EudoraFletcher68 - Kommentare
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Alle Kommentare von EudoraFletcher68
Der Film ist eine recht gut gelungene vierteilige, dialoglastige Charakterstudie (englische Mittelschicht 60+). Wenn man dafür nicht in der Stimmung ist, wird man unter Umständen ungeduldig.
Anfang Handlungsspoiler
Eine psychisch kranke ältere Frau wird von ihrer Ärztin zur Psychotherapie/Beratung genötigt. Sie selbst will eigentlich nur ein Schlafmittel. Die Frau ist depressiv und völlig krankheitsuneinsichtig. Die Psychotherapeutin Gerri macht ihre Sache ganz gut finde ich. Dann geht es mit dem erstmal ziemlich unauffälligen Leben der Psychotherapeutin mit ihrem Mann Tom weiter. Schade, ich hätte gerne mehr von der Behandlung der älteren Frau mitbekommen. Nach und nach kriegt man mit, dass manche der Leute doch ziemliche Probleme mit sich und ihrem Leben haben und unheimlich anstrengend für ihre Mitmenschen sind.
Ende Handlungsspoiler
Positiv finde ich, dass alle Protagonisten „normale“ Leute wie du und ich sind, also keine Schönheiten oder Überflieger. Gefallen hat mir die Ausstattung, die englische Wohnung, die Gartenlaube, auch die Farben passend zu den vier Jahreszeiten. In gewisser Weise erinnert mich „Another year“ an die unlustigen Filme von Woody Allen ( „Innenleben“, „eine andere Frau“), unter den Aspekten Dialoglastigkeit, gut heraus gearbeitete Darstellung von Psycho- und Beziehungsdynamiken mehr oder weniger gestörter Menschen und eine gewisse Qual beim Zusehen aufgrund der bedrückenden Atmosphäre. Insgesamt ein eher deprimierender Film. Mit 129 Minuten war mir „Another year“ definitiv zu lang auch wenn ich die Qualität des Films durchaus erkennen kann.
Zu Beginn sieht man kurz Jarmusch. Er sagt, sie wären an einem geheimen Ort und würden Jim Osterberg alias Iggy Pop verhören. Es ginge um die Stooges, die größte Rockband aller Zeiten. Wenngleich ich Iggy Pop kenne und mag, sagten mir die Stooges im Grunde nicht viel. Ich habe als Jugendliche "Sex pistols" und "the cure" gehört, aber für die "Stooges" war ich damals wohl zu jung. 1974 haben die sich ja schon aufgelöst, wie ich erfahren habe. Die Doku ist richtig gut, der Zeitgeist kommt voll rüber. Man lernt ganz viel über die Geschichte des Punk in den USA, Kulturgeschichte, bisschen Hausbesetzerszene, die 1968er Zeit eben. Das finde ich alles sehr spannend.
Ihre Musik am Anfang vom Film fand ich eher ätzend. Beruhigend für mich sagt Osterberg kurze Zeit darauf selbst, dass sie Konzerte gaben, die fürchterlich waren. Im wesentlichen lässt Jarmusch Osterberg erzählen, dazu werden Bilder und Film-Ausschnitte eingeblendet. Das reicht auch völlig. Er ist ein richtiger Charaktertyp, dem man einfach gerne zuhört. Bei einem der Konzerte hört man ihn ins Mikrofon sagen: "Thank you very much to the person who threw this glas bottle on my head. It nearly killed me but you missed again. Keep trying next week!" :-DD. Iggy war 24 als die Stooges sich auflösten. Der Wahnsinn! Die deutschen Untertitel sind schlecht übersetzt, Iggy spricht aber recht gut verständlich.
Ohne Jim Jarmusch als Regisseur hätte ich mir die Doku wahrscheinlich nicht angeschaut.
Es handelt sich um eine Mischung aus modernem Western und Familiendrama. Eine Message des Films ist: Auch „little fagots“ sind ganze Kerle und können fest zuschlagen. Das neue Selbstbewusstsein der Schwulen im erzreaktionären Texas. Ok, das ist dann vielleicht eine Berechtigung für den Film. Da kann ich nur sagen: „Brokeback Mountain“ hat mir besser gefallen. Die Protagonisten bleiben alle wenig greifbar, auch die Auseinandersetzung zwischen dem alten Redneck und seinem schwulen Sohn schafft bei mir keine echte emotionale Beteiligung. Über fehlenden Zusammenhang im Film kann ich mich nicht beklagen, das macht man doch heutzutage oft so. Unter dem Aspekt finde ich „Wild Horses“ völlig in Ordnung, er erzählt halt verschiedene Geschichten. Ich find den Film kann man sich ruhig mal ansehen, wenn man sich einen ruhigen Nachmittag/Abend machen möchte und moderne Western mag. Wie sachsenkrieger schon geschrieben hat, ist Luciana Pedraza keine gute Besetzung, da nicht besonders talentiert.
Louisiana eignet sich einfach total gut für morbide Filme. Die Landschaftsaufnahmen sind toll! Und die Leute so schön eigenwillig. Die durch Hurricane Kathrina zerstörten Häuser, alles ziemlich desolat, passend zum Film. Soweit ich weiß, gibt’s immer noch genug Gegenden dort, die so aussehen, da im „Land of the Brave an the Free“ bekanntlich Gemeinwohl nicht sehr groß geschrieben wird. Die Musik ist auch fantastisch. Tommy Lee Jones und John Goodman mag ich sowieso total gerne. Insoweit hatte der Film bei mir schon einige Pluspunkte. Und Tommy Lee Jones spielt den alten aufrechten Detective wirklich genial, auf den Leib geschrieben quasi. Die OV ist nicht so ganz leicht zu verstehen, weil sehr schnell und Dialekt gesprochen wird, aber ich finde sie lohnt sich unbedingt. Außerdem birgt sie Potenzial, den Film ein 2. Mal zu sehen ;-).
Anfang Handllungsspoiler
Die Geschichte ist an sich nicht innovativ: Prostituierte werden grausam von einem Serienmörder umgebracht. Der Detective ermittelt im Prostituiertenmilieu, wird durch eine junge FBI-Agentin ergänzt, die ihn am Anfang natürlich nervt. Punkt.
Aber es gibt noch mehr, z.B. Hinzu kommt, sind dort gerade mehrere Filmproduzenten und Schauspieler zugange, das gibt dem Film noch eine gewisse humoristische Note, da der doch eher geradlinige Detective es eben mit dieser Szene zu tun bekommt und auf seine trockene Art für Ordnung sorgt. Das Geschehen wird dann noch durch eine Art übersinnliches Element ergänzt,
Ende Handlungsspoiler
...das sich aber auch gut durch die Herangehensweise des Detectives (sich eben auch durch unbewusstes Material leiten zu lassen) erklären lässt (für diese Variante hab ich mich entschieden, da es eine natürliche Erklärung für seine Visionen gibt). Das hätte es nicht unbedingt gebraucht, die Psychoanalytikerin freut sich aber darüber. Ich liebe die wunderbare Serie „Treme“, insoweit ist dieser Film für mich eine erfreuliche Entdeckung!
Was mich total aufregt, aber das jetzt nicht speziell an „the electric Mist“: Scheint´s fahren heute immer noch Leute Auto, ohne sich anzuschnallen. Bzw. dass sowas im Film immer noch fast eine Selbstverständlichkeit ist, als ob das dazu gehören würde: Echte Männer schnallen sich nicht an! So was Blödes!
Amerikanisch-mexikanisches Grenzgeschehen. Ed Harris als typischer moderner Cowboy, dem langsam klar wird, das hinter dem Tod seiner Frau vielleicht doch mehr steckt als er anfangs gedacht hatte. Die Rolle passt perfekt. Bei Eva Longoria musste ich dauernd an „Desperate Housewifes“ denken, das krieg ich kaum raus aus meinem Kopf.
Anfang Handlungsspoiler
Zwei Mexikaner durchqueren die Wüste Richtung USA. Ein Trottel und ein Experte. Die Szenerie ist deprimierend. Lauter entsorgte Kleidungsstücke und Plastikflaschen säumen den Weg. Eine Amerikanerin hilft den beiden weiter und gerät in einen Schusswechsel. Die beiden Mexikaner trennen sich, der Trottel macht lauter Dummheiten, der andere versucht sauber zu bleiben, wird aber für etwas inhaftiert, was er nicht getan hat. Nun versucht auch seine schwangere Frau über die Grenze zu kommen und eine fürchterliche Geschichte nimmt ihren Lauf. Ich kann mir sowas schon vorstellen, dass man als Flüchtling den Helfern völlig ausgeliefert ist und die mit einem machen können, was sie wollen. „Frontera“ stellt sehr schön den rechtsfreien Raum des Grenzgebiets dar.
Ende Handlungsspoiler
Das Tempo des Films ist gemächlich aber nicht langsam. Im Gegensatz zu einigen anderen hier ging mir der Film schon unter die Haut. Allerdings habe ich ihn auch in OV gesehen und insoweit keine Beschwerden über schlechte Synchro. Trotzdem reicht es auch bei mir nicht für mehr als 6 Punkte, da ich schon einige bessere Filme zu dem Thema gesehen habe. Auch fand ich das Ende ein bisschen arg schnulzig.
Der erste Teil der Road-Movie Trilogie von Wim Wenders.
Anfang Handlungsspoiler
Am Anfang wird wenig gesprochen. Die Bilder sprechen erstmal für sich. Ein Kerl (Rüdiger Vogler mit 70er Jahre Haarschnitt) ist unterwegs und macht Polaroidfotos. Er übernachtet in einem dieser gruseligen Motels an der Straße. Er kommt nach New York zurück und sucht dort seinen Auftraggeber auf. Er hätte wohl in der Zwischenzeit eine Geschichte über die amerikanische Landschaft schreiben sollen, kommt aber nur mit den Fotos daher. Eigentlich will er zurück nach München, aber wegen eines Fluglotsenstreiks gibt es keine Flüge nach Deutschland. Beim Ticketkauf lernt er eine Frau mit ihrer Tochter Alice kennen. Sie verbringen gemeinsam erst die Wartezeit auf den Flug, dann geht die Mutter verloren und Philipp fliegt allein mit Alice nach Europa (das ergibt nicht wirklich Sinn, den man hätte auch in den 70er Jahren nicht einen Kerl mit einem fremden Kind weg fliegen lassen, aber darüber konnte ich hinwegsehen). Er ist ein ziemlicher Griesgram und das Mädchen ist entzückend. Die Kombination finde ich recht gelungen, auch wenn insgesamt nicht viel passiert, außer dass man den beiden zuschaut, wie sie ihre Tage verbringen.
Ende Handlungsspoiler
Ich kann mich gut in dem Mädchen wiederfinden. In der Zeit war ich genauso alt. Auch wenn ich meiner Mutter nicht zutrauen würde, dass sie mich einfach bei einem Fremden zurücklässt, hatte ich in dem Alter auch wechselnde „Bezugspersonen“ und war ähnlich altklug. Die Art von Film war für die 70er sicherlich recht ungewöhnlich. Wenn man zu Wim Wenders und zu dieser Zeit keinen Bezug hat, kann man wahrscheinlich mit dem Film nicht so viel anfangen.
Der Film/die Miniserie kommt nicht gerade gefällig daher. HBO ist für mich immer mindestens gut. Deshalb bin ich auch dran geblieben. Es geht um das Leben einige Einwohner des kleinen Ort Empire Falls (doppeldeutiger Name) in Maine. Ein Diner-Manager (Ed Harris u.a.„Westworld“), sein desolater nichtsnutziger Vater Max (Paul Newman), seine jugendliche Tochter, seine Ex-Frau, sein Bruder David, der Dorfpolizist, die Familie, der die Ortschaft mehr oder weniger gehört. Es handelt sich zum einen um eine Milieustudie, zum anderen um ein sich ziemlich langsam entwickelndes Beziehungsdrama, das hauptsächlich von den Dialogen lebt. Die Art der Kamera hat mich irritiert, teilweise sehr nah auf die Gesichter und verhältnismäßig statisch (Ich bin zwar kein Wackelkamerafan, aber so statisch ist auch komisch), einzelne Einstellungen mit vielen Schnitten. Außerdem finde ich das Licht oft ziemlich künstlich. Auch wenn die Atmosphäre des Ortes insgesamt schön eingefangen wurde, war mir der Film doch zu langsam und mir hat etwas gefehlt. Kann aber nicht so genau greifen, was es ist. Alle wirken auf mich etwas gebremst und nachdenklich. Bis dann zum Ende hin einer plötzlich handelt und das dann sehr extrem, passend zu den USA. Insoweit ist "Empire Falls" sicherlich gut inszeniert, aber für mich gibt es einige bessere amerikanische Milieustudien (Bsp. „Treme“, „Justified“, „Longmire“, „Queer as Folk“). Schöner Satz im Epilog: „The worst thing about killing yourself is that you don´t get to live to see how things turned out.”
Eine weitere Variation über den Kontakt Mensch-KI. Die Idee gefällt mir, auch wenn mir die Entwicklung dann nicht sehr realistisch vorkommt. Der Film ist kein Kunstwerk, aber er hat ein paar nette Szenen und Wendungen. Die Schauspieler sind soweit gut, die Dialoge in Ordnung. Völlig ok mal für zwischendurch aber mehr auch nicht.
Julia Roberts als desorientierte amerikanische Schriftstellerin. Total nervig. Die Frau ist die typische verwöhnte, unreife, naive amerikanische 40jährige. Sie verkörpert einen Teil dessen, was ich an den Amerikanern hasse.
Dass sie auf der Suche nach sich selbst ist, muss man ihr nicht verübeln, aber wie sie dabei vorgeht, nervte mich total. Sie will sich innerlich verändern, indem sie wegläuft.
Ich weiß, dass der Film auf einem autobiographischen Roman beruht und anscheinend war die reale Elizabeth mit diesem Vorgehen erfolgreich. Trotzdem fand ich die Hauptprotagonistin wahnsinnig blöd.
Die einzig vernünftige am Anfang war ihre Freundin Delia, die Psychiaterin. Da wollte ich schon abschalten, dachte aber, jetzt warte ich mal wie es ihr auf ihrer Reise ergeht.
Wenn auch völlig übertrieben fand ich die Szenerie von Rom, Indien und Bali schön anzusehen. Auch die Essensszenen haben mir gefallen.
Aber sowas macht ja noch keinen guten Film. Der Film ist so voller Klischees, das ist grausam.
Na gut, man kann der Frau zumindest anrechnen, dass sie sich bildet, indem sie versucht, auf ihren Reisen in die jeweilige Kulturen einzutauchen. Und immerhin italienisch lernt! Sie entdeckt nach und nach ein paar eher platte Lebensweisheiten und reift.
In Indien im Ashram lernt sie einen Kerl kennen, der ihr weiterhilft.
Überraschend für mich gewann der Film ein wenig an Tiefe – im Rahmen seiner Möglichkeiten.
Alle Probleme, die ich während meiner Asienreisen hatte, hat Liz natürlich nicht: Die Kakerlake, die Malariamücke, die Tigermücke, der dauernde Krach.
Und natürlich wird ihre Beinverletzung von einer einheimischen Wunderheilerin in kürzester Zeit geheilt.
Das Beste am Film sind die Bilder der Drehorte.
Ein bisschen Will Smith und ein Alien macht noch keinen zweiten MIB. Zusammengewürfelter, vielleicht von einem Algorithmus entwickelter Film, der erfolglos versucht, eine Mischung aus Buddy-Cop und Urban Fantasy zu sein. Habe ihn nach der Hälfte ausgemacht.
Die Geschichte ist nett, unrealistisch aber nett, die Charaktere sympathisch und teilweise recht ungewöhnlich, das Setting (amerikanische Kleinstadt) dagegen sehr gewöhnlich – guter Kontrast finde ich. Davon abgesehen, dass mir das Störungsbild von Joon nichts sagte (Keine Idee, welche psychische Krankheit das sein soll), finde ich den Film stimmungsaufhellend. Ich habe gelesen, dass die Szene mit den Brötchen im Diner eine Hommage an Charlie Chaplin in „Goldrausch“ ist. Das ist schon zu lange her, ich kann mich nicht erinnern, jetzt muss ich mir den auch wieder anschauen. Dass Benny auf Charlie Chaplin und Buster Keaton steht, habe ich mitgekriegt. Das macht Jonny Depp auch richtig gut. Bis zu dem Zeitpunkt als Joon und Benny ihre Beziehung Benny gegenüber offen machen hat mir „Benny & Joon“ sehr gefallen, mit Liebe zum Detail und in sich schlüssig. Die Schauspieler sind ausgezeichnet (vor allem eben Jonny Depp). Die Musik hat mir auch gefallen. Dann fing ich an mich zu ärgern. Die Reaktion von Benny fand ich etwas krass, so quasi aus dem Nichts heraus, aber ok, da hätte ich noch mitgehen können. Den weiteren Fortgang fand ich dann blöd, zumal man mit relativ wenig Recherche-Aufwand die Problematik hätte so darstellen können, dass sie stimmig ist: Der Ausbruch von Joons „Krankheit“ im Bus und Bennys Art damit umzugehen (plötzlich wie ein „Normalo“, ängstlich und gar nicht mehr kreativ) und richtig saublöd und dumm war die Darstellung der Psychiaterin und der Psychiatrie. Schade. Hätte ich nur die erste Stunde gesehen, wäre ich begeistert.
Ich kann eigentlich Marvel und Superhelden-Filmen nichts abgewinnen. Gelegentlich kommt es vor, dass ich mir doch mal einen ansehe. Mit diesen ganzen hochstilisierten superstarken, superintelligenten, superguten Wesen, die dann gegen superstarke, superintelligente Superbösewichte kämpfen und gewinnen, kann ich meistens nichts anfangen. Die Geschichten sind alle nach demselben Strickmuster. Hat man einen gesehen, kennt man alle. Auch „Deadpool“ fand ich unfassbar öde, auch in OV. Der erste „Guardians of the Galaxy“ hat mir ganz gut gefallen, einfach wegen der ausgefallenen Bilder und der lustigen Geschöpfe (die gibts ja zum Teil auch im Star Trek Universum, aber das ist selten lustig), auf die Story habe ich nicht so geachtet. So bin ich auch an diesen Film heran gegangen. Und die Fortsetzung fängt auch gleich ganz lustig an mit einem hübschen Tintenfischmonster. Ich wollte mich schon kurz ärgern, als sich einer der Helden verschlucken ließ, um es von innen zu zerstören (á la MIB), aber dann wurde es doch anders besiegt. Jedenfalls finde ich diese Filmreihe ganz lustig, für das was es ist: Sci-Fi-Klamauk, der sich selbst nicht ernst nimmt. Außerdem mag ich Kurt Russel, Michael Rooker (TWD), Silvester Stallone, Sean Gunn (Gilmore Girls) und Tommy Flanagan (SOA). DieMusik finde ich im übrigen super!
Oft hat die Liebe für einen Film auch etwas damit zu tun, wann und mit wem man ihn das erste Mal gesehen hat und was man mit ihm verbindet, auch welches Lebensgefühl. Ich habe „der letzte Mohikaner“ soeben das erste Mal gesehen, mit kaputtem Bein ans Bett gefesselt, und da kann ich nur sagen: gähn! Oh großer Frust! Der Film entwickelt sich für meinen Geschmack fürchterlich langsam und viele der Charaktere kommen mir total gestelzt vor. Außerdem scheint es in der Hauptsache ein Liebesfilm zu sein. Das ist so gar nicht meins, außer es werden in mir existenzielle Gefühle angesprochen. Und dann sieht der letzte Mohikaner auch gar nicht wie ein Indianer aus und redet akzentfreies englisch. Aber vielleicht soll er auch gar kein Indianer sein? Ich gestehe, ich konnte den Film ab da nur mit einem Auge verfolgen, sonst hätte ich nach 20 Minuten schon aufgegeben. Jedenfalls ist mir der Film zu sauber, zu glatt zu idealisiert. Wenn ich nicht wüsste, dass er von 1992 ist, hätte ich ihn in die 1960/1970er platziert. Auch die ganzen Kampfszenen, von denen es ja so einige gibt, wirken auf mich unprofessionell. Das bin ich aus den 1990ern mehr gewohnt. Und die Schauspieler überzeugen mich auch nicht. Alles in allem, kann ich mit dem Film null anfangen…. Danke trotzdem Sachsenkrieger, für die Empfehlung! Wäre ja langweilig, man wär sich immer einig.
Es handelt sich um eine ausgezeichnet inszenierte Milieustudie.
ANFANG HANDLUNGSSPOILER
Gilbert Grape (Jonny Depp) lebt mit seinen Geschwistern und seiner unfassbar dicken Mutter (Darlene Cates, gute Schauspielerin und sehr mutig, sich mit seiner ganzen Pathologie und Unförmigkeit der Welt zu zeigen), die sich kaum bewegen kann, in einem Kaff in Iowa. Allein schon den jungen Jonny Depp gemeinsam mit dem noch jüngeren Leonardo di Caprio in einem Film zu sehen, ist schon ein Genuss. In dieser Rolle gefällt mir di Caprio um Welten besser als in dem gruselig kitschigen TITANIC.
Es beginnt jedenfalls mit einem ganz normal-verrückten Alltag aus Gilberts Leben. Als er eine junge Frau, Betty, kennen lernt, die auf der Durchreise ist, verändert sich seine Einstellung zu seinem Leben und alles kommt durcheinander. Er schlägt seinem behinderten Bruder vor, dass er sich doch mal selbst baden, abtrocknen und anziehen könnte und bricht zu einem Date mit Becky auf. Am nächsten Morgen sitzt der Bruder zähneklappernd immer noch in der Badewanne. Unklar ist, ob er tatsächlich nicht weiter wusste, oder ob er eben ein Sturkopf ist und auf dem Baderitual besteht. Die einzelnen Figuren sind mit viel Liebe gezeichnet, die Geschichte ist eine perfekte Mischung aus skurril, lustig und traurig. GILBERT GRAPE hat Tiefe und Leichtigkeit. Die Dialoge sind außerdem auch schlicht gelungen.
Bsp. Gilbert erzählt über sich und dass er auch gerne reisen würde, aber „My mom is sort of attached to the house.“ :-DD
ENDE HANDLUNGSSPOILER
Mir kommt es so vor, als ob die besten Filme in den 1980ern und 1990ern gemacht wurden. Wie schön, dass ich mir die heute alle noch einmal anschauen kann, als wäre es das erste Mal, da ich mich kaum noch erinnern kann.
Es beginnt mit einer starken Vereinfachung und Überzeichnung (und das betrifft dann im Prinzip auch den ganzen Film):
Anfang Handlungsspoiler
Ein anscheinend psychisch auffälliger (drogeninduzierte Psychose?) Ehemann (Jean-Claude Drouot) würgt seine Frau (mal wieder Stéphane Audran) und verletzt auch sein kleines Kind. Die Frau haut ihm dafür mit der Bratpfanne ein paar über und bringt das Kind ins Krankenhaus. Obwohl das Kind offensichtlich am Kopf verletzt ist, sagen ihr die Ärzte, dass es sich das Bein gebrochen hat. Ob das ein Fehler im Drehbuch oder in den Untertiteln war, kann ich nicht sagen, nur dass ich solche Unachtsamkeiten nicht mag. Die Ehefrau sagt, ihr Mann sei „verrückt geworden“ und sich möchte sich nun auf der Stelle scheiden lassen. Es stellt sich heraus, dass sie keine Bildung und kein Geld hat und als Bardame arbeiten muss. Der reiche Schwiegervater will ihr den Jungen wegnehmen und droht damit, den Geldhahn zuzudrehen. Er klagt sie an, seinen Sohn zerstört zu haben. Es kommt zu einem hässlichen Krieg um das Kind (das die ganze Zeit allein im Krankenhaus verbringt), arm gegen reich, David gegen Goliath quasi. Wahrscheinlich sollen Verlogenheit und Machtmissbrauch der französischen Upperclass dargestellt werden.
Ende Handlungsspoiler
Die ausgezeichnete Kritik von Darbon hat mir geholfen, eine Idee zu entwickeln, was man an dem Film gut finden kann. Mir fehlt da glaube ich, das Abstraktionsvermögen, ich möchte, dass ein Film auch handwerklich hochwertig gemacht ist. Außerdem finde ich keinen Humor im Film. Mir ist es insgesamt nicht gelungen, von den Defiziten abzusehen (die unglaublich schlechte schauspielerische Leistung von Drouot, dem teilweise fragwürdigen und stellenweise lieblosen Drehbuch mit an den Haaren herbei gezogenen Intrigen und primitivsten Charakterzeichnungen). Insoweit hat mir „der Riss“ nur bedingt gefallen.
Ich finde den deutschen Titel „der Schlachter“ etwas unglücklich, da der Hauptprotagonist eindeutig Metzger und kein Schlachter ist. Im Französischen kann, scheint´s ein „boucher“ sowohl als auch sein. Aber im Deutschen ist ein Schlachter ja wohl definiert als jemand, der eben Tiere schlachtet, in der Regel wohl in einem Schlachthof, wohingegen ein Metzger einer ist, der manchmal auch selbst schlachtet, aber doch in erster Linie das Fleisch verkauft bzw. zu Wurst und anderen Fleischprdukten weiter verarbeitet und seine Kundschaft auch über die Zubereitung berät. Auch finde ich, soweit mein Schulfranzösisch reicht, die Untertitel teilweise etwas sehr frei übersetzt.
Anfang Handlungsspoiler
Der Film beginnt jedenfalls mit einer Landhochzeit. Zwei Gäste, Hélène (Stéphane Audran, häufig in Chabrols Filmen und seine Ehefrau) und der Metzger Paul (Jean Yanne) kommen miteinander ins Gepsräch. Paul lästert unentwegt über die anderen Gäste und Dorfbewohner, das macht ihn nicht gerade sympathisch, aber Hélène scheint ihn zu mögen. Die Unterhaltungen der Leute finde ich seltsam, vielleicht hat man ja im Frankreich 1970 tatsächlich so miteinander geredet? Sie raucht beim Spazierengehen, er überrascht: Sie rauchen auf der Straße? Sie: Sind sie schockiert, dass ich auf der Straße rauche? Das Rauchen auf der Straße ist gesünder als das Rauchen im Haus. Und so geht es weiter. Hélène geht einige Zeit mit Fluppe im Mund, sich unterhaltend. Kann mir nicht vorstellen, dass irgendwer so spazieren geht, weil einem da der Rauch ja dauernd in die Augen zieht, man nicht richtig spreche kann und noch dazu lächerlich aussieht. Bei solchen Szenen frage ich mich immer: Was wollte der Regisseur mir damit wohl sagen? Vielleicht sollte das cool wirken? Wie häufig bei Chabrol ist eine ganze Weile unklar, worum es eigentlich in dem Film noch geht, außer um die Beziehung zwischen der Lehrerin und dem Metzger. Lustig fand ich die Szene als Paul in den Unterricht platzt, um Hélène eine in Papier eingeschlagene Lammkeule, statt eines Blumenstraußes, zu bringen. Dann passieren zwei Morde in der Gegend.
Ende Handlungsspoiler
Unfassbar, wie viel und in welchen Situationen in dem Film geraucht wird. Damals ging man scheint´s noch in Stöckelschuhen in den Bergen spazieren und setzte sich mit seinen Schülern ganz nah an einen Abgrund ohne Sicherung. Insgesamt finde ich den „Schlachter“ sehenswert, aber mehr aus atmosphärischen Gründen. Die Geschichte und ihre Auflösung finde ich nicht sehr gelungen, melodramatisch halt.
Eine Art modernes Märchen. Am Anfang ein bisschen was von Tom Sawyer und Huckleberry Finn. Eindrückliche Aufnahmen. Visuell gefällt mir der Film ziemlich gut. Bisschen skurrile Charaktere, aber alle in meinen Augen so überzogen, dass ich wenig mit ihnen anfangen konnte. Ich bin eh kein großer Wes Anderson-Fan. Kann über seinen Humor kein bisschen lachen, wenn ich ihn überhaupt erkenne (Da bekomme ich eine Ahnung, wie wohl manchmal negative Kritiken über meine Lieblingsfilme zustande kommen). Filme aus Jugendcamps und Pfadfinderlagern gibt’s wie Sand am Meer. Dass sich dort Sündenbockdynamiken entwickeln, wie im übrigen gerne mal auch in bestimmten Familienkonstellationen, ist auch nichts Neues, aber zumindest überzeugend dargestellt. Positiv finde ich auch, dass die beiden Hauptprotagonisten eher wenig attraktive sozial inkompetente Außenseiter sind. Die Liebesgeschichte ist irgendwie ganz süß, aber doch auch sehr idealisiert. Wes Anderson lässt die Kinder aussprechen, welche Gefühle und Motive sie in der Tiefe, im Unbewussten, antreiben. Einerseits gefiel mir das, weil ich finde, er hat die Psychodynamiken der beiden gut heraus gearbeitet, andererseits nervte es mich, weil das ja genau das Problem verhaltensauffälliger Kinder/Jugendlicher/Erwachsener (=Menschen) ist, dass sie eben genau nicht in Worte fassen können, was eigentlich überhaupt mit ihnen los ist, sie handeln statt zu fühlen und zu reflektieren und bringen sich und andere damit in Schwierigkeiten. Die Idee mit dem Jugendamt (=Feind) finde ich ziemlich doof. Gut es ist ein Märchen und da braucht man auch Bösewichte. Für solche simplen schwarz-weiß-Dynamiken bin ich dann wohl zu alt, das ist mir zu undifferenziert. Bill Murray finde ich fehlbesetzt, da er sein Talent nicht zum Einsatz bringen kann.
Naja, Idee und Bild schon nicht übel, aber kein Film, den ich mir ein zweites Mal ansehen würde. Auch wenn ich mich für Kommunikation interessiere und die Art der Expertin damit umzugehen auf jeden Fall etwas hatte, so hat mich "Arrival" im großen und ganzen nicht gepackt. Trotzdem danke Fujay für deine Liste.
Netter und teilweise auch tiefgehender Film über einen Teenager, der in eine Krise gerät und für einige Tage in die Psychiatrie aufgenommen wird. Dort trifft er auf einige interessante Charaktere. Die beiden Hauptprotagonisten und die sich zwischen ihnen entwickelnde Beziehung sowie die Darstellung der Klinik fand ich schlüssig und gut gemacht. Ziemlich nervt mich die Darstellung des Prozesses, den der Junge durchmacht (viel zu schnell und nicht ausreichend erklärt). Davon abgesehen hat mir der Film Spaß gemacht. Empfehlung von Fujay, vielen Dank.
Seit ewigen Jahren wieder angesehen, Ich bevorzuge die frühen Jarmusch Filme und seine Figuren. John Lurie finde ich genial. Das herunter gekommene New York der 80er Jahre ist eine tolle Kulisse und macht den sw-Film allein schon sehenswert.
Das wunderbare Lied von Screamin' Jay Hawkins "I put a spell on you" ist öfter zu hören. Kommt gut. Die meiste Zeit gibt's allerdings keine Musik.
Ähnlich wie in PERMANENT VACATION hat der Film keine wirkliche Handlung, vielmehr hat man das Empfinden, die Protagonisten durch ihren etwas desolaten Alltag zu begleiten. Diese Art Filme zu machen, war damals neu und Jarmusch läutete damit eine Ära ein.
Sehr schön auch das Gespräch zwischen Willie und seiner Cousine über den Inhalt seines TV-Dinners:
Cousine: "where does this meat come from?"
Willie: "I guess it comes from a cow."
Cousine: "it doesn't even look like meat."
Er erklärt ihr, dass bei ihm so gegessen wird und wie wunderbar es ist, alles in einem Plastik Behälter zu haben und hinterher nicht einmal Geschirr spülen zu müssen. In Zeiten von Massentierhaltung, Nestle und Monsanto/Bayer ein hochaktuelles Gesprächsthema.
Die Beziehung zwischen Wille und seiner Cousine finde ich sehr lustig, weil sie so gar nicht zusammen passen, sich aber dann doch anfangen anzufreunden. Sehenswert finde ich auch die drei sehr unterschiedlichen Szenerien, zuerst eben New York, dann Cleveland mit Schnee, dann Florida mit Meer.
https://boxd.it/esNdm
https://boxd.it/3Maow
HBO steht für hochwertige Seiten, darauf ist Verlass, zumindest für mich. Idee, Schauspieler und Szenerie (Mischung aus Sci-Fi und Western) finde ich soweit gelungen. Trotzdem wirft mich die Serie nicht um. Finde das ganze etwas zäh und irgendwie recht glatt. Werde mir auch die nächste Staffel ansehen. Kann gar nicht genau sagen, was mir fehlt. Ich weiß nur, dass ich beim Zusehen etwas ungeduldig wurde und mich die Geschichte auch nicht besonders anregt, mich weiter damit zu beschäftigen. Vielleicht wird's ja mit der zweiten Staffel besser.
Obwohl nicht besonders innovativ (ja ich weiß, dass sie auf dem gleichnamigen Comic basiert) und manches aus anderen Serien zusammen gesammelt zu sein scheint (Cassidy erinnerte mich einfach zu sehr an James Frain alias Franklin aus "true blood", überhaupt das ganze Thema Vampire wurde dort halt schon sehr schön heraus gearbeitet. Auch Tulip erinnerte mich entfernt an Tara aus "true blood" und ein Großteil der Geschichte, nämlich die Suche nach Gott, Verlust und Bedeutung der Seele, Unsterblichkeit, Engel, Fegefeuer und Hölle gibt es schon sehr gut ausdifferenziert bei "Supernatural") finde ich "Preacher" immer noch großartig. Jesse selbst ist auf jeden Fall ein Original. Die Szenerie ist für mich bizarr genug und der Plot spannend, auch die Entwicklung der Charaktere zueinander macht Spaß. Die Schauspieler sind super und die Dialoge in der OV auch. Das beste, was ich bisher von Seth Rogen gesehen habe.
Die Macher beweisen durchaus Liebe für Details, die Ausstattung ist etwas fürs Auge. Hatte alle Folgen gebingewatched und warte jeweils sehnsüchtig auf die nächste Staffel. In der 2. Staffel machen sich die Hauptprotagonisten auf nach New Orleans und die 3. Staffel spielt dann großteils in Louisianas Sumpflandschaft. Es werden die Klischees die man mit der Gegend verbindet verwendet: Vodoo und zurückgebliebene Sumpfbewohner. Allerdings habe ich mich dann der 7. Folge an den fehlenden Deutschkenntnissen von Hitler gestoßen, denn man einfach irgendein Kauderwelsch reden lässt, dass sich vielleicht in den Ohren von Seth Rogen wie deutsch anhört.
Was mir ÜBERHAUPT gar nicht gefallen hat war, dass in Folge 3 von Staffel 4 "Clockwork Orange" nachgespielt wurde. Man könnte es natürlich als Hommage ansehen, aber dann wäre es gut, es auch irgendwie so zu benennen!
Insgesamt lustige Serie, aber für mich gibt´s in dem Bereich Besseres.
Jim Jarmusch mag ich grundsätzlich, finde aber nicht, dass der hier zu seinen besten gehört. Mal wieder schwarz-weiß, mit der typischen Kamera-Führung der frühen Jarmusch-Filme handelt es sich um seine Variation eines Western. Im Gegensatz zu seinem anderen Filmen, finde ich die Langsamkeit hier aber etwas zäh, auch wenn mir Musik und Atmosphäre gefallen. Die Interaktionen der Charaktere sind mir außerdem zu inszeniert. Ok, dass dem Hauptprotagonisten ins Herz geschossen wird und er trotzdem weiter lebt, hat auf jeden Fall etwas, auch wie am Anfang alles schief geht, egal was er anzupacken versucht.
Vieles wird nur angedeutet, zb bei der Unterhaltung der dusseligen Verfolger erzählt einer dass der Hauptprotagonist seine Eltern gefickt, ermordet und dann gegessen haben soll (Das macht ihn im Grunde zum fürchterlichsten Verbrecher, den man sich nur vorstellen kann). Wie das zu interpretieren ist, bleibt dem Zuschauer überlassen. Auch den späteren kurzen Exkurs zum Horror-Film. Das einzige Mal schmunzelte ich beim Anblick der beiden Kopfgeldjäger, die an Schultze und Schultze aus Tim und Struppi erinnern, aber die haben nur einen sehr kurzen Auftritt. Dann gibt es noch ein paar bizarre Szenerien, zu denen man sich selbst etwas denken kann. Warum die Indianer alle so dick sind, eher wie Eskimos aussehen und in komischen Bretterbuden leben hat sich mir auch nicht erschlossen. Am Ende schließt sich der Kreis und die Vision des Zugarbeiters Anfang wird wahr.
Mir jedenfalls fehlte bei "dead man" das gewisse Etwas und besonders humorvoll fand ich ihn auch nicht.
Da muss man schon beide Augen zukneifen, um diese Hommage an die gleichnamigen Filme aus den 80ern wirklich gut finden zu können. Riggs wäscht sich nie, säuft ohne Ende, ist immer zu spät, macht was er will, löst dabei alle Fälle und ist der absolute Held. Das ist für die ersten Folgen vielleicht noch ganz lustig, nutzt sich aber rasch ab und reicht nicht für eine ganze Staffel, geschweige denn für mehrere. Auch muss man ein-Fall-pro-Folge-Serien mögen, um hiermit auf Dauer etwas anfangen zu können. Mir zu langweilig und zu viel Klischee.
6facher Oscar-Preisträger.
Kriegsfilmen stehe ich grundsätzlich ambivalent gegenüber, da sie mir Angst machen. Ich hoffe, dass ich in meinem Leben weiterhin von Krieg verschont bleiben werde. Mir als Unterhaltungsprogramm anzuschauen, was für andere Realität ist, finde ich irgendwie schwierig. Außerdem kann ich mit unkritischer Heldenverehrung oder amerikanischer Propaganda nichts anfangen:
ANFANG HANDLUNSSPOILER
Hier geht es also um eine Bombenentschärfungseinheit in Bagdad und Umgebung. Die Soldaten schienen mir in brenzligen Situationen erstaunlich friedlich gegenüber den Einheimischen. Das kommt mir nicht sehr realistisch vor. Viele Amerikaner sind extreme Rassisten und der Anteil an ungebildeten Rassisten im Militär dürfte überdurchschnittlich hoch sein. Ich kann mir vorstellen, dass mancher in unklaren kritischen Situationen lieber erstmal schießt und dann fragt, so wie in in anderen Filmen/serien dargestellt. Ansonsten finde ich, dass der Film wenig stringente Handlung hat und ich so entsprechend wenig Bezug zu den Protagonisten aufbauen konnte. Die drei Kerle gehen von einem Einsatz zum nächsten, haben Schwierigkeiten mit der Zusammenarbeit, geraten in einem Hinterhalt, raufen sich zusammen usw. Öfter habe ich mich gefragt, woher sie eigentlich ihre Einsatzbefehle bekommen. Es wirkte auf mich so, als wären sie verhältnismäßig autonom unterwegs, das kann ja aber nicht sein.
ENDE HANDLUNGSSPOILER
Um politische Hintergründe oder Fragen der Sinnhaftigkeit geht es zumindest explizit nicht. Wofür TÖDLICHES KOMMANDO sechs Oscars (und besonders für die Regie) bekommen hat, erschließt sich mir nicht. Wobei sich mein Filmgeschmack sowieso nicht an Oscars orientiert.
Die HBO-Miniserie GENERATION KILL, auch aus 2008, die ebenfalls im Irak spielt, ist um Welten besser, allein schon, weil man das Empfinden hat, etwas über den Irak-Krieg und die amerikanische Kriegsführung zu erfahren. Auch OVER THERE ist besser.
https://boxd.it/h0Ene