sie in einem neuen Körper erwachen.
Ich freue mich sehr auf die 2. Staffel.
Lustige und intelligente Psychotherapie-Komödie mit Bill Murray. Der psychisch kranke Bob (Bill Murray), leidet an verschiedensten Ängsten und Zwängen. Er sucht den bekannten Psychoanalytiker Leo Marvin (Richard Dreyfuss, „My Big Fat Greek summer“) kurz vor dessen Sommerpause auf. Sein Kollege Carswell überweist Bob an ihn mit den Worten, dass es sich um einen angenehmen Patienten handelt, der immer pünktlich kommt, gleich seine Rechnungen bezahlt und bei einem brillanten Kollegen wie Leo besser aufgehoben sein dürfte. Solche Überweisungen lassen den erfahrenen Therapeuten sofort hellhörig werden. Immer wenn mir ein Kollege dringend einen „ganz netten Patienten“ schickt, für den ich bestimmt ganz die geeignete Therapeutin wäre, hatte ich größere Probleme am Hals. Das ist also schon einmal sehr gut recherchiert.
HANDLUNGSSPOILER ANFANG
Man erfährt, dass Carswell seine Praxis zumacht und die Stadt verlässt und erahnt, dass es wohl etwas mit Bob zu tun hat. Nachdem Bob einige Hindernisse überwunden hat, um bei Leo anzukommen (zb ist die Praxis im 44. Stock und Bob ist klaustrophobisch), interessiert er sich als erstes für das Familienfoto, das im Behandlungsraum steht (das ist nicht korrekt recherchiert, da ein Psychoanalytiker niemals sein Privatleben in seinem Behandlungsraum zur Schau stellen würde, aber der Film ist ansonsten so gut, dass man ihm diesem kleinen Fehler verzeihen kann). Hier lässt sich schon erahnen, wie es dann weiter geht. Kurz zusammen gefasst: Bob verfolgt den armen Analytiker in sein Urlaubsdomizil und treibt ihn in den Wahnsinn. Das tolle ist, dass es Bob dabei immer besser geht, weil er seine ganzen Ängste überwindet.
HANDLUNGSSPOILER ENDE
Bill Murray spielt die Rolle fantastisch!
Fünf Dokus von fünf Regisseuren (Wim Wenders, Mariano Barroso, Isabel Coixet, Javier Corcuera und Fernando Leon de Aranoa) in Zusammenarbeit mit Ärzte ohne Grenzen und anscheinend produziert von ,Javier Bardem (der ist sozialpolitisch, humanitär und ökologisch sehr engagiert. Das macht ihn mir noch sympathischer als eh schon aufgrund seiner guten schauspielerischen Leistungen) über vergessene entrechtete Menschen. Zuerst erzählt eine Frau, deren Angehörige unter der in Südamerika sehr weit verbreitete Infektionskrankheit Chagas („Schlafkrankheit“) leiden, sich keine medizinische Versorgung leisten können und halt einfach einer nach dem anderen daran sterben. Es wird berichtet, dass es kein wirksames Medikament gibt, weil 18 Millionen arme Menschen für die Pharmaindustrie kein interessanter Markt sind. Ein Film über entwürdigte und misshandelte Menschen im Kongo. Es handelt sich um mehrere Frauen, die schlicht ihre wahrhaft furchtbaren Geschichten erzählen. Im Teil geht es um Kinder in Uganda, die nachts in einem Busbahnhof schlafen, damit sie nicht von Rebellen entführt und zu Kindersoldaten „ausgebildet“ werden. Zum Teil laufen sie dafür 5-8 km jeden Tag 2x. Es kommen auch ehemalige Kindersoldaten zu Wort. Im 4. Teil geht es um die Produktion des Medikaments Eflornithin, das gegen die Schlafkrankheit wirkt, aber keinen Gewinn brachte, weshalb es nicht mehr hergestellt wurde. Man fand dann heraus, dass es gegen Haarwuchs wirkt und produzierte es wieder als Enthaarungsmittel.
Warum soll man sich das ansehen? Zum einen finde ich auch, dass es wichtig ist, über solche Zustände zu informieren, dass diesen Menschen durch die Doku eine Stimme verliehen wird, auch wenn ich konkret nichts unternehmen kann, um ihnen zu helfen. Der Film ist schwer erträglich. Vielleicht fühlt man sich hinterher umso dankbarer dafür, dass man in einem Rechtsstaat und großem Wohlstand leben darf. Auch den Armen in Deutschland geht’s noch um Welten besser als diesem Menschen.
Der Film sollte DRINGEND im Original angeschaut werden. Allein den Dialogen zuzuhören, lohnt sich! Hier geht's nicht um Spannung im Sinne eines typischen 0815-Dramas oder Krimis, sondern um eine wunderbare Milieustudie des Prekariatsmilieus irgendwo in den Südstaaten. Allein die verschiedenen Charaktere und wie sie leben, ist das Anschauen schon wert!
ANFANG HANDLUNGSSPOILER
Jedenfalls geht es um zwei 14jährige Jungs, die wohl in den Sommerferien herum streunern und auf einer unbewohnten Insel im Mississippi auf einen Kerl, Mud (Matthew McConaughey, 1. Staffel von „True Detectives“) treffen. Mud ist auf der Flucht und bittet die zwei, ihn mit Essen zu versorgen. Die beiden Jungs machen das auch und verwickeln sich in seine Probleme.
Einer der beiden Jungen, Ellis, lebt mit seinem Vater, einem Fischer, auf einen Hausboot. Er erfährt, dass seine Eltern sich scheiden lassen werden und sein schönes Leben nach dem Sommer vorbei sein wird, weil er mit der Mutter in die Stadt ziehen muss. Die Situation als der Vater ihm das mitteilt, fand ich sehr emotional und hoch spannend! Da verzichte ich dankend auf jeden Thriller! Ellis sagt völlig geschockt zum Vater: „But y'all are married! Y'all are supposed to love each other!“ Großartige Szene.
Der andere Junge, Neck, lebt mit seinem jungen Onkel ihn einem herunter gekommenen Trailer. Auch dieses Milieu finde ich glaubhaft dargestellt. Beide sind noch in einem Alter, in dem man ihnen das Milieu noch nicht groß anmerkt, sprich sie rauchen und saufen noch nicht, sind noch halbwegs gut erzogene Kinder eben. Man kann aber schon erahnen, welche Richtung ihr Leben nehmen wird.
In dem Zusammenhang fällt mir „My name is earl“ ein - ist zwar ein völlig anderes Genre, nämlich Klamauk (Sitcom?), schafft es aber auch sehr gut die Atmosphäre eines Trailerparks und seiner Bewohner einzufangen.
Zurück zu „Mud“: die Jungs erfahren, dass Mud wegen Mordes gesucht wird. Mud hat einen völlig absurden Fluchtplan, in den er die beiden Jungs mit einbezieht. Er erzählt ihnen eine Geschichte, in der er als Held dasteht. Man weiß erstmal nicht, ob sie wahr ist oder nur dazu dient, die beiden Jungs zu manipulieren. Jedenfalls helfen Sie ihm weiter. Die Jungs geraten dadurch selbst in gefährliche Situationen, da auch kriminelle Elemente hinter Mud und seiner Freundin Juniper her sind.
ENDE HANDLUNGSSPOILER
Und am Ende gab es bei mir sogar ein paar Tränen.....
„Mud“ macht Lust, mehr Filme von Jeff Nichols anzuschauen. Allerdings gibt es da noch keine große Auswahl.
Da steht Wim Wenders drauf, ist aber nicht drin. Denn offensichtlich hatte sich Wenders nur bereit erklärt, im Notfall einzuschreiten. Der eigentliche Regisseur Michelangelo Antonioni konnte wegen eines Schlaganfalls nicht mehr sprechen und der Film konnte wohl nur produziert werden mit Wenders als Ersatz im Hintergrund. „Jenseits der Wolken“ besteht aus vier Episoden von unerfüllten Liebesgeschichten, umrahmt von einem nach Inspiration suchenden reisenden Regisseur (John Malkovich). Visuell finde ich „Jenseits der Wolken“ ansprechend, bpswse die Bilder am stürmischen und verlassenen Strand. Geschichten und Dialoge haben mich nicht angesprochen. Auch mit dem Hintergrundwissen, dass Antonioni seine Kurzgeschichten verfilmt hat, in denen es um die Unmöglichkeit sexueller Begegnung geht, hat mir der Film nicht besser gefallen. Das ist meine erste Begegnung mit Antonionini. Mal sehen ob mir "Zabriskie Point" besser gefällt.
Zwei irische Brüder, Connor und Murphy MacManus feiern in einem Pub in Boston St. Patricks Day. Dabei erfahren Sie vom Wirt, dass er schließen muss, weil sein Pachtvertrag ausläuft. Prompt taucht auch schon die Russen-Mafia bei ihm auf und will die Gäste raus schmeißen. Schnitt. Ein Tatort, zwei tote Mitglieder der Russen-Mafia werden von FBI Ermittler Paul Smecker (Willem Davoe) und Kollegen untersucht. Es entwickelt sich eine Eigendynamik in der die beiden Brüder bei den Bösen quasi endgültig aufräumen und deshalb im Viertel zu Heiligen stilisiert werden.
Ich musste mir den Film auf zwei Etappen anschauen, weil mir zuerst nur die synchronisierte Version zugänglich war und ich mir dachte, probier ich es halt mal. Aber da kann ich sagen: schade drum! Da entgeht einem einfach ganz viel! „Der blutige Pfad Gottes“ trifft meinen Humor in der OV ziemlich gut. Ich liebe solche skurrilen Typen wie Smecker. Erfreulich finde ich außerdem, dass man hier Daryl (Norman Reedus) aus „the Walking Dead“ in einer Hauptrolle sieht! Allein er ist es wert, sich den Film anzuschauen!
Habe mir den Film 2017 angeschaut, weil ich nach einem Radio-Beitrag über Billy Wilder ein paar seiner Filme anschauen wollte, die mir nicht mehr präsent waren. „Manche mögen's heiß“ kennt man ja. In dem Beitrag haben sie über seinen wahnsinnigen Perfektionismus gesprochen und dass seine Filme eben auch heute noch für hohe Qualität bezüglich Drehbuch, Umsetzung und Schauspielern stünden. Allerdings hatten sich wohl manche Schauspieler auch darüber beklagt, dass sie gar nichts selbst entscheiden durften. „eins, zwei, drei“ spielt jedenfalls in Berlin kurz vor dem Mauerbau. Da dachte ich mir, das ist doch vielleicht interessant?
Ich bin keine Liebhaberin von Filmen, die älter als aus den 1970ern sind, aber dieser hier ist echt zu empfehlen, vor allem wenn man sich auch nur ein wenig für neuere deutsche Geschichte und Politik interessieren ("Capitalism is like a dead herring in the moonlight! It shines but it stinks!"). Für mich ist das ein Juwel!
ANFANG HANDLUNGSSPOILER
Die Geschichte beginnt auch gleich mit einem kommunistischen Umzug, die Internationale wird gesungen.... Der Haupt-Protagonist (James Cagney, an den ich mich noch positiv aus meiner Kindheit erinnere) ist Amerikaner und arbeitet als Manager für Coca Cola in Berlin. Damals stand Coca Cola bestimmt noch als positives Symbol für den aufstrebenden Kapitalismus. Vielleicht steckt im Film schon eine subtile Gesellschaftskritik drin - schwer zu sagen... Ich vermute es. Jedenfalls werden die Deutschen ganz schön fies (im gutem Sinne), dargestellt: man merkt ihnen die Obrigkeitshörigkeit aus der Nazizeit und die Verleugnung an. Hierzu ein Dialogbeispiel: Manager zu deutschem Angestellten: „...of course you never liked Adolf?!“ Angestellter: “Adolf who? Down where I was I didn't know what was going on up there. Nobody ever told me anything.“ Insgesamt spielt Wilder großartig mit allen Klischees dieser Zeit, anfangen von den großspurigen, ungebildeten Amis, die Kaugummi verteilen und das große Geld machen, über die beschämten und verarmten Deutschen, die Russen mit ihren kubanischen Zigarren bis hin zu gegenseitiger Spionage. Die damalige politische Situation wird toll veralbert. Die Frau des Managers redet ihn immer mit „mein Führer“ an - großartig!
ENDE HANDLUNGSSPOILER
Auch ist es eine Wohltat, dass die deutsche Sprache, die verwendet wird, fehlerfrei ist.
2. Teil der Roadmovie-Trilogie von Wenders. Es beginnt recht dramatisch mit Wilhelm (Rüdiger Vogler), der in einem Zimmer mit Aussicht laut Musik hört und dann die Fensterscheiben einschlägt. Seine Mutter erscheint und sagt ihm, er soll weg gehen und sie wird es sich jetzt ohne ihn gut gehen lassen. Dann sieht man ihn am Strand entlang radeln. Er will Schriftsteller werden, man hört öfter seine Stimme aus dem Off, einen geschriebenen Text vorlesen. Er fährt mit dem Zug und freundet sich mit einem älteren Sänger an, der eine Jugendliche dabei hat. Dann schließt sich ihnen noch eine Frau mit Auto an, die in Wilhelm verliebt ist und ein nichtsnutziger österreichischer Dichter. Gefallen hat mir an dem Film die Atmosphäre des Absichtslosen, Ausstattung und Bilder und die teilweise skurrilen Protagonisten. Dann wird noch wie nebenbei die fehlende Aufarbeitung des Nationalsozialismus erwähnt. Nicht so toll finde ich das hohe Abstraktionsniveau und die zum Teil gestelzten Dialoge. Dennoch für einen deutschen Film aus den 1970ern ist „Falsche Bewegung“ auf jeden Fall sehenswert.
Eine Verfilmung eins Handke-Stücks. Handke ist für mich nicht lesbar, weil ich nicht verstehe, was er mir sagen will und ich seine Texte zäh finde. Der Film war für mich wie Handke lesen – zäh und langweilig. Es kam mir so vor, als ob Wenders die Originaldialoge in den Film übernommen hätte. Das klingt alles total künstlich. So reden doch Leute nicht miteinander. Vielleicht, wenn ich den Film in 3D gesehen hätte, hätte mir vielleicht zumindest das Bild gefallen. So konnte mich nicht einmal das retten. Ich habe ungefähr bei der Hälfte abgeschaltet. In einer Kritik habe ich gelesen, dass dies „...einer der radikalsten Filme der letzten Zeit geworden (ist) - kein Thesenfilm, kein Weltverbesserungsfilm, kein Actionfilm. Weil er so gut wie keine Handlung hat und man trotzdem immer weiter reingezogen wird....“ (Malte Herwig vom Stern). Gut, das kann ich nachvollziehen, nur leider hat es bei mir nicht funktioniert, ich wurde nicht reingezogen, sondern von Anfang an abgestoßen von der Künstlichkeit des Gesprächs.
Bestandteil des 7-Teilers MARTIN SCORSESE PRÄSENTIERT THE BLUES, die hier sowohl einzeln als auch als Gesamtpaket gelistet ist.
Diese recht spezielle Hommage an die Bluessänger Blind Willy Johnson, Skip James und J. B. Lenoir ist wohl eine Herzensangelegenheit für Wenders gewesen, da er diese Sänger verehrt und ihre Musik liebt. Es beginnt mit dem Start der Voyager. Man erfährt, dass die Raumsonde neben 50 Sprachen auch die Stimme von Blind Willy Johnson mit „Dark was the night“ enthält. Gesprochen wird Johnson von Laurence Fishburne. Die Musik ist wunderbar! Mir war nicht klar, ob die sw-Aufnahmen nachgestellt sind oder ob es sich um Originalaufnahmen handelt. Also habe ich mich auf Wenders Website (http://wimwendersstiftung.de/film/the-soul-of-a-man/) informiert: Es handelt sich um eine Mischung aus Archivmaterial und nachgestellten Szenen. Außerdem werden auch heutige Coverversionen einiger der Lieder eingespielt, u.a. von Lou Reed. Es gibt längere Sequenzen, in denen nur Musik gespielt wird. Ich gestehe, ich habe in dieser Zeit auch andere Sachen gemacht, da ich mich nicht so lange auf die Bilder konzentrieren konnte, trotzdem hat mir die Musik sehr gut gefallen. An sich finde ich solche Filme wichtig, auch damit Künstler oder bestimmte Ereignisse aus dem Schatten der Vergessenheit/Ignoranz geholt werden. Nur für mich persönlich ist die Doku nicht so sehr sehenswert. Für mich hätte es bis auf die echt krassen Aufnahmen von Klu-Klux-Clan-Aufmärschen auch ein Radiobeitrag getan. Ich war nie ein Fan von Musikvideos. Wer die drei Musiker kennt und schätzt oder gerne Musikvideos schaut, hat vielleicht mehr davon.
Ungewöhnlich für Wenders, wurde der im Nordamerika Ende des 17. Jahrhunderts spielende Film in deutscher Sprache gedreht. Für mich passt das Deutsche nicht in dieses Setting, auch mit den ganzen Indianern und so. Vor allem mag ich es gar nicht, wenn die Leute sich dannnoch mit englischen Titeln anreden, z.B. Master Sowieso. Insgesamt hatte ich mit dem Film so meine Schwierigkeiten, auch weil es mir schwer fällt mich nicht davon ablenken zu lassen, wenn Ausstattung, Gebäude, Haarschnitte etc. mir nicht stimmig vorkommen, obwohl mir die Indianer wiederum ganz gut gefallen haben. Auch hier, aber weniger als in anderen Wenders-Filmen, gibt es immer wieder sehr schöne stimmungsvolle Bilder.
ANFANG HANDLUNGSSPOILER
Hester Prynne (Senta Berger in ganz jung) hat ein uneheliches Kind und steht dafür auf der jährlichen Anklagebank. Ihr Ehemann ist verschwunden. Sie soll mitteilen, wer der Kindsvater ist, verweigert dies aber. Sie muss den roten Buchstaben A (Adultery) auf ihren Kleidern tragen. Der verschollene Ehemann taucht incognito im Dorf von Hester auf und will auch von ihr wissen, wer der Vater des Kindes ist. Sie sagt es ihm nicht, aber er findet es dann trotzdem heraus.
ENDE HANDLUNGSSPOILER
Ich konnte relativ wenig mit der Geschichte anfangen und die Protagonisten gingen mir kaum nahe. Für mich einer der weniger sehenswerten Filme von Wenders.
Schuld, Destruktion, Wiedergutmachung... Oder vielleicht eher Wiedergutmachungsversuche?
Es handelt sich um eine melancholische Geschichte über mögliche Umgangsformen mit Schuld. Kein einfaches Thema.
Der Film beginnt mit einem jungen Mann, der sich in einem sehr kleinen ärmlichen Zimmer inmitten einer Schneelandschaft befindet. Über Rückblenden erfährt man, dass er einen Jungen überfahren hat. Mit dessen Tod kommt er nicht zurecht. Der Titel des Films wird in verschiedenen Variationen immer wieder ausgesprochen, „everything is fine“, „everything will be fine“ - obwohl eigentlich gar nichts fine ist.
Die Aufnahmen und die (anfangs verschneite) Landschaft haben mich angesprochen. Auch die Konflikte und das Leiden der Protagonisten haben mich berührt. Allerdings wäre da noch Potenzial gewesen. Die Geschichte wird doch mit einem gewissen Abstand erzählt und was in den Menschen vor sich geht, muss man sich selbst überlegen. Zeitweise sind die Protagonisten ganz schön gehässig in ihrer Frustration, das finde ich ziemlich gelungen. ZB das Gespräch zwischen Tomas (James Franco, „Pineapple Express“, „Milk“, „this is the end“) und seinem Vater, der seine Ehe mit der (verstorbenen?) Mutter bereut und dies auch deutlich formuliert.
James Franco, den ich hauptsächlich aus Klamaukrollen kannte, spielt die Rolle des lebensmüden Tomas überzeugend. Auch die anderen Schauspieler fand ich gut.
https://boxd.it/3Maow
Fortsetzung von „Der Himmel über Berlin“. Nastasja Kinski als Engel ist nett, auch der alte Heinz Rühmann als pensionierter KFZ-Mechaniker, der sich mit seinen Autos unterhält ist schön. Ich habe herum gerätselt, wie Wenders Michail Gorbatschow dazu bekommen hat, mitzumachen? Weiß das jemand?
Der melancholische Erzengel Cassiel (Otto Sander) begleitet verschiedene Menschen unbemerkt. Die Kamera-Einstellungen haben mir gefallen, sw, atmosphärische Bilder. Aber nach 15 Minuten fing ich an ungeduldig zu werden. „Alice in den Städten“ ist von 1974, da konte ich das langsame Tempo, die Erzählweise und die Dialoge besser akzeptieren. Mit der Veränderung von Cassiel nimmt der Film dann eine für mich positive Entwicklung: Cassiel wird zum Menschen und der Film farbig, als er ein Mädchen rettet. Seine Auseinandersetzung mit dem Menschsein hat mich durchaus angesprochen. Er freundet sich mit einem Italiener an, den er schon als Engel begleitet hatte. Dann tritt noch Lou Reed auf, das war ein erfreulicher Moment für mich ;-) Dann sieht es eine Weile danach aus, als würde Cassiel am Menschsein scheitern. Hm. „In weiter Ferne so nah“ fand ich nicht so richtig toll, es gibt anderes von Wenders, was mir mehr liegt (wie Paris, Texas), aber einige ungewöhnliche Aspekte (Gorbatschow, Lou Reed und Peter Falk, der mit seiner Rolle als Columbo spielt, Einbindung des damals vielleicht gerade in Mode kommenden Bungeejumpens) machen den Film für mich dann doch sehenswert. Sehr merkwürdig die ganze Angelegenheit.